Peru In Armenvierteln zu Hause Vor der spanischen Eroberung existierte auf dem Gebiet Perus das Zentrum des hochentwickelten Reiches der Inka. Peru, Bolivien und Guatemala sind die Länder Lateinamerikas, in denen die indigene Bevölkerung die Mehrheit bildet. Zugleich ist Cusco das Tor zur Inkastadt Machu Picchu. Die Stadt „Cusco” im Hochland der Anden ist die ehemalige Hauptstadt des Inkareiches und sie ist eine Welterbestätte der UNESCO. Das Stadtbild wird von prächtigen katholischen Kirchen geprägt. Am Stadtrand, im Armenviertel „Sol de America”, sieht es ganz anders aus. Die Häuser sind so rot wie die Erde, aus dem sie gebaut sind. Seit Kurzem gibt es hier wenigstens eine Kanalisation. Seit 2002 gibt es hier die evangelisch-lutherische Gemeinde „Talitha Kum”. 16 Familien und Sympathisanten gehören dazu. Vor einigen Jahren sah der Bauplatz ihrer Kirche so aus. Heute wächst das Gebäude mit der Unterstützung des Gustav-Adolf-Werks. Vom Kirchsaal sind bereits die Bodenplatte und die Wände fertig gestellt. Im Untergeschoss befinden sich seit Weihnachten 2009 die Gemeinderäume. Vorgesehen ist auch ein Platz für die Nachbarschaftsküche der Gemeinde, die bisher aus einer Feuerstelle und einem Blechdach bestand. Die Gemeinde wächst durch Kinder und durch Taufen. Valentina Calderon leitet die Frauengruppe. Ihre Näharbeiten haben ebenfalls zur Finanzierung des Kirchenbaus beigetragen. Pfarrerin Ofelia Davila Llimpe wünscht sich, dass sie jeder Familie eine Bibel und einen Kleinen Katechismus schenken könnte. Kaufen können es sich die Menschen in Sol de America nicht. Perus Hauptstadt „Lima” liegt am Pazifik und hat über sieben Millionen Einwohner. Die Armensiedlungen am Stadtrand wachsen täglich. Die neugebaute lutherische Kirche „Vida Nueva” im Stadtteil San Francisco de la Cruz ist von außen kaum als eine Kirche erkennbar. Von innen dagegen wirkt sie wie eine Oase. Die 1998 gegründete Missionsgemeinde möchte der „Iglesia Luterana Evangélica Peruana” beitreten. „Peruaner brauchen sakrale Räume”, bekennt der Gemeinderatsvorsitzende der Gemeinde „Cristo Salvador” Alexandro Ramos. Der Kirchsaal seiner Gemeinde ist aber schmal und karg. Das verwinkelte Gebäude eignet sich kaum als Gemeindehaus. Deshalb hat sich die Gemeinde mit ihrer deutschen Pfarrerin Dr. Ulrike Sallandt vorgenommen, ein neues Gebäude zu errichten. Das Gustav-Adolf-Werk will sie dabei unterstützen. Aber die Gemeinde muss auch selbst zum Bau beitragen. Seit dem frühen Morgen sind Frauen in der klitzekleinen Küche beschäftigt. Die Erträge aus dem Verkauf der „Papas rellenas” (gefüllte Kartoffeln) werden für das neue Zentrum der Gemeinde zur Seite gelegt. Viele Gemeindeglieder sind ehemalige Katholiken, die sich von der lutherischen Lesart der Bibel angezogen fühlen und die Offenheit gegenüber wiederverheirateten Geschiedenen oder Frauen im Pfarramt schätzen. Den Raum für die Kinderarbeit haben die Kinder selbst gestaltet. Im neuen Gemeindehaus sollen auch Räume für einen Kindergarten und für die zahnärztliche Versorgung entstehen. Jeder Besucher, der in Lima die Gemeinden der „Iglesia Luterana Evangélica Peruana” aufsucht, muss damit rechnen, dass er sich hauptsächlich in ärmeren Vierteln am Stadtrand aufhält. Die Filadelfia-Gemeinde in Lurin ist eine der ältesten lutherischen Gemeinden in Peru. Sie besteht schon seit 40 Jahren. Sie besitzt nur einen kaum sakral wirkenden Kirchensaal und auch insgesamt ist das Gebäude eine sehr bescheidene Kirche, die eher an eine Garage erinnert. 2008 hat der Ausbau der Gemeinderäume im zweiten Stock begonnen. Ein Kreuz auf der Fassade soll künftig schon von Weitem verkünden, dass dieses Haus eine Kirche ist. Auch die Räume des Kindergartens und der Sonntagsschule in den Hofgebäuden sollen mit Hilfe des GAW ein neues Gesicht bekommen. Der Kindergarten ist eine Dienstleistung der Kirchgemeinde für die Kommune. Angedacht ist auch ein Grundschulprojekt. Die Kirchengemeinde in Lurin hat schon drei Pfarrerinnen für die ILEP hervorgebracht. Eine von ihnen, Adita Torres, leitet jetzt die Gemeinde. Die Kirche der Gemeinde „San Juan Camino de Esperanza” verbirgt sich hinter dieser unscheinbaren Mauer. Im aufstrebenden Stadtviertel wirkt sie wenig einladend. Inzwischen kommen rund 100 Kinder jede Woche zur Sonntagsschule und zum Nachhilfeunterricht. Die Arbeit mit den Kindern hat mit sieben Kindern in Privatwohnungen begonnen. Die Pläne für ein neues Gebäude sind fertig. Ein großes Problem ist aber, dass die Preise für die Baumaterialien rapide steigen. Dadurch könnten sich die Baukosten verdoppeln. Ana Maria Jara zeigt die Holzkreuze, die von Gemeindegliedern hergestellt werden. Mit deren Verkauf erwirtschaftet die Gemeinde ihren eigenen Anteil an den Baukosten. Auch das Gustav-Adolf-Werk wird den Bau unterstützen. Das Gustav-Adolf-Werk fördert jedes Jahr mehrere Projekte in Peru: www.gustav-adolf-werk.de Gustav-Adolf-Werk e.V. Das Spendenkonto Fotos: Just, Pauska Landeskirchliche Kredit-Genossenschaft Sachsen eG-LKG BLZ: 850 951 64 Konto: 22 33 44