Kapitel 2 Grundlagen von Angebot und Nachfrage Themen in diesem Kapitel Angebot und Nachfrage Der Marktmechanismus Veränderungen im Marktgleichgewicht Die Elastizität der Nachfrage und des Angebots Kurzfristige und langfristige Elastizitäten Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 2 Themen in diesem Kapitel Kenntnis und Prognose der Auswirkungen sich ändernder Marktbedingungen Die Auswirkungen staatlicher Interventionen -- Preisregulierungen Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 3 Einführung Anwendungen der Angebots- und Nachfrageanalyse Kenntnis und Prognose der Auswirkungen weltwirtschaftlicher Bedingungen auf den Marktpreis und die Produktion Analyse der Auswirkungen staatlicher Preisregulierungen, Mindestlöhne, Preisstützungen und Produktionsanreize Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 4 Einführung Anwendungen der Angebots- und Nachfrageanalyse Analyse der Auswirkungen von Steuern, Subventionen und Importbeschränkungen auf Konsumenten und Produzenten Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 5 Angebot und Nachfrage Die Angebotskurve Die Angebotskurve stellt dar, welche Menge eines Gutes die Produzenten zu einem bestimmten Preis zu verkaufen bereit sind, wobei andere Faktoren, die die angebotene Menge beeinflussen könnten, konstant gehalten werden. Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 6 Angebot und Nachfrage Die Angebotskurve Diese Preis-Menge-Beziehung kann durch die folgende Gleichung ausgedrückt werden: Qs Qs (P) Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 7 Angebot und Nachfrage Die graphische Darstellung der Angebotskurve Preis (€ pro Einheit) Die vertikale Achse gibt den pro Einheit erzielten Preis (P) in Euro an. Die horizontale Achse gibt die Menge (Q) als Anzahl der Einheiten pro Zeitraum an. Menge Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 8 Angebot und Nachfrage Preis (€ pro Einheit) S Die graphische Darstellung der Angebotskurve P2 Die Angebotskurve ist positiv geneigt, wodurch angegeben wird, dass die Unternehmen bei höheren Preisen ihre Produktion erhöhen. P1 Q1 Q2 Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Menge Folie 9 Angebot und Nachfrage Andere Variablen des Angebots als der Preis Die Kosten der Produktion Arbeit Kapital Rohstoffe Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 10 Angebot und Nachfrage Veränderungen des Angebots Die Kosten der Rohstoffe sinken: In P1 wird Q2 produziert. In P2 wird Q1 produziert. Die Angebotskurve verschiebt sich nach rechts auf S’. P S’ S P1 P2 Zu jedem Preis wird auf S’ mehr produziert als auf S. Q0 Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Q1 Q2 Folie 11 Q Angebot und Nachfrage Das Angebot - Zusammenfassung Das Angebot wird durch andere Variablen als den Preis, wie z.B. die Kosten der Arbeit, des Kapitals und der Rohstoffe, bestimmt. Änderungen des Angebots werden als Verschiebung der gesamten Angebotskurve dargestellt. Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 12 Angebot und Nachfrage Das Angebot - Zusammenfassung Änderungen der angebotenen Menge werden als Bewegungen entlang der Angebotskurve dargestellt und durch eine Änderung des Preises des Produkts verursacht. Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 13 Angebot und Nachfrage Die Nachfragekurve Die Nachfragekurve gibt an, welche Menge eines Gutes die Konsumenten bei einer Änderung des Preises pro Einheit zu kaufen bereit sind, wobei die anderen Faktoren als der Preis konstant gehalten werden. Diese Preis-Menge Beziehung kann durch die folgende Gleichung dargestellt werden: QD QD(P) Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 14 Angebot und Nachfrage Preis (€ pro Einheit) Auf der vertikalen Achse wird der pro Einheit gezahlte Preis in Euro abgetragen. Auf der horizontalen Achse wird die nachgefragte Menge (Q) als Anzahl der Einheiten pro Zeitraum dargestellt. Menge Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 15 Angebot und Nachfrage Preis (€ pro Einheit) Die Nachfragekurve ist negativ geneigt, wodurch dargestellt wird, dass die Konsumenten zu einem niedrigeren Preis bereit sind, mehr zu kaufen, wenn das Produkt vergleichsweise billiger wird und das reale Einkommen des Konsumenten steigt. D Menge Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 16 Angebot und Nachfrage Andere, die Nachfrage bestimmende Variablen als der Preis: das Einkommen der Geschmack der Konsumenten der Preis verwandter Güter Substitutionsgüter Komplementärgüter Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 17 Angebot und Nachfrage Änderungen der Nachfrage Erhöhungen des Einkommens P D’ D P2 Zu P1 wird Q2 gekauft. Zu P2 wird Q1 gekauft. Die Nachfragekurve verschiebt sich nach rechts. Zu jedem Preis wird auf D’ mehr verkauft als auf D. P1 Q0 Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Q1 Q2 Folie 18 Q Verschiebungen des Angebots und der Nachfrage Die Nachfrage - Zusammenfassung Die Nachfrage wird durch die Nachfrage bestimmende, andere Variablen als den Preis, wie z.B. das Einkommen, die Preise verwandter Güter und den Geschmack, bestimmt. Änderungen der Nachfrage werden durch eine Verschiebung der gesamten Nachfragekurve dargestellt. Änderungen der nachgefragten Menge werden als Bewegungen entlang der Nachfragekurve dargestellt. Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 19 Der Marktmechanismus Preis (€ pro Einheit) S Die Kurve schneidet den Gleichgewichts- bzw. markträumenden Preis. In P0 ist die angebotene Menge gleich der in Q0 nachgefragten Menge. P0 D Q0 Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Menge Folie 20 Der Marktmechanismus Die Eigenschaften des Gleichgewichtsbzw. markträumenden Preises: QD = QS Keine Knappheit. Kein Überschussangebot. Kein Druck für eine Änderung des Preises. Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 21 Der Marktmechanismus Preis (€ pro Einheit) S Überschuss P1 Wenn der Preis über dem Gleichgewicht liegt: 1) P0 liegt der Preis oberhalb des markträumenden Preises. Qs > Qd sinkt der Preis auf den markträumenden Preis. 2) 3) D Q0 Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Menge Folie 22 Der Marktmechanismus Überschuss Der Marktpreis liegt über dem Gleichgewicht: Es besteht ein Überschussangebot. Die Produzenten senken die Preise. Die nachgefragte Menge steigt, die angebotene Menge sinkt. Der Markt ändert sich weiter, bis der Gleichgewichtspreis erreicht wird. Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 23 Der Marktmechanismus Preis (€ pro Einheit) S Überschuss P1 Nehmen wir an, der Preis ist gleich P1, so gilt: 1) Qs : Q2 > Qd : Q1 2) Das Überschussangebot ist gleich Q2 – Q1. 3) Die Produzenten senken den Preis. 4) Die angebotene Menge sinkt, die nachgefragte Menge steigt. 5) Das Gleichgewicht tritt bei D P2Q3 ein. P2 Q1 Q3 Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Q2 Menge Folie 24 Der Marktmechanismus Überschuss – Zusammenfassung: Der Marktpreis liegt über dem Gleichgewicht: Es besteht ein Überschussangebot. Die Produzenten senken die Preise. Die nachgefragte Menge steigt, die angebotene Menge sinkt. Der Markt ändert sich weiter, bis der Gleichgewichtspreis erreicht wird. Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 25 Der Marktmechanismus Preis (€ pro Einheit) S P3 P2 Knappheit Q1 Q3 Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Nehmen wir an, der Preis ist gleich P2, so gilt: 1) Qd : Q2 > Qs : Q1 2) Die Knappheit ist gleich Q2 – Q1. 3) Die Produzenten erhöhen den Preis. 4) Die angebotene Menge steigt, und die nachgefragte Menge sinkt. 5) DasDGleichgewicht tritt bei P3, Q3 ein. Q2 Menge Folie 26 Der Marktmechanismus Knappheit Der Marktpreis liegt unterhalb des Gleichgewichts: Es besteht eine Knappheit. Die Produzenten erhöhen die Preise. Die nachgefragte Menge sinkt, und die angebotene Menge steigt. Der Markt ändert sich weiter bis der neue Gleichgewichtspreis erreicht wird. Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 27 Der Marktmechanismus Marktmechanismus - Zusammenfassung 1) Angebot und Nachfrage interagieren zur Bestimmung des markträumenden Preises. 2) Ist der Markt nicht im Gleichgewicht, ändert er sich, um eine Knappheit oder einen Überschuss zu verringern und den Markt zum Gleichgewicht zurückzuführen. 3) Damit der Mechanismus funktioniert, müssen die Märkte kompetitiv sein. Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 28 Veränderungen im Marktgleichgewicht Die Gleichgewichtspreise werden durch das relative Niveau von Angebot und Nachfrage bestimmt. Angebot und Nachfrage werden durch bestimmte Werte von Variablen bestimmt, die das Angebot und die Nachfrage bestimmen. Änderungen einer Variablen bzw. einer Kombination dieser können eine Änderung des Gleichgewichtspreises bzw. der Gleichgewichtsmenge hervorrufen. Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 29 Veränderungen im Marktgleichgewicht Die Rohstoffpreise sinken S verschiebt sich auf S’ Überschuss in P1 von Q2 – Q1 . Gleichgewicht bei P3, Q3 P D S S’ P1 P3 Q1 Q3 Q2 Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 30 Q Veränderungen im Marktgleichgewicht Das Einkommen erhöht sich: Die Nachfrage verschiebt sich auf D’ P D D’ S P3 P1 Knappheit in P1 von Q2 – Q1 Gleichgewicht bei P3, Q3 Q1 Q3 Q2 Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 31 Q Veränderungen im Marktgleichgewicht Das Einkommen steigt & die Rohstoffpreise sinken: Die Steigung von D ist größer als die Steigung von S. Der Gleichgewichtspreis und die Gleichgewichtsmenge steigen auf P2, Q2. P D D’ S S’ P2 P1 Q1 Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Q2 Folie 32 Q Änderungen der Nachfrage und des Angebots Ändern sich Angebot und Nachfrage gleichzeitig, werden die Auswirkungen auf den Gleichgewichtspreis und die Gleichgewichtsmenge durch folgende Faktoren bestimmt: 1) Die relative Größe und Richtung der Änderung 2) Die Form der Modelle des Angebots und der Nachfrage Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 33 Erneute Betrachtung des Preises für Eier und für eine Hochschulausbildung Von 1970 bis 1998 ist der reale Preis für Eier um 59% gesunken. Aufgrund der erhöhten Automatisierung der Geflügelzucht und der gesunkenen Produktionskosten ist das Angebot gestiegen. Aufgrund eines erhöhten Konsumentenbewußtseins über die gesundheitlichen Folgen sowie die Konsequenzen des Essens von Eiern im Hinblick auf das Cholesterin ist die Nachfrage zurückgegangen. Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 34 Der Markt für Eier Die Preise sanken, bis bei $0,26 und einer Menge von 5.300 S1970 Millionen Dutzend ein neuer Gleichgewichtspreis erreicht wurde. P (Dollar des Jahres1970 pro Dutzend) S1998 $0,61 $0,26 D1970 D1998 5.300 5.500 Q (Millionen Dutzend) Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 35 Der Preis einer Hochschulausbildung Von 1970 bis 1995 ist der reale Preis einer Hochschulausbildung um 68 Prozent gestiegen. Aufgrund der höheren Kosten für die Ausstattung und Wartung moderner Unterrichtsräume, Labors und Bibliotheken sowie aufgrund der höheren Gehälter für den Lehrkörper ist das Angebot gesunken. Aufgrund des höheren Prozentsatzes einer wachsenden Zahl von High School Absolventen, die eine Hochschule besuchen, hat sich die Nachfrage erhöht. Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 36 Der Markt für Hochschulausbildungen P S1995 (jährliche Kosten in Dollar des Jahres 1970) Die Preise stiegen, bis bei $4.573 und einer Menge von 12,3 Millionen Studenten ein neues Gleichgewicht erreicht wurde. $4.573 S1970 $2.530 D1970 7,4 D1995 12,3 Q (Mio. eingeschriebener Studenten)) Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 37 Veränderungen im Marktgleichgewicht Die Ungleichheit der Löhne und Gehälter in den Vereinigten Staaten Das reale Einkommen nach Steuern ist von 1977 bis 1999: für die oberen 20% der Einkommensskala um 40+% gestiegen. für die unteren 20% der Einkommensskala um 10+% gesunken. Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 38 Veränderungen im Marktgleichgewicht Frage Warum sind die Unterschiede bei der Einkommensverteilung von 1977 bis 1999 gestiegen? Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 39 Der Kupferverbrauch und –preis 1880-1998 Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 40 Das langfristige Verhalten der Preise von natürlichen Ressourcen Bemerkungen: Der Verbrauch von Kupfer ist von 1880 bis 1998 ungefähr um das Einhundertfache gestiegen, was auf einen großen Anstieg der Nachfrage hindeutet. Der reale Kupferpreis ist relativ konstant geblieben. Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 41 Veränderungen im Marktgleichgewicht Preis S1900 S1950 S1998 Langfristiger Preis- und Konsumpfad D1900 D1950 D1998 Menge Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 42 Veränderungen im Marktgleichgewicht Schlussfolgerung Durch Rückgänge der Produktionskosten ist das Angebot um eine größere Menge gestiegen, als notwendig gewesen wäre, um den Anstieg der Nachfrage auszugleichen. Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 43 Veränderungen im Marktgleichgewicht Bemerkung Zur genauen Prognose des zukünftigen Preises eines Gutes bzw. einer Dienstleistung muss die potentielle Änderung des Angebots und der Nachfrage berücksichtigt werden. Die Prognosen aus dem Jahr 1970 im Hinblick auf Erdöl und andere Bodenschätze erwiesen sich als nicht zutreffend, da sie nur die Nachfrageseite des Marktes berücksichtigten. Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 44 Elastizitäten des Angebots und der Nachfrage Im Allgemeinen misst die Elastizität die Empfindlichkeit einer Variablen im Hinblick auf eine andere. Sie gibt die prozentuale Änderung einer Variablen in Folge einer Änderung einer anderen Variablen um ein Prozent an. Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 45 Elastizitäten des Angebots und der Nachfrage Preiselastizität der Nachfrage misst die Empfindlichkeit der nachgefragten Menge im Hinblick auf Änderungen des Preises. Sie misst die prozentuale Änderung der nachgefragten Menge eines Gutes oder einer Dienstleistung, die sich aus einer Änderung des Preises um ein Prozent ergibt. Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 46 Elastizitäten des Angebots und der Nachfrage Die Preiselastizität der Nachfrage ist gleich: EP (%Q)/(% P) Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 47 Elastizitäten des Angebots und der Nachfrage Preiselastizität der Nachfrage Die prozentuale Änderung einer Variablen entspricht der absoluten Änderung der Variablen geteilt durch das ursprüngliche Niveau der Variablen. Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 48 Elastizitäten des Angebots und der Nachfrage Preiselastizität der Nachfrage Folglich ist die Preiselastizität der Nachfrage gleich: Q/Q P Q EP P/P Q P Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 49 Elastizitäten des Angebots und der Nachfrage Die Auswertung der Werte der Preiselastizität der Nachfrage 1) Aufgrund der inversen Beziehung zwischen P und Q ist EP negativ. 2) Wenn |EP| > 1, ist die prozentuale Änderung der Menge größer als die prozentuale Änderung des Preises. Die Nachfrage wird als preiselastisch bezeichnet. Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 50 Elastizitäten des Angebots und der Nachfrage Die Auswertung der Werte der Preiselastizität der Nachfrage 3) Wenn |EP| < 1, ist die prozentuale Änderung der Menge niedriger als die prozentuale Änderung des Preises. Die Nachfrage wird als preisunelastisch bezeichnet. Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 51 Elastizitäten des Angebots und der Nachfrage Preiselastizität der Nachfrage Die Hauptbestimmungsgröße für die Preiselastizität der Nachfrage ist die Verfügbarkeit von Substitutionsgütern. Viele Substitutionsgüter: Die Nachfrage ist preiselastisch. Wenige Substitutionsgüter: Die Nachfrage ist preisunelastisch. Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 52 Preiselastizität der Nachfrage Preis EP - Der untere Teil einer negativ geneigten Nachfragekurve ist weniger elastisch als der obere Teil. 4 Q = 8 - 2P Ep = -1 2 Lineare Nachfragekurve Q = a - bP Q = 8 - 2P Ep = 0 4 Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage 8 Q Folie 53 Preiselastizität der Nachfrage Preis Unendlich elastische Nachfrage D P* EP - Menge Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 54 Preiselastizität der Nachfrage Vollkommen unelastische Nachfrage Preis EP 0 Q* Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Menge Folie 55 Elastizitäten des Angebots und der Nachfrage Andere Nachfrageelastizitäten Die Einkommenselastizität der Nachfrage misst die prozentuale Änderung der Nachfrage in Folge einer Erhöhung des Einkommens um ein Prozent. Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 56 Elastizitäten des Angebots und der Nachfrage Andere Nachfrageelastizitäten Die Einkommenselastizität der Nachfrage ist gleich: Q/Q I Q EI I/I Q I Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 57 Elastizitäten des Angebots und der Nachfrage Andere Nachfragelastizitäten Die Kreuzpreiselastizität der Nachfrage misst die prozentuale Änderung der nachgefragten Menge eines Gutes in Folge der Änderung des Preises eines anderen Gutes um ein Prozent. Betrachten wir dazu beispielsweise die Substitutionsgüter Butter und Margarine. Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 58 Elastizitäten des Angebots und der Nachfrage Die Kreuzpreiselastizität der Nachfrage ist gleich: Qb/Qb Pm Qb EQbPm Pm/Pm Qb Pm Die Kreuzpreiselastizität von Substitutionsgütern ist positiv, während sie bei Komplementärgütern negativ ist. Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 59 Elastizitäten des Angebots und der Nachfrage Angebotselastizitäten Die Preiselastizität der Nachfrage misst die prozentuale Änderung der angebotenen Menge in Folge einer Änderung des Preises um 1 Prozent. Die Elastizität ist normalerweise positiv, da der Preis und die angebotene Menge in einer positiven Beziehung zu einander stehen. Höhere Preise schaffen für die Produzenten einen Anreiz, die Produktion zu steigern. Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 60 Elastizitäten des Angebots und der Nachfrage Angebotselastizitäten Wir können uns auf die Angebotselastizität im Hinblick auf Zinssätze, Lohnsätze und die Kosten für Rohstoffe beziehen. Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 61 Elastizitäten des Angebots und der Nachfrage Der Markt für Weizen Angebotskurve für Weizen im Jahr 1981 QS = 1.800 + 240P Nachfragekurve für Weizen im Jahr 1981 QD = 3.550 - 266P Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 62 Elastizitäten des Angebots und der Nachfrage Der Markt für Weizen Gleichgewicht: Q S = Q D 1.800 240P 3.550 266P 506P 1.750 P 3,46 / Scheffel Q 1.800 (240 )(3,46) 2.630 Millionen Scheffel Chapter 2: The Basics of Supply and Demand Slide 63 Elastizitäten des Angebots und der Nachfrage Der Markt für Weizen P QD 3,46 E (266) 0,35 unelastisc h Q P 2.630 D P P QS 3,46 E (240) 0.32 unelastisc h Q P 2.630 S P Chapter 2: The Basics of Supply and Demand Slide 64 Elastizitäten des Angebots und der Nachfrage Der Markt für Weizen Nehmen wir an, der Preis für Weizen beträgt $4,00/Scheffel: QD 3.550 (266)(4,00) 2.486 4,00 Q ( 266) 0,43 2.486 D P Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 65 Änderungen des Marktes: 1981-1998 DerMarkt für Weizen Angebot (Qs)Nachfrage (QD)Gleichgewichtspreis (Qs = QD) 1981 1800 + 240P 3550 - 266P 1800+240P = 3550-266P 506P = 1750 P1981 = $3,46/Scheffel 1998 1.944 + 207P 3.244 - 283P 1.944+207P = 3.244-283P P1998 = $2,65/Scheffel Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 66 Kurzfristige und langfristige Elastizitäten Nachfrage Die Preiselastizität der Nachfrage schwankt mit dem Zeitraum, der den Konsumenten zur Verfügung steht, um auf eine Änderung des Preises zu reagieren. Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 67 Kurzfristige und langfristige Elastizitäten Nachfrage Bei den meisten Gütern und Dienstleistungen: ist die kurzfristige Elastizität niedriger als die langfristige (z.B. bei Benzin, Fahrten). Bei anderen Gütern (dauerhaften Gütern): ist die kurzfristige Elastizität höher als die langfristige (z.B. bei Autos). Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 68 Benzin: Kurzfristige und langfristige Nachfragekurven Preis DSR Langfristig werden tendentiell kleinere und verbrauchsärmere Autos gefahren. Benzin DLR Menge Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 69 Automobile: Kurzfristige und langfristige Nachfragekurven Preis DLR Der unmittelbare Konsum kann aufgeschoben werden, aber schließlich müssen ältere Fahrzeuge ersetzt werden. Autos DSR Menge Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 70 Kurzfristige und langfristige Elastizitäten Einkommenselastizitäten Die Einkommenselastizität schwankt ebenfalls mit dem Zeitraum, der den Konsumenten zur Verfügung steht, um auf eine Einkommensänderung zu reagieren. Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 71 Kurzfristige und langfristige Elastizitäten Einkommenselastizitäten Bei den meisten Gütern und Dienstleistungen: ist die Einkommenselastizität langfristig höher als kurzfristig. Höhere Einkommen können in größere Automobile umgewandelt werden, so dass die Einkommenselastizität der Nachfrage nach Benzin sich im Lauf der Zeit erhöht. Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 72 Kurzfristige und langfristige Elastizitäten Einkommenselastizitäten Bei anderen Gütern (dauerhaften Gütern): ist die Einkommenselastizität langfristig niedriger als kurzfristig. Zunächst wollen die Konsumenten mehr Autos besitzen. Später werden nur neue Autos gekauft, um alte zu ersetzen. Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 73 Kurzfristige und langfristige Elastizitäten Die Nachfrage nach Benzin und Automobilen Benzin und Automobile sind Komplementärgüter. Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 74 Kurzfristige und langfristige Elastizitäten Die Nachfrage nach Benzin und Automobilen Benzin Die langfristigen Preis- und Einkommenselastizitäten sind höher als die kurzfristigen Einkommenselastizitäten. Automobile Die langfristigen Preis- und Einkommenselastizitäten sind geringer als die kurzfristigen Elastizitäten. Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 75 Kurzfristige und langfristige Elastizitäten Die Nachfrage nach Benzin Jahre nach Preis- oder Einkommensänderung Elastizität Preis 1 2 3 4 5 6 -0,11 -0,22 -0,32 -0,49 -0,82 -1,17 Einkommen0,07 0,13 0,20 Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage 0,32 0,54 0,78 Folie 76 Kurzfristige und langfristige Elastizitäten Die Nachfrage nach Automobilen Jahre nach Preis- oder Einkommensänderung Elastizität Preis 1 2 3 4 5 6 -1,20 -0,93 -0,75 -0,55 -0,42 -0,40 Einkommen3,00 2,33 1,88 Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage 1,38 1,02 1,00 Folie 77 Kurzfristige und langfristige Elastizitäten Die Nachfrage nach Benzin und Automobilen Die Daten erklären: 1) warum der Ölpreis nicht über $30 /Barrel weiter gestiegen ist, obwohl er in den frühern 1970er Jahren sehr schnell angestiegen war. 2) warum die Automobilverkäufe im Hinblick auf den Konjunkturzyklus so empfindlich sind. Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 78 Kurzfristige und langfristige Elastizitäten Angebot Bei den meisten Gütern und Dienstleistungen: ist die langfristige Preiselastizität des Angebots höher als die kurzfristige Preiselastizität des Angebots. Bei anderen Gütern (dauerhaften Gütern, recycelbaren Gütern): ist die langfristige Preiselastizität des Angebots niedriger als die kurzfristige Preiselastizität des Angebots. Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 79 Kurzfristige und langfristige Elastizitäten Primäres Kupfer: kurzfristige und langfristige Angebotskurven Preis SSR SLR Aufgrund der begrenzten Kapazitäten stoßen die Firmen kurzfristig an Produktionsschranken. Langfristig können sie expandieren. Menge Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 80 Kurzfristige und langfristige Elastizitäten Sekundäres Kupfer: kurzfristige und langfristige Angebotskurven SLR Preis SSR Durch Preissteigerung wird ein Anreiz geschaffen, Altkupfer in neues Angebot umzuwandeln. Langfristig beginnt dieser Vorrat an Altkupfer zu sinken. Menge Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 81 Kurzfristige und langfristige Elastizitäten Kupferangebot Preiselastizität: kurzfristig langfristig Primäres Angebot 0,20 1,60 Sekundäres Angebot 0,43 0,31 Gesamtangebot 0,25 1,50 Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 82 Kurzfristige und langfristige Elastizitäten Das Wetter in Brasilien und der Kaffeepreis in New York Die Elastizität erklärt, warum die Kaffeepreise stark schwanken: Aufgrund der Unterschiede der kurzfristigen und langfristigen Angebotselastizität. Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 83 Der Preis für brasilianischen Kaffee Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 84 Kurzfristige und langfristige Elastizitäten Kaffee S’ S Durch einen Frosteinbruch oder eine Dürre sinkt das Angebot an Kaffee. Preis P1 P0 Kurzfristig 1) ist das Angebot vollkommen unelastisch. 2) ist die Nachfrage relativ unelastisch. 3) gibt es eine sehr starke D Preisänderung. Q1 Q0 Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Menge Folie 85 Kurzfristige und langfristige Elastizitäten Kaffee Preis S’ S P2 P0 Mittelfristig 1) sind Angebot und Nachfrage elastischer. 2) sinkt der Preis auf P2. 3) sinkt die Menge auf Q2 D Q2 Q 0 Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Menge Folie 86 Kurzfristige und langfristige Elastizitäten Kaffee Preis Langfristig 1) ist das Angebot äußerst elastisch. 2) sinkt der Preis auf P0. 3) steigt die Menge auf Q0. S P0 D Q0 Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Menge Folie 87 Auswirkungen sich ändernder Marktbedingungen Zunächst müssen wir wissen, wie lineare Nachfrage- und Angebotskurven an Marktdaten “angepasst” werden. Danach können wir numerisch bestimmen, welche Verschiebung des Angebots oder der Nachfrage eine Änderung einer Variablen verursacht und wie der Marktpreis und die Marktmenge dadurch beeinflusst wird. Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 88 Auswirkungen sich ändernder Marktbedingungen Verfügbare Daten Gleichgewichtspreis P* Gleichgewichtsmenge Q* Preiselastizität des Angebots ES und der Nachfrage ED. Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 89 Auswirkungen sich ändernder Marktbedingungen Preis Angebot: Q = c + dP a/b ED = -bP*/Q* ES = dP*/Q* P* -c/d Nachfrage: Q = a - bP Q* Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Menge Folie 90 Auswirkungen sich ändernder Marktbedingungen Beginnen wir mit den Gleichungen für Angebot und Nachfrage : Nachfrage: QD = a - bP Angebot: QS = c + dP Wir müssen Zahlenwerte für a, b, c und d wählen. Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 91 Auswirkungen sich ändernder Marktbedingungen Schritt 1: Wir erinnern uns, dass gilt: E (P/Q)( Q/P) Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 92 Auswirkungen sich ändernder Marktbedingungen Bei linearen Nachfragekurven ist die Änderung der Menge geteilt durch die Änderung des Preises konstant (gleich der Steigung der Kurve). Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 93 Auswirkungen sich ändernder Marktbedingungen Durch Einsetzen der jeweiligen Steigungen in die Formel der Elastizität erhalten wir: ED - b(P * /Q*) ES d(P * /Q*) Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 94 Auswirkungen sich ändernder Marktbedingungen Da wir über Werte für ED, ES, P* und Q* verfügen, können wir nach b & d und a & c auflösen. QD a bP * QS c dP * Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage * * Folie 95 Auswirkungen sich ändernder Marktbedingungen Wir leiten das langfristige Angebot und die langfristige Nachfrage für Kupfer her: Die diesbzüglichen Daten sind gleich: Q* = 7,5 mmt/J P* = 75 Cent/Pfund ES = 1,6 ED = -0,8 Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 96 Auswirkungen sich ändernder Marktbedingungen Es = d(P*/Q*) Ed = -b(P*/Q*) 1,6 = d(75/7,5) = 0,1d -0,8 = -b(0,75/7,5) = -0,1b d = 1,6/0,1 = 16 b = 0,8/0,1 = 8 Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 97 Auswirkungen sich ändernder Marktbedingungen Angebot = QS* = c + dP* 7,5 = c + 16(0,75) 7,5 = c + 12 c = 7,5 - 12 c = -4,5 Q = -4,5 + 16P Nachfrage = QD* = a bP* 7,5 = a -(8)(0,75) 7,5 = a - 6 a = 7,5 + 6 a =13,5 Q = 13,5 - 8P Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 98 Auswirkungen sich ändernder Marktbedingungen Durch Gleichsetzen von Angebot und Nachfrage erhalten wir: Angebot = -4,5 + 16p = 13,5 - 8p = Nachfrage 16p + 8p = 13,5 + 4,5 p = 18/24 = 0,75 Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 99 Auswirkungen sich ändernder Marktbedingungen Preis Angebot: QS = -4,5 + 16P 1,69 = a/b 0,75 +0,28 = -c/d Nachfrage: QD = 13,5 - 8P 7,5 Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Mmt/J Folie 100 Auswirkungen sich ändernder Marktbedingungen Angebot und Nachfrage wurden so geschrieben, dass sie nur vom Preis abhängen. Die Nachfrage könnte auch vom Einkommen abhängen. Die Nachfrage könnte wie folgt geschrieben werden: Q a bP fI Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 101 Auswirkungen sich ändernder Marktbedingungen Wir kennen die folgenden Informationen über die Kupferbranche: I = 1,0 P* = 0,75 Q* = 7,5 b=8 Einkommenselastizität: E = 1,3 Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 102 Auswirkungen sich ändernder Marktbedingungen f kann durch Einsetzen bekannter Werte in die Formel der Einkommenselastizität bestimmt werden: E (I / Q)(Q / I ) und f Q / I Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 103 Auswirkungen sich ändernder Marktbedingungen Durch Auflösen nach f erhalten wir: 1,3 = (1,0/7,5)f f = (1,3)(7,5)/1,0 = 9,75 Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 104 Auswirkungen sich ändernder Marktbedingungen Durch Auflösen nach a erhalten wir: Q a bP fI * * 7,5 = a - 8(0,75) + 9,75(1,0) a = 3,75 Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 105 Rückgang der Nachfrage und das Verhalten der Kupferpreise Die wesentlichen, zu einem Rückgang der Nachfrage nach Kupfer führenden Faktoren sind: 1) ein Rückgang der Wachstumsrate der Erzeugung elektrischer Energie 2) die Entwicklung von Substitutionsgütern: Glasfaser und Aluminium Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 106 Reale und nominale Kupferpreise 1965 1999 Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 107 Reale und nominale Kupferpreise 1965 1999 Wir versuchen, die Auswirkungen eines Rückgangs der Nachfrage nach Kupfer um 20 Prozent zu schätzen. Dazu erinnern wir uns an die Gleichung für die Nachfragekurve: Q = 13,5 - 8P Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 108 Reale und nominale Kupferpreise 1965 1999 Um die neue Gleichung zu bestimmen, mutliplizieren wir diese Gleichung mit 0,80. So erhalten wir: Q = (0,80)(13,5 - 8P) Q = 10,8 – 6,4P Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 109 Reale und nominale Kupferpreise 1965 1999 Der neue Gleichgewichtspreis ist gleich: -4,5 + 16P = 10,8 – 6,4P -16P + 6,4P = 10,8 + 4,5 P = 15,3/22,4 P = 68,3 Cent/Pfund Wir erinnern uns an die Gleichung für das Angebot: Q = -4,5 + 16P Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 110 Reale und nominale Kupferpreise 1965 1999 Der Rückgang der Nachfrage um 20 Prozent hatte einen Rückgang des Gleichgewichtspreises von 75 Cent auf 68,3 Cent bzw. um 10 Prozent zur Folge. Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 111 Der Rohölpreis Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 112 Umbrüche auf dem Weltölmarkt Wir können die Auswirkungen eines Rückgangs des Angebots an OPEC-Öl rechnerisch prognostizieren. In Jahr 1995 galt: P* = $18/Barrel Weltnachfrage und Gesamtangebot = 23 Milliarden Barrel/ Jahr. OPEC-Angebot = 10 Milliarden Barrel/ Jahr Nicht-OPEC-Angebot = 13 Milliarden Barrel/ Jahr Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 113 Schätzungen der Preiselastizität Kurzfristig Langfristig Weltnachfrage -0,05 -0,40 Wettbewerbsangebot 0,10 (Nicht-OPEC) 0,40 Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 114 Umbrüche auf dem Weltölmarkt Kurzfristige Auswirkungen einer Einstellung der saudi-arabischen Produktion in Höhe von 3 Milliarden Barrel/Jahr: Kurzfristige Nachfrage D = 24,08 – 0,06P Kurzfristiges Wettbewerbsangebot SC = 11,74 + 0,07P Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 115 Umbrüche auf dem Weltölmarkt Kurzfristige Auswirkungen einer Einstellung der saudi-arabischen Produktion in Höhe von 3 Milliarden Barrel/Jahr: Kurzfristiges Gesamtangebot—vor der Reduzierung des Angebots (einschließlich OPEC, 10 Milliarden Barrel/ Jahr) ST = 21,74 + 0,07P Kurzfristiges Gesamtangebot –nach der Reduzierung des Angebots ST = 18,74 + 0,07P Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 116 Umbrüche auf dem Weltölmarkt Neuer Preis nach der Reduzierung Nachfrage = Angebot 24,08 – 0,06P = 18,74 + 0,07P P = 41,08 Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 117 Die Auswirkungen einer Reduzierung der saudi-arabischen Produktion SC D S’T ST Preis 45 ($ pro Barrel) 40 Kurzfristige Auswirkungen 35 30 25 20 18 15 10 5 0 5 10 15 20 23 25 Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage 30 Menge 35 (Milliarden Barrel/J) Folie 118 Umbrüche auf dem Weltölmarkt Die langfristigen Auswirkungen einer Einstellung der saudi-arabischen Produktion in Höhe von 3 Milliarden Barrel/ Jahr: Langfristige Nachfrage D = 32,18 – 0,51P Langfristiges Gesamtangebot S = 17,78 + 0,29P Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 119 Umbrüche auf dem Weltölmarkt Der neue Preis wird durch das Gleichsetzen des langfristigen Angebots mit der langfristigen Nachfrage bestimmt: 32,18 – 0,51P = 14,78 + 0,29P P = 21,75 Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 120 Die Auswirkungen einer Reduzierung der saudi-arabischen Produktion SC Preis 45 D ($ pro Barrel) 40 S’T ST langfristige Auswirkungen Aufgrund der Elastizität der langfristigen Angebots- und Nachfragekurven sind die langfristigen Auswirkungen einer Reduzierung der Produktion bedeutend geringer. 35 30 25 20 18 15 10 5 0 5 10 15 20 23 25 Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage 30 35 Menge (Milliarden Barrel/J) Folie 121 Die Auswirkungen staatlicher Interventionen--Preisregulierungen Entscheidet der Staat, dass der Gleichgewichtspreis zu hoch ist, kann er einen maximal zulässigen Höchstpreis festlegen. Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 122 Auswirkungen von Preisregulierungen Preis S Wird der Preis so reguliert, dass er nicht höher sein darf als Pmax,sinkt die angebotene Menge auf Q1, und die nachgefragte Menge steigt auf Q2. Dies hat eine Knappheit zur Folge. P0 Pmax D Überschussnachfrage Q1 Q0 Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Q2 Menge Folie 123 Preisregulierungen und die Erdgasknappheit Im Jahr 1954 begann die USamerikanische Bundesregierung, den Preis für Erdgas ab Bohrloch zu regulieren. Im Jahr 1962 wurden die festgelegten Höchspreise bindend und hatten Knappheiten zur Folge. Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 124 Preisregulierungen und die Erdgasknappheit Die Preisregulierungen führten zu einer Überschussnachfrage in Höhe von 7 Billionen Kubikfuß. Die Preisregulierung war ein wichtiger Bestandteil der US-amerikanischen Energiepolitik der 1960er und 1970er, der die Erdgasmärkte auch in den 1980ern weiter beeinflusste. Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 125 Preisregulierungen und die Erdgasknappheit Die Daten: Erdgas P 0,2 S E Kreuzelast izität des Angebots an Öl 0,1 PED 0,5 Kreuzelast izität der Nachfrage nach Öl 1,5 Angebot : Q 14 2 PG 0,25 PO Nachfrage : Q 5 PG 3,75 PO Angebot Nachfrage bei $2/TcF Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 126 Preisregulierungen und die Erdgasknappheit Die Daten: Erdgas regulierte r Preis 1975 $1,00 bei $1,00/TcF QS 18 TcF und Q 25 TcF Knappheit 7 TcF/J Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 127 Zusammenfassung Die Angebots-Nachfrage-Analyse bildet ein grundlegendes Instrumentarium der Mikroökonomie. Der Marktmechanismus ist die Tendenz von Angebot und Nachfrage sich auszugleichen, so dass weder eine Überschussnachfrage noch ein Überschussangebot besteht. Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 128 Zusammenfassung Elastizitäten beschreiben die Reagibilität von Angebot und Nachfrage auf Änderungen des Preises, des Einkommens bzw. anderer Variablen. Elastizitäten beziehen sich auf einen Zeitraum. Können wir die Angebots- und Nachfragekurven für einen bestimmten Markt schätzen, können wir den markträumenden Preis berechnen. Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 129 Zusammenfassung Einfache numerische Analysen können oft ausgeführt werden, indem lineare Angebots- und Nachfragekurven an Daten zu Preis und Menge sowie Schätzungen der Elastizitäten angepasst werden. Kapitel 2: Grundlagen von Angebot und Nachfrage Folie 130 Ende Kapitel 2 Grundlagen von Angebot und Nachfrage