Kein Folientitel - sowada

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Einige Fragen zum Thema „Laser-Anwendungen“
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Strahleigenschaften
Stimulierte Emission
Sicherheit
Inhalt:
1. Strahleigenschaften kontinuierlicher (cw)
oder gepulster (pm) Laser
2. Stimulierte Emission
3. Laser-Sicherheit
Zusammengestellt von
Prof. Dr. Ulrich Sowada, Institut für Mechatronik, FH Kiel.
2 von 33
Strahleigenschaften
Was ist ein Laser?
Stimulierte Emission
Sicherheit
Definition:
Ein Laser ist ein Gerät zur
Erzeugung von sichtbarer
elektromagnetischer
Strahlung, in dem der
Vorgang der stimulierten
Emission eine
wesentliche Rolle spielt.
Dazu braucht man
(1) ein lichtverstärkendes
Medium,
(2) eine dafür geeignete
Energie-Versorgung und
(3) einen Resonator.
Gezeigt ist ein HeliumNeon-Laser (l = 633 nm).
Strahl
Gasförmiges lichtverstärkendes
Medium in Kapillare, durch eine
elektrische Entladung gepumpt
Auskoppelspiegel
Rückspiegel
3 von 33
Strahleigenschaften
Wie bekommt man Energie in ein Gas?
Stimulierte Emission
Sicherheit
Laser mit einem gasförmigen Material werden durch eine Gasentladung in
den energetisch angeregten Zustand befördert.
Bei Gaslasern, deren Betriebsgas
einen niedrigen Druck hat, benutzt
man eine longitudinale Entladung
zwischen ringförmigen Elektroden.
Für Gaslaser mit einem hohen Druck
des Betriebsgases kann nur eine
transversale Entladung zwischen
den Elektroden angewendet werden.
Diese Art der Anregung findet
man beim Helium-Neon- und
beim Argon-Ionen-Laser. Der
Strahl ist rotationssymmetrisch.
Auf diese Weise entsteht die
Bevölkerungsinversion z. B. im
Excimerlaser. Der Strahl hat
rechteckige Symmetrie.
Wodurch zeichnet sich Laserstrahlung aus?
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Strahleigenschaften
Stimulierte Emission
Laserstrahlung ist
(1.) parallel,
(2.) monochromatisch,
(3.) sie kann hohe Intensität besitzen,
und sie kann (4.) in Laserschwertern
verwendet werden.
... und nun wieder ernsthaft ...
Sicherheit
Wie parallel ist die Strahlung aus einem Laser?
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Strahleigenschaften
Stimulierte Emission
Sicherheit
parallel
monochromatisch
hohe Intensität
Nach der erfolgten stimulierten Emission liegen zwei ununterscheidbare
Photonen vor. Diese beiden Photonen haben vier Eigenschaften gemeinsam:
Richtung, Wellenlänge, Phase und Polarisation. Für die Parallelität der
Strahlung ist die Eigenschaft „dieselbe Richtung“ verantwortlich.
d
Lasertyp
Divergenzwinkel d
HeNe
0,5 - 8 mrad (je nach Leistung)
Ar-Ionen
0,4 - 1,2 mrad
CO2
0,5 - 10 mrad
Excimer
3 mrad * 10 mrad (horizontal * vertikal)
Nd:YAG
10 mrad (blitzlampen-gepumpt)
1 mrad (Scheibenlaser)
Streng genommen kann kein Laser „wirklich“ paralleles Licht abgeben!
(Wegen des Vorgangs der Beugung bei endlichem Strahldurchmesser)
Wodurch entsteht die hohe Divergenz des Excimerlasers?
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Strahleigenschaften
Stimulierte Emission
Sicherheit
parallel
monochromatisch
hohe Intensität
Im Excimerlaser ist das gepulst gepumpte Volumen quaderförmig mit den
Abmessungen 23 mm (Breite) * 8 mm (Höhe) * 750 mm (Länge). Innerhalb
der Pulsdauer (ca. 15 ns) finden ca. 3 Umläufe (“roundtrips”) statt. Dann
brauchen die Strahlen nicht parallel zur optischen Achse zu sein, um alle
Umläufe im Resonator ausführen zu können.
d
Rückspiegel
d 
23mm / 3
 10mrad
750mm
Auskoppelspiegel
Gepulste Laser haben meistens keine beugungsbegrenzte Strahldivergenz.
Wie kann man ohne einen Laser geradlinig ausrichten?
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Strahleigenschaften
Stimulierte Emission
Sicherheit
parallel
monochromatisch
hohe Intensität
Schon lange vor der Erfindung des Lasers (1960) hat man geradlinige
Strahlbündel aus Licht zum Ausrichten benutzt. Diese Strahlbündel lassen
sich aus einem Bündel größeren Durchmessers mit einem Axicon herstellen.
Bereich
Das Axicon ist ein stumpfwinkliger Kegel aus Glas. Auf der optischen Achse
(also geradlinig) addieren sich entlang eines bestimmten Bereichs die
einfallenden Strahlen zu verstärkter Sichtbarkeit (fast wie bei einem
Laserschwert!!!). Mit einem Laser kann man noch viel besser ausrichten!
Wofür ist Strahlung mit geringer Divergenz nützlich?
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Strahleigenschaften
Stimulierte Emission
Sicherheit
parallel
monochromatisch
hohe Intensität
Durch eine fehlerfreie optische
Komponente (z. B. Linse) wird ein
paralleles Strahlbündel in einem
Punkt fokussiert (Brennpunkt).
Sein Durchmesser ist gleich Null.
f‘
Durch eine fehlerfreie optische
Komponente wird ein divergentes
Strahlbündel (Winkel in rad: d) in
einen Brennfleck fokussiert. Sein
Durchmesser ist gleich D:
D = f‘ * d
Wegen der Beugung ist immer ein kleiner Divergenzwinkel d vorhanden.
Linsen mit Abbildungsfehler (sphärischer Aberration) vergrößern D weiter.
Welche Probleme gibt es, wenn der Strahl in eine Faser soll?
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Strahleigenschaften
Stimulierte Emission
Sicherheit
parallel
monochromatisch
hohe Intensität
Eine optische Faser ist
gekennzeichnet durch (1) einen festen
Wert für die Numerische Apertur und
(2) den Kerndurchmesser. Bei
gegebenem Strahlradius ist dadurch
die Brennweite der Linse festgelegt.
Eine für die quantitative
Strahlcharakterisierung wichtige
Größe ist das StrahlparameterProdukt aus Durchmesser und
Divergenzwinkel:
2R * d (in mm * mrad)
Je kleiner der Wert für das Strahlparameter-Produkt ist, desto kleiner kann
der Faserkern-Durchmesser gewählt werden, was vorteilhaft ist.
Ein Beispiel zur Faser-Einkopplung
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Strahleigenschaften
Stimulierte Emission
Sicherheit
parallel
monochromatisch
hohe Intensität
Beispiel:
Ein Festkörperlaser hat einen Strahldurchmesser von 6 mm und einen Wert
für das Strahlparameter-Produkt von 60 mm * mrad (rotationssymmetrisch).
Wie muss die Einkopplung in eine Glasfaser aussehen, wenn die
Numerische Apertur der Faser 0,22 beträgt?
Der halbe Kegel-Winkel beträgt:
a  arcsin( 0,22)  12,7 0  0,22rad
Die Brennweite sollte 13 mm betragen:
f '
R
3mm

 13mm
tan a  0,23
d
60mm * mrad
 0,3mm
220mrad
Wenn wir den Wert des
Strahlparameter-Produkts durch a
teilen, erhalten wir den
kleinstmöglichen Faserdurchmesser:
Für die praktische Durchführung ist zu beachten, dass ein Laserstrahl mit z. B.
einer Leistung von 1 kW an der Stirnfläche der Faser eine Leistungsdichte von
ca. 106 W/cm² erreicht; das reicht zur Bearbeitung von Schmutzpartikeln aus.
Die Faserflächen müssen daher dauerhaft sauber gehalten werden!
Strahlführung mit optischen Fasern?
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Strahleigenschaften
Stimulierte Emission
Sicherheit
parallel
monochromatisch
hohe Intensität
Die Strahlung aus einer Faser ist nicht parallel, sondern divergent. Der Winkel
ist durch die Numerische Apertur festgelegt. Bei Verwendung einer
Sammellinse entsteht der Fleck höchster Intensität nicht im Brennpunkt,
sondern im Bildpunkt (Abbildungsgleichung!).
g
b
Die Bildgröße hängt vom Abbildungsmaßstab ab, und damit auch die
Bestrahlungsstärke (Leistung pro Fläche).Dieses muss auch bei medizinischen Anwendungen berücksichtigt werden.
Faser-geführter Laserstrahl zum Schweißen
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Strahleigenschaften
Stimulierte Emission
Sicherheit
parallel
monochromatisch
hohe Intensität
Aus einer kleineren Faser lässt sich die Strahlung auf einen kleineren Fleck
abbilden. Daher werden für Anwendungen von optischen Fasern Laser mit
geringem Strahlparameter-Produkt und die kleinstmögliche Faser angestrebt.
Die Firma Trumpf-Lasertechnik bietet
eine „Quattro-Faser“ an. Jede der vier
dünnen Fasern (Durchmesser 0,15 mm)
wird von einem 1 kW-Scheibenlaser mit
gutem Wert für das StrahlparameterProdukt (6 mm * mrad) versorgt.
Die erzielten Schweißergebnisse sind
besonders für Aluminium von
bemerkenswert hoher Qualität. Dadurch
wird flexibles Schweißen mit Robotern
attraktiv (IFSW, Universität Stuttgart).
Welche Wellenlängen sind durch welche Laser erreichbar?
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Strahleigenschaften
Stimulierte Emission
Sicherheit
parallel
monochromatisch
hohe Intensität
Nd:YAG(2) heißt
frequenz-verdoppelt
(l = 532 nm)
Nd:YAG(2)
Streng genommen
ist kein Laser
„wirklich“
monochromatisch!
HeNe
XeCl
Ruby
KrF
Nd:YAG
Ar-Ion
Ho:YAG
ArF
CO
Ti-Sapphire
0.1
0.2
0.3
0.5
1.0
2
Wellenlänge in mm
3
5
CO2
10
Wie monochromatisch ist ein Laser?
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Strahleigenschaften
Stimulierte Emission
Sicherheit
parallel
monochromatisch
hohe Intensität
Beispiel: Ar-Ionen-Laser
Es handelt sich um einen Laser mit gasförmigem Medium (gasförmiges
Argon), in dem die Lichtverstärkung durch stimulierte Emission bei 488 nm
abläuft (f = c/l = 6,15 * 1014 Hz). Dieses Medium wird in den Zustand der
Bevölkerungsinversion gebracht, indem man eine elektrische Entladung
zündet. Dadurch entstehen im Plasma Temperaturen von 2 000 0C. Die
Argon-Ionen (Atomgewicht 40) haben dann eine mittlere Geschwindigkeit v:
3* k *T
3 *1,38 *10 23 J / K * 2300 K
m
v


1200
M Ar
s
6,7 *10 26 kg
Durch den Doppler-Effekt ergibt sich eine Frequenzunschärfe Df
(Flugrichtung vom Beobachter weg oder auf ihn zu, daher Faktor 2):
Df  f *
2v
2 *1200
 6,15 *1014 Hz *
 5 *10 9 Hz
8
c
3 *10
Das ist äquivalent zu einer Wellenlängenunschärfe Dl von:
Dl  l *
2v
 0,004nm
c
Dl
l
Welchen Einfluss hat der Resonator auf die Wellenlängen?
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Strahleigenschaften
Stimulierte Emission
Sicherheit
parallel
monochromatisch
hohe Intensität
Was wir soeben mit Dl = 0,004 nm berechnet haben, ist nicht die Breite des
Wellenlängen-Spektrums für das abgestrahlte Licht, sondern die Breite der
Verstärkungsfähigkeit des lichtverstärkenden Mediums aus heißem Gas.
Im Resonator bilden sich longitudinale Lasermoden aus. Das sind optische
Eigenschwingungen. Bedingung: An den Spiegeloberflächen müssen
Schwingungsknoten liegen, weil für diese Moden die Verluste klein sind
und sich dann stehende Wellen bilden.
L
L  n*
ln
2
n  1,2,3,...
Rückspiegel
ln/2
Auskoppelspiegel
Im Resonator mit dem Spiegelabstand L haben nur diejenigen Wellenlängen ln
Platz, für die ein ganzzahliges Vielfaches einer halben Wellenlänge gleich L ist.
Welche Wellenlängen werden verstärkt?
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Strahleigenschaften
Stimulierte Emission
Sicherheit
parallel
monochromatisch
hohe Intensität
Im Resonator der Länge L = 25 cm entspricht die Wellenlänge 488 nm einem
n = 1 024 590. Wenn wie die Wellenlängen ln+1, ln und ln-1 berechnen,
erhalten wir:
l n 1 
2* L
 487,9996nm
n 1
ln 
2* L
 488,0001nm
n
l n 1 
2* L
 488,0006nm
n 1
Eine Resonatorlänge von 25 cm ergibt also einen Abstand der longitudinalen
Moden von 0,0005 nm, ein längerer Resonator einen noch kleineren Wert. Bei
einer Verstärkungsbreite von 0,004 nm liegen daher viele Wellenlängen im
spektralen Bereich der Verstärkung.
mögliche Wellenlängen im Resonator
Verstärkungsprofil
l
Ob die Verstärkung für
die Entstehung einer
Lasermode ausreicht,
hängt auch noch von
den Verlusten im
Resonator ab.
Wieso ist die Wellenlänge des Lasers wichtig?
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Strahleigenschaften
Stimulierte Emission
Sicherheit
parallel
monochromatisch
hohe Intensität
Bei der Materialbearbeitung von Metallen sollte der Laser eine
Wellenlänge haben, die von der Oberfläche nicht gut reflektiert wird.
Sonst müsste eine sehr viel höhere Leistung eingesetzt werden, um im
Metall noch ausreichende Wärmewirkung zu erzielen.
Bei der Bearbeitung von Kunststoffen kann man die Wellenlänge so
wählen, dass die Absorption dort geschieht, wo sie gewünscht ist.
Wenn wir Atome zur Fluoreszenz anregen wollen, muss die einfallende
Strahlung genau zur Energie des atomaren Übergangs passen.
Beim Einsatz in der Interferometrie ist es hilfreich, wenn der Laser
nur eine Wellenlänge aussendet (“single-mode laser”), um
Schwebungen zu vermeiden.
Was versteht man unter „Intensität“?
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Strahleigenschaften
Stimulierte Emission
Sicherheit
parallel
monochromatisch
hohe Intensität
Unter Intensität versteht man die Leistungsdichte = Leistung P pro Fläche
A. Für einen Laserstrahl mit fester Querschnittsfläche A im Brennfleck ist
die Leistung P als Funktion der Zeit t interessant.
P
t
Laser eingeschaltet
Man spricht von einem cw-Laser (= “continuous wave”); er ist solange
„an“, bis man ihn ausschaltet.
Reicht eine Zahl für die Festlegung der „Leistung“ aus?
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Strahleigenschaften
Stimulierte Emission
Sicherheit
parallel
monochromatisch
hohe Intensität
Ein gepulster Laser (pm = “pulsed mode”) geht selbständig aus und
muss immer wieder eingeschaltet werden. Wichtige Parameter des
Strahls sind Pulsdauer tp, Pulsenergie Wp, Pulsleistung Pp und mittlere
Leistung Pav. Als Pulsfolgefrequenz fp bezeichnet man 1/Dt.
Dt
P
Pp
tp
t
W p  Pp * t p
Pav 
Wp
Dt
 Wp * f p
Es gibt Laser mit fester Pulsfolgefrequenz und andere, die auf einen
Triggerpuls warten, bevor sie einen Laserpuls abgeben.
Welche Leistungen sind durch welche Laser erreichbar?
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Strahleigenschaften
Stimulierte Emission
Sicherheit
Laserdiode
5 mm
5 mW:
CD-Spieler
10 mW:
DVD
100 mW:
CD-R
250 mW:
Sony-Laserdiode im CD-R-Brenner
100 - 5000 W:
Laser-Schneidanlagen
Das Bild zeigt die Anlage
NIF im Lawrence Livermore
Laboratory, (LLNL),
Californien. Parameter:
700 TW:
NIF (national ignition facility)
1,8 MJ in 192 Strahlen in
3,5 ns. Fertigstellung: 2010.
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Mit Laser-Messtechnik immer cool bleiben ...
Strahleigenschaften
In der Messtechnik soll das
bestrahlte Werkstück meistens
nicht zerstört werden.Gezeigt: Einsatz einer LaserDiode niedriger Leistung bei
der Auslese einer compact disc
(CD) oder digital versatile disc
(DVD).
Anwendung von Lasern hat
etwas mit intelligenter Nutzung
optischer Komponenten zu tun,
hier für die Drehung der
Polarisationsebene um 900.
Stimulierte Emission
Sicherheit
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Strahleigenschaften
Was passiert bei der stimulierten Emission?
Stimulierte Emission
Sicherheit
Was einen Laser in der Funktion von einer Lampe unterscheidet, sind die
Strahleigenschaften. Sie werden durch den Vorgang der „stimulierten
Emission“ festgelegt. Mit der Emission und Absorption von Strahlung hat
sich vor 100 Jahren Max Planck (1858 - 1947) beschäftigt.
Er hatte im Jahr 1900 die Formel aufgestellt, mit
der die spektrale Strahldichte L eines absolut
schwarzen Körpers der Temperatur T für jede
Wellenlänge l bei zwei Energieniveaus E1 und E2
berechnet werden kann (das Plancksche
Strahlungsgesetz):
2hc
l5
L
e
E 2  E1
kT
2
h = Plancksche Konstante
c = Lichtgeschwindigkeit
k = Boltzmann-Konstante
1
T = Temperatur
l = Wellenlänge des Lichts
23 von 33
Wie sieht die Kurve zum Planckschen Gesetz aus?
Strahleigenschaften
Stimulierte Emission
Sicherheit
Dieses Gesetz ist in der Lage, die von einem schwarzen Körper abgestrahlte
Leistung für gegebene Temperatur T für jede Wellenlänge l zu berechnen.
Plancksches Gesetz (3500 und 4000 K)
2,5E+12
2,0E+12
Strahldichte
Die Kurve geht sowohl für
kurze als auch für lange
Wellenlängen asymptotisch
gegen Null. Dazwischen liegt
ein Maximum, das sich mit
höherer Temperatur zu
kürzeren Wellenlängen hin
verschiebt. Diese Kurven
waren bekannt, und Planck
schuf die passende Gleichung.
1,5E+12
1,0E+12
5,0E+11
Rätselhaft an dieser Gleichung
sind zwei Dinge: die Konstante
h (Plancksche Konstante) und
die „-1“ im Nenner.
0,0E+00
0
500
1000
1500
Wellenlänge in nm
2000
2500
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Wer hatte den entscheidenden Gedanken?
Strahleigenschaften
Dass es stimulierte
Emission geben muss, hat
zuerst Albert Einstein
(1879 - 1955) im Jahr 1916
herausgefunden. Er hatte
verstanden, was die „-1“
bedeutet.
Wir sehen ihn hier im
Arbeitszimmer seiner
Wohnung in Berlin (die
Aufnahme entstand ca.
1920).
Links an der Wand hängt ein
Bild von Isaac Newton.
Einstein fühlte sich gerade
ihm besonders nahe.
Stimulierte Emission
Sicherheit
Wie ist Einstein auf diesen Gedanken gekommen?
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Strahleigenschaften
Stimulierte Emission
Sicherheit
Um diese Formel aus den physikalischen Vorgängen herzuleiten, ging
Albert Einstein von drei verschiedenen Mechanismen der Wechselwirkung
zwischen Photonen und Atomen oder Molekülen aus.
Durch einen Vorgang wird das Atom in
den angeregten Zustand E2 befördert.
1. Absorption
Energie
E2
Demgegenüber gibt es zwei
Vorgänge, die für den Übergang in
Photon
den Grundzustand E1 zuständig sind.
2. Spontane Emission
Energie
E1
3. Stimulierte Emission
Energie
E2
E2
E1
E1
Wie sehen die Übergangswahrscheinlichkeiten aus?
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Strahleigenschaften
Stimulierte Emission
Aus dem Grundzustand (1) wird der angeregte
Zustand (2) durch Absorption von Licht (L)
bevölkert; spontane und stimulierte Emission
entvölkern ihn wieder.
Die drei Differentialgleichungen für die drei
Übergänge („Ratengleichungen“) lauten:
1. Absorption
dN12
 B12 * N1 * L
dt
2. Spontane Emission
dN 21
 A 21 * N 2
dt
Sicherheit
N1 = Zahl der Atome im
Energiezustand E1
N2 = Zahl der Atome im
Energiezustand E2
L = Leistungsdichte des
Lichts der geeigneten
Wellenlänge l
A, B = Wahrscheinlichkeiten
des Übergangs
3. Stimulierte Emission
dN 21
 B 21 * N 2 * L
dt
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Strahleigenschaften
Was folgt aus der Gleichgewichtsbedingung?
Stimulierte Emission
Im thermodynamischen Gleichgewicht gehen
genauso viele Atome vom Grundzustand (E1)
in den angeregten Zustand (E2) wie vom
angeregten in den Grundzustand über:
Gleichgewicht:
N1 * B12 * L  N 2 * A 21  N 2 * B21 * L
Die Besetzung N2 des oberen
Energiezustandes E2 bleibt stets kleiner als
N1, die Besetzungsdichte des unteren
Energiezustandes E1. Dieses folgt aus der
Boltzmann-Statistik (k = BoltzmannKonstante).
Wenn dieses in den Ausdruck für das
Gleichgewicht eingesetzt wird, können wir
die Formel nach L auflösen und erhalten:
Sicherheit
B1-2 = B-Koeffizient für
Anregung
A2-1 = A-Koeffizient für
spontane Emission
B2-1 = B-Koeffizient für
stimulierte Emission
Besetzung (Boltzmann):
N 2  N1 * e

E 2  E1
kT
Leistungsdichte des Lichts:
A 21
L
E E
2
B12 * e
kT
1
 B 21
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Haben wir Einstein beim Entdecken über die Schulter gesehen?
Strahleigenschaften
Stimulierte Emission
Sicherheit
Wenn B2-1 gleich B1-2 ist (und nur dann) entsteht nach Division im Zähler
und Nenner durch B2-1 der folgende Ausdruck (D = A2-1/B2-1):
D
L
e
E 2  E1
kT
1
Das hat dieselbe Form wie das Plancksche Strahlungsgesetz mit D = 2hc2/l5!!!
Vermutlich hat Einstein auf diese Weise entdeckt, welche physikalischen
Grundlagen für die Form des Planckschen Gesetzes verantwortlich sind:
1. Übergänge im Atom geschehen nur zwischen festen Energieniveaus.
2. Es gibt drei Arten der Wechselwirkung zwischen Atomen und Licht,
darunter die mysteriöse stimulierte Emission.
3. Die beiden B-Koeffizienten müssen gleich sein.
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Strahleigenschaften
1960: Der erste Laser!
Stimulierte Emission
Sicherheit
Der erste Laser wurde am 16. Mai 1960 durch Theodore Maiman in
Betrieb genommen. Es handelte sich um einen Rubin-Laser, gepumpt
durch eine spiralig gewundene Blitzlampe in einem zylindrischen
Reflektor. Der Laser war nicht sehr groß.-
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Wie sieht es mit der Sicherheit von Lasern aus?
Strahleigenschaften
Ein Laser, der Stahl
schmelzen kann, wird
auch biologisches Gewebe
bearbeiten können. Das ist
wichtig für die Sicherheit!
Es gibt 4 verschiedene
Sicherheitsklassen, die sich
für cw-Laser noch sehr
übersichtlich anordnen
lassen. Die Einordnung für
gepulste Laser ist
schwieriger.
Quelle:
“Safety with Lasers and
Other Optical Sources”,
David H. Sliney, Myron L.
Wolbarsht, Plenum
Publishing, N. Y. (1980)
Stimulierte Emission
Sicherheit
10 W
Class IV
1
10-1
Class III
10-2
10-3
10-4
Class
II
10-5
10-6
10-7
Class I
10-8
10-9
10-10
400
600
800 1000 1200
13000 nm
31 von 33
Strahleigenschaften
Gibt es überhaupt sichere Laser?
Stimulierte Emission
Die Anwesenheit von Lasern einer
bestimmten Gefährdungsklasse
wird durch Warnschilder, die an
den Türen von außen angebracht
sind, angezeigt.
Damit sich Anwender nicht gegen
die Lasersicherheit sperren, muss
der Eindruck vermieden werden:
„Ein Laser ist nur dann sicher,
wenn er keinen Strahl abgeben
kann.“
Bei dieser Einstellung müsste man
sonst demnächst auch das Essen
mit Messer und Gabel verbieten.
Sicherheit
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Strahleigenschaften
In Deutschland gilt die VDE 0837, Teil 1
Stimulierte Emission
Sicherheit
Klasse 1: Die zugängliche Laserstrahlung ist unter vernünftigerweise
vorhersehbaren Bedingungen ungefährlich.
Klasse 1M: Die zugängliche Laserstrahlung liegt im Wellenlängenbereich
zwischen 302,5 nm bis 4000 nm. Die zugängliche Laserstrahlung ist für das
Auge ungefährlich, solange der Querschnitt nicht durch optische
Instrumente (Lupen, Linsen, Teleskope) verkleinert wird.
Klasse 2: Die zugängliche Laserstrahlung liegt im sichtbaren
Spektralbereich (400 - 700 nm). Sie ist bei kurzzeitiger Einwirkungsdauer
(bis 0,25 s) ungefährlich, auch für das Auge. Zusätzliche Strahlungsanteile
außerhalb des Wellenlängenbereichs erfüllen die Bedingungen für Klasse 1.
Klasse 2M: Die zugängliche Laserstrahlung liegt im sichtbaren
Spektralbereich (400 - 700 nm). Sie ist bei kurzzeitiger Einwirkungsdauer
(bis 0,25 s) ungefährlich, auch für das Auge, solange der Strahlquerschnitt
nicht durch optische Instrumente verkleinert wird. Zusätzliche
Strahlungsanteile außerhalb des Wellenlängenbereichs erfüllen die
Bedingungen für Klasse 1M.
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Strahleigenschaften
VDE 0837 Teil 1
Stimulierte Emission
Sicherheit
Klasse 3A: Die zugängliche Laserstrahlung ist für das Auge gefährlich,
wenn der Strahlquerschnitt durch optische Instrumente verkleinert wird.
Klasse 3R: Die zugängliche Laserstrahlung liegt im Wellenlängenbereich
zwischen 302,5 nm bis 106 nm und ist gefährlich für das Auge. Die Leistung
beträgt maximal das fünffache der zulässigen Laserstrahlung der Klasse 2.
Klasse 3B: Die zugängliche Laserstrahlung ist gefährlich für das Auge und
häufig auch für die Haut.
Klasse 4: Die zugängliche Laserstrahlung ist sehr gefährlich für das Auge
und gefährlich für die Haut. Auch diffus gestreute Strahlung kann gefährlich
sein. Die Laserstrahlung kann Brand- und Explosionsgefahr verursachen.
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