Resilienz

Werbung
WAS IST BINDUNGSTHEORIE?


das Bedürfnis des Menschen, eine enge und
von intensiven Gefühlen geprägte Beziehung
zu Mitmenschen aufzubauen
durch Bindung sucht das Kind bei Gefahr
Schutz und Beruhigung bei der
Bezugsperson
Die fremde Situation



Mutter/ Vater und Kind werden in Raum geführt
mit Spielzeug, versteckten Kameras und 2
Stühlen
Mutter und Kind allein im Raum  Kind beginnt
meist Umgebung zu erkunden  Die
Bezugsperson als sichere Basis
Fremde betritt Raum (nach 3 Min.), setzt sich –
schweigt zunächst, fängt dann ein Gespräch mit
der Mutter an, versucht dann mit dem Kind zu
kommunizieren  Reaktion auf Unbekannte





Mutter verlässt unauffällig den Raum 
Trennungsangst
Mutter kehrt zurück (nach 3 Min), Fremde
verlässt Raum  Reaktion auf Rückkehr
Mutter verlässt Raum erneut, Kind allein 
Trennungsangst
Fremde betritt Raum, versucht Kind zu
trösten  Fähigkeit des Kindes, sich von
einer Fremden beruhigen zu lassen
Mutter kommt zurück, Fremde geht, Mutter
begrüßt Kind, bietet Trost an und versucht
Kind zum Spielen zu animieren  Reaktion
auf Rückkehr






Sichere Bindung
Kinder können Nähe und Distanz der Bezugsperson
regulieren
Trennung ist zwar mit negativen Gefühlen behafte,
vertrauen aber darauf, dass Bezugsperson zurückkommt
Bezugsperson bietet immer Schutz und Rückhalt für
Kind
Unsichere vermeidende Bindung
Kinder zeigen scheinbare Unabhängigkeit von
Bezugsperson
Fehlende Zuversicht über Verfügbarkeit der
Bezugsperson
Kinder haben häufig Zurückweisung bekommen 
Beziehungsvermeidung





Unsichere ambivalente Bindung
Kinder sind ängstlich und abhängig von Bindungsperson
Kann keine Erwartungshaltung aufbauen, weil die
Bindungsperson häufig nicht verfügbar ist
Die Bindungsperson reagiert für das Kind nicht
zuverlässig, nachvollziehbar und vorhersagbar
ständiger Wechsel von feinfühligem zu abweisendem
Verhalten  Bindungssystem des Kindes muss ständig
aktiviert sein
Desorganisierte Bindung
Kinder zeigen desorientiertes, nicht auf eine
Bezugsperson bezogenes Verhalten
Resilienz

engl.: “resilience“: Spannkraft,
Widerstandsfähigkeit, Elastizität

„…eine psychische Widerstandsfähigkeit von
Kindern gegenüber biologischen, psychologischen
und psychosozialen Risiken“
Zwei Bedingungen :
1.eine signifikante Bedrohung für die
kindliche Entwicklung
2.eine erfolgreiche Bewältigung dieser
Belastenden Lebensumstände
3 Erscheinungsformen von Resilienz:
- die positive, gesunde Entwicklung trotz
andauerndem, hohen Risikostatus
- die beständige Kompetenz unter akuten
Stressbedingungen
- die positive bzw. schnelle Erholung von
traumatischen Erlebnissen
Resiliente Kinder…
- rechnen mit dem Erfolg eigener
Handlungen,
- gehen Problemsituationen aktiv an,
- nutzen eigene Ressourcen effektiv aus,
- glauben an eigene
Kontrollmöglichkeiten
Vulnerabilität

Verwundbarkeit, Verletzbarkeit,
Empfindlichkeit einer Person gegenüber
äußeren Einflussfaktoren

ein Kind, das besonders anfällig für widrige
Lebensumstände ist, besitzt eine hohe
Vulnerabilität
Salutogenese

lat. salus: Wohlbefinden, Gesundheit, Heil

statt nur zu fragen, was krank macht oder
was eine Krankheit ausgelöst hat was hält
gesund und wie gelingt es manchen
Menschen, trotz vielfältiger
gesundheitsgefährdender Einflüsse nicht
krank zu werden
Resilienz …
…ist ein dynamischer Anpassungs- und
Entwicklungsprozess
…ist eine variable Größe
…ist situationsspezifisch und
multidimensional
Vulnerabilitätsfaktoren
= Defizite, Defekte, Schwächen des Kindes






Neuropsychologische Defizite
Psychophysiologische Faktoren
Genetische Faktoren
Chronische Erkrankungen
Geringe kognitive Fertigkeiten
Prä-, peri-und postnatale Faktoren
Risikofaktoren
= in der Familie oder im weiteren soz. Umfeld des Kindes
lokalisiert








Niedriger sozialer Status, chronische Armut
Familiäre Disharmonie
Alkohol / Drogenmissbrauch der Eltern
Niedriges Bildnungsniveau der Eltern
Psychische Erkrankung eines bzw. beider Elternteile
Kriminalität der Eltern
Trennung und Scheidung der Eltern
Wiederheirat eines Elternteils













Häufig wechselnde Partnerschaft der Eltern
Wohngegenden mit hohem Kriminalitätsanteil
Migrationshintergrund
Adoption / Pflegefamilie
Obdachlosigkeit
Erziehungsdefizite
sehr junge Elternschaft
unerwünschte Schwangerschaft
Mehr als vier Geschwister
Geschwister mit einer Behinderung, Lern- oder
Verhaltensstörung
Soziale Isolation der Familie
Mobbing bzw. Ablehnung durch Gleichaltrige
Außerfamiliäre Unterbringung
Resilienzförderung auf der
individuellen Ebene







Förderung von:
Problemlösefertigkeiten und Konfliktlösestrategien
Eigenaktivität und persönlicher
Verantwortungsübernahme
Selbstwirksamkeit und realistische
Kontrollüberzeugungen
positiver Selbsteinschätzung des Kindes
kindlichen Selbstregulationsfähigkeiten
soziale Kompetenzen
Stressbewältigungskompetenzen
Resilienzförderung auf der
Beziehungsebene






Förderung von:
einem autoritativen Erziehungsstil
einer konstruktiven Kommunikation zwischen
Erziehungsperson und Kind
- kongruenten Gesprächsverhalten
- offene und unterstützende Gesprächsbasis
- Verwendung von Ich-Botschaften
- konstruktives Loben und Kritisieren
positiven Modellverhalten
effektiver Erziehungstechniken(Lob, Belohnung,
Ermutigung)
elterlichem Kompetenzgefühl
elterlicher Konfliktlösestrategien
Das Konzept der Resilienz ist nicht
defizitorientiert, sondern richtet sich auf
die Fähigkeiten, Potentiale und
Ressourcen jedes einzelnen Kindes
Herunterladen