Wissenserwerb mit Texten, Bildern und Diagrammen

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Wissenserwerb mit Texten,
Bildern und Diagrammen
nach Wolfgang Schnotz
Maria Schulz, Natalja Eck, Claudia Kindsgrab
Wissenserwerb mit Texten, Bildern und Diagrammen
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Gliederung
1. Formen der Repräsentation
a.) extern
b.) intern
2. Integrative Verarbeitung von Texten, Bildern und Diagrammen
a.) kognitive Verarbeitung von Texten
b.) kognitive Verarbeitung von Bildern
c.) kognitive Verarbeitung von Diagrammen
3. Instruktionspsychologische Aspekte
a.) Gestaltung von Texten
b.) Gestaltung von Bildern und Diagrammen
4. Darstellungskonventionen
5. Ausblick
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1. Formen der Repräsentation
a.) externe Formen der Repräsentation
Texte
= deskriptional
bestehend aus
Symbolen
Bilder
Diagramme
= depiktional
bestehend aus Zeichen
konkrete Form
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abstrakte Form
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b.) interne Formen der Repräsentation
• Paivio (1971)  duale Kodierungstheorie
• heutige Kognitionspsychologen  Bildung multipler mentaler
Repräsentationen beim Verstehen von Texten, Bildern und
Diagrammen
Propositionen
Repräsentationen
• komplexe interne
• mentale Repräsentationen
Symbole
= depiktional intrinsisch
= deskriptional
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2. Integrative Verarbeitung von Texten,
Bildern und Diagrammen
a.) kognitive Verarbeitung von Texten
1.
Text lesen (Printmedium als Zeichenträger) oder
2.
Text hören (Schallwellen als Zeichenträger)
 Oberflächenrepräsentation unterschiedlich, Inhalt gleich
Bei 1.: Infoaufnahme/verarbeitung zeitlich selbst gesteuert
Bei 2.: Infoaufnahme/verarbeitung zeitlich fremdgesteuert
b.) kognitive Verarbeitung von Bildern
Bildverstehen
perzeptive Encodierung
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semantische Encodierung
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• ökologisches Bildverstehen: Betrachter erkennt, was auf dem Bild ist
• indikatorisches Bildverstehen: Betrachter analysiert den Sachverhalt des
Bildes
c.) kognitive Verarbeitung von Diagrammen
• Voraussetzung zum Verstehen von Diagrammen
Grafikschemata
• v.a. Experten und Individuen mit höheren Lernvoraussetzungen
verfügen über sehr gut strukturierte Grafikschemata
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3. Instruktionspsychologische Aspekte
a.) Gestaltung von Texten
In jedem Satz/Textsegment gibt es 2 Informationskomponenten:
1.
der Topic (gibt an, worüber etwas ausgesagt wird)
2.
der Comment (gibt an, was darüber ausgesagt wird)
b.) Gestaltung von Bildern und Diagrammen
•
Lernende verarbeiten Diagramme oft nur oberflächlich
•
Hilfe durch direktive Zeichen (Pfeile) oder Vergrößerungen
 sollen Verarbeitung beeinflussen
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• Prozesse, die während des Betrachtens von Bildern und
Diagrammen vorkommen, folgen den Gestaltgesetzen:
1. Gesetz der Nähe
2. Gesetz der Ähnlichkeit
3. Gesetz der Geschlossenheit bzw. der guten Gestalt
4. Gesetz der guten Fortsetzung
5. Gesetz des gemeinsamen Schicksals
• Diagramm so gestalten, dass es zur Wahrnehmung einer
grafischen Struktur führt, die mit der Struktur des darzustellenden
Sachverhalts möglichst gut übereinstimmt
• inhaltliche und formal sparsame Gestaltung
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4. Darstellungskonventionen
Visualisierung quantitativer Zusammenhänge durch:
• Kreisdiagramme
+ Untergliederung eines Ganzen in unterschiedliche Teile
- verschiedene Aufteilungen eines Ganzen miteinander vergleichen
• Balken und Säulendiagramme
+ Visualisierung quantitativer Merkmalsausprägungen und
Entwicklungsverläufen
- nur für einzelne Entwicklungsverläufe problemlos möglich
100
80
60
Ost
40
West
Nord
20
0
1. Q rtl.
2. Q rtl.
3. Q rtl.
4. Q rtl.
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• Liniendiagramme
+ bessere Visualisierung von Entwicklungsverläufen
Ost
We st
Nord
100
Nord
50
We st
0
1. Q rtl .
O st
2. Q rtl .
3. Q rtl .
4. Q rtl .
• Streudiagramme
+ Darstellung statistischer Zusammenhänge zwischen
quantitativen Variablen anhand einer begrenzten Zahl von
Beobachtungen
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
Ost
West
Nord
0
1
2
3
4
 Wahl der Darstellungsform muss jeweils im Hinblick auf
beabsichtigte Kommunikationsfunktion erfolgen
5
 Gestaltung von Diagrammen muss auch Frage nach beabsichtigter
Mitteilung reflektieren
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5. Ausblick
Kombinierte Verwendung von Texten, Bildern und Diagrammen
• ermöglicht bei geringem inhaltsspezifischen Vorwissen einen höheren
Lernerfolg
• erfordert Fähigkeit, verschiedene Formen der Informationsdarbietung
aufeinander zu beziehen
 verbale und piktorale Lesefähigkeit
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