Tarifvertragliche Regelungen zur Leiharbeit

Tarifvertragliche Regelungen
zur Leiharbeit
Oldenburg, 01.11.2004
Abteilung Tarifpolitik
Zahlen, Daten, Fakten
1. Anteil der Zeitarbeitnehmer an Gesamtbeschäftigung: 1,2 %
(Niederlande: 2,8 %, Großbritannien 3,7 %)
2. Unterscheidung gewerbliche Zeitarbeit / PSA
+ ca. 300.000 Beschäftigte in der gewerblichen Zeitarbeit
+ ca. 1.000.000 Beschäftigte durch Fluktuation
+ ca. 30.000 PSA-Beschäftigte
3. Männer-Anteil
in der gewerblichen Zeitarbeit:
in Personal-Service-Agenturen:
Abteilung Tarifpolitik
73 %
68 %
Zahlen, Daten, Fakten
4. Häufigkeit einer betrieblichen Ausbildung:
in der gewerblichen Zeitarbeit:
in Personal-Service-Agenturen:
54 %
61%
5. Dauer des Beschäftigungsverhältnisses (im Jahr 2000):
+ 14 % enden in der ersten Woche
+ 53 % während der ersten drei Monate
+ nur 36 % dauern länger als drei Monate
6. Klebeeffekt schwankt zwischen 18 und 30 %
Abteilung Tarifpolitik
Zahlen, Daten, Fakten
Tätigkeit der Arbeitnehmer vor Zeitarbeit
Quelle: Bundesanstalt für Arbeit, Stichtag 30.06.200; BZA
Stand: 21.03.2002
bis 1 Jahr ohne
Beschäftigung
44%
vorher beschäftigt
39%
vorher noch gar nicht
beschäftigt
7%
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über 1 Jahr ohne
Beschäftigung
10%
Die Tarifvertragsverhandlungen
● Neue gesetzliche Basis ab 1.1.2003:
+ Wegfall der Schutzbestimmungen für Beschäftigte
+ stattdessen: Gleichbehandlungsgebot ab 1.1.2004
● Zwei Ausnahmen:
+ Für max. 6 Wochen Bezahlung zuvor Arbeitsloser i.H.
des zuletzt bezogenen Arbeitslosengeldes möglich
+ abweichende Regelung durch Tarifvertrag;
arbeitsvertragliche Bezugnahme auf Tarifvertrag
möglich
Abteilung Tarifpolitik
Die Tarifvertragsverhandlungen
● Unmittelbar
nach Inkrafttreten des Gesetzes:
Erste Tarifrunde BZA und DGB-Tarifgemeinschaft
(30.1.2003)
● Erste
Grundpositionen BZA/DGB im Eckpunktepapier
vereinbart (20.2.2003)
● Tarifvertrag
INZ / CGZP (24.2.2003)
● 27.
Mai 2003 / 11. Juni 2003 BZA/DGB
● 29. Mai 2003: IGZ/DGB
● Tarifvertragsvielfalt:
Abteilung Tarifpolitik
iGZ/DGB, BZA/DGB,
UIS/IGBAU // MVZ/CGZP,
INZ/CGZP, BVD/CGZP
Ergebnisse am Beispiel BZA:
Entgelt- und Entgeltrahmentarifvertrag
●
Fixes Entgeltsystem mit 9 Entgeltgruppen (6,85 € bis
15.50 €)
● Laufzeit:
01.01.2004 bis 31.12.2007
● Tarifdynamik:
Entgeltsteigerungen von 2,5 % jährlich
● Erfahrungszuschläge
gestaffelt nach Einsatzzeit
● Entgeltdifferenzierungen
Abteilung Tarifpolitik
für Überlassungen in Neue BL
Ergebnisse am Beispiel BZA:
Mantel-Tarifvertrag
• Flexibles Arbeitszeitkonto auf Basis der 35-Stunden-Woche
/ 1827 Jahresstunden
• Zuschläge Sonn- und Feiertage (50% bzw. 100%)
• Zuschläge Nachtarbeit (25%)
• 24 bis 30 Arbeitstage Urlaub
• Urlaubs- und Weihnachtsgeld
Entscheidend: Keine Öffnungsklauseln!
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Problemkreise
● Verschlechterungen
durch Umstellung auf TV
+ Behauptung: TV = Grenze nach oben
+ zu niedrige Einstufung auch bei übernommenen AN
● Entnahmemöglichkeit
von Zeit aus ArbZ-Konto
- 2 Tage Freizeit / Monat maximal
- Problem: keine Regelung zur Entnahme von Geld
- Interessenlage der Beschäftigten: Arbeitszeitguthaben
in Geld umwandeln können
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Problemkreise
●
Zeitarbeit und Personal-Service-Agenturen
Subventionierung von Lohndumping? – Der Fall Maatwerk
250
Maatwerk
201
200
150
ZAG Personaldienste
GmbH
PSA-Betreiber
Randstad
Manpower
100
35
50
Adecco
22
11
5
4
Kötter
0
1
Folge: 60% Qualität der PSA + Integrationswahrscheinlichkeit
40% Angebotspreis
Abteilung Tarifpolitik
Perspektiven
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Erhöhung des Organisationsgrades
Aufbau von BR-Strukturen in Verleihunternehmen
Verknüpfung der BR in Verleihunternehmen
Mobilisierung der Betriebsräte in Entleihunternehmen
Verbesserung der Entgelte in Tarifverhandlungen
Beseitigung der „Kinderkrankheiten“ in den
Tarifverträgen + Kommentierung