Lehrgang Technische Hilfeleistung Einblicke in den Bereich der Tierrettungseinsätze Tierrettungseinsätze Vorwort • Tiere üben auf uns Menschen einen besonderen Reiz aus. Ihre Schönheit und Mannigfaltigkeit sind von großem Interesse. • Im heutigen Zeitalter ist es kein Problem Tiere aus anderen Ländern oder Klimazonen in Zoologischen Gärten zu erhalten. • Zahlreiche – auch gefährliche Tiere – werden auch privat gehalten: Haustiere, Nutztiere und sogar Wildtiere leben mitten in Ballungsräumen. • Rund 40 000 mal werden die Feuerwehren in Deutschland zu Einsätzen mit Tieren gerufen. Doch nur wenige Feuerwehrleute sind auf diese Fälle vorbereitet und kennen sich im Umgang mit Tieren aus. Tierrettungseinsätze Gründe hierfür sind: • In der Feuerwehrausbildung kommt das Thema Tierrettung - wenn überhaupt – nur sehr spärlich vor. • In den freiwilligen Feuerwehren sind immer weniger Landwirte aktiv. • Wegen des kleinen Anteils der Tierrettungseinsätze fehlt es den meisten Einsatzkräften an der Erfahrung. Tierrettungseinsätze Verhältnis Mensch und Tier Die des Menschen als Feind TiereBedeutung teilen den Menschen in fünf Kategorien ein, ist die häufigste bei im Zoo gehaltenen Wildtieren. Keinesfalls 1. Mensch alskann Feindman mit Zootieren so umgehen wie mit Haustieren. 2. Mensch als Beute Selten wird der Mensch als Beute gesehen, 3. Mensch als Nutztier ( z.B. Futterbringer...) In äußert selten Situationen kommt dies bei 4. Mensch als Stück toter Umgebung altersschwachen, kranken und sozial ausgestoßenen Tieren vor, die die leichte Beute 5. Mensch als Artgenosse bevorzugen müssen. Tierrettungseinsätze Vorsicht !!!! • Tiere können nur dann gerettet werden, wenn keine Gefahr für das eigene Leben besteht. • Auch Tiere können in Panik geraten und in Angst genau das Gegenteil von dem machen, was der Helfer will. • Durch Beißen, Aufbäumen und Austreten kann die Rettungsaktion erschwert werden. In dieser Situation ist es wichtig, dass die Retter sich nicht selbst in eine Notsituation bringen. • Ihr handeln soll energisch, durchgreifend und bedachtsam sein. • Immer, wenn möglich, den Besitzer um Hilfe bitten, denn er kennt sein(e) Tier(e) am besten. Tierrettungseinsätze Hier einige Beispiele zur Tierrettung: Pferde / Hunde / Katzen Schweine / Schafe / Federvieh / Zootiere und Insekten Sollten Sie zu Einsätzen mit Tieren alarmiert werden, fordern Sie evtl. Unterstützung durch den GW – Tier (BFS) an oder über die Polizei die Hundestaffel oder geeignetes Personal von Zoo´s oder Tierarztpraxen. Diese verfügen über geeignetes Fangmaterial und Kenntnisse im Umgang mit Tieren. Tierrettungseinsätze Pferde • Das Wesen des Pferdes ist geprägt durch das Leben seiner Vorfahren in den offenen Steppen als Fluchttier. • Der einzig und wirksame Schutz gegen fleischfressende Feinden und sonstigen Gefahren lag in der schnellen Flucht der Herde. • Selbst wenn das Vertrauen zum Menschen, der heute mit sehr viel Liebe und Sorgfalt mit dem Pferd umgeht, es ausbildet und den Alltag mit ihm teilt, sehr groß geworden ist, liegt es in der Natur, auf ungewohnte Geräusche und Ereignisse mit einem Schuss nach vorne oder einem Sprung zur Seite zu reagieren. • Diese Situation kann für den Helfer sehr gefährlich werden in anbetracht der Größe des Pferdes. Tierrettungseinsätze Pferde • Pferde signalisieren uns aber auch ihren Gemütszustand und verraten uns eine wo mögliche Reaktion: • Sind Augen offen und klar, Ohren aufgerichtet (Tier ist freundlich ) • Körper und Muskeln angespannt (mit plötzlicher Bewegung rechnen) • Werden die Ohren auch noch nach hinten gestellt ( Angst des Pferdes ) • Kann das Pferd dann nicht mit spontanem Weglaufen reagieren, weil es sich z.B. im Stall befindet, könnte ein abwehrender Biss oder ein kurzes Scheuen mit Aufbäumen erfolgen. • Ausgeprägtes Scharren mit dem Huf ( Ungeduld des Pferdes ) • Heben der Vorderbeine ( Drohgebärde ) • Heben der Hinterbeine mit Austreten ( massive Abwehrhaltung ) Tierrettungseinsätze Pferde Die Stallhaltung ist diejenige Haltungsform, die im Brandfall leicht zur Todesfalle für die Pferde werden kann. • Tiere tragen keine Halfter im Stall, oder selten • Abhilfe kann mit einem Gürtel oder Strick geschaffen werden, der relativ hoch am Hals umgeschlungen wird. • Das Pferd kann nun folgen oder willenlos in den Stall zurückweichen oder sogar losstürmen. • Wichtig aber ist: • Das Pferd laut, ruhig, aber bestimmend ansprechen. (Niemals eine Box betreten bevor das Pferd einen gesehen hat.) • Keine Hektische Bewegungen. ( Vorsichtiges Klopfen und Streicheln des Halses kann vertrauen aufbauen ) Tierrettungseinsätze Pferde Für Pferde und Kühe gelten noch 2 weitere Regeln: • Probiere niemals mehrere Tiere gleichzeitig aus dem brennenden Stall zu bringen. • Bringe die Tiere nicht in einen panischen Zustand durch plötzliche Bewegungen, vor allem nicht bei der Annäherung von hinten. • Ein Pferd kann schwere Schläge mit der Hufe austeilen. Durch überwerfen einer Decke über den Kopf kann anschließend rückwärts aus dem Stall gebracht werden. • Wenn aufgeregte Tiere erst einmal rennen, können Sie nicht mehr durch die Retter gelenkt werden. Tierrettungseinsätze Richtige Pferdeführung Tierrettungseinsätze Hunde • Der Hund ist in der heutigen Zeit zum Begleiter des Menschen geworden. Er ist Hüter und Wächter seines Eigentums, Jagdgenosse und helfende Hand in bestimmten Lebenslagen. • Tja, und diesem gilt es nun selbst das Leben evtl. zu retten. • Hierbei ist es nicht nur wichtig, das Tier im Ernstfall zu finden sondern auch helfen zu können, das heißt sich ihm nähern zu können. • Dazu muss man ein paar Verhaltensweisen und Mimiken des Hundes kennen lernen. Tierrettungseinsätze Hunde Der Hund als auch der Wolf sind im Rudel lebende Tiere. Das Rudelverhalten wird heute durch die Gemeinschaft des Menschen ersetzt. Aus dieser Gemeinschaft resultieren einige Verständigungssignale: Rute locker und die Ohren aufrecht: ( allg. lockerer, entspannter und erwartungsvoll Hund ) Leider wird im Einsatz kaum die Möglichkeit gegeben sein,von solch einen ausgeglichen Tier zum Spielen aufgefordert zu werden. In der Regel handelt es sich um durch die Gefahr eingeschüchterte und verängstigte Tiere. Sofern diese verängstigt sind, zeigt sich das durch eine extrem zurückgezogene Haltung dar, die in der Regel nicht von Aggression gezeichnet ist. Die Ohren sind flach und die Rute ist mehr oder weniger zwischen den Hinterbeinen eingeklemmt. Bei extremer Ängstlichkeit bewegt sich der Hund keinen Meter. Ein solch unterwürfiger Hund kann beherzt auf den Arm genommen werden. Tierrettungseinsätze Hunde Aggressive Hunde erkennt man an steif zurückgelegten Ohren, der Fang ist geöffnet,die Nase gekräuselt, meist steht die Rute wie eine verlängerte Rückenlinie ab ; die Rücken und Nackenhaare stehen hoch. Hier gilt ein dominantes Auftreten, mit deutlicher, fester, aber – wichtig beruhigender Stimme. Fasst das Tier Vertrauen kann es meist hinausgeführt werden. Sollte die Angst so groß sein das es zu einem Reflexartigen Biss kommt, reicht die Feuerwehrschutzkleidung in der Regel aus. Vorsicht gilt aber bei dominanten und selbstsicheren Tieren. Er hält seinen gewählten Platz als das Sicherste und wird freiwillig niemanden heran lassen. Tierrettungseinsätze Hunde Aggressive Hunde erkennt man an steif zurückgelegten Ohren, der Fang ist geöffnet, die Nase gekräuselt, meist steht die Rute wie eine verlängerte Rückenlinie ab ; die Rücken und Nackenhaare stehen hoch. Hier gilt ein dominantes Auftreten, mit deutlicher, fester, aber – wichtig beruhigender Stimme. Fasst das Tier Vertrauen kann es meist hinausgeführt werden. Sollte die Angst so groß sein das es zu einem Reflexartigen Biss kommt, reicht die Feuerwehrschutzkleidung in der Regel aus. Vorsicht gilt aber bei dominanten und selbstsicheren Tieren. Er hält seinen gewählten Platz als das Sicherste und wird freiwillig niemanden heran lassen. Tierrettungseinsätze Körperhaltung der Hunde Tierrettungseinsätze Katzen • Eine Katze die sich verfolgt fühlt kann erstaunliche Kletterkünste entwickeln. • Jetzt bedarf es der Ruhe und Geduld des Fängers • Packt man eine Katze plötzlich, erschrickt sie und verwandelt sich in ein Bündel aus Krallen und Zähnen. • Ein beruhigender Sicherheitsabstand wirkt hier Wunder. • Erkennt die Katze den guten Willen des Katzenfängers an und bleibt friedlich sitzen, tastet man sich mit zarten Fingerspitzen an die Katze heran, krault sie unter beruhigendem Gemurmel hinter dem Ohr und nimmt sie sicherlich heilfrohe Katze mit einem sanftem Schwung auf den Arm. Tierrettungseinsätze Schweine • Schweine können bei jeder Berührung gemein beißen und gewaltig schreien. • Schwere Tiere können am besten durch zwei Helfer an den Hinterbeinen in freie getragen werden. • Der oft erwähnte Griff an den Schwanz sollte Fachleuten vorbehalten werden. • Ferkel können getragen werden. Nach der Rettung der Tiere ist darauf zu achten, dass diese irgendwie eingesperrt werden um ein zurücklaufen zu verhindern, denn sonst gefährden Sie die Einsatzkräfte vor Ort und sich selbst. Tierrettungseinsätze Schafe • Schafe sind gefügige Tiere und gefahrlos aus zu dem Stall zu führen. • Wenn ein Schaf in Bewegung ist, folgen ihm die anderen von selbst. Nach der Rettung der Tiere ist darauf zu achten, dass diese irgendwie eingesperrt werden um ein zurücklaufen zu verhindern, denn sonst gefährden Sie die Einsatzkräfte vor Ort und sich selbst. Tierrettungseinsätze Hühner / Federvieh • Hühner können in Körben gesammelt und weggebracht werden. • Wenn aber zu viele gleichzeitig betroffen sind und man schnell handeln muss, ist Austreiben die beste Methode. • Alle Tiere müssen nach der Rettung angebunden werden. • Allein dem Tierarzt ist es erlaubt, leicht- und schwerverletzte Tiere notschlachten zu dürfen. Nach der Rettung der Tiere ist darauf zu achten, dass diese irgendwie eingesperrt werden um ein zurücklaufen zu verhindern, denn sonst gefährden Sie die Einsatzkräfte vor Ort und sich selbst. Tierrettungseinsätze im Zoo • Sollte ein Tier aus seinem Gehege entkommen, so müssen stets die Besucher zuerst in Sicherheit gebracht werden, da sie die Tiere nicht kennen und sich daher nie richtig verhalten würden. • Selbst harmlose Tiere könnten eine Panik auslösen und gefährliche Tiere würden unterschätzt werden. • Wichtig !! • Über die genauen Verhaltensweisen des Tierpflegers und damit auch der Feuerwehreinsatzkräfte in solchen Situationen gibt jede Zooleitung spezielle Anordnungen heraus. • Diese Anweisung gehören in die Objektdatei zur AAO ( Alarmakte ) Tierrettungseinsätze Insekten In den Sommermonaten erhalten die Feuerwehren viele Anrufe von verängstigten Bürgern, die sich durch Wespen und Hornissen bedroht füllen und die Vernichtung der Nester verlangen. Viele sind daher verwundert, wenn die Feuerwehr diesen Dienst verweigert und auf den Naturschutzaspekt verweist. Die meisten dieser Tiere stellen keine Gefahr dar Außerdem ist es nicht die Aufgabe der Feuerwehr, Tiere zu töten. In vereinzelten Fällen wird das Nest, unter einem Schutzanzug (Imkerschutzanzug), lediglich an einen anderen Ort versetzt. Tierrettungseinsätze Allgemeine Schlussbetrachtung 1. Eigenschutz geht vor Tierrettung. 2. Ruhig aber bestimmendes Auftreten gegenüber den Tieren. 3. Fachkundige herbei rufen. 4. Der Besitzer kennt sein(e) Tier(e) am besten. 5. Ausgetriebene Tiere sind einzusperren oder zumindest daran zu hindern das sie nicht wieder in das Schadensereignis zurück laufen. 6. Geeignetes Fangmaterial entsprechend der Tierart anfordern. Tierrettungseinsätze Danke für Eure Aufmerksamkeit Quellenverzeichnis Roten – Hefte Nr. 30 „ Tierrettung“ Ende