Ressourcenbedarf in der Jugendförderung Jugendamt Neukölln Jugendhilfeausschuss am 2.7.2015 Ressourcenbedarf in der Jugendförderung 1. Weiterfinanzierung von Angeboten und Projekten, deren Drittmittelfinanzierungen auslaufen Die auslaufende Finanzierung des Förderprogramms Soziale Stadt von Jugendprojekte, u.a. durch die inhaltliche Neuausrichtung seit 2015, erfordert eine Kompensation für die Fortführung der Angebote. Von 2014 auf 2016 bedeutet dies einen Rückgang der Ressourcen aus dem Programm Soziale Stadt von 241.500 auf 142.500 € absolut; d.h. ca. 40 % der Mittel für Jugendarbeit oder ca. 100.000 Euro entfallen. 2.7.2015 2 Ressourcenbedarf in der Jugendförderung 2. Mindeststandards der Jugendarbeit Die berlineinheitlich festgelegten Mindeststandards der Jugendarbeit werden seit Jahren unterschritten, u.a. wäre eine Personalmindestausstattung sicherzustellen. Plätze Kleine Einrichtung Mittlere Einrichtung Große Einrichtung 2.7.2015 20-69 Angebotsstunden 2.724 Benötigte Fachkräfte 2 Honorarmittel 7.500 € Sachmittel 5000 € Betriebskosten 20.000 Finanzierungsbedarf 121.000 70-119 4.462 3 15.000 € 10.000 € 25.000 181.000 120-280 6.627 4,5 22.500 € 20.000 € 30.000 262.000 3 Ressourcenbedarf in der Jugendförderung 3. Ausgleich für die Überalterung des pädagogischen Personals Die Überalterung muss aktuell durch die Beschäftigung von Peerhelpern und junge Honorarkräfte kompensiert werden, dabei müssen auch konkurrenzfähige Honorarsätze zur Geltung kommen. Alterstruktur in den kommunalen JFE Alter unter 30 30 bis 39 40 bis 49 50 bis 59 60 u. älter Summe Gesamt 4 4 13 23 7 51 Prozent 7,8 7,8 25,5 45,1 13,7 100,0 Stand: 1.1.2015 2.7.2015 4 Ressourcenbedarf in der Jugendförderung 4. Aktuelle sozialräumliche Problemlagen Kritische soziale Situationen erfordern auch zusätzliche Ressourcen im Bereich der Jugendarbeit, u.a. für die Bereiche • Weiße Siedlung, • High Deck Siedlung • Planungsraum Flughafenstraße. 2.7.2015 5 Ressourcenbedarf in der Jugendförderung 5. Verwendung von Transfermitteln für andere Jugendhilfebereiche (insbesondere Familienförderung) Auch im Bereich der Familienförderung sind die Finanzmittel unzureichend, daher erfolgte die Verlagerung von Mitteln der Jugend- und Jugendsozialarbeit in den Bereich des § 16. Erweiterte Teilkosten Jugendarbeit und Familienförderung freie Träger § 11 fT § 16 fT 1.400.000 1.200.000 1.000.000 1.060.863 797.570 546.829 446.626 471.242 200.000 443.378 400.000 669.675 1.056.213 1.064.827 1.124.653 1.142.312 600.000 1.311.089 800.000 0 2009 2.7.2015 2010 2011 2012 2013 2014 6 Ressourcenbedarf in der Jugendförderung 6. Geringe Angebotsstunden pro Einwohner Im Bereich der Angebotsstunden pro Einwohner bis unter 21 Jahre liegt Neukölln unterhalb des Berliner Durchschnitts. Jugendarbeit in Neukölln 2014: Angebotsstunden je Einwohner bis unter 21 Jahre § 11 fT § 11 öT 5,00 4,50 4,00 0,72 0,74 3,50 1,06 1,17 3,00 2,50 1,85 2,00 4,04 1,15 3,60 1,47 0,75 1,50 1,27 3,50 2,01 1,10 2,87 2,69 1,00 1,56 1,23 0,50 1,38 1,10 0,97 0,90 0,69 2.7.2015 or f en d ck en be rg ht Re in i nH za h M ar Lic el le rs do r f ck w -K öp en i Tr ep to ch of -S Ne uk öl ln g ön eb er rf eg lit z- Te m pe lh Ze hl e nd o an da u St -W ilm er s ur g Sp do r f w nk o Pa rlo tte nb Ch a Fr ie dr ich sh a in -K re uz M itt be rg e 0,00 7 Ressourcenbedarf in der Jugendförderung 7. Kompensation für die Schließung von Jugendfreizeiteinrichtungen Neukölln erreicht mit einem Versorgungsgrad von 6 Prozent für Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen nur wenig mehr als die Hälfte des Richtwerts von 11,4 Prozent. Insbesondere die Bezirksregionen Reuterstraße, Britz und Rudow sind eklatant unterversorgt, die Schließung von Einrichtungen in Buckow und Rudow hat die Situation dort weiter verschlechtert. 2.7.2015 8 Ressourcenbedarf in der Jugendförderung 8. Steigender Gewerbemietkosten bei Jugendeinrichtungen in angemieteten Räumen Steigende Gewerbemieten müssen bei der Finanzierung der Jugendeinrichtungen freier Träger berücksichtigt werden. Speziell im Neuköllner Norden gibt es Angebote der Jugend(sozial)arbeit und Familienförderung an mehreren kleinen Standorten in Läden privater Eigentümer, z.B. Stadtteilläden von Outreach, JoJu 23, Shehrazad, Stattknast. 2.7.2015 9 Ressourcenbedarf in der Jugendförderung 9. Berücksichtigung von Tariferhöhungen bei freien Trägern Für die Berücksichtigung von Tariferhöhung seit 2014 werden im Rahmen der finanziellen Förderungen der freien Träger mehr Personalmittel benötigt. Die derzeitige Personalkosten für 2015 durch im Rahmen von Leistungsverträgen mit freien Trägern betragen im Bereich der Jugendarbeit 497.114,87 € und für den Bereich der Jugendsozialarbeit 652.736,62 €. Bei einer Berücksichtigung der Tariferhöhung müssten die Träger ab März 2015 (3% für 2014 und 2,4% ab März 2015) in der Jugendarbeit 26.844 € und in der Jugendsozialarbeit 35.248 € mehr bezahlen. 2.7.2015 10 Ressourcenbedarf in der Jugendförderung 10. Deutlicher Einwohnerzuwachs Derzeit eine deutliche Steigerung der Einwohnerzahlen in den jüngeren Altersgruppen (0 bis unter 6 Jahre ) erkennbar, was in den kommenden Jahren einen Zuwachs für die Zielgruppe der Jugend(sozial)arbeit bedeutet. 6 bis unter 12-Jährige in den Bezirksregionen 01 02 03 04 05 06 07 2014 2.843 4.035 3.147 3.639 2.371 4.047 2.787 3.892 845 4.769 32.375 2020 3.407 4.408 4.132 4.546 2.794 4.444 2.613 3.931 821 4.000 35.096 Bez.Regionen 2.7.2015 08 09 10 Neukölln 11 Ressourcenbedarf in der Jugendförderung 11. Die Berliner Entwicklung Die von Sen Fin an die Bezirke zugewiesenen Mittel für die Jugendarbeit nehmen in den Jahren 2010 bis 2016 kontinuierlich ab. Mit dem geplanten Zuschlag für den Haushalt 2016 in Höhe von 4,9 Mio. € wird nicht einmal das Niveau von 2011 erreicht. 95.000.000 90.000.000 85.000.000 80.000.000 75.000.000 70.000.000 2010 2.7.2015 2011 2012 2013 2014 2015 2016 12 Ressourcenbedarf in der Jugendförderung 12. Kompensation der Angebotsstundenreduzierung als Folge der Anhebung des fachlichen Standards Infolge der Anwendung eines Plausibilitätskostensatzes für eine Angebotsstunde, der über den bisherigen Kosten einer Angebotsstunde in Neukölln liegt, kann folglich mit dem bisherigen Finanzvolumen nur eine geringere Anzahl von Angebotsstunden finanziert werden. Wenn dieser quantitative Abbau, der auch Auswirkungen auf die Refinanzierung über die KLR hat, vermieden werden soll, müssen hier höhere Summe eingesetzt werden. 2.7.2015 13