Krise gestalten, nicht verwalten!

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Krise gestalten, nicht verwalten! Auf dem Weg zu
einem zielorientierten Kommunalmanagement
Karl Janssen
Beigeordneter für Familie, Bildung, Kultur der Stadt Duisburg
16. Europäischer Verwaltungskongress 2010
Verwaltung heute – Herausforderungen in Zeiten
knapper Ressourcen und zunehmender Europäisierung
am 02. Dezember 2010 in Bremen
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Aktuelle Situation
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die Finanzsituation in den Kommunen in der Bundesrepublik Deutschland
steht landauf, landab vor dem Kollaps!
viele Kreise und Städte befinden sich am Rande ihres finanziellen Ruins.
unverantwortliche Lastenverteilung von Bund und Ländern auf die
Kommunen
Aufgabenvermehrungen durch neue Gesetze und Vorschriften auf dem
Rücken der Städte und Gemeinden
Zusammenbruch der Einnahmen und die Steigerung der Kosten verlangen
neue Spar- und Konsolidierungskonzepte
es ist zu befürchten, dass die Kommune nicht alleine aus eigener Kraft die
kommunale Finanzkrise meistern können.
es geht nicht ohne ein gesamtstaatliches Hilfsprogramm
die Verwaltungen vor Ort sind gefordert, alles erdenkbar Mögliche aus
eigener Kraft für den Erhalt ihrer Kommunen und zur Abwendung der
finanziellen Schieflage zu tun
Hierbei bedarf es unabdingbar einer strategischen Denkweise im
Rahmen eines zeitgemäßen, wirtschaftlich denkenden
Kommunalmanagements!
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Kommunale Ausgangslage
Jede öffentliche Verwaltung hat die Pflicht durch geeignete
Steuerung und Organisation ,ihre Ziele und Aufgaben möglichst
bürgernah, effektiv und effizient zu erfüllen!
Die Kommunen sind wesentlich durch vier Herausforderungen bestimmt:
Hohe Anforderungen
und
Erwartungen an die
Fachlichkeit und Qualität
Finanzielle Situation
der Kommunen
Steuerung und Organisation
der öffentlichen Verwaltung
Großer Bedarf der
Bürgerinnen und
Bürger an Beratung
und Unterstützung
Anforderungen der
Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter
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Staatliche Verantwortung
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Konnexität und gesamtstaatliche Verantwortung keine Leerhülsen mehr
sein!
Es gilt die Regel „Wer bestellt, der auch bezahlt“!
Es muss klar sein, dass die Gesetzgeber in Bund und Land für die
finanziellen Folgen ihrer Gesetzgebungsverfahren, die sich kommunal
direkt auswirken, eintreten müssen!
Gesamtgesellschaftliche Aufgaben wie z.B. die
Langzeitarbeitslosigkeit, die Tagesbetreuung von Kindern und die
Bildungsaufgaben müssen gesamtgesellschaftlich finanziert werden.
Es müssen staatliche Hilfen im Rahmen strengster Konnexität
kommunal erfolgen!
Neben der Verbindlichkeit zur zuverlässigen Konnexität erscheint es
unabdingbar, dass insbesondere für strukturschwache Regionen
umgehend ein Entschuldungsfonds eingerichtet werden muss!
Auch die zwischenzeitlich deutlich ungerecht gewordene
Ausgleichzahlung Aufbau Ost in Abgrenzung zu den strukturschwachen
Städten im Ruhrgebiet muss dringend neu geregelt werden.
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Kommunale Eigenverantwortung wahrnehmen!
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Unabhängig von gesamtstaatlicher Verantwortung müssen die
Städte, Kreise und Gemeinden zur Haushaltskonsolidierung
durch den Gesetzgeber rechtsverpflichtet werden.
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Leider entsteht zurzeit verstärkt der Eindruck, dass in Zeiten der
Finanzkrise eine Regelungshektik entsteht, die
Steuerungsfehlern der Vergangenheit eine neue Konjunktur
beschert.
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Eklatante Steuerungsfehler der Vergangenheit sind:
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Verwaltungssteuerung (1)
Steuerung heute
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
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Behörden / Dienststellen
Statusdenken
Zuständigkeitsverwaltung
tagespolitisches Reagieren
Dezemberfieber
Hierarchie
Steuerung morgen
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
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Leistungszentren
Teamorientierung
leistungsgerechte Verteilung
der Aufgaben
Kontraktmanagement
Budgetierung
Lean-Management
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Verwaltungssteuerung (2)
Steuerung heute

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
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


Chef als Verwalter
Aktionismus
Inputorientierung
Zentralisierung
Einmischung der
Querschnittsämter
Trennung von Fach- und
Ressourcenverantwortung
Antrags- und
Berichtsaktivismus
Mitläufer/Burn - Out-Effekte
Steuerung morgen








Chef als Gestalter
Zielorientierung
Outputorientierung
Dezentralisierung
Mehr dezentrale Organisations-,
Personal- und
finanzwirtschaftliche Kompetenz
produktbezogene Organisaton
Berichtswesen/Controlling
Mitdenker/Mitgestalter
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Leitfragen zur Steuerung







Was sind die strategischen
Ziele und Aufgaben?
Werden die richtigen
Leistungen angeboten?
Ist die Zielgruppe der Leistung
richtig bestimmt?
Stimmt die Quantität der
Leistung?
Stimmt die Qualität der
Leistung?
Wie hoch sind die Kosten der
Leistungserbringung?




Werden die Leistungen
zuverlässig und wirtschaftlich
erbracht
Erreichen die Leistungen ihr
Ziel?
Kann den Erwartungen der
Bürger noch besser
entsprochen werden?
Ist die Leistungserbringung
ausreichend flexibel?
Werden die Fähigkeiten und
die
Verantwortungsbereitschaft
der Mitarbeiter ausreichend
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genutzt und gefördert?
Keine Konjunktur für Erbsenzähler!

Ich bin der festen Überzeugung, dass die Falle aus der
Finanzkrise kommunal nur durch ein aktives, zielorientiertes
Kommunalmanagement zu bewältigen ist.

Kommunale Verwaltungen und Unternehmen sind
Dienstleistungsunternehmen und keine reinen
Wirtschaftsunternehmen!

Die Phantasie, Kommunalunternehmen wie
Wirtschaftsunternehmen 1zu1 zu führen, führt nicht zum Ziel!

Die Nutzbarmachung von Instrumentarien aus der freien
Wirtschaft für unsere Dienstleistungsunternehmen in den
Kommunen ist die richtige Sichtweise!
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kommunale Ansätze
für Wege aus der Finanzkrise
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1.
Ohne Ziele keine seriöse Steuerung!
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2.
Ohne Prioritäten keine Zielklarheit!
12
3.
Ohne politische Vereinbarung keine
Gesamtstrategie!
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4.
Zielbezogene Budgetierung statt
Pauschalkürzungen!
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5.
Ohne Controlling und Berichtswesen
keine politische Steuerung!
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Berichtswesen
Erfolgreich ist ein pyramidenförmiges Informationswesen:
Steuerungsebene
Politik
Steuerungsinformationen
Produktbereiche
Gesamtverwaltung
Produktgruppen
Dezernat
Amtsleitung
Produkte
Abteilungen
Leistungen
Sachgebiete
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6.
Ohne Einnahmen keine Ausgaben!
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7.
Ohne Investitionen kein Gewinn!
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8.
Ohne Ressourcenverantwortung
keine Verantwortung!
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Ressourcensteuerung - heute
Personal
Finanzen
(Personalamt)
(Kämmerei)
Dezernate
Ämter
Organisation
Liegenschaften
(Hauptamt)
(Hochbau-,Liegenschaftsamt usw)
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Ressourcensteuerung - morgen
Serviceeinheiten Stadt
Personalservice
(11)
Finanzservice
(20)
Organisationsservice
(10)
Immobilienservice
(65,23 usw.)
Rechtsberatung
(30)
Öffentlichkeitsarbeit
(13)
------------------ oder ------------------------
Ämter
Dezernate
private Anbieter
Personalberatung
Finanzberatung
Unternehmensberatungen
Immobilienberater
Bauträger
Rechtsanwaltskanzleien
Werbeagenturen
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9.
Ohne Personalführung kein Erfolg!
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10.
Schulterschluss statt Kirchturmdenken!
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Ich schließe meinen Vortrag mit einem Zitat von Rolf
Stomberg (*1940), dt. Topmanager, b. 1994 CEO BP Oil
Europe, s. 1995 CEO BP Oil (Welt), London
Management
„= Richtung weisen, Strategien festlegen, Systeme
gestalten, selbst nach vorn marschieren, überzeugen.
Und last but not least, die richtigen Menschen anziehen.“
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