1 Parasitismus = Schmarotzertum • • Zehren eines Organismus von einem anderen (Wirt), wobei dieser nicht getötet wird oder erst dann, wenn die Entwicklung des P. gesichert ist ist eine Form biotischer Interaktion, bei der Wirt und Parasit eine enge räumliche, körperliche und zeitliche Verflechtung eingehen. Parasiten sind meinst streng auf ihre Wirte spezialisiert Wirtsspezifität • bei gering entwickelter Wirtsspezifität können mehrer Arten als Wirte dienen • Bsp.: Fischbandwurm --- kann ausser im Darm des Menschen auch bei Bären, Hunden und Katzen geschlechtsreif werden • Enge Wirtsspezifität liegt vor, wenn nur eine bestimmte Tierart als Wirt dienen kann • Bsp.: Rinder- und Schweinebandwurm --- kommen als geschlechtsreife Tiere nur im Menschen vor • Bsp: Kopf- bzw. Kleiderlaus --- ganz auf Menschen spezialisiert Parasiten = Schmarotzer • Sammelbezeichnung für pflanzliche (Phyto-P.) und tierische (Zoo-P.) Organismen, die auf (Ekto-P.) oder in (Endo-P.) einem artfremden Organismus (als Wirt) eben und aus diesem Zusammenleben einseitigen Nutzen ziehen • P. entziehen dem Wirt meist Nährstoffe - ernähren sich von Geweben, Körperflüssigkeiten oder Nährstoffen anderer Organismen • Schaden beim Wirt bleibt in der Regel begrenzt • P. wird nur unwesentlich in Mitleidenschaft gezogen, bei Abwehrreaktion des Wirtes Überleben Für Wirt und P. • P. verursacht Ernteverluste in Landwirtschaft (z.B. Wurzelnematoden, Schadpilze, od. parasitierende Pflanzen) • P. stets kleiner als Wirte und in größere Anzahl als Wirte vorhanden (Bsp.: 1 Tier kann von hunderten Läusen beherbergen) Phyto Parasiten • pflanzliche Parasiten Hemi Parasiten (Halbschmarotzer) • Grüne Pflanzen mit voll ausgebildete grüne Blätter à fähig zur Photosynthese • Wasser und Nährsalze von Wirtspflanze entzogen • Wurzelparasiten: haben eigene Saugwurzeln (Haustorien) à werden in Wuzel der Wirte getrieben à Anschluss an Wasser- & Närstoffversorgung • Sprossparasiten: wachsen auf Sprossen ihrer Wirte à Wurzeln in Sprossen • Wurzelparasit: Wachtelweizen: schwach entwickelte Wurzeln à Senker (Haustorien) andere Leitungssysteme anzapfen --- schmarotzt hauptsächlich an Gräsern • Sprossparasit: Mistel • von Stammbasis entspringen wurzelähnliche Rindensaugstränge (Senker / Haustorien) à treiben zapfenartig ins Holz von Baumstämmen • Senkwurzeln (Haustorien) verwachsen mit Wirt à Wasser und Nährstoffe (bildet • Assimilate selbständig) Raub so knapp, das Wirt überlebt 2 • Scmarotzt an verschiedenen Laubholzarten & Nadelbäume Holo Parasiten (Vollschmarotzer) • leben heterotroph = können keine Photosynthese durchführen - zu Schuppen reduzierte oder fehlende Blätter à auf alle Nährstoffe des Wirtes angewiesen (à auf Wasser, Nährsalze, organische Stoffe) à mit Haustorien auch Siebröhrenzellen angezapft • Wurzelvollparasit: Sommerwurz: betreibt keine Photosynthese, sondern benutzt Assimilate der Wirtspflanze • Schuppenwurz setzt sich an Wurzeln von Blütenpflanzen fest (1). Die Haustorien entspringen einem polsterartigen Gebilde (2), das die Wirtswurzel umklammert. Sogar elektrische Leitungen sollen scho n von solchen Haustorien angegriffen worden sein.Das größte Problem für parasitäre Pflanzen besteht darin, einen neuen Wirt zu finden. Arten der Gattung Striga bilden über 100 000 Samen aus und verbreiten sie mit dem Wind. Mistelfrüchte können ihre Samen über eine Entfernung von 15 m wegschleudern • Sprossvollparasit: Hopfenseide: ihre fadenartige Stengel umschlingen die Wirte (Hanf, Hopfen) und ihre Haustorien (Senker) sich besonders an Siebröhren des Wirtes anlegen. Tiere als Parasiten an Pflanzen • • im weiten Sinne ist jeden Insekt ein Parasit, da die meisten pflanzenfressenden Tiere nur ein Teil der Pflanze zu sich nehmen (Bsp.: Käfer und Raupe an Blättern) engen Sinne sind tierische Pflanzenparasiten: all die Tiere die Pflanzensäfte saugen, mit zum Saugrüssel entwickelten Mundwerkzeugen (Bsp.: Blattlaus, Blattwanze, Blattflöhe) Tiere als Parasiten an Tieren • Parasitismus im Tierreich weit verbreitet Fakultative Parasiten • leben gewöhnlich von toter organischer Substanz oder von deren Abbau bewirkenden Mikroorganismen (Bsp.: Fliegenmaden an Wunden mit nekrotischem Gewebe, viele Bakterien und Pilze auf abgestorbenen Pflanzenteilen, Amöbe Entaboeba coli im menschlichen Darm) àbefallen nur ausnahmsweise lebendes Gewebe • leben nur zeitweilig auf ihren Wirt • Tierarten die nur gelegentlich als Parasit auftreten, aber auch ohne Wirt von totere organischer Substanz zu leben vermögen (Bsp.: Fliegenmaden) Periodische Parasiten Permanente Parasiten • P. die in sämtlichen Entwicklungsstadien parasitieren • Bsp.: Laus Stationäre Parasiten • dauernd mit Wirt zusammen • bestimmte P. weisen einem dem Lebensraum angepaßten, stark vereinfachten Körperbau auf (Bsp.: Rückbildung der Fortbewegungsorgane, des Verdauungsapparates, der Mundwerkzeuge, der Sinnesorgane) • Bsp.: Bandwürmer, Trichinen • verlassen ihr Wirtstier wenigstens Für lange Zeit ihres Leben nie • Bsp.: Laus, aber auch alle Entoprasiten 3 Dauerparasitismus Brutparasitismus (speziell) • ausbrüten und Aufzucht der eigenen Nachkommen wird anderen Organismen Überlassen • Insekten: Eier in Larven anderer Insekten • Bsp.: Kuckuck, Schlupfwespen Hyperparasit (Überparasit) (speziell) • • P. der als sekundärer P. an einem P. schmarotzt Bsp.: Schlupfwespenlaven (leben in Fliegenlarven parasitisch) Hyperparasitismus • • liegt vor wenn eine parasitisch lebende Art ihrerseits Wirte Für eine weitere Parasitenart abgibt Bsp.: im Darm lebende parasitischen Insekten dienen Einzellern wiederum als Schmarotzer Superparasit • Insektenlarve mehrfach vom gleichen Parasit belegt Sozialparasitismus • Sozialleben wird von Insekten ausgenutzt, indem P. innerhalb von Bauten staatenbildender Insekten leben oder sich von deren Vorräten oder gar von der Brut des Wirtsvolkes ernähren Viren und Bakterien sind Parasiten und Krankheitserreger bei Tiere und Pflanzen Parasitische Pilze bei Pflanzen und Tieren, ernähren sich von organischer Substanz --> auch Krankheitserreger Parasitozönose: Gesamtheit der in oder an einem Wirtsorganismus bzw. einem Organ lebenden Parasiten Assimilation: die bei Organismen die Aufnahme Körperfremder Nahrungsstoffe und im eigentlichen Sinne der Aufbau körpereigener Substanzen aus diesen; im speziellen Sinne der energieverbrauchende Vorgang der Kohlendioxidassimilation, die Aus Kohlendioxid und Wasser mit Hilfe der Sonnenlichtenergie bei der Photosynthese Kohlenhydrate erzeugen, wobei gleichzeitig Sauerstoff frei wird