Stochastik ganz kurz Beispiel diskret Würfelwurf Beispiel stetig Wassertemperatur [1 : 6] U V , " und" U V , " oder" {5} [0,100] W A [25,39] W A [20,45] Zufallsexperiment 1,2,3,4,5,6 x [0,100] Ergebnisse Ergebnisraum (-menge) {1,2,3,4,5,6} [1 : 6] [0,100] Ereignis U U {1,3,5},V {5,6} W [25,45], A [20,39] {}, ØΘ U \U, {1,3,5,6} {2,4,6} " komplement är" U G Ø, {1,3,5},{2,4,6} A [0,20) (39,100] [0,10], [20,25] " unvereinba r, disjunkt" Stoch 1 Ereignisse A A " Algebra" 1. A , 2. A A A A , 3. Ai A für alle i Ν iΝ Ai A W - Maß P : A [0,1] 1. P( A) 0 A A , 2. P() 1, 3. P A i P{ A i}, Ai disjunkt i Ν iΝ W - Raum (, A , P) Bsp. P{j} = 1/6, j=1,...,6, P{U} = 1/6+1/6+1/6=1/2; P{[a,b]}= (b-a)/100 Stoch 2 Bedingte W. P{V|U } P{V U }/P{U } P({5,6} {1,3,5}) P{5} 1/6 Bsp. P{V | U} 1/ 3 P{1,3,5} P{1,3,5} 1/2 Sei A1 A2 ... Ak , Ai paarweise disjunkt, P{ Ai} 0 : Satz von der totale n W. : P{U } i 1 P{U | Ai}P{ Ai}. k P{ Ai} Satz von Bayes : P{ Ai | U } P{U | Ai} . P{U } Stoch 3 Zufallsvar iable (ZV), diskret oder stetig (Gutartige ) Abbildung X : Beispiel, diskret : Würfelwur f, [1 : 6], X Augennzahl div 2 : (0,1,1,2,2,3), Wertmenge W ( X ) [0 : 3], P{ X 2} P{ X 1 ( 2)} P{4,5} 1/6 1/6 1/3. Verteilung x 0 1 2 3 px P{ X x} 1/6 1/3 1/3 1/6 Verteilung sfunktion FX ( x) P{ X x} py y x x 0 1 2 3 FX ( x) P{ X x} 1/6 1/2 5/6 1 Stoch 4 Stoch 5 Beispiel, stetig : W - Raum Wassertem peratur [0,100], S (t ) t / 100, t , WS [0,1], für x 0 0 FS ( x) x für 0 x 1 1 für 1 x Dichte f S x bei stetiger Z V S : FS ( x) x f S ( y )dy, y d f S x FS ( x) dx für x 0 0 Beispiel : f S ( x) 1 für 0 x 1 0 für 1 x Stoch 6 Stoch 7 e x/ / 1 e x / Stoch 8 b P{ X [a, b]} f X x dx a Stoch 9 Seien X1,...,Xn IID, exponentiell verteilt. Dann ist Y = X1+...+Xn Erlang-n-verteilt; der Variationskoefizient ist 1/n. Seien X1 und X2 unabhängig und exponentiell verteilt mit i. allg. unterschiedlichen Mittelwerten. Dann ist X 1 mit W. p Y X 2 mit W. 1 p hyperexponentiell verteilt; der Variationskoefizient ist 1. Stoch 10 Erwartungs werte (EW) E[ g ( X )] X E[ X ] x p xW X x x f x dx S E[ S ] S xWS oder ... Beispiele X 0 1 / 6 11 / 3 2 1 / 3 3 1 / 6 1.5 1 S x 1 dx x / 2 | 1 / 2 0 0.5 2 1 0 0 Stoch 11 Allgemeine r E[ g ( X )] g ( x) p xW X E[ g ( S )] x g ( x) f x dx S xWS Rechenrege l E[ a g (Y ) b h(Y )] a E[ g (Y )] b E[ h(Y )] Beispiel Varianz 2 Y2 E[(Y Y ) 2 ] E[Y 2 ] Y2 , ein Maß für die Streuung um den Mittelwert . Streuung (Standarda bweichung) 2 . Variation( -skoeffizi ent) / falls 0. Stoch 12 Stoch 13 Median x0.5 : Der kleinste Wert x mit FX ( x) 0.5. Median x0.5 : Der kleinste Wert x mit FX ( x) 0.5. Stoch a-Quantil xa, 0< a <1: Der kleinste Wert xa mit F(xa) a 14 Zufallsvek toren (Y ( x), Z ( x)), x . Verteilung sfunktion (VF) FY , Z ( y, z ) P{Y y, Z z} Beispiel Würfelwur f, Y ( x) x mod 2, Z ( x) x div 2 x 1 2 3 4 5 6 y 1 0 1 0 1 0 z 0 1 1 2 2 3 Gemeinsame Verteilung ( y, z ) WY , Z (1,0) (0,1) (1,1) (0,2) (1,2) (0,3) P{Y y, Z z} 1/6 1/6 1/6 1/6 1/6 1/6 Randwahrsc heinlichke iten, z.B. P{Y 1} 1 / 2, P{Z 2} 1/3, allgemein P{Y y} P{Y x, Z z} ( x , z )WY ,Z , x y y P{Y y} 0 1 2 3 1/6 1/3 1/3 1/6 z P{Z z} Stoch 0 1 1/2 1/2 15 Verteilung sfunktion für Y und für Z , Randverteilungen FY y FY , Z y, , FZ z FY , Z , z . Y , Z stochastis ch unabhängig gdw. FY , Z y, z FY y FZ z oder äquivalent bei diskreten ZVektoren P{Y y, Z z} P{Y y} P{Z z}. Beispiel 1 1 P{Y 1, Z 0} 1 / 6 P{Y 1} P{Z 0} . 2 6 Erwartungs werte bei diskreten ZVektoren : E[ g (Y , Z )] g ( y, z )P{Y y, Z z}. ( y , z )WY ,Z Stoch 16 E[Y Z ] E[Y ] E[ Z ] immer wenn existent, E[Y Z ] E[Y ] E[ Z ] nur wenn Y und Z unabhängig . Kovarianz KOV[Y , Z ] E[(Y Y )( Z Z )] E[YZ ] Y Z , ein Maß für die lineare Abhängigke it von Y und Z . Y und Z unabhängig KOV[Y , Z ] 0; die Umkehrung gilt nicht. KOV[Y , Z ] Korrelatio n(-skoeffi zient) Y , Z , 1 Y , Z 1 Y Z (Y und Z negativ, nicht oder positiv korreliert ). Y2 Z Y2 Z2 2 KOV[Y , Z ] Y2 Z2 , wenn Y und Z unabhängig . Stoch 17 Faltung unabhängig er ZV P{Y Z x} P{Y y}P{Z x y}. yWY , x yWZ Erzeugende Funktion für WX Ν : E[ z X ] p x z x , z . x 0 Eindeutig, 1 dx X px E[ z ] , x WX , x x! dz 0 2 d d E[ X ] E[ z X ] , E[ X 2 ] 2 E[ z X ] E[ X ], usw., dz dz 1 1 E[ z X Y ] E[ z X ] E[ z Y ] falls X und Y unabhängig . Stoch 18 Gemeinsame Dichte fY , Z y, z bei stetigen Z ufallsvekt oren : P{Y y, Z z} FY , Z y, z y z f u, v dudv, Y ,Z fY ,Z y, z FY , Z y, z wo stetig. y z Randdichte fY y f y, z dz, f z entspreche nd. Y ,Z Z Randvertei lungsfunkt ion wie vorne FY y FY , Z y, , FZ z entspreche nd. E[ g (Y , Z )] g ( y, z ) f y, z dydz. Y ,Z Stoch 19 Y und Z stochastis ch unabhängig gdw. fY , Z y, z fY y f Z z oder wenn FY , Z y, z FY y FZ z . Faltung fY Z x f y f x y dy Y Z wenn Y und Z unabhängig . Laplace - Stieltjes - Transformi erte E[ e X ] für WX 0 , 0 , sonst charakteri stische Funktion (ähnlich, E[ eX ], WX , imaginär). n d X E[ X n ] (1) n E[ e ] wenn existent, n d 0 E[ e ( X Y ) ] E[ e X ]E[ e Y ] wenn X und Y unabhängig . Stoch 20 Stochastis cher Prozeß : Eine Familie von Zufal lsvariable n mit derselben diskreten oder kontinuier lichen Wer tmenge W , dem Zustandsr aum : X 1 , X 2 ,... mit diskreter Zeit, T {0,1,2,...} oder { X (t ), t 0} mit kontinuier licher (stetiger) Zeit T 0 Beispiel Wartezeit en in einer WS, D1 0, Di 1 max{ Di Si Ai 1 ,0}, i 1,2,..., wobei Si Bedienzeit en und Ai Zwischen ankunftsze iten; mit diskreter Zeit und kontinuier licher Wer tmenge. Beispiel Anzahl der warten den Kunden in der WS, Q(t ); mit kontinuier licher Zei t und diskreter Wertmenge. Beispiel monatliche Gesamtkost en Ci im Lagerhaltu ngsmodell. Stoch 21 Kovarianzs tationärer Stochastis cher Prozess X 1 , X 2 ,... mit diskreter Zeit : i , i 1,2,..., endlich, i2 2 , i 1,2,..., endlich, Ci ,i j KOV[ X i , X i j ], i 1,2,..., j 0,1,2,..., unabhängig von i. Ähnlich mit stetiger Z eit. Hier daher C j und j Kovarianz bzw. Korrelatio n. Stoch 22 E[ S ]/E[ A] ist die Auslastung des Bedieners. Stoch 23 Vereinfachte Lagerhaltungsstrategie (s,S) Stoch 24 Stochastische Prozesse, die sich bei einer Simulation ergeben, sind sicher im allgemeinen nicht kovarianzstationär, höchstens nach der Einschwingphase näherungsweise. Stoch 25 Normalverteilung Stoch 26 N(0,1) heißt Standard-Normalverteilung. Verteilungsfunktion aus Tabellen. Chi_Quadrat-Verteilung X 1 ,..., X n IID N(0,1) - verteilt, n2 X 12 ... X n2 ist chi - quadrat - verteilt mit n Freiheitsg raden. Verteilung sfunktion aus Tabellen. Student´sche t-Verteilung Tn X /n 2 n ist t - verteilt mit n Freiheitsg raden, wobei X N(0,1) - verteilt ist und X und n2 unabhängig sind. Stoch 27 Schätzer, Schätzfunktionen Seien X1,...,Xn IID ZV (mathematische Stichprobe) mit endlichem Erwartungswert und endlicher Varianz 2. Das Stichprobenmittel (sample mean) n X ( n) X i 1 i n ist ein erwartungstreuer Schätzer für den Erwartungswert , d.h. E[ X (n)] sogar wenn die ZV abhängig sind. Stoch 28 Die Stichprobenvarianz n S 2 ( n) 2 [ X X ( n )] i i 1 n 1 ist ein erwartungstreuer Schätzer für die Varianz, E[ S 2 (n)] 2 . Das gilt aber nur bei Unabhängigkeit der Xi, sonst ist n 1 ( 1 j / n ) j j 1 2 2 E[ S (n)] 1 2 n 1 Immerhin, wenn die Summe konvergiert, ist der Schätzer asymptotisch erwartungstreu (konsistent). Stoch 29 Die Varianz des Stichprobenmittels ist sehr wichtig für die Beurteilung der statistischen Güte von Simulationsergebnissen, nämlich für Vertrauensintervalle. Für die Varianz des Stichprobenmittels gilt VAR[ X (n)] 2 / n, aber nur bei Unabhängigkeit der Xi, sonst ist 1 2 ( 1 j / n ) j j 1 2 n 1 VAR[ X (n)] n . Da es schwierig ist, die Korrelationen j zu schätzen, ist die Anwendung dieser Formel nicht einfach. Abhilfe: Durch mehrere unabhängige Simulationsläufe (Replikationen) werden unabhängige Ergebnisse erzwungen. Stoch 30 Schätzung der Korrelationen j für große Stichproben: Da dieser Schätzer nicht erwartungstreu ist, muß n groß sein. Stoch 31 Beispiel mit kleinem n: Stoch 32 Vertrauensintervalle (VI) Seien X1,...,Xn IID ZV (mathematische Stichprobe), normalverteilt mit endlichem Erwartungswert und endlicher Varianz 2>0. X (n) z1 / 2 2 / n ist ein Vertrauensintervall für den EW zum Niveau 1-, d.h. P X (n) z1 / 2 2 / n X (n) z1 / 2 2 / n 1 Hier ergibt sich das (1- /2)-Quantil aus z1 / 2 ( z1 / 2 ) 1 / 2, wobei die Verteilung sfunktion der Standard - Normalvert eilung ist. Stoch 33 Stoch 34 Ist die Varianz 2 unbekannt, so ist das (1-)-Vertrauensintervall X (n) tn1,1 / 2 S (n) / n 2 X (n) tn1,1 / 2 S 2 (n) / n Stoch 35 Ist die mathematische Stichprobe X1,...,Xn nicht normalverteilt, so gilt aber der zentrale Grenzwertsatz: Satz Sei Fn(z) die Verteilungsfunktion der ZV [ X ( n) ] / 2 / n . Damit gilt Fn ( z ) ( z ) mit n . Unter diesen Umständen sind die oben angegebenen VI nur Näherungen, d.h. die Wahrscheinlichkeit ist nur ungefähr 1-. Sind die X1,...,Xn nicht unabhängig, gelten die VI gar nicht. Dieser Fall wird mit besonderen Methoden behandelt. Stoch 36 Ein Statistischer Test ist ein Verfahren zur Überprüfung einer (Null-)Hypothese H0 über die Verteilung einer ZV X. Beispiele: - E[X]= 0, 0 gegeben. - Die ZV X und Y sind unabhängig. - Die ZV X ist exponentiell verteilt mit Mittelwert . Ergebnis des Tests: „ H0 ist abzulehnen“ oder „ Der Test ergibt keinen Grund, H0 abzulehnen“ Für die Durchführung wird eine Meßreihe x1,...,xn erhoben; das ist eine Realisation einer mathematische Stichprobe X1,...,Xn, (oder auch Zufallsvektoren, (x1,y1),...,(xn,yn), (X1,Y1),...,(Xn,Yn) ). Stoch 37 Zu jedem Test gibt es eine Testfunktion (Testgröße) T=T(X1,..., Xn), eine ZV mit bekannter Verteilung. Alle Meßreihen, für die die Nullhypothese H0 abgelehnt wird, bilden den kritischen Bereich (Ablehnungsbereich) der Testfunktion K={T( x1,...,xn ) | H0 ist abzulehnen }. Der Ablehnungsbereich K wird so gewählt, daß die W., daß T(X1,..., Xn) K, wenn H0 zutrifft, klein ist, und daß sie durch beschränkt ist: P{T(X1,..., Xn) K} . heißt Testniveau, 1- Sicherheitswahrscheinlichkeit. zum Beispiel 0.05, 0.01, 0.001 (5%, 1%, 1‰). Stoch 38 Wenn die Nullhypothese H0 zutrifft, wird sie mit der kleinen W. P{T(X1,..., Xn) K} abgelehnt. Folglich produziert der Test falsche Ergebnisse. Diesen Fehler nennt man Fehler 1. Art. Er tritt mit einer W. von höchstens auf. Es passiert aber auch, daß die Nullhypothese H0 nicht zutrifft, und der Test das Ergebnis „Es gibt keinen Grund, H0 abzulehnen“ hat. Dabei spricht man von einem Fehler 2. Art. Stoch 39 Beispiel t-Test 1) Mathematische Stichprobe N(,2)-verteilt 2) Nullhypothese H0 : = 0 3) Testfunktion T( X 1 ,..., X n ) X ( n) 0 S 2 ( n) / n t n1 verteilt w enn H 0 zutrifft. 4) Kritischer Bereich der Testfunkti on : T( X 1 ,..., X n ) t n 1;1 / 2 Letzteres ist das (1-/2) - Quantil der t-Verteilung mit n-1 Freiheitsgraden. 5) H0 wir verworfen, wenn mit der Meßreihe T( x1 ,..., xn ) t n1;1 / 2 , sonst wird nichts gegen H0 eingewendet Stoch 40 Beispiel Chi-Quadrat-Unabhängigkeitstest Mathematische Stichprobe: (X1,Y1),..., (Xn,Yn). Nullhypothese H0 : Die ZV X und Y sind unabhängig. Testfunktion : Die Wertebereiche W(X) und W(Y) werden in disjunkte Intervalle zerlegt: W(X)=I1I2... Ia, W(Y) =J 1 J 2... Jb. Zählen, wie oft Xk in Ii liegt: Ni. Mal, Yk in Jj: N. j Mal, (Xk, Yk) in Ii Jj: Ni, j Mal, k=1,...,n. N i , j N i N j a b n n n Q[( X 1 , Y1 ),..., ( X n , Yn )] N i N j i 1 j 1 n n Stoch 2 41 Kritischer Bereich der Testfunktion: Q[(X1,Y1),..., (Xn,Yn)] > , wobei das (1- )-Quantil der Chi-QuadratVerteilung mit (a-1)(b-1) Freiheitsgraden ist. Nullhypothese H0 ablehnen, wenn Q[(x1,y1),..., (xn,yn)] > für eine Meßreihe (x1,y1),..., (xn,yn) ist. Stoch 42