Folien_Vorschulalter_2010

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Einführung in die Entwicklungspsychologie – PD Dr. Christiane Papastefanou – WS 2002/2003
Entwicklungsaufgaben im Vorschulalter
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Erwerb der Muttersprache
Selbständigkeit in Alltagsdingen
Aufbau der Geschlechtsidentität
Entwicklung von Phantasie und Spielkompetenz
Einführung in die Entwicklungspsychologie – PD Dr. Christiane Papastefanou – WS 2002/2003
Perspektivenübernahme
• Perspektivenübernahme: Verständnis psychischer Zustände
und Prozesse (Denken, Fühlen, Wollen) einer anderen Person
und das Erkennen der Situationsgebundenheit des Handelns
• Kognitive Perspektivenübernahme: sich in die Sichtweise
einer anderen Person eindenken
• Emotionale Perspektivenübernahme: sich in die Situation
einer anderen Person einfühlen (Empathie)
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Theory of mind
• mentalistische Alltagstheorie: Zusammenhängendes Netz von
Gedanken über mentale Aktivitäten
• Fähigkeit, sich selbst und anderen mentale Zustände
zuzuschreiben (ab 3;5 – 4 Jahren)
• Metakognition: Nachdenken über das Denken
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Rouge-Test
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Selbstkonzept
• Allgemeines Selbstwertgefühl: Bewertung der eigenen Person
• Selbstkonzept: beschreibende Dimension
Vier Bereiche:
 Schulische Leistungen
 Soziale Akzeptanz
 Aussehen
 Physische Fähigkeiten
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Geschlechtsverständnis
• Geschlechtsidentität: Bewusstsein des eigenen Geschlechts
(ca. 2. - 3. LJ)
• Geschlechtsstabilität: Bewusstsein, dass das eigene
Geschlecht über die Zeit hinweg stabil bleibt (3. – 4. LJ)
• Geschlechtskonstanz: Erkenntnis, dass das Geschlecht auch
gegenüber anderen Äußerungen der Erscheinung oder Tätigkeit
invariant bleibt (ab 6. LJ)
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Entwicklung von Emotionen
 Emotionen bei Neugeborenen (Vorläufer-Emotionen): Distress,
Interesse, Erschrecken/Furcht, endogenes Wohlbehagen, Ekel
 Funktionstüchtige Emotionen im Kleinkindalter: Wohlbehagen,
Freude, Zuneigung und Belustigung, Frustration, Ärger/Trotz,
Furcht und Verlegenheit, Überraschung, Kummer und
Traurigkeit
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Emotionsregulation
 Definition: Fähigkeit, das Auftreten, die Dauer und Intensität
emotionaler Reaktionen beeinflussen zu können.
Emotionen werden anfangs durch die Bezugspersonen reguliert
(trösten, ablenken).
Später übernimmt das Kind diese Aufgabe selbst.
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Untersuchungsbeispiel
• Es ist bald Weihnachten. Alle Geschenke für Peter und seine
Schwester sind bereits eingekauft. Die Kinder versprechen den
Eltern, den Schrank, in dem sich die Geschenke befinden, nicht
zu öffnen. Als Peter glaubt, er sei allein zu Hause, geht er zum
Schrank und schaut nach. Er findet darin alle neuen
Spielsachen, nimmt sie heraus und beginnt sie zu betrachten.
Da kommt plötzlich der Vater ins Zimmer. Peter muss gestehen,
was er gemacht hat.
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Übertretungsemotionen
• Peinlichkeit: tritt in öffentlichen Situationen auf, in denen eine
Person mit ihrer Selbstdarstellung in Schwierigkeiten geraten ist
• Scham: Selbstwertzweifel substantieller Natur, verbunden mit
der Gewissheit, versagt zu haben oder inkompetent zu sein;
negative Bewertung der eigenen Person
• Schuldgefühl: Verletzung von moralischen Normen durch
Handlungen oder Unterlassungen; setzt Verantwortlichkeit
voraus; intrinsisch motivierte Selbstabwertung
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Merkmale
• Spiel entspringt intrinsischer Motivation
• Spiel ist spontan und von Freude begleitet
• Spiel beinhaltet Exploration und Experimentieren, Wiederholung
und Nachahmung von Erfahrung
• Spiel vollzieht sich innerhalb eigener räumlicher und zeitlicher
Grenzen
• Spielverhalten dient der Informationsaufnahme und –
verarbeitung
• Spiel zeigt einen geordneten entwicklungsbedingten Verkauf
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Klassifikationsschema für Kinderspiele
Inhalt
Form
Konkret
fiktiv
Funktionsspiel
Individuell
Illusionsspiel
Konstruktionsspiel
sozial
Regelspiel
Rollenspiel
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Spiel und soziale Entwicklung
• Parallelspiel: keine echte Interaktion, Interesse ist auf den
gleichen Gegenstand gelenkt, Spielpartner als Objekt
• Assoziatives Spiel in Pseudogruppen: z.B. Sandkasten
• Partielle Teilnahme: Kinder haben ein gemeinsames Objekt
und eine gemeinsame Spielregion
• Gruppenspiel: soziales Spielsystem
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Formen des Spiels
• Übungsspiel: Kind beweist seine Fähigkeiten, will sich die
Realität unterwerfen, sensumotorisches Funktionsspiel
• Informationsspiel, Explorationsverhalten: erkundender
Umgang mit Objekten zwecks Informationsgewinnung
• Konstruktionsspiel: Kind benutzt Gegenstände, um einen
Zielgegenstand herzustellen (Baukasten, Puzzle)
• Symbolspiel: Ausüben von Spielhandlungen, die reale
Aktivitäten ersetzen, Rollenspiele
• Rollenspiel: Zusammenspiel mehrerer Kinder, die fiktive Rollen
bekleiden
• Regelspiel: Zusammenspiel nach fest vereinbarten Regeln,
fördert soziales Verständnis und Kooperation
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Phasen des Spracherwerbs
• Einwortphase (ab ca. 12 Monate): Kinder produzieren erste
einfache Worte, die man als Sätze interpretieren, aber nur aus
dem Kontext heraus verstehen kann
• Zweiwortphase (ab 18.-24. Monat): meist Substantiv + Verb,
wobei Beziehungen zwischen Dingen und Umwelt hergestellt
oder Funktionen beschrieben werden können.
• Komplexere Sätze: (ab 3. LJ), bis zu 10 – 11 Wörtern
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Merkmale der Kindersprache
• Telegrammstil
• Übergeneralisierungen
• Bedeutungseinschränkungen
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Falsche Anwendung grammatikalischer Regeln
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