Integrierte Stadtentwicklung Eine Herausforderung für die Zukunftsfähigkeit unserer Stadt. Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz 1 10. Mai 2006 Integrierte Stadtentwicklung Bochum und die Region 2 Integrierte Stadtentwicklung Zukunftsfähigkeit des Oberzentrums Bochum 3 • Innenstadt (u.a. Boulevard, U-Bahn, Huestraße, Marienviertel, Roter Teppich, Hauptbahnhof) • Kompetenzfelder (u.a. Bio-Medizin, Verkehrstechnik, IT-Sicherheit, Dienstleistungen) • Wissenschaft (u.a. Ruhr-Universität, Fachhochschulen, hochschulexterne Institute) • Kulturstandort (u.a. Schauspielhaus, Bochumer Symphoniker, Jahrhunderthalle, freie Szene) • Wohnstandort (u.a. Familien, Senioren, Studierende) Integrierte Stadtentwicklung Zukunftsfähigkeit in der Metropole Ruhr 4 • Masterplan Ruhr (Duisburg, Oberhausen, Mülheim, Essen, Gelsenkirchen, Herne, Bochum, Dortmund) mit den Themen „Wohnen“, „Städtebauliche Projekte“ und „Region am Wasser“ • Prozess Bewerbung Kulturhauptstadt Europas in der Region Ruhrgebiet (Ausrichterstadt Essen) • Individuelle regionale Kooperationen mit den Nachbarstädten (u.a. Flächennutzungsplan) • Wohnungsmarktbeobachtung der Städte im östlichen Ruhrgebiet Integrierte Stadtentwicklung Fakten: Demografische Entwicklung • Bevölkerungsrückgang • Veränderte Altersstruktur • Veränderung Bevölkerungszusammensetzung • Zunehmender Anteil Migrantinnen und Migranten Fazit 5 Die Bochumer Bevölkerungsprognose 2005 bis 2020 geht davon aus, dass im Jahr 2020 rund 355.000 Einwohnerinnen und Einwohner in Bochum leben werden. Das sind rd. 27.000 Menschen weniger als heute. Daten zur Bevölkerungsentwicklung in den kommenden 10 Jahren Die stärksten Rückgänge in den Altersgruppen 10 bis 18 Jahre 4.000 Personen (- 14 %) von 28.800 18 bis 25 Jahre 4.800 Personen (- 14 %) von 32.200 25 bis 40 Jahre 11.400 Personen (- 14%) von 81.400 Die stärksten Zunahmen in den Altersgruppen 6 80 Jahre und älter 3.700 Personen (+ 21 %) von 18.000 Integrierte Stadtentwicklung Aus dem Sozialbericht 2005 lässt sich ableiten, dass Bochum weiterhin eine sozial ausgewogene Struktur aufweist, aber in einzelnen Quartieren stabilisierende Maßnahmen eingeleitet werden sollten. • Anteil der Ausländer an der BO Bevölkerung 8,8 % (33.000) • Anteil unter dem Durchschnitt vergleichbarer Großstädte und in den vergangenen Jahren konstant Vier Quartiere in BO liegen mit einem Anteil von Ausländern, Arbeitslosen und Sozialhilfeempfängern erheblich über dem Durchschnitt 7 Personen mit Migrationshintergrund Bevölkerung nach Nationalitäten (Größte Gruppen) Türken Italiener Griechen 10.800 (33 % aller Ausländer) 1.700 ( 5 %) 1.200 (4 %) Einwohner mit Migrationshintergrund (Ausländer und Deutsche mit zweiter Staatsangehörigkeit) ca. 53.000 = 14 % der Gesamtbevölkerung 8 (Quantitative Größe. Sie sagt nichts aus über den Integrationsbedarf.) Integrierte Stadtentwicklung Vernetzung bestehender und zukünftiger Handlungsfelder 9 • Handlungskonzept Bochum 2015 - Kräfte bündeln - Die Wirtschaftskraft Bochums stärken – Die Zukunft gewinnen • Räumliches Entwicklungskonzept - Ziele und Handlungsfelder der räumlichen Entwicklung in Bochum • Städteregion Ruhr 2030 - Projektverbund von 8 Städten des Ruhrgebiets, Zusammenarbeit stärken (Kontrakt von Juni 2003) • Regionaler Flächennutzungsplan • Sozialplanung • Schulentwicklungsplanung • Verkehrsplanung • Umweltplanung u.a. Integrierte Stadtentwicklung Einbindung verschiedener Akteure 10 • Bürgerinnen und Bürger • Hochschulen • Wirtschaft • Einzelhandel, Werbegemeinschaften • Vereine und Verbände • Kirchen, Religionsgemeinschaften • Interessensgruppen • Parteien u.a. Integrierte Stadtentwicklung Fakten: Wohnungsmarkt Der Wohnungsmarktbericht 2005 zeigt einen entspannten | Wohnungsmarkt in Bochum. Mit den Akteuren des Wohnungsmarktes sind Leitlinien und Handlungsempfehlungen bis zum Jahr 2020 erarbeitet worden: 11 • auf Neubau und Modernisierung Einfluss nehmen • bau- und planungsrechtliche Instrumente nutzen • Einfluss auf kommunal verbundene Wohnungsunternehmen ausüben • mit den Umlandgemeinden verhandeln Wohnungsmarkt Maßnahmen • • • • • • • 12 Wohnungsmarktbeobachtung (seit 2002) Kooperationsprojekte mit der Wohnungswirtschaft Quartiersmanagement (Festlegung von Quartieren) Neue Richtlinien für Grundstücksveräußerungen Optimierung der städtischen Grundstückspolitik Entwicklungsplan Wohnbauflächen Baulückenkataster Integrierte Stadtentwicklung Handlungsfelder / Projekte 13 • Stadtumbau West – Wohnumfeldverbesserung ausgewählter Quartiere wie Griesenbruch / Goldhamme / Stahlhausen • Flächenmanagement – Wohn- und Arbeitsflächen bereitstellen u.a. Havkenscheider Feld, Flächen ausweisen für gehobenen Bedarf von Unternehmen und Hochschulen • Wirtschaftliche Kompetenzfelder (Biomedizin, IT-Sicherheit, Verkehrstechnik, Maschinenbau u.a.) durch Schaffung von Infrastruktur stärken Integrierte Stadtentwicklung Maßnahmen im Quartier „Griesenbruch, Stahlhausen“ 14 • Impulse für eine Verknüpfung von Westpark und Griesenbruch / Stahlhausen u.a. durch Gestaltung des Straßenraumes und der Eisenbahnunterführung, Fassadengestaltung, Schaffung u. Gestaltung eines Platzes im Bereich Rottstraße • Anpassung des Wohnungsbestandes an veränderte Nachfrage aus dem demographischen Wandel • Erhalt und Förderung der sozialen Mischung in der Bewohnerschaft durch Erhalt preiswerten Wohnraums, und Steigerung der Attraktivität für neue Bevölkerungsgruppen (z.B. Studierende) • Stabilisierung / Stärkung des Versorgungsschwerpunktes Integrierte Stadtentwicklung Maßnahmen im Quartier „Griesenbruch, Stahlhausen“ 15 • Verbesserung des Images u. a. durch Straßen- u. Platzgestaltung, Imagekampagne • Steigerung der Freiraumqualitäten u. a. durch Schaffung von Grünachsen • Attraktivitätssteigerung der Spiel- und Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche • Erhöhung des Sicherheitsempfindens im Quartier • Bewohnerbeteiligung und Stärkung der Identifikation mit dem Quartier durch Beteiligung an den Planungen und am Umbau Integrierte Stadtentwicklung Stadtteilinformationssystem 16 • Quartiersbezogene Daten vorhalten und mögliche und notwendige Eingriffspotenziale identifizieren • Angebotspalette und Bedarfe stadtteilorientiert prüfen • Entwicklungen über Zeitreihen verfolgen und Ziele daraus ableiten • Kooperationen mit wissenschaftlichen Einrichtungen • Evaluation der Wirkungen und Ziele Integrierte Stadtentwicklung Fazit • Über integrierte Planung können die zukunftsfähigen Potenziale effizienter entwickelt werden als bei rein fachbezogener Sichtweise • Die Vernetzung der Planung ist verwaltungsintern zwingend erforderlich, muss aber zusätzlich auch externe Akteure und insbesondere die Bürgerinnen und Bürger in der Stadt einbeziehen 17 Integrierte Stadtentwicklung 18 Bochum ist Bestandteil der Metropole Ruhr. Entwicklungsprozesse überschreiten die Stadtgrenzen. Insofern sind die regionalen Kooperationen auszubauen Strukturelle Veränderungen sind ein kontinuierlicher Prozess. Wer sich nicht weiter entwickelt verliert gegenüber den anderen. Diese Veränderungen sind deshalb zwingend erforderlich, wenn die Zukunftsfähigkeit der Stadt erreicht werden soll. Integrierte Stadtentwicklung 19 • Mit dem Beschluss des Rates im Jahre 2005 und der Vorstellung des Konzeptes in den Ausschüssen, Vertretungen und Beiräten ist der Prozess der Integrierten Stadtentwicklung auch politisch eingeleitet. • Die angesprochenen Themenfelder werden jetzt kontinuierlich bearbeitet und nach Abstimmung mit dem Rat die erforderlichen Maßnahmen eingeleitet.