http://www.gaeubote.de/index.php?&kat=18&artikel= 110743820&red=24&ausgabe= Meist ist das Erwachen schrecklich" Betr.: Artikel "Haggasse erhält durch Sanierung ein neues Gesicht", "Gäubote" vom 27. September Für die Anwohner der Haggasse kann es einen nur freuen, dass die Gass durch Bäume und Bänke fast zu einem "Naherholungsgebiet" wird. Der gute Kompromiss mit Bürgerbeteiligung hat natürlich hervorragend funktioniert, wohnt doch das Gemeinderatsmitglied Heidi Löffler (SPD) dort. Somit war der kürzeste Weg der Kommunikation gewährleistet. Was aber in diesem Zusammenhang im "Öschelbronner Weg" schon alles geregelt sein soll, wie sich Herr Gauss (Freie Wähler) ausdrückt, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Bürgerinitiativen bilden sich meist dann, wenn eben noch nicht alles geregelt ist. Das ist Bestandteil unserer Demokratie. Meist ist das Erwachen schrecklich, wenn plötzlich an der schönen Planung rumgemäkelt wird und ganz andere Dinge gefordert werden. Wie es hier der Fall ist. Wenn dann auch noch die Fristen, trotz Schulferien, eingehalten werden, ist das Dilemma perfekt. Da Bürgerinitiativen kein Abstimmungs- und Beteiligungsgremium sind, kommen deren Vorstellungen in der Natur der Sache liegend, erst dann zur Außenwirkung, wenn der Gemeinderat, wie Herr Gauss sagte, schon alles geregelt hat. Aus der Sicht der Bürgerinitiative ist noch nichts im Sinne der Natur und der zu erwartenden Lärmbelästigung geregelt. Eben weil nicht alle Menschen in der Natur die Priorität sehen, und Lärmbelästigung wohl reine Gewohnheitssache ist. Besonders dann, wenn man selber nicht tangiert ist. "Ein neues Gesicht" in Bondorf reicht - für den Öschelbronner Weg reicht das alte. Es gefällt einfach besser. Und eben deshalb hat sich die Bürgerinitiative gebildet.Dieter Keiper, Bondorf [ Fenster schließen... ] 01.10.2014 Leserbriefe http://www.gaeubote.de/index.php?&kat=18&artikel=110 743885&red=24&ausgabe= "Der gemeine Bürger darf wieder hoffen" Betr.: Leserbrief "Abrupt abgewürgte Informationsveranstaltung", von Manfred Schiebel, "Gäubote" vom 26. September Ja - der Schreiber hat recht: "Das Wohl der Gemeinde und ihrer Bürger" und "Vertretung ihrer Interessen", das haben die Gemeinderäte versprochen. Wohl der Gemeinde. Treue den Gesetzen. Gewissenhafte Erfüllung eingegangener Pflichten. Wohl der Einwohner nach Kräften zu fördern. Der Bürgermeister setzt noch eins drauf: "Ich schwöre, dass ich mein Amt nach bestem Wissen und Können führen, das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland, die Landesverfassung und das Recht achten und verteidigen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe." Gerechtigkeit gegen jedermann. Ernsthaft. Meine Erfahrung: Fast 25 Jahre tätig als Elternvertreterin im Kindi, Grundschule, Gymnasium. Tiefschürfende, heißt: Gute-Fruchtbringende Diskussionen. Na, wie es eben in der Natur der Sache liegt, wenn jeder Stellvertreter die Meinung der Eltern vertritt, die ihn gewählt haben. In Nufringen konnte/kann man regelmäßig total nicht-einstimmige Abstimmungsergebnisse vom Gemeinderat lesen. Das tut wohl. Du merkst, die Nufringer Gemeinderäte beleuchte(te)n Dinge aus den total unterschiedlichsten Perspektiven. - Wie ist das in Bondorf? Mal ehrlich, schlichtweg doch nichts anderes als nicht erkannte, nicht realisierte, nebulös sich verschleiernde "NichtDemokratie". Diktatur also? Jedenfalls: Das heilige Gut der Demokratie, von unseren Vorvorderen mit viel Einsatz und Blut erkämpft, wäre damit in Berlin krass naiv ad absurdum geführt. In Bondorf aber geschiehts: Da! Noch am fernen Horizont! dieser klitzeklitzekleine Lichtstreif: Neue Gemeinderäte. Von Bondorfs Bürgern voller "Wohl"Vertrauen gewählt! Wohl zum Wohl aller Bürger können da die absolutistischen Zeiten voll mit "einvernehmlichem Konsens" wieder Geschichte werden. Und eine Fehlplanung, die muss nun nicht zwangsweise-zwingend auch noch abgesegnet werden. Der "gemeine Bürger" darf wieder hoffen. Brigitte Oettl, Nufringen [ Fenster schließen... ] http://www.gaeubote.de/index.php?&kat=18&artikel=110739995&red=24&ausgabe= 26.09.2014 "Abrupt abgewürgte Informationsveranstaltung" Betr.: Geplantes Baugebiet "am Öschelbronner Weg" in Bondorf Ich habe aus egoistischen Gründen im ersten Quartal 2014 an einer öffentlichen Sitzung des Gemeinderates in Bondorf teilgenommen. Da ich in meiner beruflichen Laufbahn mehrere Gremiensitzungen (alle nichtpolitisch) geleitet und an noch vielen mehr teilgenommen habe, war ich vom Ablauf und den Beiträgen in dieser Gemeinderatssitzung sehr überrascht - leider nicht positiv. Als Ergebnis für mich habe ich meiner Frau mitgeteilt, dass "ich mir so etwas nicht mehr antue". Doch der "Gäubote"-Bericht von Anfang September über das "Baugebiet Öschelbronner Weg", die Bürgerinitiative "Fortbestand der Nachhaltigkeit am Öschelbronner Weg" und ganz speziell das dort aufgeführte Zitat (Egoismus der Bürgerinitiative) des stellvertretenden Bürgermeisters haben mich meinen gesamten Urlaub beschäftigt und letztendlich animiert, meinen ersten Leserbrief zu verfassen. Da ich weder eine Verpflichtungserklärung für Gemeinderatsmitglieder gesehen habe noch deren Inhalt kenne, habe ich mir Gedanken über die Aufgaben des Gemeinderates gemacht. Aus meiner Sicht müssten dies "das Wohl der Gemeinde und ihrer Bürger" und die "Vertretung derer Interessen" die Hauptaufgaben des Gemeinderates sein. In der ziemlich abrupt abgewürgten Informationsveranstaltung zum Baugebiet Öschelbronner Weg (am 12. Februar) ist mir noch die Aussage unseres Bürgermeisters im Gedächtnis, dass die vorgetragenen Bedenken gegen das Baugebiet "nicht repräsentativ" wären. Jetzt war die Bürgerinitiative nur wenige Tage tätig (Gemeindevorgabe: Abgabeschluss für weitere Anregungen 12. September - in der Ferienzeit). Ganz sicher wird auch nicht als repräsentativ angesehen, dass deutlich mehr Personen gegen das Baugebiet ihre Unterschrift abgaben als noch freie Bauplätze in Bondorf vorhanden sind! Ob diese Unterschriften von den direkt Betroffenen (Egoisten gemäß Zitat) oder von nicht direkt Betroffenen (Egoisten?) geleistet wurden, vermag am besten unser stellvertretender Bürgermeister zu beurteilen. Doch was viel schwerer wiegt, ist, dass die über mehrere Jahrzehnte entwickelte Flora und Fauna niedergewalzt wird, ohne die im Voraus versprochenen Ausgleichsmaßnahmen auch nur zu beginnen, dass Vorgaben unseres Landrates (Erhalt der Streuobstwiesen) negiert werden, dass Vorgaben der Landesregierung (Umweltschutz) nicht beachtet werden, dass nach dem Ortsentwicklungsplan andere Baugebiete Priorität hätten (Vertretung welcher Interessen?), dass in Kindergarten-, Schul- und Bahnhofsnähe gravierende Einschnitte der Verkehrssicherheit zu befürchten sind, dass Gesetze und Rechtsprechung bezüglich aktiven Schall- und Lärmschutzes nicht eingehalten werden. Was ich nicht abschließend beurteilen möchte, sind die Fragen, ob wir Bondorfer Einwohner gegenüber den von uns gewählten Gemeinderatsmitgliedern eine Fürsorgepflicht haben (eventuell Rechtsfolgen bzgl. fehlendem aktiven Schall- und Lärmschutz!), genau welche Interessen unsere Vertreter im Gemeinderat vertreten, da alle Bedenken an den Bauplaner/Erschließungsträger "delegiert" wurden, der vermutlich ganz andere (wirtschaftliche) Interessen verfolgt , ob meine Gedanken zu den vorrangigen Aufgaben des Gemeinderates der Realität entsprechen. Manfred Schiebel, Bondorf http://www.gaeubote.de/index.php?&kat=18&artikel=110740028&red=24&ausgabe= 26.09.2014 "Bürger - das sind wir ja alle" Betr.: Geplantes Baugebiet "Am Öschelbronner Weg" in Bondorf Für manchen Bondorfer Bürger könnte sich die Frage stellen: Sind Bürgerinitiativen legal? Respektive: Ist Bürgerinitiative legal? Ist sie am Ende gar wünschenswert? Die Antwort gibt die Landesregierung selbst: "Die Landesregierung macht Baden-Württemberg zum Musterland von lebendiger Demokratie und Bürgerbeteiligung". Auf der Homepage der Landesregierung steht dieser Satz. Sowie weitere wohltuende Sätze, wie: "An unserer Demokratie sollen mehr Menschen teilhaben. Bürgerbeteiligung soll die Regel sein und nicht die Ausnahme". Und: "Wir wollen direktdemokratische Entscheidungen auf Landesebene und in den Kommunen vor Ort leichter möglich machen und bürgerfreundlicher gestalten. Und wir führen neue Formate der Bürgerbeteiligung ein - etwa für die Planung von Großprojekten." Und: "Es reicht nicht, wenn die Bürgerinnen und Bürger nur alle fünf Jahre an die Wahlurnen gerufen werden. Sie müssen auch zwischen den Wahltagen die Möglichkeit haben, über wichtige politische Fragen mitzuentscheiden." "Bürger" - das sind wir ja alle: 1. die Gesamtheit der Bondorfer Bürger; 2. darin eingeschlossen die Damen und Herren des Gemeinderats, von uns als unsere Stellvertreter gewählt; 3. Sowie der Bürgermeister als Vorsitzender des Gemeinderats. Die Aussagen der Landesregierung klingen nicht nur sehr ermutigend. Sondern sie werden auch sogleich mit Leben gefüllt. Denn im Klartext gibt es ganz konkrete Forderungen und Zielsetzungen: "Auch vor Ort muss mehr direkte Demokratie möglich sein. In den Städten und Gemeinden werden wir deshalb für Bürgerbegehren und Bürgerentscheide die Quoten absenken, die Fristen verlängern und den Themenkatalog erweitern." Aus den Aussagen der Landesregierung resultieren durchgreifend konkrete Schlussfolgerungen, die mit Nachdruck unverzüglich und praxisbezogen angepackt werden: "Auch in der Verwaltung stärken wir die Bürgerbeteiligung. Das Thema spielt nun in der Aus- und Weiterbildung von Beamten und Angestellten eine wichtige Rolle. So werden die Verwaltungsmitarbeiter für die Bedürfnisse der Bürger bei der Planung und Durchführung von Projekten sensibilisiert." Daraus ergibt sich schlussfolgernd für die "Gemeinde", für den Gemeinderat die logische Konsequenz: Unterstützen Sie den liberal durchdachten und global-fortschrittlichen Standpunkt der Landesregierung missionarisch. Leben Sie die These und tragen damit faktisch dazu bei, BadenWürttemberg wahrhaftig "zum Musterland von lebendiger Demokratie und Bürgerbeteiligung" zu machen. Steffen Leins, Bondorf http://www.gaeubote.de/index.php?&kat=18&artikel=110736421&r ed=24&ausgabe= Leserbriefe 22.09.2014 "Was weg ist, ist für alle weg" Betr.: Artikel "Aufwachen, bevor die Bagger anrollen", "Gäubote" vom 11. September "In möglichen Ausgleichsgebieten () noch mehr Streuobstbäume". Falsch: Ausgleichsgebiet = neu geschaffenes Gebiet; ersetzt die Funktion des verlorengegangenen. Zitiertes Gebiet ist im Flächennutzungsplan als Baugrund ausgewiesen: Nur eine Frage der Zeit, bis auch dort "die Bagger anrollen". Unsere Initiative: "Fortbestand der Nachhaltigkeit am Öschelbronner Weg = eine präsent-nachhaltige Lebensqualität in Bondorf" steht für Erhalt aller Streuobstwiesen im Sinne des Landrats: "als wahre Biotope" "Lebensräume einer riesigen Artenvielfalt" und somit "einzigartige Schätze". Ganz großer Respekt: Unser Landrat ist innovativ-vorausdenkend, weitsichtig, übt wahre Nachhaltigkeit. GR Bondorf unterstützt ihn nicht?! Bürger der Initiative tun das. Planungsgesellschaft LBBW tut es nicht. GR plant mit LBBW den Ausverkauf des vorletzten "Biosphärenreservats". Dagegen spricht das Leitbild von "Plenum Heckengäu" und "Leader Heckengäu": Projekt des Landes zur Erhaltung und Entwicklung von Natur und Umwelt. Bondorf ist Mitglied! Damit jeder Bürger. Bondorf wirbt auf der Homepage. Bondorf, also wir alle, bewerben uns darum, im kommenden Jahr Leader-Region zu werden. Echt jetzt? Bondorf und andere Heckengäu-Gemeinden fallen dem Landrat und dem "Leader Heckengäu" in den Rücken: ausverkaufen "einzigartige Schätze", zerstören sie "unwiederbringlich". Bondorfs wahre innovativ-nachhaltige Zukunft ist qualitatives Wachstum: Mitarbeit an der LeaderRegion. Impuls: Brennendes Thema für nächste GR-Sitzung. Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft ist Träger der Akademie für Natur und Umweltschutz. Impuls: GR auf Seminare schicken zum Wissenserwerb. Thematik: "Qualitatives Wachstum". Das ist Bondorfs Zukunft. Das Biosphärenreservat ist für alle da. Der entstehende Verkehr auch. Was weg ist - ist für alle weg! Unwiederbringlich. Britta Oettl, Bondorf http://www.gaeubote.de/index.php?&kat=18&artikel=110736406&r ed=24&ausgabe= 22.09.2014 "Was ist der Zebrastreifen noch wert?" Betr.: Artikel "Mädchen schwer verletzt bei Unfall auf Zebrastreifen", "Gäubote" vom 10. September Wieder ein Mensch, ein Kind auf dem Zebrastreifen angefahren und schwer verletzt. Der Verursacher musste seinen Führerschein abgeben. Aber wir fragen uns: Was ist der Zebrastreifen noch wert, was ist der Mensch, dessen Leben auf dem Zebrastreifen gesichert werden soll, noch wert? Als ich 1953 den Führerschein machte, sagte der Fahrlehrer zum Abschied: "Und denken Sie an die Sicherheit der Fußgänger, an die Bedeutung des Zebrastreifens: ein Unfall dort und der "Schein" ist weg. Der Zebrastreifen ist heilig!" Und heute? Mit Wut und Entsetzen lese ich immer wieder von den Unfällen mit Verletzungen/Toten auf dem Zebrastreifen. Tun wir wirklich alles, um die Sicherheit auf dem Zebrastreifen zu garantieren? Meines Erachtens muss der Bundestag gesetzlich neu bestimmen, wie stark der Zebrastreifen zu unserer Sicherheit im Straßenverkehr beitragen soll. Eva Lehmacher, Rohrau http://www.gaeubote.de/index.php?&kat=18&artikel=110736398&red=24&ausgabe = 20.09.2014 "Ist dies wirklich so gewollt, ich kann es nicht glauben" Betr: Geplantes Baugebiet "Am Öschelbronner Weg" in Bondorf Als ich mit meiner Familie vor zehn Jahren aus Stuttgart weggezogen bin, fiel die Wahl auf Bondorf auch wegen des schönen Ortsbildes, der guten Infrastruktur und der verkehrsgünstigen Lage mit Bahnanschluss. Aber man zieht natürlich nicht nur deswegen aufs Land, sondern auch wegen der Nähe zur Natur und des Grüns auch im Ort, im Gegensatz zur zubetonierten Stadt, vor allem auch wegen des Umfelds für das Aufwachsen der Kinder. An dieser Stelle möchte ich die Leistung der Bürgermeister und der Gemeinderäte loben, die aus Bondorf in den letzten Jahren und Jahrzehnten einen lebenswerten Ort gemacht haben und verstanden haben, das Liebenswerte zu erhalten. Zu diesem Bondorf gehört auch das Gebiet mit der Streuobstwiese, den Ponys und den Schafwiesen, diese Landschaft hat trotz Bahndamm einen besonderen Zauber und hilft uns stressgeplagten "modernen" Menschen einen Ausgleich für Seele und Körper zu finden. Nicht zuletzt deswegen sind wir in das Wohngebiet Bondorf-Nord gezogen und haben dort ein Haus gekauft. Oft sind wir mit unserer Tochter zu den Schafen gegangen, um sie mit altem Brot zu füttern und haben die Landschaft genossen, so wie es andere auch tun, vor allem die Kindergartenkinder. Niemals wäre mir in den Sinn gekommen, dass diese Landschaft für ein Neubaugebiet geopfert werden würde, für solche schlechten Wohnbaugrundstücke mit der Lärmbelastung und am Nordhang würde doch keiner einen Teil des liebenswerten Bondorfs zerstören! Auch wurde mit dem Neubaugebiet Sonnenblumenring gezeigt, dass die Gemeinde nur maßvoll erschließt und außerdem gibt es noch genug leere Grundstücke. Umso mehr hat mich die Vorstellung des Bebauungsplans "Am Öschelbronner Weg" getroffen, der leider nicht nur die durchaus geeignete Fläche hinter der Gärtnerei Braun beinhaltet, sondern tatsächlich die gesamte Streuobstwiese und große Teile der Talaue. Die Gutachten zum Bebauungsplan zeigen, dass hier auch wertvolle Tiere leben, teilweise vom Aussterben bedroht und dass die Lärmbelastung immens ist, ein aktiver Lärmschutz ist mit vertretbarem Aufwand kaum möglich. Wenn ich unten in der Talaue hinter dem Bahndamm stehe, frage ich mich, wer hier für viel Geld ein Haus bauen will. Hat sich eigentlich auch jemand überlegt, wie der Baustellenverkehr fahren soll, es gibt durch die besondere Lage des Gebiets keinen direkten Anschluss an eine übergeordnete Straße, alles muss durch die vorhandenen Wohngebiete. Dies gilt auch für die spätere Erschließung vor allem des geplanten Pendlerparkplatzes in Richtung Öschelbronner Weg. Ist dies wirklich so gewollt, ich kann es nicht glauben! Wir müssen uns fragen, was wir auch hier in Bondorf den nächsten Generationen hinterlassen wollen, es geht hier um Nachhaltigkeit und Vernunft und nicht um Egoismus. Auch ist Wachstum alleine noch kein Wert, die Qualität des Wachstums ist entscheidend. Deswegen hoffe ich, dass der bisher so sehr zum Wohle von Bondorf agierende Gemeinderat sich dies noch mal überlegt und ob ein Neubaugebiet unbedingt notwendig ist. Falls das Neubaugebiet "Am Öschelbronner Weg" wider alle Vernunft doch kommen sollte, muss man sich überlegen, ob man in BondordNord noch leben kann, wegen der langjährigen Bautätigkeit und um die Zerstörung der Landschaft nicht mit ansehen zu müssen. René Hofmann, Bondorf http://www.gaeubote.de/index.php?&kat=18&artikel=11073 0821&red=24&ausgabe= 15.09.2014 "Die Welt ist nicht unser Eigentum" Betr.: "Aufwachen bevor die Bagger anrollen", "Gäubote" vom 11. September Herr Willi Gauß (Freie Wähler) spricht von Egoismus, wenn Bürger sich gegen Baumaßnahmen wehren. Natürlich soll es dem Ort Bondorf gutgehen. Nur wie soll das aussehen? Überwiegend leben wohl berufstätige Pendler in Bondorf und künftig werden es dann noch mehr; zulasten eines erhaltenswerten Streuobstbiotops mit seltener Tierwelt. Wie in dem Bericht festgehalten, gibt es noch reichlich zu bebauende Flächen in anderen Baugebieten - aber in privater Hand. Es soll ja Bundesländer geben, die dem Besitzer solcher Grundstücke das Bebauen vorschreiben. So wohl nicht in Baden-Württemberg. Wo ist weiterhin der Egoismus, wenn Menschen sich zum wiederholten Mal für den Natur- und Artenschutz einsetzen? Doch was soll es, 150 Jahre für einen Baum sind genug und weg damit. Fledermäuse können auswandern - zum Beispiel zu den noch nicht bebauten Grundstücken. Heidi Löffler (SPD) fällt auf, "dass es tatsächlich noch Baulücken in Bondorf gibt und vor allem in schöneren Lagen. Aber der Ort muss durch Expansion leben". Wenn es dann nichts mehr zu expandieren gibt, stirbt der Ort - so die Logik. Ein Ort muss auch leben können, ohne Bereiche für Erholung und Entspannung zuzubauen. Wenn der Gemeinderat meint, mit dem Kopf durch die Wand zu müssen, ist das eine Sache, aber nicht alle Bewohner wollen dem folgen. Die Natur hat auch ihr Recht. Die Welt ist nicht unser Eigentum, wir haben sie nur von unseren Kindern und Enkeln geliehen. Und Geliehenes gibt man unzerstört zurück. Dieter Keiper, Bondorf http://www.gaeubote.de/index.php?&kat=18&artikel=110731747&red=24&ausgabe= 16.09.2014 "Derartige Courage ist überlebenswichtig" Betr.: Leserbrief vom 6. September von B. Oettl Nachdem ich heute noch mal über Ihr Engagement bezüglich des Naturschutzes gelesen habe, möchte ich doch auch noch einen Kommentar schreiben. Meine Bewunderung und mein Dank, dass Sie den Mut hatten, diese Vorfälle öffentlich zu machen. Was Ihnen an diesem Abend passiert ist, finde ich ungeheuerlich. Die StVO sieht nur Höchstgeschwindigkeiten (und an wenigen Stellen Richtgeschwindigkeiten) vor, ansonsten geht es immer um angepasste Fahrweise. Ich bin sehr viel mit dem Auto unterwegs und weiß daher, dass das maximal erlaubte Tempo auf vielen Straßen nicht gefahren werden kann, ohne ein erhebliches Unfallrisiko einzugehen und damit eindeutig gegen die StVO zu verstoßen. Bitte engagieren Sie sich weiterhin für unsere Umwelt, damit Dinge, die noch geändert werden können, auch geändert werden derartige Courage des mündigen Bürgers ist "überlebenswichtig". Chris H. E. Kennke, Gäufelden http://www.gaeubote.de/index.php?&kat=18&artikel=1107317 72&red=24&ausgabe= 16.09.2014 "Als wäre es eine Schnellstraße" Betr.: Verhalten beim Fahren auf Feldwegen Muss erst etwas passieren auf Feldwegen? Erlaubt sind auf den Feldwegen in Bondorf 40 km/h, doch viele Bondorfer (Unternehmer, Gemeinderäte, Bürger) kennen die erlaubte 40 km/h nicht, denn sie fahren 60 bis 80 km/h und noch mehr auf dem Feldweg ins Bernloch. Und wenn Kindergartenwaldtag ist und die Eltern ihre Kinder abholen, fahren sie, als wäre es eine Schnellstraße. Aber in der eigenen Straße sollte man Rücksicht nehmen. Und dann Schritttempo fahren, oder das Auto tragen. Auch Hundebesitzer, die mit dem Auto zum Bernloch fahren, kennen die Geschwindigkeitsbegrenzung nicht. Muss erst etwas passieren, dass dann jeder normal fährt? Walter Öhrlich, Bondorf 11.09.2014 http://www.gaeubote.de/index.php?&kat=10&artikel=110727945&red=24&ausgabe= "Aufwachen, bevor die Bagger anrollen" Bondorf: Neu gegründete Bürgerinitiative fordert Abkehr vom Baugebiet "Am Öschelbronner Weg" ZoomBritta Oettl (ganz rechts) und ihre Mitstreiter wollen die Streuobstwiesen vor ihrer Haustüre retten GBFoto: Holom Das Bondorfer Baugebiet "Am Öschelbronner Weg" ist umstritten: Bürgermeister Bernd Dürr und der Gemeinderat wollen das bahnhofsnahe Areal planmäßig ab Februar 2015 erschließen lassen. Kritische Bürger dagegen nicht - ihre Initiative will die betroffenen Streuobstwiesen retten. Sven Gruber Britta Oettl und ihre rund 20 Mitstreiter werden das Gefühl nicht los, bei Bürgermeister Bernd Dürr und dem Bondorfer Gemeinderat auf taube Ohren zu stoßen. Daher haben alle zusammen vor drei Wochen eine Bürgerinitiative gegen das Baugebiet "Am Öschelbronner Weg" gegründet. Jetzt sammeln sie Unterschriften, besetzen Infostände. "Schlagkräftige Argumente für einen Flächentausch und die Ausweisung eines neuen Gebietes werden abgebügelt", moniert Oettl, die seitdem in die Rolle der Sprecherin schlüpft. In dem betroffenen Gebiet sollen auf 4,8 Hektar Fläche 112 Wohneinheiten mit Platz für 225 Menschen entstehen (der "Gäubote" berichtete ausführlich). Das schmeckt auch dem "Ur-Bondorfer" Helmut Stocker nicht. "Damit wird ein einzigartiges Naherholungsgebiet unwiederbringlich zerstört", warnt er. Von nachgebesserten Ausgleichsmaßnahmen im Bebauungsplan, den der Rat Mitte Juli einstimmig beschloss, wollen sich die kritischen Bürger "nicht blenden lassen", wie Stocker es ausdrückt. "Was die Bagger kaputt machen, ist unwiederbringlich verloren." Gleich mehrere Punkte erachten die Baugebietsgegner als "unüberhörbar" an. "In Bondorf gibt es sehr wohl rund 100 freie Bauplätze, nur eben in privater Hand", hat Oettl recherchiert. Im "Backenschlag" etwa seien "erst die Hälfte der 230 Bauplätze tatsächlich bebaut". In der "Nördlichen Rosenstraße" (36 Bauplätze) sei ebenfalls noch genügend frei - Innenentwicklung vor Außenentwicklung laute deshalb das Zauberwort. "Baugebiete am Ortsrand sind unzeitgemäß. Vor allem vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung", mahnt Oettl. Die Gesellschaft überaltere - daher zweifelt sie stark an einer großen Nachfrage der Bauplätze. Weiterer Kritikpunkt: der mangelnde Naturschutz. Karsten Knoch, Anwohner und Mitglied der Initiative, echauffiert sich, dass Landrat Roland Bernhard "sehr gerne sehr stolz auf die wichtige Funktion der Streuobstwiesen" sei, sie als "Lebensräume einer riesigen Artenvielfalt, als wahre Biotope und einzigartige Schätze" preise. "Jetzt aber bleibt er stumm." Obwohl in den 150 Jahre alten Streuobstbäumen nachweislich seltene Tierarten nisten. Allen voran das Graue Langohr, eine vom Aussterben bedrohte Fledermausart. Auch die anderen seltenen Vögel wie Dorn- und Gartengrasmücke müssten umziehen, wenn die meisten Bäume wie vorgesehen gefällt werden. "Nur 33 Stück sollen erhalten bleiben", sagt Knoch und schüttelt den Kopf. 28 weitere - das sehen die Planungen vor - sollen stehen bleiben, bis die neu gepflanzten Obstbäume auf den Ausgleichsflächen groß genug sind, um 70 Nistkästen beherbergen zu können. "Höllenlärm durch Güterzüge" Schon jetzt ertragen muss auch Angelika Bruckner "den Höllenlärm durch Güterzüge" auf der Strecke StuttgartSingen. "Daher sollten die Bürger aufwachen, bevor die Bagger auf den Streuobstwiesen anrollen." Bruckner kennt die Prognosen der Deutschen Bahn (DB). "Der Verkehr auf der Schiene soll bis 2025 vor allem nachts deutlich zunehmen. Dann sollen statt acht 16 Güterzüge durch Bondorf rollen" - und damit auch direkt am geplanten Wohngebiet vorbei. Ein aktiver Lärmschutz durch Wände entlang der erhöhten Bahntrasse ist bislang aber nicht vorgesehen. "Nur passive Maßnahmen, sprich Schallschutzfenster, sind zu wenig, um abends gemütlich auf der Terrasse sitzen zu können", ergänzt Oettl und verweist auf das Lärmgutachten des Ingenieurbüros Zimmermann. Ab Februar 2015 soll das Baugebiet erschlossen werden. Das Projekt betreut und wickelt die Kommunalentwicklung (KE) ab, eine Gesellschaft der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) Immobilien. "Es kann nicht sein, dass ein Dienstleister das komplette Vorgehen diktiert, Gutachten einholt und die Gemeinde offenbar tatenlos zusieht", kritisiert Oettl stellvertretend. Was ihr noch stinkt: Die sechswöchige Einspruchsfrist fiel in die Sommerferienzeit. "Kein Mensch ist da. Selbst Herr Dürr hat sich in den Urlaub verdrückt", merkt sie süffisant an. Daher will sie eine Verlängerung der Frist erreichen. Im Bondorfer Rathaus stößt das auf Unverständnis. "Die Frist wurde extra zwei Wochen verlängert", merkt Kämmerer Uwe Grüner an, "es ist ja keiner sechs Wochen weg." Auch bei den Freien Wählern, der größten Gruppe im Rat, schüttelt man den Kopf. "In möglichen Ausgleichsgebieten, etwa zwischen Wolfenhauser und Seebronner Straße, stehen noch mehr Streuobstbäume", sagt Fraktionschef Willi Gauß. Er findet den nachgebesserten Bebauungsplan "ökologisch sehr ausgewogen" und wirft den Aktivisten im gleichen Atemzug sogar "Egoismus" vor: "Dem Ort solls gutgehen. Aber das Baugebiet sollen möglichst andere vor der Haustüre haben." Heidi Löffler (SPD) ist weniger vom Nutzen überzeugt als Ratskollege Gauß. "Es gibt schönere Lagen als die Senke am Öschelbronner Weg", meint sie. Auch ihr sind die Baulücken in Bondorf aufgefallen. Trotzdem sagt sie: "Die Gemeinde lebt davon, zu expandieren, und der Bondorfer Gemeinderat steht hinter der Entscheidung." [ Fenster schließen... ] http://www.gaeubote.de/index.php?&kat=18&artikel=110724545&red=24&ausgabe= 06.09.2014 "Ich musste dann doch nicht blasen" Betr.: Verkehrskontrolle auf der Landstraße im Wildkorridorbereich Um 22 Uhr fuhr ich am Donnerstagabend mit meinem Pkw von Bondorf nach Nufringen. Es war total Nacht. Kein anderes Auto unterwegs außer mir. Für die Initiative "Fortbestand der Nachhaltigkeit am Öschelbronner Weg", gegen Plattmachen der Streuobstwiese und Aue wegen "Baugebiet am Bahnhof", genau deswegen hatte ich mit meiner Tochter zusammen den Nachmittag über im Bondorfer Ortskern Plakate aufgehängt, Unterschriftslisten verteilt, mit Leuten gesprochen, auf dem Rathaus gewesen. Und: Das gefährdete Naturgebiet bewusst angeschaut - ach, "paradiesisch-wohltuend, bürgernah-seelenberührend, friedevoll-alles-ist-gut!Atmosphäre, auf Nabu- und Frühe-Bildung-Projekte für Bondorfer Kinder und Jugendliche wartend Aber nein: auf die Bagger wartend!" Mit all diesen meinen Gedanken belegt, fuhr ich mit meinem Pkw nach Hause. Nein nicht geistig weggetreten, sondern voll fit! Und wie immer, wenn ich nachts die Strecke zwischen Bondorf und Herrenberg fahre, so denke ich auch diesmal: "Ach pass bloß auf! Volle Konzentration - du hast es doch erlebt. Diese Füchse, der Dachs, die Igel, ja auch dieser Feldhase damals, die da alle über die Straße schon gewechselt sind. Wildwechselgebiet! Fahr langsamer - aufmerksam. Du willst doch kein Tier überfahren." Nach dem Kreisverkehr, Berg hoch - Blick in den Rückspiegel - ein Auto ganz dicht hinter mir. Ich schau noch mal - wahrhaftig: "Polizei" blinkt auf dem Dach auf "Nein, die überholen nicht - die meinen mich?! - o je: Ich hab vergessen, das Licht einzuschalten!" Aber nein: Licht ist an. "Was wollen die? Soll ich anhalten!? - mitten auf freier Strecke?" Kaum unter der Brücke durch - erste gute Gelegenheit: Blinker gesetzt, rechts ran. Motor ausschalten. Ich steige aus: "Was habe ich falsch gemacht?" "Sie sind zu langsam gefahren! Das ist verdächtig." "Wie viel bin ich denn gefahren?" O je - ich fürchte mich vor der Antwort und denke: "O je - bist du etwa mit 60 Stundenkilometer in der Gegend rumgeschlichen?!" Die Antwort kommt: "80 Stundenkilometer." Das haut mich fast um! "Ja - wie schnell soll ich denn fahren?" "100 Stundenkilometer." Darauf ich und mit großem Erstaunen: "Wissen Sie denn nicht, dass hier ein Wildwechselgebiet ist, ein Wildkorridor? Ich möchte kein Tier totfahren." "Sie sind auffällig langsam gefahren. Führerschein. Und Alkoholtest." Ich machs kurz: Ich musste dann doch nicht blasen - aber nur weil man das Röhrchen im Wagen nicht so schnell finden konnte. Diese Demütigung blieb mir also erspart. Ich zum Abschluss: "Wissen Sie, wie viel Unfälle mit Wild passieren? Wie viel tote Tiere auf der Straße rumliegen? Wie viele Lastwagen wegen Raserei Unfälle verursachen, wie viele Pkw?!" Ich bin nun ehrlich stark verunsichert: Sind 80 Stundenkilometer bei tiefster Nacht in einem Wildwechselkorridor zu wenig? Muss ich tatsächlich in Zukunft bei Nacht auf Landstraßen in solchen Gebieten 100 Stundenkilometer fahren? Ich möchte wirklich nichts falsch machen - ich könnte ja deswegen demnächst wieder unliebsam auffallen Brigitte Oettl, Nufringen http://www.gaeubote.de/index.php?&kat=18&artikel=110677906&red=24&ausgabe= 01.09.2014 "Auch mal gegen den Strom schwimmen" Betr.: Neu im Rat: Christian Werner "Landwirtschaft und Jugendarbeit" Sich als neues Ratsmitglied in Bondorf mit dem Gedanken zu tragen, sich für Natur und Außenbereich stark machen zu wollen ist sehr löblich. Auch das Ansinnen von Herrn Christian Werner (CDU): "vielleicht kann ich so ein bisschen ein anderes Denken im Gremium einbringen" kann voll und ganz unterstützt werden. Den Naturschutz und wie in Bondorf damit umgegangen wird, haben dem Gemeinderat bereits zwei Auswärtige mit Leserbriefen zum Neubaugebiet "Am Öschelbronner Weg" deutlich zu machen versucht. Aber es wird sich sicher nichts mehr ändern; denn eine Aufgabe dieses Projekts wird es in diesem fortgeschrittenem Stadium wohl nicht mehr geben können. Was nichts anderes heißt, als dass der Boden versiegelt, die heimischen Tiere vertrieben, die Bäume abgeholzt, damit die Streuobstwiese vernichtet und die künftigen Bewohner vorsätzlich einem gesundheitsschädlichen Umfeld ausgesetzt werden. Dass das so kommen wird, liegt möglicherweise auch daran, dass kein "Einheimischer" je mit dem Gedanken spielen musste, dorthin zu ziehen. Also, Herr Werner, nicht den Mut verlieren und auch mal gegen den Strom schwimmen.Dieter Keiper, Bondorf http://www.gaeubote.de/index.php?&kat=18&artikel=110675931&red=24&ausgabe= 29.08.2014 "Auf der anderen Seite gibt es auch noch Natur" Betr.: Geplantes Baugebiet "Am Öschelbronner Weg" in Bondorf Auch ich bedaure den Wegfall der Streuobstwiesen, aber das Szenario, das in den Leserbriefen vom 16. und 26. August beschrieben wurde, ist wohl etwas übertrieben. "Ja - wer will auch schon an einem Bahnhof oder am Bahndamm wohnen?" Das Schöne ist: Keiner, der nicht will, muss hier wohnen. In Bondorf gibt es Menschen, die seit mehr als 50 Jahren "in dramatischer Nähe der Bahnlinie" wohnen und überlebt haben. Natürlich stören die langen, laut ratternden Güterzüge, aber man gewöhnt sich daran, weiß man doch, dass dies nur wenige Minuten dauert, dann ist wieder Ruhe. Wo gibt es noch eine ruhige Oase für geräuschempfindliche Bewohner? Mal ist es der Verkehrslärm der Autobahn, ein landwirtschaftlicher Betrieb, die Kirchenglocken, ein krähender Hahn oder die Gaststätten in der Ortsmitte. Wenn ein anderes Baugebiet empfohlen wird, klingt das für mich schon sehr nach: "Oh heiliger St. Florian, verschon mein Haus, zünd andre an." Denn auch dort müssten Wiesen für Baugrundstücke geopfert werden. Und ich bin mir sicher, dass der Nabu auch dort schützenswerte Pflanzen und Tiere finden würde, wie dies auch beim letzten Baugebiet "Nördlich der Rosenstraße" der Fall war. Im Übrigen traue ich den Tieren im Öschelbronner Weg zu, dass sie so clever sind und einige Meter weiter wandern, fliegen oder kriechen, denn auf der anderen Seite des Bahndamms gibt es auch noch Natur.Elfriede Raißle, Bondorf •nicht mit Facebook verbunden •nicht mit Twitter verbunden •nicht mit Google+ verbunden •Einstellungen http://www.gaeubote.de/index.php?&kat=18&artikel=110673571&red=24&ausgabe= 26.08.2014 "Dorfoberhäupter arbeiten dagegen" Betr.: Leserbrief "Gutachten wird kein Gehör geschenkt" zum geplanten Baugebiet "am Öschelbronner Weg" in Bondorf, "Gäubote" vom 16. August Meine Tochter wohnt seit einiger Zeit in Bondorf. Immer aufs Neue bewundere ich dort: den "Hochhausbau" beim Sportplatz nicht. Aber das Neubaugebiet mit den vielen Baulücken. Erfreulich, die Größe der Grundstücke. Um den Kindergarten - viel Grün, einige Kleingärten. Um den Bahnhof: die freie Fläche - dank der Gärtnerei. Ja - wer will auch schon an einem Bahnhof wohnen oder am Bahndamm? Weiß man doch durch Medien über Untersuchungen: "Lärm macht krank!" Gerade nachts fahren auch Güterzüge, in Summe zig Kilometer lang. Das Gehirn registriert den Lärm, lässt den Körper mit Stress reagieren: die Blutbahnen ziehen sich zusammen - jede Nacht kommt es im Schlaf zu Bluthochdruck, in Folge zu Gefäßverengungen, Ablagerungen durch Stressbotenstoffe. Herzinfarkt und Schlaganfall stehen ganz oben zeitnah auf der Warteliste. Wissen das die "Weisen von Bondorf" nicht, wenn sie Häuser nahe des Bahnhofs und des Schienenstrangs planen? Das vorrangige Argument für die Ausweisung: Bahnhofsnähe! Ja - man muss es den Käufern recht schmackhaft machen - der informierte Bürger zieht nie und nimmer in Bahnhofsnähe! Was verschleiert da der Gemeinderat? Doch für Wildbienen tut Bondorf was: auf der Homepage das Bild eines Wildbienenhotels. Wie schön! Kindergarten- und Schulkinder sollen sehen, wie Bondorf für seine Wildbienen sich sorgt - ein Kleinmodell für Nachhaltigkeit. Wo aber kriegen die Wildbienen ihre Blütenpollen her? Ach ja, da ist ja noch dieses Paradies mit den zwei kleinen Pferdchen - am Bahndamm entlang - das mit den uralten Obstbäumen, inmitten einer Streuobst-Wiese(!), das "Paradies an Artenreichtum" mit artgeschützten Tierarten: Fledermäuse, Specht, Grasfrosch, etc. und die für unser Obst so wichtigen Insekten, ein Muster an lokaler Anschauung für unsere Kinder, wenn es denn so bliebe. Denn all das wird demnächst verschwinden! Es ist geplant, das Biotop (Lebensraum) rapide zu verkleinern. Obstbäume werden abgeholzt, Wiesen als Baugrundstücke missbraucht, obwohl es andere Baugebiete in Bondorf gibt! All das, was die Natur in langjähriger Kleinarbeit angelegt hat das macht der Mensch kaputt - wer denn sonst? Und wen wunderts? Ausgleichsmaßnahmen? Da kann man nur lachen: Die aufgestellten Gutachten werden missachtet. Warum? Schon einem Kind leuchtet ein, dass erst die nachfolgende dritte und vierte Generation an Menschen - die wievielte an Tieren? - genau das wieder haben wird, was jetzt bereits existiert. Wo ist da der Sinn? Was steckt da wirklich dahinter? Und: Wo sollen all die artgeschützten(!) Tierarten denn inzwischen wohnen? Interessiert nicht. Kein Lebensraum für Tiere - ist Natur denn überhaupt wichtig für den Menschen! Nö! Oder - wie zum Beispiel die vielen Überflutungen überall zeigen - vielleicht doch? Wir werden es krass merken, wenn wir alles erfolgreich plattgemacht haben. Der Staat erzieht unsere Kinder Richtung Naturschutz, Nachhaltigkeit. Die Dorfoberhäupter arbeiten dagegen und planen ein solch krasses Beispiel des Zerstörens, des Nicht-Nachhaltigen. Wo ist da der Lerneffekt für Nachhaltigkeit? Das Schlagwort im 21. Jahrhundert. Tatsächlich ist der Begriff "Nachhaltigkeit" inhaltlich im Bewusstsein der Dorfoberhäupter nicht angekommen. Brigitte Oettl, Nufringen http://www.gaeubote.de/gb_18_110666931-24-_quotGutachten-wird-kein-Gehoer-geschenktquot.html?GBID=048b7ebd48383b9c94cef768eef754e9 16.08.2014 "Gutachten wird kein Gehör geschenkt" Betr.: Geplantes Baugebiet am Öschelbronner Weg in Bondorf Die Streuobstwiese am Öschelbronner Weg in Bondorf, die zahlreichen geschützten Tieren einen Rückzugsort zwischen den 150 Jahre alten Bäumen bietet und als beliebtes Naherholungsgebiet gilt, soll trotz vieler schlüssiger Gegenargumentationen bebaut werden: die technisch schwierig zu bebauende Hanglage, die schützenswerten Tierarten, die hier ihre letzte Zuflucht finden, die dramatische Nähe zur Bahnlinie, auf der die Nacht hindurch in regelmäßigen Abständen lange Güterzüge fahren, die die zukünftigen Anwohner auf Dauer krank machen werden, die Vorgabe der Landesregierung, Streuobstwiesen zu schützen, der Wunsch der Bürger, dieses Gebiet für sie und ihre Kinder zu erhalten. Für einen Betrachter von außen und von innen ist es in keinster Weise nachvollziehbar, wie dieses Gebiet je zur Bebauung in Betracht gezogen werden konnte. Die zwingenden Planungsgrundsätze, die vom Gesetz für eine solche Bebauung gefordert werden, sind nicht zu erkennen. Die Gemeinde klagt über einen Mangel an Bauplätzen, sie hätte nur noch zwei ausgewiesene Baugebiete. Und da gewinnt dann nun mal das mit Bahnhofsnähe. An dieser Stelle könnte man nun eine Argumentation gelten lassen, jedoch gibt es ein Gutachten des Nabu, der genau für dieses Problem eine Lösung anbietet: "Wir möchten auf die Möglichkeit eines Flächentausches hinweisen und hier unsere Unterstützung anbieten. Am südlichen Rand der Gemeinde Bondorf existieren Flächen, die in einem geänderten Flächennutzungsplan als Baugebiet ausgewiesen werden können. Dafür müsste die jetzt beplante Fläche aus dem Flächennutzungsplan herausgenommen werden. Da der Flächennutzungsplan Bondorf heute fast 20 Jahre alt ist, ist diese Änderung aufgrund neuer Bewertungsmaßstäbe sicher auch fachlich nachvollziehbar. Wenn sich die gesamte Fläche der vorgesehenen Baugebiete im Flächennutzungsplan nicht erhöht, hat der Verband Region Stuttgart und auch die untere Naturschutzbehörde im Kreis Böblingen sicher keine Bedenken gegen diesen Flächentausch." Aber diesem Gutachten, das die Bebauung entschieden ablehnt, wird kein Gehör geschenkt, die angebotene Lösung für das Problem der mangelnden Alternativen, wird nicht angestrebt oder verfolgt. Auch die Aussagen von jahrelang im Naturschutz tätigen Personen, die klar und deutlich zum Ausdruck bringen, dass dieses Ökosystem und seine Flora und Fauna vollständig zerstört werden wird und sich nicht mehr regenerieren kann, wird kein Gehör geschenkt. Anstatt nach alternativen Lösungen zu suchen, wird nur von Kompensationsmaßnahmen gesprochen. Erst ein über Jahrzehnte gewachsenes System bis auf wenige Reste zerstören und dann mit einigen kleinen Maßnahmen, die nur einen Tropfen auf den heißen Stein bedeuten, wieder versuchen zum Leben zu erwecken, dafür bleibt nicht mehr als ein Kopfschütteln übrig. Was zeigt uns dies? Es stand nie wirklich zur Debatte, ob das Gebiet überhaupt bebaut werden kann bzw. wird, ob die Menschen, die dort leben, das möchten, ob man diese Entscheidung natur- und artenschutzrechtlich vertreten kann. Die Bebauung war von Anfang an beschlossen, nur das wie und zu welchen Konditionen musste noch besprochen werden. Nun die Frage, die sich mir stellt: Ist das die richtige Herangehensweise von politischen Entscheidungsträgern des 21. Jahrhunderts, einen Entschluss schon vor der eigentlichen Prüfung zu treffen und dann nach Lücken und Schlupflöchern zu suchen, wie er diese verwirklichen kann? Die klare Antwort hierzu lautet: Nein, politische Entscheidungsträger müssen sich von fachkompetenten Personen beraten lassen, alle Seiten und Probleme hören, mehrere Alternativen in Betracht ziehen und dann, erst dann und nicht schon zu Beginn zu einer Entscheidung kommen. Britta Oettl, Bondorf