Olber´sche Paradoxon Wenn das Universum seit jeher eine unendliche Zahl an gleichmäßig verteilten Sternen besitzt, dann gilt: Die Gesamthelligkeit eines Sterns ist unabhängig von der Entfernung des Beobachters (d.h. Licht streut erlischt aber nicht) Ist das Universum unendlich groß, ist auf jeder möglichen Sichtlinie irgendwann ein Licht ausstrahlender Himmelskörper, sofern er nicht punktförmig ist (siehe Bäume im Wald). Daraus folgt: Jeder Punkt am Himmel sollte dieselbe Helligkeit wie die Oberfläche eines Sternes besitzen. Lösung Endliche Zahl von Sternen mit endlicher Lebensdauer (107 Jahre) Endliches Alter des Universums (Licht braucht länger von weitentfernten Quellen) Rotverschiebung (Licht ist nicht mehr sichtbar) Effekt der Rotverschiebung X0 = beobachtete Größe X=X(t) Größe zur kosmologischen Zeit t 0 z 0 (1 z ) E0 E (1 z ) 1 r0 r (1 z ) V0 V (1 z ) 3 Kosmische Strahlung (KS) auf der Erde Spektrum und Zusammensetzung der geladenen Komponente Magnetfelder Luftschauer Nachweismethoden Ionisierende Strahlung (1910) Radioaktive Strahlung a –Strahlung He-Kerne b - Strahlung eg – Strahlung Photonen Theodor Wulf verbessert Messgerät (Wochen auf Tage) Theorie: Ionisierenden Strahlung in der Luft entsteht durch radioaktive Elemente in der Erde Wulf und der Eiffelturm (1910) T. Wulf erklimmt Eiffelturm Absorptionskoeffizient m 3.5x106 Ionen m-3 von g-Strahlung in Luft Halbwertsdicke: d1/2 = 120 m (Luft) 1) Falscher Absorptionskoeffizient 2) Radioaktivität der Instrumente 3) Radioaktive Elemente in der Luft 6x106 Ionen m-3 330m Hess und sein Ballon (1912) 7 Ballonflüge (bis 5km Höhe) Ionisierungsrate nimmt mit der Höhe zu 1936 Nobelpreis für Physik Protokoll Viktor Hess, 7. August 1912 Mittlere Höhe Beo b. Nr. Zeit 1 15:1516:15 2 16:1517:15 3 17:1518:15 4 06:4507:45 1700 5 07:4508:45 6 Tempe ratur [°C] Relativ e Feuchti gkeit [%] Beobachtete Strahlung [ J ] App. I qI [ J ] App. II qII [ J ] qIII[ J ] qIIIred[ J] 17.3 12.9 - - - - 15.9 11.9 18.4 18.4 - - 15.8 11.2 17.5 17.5 - - 1400 15.8 14.4 21.1 25.3 + 6.4 60 2750 2500 17.3 13.3 22.5 31.2 +1.4 41 08:4509:45 3850 3600 19.8 16.5 21.8 35.2 - 6.8 64 7 09:4510:45 44005350 (4800) 4700 40.7 31.8 - - - 9.8 40 8 10:4511:15 4400 4200 28.1 22.7 - - - - 9 11:1511:45 1300 1200 (9.7) (11.5 ) - - - - 10 11:4512:10 250 150 11.9 10.7 - - + 16.0 68 11 12:2513:12 140 0 15.0 11.6 - - +18.0 76 absolut [m] 156 relat iv [m] 0 App. III Anmerkungen Zwei Tage vor dem Aufstieg am Klubplatz in Wien 1929 Geiger-Müller Zählrohr 1929 Photon oder Teilchen „Hess ultra g-radiation“ 1925 Milikan: „Kosmische Strahlung“ 1929 Geiger-Müller Zählrohr ermöglicht Detektion von einzelnen Ereignissen Bothe und Kolhörster 1929 messen koinzidente Ereignisse mit Genauigkeit von 0.01s Experimentaler Aufbau der Koinzidenz Messung Bothe und Kolhörster, Zeitschrift für Physik, 56, 751 (1929) 1938 Ausgedehnte Schauer 1938 Teilchendetektoren, die mehrere Meter auseinander stehen, detektieren zum gleichen Zeitpunkt Teilchen Beobachtete Teilchen stammen aus ausgedehnten Teilchenschauern, die durch die Wechselwirkung kosmischer Strahlung mit der Atmosphäre entstehen Primäres Teilchen sollte etwa 1015 eV besessen haben Pierre Auger 1949 Beschleuniger Krebsnebel E. Fermi stellt Theorie zur Beschleunigung von Teilchen auf Geladene Protonen werden dabei in „magnetischen Spiegeln“ reflektiert und erhalten so statistisch Energie „Spiegel“ seien Unregelmäßigkeiten in Magnetfeldern der Galaxie, zB interstellare Gaswolken Heute: Klein-skalige Magnetfeldunregelmäßigkeiten in Supernovaüberresten Beschleunigung in Supernova Explosionen Pulsaren Relativistische Jets in aktiven Galaxienkernen (AGN) Galaxienhaufen AGN 1966 „GZK cut-off“ 1965 Entdeckung der kosmischen Mikrowellenhintergrund-Strahlung (CMB) Wechselwirkung von hochenergetischen Protonen mit Photonen pg cpp0 pg cnp, Optische Tiefe: dt = n(e) s(e,E,..) dl E ~ 3x1019eV: Entfernung l < 100 Mpc E ~ 2x1020 eV : Entfernung l < 20 Mpc Kenneth Greisen, Georgi Zatsepin und Vadem Kuzmin (“GZK cut-off”) 1992-2008 „AUGER“ AUGER Projekt: Jim Cronin und Alan Watson 1600 Wassertanks mit jeweils 12.000 l Tanks stehen 1.5 km auseinander Gesamte Fläche entspricht 10.000km2 Einweihung im November 2008 Offene Fragen: Was sind die Quellen der kosmischen Strahlung ? Wie werden Teilchen zu solch hohen Energien beschleunigt ? Wie breitet sich kosmische Strahlung im interstellaren Medium bis zur Erde aus ? Werden die Eigenschaften der Strahlung dabei verändert ? Was sind die höchsten Energien der kosmischen Strahlung ? Primäre kosmische Strahlung Kosmische Strahlung, ihren Ursprung in einiger Entfernung der Erdoberfläche jenseits der Atmosphäre hat Je nach Ursprung teilt man sie in Solare KS Galaktische KS Extragalaktische KS Differentielles Energiespektrum Teilchen pro Energieintervall, Fläche, Zeit und Raumwinkelintervall dN N (E) dEdAddt N ( E ) dE K E g dE Differentielles Energiespektrum N ( E )dE K E g E 2.5dE Kosmische Strahlung (<104GeV) Abschwächung bei E < 1GeV (103MeV) Effekt variiert mit Sonnenzyklus: Solare Modulation (~11Jahre) Steifigkeit (Rigidity) R = pc/ze = (A/z) (mpgvc/e) p = gAmpv rel. Dreierimpuls z Ladung A Massenzahl (A/z) ~ 2 Spektrum verschiedener Elemente Spektal index 2.5-2.7 E>103GeV totale Energie Primäre Elemente werden in den Quellen kosmischer Strahlung (zB. SN) produziert (Fe, C) Sekundäre Elemente entstehen durch Spallation mit dem interstellaren Gas (Ti, V, K, B). Anomale 4He Komponente Anstieg bei E<60MeV Ursache noch nicht geklärt Wird schwächer mit zunehmender Nähe zur Sonne Keine einfache Korrelation mit Modellen zur Sonnenmodulationen Anomale 4He Komponente Teilchen werde möglicherweise in den äußeren Regionen der Heliosphäre beschleunigt. Elektronen und Positronen Positronen 10% Elektronenfluß Sekundärteilchen Primäre Elektronen schwierig zu beobachten Große Anzahl an sekundär Elektronen in der Atmosphäre durch Teilchenschauer E3N(E)dE mit N(E)dE ~ E-3.4dE m-2 s-1sr-1 E<1GeV Abschwächung durch solare Modulation (E<10GeV) Verluste durch Synchrotronstrahlung Casadei & Bindi (20049 Synchrotronverluste 8pr sT 0 3 E g m0 c 2 Elektron dE 4 s T cb 2g 2U B dt 3 2 Magnetfeld Photon Diffusionslänge: r ~1 kpc (E/1TeV) -1 Strahlungsverlustzeit: trad~2.1x105 (E/1TeV) -1 yr Radioemission gibt Aufschluss über Magnetfelder M51, 11kpc, Whirlpool galaxy Elemente-Häufigkeit 1. 2. 3. 4. 5. Maxima bei C, N, O, Fe „Gerade-ungerade“ Effekt Li, Be, B viel zahlreicher in den CR (Exzess) Elemente < Fe zahlreicher (Exzess) H, He, weniger vorhanden Vergleiche Anzahl Elemente in der kosmische Strahlung und im Sonnensystem Elemente-Häufigkeiten im Sonnensystem Elemente-Häufigkeit in der Milchstrasse Population I Metallreiche Sterne, Sonne, Scheibe, Zs=0.02 Population II Metallarme Sterne, Halo, Z=10-4 Zs Population III „Allerersten Sterne“ mit primordialer Zusammensetzung