perspektiven & zielsetzungen

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PERSPEKTIVEN & ZIELSETZUNGEN
1. PROBLEMATISIERUNGSPERSPEKTIVEN
Sozialisationsperspektive:
Welchen Einfluss nehmen Medien auf Haltungen und Einstellungen?
Wirkungsperspektive:
Was machen die Medien mit dem Rezipienten?
Nutzenperspektive:
Was machen Rezipienten mit den Medien?
Kompensationsperspektive:
Wie nützt man Medien zur gesellschaftlichen Partizipation?
MEDIENPÄDAGOGIK
1. PROBLEMATISIERUNGSPERSPEKTIVEN
Medienökologische Perspektive:
Wie „rettet“ man die Natur der zwischenmenschlichen
Kommunikation vor
technischer Überfremdung?
Kompetenzperspektive:
Wie nützt man Medien zur Realisierung von Individualität
unter den
Bedingungen der Mediengesellschaft?
Kulturperspektive:
Was sagt das Verhältnis zwischen den Menschen zueinander vermittelt über Medien – aus über den
(kommunikativen/kulturellen) Zustand der Gesellschaft &
welche Haltungen sind wir in der Lage zu mobilisieren, um
daraus einen gesellschaftlichen Lernprozess zu machen?
MEDIENPÄDAGOGIK
2. ENTWICKLUNG DER ZIEL-ANSÄTZE DER
MEDIENPÄDAGOGIK
Schutz:
Bewahrungspädagogischer Ansatz (Medienerziehung)
normativ-geisteswissenschaftliche Pädagogik
Kritik: Anschluss an ein lineares Wirkungsmodell
Analyse: Bewusstseinspädagogischer Ansatz / empirische Pädagogik
(Medienanalyse)
Kritik: kulturpessimistische Subtext
Kritik- und Selbstreflexion:
Kontrollpädagogischer Ansatz / kritische
Pädagogik, pädagogische Kommunikation
(Medienkritik)
Kritik: Individualisierung von kritischer Kompetenz
MEDIENPÄDAGOGIK
2. ENTWICKLUNG DER ZIEL-ANSÄTZE DER
MEDIENPÄDAGOGIK
Aktive Partizipation:
Handlungsorientierter Ansatz /
Kommunikationslehre, kommunikative Pädagogik
(Mediengestaltung), Kritik: Flucht in Rollenmodell
Medienkompetenz:
Bildungstheoretischer Ansatz. Bildung: Know-How
Kritik: Kompensatorisches Bildungsprogramm (Medienmündigkeit)
Medienbildung:
Integrativer Ansatz von Bildung: durch Medien ein Verhältnis zu sich und zu
seiner Umwelt herstellen und dieses reflektieren (Kommunikative Kompetenz)
Medien für Bildung, Bildung für Medien
Medienkultur:
Cultural Studies Ansatz ( cultural turn) / Kulturelle
Selbstverwirklichung, transkulturelle Kommunikation: vom
sozialisierten Mediengebrauch zum sozialen Mediengebrauch
MEDIENPÄDAGOGIK
3. KRITIK DER THEORETISCHEN EINSCHLÜSSE
•
Machtkonkurrenz / Doppelte Dominanz
Medien gegen gesellschaftliche Institutionen / Agenturen der Sozialisation: Familie,
Bildungsinstitutionen, Pädagogik
(eindimensionales Sozialisationsmodell, Einfluss-Paradigma)
•
Wirkungsangst und Wirkungsgläubigkeit:
Territorialitätsprinzip (Einflusssphären), (technisch-naturwissenschaftliche Theoreme:
Kausalität, Linearität, Übertragung)
•
Empiristische Analytik:
Auf Medien als technische/ästhetische/apparative Instrumente
des (zum) Austausch von Information, Erfahrung und Bedeutung (kon)zentrierte
Analyse von Strukturdaten.
Ausgeklammert bleiben: der the-media-is-the-message-Faktor, das sozial-kulturelle
Ambiente (Lebenswelt)
•
Dinglichkeits- / Gegenständlichkeitscharakter der Medien:
An Medien interessiert die apparative Dinglichkeit und ihr objektiver
Regelzusammenhang, nicht ihre Position als sozial-kulturell ausgehandelte Agentur
der verallgemeinerbaren Unterstellung von Wissen und deren individualisierter
Gebrauch (Medien als Passagen der sozialen Praxis)
MEDIENPÄDAGOGIK
4. KOMMUNIKATIONSTHEORETISCHE KOMPETENZSCHWÄCHEN
DER MEDIENPÄDAGOGIK
• Essentialismus / Realismus:
Ein Großteil der KW-Theorien arbeitet mit Modellen, die als real existierend
konzipiert werden (Objekt-Theorien). Mit ihnen wird die Erfahrungswelt
der Medien pädagogisch analysiert und interpretiert (Einfluss, Wirkung,
Gate Keeping, Wissenstransfer etc.)
• Normativität
Der Großteil der kw relevanten Begriffe ist normativ konnotiert:
Öffentlichkeit, Verständigung, Partizipation, Integration etc.
• Trivialität:
Auf weite Strecken arbeitet die KW mit sehr trivialen Modellen, durch die
komplexe Zusammenhänge und Verläufe auf technische bzw. mechanistische
Plausibilität reduziert werden
• Kausalität:
in der Analyse der Medien und des Mediengebrauchs arbeitet die MP mit
KW-Formaten, die durch das Verhältnis von Ursache und Wirkung definiert
werden und überdies auch unvermittelt, unilinear und unidirektional
entworfen sind
MEDIENPÄDAGOGIK
4. KOMMUNIKATIONSTHEORETISCHE KOMPETENZSCHWÄCHEN
DER MEDIENPÄDAGOGIK
•
Technizität / Mathematizität:
Die Kalkulierbarkeit von Wirkungen auf Grund von Ursachen ist eine perspektive von
macht, Herrschaft und Kontrolle - ökonomisches Kalkül
•
Objektive Pragmatik:
Die kw Theorien sind häufig interessiert an der Entdeckung von Regeln und logischen
Systemen
•
Anspruch privilegierter Position:
Wissenschaft und Pädagogik / Pädagogik als Wissenschaft / Wissenschaft als
Pädagogik beanspruchen den privilegierten Zugang zur Erkenntnis
MEDIENPÄDAGOGIK
5. VERWERTUNGSMODELLE DER MEDIENPÄDAGOGIK
MP als SOZIALISATIONSHILFE
Der Prozess der Sozialisation im Systemrahmen der Medien macht eine
Reihe von Problemen für das individuelle und soziale Leben, hat aber auch
individuell und gesellschaftlich nützliche Effekte
MP als THERAPIESTATION
Es gibt diffuse Ängste vor pathogenen Effekten der Medien bzw durch
Medienkonsum auf Individuen und Gesellschaften
MP als KOMPENSATIONSAGENTUR
Die Effekte und der Einfluss der Medien werden oft als Ursache für den
Verlust von persönlicher Lebenskompetenz interpretiert
MEDIENPÄDAGOGIK
5. VERWERTUNGSMODELLE DER MEDIENPÄDAGOGIK
MP als SEMIPROFESSIONELLES TRAINING
Die pädagogische Vermutung ist: durch do-it-yourself verstehen Menschen die
Strukturen und Funktionen der Medien und machen so von ihnen und deren
Wirkungen unabhängiger (Medientraining + Mediendidaktik)
�MP als KOMPETENZENTWICKLUNG
Neue System der gesellschaftlichen Verständigung und der Konstruktion von
Realität verlangen neue Kompetenzen auf verschiedensten Ebenen der kulturellen
Handelns: Media Literacy - die kritische Rezeption von Medienangeboten im
Wissen der politischen/kulturellen/wirtschftlichen Hintergrundzusammenhänge
�
MP als MEDIENBILDUNG
Der soziale Mediengebrauch (Medien als Erfahrungsquellen) befähigt
heranwachsende Menschen zu sich selbst und zu ihrer Umwelt ein Verhältnis
herzustellen, das sie in und über Anschlusskommunikaitonen (wieder) reflektieren.
MEDIENPÄDAGOGIK
KOMMUNIKATIONSWISSENSCHAFTLICHE
THEMATISIERUNGSPERSPEKTIVEN VON KOMMUNKATION
• TRAD. NATURWISSENSCHAFTLICHE BETRACHTUNG:
–
–
–
–
–
–
ONTOLOGISCH
KAUSAL
LINEAR
CONTABEL
TECHNISCH / PRAKTIZISTISCH
MECHANIZISTISCH
• SOZIALWISSENSHAFTLICHE BETRACHTUNG:
–
–
–
–
–
–
EMPIRISCH
OBJEKTIVISTISCH (z.T. positivistisch)
ANALYTISCH (quantitativ - qualitativ)
PHÄNOMENOLOGISCH
TECHNOLOGISCH
REALISTISCH - KONSTRUKTIVISTISCH
• KULTURWISSENSCHAFTLICHE BETRACHTUNG:
–
–
–
–
–
REFERENTIELL
KONTEXTUELL
DEKONSTRUKTIVISTISCH
KONSTRUKTIVISTISCH
MEDIENPÄDAGOGIK
HEURISTISCH
EXEGETISCH
STRUKTURBLICK
Kognitivismus
Struktur und Grenze
Innensicht
Reduktion von Komplexität
Problemlösung
Leistung / Funktion
Isolierte Objekte
Sektorale Betrachtung
Ressource Regel
Organisation d. Wissens
Hard Facts
Berechnung
„Kalte“ Theorie
Herrschaftswissen
KULTURBLICK
Konstruktivismus
Welt der Bedeutung
Umweltsicht
Dekonstruktion von Komplexität
Problemproduktion
Werte/Sinn
Zusammenhänge
Kontextuelle Betrachtung
Ressource Möglichkeit (Kontigenz)
Ökologie d. Wissens
Soft Facts
Erfahrung
„Warme“ Theorie
Verteilte Gesellschaftlichkeit
MEDIENPÄDAGOGIK
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