Die Entwicklung des Menschen • Als Hominide wird ein Mensch, ein menschlicher Vorfahre oder ein ausgestorbener, naher Verwandter mit aufrechtem Gang bezeichnet. Die heutigen Affen und der Mensch besitzen sehr wahrscheinlich einen gemeinsamen Vorfahren. • Aufgrund neuerer genetischer Untersuchungen geht man davon aus, dass die Aufspaltung von Schimpanse und Mensch vor ca. 6 Millionen Jahren stattgefunden hat. • Die aufrecht gehenden Hominiden entstanden vor ca. 4-6 Millionen Jahren. Die Entwicklung des Menschen • Für die Entwicklung des Menschen sind die Wanderungen seiner Vorfahren von besonderer Bedeutung. • Nach der "Out-of-Africa"-Theorie verliessen vor etwa 100’000 Jahren die ersten Hominiden Afrika und gelangten zunächst in den nahen Osten. Von dort aus verbreiteten sie sich nach Asien und Europa und später über Sibirien und die Beringstrasse nach Amerika. • Nach der multiregionalen Theorie des amerikanischen Menschenforschers Alan Thorne hat sich die Evolution zum modernen Menschen jedoch parallel in Afrika, Asien und Europa aus verschiedenen Zwischenformen entwickelt. Australopithecus anamensis Alter: 4,2 bis 3,8 Millionen Jahre Größe: ca. 1,20 m Hirnvolumen: 300-400 cm³ Besonderheiten: Dieser Frühmensch konnte wahrscheinlich schon auf zwei Beinen gehen. Er hatte verstärkte Knochen unterhalb des Kniegelenks. Australopithecus afarensis Alter: 3,7 bis 2,9 Millionen Jahre Größe: ca. 1,50 m Hirnvolumen: 400-500 cm³ Besonderheiten: Das von dem amerikanischen Forscher Donald Johanson im Jahre 1974 gefundene Skelett "Lucy" wird zu diesem Hominiden gerechnet. A. afarensis konnte gut klettern und lief am Boden auf zwei oder vier Beinen. Australopithecus africanus Alter: 3 bis 2 Millionen Jahre Größe: ca. 1,40 m Hirnvolumen: 400-500 cm³ Besonderheiten: Ein Skelett dieses Australopithecus wurde bereits im Jahre 1924 gefunden. Africanus war wie A. afarensis und A. anamensis ein Pflanzenfresser. Paranthropus boisei Alter: 2,4 bis 1,1 Millionen Jahre Größe: ca. 1,40 m Hirnvolumen: 530 cm³ Besonderheiten: Paranthropus boisei besaß die größten Backenzähne aller Hominiden und konnte damit harte Pflanzennahrung wie Samen, Nüsse und Fasern zerkleinern. Homo rudolfensis Alter: 2,5 bis 1,8 Millionen Jahre Größe: ca. 1,55 m Hirnvolumen: 600-800 cm³ Besonderheiten: Homo rudolfensis hatte vermutlich die ersten Werkzeuge entwickelt, um Nahrung zu zerkleinern. Er hatte ein kleineres Gebiss als sein Vorgänger. Sein Name bedeutet so viel wie "Mensch vom Rudolfsee", einer früheren Bezeichnung für den Turkanasee in Kenia. Homo habilis Alter: 2,1 bis 1,5 Millionen Jahre Größe: ca. 1,45 m Hirnvolumen: 500-650 cm³ Besonderheiten: Der Name bedeutet "befähigter Mensch". Homo Habilis stellte bereits einfache Steinwerkzeuge her und ernährte sich von gemischter Kost. Homo erectus Alter: 1,8 Millionen bis 40 000 Jahre Größe: ca. 1,65m Hirnvolumen: 750-1250 cm³ Besonderheiten: Der "aufrecht gehende Mensch" wanderte als erster Mensch aus Afrika aus. Er benutzte das Feuer und stellte Faustkeile her. Damit konnte er Tiere zerlegen. Homo sapiens neanderthalensis Alter: 220 000 bis 27 000 Jahre Größe: ca. 1,60m Hirnvolumen: 1200-1750 cm³ Besonderheiten: Der Neandertaler war in Europa und Vorderasien beheimatet. Der Name bezieht sich auf die ersten Skelettfunde im Neandertal bei Düsseldorf. Er war sehr muskulös, war an das kalte Klima des damaligen Europas angepasst und bestattete seine Toten. Homo sapiens sapiens Alter: 150 000 bis heute Größe: ca. 1,75m Hirnvolumen: 1200-1700 cm³ Besonderheiten: Im Gegensatz zum Neandertaler waren die Vorfahren des heutigen Menschen keine Höhlenbewohner, sondern vorwiegend Steppen- und Waldgänger. Der aufrechte Gang ermöglichte einen Weitblick, was möglicherweise beim Rückgang der Eiszeit einen Evolutionsvorteil darstellte. Der Jetztmensch hat in den letzten 10’000 Jahren eine bemerkenswerte kulturelle und technische Entwicklung durchgemacht. Homo sapiens sapiens bedeutet soviel wie "Der besonders kluge und weise Mensch". Nach einer Theorie ist der Neanderthaler nicht ausgestorben, sondern er hat sich mit dem Homo sapiens sapiens gekreuzt. Genanalysen zeigen die Wege ‘Out of Africa’