Anwendungssystem Vereinsanmeldung Prüfungsleistung im Rahmen des Wahlpflichtfachs Logik und Wissensrepräsentation, Lehrveranstaltung Anwendungssysteme Lars Kemnah Iris Killisch-Zülsdorff Andreas Klingenberg Studiengang: Informationsmanagement Sommersemester 2004 Sommersemester 2004 Matr.-Nr.: 962452 Matr.-Nr.: 962326 Matr.-Nr.: 962504 1. Prüfer: Dipl.-Math. Peter Mertens 2. Prüfer: Prof. Dr. phil. habil. Brigitte Endres-Niggemeyer Anwendungssysteme 1 Verbale Beschreibung des Anwendungssystems Unser Beispiel-Anwendungssystem „Anmeldung eines gemeinnützigen Vereins“ soll prüfen, ob • • alle notwendigen Voraussetzungen für eine Vereinsanmeldung gemäß BGB gegeben sind und ob einer Steuerbegünstigung wegen Gemeinnützigkeit und Mildtätigkeit nach Abgabenordnung 1977 stattgegeben werden kann. Sommersemester 2004 Anwendungssysteme 2 Verbalisierung von Aussagen und Folgerungen Vereinsanmeldung (VA) UND UND UND UND UND UND Mindestens sieben Personen (SP) Personen müssen Anforderungen an die Volljährigkeit erfüllen (VJ) Personen müssen volljährig sein (VJ1) ODER schriftliche Zustimmung des gesetzlichen Vertreters haben (VJ2) Abhalten einer Gründungsversammlung (GV) schriftliche Satzung (SA) Organe des Vereins müssen laut Satzung gewählt werden (WA) zwei der im Gründungsprotokoll (GP) genannten Anforderungen müssen erfüllt sein: aus Ort und Zeit der Versammlung (GO) UND Zahl der Anwesenden Mitglieder (GM) folgt (GP1) ODER aus Ort und Zeit der Versammlung (GO) UND Feststellung der Beschlussfähigkeit der Mitglieder, d.h. es müssen mindestens sieben Mitglieder anwesen sein (GB) folgt (GP2) ODER aus Ort und Zeit der Versammlung (GO) UND Beschlüsse zu Tagesordnungspunkten inkl. Abstimmungsergebnissen (GT) folgt (GP3) ODER aus Zahl der Anwesenden Mitglieder (GM) UND Feststellung der Beschlussfähigkeit der Mitglieder, d.h. es müssen mindestens sieben Mitglieder anwesen sein (GB) folgt (GP4) ODER aus Zahl der Anwesenden Mitglieder (GM) UND Beschlüsse zu Tagesordnungspunkten inkl. Abstimmungsergebnissen (GT) folgt (GP5) ODER aus Feststellung der Beschlussfähigkeit der Mitglieder, d.h. es müssen mindestens sieben Mitglieder anwesen sein (GB) UND Beschlüsse zu Tagesordnungspunkten inkl. Abstimmungsergebnissen (GT) folgt (GP6) Anmeldung eines Vereins zur Eintragung in das Vereinsregister beim zuständigen Amtsgericht durch den Vorstand (VR) Öffentlich beglaubigte Unterschriften von allen vertretungsberechtigten Vorstandsmitgliedern (VR1) UND persönliches Erscheinen beim Notar (VR1A) UND Nachweise der Identität (VR1B) Vorlage des Personalausweises (VR1B1) ODER Vorlage des Reisepasses (VR1B2) UND Name, Sitz und Anschrift des Vereins (VR2) UND Tag der Errichtung der Satzung (VR3) UND Name, Beruf und Anschrift der Vorstandsmitglieder (VR4) Sommersemester 2004 Anwendungssysteme 3 Verbalisierung von Aussagen und Folgerungen Steuerbegünstigung wegen Gemeinnützigkeit und Mildtätigkeit (SB) UND Abschrift der Satzung (AS) ausschließliche und unmittelbare Verfolgung gemeinnütziger und mildtätiger Zwecke im Sinne der §§ 51 bis 68 Abgabenordnung (AO) zwei der in § 52 genannten Gemeinnützige Zwecke (GZ) müssen erfüllt sein UND ODER UND ODER UND ODER UND ODER UND ODER UND aus Förderung von Wissenschaft und Forschung, Bildung und Erziehung, Kunst und Kultur, der Religion, der Völkerverständigung, der Entwicklungshilfe, des Umwelt-, Landschafts- und Denkmalschutzes, des Heimatgedankens (FW) Förderung der Jugendhilfe, der Altenhilfe, des öffentlichen Gesundheitswesens, des Wohlfahrtswesens und des Sports (FJ) folgt (GZ1) aus Förderung von Wissenschaft und Forschung, Bildung und Erziehung, Kunst und Kultur, der Religion, der Völkerverständigung, der Entwicklungshilfe, des Umwelt-, Landschafts- und Denkmalschutzes, des Heimatgedankens (FW) allgemeine Förderung des demokratischen Staatswesens im Geltungsbereich des Grundgesetzes (FD) folgt (GZ2) aus Förderung von Wissenschaft und Forschung, Bildung und Erziehung, Kunst und Kultur, der Religion, der Völkerverständigung, der Entwicklungshilfe, des Umwelt-, Landschafts- und Denkmalschutzes, des Heimatgedankens (FW) Förderung der Tierzucht, der Pflanzenzucht, der Kleingärtnerei, des traditionellen Brauchtums (FT) folgt (GZ3) aus Förderung der Jugendhilfe, der Altenhilfe, des öffentlichen Gesundheitswesens, des Wohlfahrtswesens und des Sports (FJ) allgemeine Förderung des demokratischen Staatswesens im Geltungsbereich des Grundgesetzes folgt (FD) folgt (GZ4) aus Förderung der Jugendhilfe, der Altenhilfe, des öffentlichen Gesundheitswesens, des Wohlfahrtswesens und des Sports (FJ) Förderung der Tierzucht, der Pflanzenzucht, der Kleingärtnerei, des traditionellen Brauchtums (FT) folgt (GZ5) aus allgemeine Förderung des demokratischen Staatswesens im Geltungsbereich des Grundgesetzes (FD) Förderung der Tierzucht, der Pflanzenzucht, der Kleingärtnerei, des traditionellen Brauchtums (FT) folgt (GZ6) … Sommersemester 2004 Anwendungssysteme 4 Verbalisierung von Aussagen und Folgerungen … UND UND UND UND UND UND UND § 53 Mildtätige Zwecke (MZ) § 55 Selbstlosigkeit (SL) § 56 Ausschließlichkeit (AU) § 57 Unmittelbarkeit (UN) Beantragung der steuerlichen Anerkennung der begünstigten Zwecke sowie der Berechtigung zur Ausstellung von Spendenbescheinigungen (ST) Unterschrift durch mindestens so viele Vorstandsmitglieder, wie gemäß Satzung zur Vertretung nach außen erforderlich sind (UV) Anforderungen an den Geschäftsbetrieb (AGB) Wirtschaftliche Geschäftsbetriebe müssen Zweckbetriebe sein (ZB) Pflegeheime (ZB1) ODER Jugendeinrichtungen (ZB2) ODER landwirtschaftliche Betriebe (ZB3) ODER Behinderteneinrichtungen (ZB4) ODER kulturelle Einrichtungen (ZB5) ODER Volkshochschulen (ZB6) NICHT Sommersemester 2004 steuerpflichtige wirtschaftliche Geschäftsbetriebe (WB) Anwendungssysteme 5 Formel für die Anmeldung eines gemeinnützigen Vereins ∀x SP(x) (VJ1(x) VJ2(x)) GV(x) SA(x) WA(x) ((GO(x) GM(x)) (GO(x) GB(x)) (GO(x) GT(x)) (GM(x) GB(x)) (GM(x) GT(x)) (GB(x) GT(x))) VR1A(x) ((VR1B1(x) VR1B2(x)) VR2(x) VR3(x) VR4(x)) AS(x) (((FW(x) FJ(x)) (FW(x) FD(x)) (FW(x) FT(x)) (FJ(x) FD(x)) (FJ(x) FT(x)) (FD(x) FT(x))) MZ(x) SL(x) AU(x) UN(x)) ST(x) UV(x) ((ZB1(x) ZB2(x) ZB3(x) ZB4(x) ZB5(x) ZB6(x)) ¬WB(x)) ==> GEMEIN(x) Sommersemester 2004 Anwendungssysteme 6 Baumstruktur Vereinsanmeldung (VA) < VR1B1 VR1B2 GO … GM GB GT VR1A VR1B < < < VJ2 GP1 GP2 … GP5 SP VJ GP6 VR1 < GV VR2 VR3 VR4 < < VJ1 SA WA GP […] VR < VA SB < GEMEIN Sommersemester 2004 Anwendungssysteme 7 Prädikatenlogische Gleichungen und darauf basierende Regelmenge Anmeldung eines gemeinnützigen Vereins (GEMEIN) ∀ x VA(x) SB(x) ==> GEMEIN(x) Regel: gemein(X):- va(X) , sb(X). Vereinsanmeldung (VA) ∀ x SP(x) VJ(x) GV(x) SA(x) WA(x) GP(x) VR(x) ==> VA(x) Regel: va(X):- sp(X) , vj(X) , gv(X) , sa(X) , wa(X) , gp(X) , vr(X). Anforderungen an die Volljährigkeit (VJ) ∀ x VJ1(x) VJ2(x) ==> VJ(x) Regel: vj(X):- vj1(X) ; vj2(X). Gründungsprotokoll (GP) ∀ x GP1(x) GP2(x) GP3(x) GP4(x) GP5(x) GP6(x) ==> GP(x) Regel: gp(X):- gp1(X) ; gp2(X) ; gp3(X) ; gp4(X) ; gp5(X) ; gp6(X). … Sommersemester 2004 Anwendungssysteme 8 Prädikatenlogische Gleichungen und darauf basierende Regelmenge … Gründungsprotokoll Option 1 (GP1) ∀ x GO(x) GM(x) ==> GP1(x) Regel: gp1(X):- go(X) , gm(X). Gründungsprotokoll Option 2 (GP2) ∀ x GO(x) GB(x) ==> GP2(x) Regel: gp2(X):- go(X) , gb(X). Gründungsprotokoll Option 3 (GP3) ∀ x GO(x) GT(x) ==> GP3(x) Regel: gp3(X):- go(X) , gt(X). Gründungsprotokoll Option 4 (GP4) ∀ x GM(x) GB(x) ==> GP4(x) Regel: gp4(X):- gm(X) , gb(X). Gründungsprotokoll Option 5 (GP5) ∀ x GM(x) GT(x) ==> GP5(x) Regel: gp5(X):- gm(X) , gt(X). Gründungsprotokoll Option 6 (GP6) ∀ x GB(x) GT(x) ==> GP6(x) Regel: gp6(X):- gb(X) , gt(X). … Sommersemester 2004 Anwendungssysteme 9 Prädikatenlogische Gleichungen und darauf basierende Regelmenge … Anmeldung des Vereins zur Eintragung in das Vereinsregister (VR) ∀ x VR1(x) VR2(x) VR3(x) VR4(x) ==> VR(x) Regel: vr(X):- vr1(X) , vr2(X) , vr3(X) , vr4(X). Öffentlich beglaubigte Unterschriften der Vorstandsmitglieder (VR1) ∀ x VR1A(x) VR1B(x) ==> VR1(x) Regel: vr1(X):- vr1a(X) , vr1b(X). Nachweis der Identität (VR1B) ∀ x VR1B1(x) VR1B2(x) ==> VR1B(x) Regel: vr1b(X):- vr1b1(X) ; vr1b2(X). Sommersemester 2004 Anwendungssysteme 10 Baumstruktur Steuerbegünstigung wegen Gemeinnützigkeit und Mildtätigkeit (SB) FW FJ FD … FT < < … GZ6 ZB1 < GZ MZ SL AU ZB6 ZB UN AS AO ¬WB < < […] … < GZ1 ST UV AGB < VA SB < GEMEIN Sommersemester 2004 Anwendungssysteme 11 Prädikatenlogische Gleichungen und darauf basierende Regelmenge Anmeldung eines gemeinnützigen Vereins (GEMEIN) ∀ x VA(x) SB(x) ==> GEMEIN(x) Regel: gemein(X):- va(X) , sb(X). Steuerbegünstigung wegen Gemeinnützigkeit und Mildtätigkeit (SB) ∀ x AS(x) AO(x) ST(x) UV(x) ZB(x) ==> SB(x) Regel: sb(X):- as(X) , ao(X) , st(X) , uv(X) , zb(X). Zwecke im Sinne der Abgabenordnung (AO) ∀ x GZ(x) MZ(x) SL(x) AU(x) UN(x) ==> AO(x) Regel: ao(X):- gz(X) , mz(X) , sl(X) , au(X) , un(X). Gemeinnützige Zwecke (GZ) ∀ x GZ1(x) GZ2(x) GZ3(x) GZ4(x) GZ5(x) GZ6(x) ==> GZ(x) Regel: gz(X):- gz1(X) ; gz2(X) ; gz3(X) ; gz4(X) ; gz5(X) ; gz6(X). … Sommersemester 2004 Anwendungssysteme 12 Prädikatenlogische Gleichungen und darauf basierende Regelmenge … Gemeinnützige Zwecke Option 1 (GZ1) ∀ x FW(x) FJ(x) ==> GZ1(x) Regeln: gz1(X):- fw(X) , fj(X). Gemeinnützige Zwecke Option 2 (GZ2) ∀ x FW(x) FD(x) ==> GZ2(x) Regeln: gz2(X):- fw(X) , fd(X). Gemeinnützige Zwecke Option 3 (GZ3) ∀ x FW(x) FT(x) ==> GZ3(x) Regeln: gz3(X):- fw(X) , ft(X). Gemeinnützige Zwecke Option 4 (GZ4) ∀ x FJ(x) FD(x) ==> GZ4(x) Regeln: gz4(X):- fj(X) , fd(X). Gemeinnützige Zwecke Option 5 (GZ5) ∀ x FJ(x) FT(x) ==> GZ5(x) Regeln: gz5(X):- fj(X) , ft(X). Gemeinnützige Zwecke Option 6 (GZ6) ∀ x FD(x) FT(x) ==> GZ6(x) Regeln: gz6(X):- fd(X) , ft(X). … Sommersemester 2004 Anwendungssysteme 13 Prädikatenlogische Gleichungen und darauf basierende Regelmenge … Anforderungen an den Geschäftsbetrieb (AGB) ∀ x ZB(x) ¬WB(x) = AGB(x) Regel: agb(X):- zb(X) , not(wb(X)). Wirtschaftliche Geschäftsbetriebe müssen Zweckbetriebe sein (ZB) ∀ x ZB1(x) ZB2(x) ZB3(x) ZB4(x) ZB5(x) ZB6(x) = ZB(x) Regel: zb(X):- zb1(X) ; zb2(X) ; zb3(X) ; zb4(X) ; zb5(X) ; zb6(X). Sommersemester 2004 Anwendungssysteme 14 le fin