Leserbriefe - WordPress.com

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http://www.gaeubote.de/index.php?&kat=18&artikel=
110743820&red=24&ausgabe=
Meist ist das Erwachen schrecklich"
Betr.: Artikel "Haggasse erhält durch Sanierung ein neues
Gesicht", "Gäubote" vom 27. September
Für die Anwohner der Haggasse kann es einen nur freuen,
dass die Gass durch Bäume und Bänke fast zu einem
"Naherholungsgebiet" wird. Der gute Kompromiss mit
Bürgerbeteiligung hat natürlich hervorragend funktioniert,
wohnt doch das Gemeinderatsmitglied Heidi Löffler
(SPD) dort. Somit war der kürzeste Weg der
Kommunikation gewährleistet.
Was aber in diesem Zusammenhang im "Öschelbronner
Weg" schon alles geregelt sein soll, wie sich Herr Gauss
(Freie Wähler) ausdrückt, kann ich nicht ganz
nachvollziehen. Bürgerinitiativen bilden sich meist dann,
wenn eben noch nicht alles geregelt ist. Das ist Bestandteil
unserer Demokratie. Meist ist das Erwachen schrecklich,
wenn plötzlich an der schönen Planung rumgemäkelt wird
und ganz andere Dinge gefordert werden. Wie es hier der
Fall ist. Wenn dann auch noch die Fristen, trotz
Schulferien, eingehalten werden, ist das Dilemma perfekt.
Da Bürgerinitiativen kein Abstimmungs- und
Beteiligungsgremium sind, kommen deren Vorstellungen
in der Natur der Sache liegend, erst dann zur
Außenwirkung, wenn der Gemeinderat, wie Herr Gauss
sagte, schon alles geregelt hat. Aus der Sicht der
Bürgerinitiative ist noch nichts im Sinne der Natur und der
zu erwartenden Lärmbelästigung geregelt. Eben weil nicht
alle Menschen in der Natur die Priorität sehen, und
Lärmbelästigung wohl reine Gewohnheitssache ist.
Besonders dann, wenn man selber nicht tangiert ist. "Ein
neues Gesicht" in Bondorf reicht - für den Öschelbronner
Weg reicht das alte. Es gefällt einfach besser. Und eben
deshalb hat sich die Bürgerinitiative gebildet.Dieter
Keiper, Bondorf
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01.10.2014 Leserbriefe
http://www.gaeubote.de/index.php?&kat=18&artikel=110
743885&red=24&ausgabe=
"Der gemeine Bürger darf wieder hoffen"
Betr.: Leserbrief "Abrupt abgewürgte
Informationsveranstaltung", von Manfred Schiebel,
"Gäubote" vom 26. September
Ja - der Schreiber hat recht: "Das Wohl der Gemeinde und
ihrer Bürger" und "Vertretung ihrer Interessen", das haben
die Gemeinderäte versprochen. Wohl der Gemeinde.
Treue den Gesetzen. Gewissenhafte Erfüllung
eingegangener Pflichten. Wohl der Einwohner nach
Kräften zu fördern.
Der Bürgermeister setzt noch eins drauf: "Ich schwöre,
dass ich mein Amt nach bestem Wissen und Können
führen, das Grundgesetz für die Bundesrepublik
Deutschland, die Landesverfassung und das Recht achten
und verteidigen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben
werde. So wahr mir Gott helfe." Gerechtigkeit gegen
jedermann. Ernsthaft. Meine Erfahrung: Fast 25 Jahre
tätig als Elternvertreterin im Kindi, Grundschule,
Gymnasium. Tiefschürfende, heißt: Gute-Fruchtbringende Diskussionen. Na, wie es eben in der Natur der
Sache liegt, wenn jeder Stellvertreter die Meinung der
Eltern vertritt, die ihn gewählt haben. In Nufringen
konnte/kann man regelmäßig total nicht-einstimmige
Abstimmungsergebnisse vom Gemeinderat lesen. Das tut
wohl. Du merkst, die Nufringer Gemeinderäte
beleuchte(te)n Dinge aus den total unterschiedlichsten
Perspektiven. - Wie ist das in Bondorf? Mal ehrlich,
schlichtweg doch nichts anderes als nicht erkannte, nicht
realisierte, nebulös sich verschleiernde "NichtDemokratie". Diktatur also? Jedenfalls: Das heilige Gut
der Demokratie, von unseren Vorvorderen mit viel Einsatz
und Blut erkämpft, wäre damit in Berlin krass naiv ad
absurdum geführt.
In Bondorf aber geschiehts: Da! Noch am fernen
Horizont! dieser klitzeklitzekleine Lichtstreif: Neue
Gemeinderäte. Von Bondorfs Bürgern voller "Wohl"Vertrauen gewählt! Wohl zum Wohl aller Bürger können
da die absolutistischen Zeiten voll mit "einvernehmlichem
Konsens" wieder Geschichte werden. Und eine
Fehlplanung, die muss nun nicht zwangsweise-zwingend
auch noch abgesegnet werden. Der "gemeine Bürger" darf
wieder hoffen. Brigitte Oettl, Nufringen
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http://www.gaeubote.de/index.php?&kat=18&artikel=110739995&red=24&ausgabe=
26.09.2014
"Abrupt abgewürgte Informationsveranstaltung"
Betr.: Geplantes Baugebiet "am Öschelbronner Weg" in Bondorf
Ich habe aus egoistischen Gründen im ersten Quartal 2014 an einer öffentlichen
Sitzung des Gemeinderates in Bondorf teilgenommen. Da ich in meiner beruflichen
Laufbahn mehrere Gremiensitzungen (alle nichtpolitisch) geleitet und an noch vielen
mehr teilgenommen habe, war ich vom Ablauf und den Beiträgen in dieser
Gemeinderatssitzung sehr überrascht - leider nicht positiv. Als Ergebnis für mich
habe ich meiner Frau mitgeteilt, dass "ich mir so etwas nicht mehr antue". Doch der
"Gäubote"-Bericht von Anfang September über das "Baugebiet Öschelbronner
Weg", die Bürgerinitiative "Fortbestand der Nachhaltigkeit am Öschelbronner
Weg" und ganz speziell das dort aufgeführte Zitat (Egoismus der Bürgerinitiative)
des stellvertretenden Bürgermeisters haben mich meinen gesamten Urlaub
beschäftigt und letztendlich animiert, meinen ersten Leserbrief zu verfassen.
Da ich weder eine Verpflichtungserklärung für Gemeinderatsmitglieder gesehen
habe noch deren Inhalt kenne, habe ich mir Gedanken über die Aufgaben des
Gemeinderates gemacht. Aus meiner Sicht müssten dies "das Wohl der Gemeinde
und ihrer Bürger" und die "Vertretung derer Interessen" die Hauptaufgaben des
Gemeinderates sein. In der ziemlich abrupt abgewürgten Informationsveranstaltung
zum Baugebiet Öschelbronner Weg (am 12. Februar) ist mir noch die Aussage
unseres Bürgermeisters im Gedächtnis, dass die vorgetragenen Bedenken gegen das
Baugebiet "nicht repräsentativ" wären. Jetzt war die Bürgerinitiative nur wenige
Tage tätig (Gemeindevorgabe: Abgabeschluss für weitere Anregungen 12. September
- in der Ferienzeit). Ganz sicher wird auch nicht als repräsentativ angesehen, dass
deutlich mehr Personen gegen das Baugebiet ihre Unterschrift abgaben als noch
freie Bauplätze in Bondorf vorhanden sind! Ob diese Unterschriften von den direkt
Betroffenen (Egoisten gemäß Zitat) oder von nicht direkt Betroffenen (Egoisten?)
geleistet wurden, vermag am besten unser stellvertretender Bürgermeister zu
beurteilen.
Doch was viel schwerer wiegt, ist, dass die über mehrere Jahrzehnte entwickelte
Flora und Fauna niedergewalzt wird, ohne die im Voraus versprochenen
Ausgleichsmaßnahmen auch nur zu beginnen, dass Vorgaben unseres Landrates
(Erhalt der Streuobstwiesen) negiert werden, dass Vorgaben der Landesregierung
(Umweltschutz) nicht beachtet werden, dass nach dem Ortsentwicklungsplan andere
Baugebiete Priorität hätten (Vertretung welcher Interessen?), dass in Kindergarten-,
Schul- und Bahnhofsnähe gravierende Einschnitte der Verkehrssicherheit zu
befürchten sind, dass Gesetze und Rechtsprechung bezüglich aktiven Schall- und
Lärmschutzes nicht eingehalten werden.
Was ich nicht abschließend beurteilen möchte, sind die Fragen, ob wir Bondorfer
Einwohner gegenüber den von uns gewählten Gemeinderatsmitgliedern eine
Fürsorgepflicht haben (eventuell Rechtsfolgen bzgl. fehlendem aktiven Schall- und
Lärmschutz!), genau welche Interessen unsere Vertreter im Gemeinderat vertreten,
da alle Bedenken an den Bauplaner/Erschließungsträger "delegiert" wurden, der
vermutlich ganz andere (wirtschaftliche) Interessen verfolgt , ob meine Gedanken zu
den vorrangigen Aufgaben des Gemeinderates der Realität entsprechen.
Manfred Schiebel, Bondorf
http://www.gaeubote.de/index.php?&kat=18&artikel=110740028&red=24&ausgabe=
26.09.2014
"Bürger - das sind wir ja alle"
Betr.: Geplantes Baugebiet "Am Öschelbronner Weg" in Bondorf
Für manchen Bondorfer Bürger könnte sich die Frage stellen: Sind
Bürgerinitiativen legal? Respektive: Ist Bürgerinitiative legal? Ist sie am Ende
gar wünschenswert? Die Antwort gibt die Landesregierung selbst: "Die
Landesregierung macht Baden-Württemberg zum Musterland von lebendiger
Demokratie und Bürgerbeteiligung". Auf der Homepage der Landesregierung
steht dieser Satz. Sowie weitere wohltuende Sätze, wie: "An unserer Demokratie
sollen mehr Menschen teilhaben. Bürgerbeteiligung soll die Regel sein und nicht
die Ausnahme". Und: "Wir wollen direktdemokratische Entscheidungen auf
Landesebene und in den Kommunen vor Ort leichter möglich machen und
bürgerfreundlicher gestalten. Und wir führen neue Formate der
Bürgerbeteiligung ein - etwa für die Planung von Großprojekten." Und: "Es
reicht nicht, wenn die Bürgerinnen und Bürger nur alle fünf Jahre an die
Wahlurnen gerufen werden. Sie müssen auch zwischen den Wahltagen die
Möglichkeit haben, über wichtige politische Fragen mitzuentscheiden."
"Bürger" - das sind wir ja alle: 1. die Gesamtheit der Bondorfer Bürger; 2.
darin eingeschlossen die Damen und Herren des Gemeinderats, von uns als
unsere Stellvertreter gewählt; 3. Sowie der Bürgermeister als Vorsitzender des
Gemeinderats.
Die Aussagen der Landesregierung klingen nicht nur sehr ermutigend. Sondern
sie werden auch sogleich mit Leben gefüllt. Denn im Klartext gibt es ganz
konkrete Forderungen und Zielsetzungen: "Auch vor Ort muss mehr direkte
Demokratie möglich sein. In den Städten und Gemeinden werden wir deshalb
für Bürgerbegehren und Bürgerentscheide die Quoten absenken, die Fristen
verlängern und den Themenkatalog erweitern." Aus den Aussagen der
Landesregierung resultieren durchgreifend konkrete Schlussfolgerungen, die
mit Nachdruck unverzüglich und praxisbezogen angepackt werden: "Auch in
der Verwaltung stärken wir die Bürgerbeteiligung.
Das Thema spielt nun in der Aus- und Weiterbildung von Beamten und
Angestellten eine wichtige Rolle. So werden die Verwaltungsmitarbeiter für die
Bedürfnisse der Bürger bei der Planung und Durchführung von Projekten
sensibilisiert." Daraus ergibt sich schlussfolgernd für die "Gemeinde", für den
Gemeinderat die logische Konsequenz: Unterstützen Sie den liberal
durchdachten und global-fortschrittlichen Standpunkt der Landesregierung
missionarisch. Leben Sie die These und tragen damit faktisch dazu bei, BadenWürttemberg wahrhaftig "zum Musterland von lebendiger Demokratie und
Bürgerbeteiligung" zu machen.
Steffen Leins, Bondorf
http://www.gaeubote.de/index.php?&kat=18&artikel=110736421&r
ed=24&ausgabe=
Leserbriefe
22.09.2014
"Was weg ist, ist für alle weg"
Betr.: Artikel "Aufwachen, bevor die Bagger anrollen", "Gäubote"
vom 11. September
"In möglichen Ausgleichsgebieten () noch mehr Streuobstbäume".
Falsch: Ausgleichsgebiet = neu geschaffenes Gebiet; ersetzt die
Funktion des verlorengegangenen. Zitiertes Gebiet ist im
Flächennutzungsplan als Baugrund ausgewiesen: Nur eine Frage
der Zeit, bis auch dort "die Bagger anrollen".
Unsere Initiative: "Fortbestand der Nachhaltigkeit am
Öschelbronner Weg = eine präsent-nachhaltige Lebensqualität in
Bondorf" steht für Erhalt aller Streuobstwiesen im Sinne des
Landrats: "als wahre Biotope" "Lebensräume einer riesigen
Artenvielfalt" und somit "einzigartige Schätze". Ganz großer
Respekt: Unser Landrat ist innovativ-vorausdenkend, weitsichtig,
übt wahre Nachhaltigkeit. GR Bondorf unterstützt ihn nicht?!
Bürger der Initiative tun das. Planungsgesellschaft LBBW tut es
nicht. GR plant mit LBBW den Ausverkauf des vorletzten
"Biosphärenreservats".
Dagegen spricht das Leitbild von "Plenum Heckengäu" und
"Leader Heckengäu": Projekt des Landes zur Erhaltung und
Entwicklung von Natur und Umwelt. Bondorf ist Mitglied! Damit
jeder Bürger. Bondorf wirbt auf der Homepage. Bondorf, also wir
alle, bewerben uns darum, im kommenden Jahr Leader-Region zu
werden. Echt jetzt? Bondorf und andere Heckengäu-Gemeinden
fallen dem Landrat und dem "Leader Heckengäu" in den Rücken:
ausverkaufen "einzigartige Schätze", zerstören sie
"unwiederbringlich". Bondorfs wahre innovativ-nachhaltige
Zukunft ist qualitatives Wachstum: Mitarbeit an der LeaderRegion. Impuls: Brennendes Thema für nächste GR-Sitzung.
Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft ist Träger
der Akademie für Natur und Umweltschutz.
Impuls: GR auf Seminare schicken zum Wissenserwerb. Thematik:
"Qualitatives Wachstum". Das ist Bondorfs Zukunft. Das
Biosphärenreservat ist für alle da. Der entstehende Verkehr auch.
Was weg ist - ist für alle weg! Unwiederbringlich.
Britta Oettl, Bondorf
http://www.gaeubote.de/index.php?&kat=18&artikel=110736406&r
ed=24&ausgabe=
22.09.2014
"Was ist der Zebrastreifen noch wert?"
Betr.: Artikel "Mädchen schwer verletzt bei Unfall auf
Zebrastreifen", "Gäubote" vom 10. September
Wieder ein Mensch, ein Kind auf dem Zebrastreifen angefahren
und schwer verletzt. Der Verursacher musste seinen Führerschein
abgeben. Aber wir fragen uns: Was ist der Zebrastreifen noch wert,
was ist der Mensch, dessen Leben auf dem Zebrastreifen gesichert werden soll, noch wert?
Als ich 1953 den Führerschein machte, sagte der Fahrlehrer zum
Abschied: "Und denken Sie an die Sicherheit der Fußgänger, an die
Bedeutung des Zebrastreifens: ein Unfall dort und der "Schein" ist
weg. Der Zebrastreifen ist heilig!" Und heute? Mit Wut und
Entsetzen lese ich immer wieder von den Unfällen mit
Verletzungen/Toten auf dem Zebrastreifen.
Tun wir wirklich alles, um die Sicherheit auf dem Zebrastreifen zu
garantieren? Meines Erachtens muss der Bundestag gesetzlich neu
bestimmen, wie stark der Zebrastreifen zu unserer Sicherheit im
Straßenverkehr beitragen soll. Eva Lehmacher, Rohrau
http://www.gaeubote.de/index.php?&kat=18&artikel=110736398&red=24&ausgabe
=
20.09.2014
"Ist dies wirklich so gewollt, ich kann es nicht glauben"
Betr: Geplantes Baugebiet "Am Öschelbronner Weg" in Bondorf
Als ich mit meiner Familie vor zehn Jahren aus Stuttgart weggezogen bin, fiel die
Wahl auf Bondorf auch wegen des schönen Ortsbildes, der guten Infrastruktur und
der verkehrsgünstigen Lage mit Bahnanschluss. Aber man zieht natürlich nicht nur
deswegen aufs Land, sondern auch wegen der Nähe zur Natur und des Grüns auch
im Ort, im Gegensatz zur zubetonierten Stadt, vor allem auch wegen des Umfelds für
das Aufwachsen der Kinder. An dieser Stelle möchte ich die Leistung der
Bürgermeister und der Gemeinderäte loben, die aus Bondorf in den letzten Jahren
und Jahrzehnten einen lebenswerten Ort gemacht haben und verstanden haben, das
Liebenswerte zu erhalten.
Zu diesem Bondorf gehört auch das Gebiet mit der Streuobstwiese, den Ponys und
den Schafwiesen, diese Landschaft hat trotz Bahndamm einen besonderen Zauber
und hilft uns stressgeplagten "modernen" Menschen einen Ausgleich für Seele und
Körper zu finden. Nicht zuletzt deswegen sind wir in das Wohngebiet Bondorf-Nord
gezogen und haben dort ein Haus gekauft. Oft sind wir mit unserer Tochter zu den
Schafen gegangen, um sie mit altem Brot zu füttern und haben die Landschaft
genossen, so wie es andere auch tun, vor allem die Kindergartenkinder. Niemals
wäre mir in den Sinn gekommen, dass diese Landschaft für ein Neubaugebiet
geopfert werden würde, für solche schlechten Wohnbaugrundstücke mit der
Lärmbelastung und am Nordhang würde doch keiner einen Teil des liebenswerten
Bondorfs zerstören! Auch wurde mit dem Neubaugebiet Sonnenblumenring gezeigt,
dass die Gemeinde nur maßvoll erschließt und außerdem gibt es noch genug leere
Grundstücke. Umso mehr hat mich die Vorstellung des Bebauungsplans "Am
Öschelbronner Weg" getroffen, der leider nicht nur die durchaus geeignete Fläche
hinter der Gärtnerei Braun beinhaltet, sondern tatsächlich die gesamte
Streuobstwiese und große Teile der Talaue. Die Gutachten zum Bebauungsplan
zeigen, dass hier auch wertvolle Tiere leben, teilweise vom Aussterben bedroht und
dass die Lärmbelastung immens ist, ein aktiver Lärmschutz ist mit vertretbarem
Aufwand kaum möglich. Wenn ich unten in der Talaue hinter dem Bahndamm stehe,
frage ich mich, wer hier für viel Geld ein Haus bauen will. Hat sich eigentlich auch
jemand überlegt, wie der Baustellenverkehr fahren soll, es gibt durch die besondere
Lage des Gebiets keinen direkten Anschluss an eine übergeordnete Straße, alles
muss durch die vorhandenen Wohngebiete. Dies gilt auch für die spätere
Erschließung vor allem des geplanten Pendlerparkplatzes in Richtung
Öschelbronner Weg. Ist dies wirklich so gewollt, ich kann es nicht glauben! Wir
müssen uns fragen, was wir auch hier in Bondorf den nächsten Generationen
hinterlassen wollen, es geht hier um Nachhaltigkeit und Vernunft und nicht um
Egoismus. Auch ist Wachstum alleine noch kein Wert, die Qualität des Wachstums
ist entscheidend. Deswegen hoffe ich, dass der bisher so sehr zum Wohle von Bondorf
agierende Gemeinderat sich dies noch mal überlegt und ob ein Neubaugebiet
unbedingt notwendig ist. Falls das Neubaugebiet "Am Öschelbronner Weg" wider
alle Vernunft doch kommen sollte, muss man sich überlegen, ob man in BondordNord noch leben kann, wegen der langjährigen Bautätigkeit und um die Zerstörung
der Landschaft nicht mit ansehen zu müssen.
René Hofmann, Bondorf
http://www.gaeubote.de/index.php?&kat=18&artikel=11073
0821&red=24&ausgabe=
15.09.2014
"Die Welt ist nicht unser Eigentum"
Betr.: "Aufwachen bevor die Bagger anrollen", "Gäubote"
vom 11. September
Herr Willi Gauß (Freie Wähler) spricht von Egoismus, wenn
Bürger sich gegen Baumaßnahmen wehren. Natürlich soll es
dem Ort Bondorf gutgehen. Nur wie soll das aussehen?
Überwiegend leben wohl berufstätige Pendler in Bondorf
und künftig werden es dann noch mehr; zulasten eines
erhaltenswerten Streuobstbiotops mit seltener Tierwelt. Wie
in dem Bericht festgehalten, gibt es noch reichlich zu
bebauende Flächen in anderen Baugebieten - aber in
privater Hand. Es soll ja Bundesländer geben, die dem
Besitzer solcher Grundstücke das Bebauen vorschreiben. So
wohl nicht in Baden-Württemberg. Wo ist weiterhin der
Egoismus, wenn Menschen sich zum wiederholten Mal für
den Natur- und Artenschutz einsetzen? Doch was soll es, 150
Jahre für einen Baum sind genug und weg damit.
Fledermäuse können auswandern - zum Beispiel zu den
noch nicht bebauten Grundstücken.
Heidi Löffler (SPD) fällt auf, "dass es tatsächlich noch
Baulücken in Bondorf gibt und vor allem in schöneren
Lagen. Aber der Ort muss durch Expansion leben". Wenn es
dann nichts mehr zu expandieren gibt, stirbt der Ort - so die
Logik. Ein Ort muss auch leben können, ohne Bereiche für
Erholung und Entspannung zuzubauen.
Wenn der Gemeinderat meint, mit dem Kopf durch die
Wand zu müssen, ist das eine Sache, aber nicht alle
Bewohner wollen dem folgen. Die Natur hat auch ihr Recht.
Die Welt ist nicht unser Eigentum, wir haben sie nur von
unseren Kindern und Enkeln geliehen. Und Geliehenes gibt
man unzerstört zurück.
Dieter Keiper,
Bondorf
http://www.gaeubote.de/index.php?&kat=18&artikel=110731747&red=24&ausgabe=
16.09.2014
"Derartige Courage ist überlebenswichtig"
Betr.: Leserbrief vom 6. September von B. Oettl
Nachdem ich heute noch mal über Ihr Engagement bezüglich des Naturschutzes
gelesen habe, möchte ich doch auch noch einen Kommentar schreiben. Meine
Bewunderung und mein Dank, dass Sie den Mut hatten, diese Vorfälle öffentlich zu
machen. Was Ihnen an diesem Abend passiert ist, finde ich ungeheuerlich. Die StVO
sieht nur Höchstgeschwindigkeiten (und an wenigen Stellen Richtgeschwindigkeiten)
vor, ansonsten geht es immer um angepasste Fahrweise. Ich bin sehr viel mit dem
Auto unterwegs und weiß daher, dass das maximal erlaubte Tempo auf vielen Straßen
nicht gefahren werden kann, ohne ein erhebliches Unfallrisiko einzugehen und damit
eindeutig gegen die StVO zu verstoßen. Bitte engagieren Sie sich weiterhin für unsere
Umwelt, damit Dinge, die noch geändert werden können, auch geändert werden derartige Courage des mündigen Bürgers ist "überlebenswichtig". Chris H. E.
Kennke, Gäufelden
http://www.gaeubote.de/index.php?&kat=18&artikel=1107317
72&red=24&ausgabe=
16.09.2014
"Als wäre es eine Schnellstraße"
Betr.: Verhalten beim Fahren auf Feldwegen
Muss erst etwas passieren auf Feldwegen? Erlaubt sind auf
den Feldwegen in Bondorf 40 km/h, doch viele Bondorfer
(Unternehmer, Gemeinderäte, Bürger) kennen die erlaubte 40
km/h nicht, denn sie fahren 60 bis 80 km/h und noch mehr auf
dem Feldweg ins Bernloch. Und wenn Kindergartenwaldtag
ist und die Eltern ihre Kinder abholen, fahren sie, als wäre es
eine Schnellstraße. Aber in der eigenen Straße sollte man
Rücksicht nehmen. Und dann Schritttempo fahren, oder das
Auto tragen. Auch Hundebesitzer, die mit dem Auto zum
Bernloch fahren, kennen die Geschwindigkeitsbegrenzung
nicht.
Muss erst etwas passieren, dass dann jeder normal fährt?
Walter Öhrlich, Bondorf
11.09.2014
http://www.gaeubote.de/index.php?&kat=10&artikel=110727945&red=24&ausgabe=
"Aufwachen, bevor die Bagger anrollen"
Bondorf: Neu gegründete Bürgerinitiative fordert Abkehr vom Baugebiet "Am Öschelbronner Weg"
ZoomBritta Oettl (ganz rechts) und ihre Mitstreiter wollen die Streuobstwiesen vor ihrer Haustüre retten GBFoto: Holom
Das Bondorfer Baugebiet "Am Öschelbronner Weg" ist umstritten: Bürgermeister Bernd Dürr und der
Gemeinderat wollen das bahnhofsnahe Areal planmäßig ab Februar 2015 erschließen lassen. Kritische Bürger
dagegen nicht - ihre Initiative will die betroffenen Streuobstwiesen retten.
Sven Gruber
Britta Oettl und ihre rund 20 Mitstreiter werden das Gefühl nicht los, bei Bürgermeister Bernd Dürr und dem
Bondorfer Gemeinderat auf taube Ohren zu stoßen. Daher haben alle zusammen vor drei Wochen eine
Bürgerinitiative gegen das Baugebiet "Am Öschelbronner Weg" gegründet. Jetzt sammeln sie Unterschriften,
besetzen Infostände. "Schlagkräftige Argumente für einen Flächentausch und die Ausweisung eines neuen
Gebietes werden abgebügelt", moniert Oettl, die seitdem in die Rolle der Sprecherin schlüpft.
In dem betroffenen Gebiet sollen auf 4,8 Hektar Fläche 112 Wohneinheiten mit Platz für 225 Menschen
entstehen (der "Gäubote" berichtete ausführlich). Das schmeckt auch dem "Ur-Bondorfer" Helmut Stocker nicht.
"Damit wird ein einzigartiges Naherholungsgebiet unwiederbringlich zerstört", warnt er. Von nachgebesserten
Ausgleichsmaßnahmen im Bebauungsplan, den der Rat Mitte Juli einstimmig beschloss, wollen sich die
kritischen Bürger "nicht blenden lassen", wie Stocker es ausdrückt. "Was die Bagger kaputt machen, ist
unwiederbringlich verloren."
Gleich mehrere Punkte erachten die Baugebietsgegner als "unüberhörbar" an. "In Bondorf gibt es sehr wohl
rund 100 freie Bauplätze, nur eben in privater Hand", hat Oettl recherchiert. Im "Backenschlag" etwa seien "erst
die Hälfte der 230 Bauplätze tatsächlich bebaut". In der "Nördlichen Rosenstraße" (36 Bauplätze) sei ebenfalls
noch genügend frei - Innenentwicklung vor Außenentwicklung laute deshalb das Zauberwort. "Baugebiete am
Ortsrand sind unzeitgemäß. Vor allem vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung", mahnt Oettl. Die
Gesellschaft überaltere - daher zweifelt sie stark an einer großen Nachfrage der Bauplätze.
Weiterer Kritikpunkt: der mangelnde Naturschutz. Karsten Knoch, Anwohner und Mitglied der Initiative,
echauffiert sich, dass Landrat Roland Bernhard "sehr gerne sehr stolz auf die wichtige Funktion der
Streuobstwiesen" sei, sie als "Lebensräume einer riesigen Artenvielfalt, als wahre Biotope und einzigartige
Schätze" preise. "Jetzt aber bleibt er stumm." Obwohl in den 150 Jahre alten Streuobstbäumen nachweislich
seltene Tierarten nisten.
Allen voran das Graue Langohr, eine vom Aussterben bedrohte Fledermausart. Auch die anderen seltenen Vögel
wie Dorn- und Gartengrasmücke müssten umziehen, wenn die meisten Bäume wie vorgesehen gefällt werden.
"Nur 33 Stück sollen erhalten bleiben", sagt Knoch und schüttelt den Kopf. 28 weitere - das sehen die Planungen
vor - sollen stehen bleiben, bis die neu gepflanzten Obstbäume auf den Ausgleichsflächen groß genug sind, um
70 Nistkästen beherbergen zu können.
"Höllenlärm durch Güterzüge"
Schon jetzt ertragen muss auch Angelika Bruckner "den Höllenlärm durch Güterzüge" auf der Strecke
StuttgartSingen. "Daher sollten die Bürger aufwachen, bevor die Bagger auf den Streuobstwiesen anrollen."
Bruckner kennt die Prognosen der Deutschen Bahn (DB). "Der Verkehr auf der Schiene soll bis 2025
vor allem nachts deutlich zunehmen. Dann sollen statt acht 16 Güterzüge durch Bondorf rollen" - und
damit auch direkt am geplanten Wohngebiet vorbei. Ein aktiver Lärmschutz durch Wände entlang der
erhöhten Bahntrasse ist bislang aber nicht vorgesehen. "Nur passive Maßnahmen, sprich
Schallschutzfenster, sind zu wenig, um abends gemütlich auf der Terrasse sitzen zu können", ergänzt
Oettl und verweist auf das Lärmgutachten des Ingenieurbüros Zimmermann.
Ab Februar 2015 soll das Baugebiet erschlossen werden. Das Projekt betreut und wickelt die
Kommunalentwicklung (KE) ab, eine Gesellschaft der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW)
Immobilien. "Es kann nicht sein, dass ein Dienstleister das komplette Vorgehen diktiert, Gutachten
einholt und die Gemeinde offenbar tatenlos zusieht", kritisiert Oettl stellvertretend. Was ihr noch
stinkt: Die sechswöchige Einspruchsfrist fiel in die Sommerferienzeit. "Kein Mensch ist da. Selbst
Herr Dürr hat sich in den Urlaub verdrückt", merkt sie süffisant an. Daher will sie eine Verlängerung
der Frist erreichen. Im Bondorfer Rathaus stößt das auf Unverständnis. "Die Frist wurde extra zwei
Wochen verlängert", merkt Kämmerer Uwe Grüner an, "es ist ja keiner sechs Wochen weg." Auch bei
den Freien Wählern, der größten Gruppe im Rat, schüttelt man den Kopf. "In möglichen
Ausgleichsgebieten, etwa zwischen Wolfenhauser und Seebronner Straße, stehen noch mehr
Streuobstbäume", sagt Fraktionschef Willi Gauß. Er findet den nachgebesserten Bebauungsplan
"ökologisch sehr ausgewogen" und wirft den Aktivisten im gleichen Atemzug sogar "Egoismus" vor:
"Dem Ort solls gutgehen. Aber das Baugebiet sollen möglichst andere vor der Haustüre haben."
Heidi Löffler (SPD) ist weniger vom Nutzen überzeugt als Ratskollege Gauß. "Es gibt schönere Lagen
als die Senke am Öschelbronner Weg", meint sie. Auch ihr sind die Baulücken in Bondorf aufgefallen.
Trotzdem sagt sie: "Die Gemeinde lebt davon, zu expandieren, und der Bondorfer Gemeinderat steht
hinter der Entscheidung."
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http://www.gaeubote.de/index.php?&kat=18&artikel=110724545&red=24&ausgabe=
06.09.2014
"Ich musste dann doch nicht blasen"
Betr.: Verkehrskontrolle auf der Landstraße im Wildkorridorbereich
Um 22 Uhr fuhr ich am Donnerstagabend mit meinem Pkw von Bondorf nach
Nufringen. Es war total Nacht. Kein anderes Auto unterwegs außer mir. Für die
Initiative "Fortbestand der Nachhaltigkeit am Öschelbronner Weg", gegen
Plattmachen der Streuobstwiese und Aue wegen "Baugebiet am Bahnhof", genau
deswegen hatte ich mit meiner Tochter zusammen den Nachmittag über im Bondorfer
Ortskern Plakate aufgehängt, Unterschriftslisten verteilt, mit Leuten gesprochen, auf
dem Rathaus gewesen. Und: Das gefährdete Naturgebiet bewusst angeschaut - ach,
"paradiesisch-wohltuend, bürgernah-seelenberührend, friedevoll-alles-ist-gut!Atmosphäre, auf Nabu- und Frühe-Bildung-Projekte für Bondorfer Kinder und
Jugendliche wartend Aber nein: auf die Bagger wartend!"
Mit all diesen meinen Gedanken belegt, fuhr ich mit meinem Pkw nach Hause. Nein nicht geistig weggetreten, sondern voll fit! Und wie immer, wenn ich nachts die
Strecke zwischen Bondorf und Herrenberg fahre, so denke ich auch diesmal: "Ach pass bloß auf! Volle Konzentration - du hast es doch erlebt. Diese Füchse, der Dachs,
die Igel, ja auch dieser Feldhase damals, die da alle über die Straße schon gewechselt
sind. Wildwechselgebiet! Fahr langsamer - aufmerksam. Du willst doch kein Tier
überfahren."
Nach dem Kreisverkehr, Berg hoch - Blick in den Rückspiegel - ein Auto ganz dicht
hinter mir. Ich schau noch mal - wahrhaftig: "Polizei" blinkt auf dem Dach auf "Nein, die überholen nicht - die meinen mich?! - o je: Ich hab vergessen, das Licht
einzuschalten!" Aber nein: Licht ist an. "Was wollen die? Soll ich anhalten!? - mitten
auf freier Strecke?" Kaum unter der Brücke durch - erste gute Gelegenheit: Blinker
gesetzt, rechts ran. Motor ausschalten. Ich steige aus: "Was habe ich falsch
gemacht?" "Sie sind zu langsam gefahren! Das ist verdächtig." "Wie viel bin ich denn
gefahren?" O je - ich fürchte mich vor der Antwort und denke: "O je - bist du etwa
mit 60 Stundenkilometer in der Gegend rumgeschlichen?!" Die Antwort kommt: "80
Stundenkilometer." Das haut mich fast um! "Ja - wie schnell soll ich denn fahren?"
"100 Stundenkilometer." Darauf ich und mit großem Erstaunen: "Wissen Sie denn
nicht, dass hier ein Wildwechselgebiet ist, ein Wildkorridor? Ich möchte kein Tier
totfahren." "Sie sind auffällig langsam gefahren. Führerschein. Und Alkoholtest." Ich
machs kurz: Ich musste dann doch nicht blasen - aber nur weil man das Röhrchen im
Wagen nicht so schnell finden konnte. Diese Demütigung blieb mir also erspart. Ich
zum Abschluss: "Wissen Sie, wie viel Unfälle mit Wild passieren? Wie viel tote Tiere
auf der Straße rumliegen? Wie viele Lastwagen wegen Raserei Unfälle verursachen,
wie viele Pkw?!"
Ich bin nun ehrlich stark verunsichert: Sind 80 Stundenkilometer bei tiefster Nacht in
einem Wildwechselkorridor zu wenig? Muss ich tatsächlich in Zukunft bei Nacht auf
Landstraßen in solchen Gebieten 100 Stundenkilometer fahren? Ich möchte wirklich
nichts falsch machen - ich könnte ja deswegen demnächst wieder unliebsam auffallen
Brigitte Oettl, Nufringen
http://www.gaeubote.de/index.php?&kat=18&artikel=110677906&red=24&ausgabe=
01.09.2014
"Auch mal gegen den Strom
schwimmen"
Betr.: Neu im Rat: Christian Werner "Landwirtschaft und Jugendarbeit"
Sich als neues Ratsmitglied in Bondorf mit
dem Gedanken zu tragen, sich für Natur und
Außenbereich stark machen zu wollen ist
sehr löblich. Auch das Ansinnen von Herrn
Christian Werner (CDU): "vielleicht kann
ich so ein bisschen ein anderes Denken im
Gremium einbringen" kann voll und ganz
unterstützt werden. Den Naturschutz und
wie in Bondorf damit umgegangen wird,
haben dem Gemeinderat bereits zwei
Auswärtige mit Leserbriefen zum
Neubaugebiet "Am Öschelbronner Weg"
deutlich zu machen versucht. Aber es wird
sich sicher nichts mehr ändern; denn eine
Aufgabe dieses Projekts wird es in diesem
fortgeschrittenem Stadium wohl nicht mehr
geben können. Was nichts anderes heißt, als
dass der Boden versiegelt, die heimischen
Tiere vertrieben, die Bäume abgeholzt,
damit die Streuobstwiese vernichtet und die
künftigen Bewohner vorsätzlich einem
gesundheitsschädlichen Umfeld ausgesetzt
werden. Dass das so kommen wird, liegt
möglicherweise auch daran, dass kein
"Einheimischer" je mit dem Gedanken
spielen musste, dorthin zu ziehen. Also,
Herr Werner, nicht den Mut verlieren und
auch mal gegen den Strom
schwimmen.Dieter Keiper, Bondorf
http://www.gaeubote.de/index.php?&kat=18&artikel=110675931&red=24&ausgabe=
29.08.2014
"Auf der anderen Seite gibt es auch noch Natur"
Betr.: Geplantes Baugebiet "Am Öschelbronner Weg" in Bondorf
Auch ich bedaure den Wegfall der Streuobstwiesen, aber das Szenario, das in
den Leserbriefen vom 16. und 26. August beschrieben wurde, ist wohl etwas
übertrieben. "Ja - wer will auch schon an einem Bahnhof oder am Bahndamm
wohnen?" Das Schöne ist: Keiner, der nicht will, muss hier wohnen. In
Bondorf gibt es Menschen, die seit mehr als 50 Jahren "in dramatischer Nähe
der Bahnlinie" wohnen und überlebt haben. Natürlich stören die langen, laut
ratternden Güterzüge, aber man gewöhnt sich daran, weiß man doch, dass
dies nur wenige Minuten dauert, dann ist wieder Ruhe.
Wo gibt es noch eine ruhige Oase für geräuschempfindliche Bewohner? Mal
ist es der Verkehrslärm der Autobahn, ein landwirtschaftlicher Betrieb, die
Kirchenglocken, ein krähender Hahn oder die Gaststätten in der Ortsmitte.
Wenn ein anderes Baugebiet empfohlen wird, klingt das für mich schon sehr
nach: "Oh heiliger St. Florian, verschon mein Haus, zünd andre an." Denn
auch dort müssten Wiesen für Baugrundstücke geopfert werden. Und ich bin
mir sicher, dass der Nabu auch dort schützenswerte Pflanzen und Tiere finden
würde, wie dies auch beim letzten Baugebiet "Nördlich der Rosenstraße" der
Fall war.
Im Übrigen traue ich den Tieren im Öschelbronner Weg zu, dass sie so clever
sind und einige Meter weiter wandern, fliegen oder kriechen, denn auf der
anderen Seite des Bahndamms gibt es auch noch Natur.Elfriede Raißle,
Bondorf
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http://www.gaeubote.de/index.php?&kat=18&artikel=110673571&red=24&ausgabe=
26.08.2014
"Dorfoberhäupter arbeiten dagegen"
Betr.: Leserbrief "Gutachten wird kein Gehör geschenkt" zum geplanten
Baugebiet "am Öschelbronner Weg" in Bondorf, "Gäubote" vom 16. August
Meine Tochter wohnt seit einiger Zeit in Bondorf. Immer aufs Neue bewundere
ich dort: den "Hochhausbau" beim Sportplatz nicht. Aber das Neubaugebiet mit
den vielen Baulücken. Erfreulich, die Größe der Grundstücke. Um den
Kindergarten - viel Grün, einige Kleingärten. Um den Bahnhof: die freie Fläche
- dank der Gärtnerei. Ja - wer will auch schon an einem Bahnhof wohnen oder
am Bahndamm? Weiß man doch durch Medien über Untersuchungen: "Lärm
macht krank!" Gerade nachts fahren auch Güterzüge, in Summe zig Kilometer
lang. Das Gehirn registriert den Lärm, lässt den Körper mit Stress reagieren:
die Blutbahnen ziehen sich zusammen - jede Nacht kommt es im Schlaf zu
Bluthochdruck, in Folge zu Gefäßverengungen, Ablagerungen durch
Stressbotenstoffe. Herzinfarkt und Schlaganfall stehen ganz oben zeitnah auf der
Warteliste. Wissen das die "Weisen von Bondorf" nicht, wenn sie Häuser nahe
des Bahnhofs und des Schienenstrangs planen? Das vorrangige Argument für die
Ausweisung: Bahnhofsnähe! Ja - man muss es den Käufern recht schmackhaft
machen - der informierte Bürger zieht nie und nimmer in Bahnhofsnähe! Was
verschleiert da der Gemeinderat? Doch für Wildbienen tut Bondorf was: auf der
Homepage das Bild eines Wildbienenhotels. Wie schön! Kindergarten- und
Schulkinder sollen sehen, wie Bondorf für seine Wildbienen sich sorgt - ein
Kleinmodell für Nachhaltigkeit. Wo aber kriegen die Wildbienen ihre
Blütenpollen her? Ach ja, da ist ja noch dieses Paradies mit den zwei kleinen
Pferdchen - am Bahndamm entlang - das mit den uralten Obstbäumen, inmitten
einer Streuobst-Wiese(!), das "Paradies an Artenreichtum" mit artgeschützten
Tierarten: Fledermäuse, Specht, Grasfrosch, etc. und die für unser Obst so
wichtigen Insekten, ein Muster an lokaler Anschauung für unsere Kinder, wenn
es denn so bliebe. Denn all das wird demnächst verschwinden! Es ist geplant, das
Biotop (Lebensraum) rapide zu verkleinern. Obstbäume werden abgeholzt,
Wiesen als Baugrundstücke missbraucht, obwohl es andere Baugebiete in
Bondorf gibt! All das, was die Natur in langjähriger Kleinarbeit angelegt hat das macht der Mensch kaputt - wer denn sonst? Und wen wunderts?
Ausgleichsmaßnahmen? Da kann man nur lachen: Die aufgestellten Gutachten
werden missachtet. Warum? Schon einem Kind leuchtet ein, dass erst die
nachfolgende dritte und vierte Generation an Menschen - die wievielte an
Tieren? - genau das wieder haben wird, was jetzt bereits existiert. Wo ist da der
Sinn? Was steckt da wirklich dahinter? Und: Wo sollen all die artgeschützten(!)
Tierarten denn inzwischen wohnen? Interessiert nicht. Kein Lebensraum für
Tiere - ist Natur denn überhaupt wichtig für den Menschen! Nö! Oder - wie zum
Beispiel die vielen Überflutungen überall zeigen - vielleicht doch? Wir werden es
krass merken, wenn wir alles erfolgreich plattgemacht haben. Der Staat erzieht
unsere Kinder Richtung Naturschutz, Nachhaltigkeit. Die Dorfoberhäupter
arbeiten dagegen und planen ein solch krasses Beispiel des Zerstörens, des
Nicht-Nachhaltigen. Wo ist da der Lerneffekt für Nachhaltigkeit? Das
Schlagwort im 21. Jahrhundert. Tatsächlich ist der Begriff "Nachhaltigkeit"
inhaltlich im Bewusstsein der Dorfoberhäupter nicht angekommen.
Brigitte Oettl, Nufringen
http://www.gaeubote.de/gb_18_110666931-24-_quotGutachten-wird-kein-Gehoer-geschenktquot.html?GBID=048b7ebd48383b9c94cef768eef754e9
16.08.2014
"Gutachten wird kein Gehör geschenkt"
Betr.: Geplantes Baugebiet am Öschelbronner Weg in Bondorf
Die Streuobstwiese am Öschelbronner Weg in Bondorf, die zahlreichen geschützten Tieren einen
Rückzugsort zwischen den 150 Jahre alten Bäumen bietet und als beliebtes Naherholungsgebiet gilt, soll
trotz vieler schlüssiger Gegenargumentationen bebaut werden: die technisch schwierig zu bebauende
Hanglage, die schützenswerten Tierarten, die hier ihre letzte Zuflucht finden, die dramatische Nähe zur
Bahnlinie, auf der die Nacht hindurch in regelmäßigen Abständen lange Güterzüge fahren, die die
zukünftigen Anwohner auf Dauer krank machen werden, die Vorgabe der Landesregierung,
Streuobstwiesen zu schützen, der Wunsch der Bürger, dieses Gebiet für sie und ihre Kinder zu erhalten.
Für einen Betrachter von außen und von innen ist es in keinster Weise nachvollziehbar, wie dieses
Gebiet je zur Bebauung in Betracht gezogen werden konnte. Die zwingenden Planungsgrundsätze, die
vom Gesetz für eine solche Bebauung gefordert werden, sind nicht zu erkennen. Die Gemeinde klagt
über einen Mangel an Bauplätzen, sie hätte nur noch zwei ausgewiesene Baugebiete. Und da gewinnt
dann nun mal das mit Bahnhofsnähe.
An dieser Stelle könnte man nun eine Argumentation gelten lassen, jedoch gibt es ein Gutachten des
Nabu, der genau für dieses Problem eine Lösung anbietet: "Wir möchten auf die Möglichkeit eines
Flächentausches hinweisen und hier unsere Unterstützung anbieten. Am südlichen Rand der Gemeinde
Bondorf existieren Flächen, die in einem geänderten Flächennutzungsplan als Baugebiet ausgewiesen
werden können. Dafür müsste die jetzt beplante Fläche aus dem Flächennutzungsplan
herausgenommen werden. Da der Flächennutzungsplan Bondorf heute fast 20 Jahre alt ist, ist diese
Änderung aufgrund neuer Bewertungsmaßstäbe sicher auch fachlich nachvollziehbar. Wenn sich die
gesamte Fläche der vorgesehenen Baugebiete im Flächennutzungsplan nicht erhöht, hat der Verband
Region Stuttgart und auch die untere Naturschutzbehörde im Kreis Böblingen sicher keine Bedenken
gegen diesen Flächentausch."
Aber diesem Gutachten, das die Bebauung entschieden ablehnt, wird kein Gehör geschenkt, die
angebotene Lösung für das Problem der mangelnden Alternativen, wird nicht angestrebt oder verfolgt.
Auch die Aussagen von jahrelang im Naturschutz tätigen Personen, die klar und deutlich zum
Ausdruck bringen, dass dieses Ökosystem und seine Flora und Fauna vollständig zerstört werden wird
und sich nicht mehr regenerieren kann, wird kein Gehör geschenkt. Anstatt nach alternativen
Lösungen zu suchen, wird nur von Kompensationsmaßnahmen gesprochen. Erst ein über Jahrzehnte
gewachsenes System bis auf wenige Reste zerstören und dann mit einigen kleinen Maßnahmen, die nur
einen Tropfen auf den heißen Stein bedeuten, wieder versuchen zum Leben zu erwecken, dafür bleibt
nicht mehr als ein Kopfschütteln übrig.
Was zeigt uns dies? Es stand nie wirklich zur Debatte, ob das Gebiet überhaupt bebaut werden kann
bzw. wird, ob die Menschen, die dort leben, das möchten, ob man diese Entscheidung natur- und
artenschutzrechtlich vertreten kann. Die Bebauung war von Anfang an beschlossen, nur das wie und zu
welchen Konditionen musste noch besprochen werden.
Nun die Frage, die sich mir stellt: Ist das die richtige Herangehensweise von politischen
Entscheidungsträgern des 21. Jahrhunderts, einen Entschluss schon vor der eigentlichen Prüfung zu
treffen und dann nach Lücken und Schlupflöchern zu suchen, wie er diese verwirklichen kann?
Die klare Antwort hierzu lautet: Nein, politische Entscheidungsträger müssen sich von
fachkompetenten Personen beraten lassen, alle Seiten und Probleme hören, mehrere Alternativen in
Betracht ziehen und dann, erst dann und nicht schon zu Beginn zu einer Entscheidung kommen.
Britta Oettl, Bondorf
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