B1Fol10 - Bionik TU

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Ingo Rechenberg
PowerPoint-Folien zur 10. Vorlesung „Bionik I“
Pseudobionik kontra wissenschaftliche Bionik
Die 7 Denkschritte der Bionik
Weiterverwendung nur unter
Angabe der Quelle gestattet
Wasserläufer (Gerris lacustris.)
Vorbild für eine technische Wasserlaufmaschine ?
Robostrider
B. Chan, D. Hu
Wirbelbild der Fortbewegung
Robostrider, ein künstlicher Wasserläufer von 9 cm Länge
Wasserläufer
Beinhaare mit Nano-Rillen
Nano-Rillen
Xuefeng Gao & Lei Jiang, Beijing
20 μm
200 nm
20 m
2 cm
Biologisches Vorbild
Technische Nachahmung
Entwurf einer Wasserlaufmaschine
Es gilt:
Geometrische Ähnlichkeit zwischen biologischem
Vorbild und technischer (Groß-)Ausführung ist
zwar eine notwendige aber keine hinreichende
Bedingung für gleiche physikalische Vorgänge.
Zusätzlich müssen auch die voneinander unabhängig
wirkenden Kräfte im gleichen Verhältnis zueinander
stehen (Dynamische Ähnlichkeit). Wenn diese Kräfte
verschiedene physikalische Ursachen haben, kann sich
bei Änderung des Maßstabes dieses Verhältnis ändern.
Änderung der Kräfte-Resultierenden !
Oberflächenkraft
Ko
Wasserläuferfuß
Ko
Eingedellte
Wasseroberfläche
KG
Gewichtskraft
K G  g  3  g 2


 Eötvös - Zahl


KO
 Wasser  0,07 N / m
Dynamische Ähnlichkeitskennzahlen:
Eötvös-Zahl
 g  2
Eo 

v 2 
(Gewichtkräfte – Oberflächenspannung)
Weber-Zahl
We 
Cauchy-Zahl
Ca 
Froude-Zahl
2
v
Fr 
 g
(Trägheitskräfte – Gewichtskräfte)
Reynolds-Zahl
Re  v 
 /
(Trägheitskräfte – Reibungskräfte)

(Trägheitskräfte – Oberflächenspannung)
v
E /
(Trägheitskräfte – Elastische Kräfte)
Strömungsmedium:
2 l
v
Dichte  Zähigkeit 
Kinematische Zähigkeit


1 l
y
 ( 2 )3 v 2
K Träg 
  1
K Reib   dv F (Newton)
dy
K Reib   v ( 2)2
1
l
K Träg 1  2 v 


K Reib 1 1  /
konst
K Träg v  
Re 


K Reib
Reynoldszahl
Verkehrsflugzeug B-747
Re = 2·10 8
Segelflugzeug ASH-25
Re = 2·10 6
Flugmodell Zahnstocher
Re = 8·10 4
Saalflugmodell
Re = 4·10 3
Vogel Weißstorch
Re = 1·10 5
10 8
Verkehrsflugzeug
Re
10 7
Segelflugzeug
Reynoldszahl
und Flügelprofil
10 6
a
10 5
d
c
A2-Flugmodell
10 4
Saalflugmodell
10 3
a
b
c
d
Adler
Bussard
Habicht
Sperber
b
1
Biologisches Funktionsprinzip Fb
2
Technisches Funktionsprinzip Ft
stopp
nein
Fb ähnlich Ft ?
ja
3
Biologische Randbedingungen Rb
4
Technische Randbedingungen Rt
stopp
nein
Rb ähnlich Rt ?
ja
5
Biologisches Gütekriterium Gb
6
Technisches Gütekriterium Gt
stopp
7
nein
Gb ähnlich Gt ?
ja
Nutzung der evolutiven Lösung
Die 7 Denkschritte
in der Bionik
Fb = Schmetterlingsschuppen
Ft = Dachziegel
Fb ≠ F t
Ft
Fb
Pseudo-Bionik:
Unterschiedliche Funktionen in Biologie und Technik
Storch
Rb
Adler
Rb = Flügelprofil Vogel
Rt = Flügelprofil Flugzeug
Flugzeug
NACA 662-615
Rb ≠ Rt
Rt
Pseudo-Bionik:
Unterschiedliche Randbedingungen in Biologie und Technik
Gb = Mohnkapsel
Gt = Salzstreuer
Gb ≠ Gt
Gt
Gb
Pseudo-Bionik:
Unterschiedliche Gütekriterien in Biologie und Technik
Trivial-Bionik 1
Trivial-Bionik 2
Trivial-Bionik 3
Trivial-Bionik 4
Trivial-Bionik 5
Trivial-Bionik 6
Trivial-Bionik 7
Trivial-Bionik 8
Claus Mattheck
Claus Mattheck
Nachtrag:
Zwei weitere Beweise für die Optimierung
in der biologischen Evolution
Mimese
Imitation von
Tieren
Zoomimese
Pflanzen oder Pflanzenteilen
Phytomimese
Leblosen Gegenständen
Allomimese
Dornzikaden an
einem Rosenstamm
Dorn
Zikade
x
Problem der Kurvenanpassung
( ysoll - yist )

x
2
 Minimum
Hier ist der Kopf !
Die Thailändische Langkopfzirpe
Mondvogel
(Phalera bucephala)
Mimese eines abgebrochenen Astes
durch einen Falter
Kopf
Rechte Flügelsptze
Lonomia Motte
Linke Flügelspitze
Blatt-Mimese eines Baumfrosches
im peruanischen Regenwald
Foto: Ingo Rechenberg
Verborgen im Saharasand
Optimalkonstruktion
Facettenauge
Konstruktion eines
Facettenauges
Stubenfliege
A
B
Optimalkonstruktion Facettenauge
Optimierungsproblem: Das Facettenauge soll einen möglichst kleinen
optischen Auflösungswinkel a haben:
a
a  Min
a/2
Konstruktive Grenze: Um die Objekte A und B voneinander getrennt zu
unterscheiden muss gelten:
a  2d

D/2
Beugung
d
Optische Grenze: Licht wird an kleinen Öffnungen gebeugt. Um A und B
getrennt zu detektieren darf der Beugungswinkel j nicht größer als a/2
sein (Rayleighsches Kriterium):
a  2 1,22 
a  2j
D
d
Rayleighsches Kriterium
a /2
40
j =1,22 
d
d m
Op
t im
um
d
30
20
a
Tropische
Riesenbienen
Zwergwespen
10
1
2
D mm1/2
3
a =4 d
D
a = 2,44 
d
dopt= 0,61 D
d
Ende
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