Folien_Anlage_Umwelt

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Entwicklungspsychopathologie – Christiane Papastefanou
Definition: Anlage - Umwelt
• Anlage: alle physischen und psychischen Merkmale, die
üblicherweise für erblich gehalten und von Generation zu
Generation durch DNS-Unterschiede weitergegeben werden
• Umwelt: alle nicht-erblichen Faktoren, von der intrazellulären bis
zur äußeren Umwelt, diese sind von der Empfängnis bis zum
Tod wirksam (Erfahrung)
 Materielle Umgebung: Wohnraum, Ressourcen
 Soziale Umgebung: Erziehungseinflüsse, Beziehungen
Entwicklungspsychopathologie – Christiane Papastefanou
Konzepte der Genetik
• Genotyp: Gesamtheit der Erbguts, welches das Individuum von
seinen Eltern erhalten hat.
• Phänotyp: äußeres Erscheinungsbild und Verhalten eines
Individuums, hängt vom Genotyp und der Umwelt ab.
Entwicklungspsychopathologie – Christiane Papastefanou
Quantitative Genetik
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Ziel: Die quantitative Genetik sucht nach dem Einfluss von Anlagefaktoren und versucht, diesen zu quantifizieren
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Methode: Adoptions- und Zwillingsstudien
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Kritik: Ihre Ergebnisse lassen keine Aussagen darüber zu:
Wie Merkmale entstehen
Welche Anlage- und Umwelteinflüsse im einzelnen wirksam sind
Wie sich Erblichkeit unter neuen Bedingungen verändert
Wie Anlage- und Umweltfaktoren wirken
Wie der zeitliche Entwicklungsverlauf beeinflusst wird
Entwicklungspsychopathologie – Christiane Papastefanou
Methoden zur Schätzung des genetischen Einflusses
• Zwillingsmethode: Die Ähnlichkeit von eineiigen Zwillingen, die
genetisch identisch sind, wird mit der Ähnlichkeit von zweieiigen
Zwillingen verglichen, die – wie andere leibliche Geschwister
auch- 50% ihrer Gene teilen
• Adoptionsmethode: Die Ähnlichkeit von leiblichen Geschwistern
(die 50% ihrer Gene teilen), wird mit der Ähnlichkeit von
Adoptivgeschwistern verglichen, die in derselben Familie
aufwachsen, aber nicht genetisch verwandt sind.
• Kombinationsmethode: Vergleich von durch Adoption getrennt
aufgewachsenen Zwillingen mit gemeinsam aufgewachsenen
Zwillingen.
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Erblichkeit der Intelligenz
Geschätzte Erblichkeit für Intelligenz beträgt: 70%
Das bedeutet Unterschiede in der genetischen Ausstattung können
bis zu ca. 70% der Variabilität in der Intelligenz erklären.
Die Korrelation liegt:
 Bei eineiigen Zwillingen: 0.86
 Bei zweieiigen Zwillingen: 0.55
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Erblichkeit bei Persönlichkeit und Störungsbildern
• Bei den Big Five: mittlere Erblichkeit von .50
• Für Autismus, Schizophrenie und bipolare Störungen wird eine
wesentliche genetische Grundlage angenommen.
• Ein gewisser genetischer Einfluss wird bei allen Angststörungen
und ADHS angenommen.
• Bei Alkohol- und Drogenmissbrauch wird nur ein mittelmäßiger
Einfluss der Erbanlage vermutet.
• Bei Aggression ist der genetische Einfluss nicht geklärt
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Verhaltensgenetik
• Die Verhaltensgenetik geht davon aus, dass Anlage
und Umwelt auf komplexe Weise dynamisch
interagieren; genetische Prädispositionen werden
durch die Umwelt verstärkt (Plomin & Daniels, 1981).
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Differentielle Zusammenhänge
• Die Bedeutung von Anlage und Umwelt variiert in Abhängigkeit
vom jeweils betrachteten Persönlichkeitsmerkmal
• Die Bedeutung von Anlage und Umwelt variiert in Abhängigkeit
von der Beschaffenheit der Umwelt
• Die Bedeutung von Anlage und Umwelt variiert in Abhängigkeit
vom Alter der Person.
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Mikrowelten in der Familie
• Geteilte Umwelteinflüsse: diesen sind Geschwister in vergleichbarer Weise ausgesetzt, wirken auf alle Kinder einer Familie; z.
B. Einkommen, Familienklima, Umgebung, Anregungsgehalt,
elterliche Werthaltungen, Familienstruktur
• Nicht-geteilte Umwelteinflüsse: sind für jedes Kind einer Familie
einzigartig, führen zu unterschiedlichen Entwicklungsverläufen;
z. B. elterliche Bevorzugung, kritische Lebensereignisse,
Kontakte außerhalb der Familie.
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Einflüsse auf die Entwicklung von Geschwistern
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Differentielle Eltern-Kind-Beziehung
Subjektives Erleben der Geschwisterbeziehung
Individuelle Beziehungen zu Personen außerhalb der Familie
Zufällige Einflüsse
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Formen der Anlage-Umwelt-Korrelation
• Passiver Typ: Eltern mit ihrem Genotyp gestalten die
Lernumwelt des Kindes und stellen so ein bestimmtes Angebot
bereit, welches das Kind beinflusst
• Evokativer Typ: ein Kind erhält Angebote aus der familialen
Umwelt, die durch seinen Genotyp hervorgerufen werden.
• Aktiver Typ: das Kind wählt selbst aus dem Umweltangebot aus,
was seinem eigenen Genotyp entspricht.
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Literatur
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Büttner, G. (2002). Anlage und Umwelt – ihre Bedeutung für die
kindliche Entwicklung. Familienhandbuch.de
Plomin, R. DeFries, J. C. et al. (1999). Gene, Umwelt und Verhalten.
Bern: Huber.
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