Bewegung und Sport bis ins hohe Alter? Dr. med. Toni Held, Allgemeinund Sportmedizin, Gesundheitszentrum Bärenwil Langenbruck •Bewegung, Sport und Alter – Definitionen •Reaktionen des Körpers bei Bewegung und Sport •Bewegung, Sport und Gesundheit •Bewegung und Sport im Alter •Bewegung, Sport und Krankheit •Bewegung, Sport und Medikamente •Empfehlungen Bewegung Aktivität mit leicht beschleunigter Atmung und Herzfrequenz, keine starke Schweissproduktion, in Alltagskleidern möglich Sport Aktivität mit beschleunigter Atmung und erhöhter Herzfrequenz, Schweissproduktion je nach Belastung, in sportlicher Kleidung Hohes Alter – Definition? • Alter beginnt mit dem 65. Lebensjahr • Lebenserwartung in westlichen Ländern 1850: 40 Jahre • Lebenserwartung 1950: 70 Jahre • Lebenserwartung 2006 Männer: 78 Jahre Lebenserwartung 2006 Frauen: 83 Jahre Lebenserwartung in der Schweiz Stand 2004 •Weniger Unfälle •Weniger Nikotin •Weniger Alkohol •Weniger Selbsttötungen •Gesundheitsbewusster •Bessere Ernährung •Mehr zum Arzt Männer holen auf! Frauen geben ab! (Rauchen) Lebenserwartung – Bedeutung von Bewegung und Sport Finnland: Ausdauersportler leben 5.7 Jahre länger Paavo Nurmi (1897-1973) 9 OS und 22 WR Paavo Nurmi in der Schweiz – 30 Jahre über dem Schnitt Lebenserwartung – Bedeutung von Bewegung und Sport Finnland: Ausdauersportler leben 5.7 Jahre länger Paavo Nurmi (1897-1973) 9 OS und 22 WR Blair: 1.57 Jahre für 1500 kcal/Woche Mehrverbrauch (5 Stunden Nordic Walking) Alter und Lebensqualität Es ist nicht erstrebenswert mehr Jahre an das Leben anzuhängen, sondern mehr Leben in die Jahre hereinzubringen. (Rost, Lehrbuch der Sportmedizin) Körperliche Reaktionen bei Bewegung und Sport Zentrale Wahrnehmung Glykogen Leber Atemfrequenz Atemtiefe Herzfrequenz Sauerstoffverbrauch Milchsäure/Laktat akutelle Sauerstoffaufnahme (VO2) Borgskala Arterie Arteriole Kapillare Muskelzelle Stärke (=Glykogen) Blut Anaerob laktazid Anaerob alaktazid Darm Zucker Zucker Traubenzucker (=Glucose) Muskelkontraktion entspannt A M A Zuckervergärung (=Glykolyse) Fettgewebe 2 ATP Fettsäuren Kreatin O2 erbrachte Leistung Lc ATP Energie P Milchsäure Organe Stoffwechsel Energie Brenztraubensäure (=Laktat) KP (=Pyruvat) ADP Lunge FS Lc Inaktive Muskeln Herz und Leber Krebszyklus Aerob ATP: Adenosintriphospat ADP: Adenosindiphospat kontrahiert Zitronensäurezyklus KP: Kreatinphosphat A: Aktin P: Phosphat M: Myosin Fettsäuren L-Carnitin O2 Fett O2 O2 Legende: Anaerob: Energiegewinnung ohne Sauerstoff Atmungskette Blut CO2 Lunge Kapillare Venole Vene Hormone Aerob: + H2O COCO2 2 Kraftwerk der Zelle (=Mitochondrium) Energiegewinnung mit Sauerstoff Laktatzid: mit Milchsäurebildung Alaktazid: ohne Milchsäurebildung O2: Sauerstoff CO2: Kohlendioxid Lc: Laktat Durchblutung Sauerstoffaufnahme im Körper O2 O2 CO2 O2 CO2 Zentrale Wahrnehmung CO2 CO2 O2 O2 Atemfrequenz Atemtiefe Herzfrequenz CO2 O2 Sauerstoffverbrauch Milchsäure/Laktat erbrachte Leistung CO2 akutelle Sauerstoffaufnahme (VO2) O2 Borgskala O2 CO2 Sauerstoffaufnahme im Körper •Stickstoff (ca. 78 Vol.-%) •Sauerstoff (ca. 21 Vol.-%) •ca. 0,03 Vol.-% Kohlendioxid •unterschiedliche Edelgase •verschiedene Schadstoffe Zentrale Wahrnehmung Atemfrequenz Atemtiefe Herzfrequenz Sauerstoffverbrauch Milchsäure/Laktat akutelle Sauerstoffaufnahme (VO2) Borgskala O2 erbrachte Leistung O2 Sauerstoffaufnahme im Körper Zentrale Wahrnehmung Borgskala Atemfrequenz Atemtiefe Herzfrequenz O2 Sauerstoffverbrauch Milchsäure/Laktat akutelle Sauerstoffaufnahme (VO2) O2 O2 Glykogen Leber Arterie Arteriole Kapillare Muskelzelle Stärke (=Glykogen) Blut Anaerob laktazid Anaerob alaktazid Darm Zucker erbrachte Leistung Traubenzucker (=Glucose) Muskelkontraktion entspannt A M A Zuckervergärung (=Glykolyse) Fettgewebe 2 ATP Fettsäuren Kreatin O2 Energie P Milchsäure Lc ATP Brenztraubensäure (=Laktat) KP (=Pyruvat) ADP Lunge FS Krebszyklus ATP: Adenosintriphospat ADP: Adenosindiphospat Zitronensäurezyklus Aerob KP: Kreatinphosphat A: Aktin P: Phosphat M: Myosin Fettsäuren L-Carnitin O2 Lc Inaktive Muskeln Herz und Leber O2 O2 O2 Legende: Anaerob: Energiegewinnung ohne Sauerstoff Atmungskette Blut CO2 Lunge Kapillare Venole Vene kontrahiert Aerob: CO2 + H2O Kraftwerk der Zelle (=Mitochondrium) Energiegewinnung mit Sauerstoff Laktatzid: mit Milchsäurebildung Alaktazid: ohne Milchsäurebildung O2: Sauerstoff CO2: Kohlendioxid Lc: Laktat Betriebsstoffversorgung im Körper Fette Eiweisse Zucker Betriebsstoffversorgung im Körper Zucker Zucker Zucker Betriebsstoffversorgung im Körper Glykogen Leber Arterie Arteriole Kapillare Muskelzelle Stärke (=Glykogen) Blut Anaerob laktazid Darm Zucker Zucker Anaerob alaktazid Traubenzucker (=Glucose) Muskelkontraktion entspannt A M A Zuckervergärung (=Glykolyse) Fettgewebe 2 ATP Fettsäuren Kreatin O2 Energie P Milchsäure Lc ATP Brenztraubensäure (=Laktat) KP (=Pyruvat) ADP Lunge FS Krebszyklus Aerob ATP: Adenosintriphospat ADP: Adenosindiphospat Zitronensäurezyklus KP: Kreatinphosphat A: Aktin P: Phosphat M: Myosin Fettsäuren Fett L-Carnitin Lc Inaktive Muskeln Herz und Leber O2 O2 O2 Atmungskette Blut CO2 Lunge Kapillare Venole Vene CO2 CO2 + H2O Kraftwerk der Zelle (=Mitochondrium) kontrahiert Legende: Anaerob: Energiegewinnung ohne Sauerstoff Aerob: Energiegewinnung mit Sauerstoff Laktatzid: mit Milchsäurebildung Alaktazid: ohne Milchsäurebildung O2: Sauerstoff CO2: Kohlendioxid Lc: Laktat 20 x besser Durchblutung im Körper in Ruhe 2.5 x schlechter 20 % 5 x besser 2 x besser gleich 1.3 x besser in Bewegung 84 % Trainierbarkeit des Körpers kurzfristig mittel-langfristig Energiesystem Verbrauch von energiereichen Phosphaten (ATP,CP), Glukose und Enzymen Vermehrte Produktion von ATP, CP, Enzymen, Lipiden Skelettmuskel Gefässerweiterung Vermehrter Blutfluss Vermehrte Produktion von Mitochondrien. Kapillarisierung Muskelfaserumbau Herz-KreislaufSystem Zunahme Schlagvolumen Anstieg Herzfrequenz Anstieg des Herzminutenvolumens Hypertrophie Herzmuskel und Zunahme Herzvolumen Zunahme Blutvolumen Schlagvolumen steigt Tiefere Herzfrequenz bei gleicher Arbeit Senkung Blutdruck Atmungssystem Anstieg Atemzugvolumen Zunahme der Atemmuskelkapazität Ventilationszunahme Aktivitätspause – was darf es sein? Was brauchen Sie für Bewegung und Sport? Durchblutung Zucker Kraft Ausdauer Gesundheit Fett Flüssigkeit Beweglichkeit Energie Sauerstoff Bewegung, Sport und Gesundheit Macht Bewegung und Sport gesund? Macht Bewegung und Sport bei Krankheit Sinn? Kann ich mich bewegen und Sport treiben bei Einnahme von Medikamenten? Macht Sport im Alter Sinn? Jeden Tag 30 Minuten moderate Bewegung, mindestens 6 Minuten am Stück pro Mal 1/3 der Schweizer Bevölkerung bewegt sich nicht 1/3 der Schweizer Bevölkerung bewegt sich nicht genug 1/3 bewegt sich ausreichend Koronare Herzkrankheiten • Blutdruck • Diabetes • Übergewicht • Hyperlipidämie Bewegungsarmut ist auch ein unabhängiger Risikofaktor! Körperlich aktive Nichtraucher haben ein 8x kleineres Risiko für KHK als inaktive Raucher • • • • • Osteoporose Dickdarmkrebs Depression Immunabwehr • Moderate Belastungen sind immunstärkend • Intensive sind eher schwächend % Gesundheitsefffekt Dosis-Wirkung-Beziehung 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Trainingsquantität Je weniger aktiv die Leute zu Beginn, umso grösser der Gesundheitseffekt Bsp: bei 5 Stunden Schwimmen/Woche ist der Effekt ausgeschöpft Langläufer leben nicht länger, aber sterben gesünder Zeit ohne Krankheit länger Sport ist Mord – erhöhtes Risiko beim Sport? Zahlen Sportunfälle/Herztod/Ersparnis Gesundheitswesen Bewegung und Sport – Motivation und Nutzen Freude Körpergefühl Gruppenerlebnis Gesundheit Bewegungsdrang Naturerlebnis Leistungsgedanke Gewichtsreduktion Entspannung Wohlbefinden Lebensqualität Bewegung und Sport im Alter Alter und Fitness Leistungsabfall beim Älterwerden Richtwerte VO2max für das Dauerleistungsvermögen Männer VO2max [ml O2/min/kg KG] 80 70 Alter sehr schwach schwach unterdurchschnittlich genügend gut sehr gut ausgezeichnet 20 - 24 < 32 32 - 37 38 - 43 44 - 50 51 - 56 57 - 62 > 62 25 - 29 < 31 31 - 35 36 - 42 43 - 48 49 - 53 54 - 59 > 59 30 - 34 < 29 29 - 34 35 - 40 41 - 45 46 - 51 52 - 56 > 56 35 - 39 < 28 28 - 32 33 - 38 39 - 43 44 - 48 49 - 54 > 54 40 - 44 < 26 26 - 31 32 - 35 36 - 41 42 - 46 47 - 51 > 51 45 - 49 < 25 25 - 29 30 - 34 35 - 39 40 - 43 44 - 48 > 48 50 - 54 < 24 24 - 27 28 - 32 33 - 36 37 - 41 42 - 46 > 46 55 - 59 < 22 22 - 26 27 - 30 31 - 34 35 - 39 40 - 43 > 43 60 - 65 < 21 21 - 24 25 - 28 29 - 32 33 - 36 37 - 40 > 40 60 50 40 30 20 30 ausgezeichnet 40 gut 50 60 Alter durchschnittlich Bedeutung der Leistungsfähigkeit Bei einer VO2max kleiner als 25 ml/min/kg steigt die Sterblichkeit Bei einer VO2max höher als 32.5 ml/kg/min bei den Frauen und mehr als 35 ml/kg/min bei den Männern besteht kein zusätzlicher Schutzeffekt mehr Bei 15 ml/kg/min liegt der Verbrauch im Alltag Keine Herztransplantation über 15 ml/kg/min Ideal: Fitte Leute, die sich regelmässig bewegen Individueller Verlauf Sport im Klimakterium Östrogene nehmen im Klimakterium ab. Östrogene schützen vor Arteriosklerose deshalb erhöhtes Risiko für Herzinfarkt Körperliche Aktivität ist deshalb besonders wichtig •Blutfettwerte •Günstiger (Cholesterin) werden positiv beeinflusst Einfluss auf Symptome wie Hitzewallungen •Psychische Symptome wie Angst, Stress, depressive Verstimmung werden vermindert •Knochenstoffwechsel wird gesteigert Langläufer leben nicht länger, aber sterben gesünder Gesundheitscheck - ja oder nein? Gesundheitscheck - ja oder nein? 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. Hat Ihnen jemals ein Arzt gesagt, sie hätten "etwas am Herzen" und Ihnen Bewegung und Sport nur unter medizinischer Kontrolle empfohlen? Haben Sie Brustschmerzen bei körperlicher Belastung? Haben Sie im letzten Monat Brustschmerzen gehabt? Haben Sie schon ein- oder mehrmals das Bewusstsein verloren oder sind Sie ein- oder mehrmals wegen Schwindel gestürzt? Haben Sie ein Knochen- oder Gelenkproblem, das sich unter körperlicher Aktivität verschlechtern könnte? Hat Ihnen jemals ein Arzt ein Medikament gegen hohen Blutdruck oder für ein Herzproblem verschrieben? Ist Ihnen, aufgrund persönlicher Erfahrung oder ärztlichen Rats, ein weiterer Grund bekannt, der Sie davon abhalten könnte, ohne medizinische Kontrolle Sport zu betreiben? SGSM (Marti B et al). Plötzlicher Herztod beim Sport: sinnvolle Vorsorgeuntersuchungen und Präventionsmassnahmen. Schweiz Z Sportmed Sporttraumatol 1998; 46 (2): 83-85. Physical Activity Readiness Questionnaire PAR-Q Keine "Ja"-Antworten Eine oder mehrere "Ja"Antworten Vorgehen gemäss "Sinnvolle Vorsorgeuntersuchungen bei Personen ohne Beschwerden und Risikofaktoren" Allgemeine Bewegungsempfehlungen Individuell überprüfte Bewegungsempfehlungen SGSM (Marti B et al). Plötzlicher Herztod beim Sport: sinnvolle Vorsorgeuntersuchungen und Präventionsmassnahmen. Schweiz Z Sportmed Sporttraumatol 1998; 46 (2): 83-85. Gesundheitscheck - ja oder nein? Wettkampfsport Schweisstreibende Intensität "Mittlere" Intensität Jährliche sportärztliche Untersuchung Ärztliche Untersuchung ab 45 Jahren bei Männern und ab 55 Jahren bei Frauen Keine ärztliche Voruntersuchung notwendig SGSM (Marti B et al). Plötzlicher Herztod beim Sport: sinnvolle Vorsorgeuntersuchungen und Präventionsmassnahmen. Schweiz Z Sportmed Sporttraumatol 1998; 46 (2): 83-85. Bewegung, Sport und Krankheit Herzkrankheiten – Nutzen von Bewegung und Sport • Koronare Herzkrankheit • Herzschwäche Koronare Herzkrankheit: •Bessere Blutfette •Verminderung der Arteriosklerose •Senkung des Blutdrucks •Reduktion des Gewichts •Verbesserung der Fitness •Verbesserung des Körpergefühls •Vermindertes Infarktrisiko Herzschwäche: •Verbesserung der Fitness •Verminderte Beanspruchung bei gleicher Last •Senkung des Blutdrucks •Reduktion des Gewichts •Verbesserung des Körpergefühls •Siehe links Herzfrequenz in '/min Herzkrankheiten – Nutzen von Bewegung und Sport 200 190 180 170 160 150 140 130 120 110 100 90 80 70 60 Herzfrequenz 1 Herzfrequenz 2 42 58 74 90 106 122 Leistung (Watt) 138 154 170 Herzkrankheiten – Nutzen von Bewegung und Sport Schlagvolumen Herzfrequenz Ruhe: 100 ml 60-80/min Belastung: 200ml 180/min SV Hf Leistung Leistung Herzkrankheiten – Wettbewerbsfrage Herz und Sport Empfehlungswert Ungünstig •Nordic Walking •Schnellkraftsport •Wandern •Kampfsport •Aquafit •grosse Höhen •Gymnastik •Extremsport •Radfahren •lange Belastungen •Langlaufen Schweizerische Herzstiftung Internettipp: www.swissheartsgroups.ch Zuckerkrankheit - Bewegung und Sport •Typ I: juveniler Typ, Insulin abhängig •Typ II: „Altersdiabetes“, verminderte Glucosetoleranz Zu hoher Zuckerspiegel: •Entwässerung •Infektionen •Koma •Augenprobleme •Arteriosklerose •Durchblutungstörungen Zuckerkrankheit – Bewegung und Sport •Typ I: juveniler Typ, Insulin abhängig •Typ II: „Altersdiabetes“, verminderte Glucosetoleranz Nutzen von Bewegung und Sport Diabetes mellitus Typ I: Diabetes mellitus Typ II: • Verbesserung der Fitness • Verbesserung der Insulinempfindlichkeit • Verminderung der Arteriosklerose • Verbesserung der Immunabwehr • Gewichtskontrolle • Psychosoziale Effekte • Positiver Beitrag zur Gewichtsabnahme • Verbesserung der Fitness • Verminderung der Arteriosklerose • Verbesserung der Immunabwehr Zuckerkrankheit - Bewegung und Sport •Typ I: juveniler Typ, Insulin abhängig •Typ II: „Altersdiabetes“, verminderte Glucosetoleranz Gefahren von Bewegung und Sport Diabetes mellitus Typ I und II: • Risiko einer Unterzuckerung • Risiko einer Überzuckerung/ Ketoazidose • Stumme Myokardischämie • Augenschädigung bei Kraftsport • Diabetischer Fuss Zuckerkrankheit - Bewegung und Sport Geeignete Sportarten: • Gehen, Wandern, Nordic Walking, Ski Langlauf • 3x 30 Minuten pro Woche mit lockerer Intensität Tipps bei Bewegung und Sport • Vorsorgemassnahmen zur Verhinderung einer Unterzuckerung: regelmässige KH Zufuhr, mitführen von Traubenzucker • Training 1 bis 3 Stunden nach dem Essen • Vor sportlicher Aktivität Insulin Dosis reduzieren und Injektion in Bauchwand und nicht in Oberschenkel • Regelmässige Kontrolle des Belastungs-EKGs • Regelmässige Fusspflege, gutes Schuhwerk Diabetes und Sport Empfehlungswert Ungünstig •Nordic Walking •Schnellkraftsport •Wandern •Kampfsport •Aquafit •Extremsport •Gymnastik •Lange Belastungen •Radfahren •Langlaufen Schweizerische Diabetesgesellschaft Internettipp: www.diabetesgesellschaft.ch Übergewicht – Bewegung und Sport Übergewicht und Sport Empfehlungswert Ungünstig •Walking •Laufen •Nordic Walking •Bergabwandern •Schwimmen •Schnellkraftsport •Aquafit •Extremsport •Gymnastik Schweizerische Adipositas-Stiftung Internettipp: www.saps.ch Arthrose - Bewegung und Sport Was ist Arthrose? Arthros = gr.: Gelenk Was ist Arthrose? Arthrose = Krankheit des Gelenks Was ist Arthrose? Ursache der Arthrose? Therapie der Arthrose Arthrose und Sport Empfehlungswert Ungünstig •Nordic Walking •Walken, Laufen •Aquafit •Schnellkraftsport •Gymnastik •Kampfsport •Radfahren •Extremsport •Langlaufen •lange Belastungen Schweizerische Rheumaliga Internettipp: www.rheumaliga.ch Osteoporose – Bewegung und Sport Systemische Skeletterkrankung mit niedriger Knochenmasse → erhöhte Knochenbrüchigkeit Betroffen ist ca. jede 3. Frau und jeder 7. Mann ab 50 Jahren Typische Bruchstellen: •Wirbelkörper der Wirbelsäule •Schenkelhals im Hüftbereich •Unterarmknochen in Handgelenksnähe Prävention: •Optimierung der Ernährung Calcium und Vitamin D reiche Kost •Steigerung der körperlichen Aktivität Osteoporose – Bewegung und Sport Positive Effekte der körperlichen Aktivität: •Gewinn an Knochenmasse •Verbesserung der Koordination und Kraft → vermindertes Sturzrisiko Ziele der Bewegungstherapie: •Förderung der Flexibilität und Dehnungsfähigkeit •Verbesserung der Alltagsmotorik •Vermeidung weiterer Brüche durch Reduktion des Sturzrisikos •Kräftigung insbesondere der Haltemuskulatur •Entlastung der durch Wirbelfrakturen fehlgestellten und irritierten kleinen Wirbelgelenke •Langfristige Schmerzreduktion Osteoporose – Bewegung und Sport Tipps: •Trainingsbelastungen sollen Alltagsbelastungen deutlich übersteigen •Tägliche Bewegungstherapie •Vielseitige Übungen •Belastungen mit dynamischer Natur •Kraftbetonte Gymnastik •Dosiertes und gezieltes Krafttraining an Geräten •Kontinuierliche Steigerung mit möglichst keinen Unterbrechungen Osteoporose und Sport Empfehlungswert Ungünstig •Gymnastik •Bergabwandern •Kraftübungen •Jogging •Gymnastik •Schnellkraftsport •Aquafit •Kampfsport •Schwimmen •Extremsport •Radfahren •lange Belastungen Schweizerische Vereinigung gegen Osteoporose Internettipp: www.svgo.ch Lungenkrankheiten – Bewegung und Sport Lunge und Sport Empfehlungswert Ungünstig •Lockere Ausdauer •Intensive Belastungen •Kraftübungen •Schnellkraftsport •Aquafit •grosse Höhen •Schwimmen •Extremsport •Gymnastik Lungenliga Schweiz Internettipp: www.lung.ch Bewegung, Sport und Krankheit FAZIT: Anhand der aufgezeigten Beispielen soll verständlich gemacht werden, dass eine chronische Krankheit kein Hindernis für Bewegung und Sport sein soll - im Gegenteildie körperliche Aktivität ist ein ganz wesentlicher Bestandteil in der Therapie und soll das Wohlbefinden steigern. Wichtig ist, die geeignete Art von Bewegung und Sport zu wählen und das Mass gut zu dosieren. Bewegung, Sport und Medikamente Körperliche Aktivität kann die Medikamente nicht ersetzen – auch nicht umgekehrt. Beides sind eigenständige Therapien In Kombination kann sich der therapeutische Effekt aber steigern Dosierung beim Sport ist wichtig wie bei den Medikamenten: •Überdosierung Schäden •Unterdosierung wirkungslos Sport und Bewegung als Bestandteil der Therapie können Wechselwirkungen mit der medikamentösen Therapie machen. Bewegung, Sport und Medikamente Körperliche Belastung und Medikation bei Herzpatienten Beta-Blocker: Pulsfrequenz Abnahme (Puls ca. 20 bis 30 Schläge tiefer) und Reduktion des Sauerstoffbedarfs des Herz max. Leistungsfähigkeit ist tiefer Optimale Belastungsintensität im Training: •Mühelos unterhalten •Laktatbestimmung Herzfrequenz mit und ohne Betablocker Max. Herzfrequenz ('/min) 190 170 y = -0.74x + 174.6 r = 0.39 150 Hfmax mit BB 130 Hfmax ohne BB 110 90 70 30 40 50 60 Alter (Jahre) 70 80 90 y = -0.92x + 168.3 r = 0.49 Bewegung, Sport und Medikamente Antikoagulantien: •Leistungsvermögen wird nicht signifikant beeinflusst •Komplikationen bei Druck-, Schlag-, und Zugbelastungen möglich Hämatom Empfehlungen Tipps zur Trainingsgestaltung • • • • • • • • • • Sportliche Aktivität sollte Spass machen Zu Beginn nicht zu viel vornehmen, sondern realistische Ziele setzen Genügend Zeit einplanen Trainingseinheiten während der ganzen Woche vernünftig aufteilen Anfänger beginnen mit wöchentlich dreimal 20 bis 30 Minuten lockerem Training (während ca. 8-12 Wochen), dann systematisch steigern Lieber fünfmal eine halbe Stunde als einmal 2 ½ Stunden trainieren Lieber zu langsam als zu schnell trainieren Vernünftiges Material und angepasste Kleider vermindern Verletzungs- und Krankheitsrisiko Bei Unwohlsein, Schmerz oder Fieber kein Sport Herzfrequenz: 170 -1/2 Alter für Junge/Sportliche 180 - Alter für Ältere 220 - Alter = max. Hf als Richtgrösse Gesundheitsrelevanz der Sportarten Kraft Beweglichkeit Ausdauer • • • • • • • • • • • • Zu Fuss oder mit dem Velo zur Arbeit und zum Einkaufen Früher aus dem Tram/Bus aussteigen und zu Fuss gehen Treppe statt Lift Bewegungspausen bei der Arbeit Kollegen besuchen, statt telefonieren Velofahren und Schwimmen günstig Nordic Walking besser als Joggen Hund als Fitnesstrainer Zügiges Gehen bis an die Schwitzgrenze Sprechen immer möglich Mindestens 6 Minuten am Stück Bei Fieber und Unwohlsein Pause Und bei Gesunden? 220 210 Maximale Herzfrequenz in '/min 200 190 180 170 160 150 140 y = -0.6226x + 203.38 130 120 0 10 20 30 40 50 60 70 Alter in Jahren Bei Gesunden ist die Formel 220-Alter = max. Herzfrequenz ungenau. •Ja, gerne! •Ab heute, für morgen! •Wenig, dafür regelmässig! •Es macht Spass! •Lassen Sie sich beraten! •Mehr Bewegung für mehr Lebensqualität •Immer im Gleichgewicht! Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Auf Wiedersehen!