Schauspiel Leipzig SPIELZEIT 2016 / 2017 W W W. S C H AU S PI E L -- L E I PZ IG . DE Vorwort Enrico Lübbe ———> 2 DAS ENSEMBLE ———> 4 WOHER WOHIN ———> 36 PREMIEREN & WIEDERAUFNAHMEN ———> 38 SCHAUSPIELHAUS ———> 42 DISKOTHEK ———> 64 RESIDENZ ———> 76 BAUSTELLE ———> 84 AUSSER HAUS ———> 88 SILVESTER ———> 49 GASTSPIELE ———> 63 Inszenierungsfotos ———> 94 Schauspielstudio ———> 106 Kooperationen ———> 108 Club ü31 / Theaterjugendclubs ———> 112 Theaterpädagogik ———> 116 Audiodeskription & Simultanübersetzung ———> 120 Vermittlung ———> 122 Mitarbeiter ———> 126 Preise ———> 130 Abonnements ———> 132 Saalplan ———> 134 Service ———> 135 Kontakte ———> 136 Impressum ———> 136 1 LIEBE LEIPZIGERIN­­NEN UND LEIPZIGER, SEHR GEEHRTE THEATERBESUCHER, Ich freue mich, Ihnen im vorliegenden Spielzeitheft unsere Pläne und Projekte für die Spielzeit 2016 /17 vorstellen zu dürfen. Die vergangene Saison war die bislang erfolgreichste in meiner Zeit als Intendant des Schauspiel Leipzig. Ästhetisch und inhaltlich so unterschiedliche Arbeiten wie „Ein Sommernachtstraum“, „Die Schutzflehenden / Die Schutzbefohlenen“ oder „Metropolis“ fanden in Leipzig enormen Zuspruch und konnten zugleich überregionalen Fokus auf das Schauspiel Leipzig lenken. Die kontinuierliche Autorenarbeit in der Diskothek, mit zuletzt herausragenden Uraufführungen neuester Texte von Bernhard Studlar, Lukas Linder, Ferdinand Schmalz und Wolfram Höll, wurde von der überregionalen Kritik als „Leipziger Autorenwunder“ gelobt, das sich mit der Einladung von „Drei sind wir“ zu den Mülheimer Theatertagen — Stücke 2016 fortsetzt. Und auch die Arbeit unserer partizipativen Clubs erfreut sich immer größerer Beliebtheit und wird weit über Leipzig hinaus anerkannt und honoriert, wie u. a. die Einladung zum Bundestreffen „Jugendclubs an Theatern“ und zum Berliner Theatertreffen der Jugend für den Theaterjugendclub „Sorry, eh!“ beweist. Der Zuschauerzuspruch für die unterschiedlichsten Angebote des Schauspiel Leipzig ist in der vergangenen Spielzeit erneut gestiegen. Das freut und bestätigt uns, den Weg, den wir eingeschlagen haben, weiterzuverfolgen und zu forcieren. Ein Weg, der auf ästhetische Vielfalt setzt, auf Kontinuitäten, nachhaltige Nachwuchsförderung — und sich, nicht zuletzt durch zahlreiche innerstädtische Kooperationen, zu einem Theater für die Stadt Leipzig bekennt. „Woher Wohin“ ist die Spielzeit 2016 /17 überschrieben — mehr dazu auf Seite 36 in diesem Heft —, die mit einer thematischen Doppelperspektive eröffnet wird: Hausregisseurin Claudia Bauer inszeniert ihre Bühnenbearbeitung von Peter Richters „89/90“, gefolgt von Armin Petras’ Sicht auf Lutz Seilers hochgelobten Roman „Kruso“. Im Januar 2017 erlebt „War and Peace“ von Gob Squad, eine Kooperation zwischen dem Schauspiel Leipzig, den Münchner Kammerspielen und der Volksbühne Berlin, seine Leipziger Premiere. Hausregisseur Philipp Preuss stellt anschließend seine Sicht auf Ibsens „Peer Gynt“ vor, und im Frühjahr 2017 setzen wir die politisch hochbrisanten Stoffe „Die Maßnahme“ von Bertolt Brecht / Hanns Eisler und „Die Perser“ von Aischylos in Korrespondenz — erneut in Kooperation mit Musikern des Gewandhausorchesters zu Leipzig und mit einem großen Chor unter der Leitung von Marcus Crome. Till Müller-Klug, Ivana Sajko und Katja Brunner sind die AutorInnen, die wir Ihnen mit neuen Texten in der Diskothek vorstellen wollen als Ur- und Erstaufführungen, Laura Naumanns „Grand Prix De La Vision“ wird als Auftragswerk des Schauspiel Leipzig in der Diskothek seine Uraufführung erleben. Im Frühjahr beginnen die Umbaumaßnahmen zur neuen Diskothek, die wir im Herbst 2017 gemeinsam mit Ihnen feierlich eröffnen wollen. Unsere „Baustelle“ wird somit zur realen Baustelle, was unsere Arbeit vor Ort etwas einschränkt und uns nicht die übliche Premierenzahl auf den Bühnen im Schauspielhaus erarbeiten lässt. Als neuer künstlerischer Leiter der Residenz kommt Thomas Frank ans Haus. Thomas Frank wird die bisherige Arbeit mit Gruppen wie Interrobang, Henrike Iglesias und notfoundyet fortführen und parallel die Programmatik der Residenz um neue Impulse und Vorhaben ausbauen — eine Weiterentwicklung, die er in der Spielzeit 2017/18 fortsetzen wird. Unsere traditionelle Silvesterpremiere ist in diesem Jahr Yasmina Rezas pointierte wie präzise Komödie „Der Gott des Gemetzels“, die exemplarisch zeigt, wie schnell die Fassade der Bürgerlichkeit ins Bröckeln gerät. Alexander Wolkows „Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten“ als vorweihnachtliches Angebot für die ganze Familie führt „Der Zauberer der Smaragdenstadt“ fort — nicht zuletzt in dem Punkt, dass wir diese Familien-Produktion, neben vielen anderen Inszenierungen, wieder mit Audiodeskription für Blinde und Sehbehinderte anbieten. Ausbauen werden wir auch das Angebot von Nachmittagsvorstellungen mit Kinderbetreuung. Gastspiele vom Thalia Theater Hamburg, Schauspiel Köln und Burgtheater Wien sind in Planung und sollen unser Jahresprogramm ergänzen. Wie Sie sehen, steht Ihnen und uns eine aufregende Saison 2016/17 bevor! Ich hoffe, Sie finden wieder Angebote, die Sie interessieren, bewegen, berühren, zum Nachdenken bringen, und würde mich freuen, Sie weiterhin so zahlreich im Schauspiel Leipzig begrüßen zu dürfen. Herzlichst, Ihr Enrico Lübbe 3 Katharina Schmidt Timo Fakhravar Florian Steffens Bettina Schmidt Julia Berke Brian Völkner Andreas Dyszewski Dirk Lange Julia Preuß Michael Pempelforth Andreas Herrmann Jonas Fürstenau Andreas Keller Anna Keil Tilo Krügel Denis Petković Markus Lerch Annett Sawallisch Sophie Hottinger Felix Axel Preißler Thomas Braungardt Anne Cathrin Buhtz Wenzel Banneyer Hartmut Neuber Roman Kanonik Daniela Keckeis Ellen Hellwig Runa Pernoda Schaefer 32 Bernd-Michael Baier Erik Born Julius Bornmann Ulrich Brandhoff GÄSTE 33 Heiner Kock Marcus Kaloff Dieter Jaßlauk Yves Hinrichs Katrin Heller Marie Goyette Sierk Radzei Mathis Reinhardt Anja Schneider Hannelore Schubert 34 Sina Martens Karl-Sebastian Liebich 35 Hubert Wild Max Thommes Sebastian Tessenow Berndt Stübner Stefanie Schwab Luise Schubert WOHER W OHIN Im Juni 2015 begannen am Schauspiel Leipzig die Proben für das Aischylos / Jelinek-Doppelprojekt „Die Schutzflehenden / Die Schutzbefohlenen“. Es hatte am 2. Oktober 2015 Premiere und erlebte seither 15 Vorstellungen. Wir hatten uns entschieden, in der Inszenierung auf tagesaktuelle Vorkommnisse nicht Bezug zu nehmen. Und dennoch wurde jede Aufführung von aktuellen Ereignissen tangiert, entstanden jeden Abend zwischen Text und Tagesgeschehen Bezüge, die man zuvor nicht ahnen konnte, hatte bislang jede Vorstellung ihre eigene Geschichte und war immer etwas Einmaliges, so nicht Wiederholbares. Es wäre vermessen zu behaupten, dass bei der Planung des Projekts bereits abzusehen war, welche Gegenwart diese Inszenierung einmal haben wird, in welcher politischen Situation wir sie zeigen, von welchen Ereignissen sie begleitet wird. Aber dass wir vor immer komplexeren gesellschaftlichen Herausforderungen stehen, dass Gräben offenbar werden wie seit Langem nicht, wurde im Laufe des letzten Jahres deutlich. Was uns vor und während der Produktion „Die Schutzflehenden / Die Schutzbefohlenen“ bewusst war: Wir wollen und können angesichts eines solchen hochpolitischen Themas nur versuchen, Fragen zu stellen und einen Resonanzraum zu öffnen. Wir können zur Diskussion anregen, wir können emotionalisieren, theatral und künstlerisch verfremden und überhöhen, polarisieren. Antworten zu wissen und zu geben, kann nicht unser Ziel, kann ohnehin nicht der Anspruch des Theaters sein. Die Bühne ist Ort einer künstlerischen Auseinandersetzung, die, im besten Fall, Fragen stellt, die über die Tagespolitik hinausgehen, die einen größeren Rahmen eröffnet, Perspektiven herstellt. Die Ereignisse scheinen sich täglich zu überschlagen; in einer gefühlt immer höheren Frequenz scheinen sich gesellschaftliche Parameter zu verschieben. Wir Theatermacher sind aber weder Politiker noch arbeiten wir in einem Medium, das mit der Schnelligkeit anderer Medien auch nur annähernd Schritt halten kann. Das Theater hat eine andere Zeitlichkeit, die wiederum die Möglichkeit bietet, komplexer, tiefgehender, aus anderen Blickwinkeln Themen zu beleuchten und zu hinterfragen. Das ist eine große Chance und kann eine große Qualität des Theaters sein. Diesen Weg des Theatermachens und der Zeitbefragung, jüngst in der Fachzeitschrift Theater der Zeit als „Leipziger Weg“ hervorgehoben, wollen wir fortsetzen, als Miteinander von Antike und Uraufführungen, Vergangenheit und Gegenwart, Reflexion und Diskussion. 36 Wenn wir die vor uns liegende Spielzeit mit „Woher Wohin“ überschrieben haben, ist damit ein Fragenkomplex ins Zentrum gerückt, den wir uns in den letzten Monaten zur aktuellen Situation sehr häufig gestellt haben. Und wir werden diese Fragen sicher auch nicht am Ende der kommenden Saison beantwortet wissen, werden aber vielleicht neue, nicht immer erwartbare Denkanstöße gegeben haben, vielleicht auch weitere Fragen provozieren. „Nichts ist nur schwarz oder weiß“, hat einer der Experten gesagt, die wir während der Recherchen zu „Die Schutzflehenden / Die Schutzbefohlenen“ befragt haben. Der Eindruck ist aber, dass zurzeit die schwarzen und weißen Thesen hohe Konjunktur haben. Haben wir das Ende des Kalten Krieges erlebt als das vermeintliche Ende der großen Ideologien, leben wir nun offenbar in einer Zeit und Welt, die sich in einer Weise radikalen Positionen zuwendet, wie es eigentlich nicht mehr vorstellbar schien. Verbunden mit einer tiefgreifenden Veränderung der Kommunikation: Die schnelle Antwort gewinnt gegenüber komplexen Überlegungen. Und es scheint so, als müsste der Begriff „Parallelgesellschaft“, anders als von seinen Erfindern gedacht, vor allem zur Beschreibung binnendeutscher Verhältnisse angewendet werden. Gesamtgesellschaftliche Diskurse funktionieren nicht mehr, wenn sich die Weltwahrnehmung ganzer Gruppen aus jeweils eigenen, hermetischen Quellen speist und bestätigt. Aus unterschiedlicher Perspektive wird eine Auswahl von Themen, Stücken und Texten in der Spielzeit 2016/17 diese Fragen aufgreifen. Dabei freuen wir uns außerordentlich, dass es uns gelungen ist, die Spielzeit mit der Doppelperspektive zweier bemerkenswerter deutscher Romane der letzten Jahre eröffnen zu können: Peter Richters „89/90“ und Lutz Seilers „Kruso“. „89/90“ bringt die Haltlosigkeit, politische Ratlosigkeit, Anarchie und Radikalisierung dieser Jahre zurück — und viele Fragen, die wir heute an die jüngere Vergangenheit stellen. Richters Text gibt keine direkte Antwort — umso mehr ist die Grundlage für aktuelle Ängste und Stimmungen in seinen Beschreibungen markant zu spüren. Komplementär dazu steht Lutz Seilers „Kruso“, der dieselbe Zeit beschreibt, zum Teil dieselben Tage wie auch „89/90“ — in einem anderen Teil des Landes, und unter einer anderen Perspektive. Beide Romane beschreiben denselben Schlüsselmoment einer Epoche, und sie beschreiben, wie unterschiedlich dies erlebt werden konnte — und welche Weichen ins Heute dabei gestellt wurden. Wenn das 20. Jahrhundert als das Jahrhundert der Ideologien bezeichnet wird, dann ist eines der Schlüsselstücke dazu „Die Maßnahme“ von Bertolt Brecht und Hanns Eisler. Konsequent wie selten sonst wird die Unterordnung des Einzelnen unter ein großes Projekt geschildert: Das Individuum wird einer Ideologie geopfert. Höchste Zeit, sich mit diesem Text neu auseinanderzusetzen — in Kombination mit einem Stück, das das älteste erhaltene Drama der Menschheit ist: „Die Perser“ von Aischylos. Zugleich das einzige Stück der Antike, das ein reales historisches Ereignis zur Grundlage hat, begegnen sich mit diesem Projekt im Frühjahr 2017 zwei Texte aus Wendepunkten der Geschichte. Wir werden auch die vorliegende Spielzeit mit einer Gesprächsreihe begleiten, die an die übergreifenden Themen dieser Saison und ihrer Inszenierungen angebunden ist, um Gedanken noch mal anders zu erörtern, als es eine Bühneninszenierung kann. Vier Veranstaltungen sind geplant, moderiert werden sie erneut von Dr. Jens Bisky, Redakteur der Süddeutschen Zeitung. Die Auftaktdiskussion ist am 30. Oktober 2016 auf der Großen Bühne. Ist der Osten anders? Die Entwicklungen und Brüche in Ost- und Westdeutschland — und der Umgang damit. Gäste: Prof. Heinz Bude (Universität Kassel) und Dr. Gregor Gysi (Berlin). Der Soziologe Heinz Bude gehört zu den renommiertesten Analysten der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen, seine Veröffentlichungen dazu prägten die Debatten der jüngsten Zeit. Gregor Gysi ist einer der profiliertesten politischen Köpfe, der immer wieder die Umbrüche der deutsch-deutschen Vergangenheit ins Bewusstsein rückt. 2015 zog er sich als Fraktionsvorsitzender der Linken im Bundestag zurück. ———> 30. 10. 16, 20 ºº, Große Bühne 37 Weitere Veranstaltungen sind geplant zur Frage der Ausdifferenzierung der gesellschaftlichen Verständigung, zur Bedeutung der Religionen sowie zur Frage nach der Rückkehr der Ideologien. Die Termine werden im Laufe der Spielzeit auf der Webseite und in den Monatsplänen veröffentlicht. Der Eintritt zu den Gesprächen ist kostenlos. PREMIEREN & WIEDER– AUFNAHMEN 16 / 17 SCHAUSPIELHAUS 89 / 90 nach dem Roman von Peter Richter Premiere 16. 9. 16 ———> 44 KRUSO nach dem Roman von Lutz Seiler Premiere 1. 10. 16 ———> 45 DER SCHLAUE URFIN UND SEINE HOLZSOLDATEN Alexander Wolkow Premiere 26. 11. 16 ———> 46 DER GOTT DES GEMETZELS Yasmina Reza Premiere 31. 12. 16 ———> 48 WAR AND PEACE Gob Squad Eine Produktion von Gob Squad und den Münchner Kammerspielen. Koproduziert u. a. von der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin und dem Schauspiel Leipzig Leipzig-Premiere 19. 1. 17 ———> 50 PEER GYNT Henrik Ibsen Premiere 28. 1. 17 ———> 51 DIE MA NAHME / DIE PERSER Bertolt Brecht / Hanns Eisler / Aischylos Eine Kooperation mit dem Gewandhaus zu Leipzig Premiere 30. 3. 17 ———> 52 38 DIE RÄUBER Friedrich Schiller Eine Kooperation mit der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin Wiederaufnahme 6. 10. 16 ———> 54 DER NACKTE WAHNSINN Michael Frayn Wiederaufnahme 15. 10. 16 ———> 55 DIE SCHUTZFLEHENDEN / DIE SCHUTZBEFOHLENEN Aischylos / Elfriede Jelinek Wiederaufnahme 22. 10. 16 ———> 56 MARIA STUART Friedrich Schiller Wiederaufnahme 8. 2. 17 ———> 57 DIE DREI GROSCHENOPER Bertolt Brecht / Kurt Weill Wiederaufnahme 9. 2. 17 ———> 58 DER ZAUBERER DER SMARAGDEN STADT Alexander Wolkow Wiederaufnahme 12. 3. 17 ———> 59 EIN SOMMERNACHTSTRAUM William Shakespeare / Felix Mendelssohn Bartholdy Eine Kooperation mit dem Gewandhaus zu Leipzig Wiederaufnahme 8. 4. 17 ———> 60 GERMANS ARE DIFFERENT Ein Projekt von Matthias Matschke Wiederaufnahme ———> 61 METROPOLIS nach Thea von Harbou und Fritz Lang Wiederaufnahme ———> 62 EIN PROJEKT DES CLUB Ü31 Premiere 30. 4. 17 ———> 112 ZWEI PROJEKTE DES THEATERJUGENDCLUBS „SORRY, EH!“ Premieren 24. 2. 17 + 19. 5. 17 ———> 115 39 DIE ERMÜDETEN ODER DAS ETWAS, DAS WIR SIND Bernhard Studlar Wiederaufnahme 21. 10. 16 ———> 70 DAS TIERREICH Nolte Decar Wiederaufnahme September / Oktober 2016 ———> 71 DISKOTHEK DER MINUSMENSCH Till Müller-Klug Premiere 2. 10. 16 ———> 66 GRAND PRIX DE LA VISION Laura Naumann Premiere 25. 11. 16 ———> 67 GEISTER SIND AUCH NUR MENSCHEN DREI SIND WIR Wolfram Höll Wiederaufnahme September / Oktober 2016 ———> 72 DIE HOCKENDEN Miroslava Svolikova Wiederaufnahme September / Oktober 2016 ———> 73 DER HERZERLFRESSER Ferdinand Schmalz Wiederaufnahme November / Dezember 2016 ———> 74 UND DANN Wolfram Höll Wiederaufnahme November / Dezember 2016 ———> 75 Katja Brunner Premiere 17. 3. 17 ———> 68 ROSE IS A ROSE IS A ROSE IS A ROSE Ivana Sajko Premiere 2. 4. 17 ———> 69 40 AUSSER H AUS DIE 12 MONATE ZOO LEIPZIG nach einer Erzählung von Božena Němcová Eine Kooperation mit dem Zoo Leipzig Premiere 27. 11. 16 ———> 90 SOMMERTHEATER Premiere Mai 2017 ———> 91 R E SIDENZ INTERROBANG 17. 9. 16 ———> 79 HENRIKE IGLESIAS Gastspiel 13. 10. 16 ———> 80 ERNST IST DAS LEBEN (BUNBURY) GOHLISER SCHLÖSSCHEN Oscar Wilde / Deutsche Fassung von Elfriede Jelinek nach einer Übersetzung von Karin Rausch Wiederaufnahme 12. 8. 16 ———> 92 NIPPLEJESUS MUSEUM DER BILDENDEN KÜNSTE Nick Hornby Eine Kooperation mit dem Museum der bildenden Künste Leipzig Wiederaufnahme ———> 93 KATE MCINTOSH 28. 10. 16 ———> 80 NOTFOUNDYET 1. 12. 16 ———> 81 CHRISTOPH WINKLER 2. 2. 17 ———> 82 SUBBOTNIK März 2017 ———> 82 EIN PROJEKT VON PHILIPP PREUSS URAUFFÜHRUNG Mai 2017 ———> 81 DEUTSCHE ERSTAUFFÜHRUNG AUDIODESKRIPTION KINDERBETREUUNG SIMULTANÜBERSETZUNG ENGLISCH SIMULTANÜBERSETZUNG SPANISCH 41 SCHAU HAU USPIEL AUS 89/90 Man kann wirklich nicht sagen, dass wir keinen Spaß gehabt hätten im letzten Sommer des Sozialismus, jedenfalls gilt das für S., mich und alle, die sich nachts im Freibad trafen. Sie sind der letzte Jahrgang, der noch alles erleben darf im Herbst der DDR: eben jene erotisch-spielerischen Freibadnächte, die Kontrollen durch die Polizisten im öffentlichen Raum, die Konzerte im FDJ-Jugendklub oder in der Jungen Gemeinde, wo ein Hippie mit wachsamem Blick Suppe kocht für die Punks und ihre Pfarrerstöchter. Sie sind auch die Letzten, die noch die „vormilitärische Ausbildung“ genossen. Und sie sind die Ersten, die das dort Erlernte im Herbst 89 gegen die Staatsmacht anwenden. Und schließlich gegeneinander. Denn was bleibt einem, wenn die Freundin eine gläubige Kommunistin ist und die Kumpels aus dem Freibad zu Neonazis werden? Aus der Sicht eines damals Sechzehnjährigen beschreibt Peter Richter in seinem Roman „89/90“ die chaotischen Zustände zur Wendezeit. Von der Unschuld des letzten Sommers in einem Dresdner Freibad bis zu den Straßenschlachten rund um die deutsche Einheit. Einer Zeit der Umwälzung, in der überraschenderweise ganz offen viele Grundlagen für die gegenwärtigen Stimmungen und Verwerfungen der deutschen Gesellschaft liegen. „Das knappe Jahr zwischen Mauerfall und Beitritt war vielleicht nicht nur das beste Jahr der DDR, sondern auch das folgenreichste der Bundesrepublik. Es ist der Nullpunkt, von dem aus man sich noch einmal anschauen kann, wie alles Mögliche auch hätte anders laufen können. Es ist das Jahr, in dem ein beträchtlicher Teil Deutschlands sich im Zustand einer echten Anarchie befindet. Mit allen Herrlichkeiten, die so etwas mit sich bringt. Und mit allem Horror. Wer da nicht noch einmal genauer hinschauen will, der interessiert sich auch für seine Gegenwart nicht.“ Peter Richter NACH DEM ROMAN VON PETER RICHTER FÜR DIE BÜHNE BEARBEITET VON CLAUDIA BAUER UND MATTHIAS HUBER REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CLAUDIA BAUER BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ANDREAS AUERBACH KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ANDREAS AUERBACH & DOREEN WINKLER MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PEER BAIERLEIN DRAMATURGIE. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MATTHIAS HUBER CHOR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . DANIEL BARKE PREMIERE16. 9. 18. 9. 16 00 GROSSE BÜHNE 3. 10. 23. 10. 3. 11. 17. 11. 16. 12. 14. 1. 17. 2. 19. 3. 27. 4. Peter Richter, 1973 in Dresden geboren, begann zunächst eine Druckerlehre und studierte dann in Hamburg und Madrid Kunstgeschichte. Danach arbeitete er beim Deutschlandfunk in Köln, beim Deutschlandradio Berlin und als Redakteur und Kolumnist im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Seit Sommer 2012 ist Peter Richter Kulturkorrespondent der Süddeutschen Zeitung in New York. Als Buchautor wurde er mit Titeln wie „Blühende Landschaften“ und „Deutsches Haus“ bekannt. „89/90“ ist sein erster Roman. Claudia Bauer, seit Beginn der Spielzeit 2015/16 Hausregisseurin am Schauspiel Leipzig, leitete von 1999 bis 2004 das Theaterhaus Jena und war von 2005 bis 2007 als Hausregisseurin am Neuen Theater Halle engagiert. Sie machte sich an Theatern wie dem Staatstheater Stuttgart, den Münchner Kammerspielen, der Volksbühne Berlin, dem Schauspiel Leipzig, dem Theater Magdeburg und dem Staatstheater Schwerin deutschlandweit einen Namen, inszenierte erfolgreich zahlreiche Uraufführungen und gilt als Spezialistin für „unspielbare Stücke“. In Leipzig inszenierte sie bisher Wolfram Hölls „Und dann“, mit dem sie zu den drei renommierten Festivals für Gegenwartsdramatik eingeladen wurde — Heidelberger Stückemarkt 2014, Mülheimer Theatertage — Stücke 2014 und Autorentheatertage Berlin 2014 —, Jean Genets selten gespieltes Stück „Splendid’s“, „Die Ermüdeten oder Das Etwas, das wir sind“ von Bernhard Studlar und die Romanadaption von „Metropolis“ nach Thea von Harbou und Fritz Lang. LEERE FLÄCHEN WOLLEN TÄTOWIERT SEIN, VOLLGEHACKT, UND MAN MUSS DAS NOCHMAL DEUTLICH SAGEN: ZUERST SAH UNSERE UMGEBUNG SO AUS, DANN ERST WIR. 44 KRUSO NACH DEM GLEICHNAMIGEN ROMAN VON LUTZ SEILER FÜR DIE BÜHNE BEARBEITET VON ARMIN PETRAS UND LUDWIG HAUGK Sommer 1989: Nach dem Tod seiner Freundin und dem Verschwinden seines Katers verlässt Edgar, Germanistikstudent aus Halle, sein bisheriges Leben mit einer Tasche in der Hand und Georg Trakl im Kopf. Sein unbestimmtes Ziel ist Hiddensee, die mythische Insel, ein für den normalen DDR-Bürger nahezu unerreichbarer Ort. Ed gelingt es, im „Klausner“ als Abwäscher anzuheuern. Hier begegnet er Alexander Krusowitsch, genannt Kruso, der ihn in die Geheimnisse der Insel einweiht. Denn Hiddensee ist der Strand der Gestrandeten, jener Gestalten, die es nicht mehr im Arbeiter-und-Bauern-Staat hält und die all ihre Hoffnung auf eine gefährliche Flucht über das Meer richten. Edgar wird in ein System jenseits der Systeme eingeführt, eine anarchistische Gemeinschaft im Schatten der Sicherheitszone. Unsichtbar für Tagestouristen und Armee, hat Kruso die Insel längst unterwandert. Seine Mission ist eine Freiheit jenseits der Systeme und Festländer, seine Utopie ist die Insel selbst als Ort außerhalb der Zeit. Der Wirklichkeit eines erstarrten Staates setzt er seine Gegenwirklichkeit aus erfundenen Ritualen gegenüber, der Geschichte seine Gegenmythologie. Ed, der mehr vor sich selbst geflohen ist als irgendwohin, wird für einen Sommer zum „Freitag“ für den „Robinson“ Kruso. Doch dann kommt der Herbst. Was groß war, erscheint lächerlich. Das kleine Glück wird wichtig. Und wer jetzt kein Haus hat, gehört den Fluten. Lutz Seiler ist mit „Kruso“ ein großer Roman über die letzten Tage der DDR gelungen, der mit seinem Inselbild eine geräumige Metapher für das Verschwinden schafft. Seiler fängt die Widersprüchlichkeit der Mauer als Gefängnis und gleichzeitig Schutz ein — weniger vor irgendwelchen Feinden als vielmehr für eine andere Zeitrechnung. Für „Kruso“ erhielt Lutz Seiler den Deutschen Buchpreis 2014. Armin Petras hat sich in vielen Arbeiten mit biographischen Umbrüchen, die mit dem Verschwinden einer Idee einhergehen, beschäftigt. „Kruso“ ist dafür eine gute Vorlage, weil das Buch von der Möglichkeit und Unmöglichkeit einer Gruppe erzählt; Geschichte als Geschichten von Menschen, deren Weg nie geradlinig ist. Seilers Roman birgt eine Menge solcher Geschichtsstücke: Konflikte zwischen Alltag, Körpern und Ideologien. Theater eben. REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ARMIN PETRAS BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . OLAF ALTMANN KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PATRICIA TALACKO DRAMATURGIE. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . LUDWIG HAUGK & CLARA PROBST PREMIERE1. 10. GROSSE BÜHNE 2. 10. 29. 10. 30. 10. 16 00 19. 11. 20. 11. 16 00 1. 12. 2. 12. ES GIBT SIE, DIE FREIHEIT. SIE IST NÄMLICH HIER, AUF DER INSEL. DENN ES GIBT DIESE INSEL, ODER? UND AUCH DU HAST IHREN LOCKRUF VERNOMMEN, ODER? 45 DER SCHLAUE URFIN UND SEINE HOLZSOLDATEN ALEXANDER WOLKOW FÜR DIE BÜHNE BEARBEITET VON STEPHAN BEER UND GEORG BURGER URAUFFÜHRUNG REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . STEPHAN BEER BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GEORG BURGER KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KRISTINA BÖCHER MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . JAN S. BEYER & JÖRG WOCKENFUSS CHOREOGRAPHIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SIBYLLE UTTIKAL DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MATTHIAS HUBER PREMIERE26. 11. 15 00 28. 11. 9 00 09. 12. 9 00 19. 12. 9 00 GROSSE BÜHNE 29. 11. 9 00 11. 12. 15 00 20. 12. 9 00 30. 11. 10 00 11. 12. 18 00 20. 12. 11 ³0 04. 12. 15 00 12. 12. 9 00 21. 12. 9 00 05. 12. 9 00 12. 12. 11 ³0 21. 12. 11 ³0 06. 12. 9 00 13. 12. 9 00 25. 12. 15 00 06. 12. 11 ³0 13. 12. 11 ³0 25. 12. 18 00 07. 12. 9 00 14. 12. 10 00 05. 02. 15 00 07. 12. 11 ³0 15. 12. 9 00 06. 02. 10 00 08. 12. 9 00 15. 12. 11 ³0 17. 04. 15 00 08. 12. 11 ³0 18. 12. 15 00 18. 12. 18 00 AUCH FÜR DIESE INSZENIERUNG BIETET DAS SCHAUSPIEL LEIPZIG WIEDER AUDIODESKRIPTION SPEZIELL FÜR SEHBEHINDERTE KINDER, JUGENDLICHE UND DEREN FAMILIEN AN. 46 Nach dem großen Erfolg von „Der Zauberer der Smaragdenstadt“ hat sich das Schauspiel Leipzig entschlossen, die Abenteuer von Elli und ihren Weggefährten weiterzuerzählen. Im zweiten Buch der „Zauberland-Reihe“ mit dem charakteristischen türkisfarbenen Einband beschreitet Alexander Wolkow völlig eigene Wege und schafft die Grundlage für einen Märchenzyklus, der noch mehr die Geschichte der Vorlage von Frank L. Baum, „Der Zauberer von Oz“, verlässt. Der scheue Tischler Urfin Juice lebt im Blauen Reich der Käuer und ist ein geschickter Handwerker. Doch seine Boshaftigkeit und Zanksucht übertragen sich auf alle Dinge, die er herstellt. Seine Werkzeuge scheinen es darauf angelegt zu haben, ihre Besitzer zu verletzen. Sein selbst geschnitztes Spielzeug hat so grauenhafte Köpfe, dass die Kinder bei deren Anblick fürchterlich erschrecken und die ganze Nacht weinen. Da niemand mehr bei ihm kaufen will, baut sich der nun bitterböse Urfin fernab der Käuer im Wald ein Haus. Ganz in der Nähe der Höhle der bösen Hexe Gingema, in deren Dienste er tritt. Als Gingema durch Ellis herabstürzendes Haus getötet wird, ist Urfin in einem entlegenen Teil des Blauen Landes. Nach seiner Rückkehr will er die Macht der Hexe übernehmen und zieht zur Eule Guamokolatokint in Gingemas verlassene Höhle. Nach einem gewaltigen Sturm weht ein äußerst widerstandsfähiges Unkraut vor Urfins Höhle, das ihn zur Weißglut bringt. Je heftiger er es jätet, desto mehr wuchert es. Die Eule Guamokolatokint rät ihm, das Unkraut zu zerhacken und in der Sonne trocknen zu lassen. So entsteht ein Pulver, das, wie Urfin durch Zufall bemerkt, Gegenstände zum Leben erwecken kann. In ihm reift nun ein teuflischer Plan. Er will eine Armee aus mannshohen hölzernen Soldaten erschaffen und mit ihrer Hilfe das ganze Zauberland unterwerfen — samt der Smaragdenstadt, die mittlerweile ja vom dreimalweisen Scheuch regiert wird … Die böse Figur des Urfin Juice, sozusagen die dunkle Seite der Macht, übertrifft in ihrer Popularität fast die Helden Regisseur Stephan Beer, 1977 in Magdeburg geboren, gilt als der „Zauberland-Reihe“ — Elli, Scheuch, Eiserner Holzfäller Spezialist für Bühnenadaptionen von Märchen- und Jugendbuchklassikern. Seine Inszenierungen führten ihn u. a. an das und tapferer Löwe. Theater Magdeburg, das Hans Otto Theater Potsdam, das Badische Staatstheater Karlsruhe und das Theater Junge Generation Dresden. Mit seiner Inszenierung der deutschsprachigen Erstaufführung „Titus“ von Jan Sobrie war Stephan Beer 2007 zum Deutschen Kinder- und Jugendtheatertreffen eingeladen. Bisher inszenierte er am Schauspiel Leipzig „Das Dschungelbuch“ im Zoo Leipzig und die erfolgreiche Uraufführung des ersten Teils der „Zauberland-Reihe“, „Der Zauberer der Smaragdenstadt“ — ebenfalls im Verbund mit Koautor Georg Burger und den beiden Musikern Jan S. Beyer und Jörg Wockenfuß. WENN MAN SICH IN EINEM LAND BEFINDET, KANN MAN NICHT GLEICHZEITIG IN EINEM ANDEREN SEIN. 47 DER GOTT DES GEMETZELS YASMINA REZA DEUTSCH VON FRANK HEIBERT UND HINRICH SCHMIDT-HENKEL REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ENRICO LÜBBE BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ETIENNE PLUSS Ein Pharma-Anwalt und eine Vermögensberaterin. Eine Autorin mit Afrika-Schwerpunkt und ein Sanitärhändler. Wann begegnen sich zwei solch gegensätzliche Paare? Selten. Haben sie irgendetwas gemeinsam? Nein. Es sei denn, beide Paare haben Kinder, die in ein und dieselbe Schule gehen. Dann kann es tatsächlich passieren, dass zwei solche Paare einen Nachmittag miteinander verbringen müssen. Von diesem zivilisatorischen Ausnahmefall erzählt Yasmina Rezas „Der Gott des Gemetzels“. Und selten zuvor hat jemand ein solches Aufeinandertreffen so sensationell genau beobachtet — und so sensationell komisch. Dass der Lack der Zivilisation manchmal dünn ist, ist bekannt — aber wie Yasmina Reza diesen Lack Schicht für Schicht quasi in unser aller Nachbarschaft abplatzen lässt, ist maximal unterhaltsam. KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BIANCA DEIGNER DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TORSTEN BUSS PREMIERE31. 12. GROSSE BÜHNE 13. 1. 29. 1. 11. 2. 26. 2. 16 00 18. 3. 13. 4. 12. 5. 25. 5. WIR MÖCHTEN EINFACH, DASS SO ETWAS NICHT WIEDER VORKOMMT. Weil die Söhne sich geprügelt haben und dabei der eine dem anderen zwei Zähne ausgeschlagen hat, treffen sich nun die Eltern zur gütlichen Einigung im Geiste des gewaltfreien Diskurses. Aber was als Leistungsschau toleranter Großstädter beginnt, entwickelt sich zur Zimmerschlacht, bei der die Eltern ihre Söhne locker in den Schatten stellen. Und bald sitzen zu Kaffee und Gebäck sämtliche Gehässigkeiten und Vorurteile mit auf dem Designersofa, die ansonsten sorgfältig verschlossen sind hinter der Fassade humanistischen Geplauders. Diese Wortgefechte schlagen zwar keine Zähne aus, räumen aber trotzdem effektvoll auf im Leben des Gegenübers. Wobei es nicht nur zwischen den Paaren hoch hergeht, sondern auch zwischen den Partnern. Und über weißen Tulpen und geschmackvollen Bildbänden fallen in großer Seit der Uraufführung 2006 zählt Yasmina Rezas Stück zu Gründlichkeit die Prinzipien des abendländischen Verhal- den größten Bühnenerfolgen unserer Zeit — dank seiner kontenskodex in Trümmer … kurrenzlosen Mischung aus großartigem Witz und messerscharfer Beobachtung. Wichtigen Anteil am deutschen Erfolg hat dabei die Übersetzung von Frank Heibert und Hinrich Schmidt-Henkel. Nachdem Enrico Lübbe sich bereits 2007/08 mit dem Text beschäftigt hat, ist es nun höchste Zeit, sich zusammen mit dem Leipziger Ensemble diesem fabelhaften Stück noch einmal zu widmen. Als Silvesterpremiere 2016, als Feuerwerk brillanter Dialoge. GASTSPIEL AM STADTTHEATER ASCHAFFENBURG 23. + 24. 2. 17 48 SILVESTER 2016 IM SCHAUSPIELHAUS Wir freuen uns sehr, es sagen zu dürfen — zu Silvester 2016 heißt es im Schauspielhaus wieder: Same procedure as last year(s)! Wir machen das Schauspielhaus zum Festsaal und begleiten die letzten Stunden des ausgehenden Jahres noch mal mit einem Höhepunkt des Theaterjahres: dem Silvesterpaket — mit einer Premiere auf der Großen Bühne, einem Wandeldinner und LiveMusik bis ins neue Jahr. 19 ºº Einlass, Begrüßungssekt & Buffets im ganzen Haus Yasmina Rezas intelligent-brillante Komödie „Der Gott des Gemetzels“ wird zu Silvester 2016 Premiere haben — ein Garant dafür, dass das alte Jahr auf jeden Fall mit einem Pointen-Feuerwerk abschließen wird, wenn zwei Elternpaare im Streit über die Erziehung ihrer Kinder sich (und ihr Wohnzimmer und ihr Leben) zerlegen. Nach der Premiere präsentieren wir Ihnen ein absolutes musikalisches Highlight: Wer dabei war, wie Ensemblemitglied Denis Petković im Silvesterprogramm 2013 mit nur zwei Songs aus seiner serbischen Heimat das Haus zum Jubeln brachte, der wird die Einladung verstehen, dass Denis Petković nunmehr ein ganzes Programm mit Balkan-Brass bestreiten wird. Das sollten Sie nicht verpassen! Umrahmt wird der Silvesterabend wieder von einem Wandeldinner von ENK Leipzig auf allen Etagen des festlich geschmückten Schauspielhauses mit dem Thema „Frankreich“. 20 ³º Yasmina Rezas „Der Gott des Gemetzels“, Regie: Enrico Lübbe (Premiere) 22 ºº Wandeldinner mit musikalischer Begleitung 22 45 Balkan-Brass: Denis Petković & TonScheineSerben Orkestra Um Mitternacht begrüßen wir gemeinsam das Jahr 2017 — und tanzen danach weiter bis in die Morgenstunden mit Live-Band und DJ. PLATZGRUPPE I 129,— PLATZGRUPPE II 109,— INKLUSIVE BUFFET, BEGRÜSSUNGS- & MITTERNACHTSSEKT, WEITERE GETRÄNKE EXTRA. FÜR INHABER EINES TERMINABOS GIBT ES EINE GESONDERTE ERMÄSSIGUNG, WEITERE INFORMATIONEN DAZU: SEITE 133 49 WAR AND PEACE GOB SQUAD Halt das Buch mal in deinen Händen — ein ganz schönes Gewicht, oder? Und das ist nur der erste Band! Es ist einer der längsten Romane der Welt, um genau zu sein 1.256 Seiten lang (abhängig von der Ausgabe und Sprache), im Original in 4 Einzelbänden und mit mehr als 135 Charakteren. Ich habe ihn bis jetzt nur halb gelesen — und du? Weitab von den sich ständig verschiebenden Konfliktzonen, an einem vom Frieden verwüsteten Ort, versammelt sich eine Gruppe von KünstlerInnen in einer Art Salon, nach dem Vorbild der Zusammenkünfte des russischen Adels zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Ihre Gespräche kreisen um Krieg und Frieden — sowohl in der heutigen Wirklichkeit als auch um Tolstois fast 150 Jahre altes monumentales Romanwerk, das Geschichte geschrieben hat und versucht, das Phänomen von Historie und die Perspektive, aus der diese erzählt wird, zu begreifen. Im Verlauf des Abends werden die Gäste in einer nicht enden wollenden Parade von Charakteren, die weit über das Personal des Romans hinausreicht, nach Rang und Status vorgestellt. Es wird getanzt, gegessen und sich duelliert. PerformerInnen bereiten sich auf Szenen vor, als würden sie in die Schlacht ziehen, und positionieren sich immer wieder neu in einem Spiel mit wetteifernden Perspektiven und persönlichen Ansichten — nicht nur über das, was im Roman und seinen Verfilmungen vor sich geht, sondern auch in der Welt als Ganzes. „WAR AND PEACE“ IST EINE PRODUKTION VON GOB SQUAD UND DEN MÜNCHNER KAMMERSPIELEN. KOPRODUZIERT VON DER VOLKSBÜHNE AM ROSALUXEMBURG-PLATZ BERLIN, DEM SCHAUSPIEL LEIPZIG, DEM KONFRONTACJE TEATRALNE FESTIVAL LUBLIN, LANCASTER ARTS AT LANCASTER UNIVERSITY, MALTHOUSE THEATRE UND MELBOURNE FESTIVAL, DER GESSNERALLEE ZÜRICH, NOTTINGHAM PLAYHOUSE UND TEATRO STABILE DI TORINO — NATIONAL THEATRE. NACH LEO TOLSTOI PERFORMANCE IN ENGLISCHER UND DEUTSCHER SPRACHE LEIPZIG-PREMIERE 19. 1. 20. 1. 21. 1. HINTERBÜHNE Gob Squads „War and Peace“ stellt mit spielerischen Mitteln Fragen nach den Wurzeln und Hintergründen von Konflikten. Definitionen von Freiheit, Privilegien und Sicherheit werden ebenso verhandelt wie das Individuum im Verhältnis zur Gemeinschaft. In der Gegenwart des Alltagslebens verortet, reflektieren Gob Squad eine Frage von Tolstois Roman, die aus der Sicht des Hier und Heute mehr denn je relevant ist: Wie lässt sich ein moralisch vertretbares Leben führen in einer ethisch imperfekten Welt? Oder anders: Wie können wir sorglos und bequem mit dem Wissen von Leid, Chaos und Schaden leben, den unser alltäglicher „friedlicher“ Lebensstil mitverursacht? „War and Peace“ ist die neue Live-Video Performance von Gob Squad, ein kollektives Leseerlebnis eines historischen Ro­ mans, in der Kunst- und Alltagsraum, Geschichte und Gegenwart, Realität und Fiktion verschwimmen und alle Anwesenden zu potentiellen Akteuren werden. Gob Squad schließen mit dieser Arbeit an vorausgehende Produktionen wie „Prater Saga“, „Gob Squad’s Kitchen“, „Super Night Shot“ und „Revolution Now!“ an. Alltägliche Menschen wurden in fiktiven Szenarios zu Projektionsflächen und Helden für Gob Squad und ihr Publikum. Gob Squad sind ein deutsch-englisches Performancekollektiv, das gemeinsam an der Konzeption, Inszenierung und Darstellung von Live-Events arbeitet. Seit 1994 realisieren sie Arbeiten im Grenzbereich von Theater, Performance, Kunst und Medien. Mit ihrer Arbeit „Super Night Shot“ waren sie bereits in der Spielzeit 2014/15 zu Gast in der Residenz und kehren nun mit dieser vom Schauspiel Leipzig koproduzierten Arbeit zurück auf die Hinterbühne. GOB SQUAD ARTS COLLECTIVE ERHÄLT INSTITUTIONELLE FÖRDERUNG IM RAHMEN DES KONZEPTFÖRDERUNGSZEITRAUMES 2015–2018 DES LANDES BERLIN, SENATSKANZLEI — KULTURELLE ANGELEGENHEITEN. 50 PEER GYNT Peer Gynt erzählt. Er erzählt von seinem Abenteuer, wie er mit dem Bock über den Gendin-Grat ritt. Und dafür ist er bekannt, für seine unerschöpflichen Geschichten, die die Anderen zum Staunen bringen. Vom Vater ohne Hab und Gut zurückgelassen, schlägt er sich durch. In einer Dorfgemeinschaft, die nur Spott für ihn übrig hat, gerät er ins Träumen über all das, was er sein könnte. Dieser Peer Gynt ist ein Außenseiter und ein Phantast. Er verpasst die Chance, reich zu heiraten, sich selbst und seine Mutter abzusichern, doch gleichermaßen weiß er, dass Größeres auf ihn wartet. Er lässt sich verführen von jeder Zerstreuung, der nächsten Schlägerei, von seinen Gedanken, die ihn sich als Kaiser sehen lassen, als einen, der Großes vollbringt. Taumelnd geht er diesem Bild nach. Er wird zum Verführer, der nach seinem lächerlichen Auftritt bei der Hochzeitsgesellschaft die Braut raubt und anschließend vogelfrei ins Reich der Trolle flieht, um dort das erstbeste Mädchen zu schwängern. Es ist aber auch Peer Gynt, der sich in Solveig verliebt, ihr ein Haus baut. Der Gleiche, der nicht ankommen will, der sich nicht für einen Weg entscheidet. Er füllt sich an mit Identität, getrieben von der Sehnsucht, jemand sein zu können, für sich und für die Anderen. Er reist um die Welt, arbeitet als Reeder in Amerika, wird zum Propheten, zum Kaiser der Selbstsucht und kommt seinem Ich trotzdem nicht näher. Gleich wie vom Duft der modernden Zwiebel, Haut um Haut, ist er betäubt, gerät in einen Wahn, der nicht mehr offenbart, was Realität oder Fiktion ist, was Gedankenvergehen oder utopischer Entwurf des gyntschen Ichs ist. Es ist eine ekstatische Flucht, angetrieben vom beständigen Scheitern der Lüge und der Angst, in der eigenen Erfindung verloren zu gehen — sein Dasein eine hohle Form, die am Ende nur dazu taugt, eingeschmolzen zu werden. ICH FÜRCHTE, ICH WAR TOT, LANGE BEVOR ICH GESTORBEN BIN. Henrik Ibsen schrieb sein dramatisches Gedicht „Peer Gynt“ als einen Entwurf menschlicher Lebensgestaltung, der Frage nachgehend, worin das Individuelle des Einzelnen sich zeigt. Vermischt mit biographischen Momenten und norwegischem Volkstum um mythische Berggestalten zeichnet Ibsen eine Figur, deren Bild größeren Bestand hat als sein eigentliches Sein. Es ist der Peer Gynt, der zu seinem eigenen Abgrund wird. Seit der Spielzeit 2015/16 ist Philipp Preuss Hausregisseur am Schauspiel Leipzig. Nach den Erfolgen von „Der Reigen oder Vivre sa vie“ und „Wolokolamsker Chaussee I–V“ sowie „Ein Sommernachtstraum“ ist Ibsens Drama seine zweite Inszenierung auf der Großen Bühne. Nach seinem Studium am Mozarteum Salzburg arbeitet er seit 2001 als freier Regisseur und bildender Künstler. Seine Inszenierungen waren u. a. am Schlosstheater Moers, am Schauspiel Dortmund, am Schauspiel Frankfurt, an der Schaubühne Berlin und am Residenztheater München sowie am Volkstheater Wien zu sehen. HENRIK IBSEN REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PHILIPP PREUSS BÜHNE & KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . RAMALLAH AUBRECHT MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KORNELIUS HEIDEBRECHT VIDEO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KONNY KELLER DRAMATURGIE. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CHRISTIN IHLE PREMIERE28. 1. 4. 2. GROSSE BÜHNE 25. 2. 10. 3. 26. 3. 9. 4. 16 00 11. 5. 31. 5. 8. 6. 51 DIE MA NAHME / DIE PERSER BERTOLT BRECHT / HANNS EISLER & AISCHYLOS (DEUTSCH VON WOLFGANG SCHADEWALDT) EINE KOOPERATION MIT DEM GEWANDHAUS ZU LEIPZIG REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ENRICO LÜBBE MUSIKALISCHE LEITUNG. . . . . . . . . . . . . . . MARCUS CROME BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ETIENNE PLUSS KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BIANCA DEIGNER DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TORSTEN BUSS & CLARA PROBST LEIPZIG BRASS (MUSIKER DES GEWANDHAUSORCHESTERS) PREMIERE30. 3. 1. 4. GROSSE BÜHNE 2. 4. 16 00 28. 4. 6. 5. 14. 6. Der letzte Flecken an der russischen Grenze. Vier Abgesandte der Kommunistischen Partei erscheinen. Doch die Hoffnung trügt, dass sie konkrete Hilfe bringen in Form von Maschinen, Saatgut oder auch nur neuen Anweisungen. Stattdessen bringen sie den Auftrag der Partei, die Revolution in China anzustiften. Dazu soll einer der beiden Grenzposten rekrutiert werden. Der Posten fügt sich dem Wunsch der Partei. In China ist es immer wieder dieser junge Genosse, der die Instruktionen infrage stellt — und damit das Gelingen des Auftrags gefährdet. Als er sich schließlich nicht mehr unterordnet und Arbeiter zum sofortigen Aufstand anstachelt, exekutieren ihn die Anderen in einer Kalkgrube. Der junge Genosse stimmt dieser Maßnahme zu. Als er die Maske abnimmt, die sich die Agitatoren zu ihrem Schutz während der Mission aufgesetzt hatten, hat er plötzlich ein Gesicht ... Während die Agitatoren in der „Maßnahme“ sich namenlos machen im Dienst der „Sache“, wie der Text es nennt, sind es die vielen namentlich benannten Toten, die das Leid der „Perser“ fassbar werden lassen. Im Plan, Athen zu unterwerfen, geht das persische Heer in der Seeschlacht von Salamis in einer vernichtenden Niederlage wortwörtlich unter. Obwohl zahlenmäßig weit unterlegen, siegt Athen. Die persische Vormachtstellung existiert danach nicht mehr, genauso wenig wie das persische Heer. Wer gewartet hat auf seine Söhne, Brüder, Ehemänner, Väter, der wird sie niemals wiedersehen. Übrig bleiben der Chor der Alten, die Königinmutter Atossa, der König Xerxes, der schließlich traumatisiert und in Fetzen zurückkehrt — und der Bote, der das Unfassbare dieser Schlacht in Worte und Namen fasst, die man nicht mehr vergisst. 52 „Die Maßnahme“ zählt zu den sogenannten Lehrstücken Bertolt Brechts und gilt darin als deren Hauptwerk. Gleichermaßen angelehnt an die Auseinandersetzungen des chinesischen Bürgerkriegs Ende der zwanziger Jahre und inspiriert von einer alten japanischen Fabel, suchten Brecht und sein Umkreis in „Die Maßnahme“ wie in den übrigen Lehrstücken auch nach Wegen einer theatral-theoretischen Vermittlung und Aneignung ihrer politischen Weltanschauung. Nicht zuletzt durch die Kompositionen des gebürtigen Leipzigers Hanns Eisler bewegt sich „Die Maßnahme“ nah am Oratorium. Geprägt wird sie durch den großen sogenannten „Kontrollchor“, der die Agitatoren zu der Tötung befragt — und sie entschuldet. Zur Uraufführung 1930 ein enormer Erfolg, wurde „Die Maßnahme“ nurmehr selten aufgeführt, nachdem Brecht sie unter dem Eindruck der stalinistischen Schauprozesse lange Zeit selbst gesperrt hatte. Aischylos’ „Die Perser“ aus dem Jahre 472 v. Chr. gilt derzeit als das älteste erhaltene Drama der Menschheit und als Beginn des europäischen Theaters. Acht Jahre nach der Schlacht von Salamis verfasst, ist der Text zutiefst geprägt von dieser bis dato größten militärischen Auseinandersetzung der Antike — als das einzige griechische Drama, das ein reales historisches Ereignis behandelt. Aischylos, der an der Schlacht von Salamis selbst teilgenommen hatte, erzählt von der Hybris des Xerxes und vom Eroberungswillen der Perser. Aber er erzählt seinem Athener Publikum auch davon, was der eigene Sieg für den geschlagenen Gegner bedeutete. Mit diesem Vorhaben setzt das Schauspiel Leipzig seinen dramaturgischen Weg der Doppelbefragung fort. Nach „Die Schutzflehenden / Die Schutzbefohlenen“, mit denen das Schauspiel Leipzig die europäische Flüchtlingsthematik in den Spiegel zweier sehr verschiedener Texte und Epochen gestellt hat, sind es nun zwei Texte, die an Wendepunkten der Geschichte markant und sehr verschieden die Frage nach der Wirkung von politischen Ideen und dem Bewusstsein individuellen Leids entwickeln — im Spannungsfeld zwischen Humanismus und Ideologie, dem Wert einer Idee und dem Wert des Individuums. SO FRAGEN WIR DICH: BIST DU EINVERSTANDEN? „Die Maßnahme / Die Perser“ wird inszeniert von Enrico Lübbe. Von 2000 bis 2004 war Lübbe Hausregisseur am Schauspiel Leipzig, von 2005 bis 2007 Hausregisseur am Neuen Theater Halle, von 2008 bis 2013 Schauspieldirektor an den Theater Chemnitz. Seit 2013 ist Enrico Lübbe Intendant des Schauspiel Leipzig. Als Gast inszenierte er u. a. am Schauspiel Stuttgart, Schauspiel Köln, Schauspiel Frankfurt, Berliner Ensemble, Residenztheater München und an der Staatsoper Hannover. Nach „Die Dreigroschenoper“ und „Ein Sommernachtstraum“ setzen das Schauspiel Leipzig und das Gewandhaus zu Leipzig ihre erfolgreiche Kooperation mit dieser Inszenierung fort: Den Orchesterpart in Brecht/Eislers „Die Maßnahme“ übernehmen Musiker des Gewandhausorchesters. 53 E ER M D H A IE FN A U W DIE RÄUBER Brandschatzend zieht er durch die Lande, der Karl Moor mit seiner Räuberbande. Einen Brief hatte er dem Vater geschrieben, in dem er reumütig um Vergebung bat für seine lästerliche Vergangenheit. Doch der Vater will keine Versöhnung. Er verstößt ihn. So steht es in dem Antwortschreiben, das er von ihm erhalten hat. Und nun will er Rache, der Karl Moor. Die Welt soll spüren, was Gerechtigkeit ist. Kirchen werden geplündert, Reiche beraubt, Klöster überfallen, Dörfer abgefackelt, Frauen misshandelt und Neugeborene den Flammen überlassen. Indes schraubt Karls Bruder, der Franz Moor, weiter an den Ränkespielen, die ihn endlich zum Herrn über Schloss und Grund machen sollen. Er fälschte den Brief des Bruders und schrieb die Antwort an des Vaters statt. Doch dem noch nicht genug. Gänzlich soll der Karl aus dem Kopf des Vaters verschwinden. Tot sollte er am besten sein, der Karl. Wenn er es schon nicht ist, dann kann man das doch zumindest behaupten. Gedacht, getan. Franz lässt den Bruder Karl für tot erklären. Das verkraftet der Alte nicht mehr. Er stirbt. Doch leider nicht richtig. Ganz zum Leidwesen des Franz. Dessen Plan doch so sicher gelingen sollte. Und noch eine weitere Widrigkeit stellt sich ihm in den Weg: Amalia, die Frau, die der Franz besitzen will, die jedoch den Karl noch immer liebt, zeigt sich widerspenstig. Sie bietet dem Franz die Stirn, lässt sich nicht einschüchtern. Wenn der Karl nicht mehr ist, so will sie niemandem mehr gehören. Seltsam nur ist, dass sie sich so stark hingezogen fühlt zu dem Fremden, der seit einigen Tagen zu Gast ist im Schloss … WILLST DU ALLEIN GLÜCKLICH SEIN? „Die Räuber“ ist das erste von Schiller veröffentlichte Drama und war zunächst nicht als Bühnenstück, sondern als Lesedrama gedacht. Es ist eine Familiengeschichte und ein Thriller. Es ist ein Kammerspiel und es ist eine große Erzählung. Mal gleicht das Stück einem riesigen Gemälde, aus dem heraus Menschen treten und lebendig werden, und dann gehen sie wieder zurück ins Bild, in neuen Konstellationen, und das Stück wird ein Tableau vivant. Es ist voller Sehnen und voller Enttäuschung, voll von Neid und Lüge, voller Schwäche, voller Gewalt, voll von Verrat. In widerstreitenden Wahrheiten und in missverstandener Aufrichtigkeit agieren die schillerschen Figuren. Sie sind unerbittlich, unerbittlich den anderen gegenüber, sich selbst im Recht wähnend. Ein Erbarmen gibt es nicht. Hören sie einander, wenn sie miteinander reden? Meinen sie den anderen, wenn sie zueinander sprechen? Gibt es eine Welt außer der ihren, deren einziger Mittelpunkt sie selbst sind? FRIEDRICH SCHILLER Der Regisseur Gordon Kämmerer hat am Schauspiel Leipzig in den vergangenen Spielzeiten bereits die erfolgreichen Uraufführungen „Das Tierreich“ und „der herzerlfresser“ in der Diskothek inszeniert. „Die Räuber“ ist als seine Diplomarbeit im Studiengang Regie in Kooperation des Schauspiel Leipzig mit der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin entstanden. EINE KOOPERATION MIT DER HOCHSCHULE FÜR SCHAUSPIELKUNST „ERNST BUSCH“ BERLIN REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GORDON KÄMMERER BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . JANA WASSONG KOSTÜME MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . JOSA DAVID MARX . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . FRIEDERIKE DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CHRISTIN BERNHARDT IHLE MIT: ANDREAS DYSZEWSKI, ANDREAS HERRMANN, ROMAN KANONIK, ANNA KEIL, ANDREAS KELLER, TILO KRÜGEL, DIRK LANGE, MICHAEL PEMPELFORTH, DENIS PETKOVIĆ, RUNA PERNODA SCHAEFER, KATHARINA SCHMIDT, BRIAN VÖLKNER WIEDERAUFNAHME GROSSE BÜHNE 6. 10. 28. 10. 4. 11. 3. 12. 12. 4. 54 H M E DEIGNER DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TORSTEN BUSS MIT: WENZEL BANNEYER, SOPHIE HOTTINGER, DENIS PETKOVIĆ, JULIA PREUSS, SIERK RADZEI, BETTINA SCHMIDT, KATHARINA SCHMIDT, SEBASTIAN TESSENOW „Die Bravo-Rufe bereits zur Pause sind einem Timing geschuldet, das den rasanten Slapstick-Dreiakter phasenweise fast rauschhaft abspult.“ LEIPZIGER VOLKSZEITUNG 15. 10. 5. 11. 18. 11. 9. 12. 26. 12. 22. 1. 16 00 18. 2. - A BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ETIENNE PLUSS GROSSE BÜHNE ER FN REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ENRICO LÜBBE WIEDERAUFNAHME D DEUTSCH VON URSULA LYN „Der nackte Wahnsinn“ ist gleichzeitig rasanter Slapstick und eine große Liebeserklärung an das Theater — und ein Stück, das dem Ensemble ein Höchstmaß an Tempo und Präzision abverlangt. 55 U MICHAEL FRAYN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BIANCA IE GOTT HATTE SECHS TAGE, WIR HABEN NUR SECHS STUNDEN. KOSTÜME Aus dieser Geschichte schuf Michael Frayn eine der durchgedrehtesten Komödien, die es gibt. Als Theater auf dem Theater konzipiert, spielt sie mit der ganzen Palette an Theaterklischees und Bühnenpannen und nutzt dabei genial die Möglichkeiten der Drehbühne, so dass im Laufe des Stücks alles sichtbar wird: das Geschehen vor, auf und hinter der Bühne. Der 1. Akt zeigt die Generalprobe von „Nackte Tatsachen“. Der 2. Akt zeigt die geschätzt 25. Vorstellung — aber aus der Perspektive hinter der Bühne. Der 3. Akt dreht wieder zurück zum Geschehen auf der Bühne: Es ist die allerletzte Vorstellung zum Tournee-Ende der „Nackten Tatsachen“ — wenn von den Nerven der Beteiligten und von der Inszenierung nur noch schüttere Reste vorhanden sind ... A Dotty Otley will es noch einmal wissen. Nachdem ihre letzten Bühnenerfolge zu viele Jahre her sind, steckt sie ihr Geld in eine Tourneeproduktion, die sie zurück auf die große Bühne bringen soll. Leider rekrutieren sich die Mitspieler aus dem Kreis ihrer ehemaligen und aktuellen Liebhaber sowie aus Kollegen, die ihre besten Tage lange hinter sich haben. Und auch die Boulevard-Komödie mit dem Titel „Nackte Tatsachen“, die Dotty für ihr Comeback gewählt hat, hält scharfer Betrachtung und Logik nicht unbedingt stand. Die Endproben geraten zum Desaster, wenn sich die Spieler heillos verheddern — in den Abgründen der schrägen Story, ihren privaten Verwicklungen und der Frage, durch welche der vielen Türen sie als Nächstes auftreten müssten. Einzig Regisseur Lloyd Dallas versucht angesichts der drohenden Premiere beharrlich, aber vergeblich einen roten Faden in die Abläufe auf der Bühne zu bekommen ... W DER NACKTE WAHNSINN E M H A W A U FN IE D ER - DIE SCHUTZ– FLEHENDEN / DIE SCHUTZ– BEFOHLENEN Eine humanistische Utopie aus der Antike und die Realität der Gegenwart treffen aufeinander: Verfasst ca. 463 v. Christus von einem der ersten Dramatiker, Aischylos, und verfasst 2014 von der Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek. Aischylos’ „Die Schutzflehenden“ beschreibt, als einer der ältesten erhaltenen Dramentexte überhaupt, eine Flucht­ erfahrung: Die 50 Töchter des Danaos fliehen aus Ägypten über das Mittelmeer an den Strand von Argos und flehen den König Pelasgos um Schutz an. Der befragt sein Volk — und das entscheidet, den Töchtern des Danaos Asyl zu geben. Aischylos’ Text wird Elfriede Jelinek zur Blaupause ihres Werkes, das auf einen konkreten Vorfall hin entstand: 2013 suchten Flüchtlinge Zuflucht in der Votivkirche an der Wiener Ringstraße — und wurden vertrieben. Diesen Vorfall nahm Elfriede Jelinek zum Anlass einer vehementen Auseinandersetzung über den Umgang der Wohlstandsgesellschaft mit den Flüchtlingen aus dem Mittelmeerraum, über die Konstrukte der gedanklichen und geographischen Abschottung und der Angst vor dem Fremden. Das Schauspiel Leipzig hat als erstes Theater beide Texte zusammen gezeigt und in Korrespondenz gestellt, die sich mit je eigener Kraft und Ästhetik Fragen nähern, die uns heute bewegen. „Die Leipziger Aufführung schlug den Bogen vom antiken Ritus zum heutigen Chaos, von der göttlichen Regel zur politischen Improvisation, von einer wertebewussten Gesellschaft zur Modernisierung eines Dilemmas. Der Leipziger Abend zeigt große Wirkung und wird zu Recht bejubelt.“ SÜDDEUTSCHE ZEITUNG „Lübbe gelingt die Melange aus Chorarchaik und Trash, aus todernstem Wort- und poetischem Bildertheater so, dass man plötzlich spürt, wozu Theater eigentlich da ist.“ DIE DEUTSCHE BÜHNE EINGELADEN ZU DEN 70. RUHRFESTSPIELEN RECKLINGHAUSEN 2016 Unter dem Titel „Du weißt ja nicht, was die Zukunft bringt“ erscheint im Oktober 2016 zur Wiederaufnahme in der Reihe „Recherchen“ von Theater der Zeit ein Band mit den gesammelten Expertengesprächen, die in der vergangenen Saison im Anschluss zu „Die Schutzflehenden / Die Schutzbefohlenen“ stattfanden. AISCHYLOS (DIE SCHUTZFLEHENDEN) / ELFRIEDE JELINEK (DIE SCHUTZBEFOHLENEN) ÜBERTRAGUNG AISCHYLOS: DIETRICH EBENER REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ENRICO LÜBBE EINSTUDIERUNG / LEITUNG CHÖRE MARCUS CROME BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . HUGO GRETLER KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SABINE BLICKENSTORFER WIESO DÜRFEN DIE UND WIR NICHT ? DRAMATURGIE. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TORSTEN BUSS MIT: ELLEN HELLWIG, HARTMUT NEUBER, MICHAEL PEMPELFORTH, JULIA PREUSS, BETTINA SCHMIDT SOWIE 50 LEIPZIGERINNEN UND LEIPZIGERN IM CHOR WIEDERAUFNAHME 22. 10. GROSSE BÜHNE 31. 10. + BUCHPREMIERE 16. 11. 16 00 10. 12. 56 H M E . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CORNELIA KRASKE MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SEBASTIAN WEGNER . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MATTHIAS HUBER MIT: ANNE CATHRIN BUHTZ, ANNA KEIL, ANDREAS KELLER, TILO KRÜGEL, DENIS PETKOVIĆ, FELIX AXEL PREISSLER, BETTINA SCHMIDT WIEDERAUFNAHME 8. 2. GROSSE BÜHNE 9. 3. 6. 4. WAS MAN NICHT AUFGIBT, HAT MAN NICHT VERLOREN. „Regisseur Georg Schmiedleitner konzentriert sich ganz auf den politischen Kern, auf die Fragen von Nähe und Macht, Treue und Verrat. Seine Inszenierung ist ein Spiegel unserer Gesellschaft.“ SÄCHSISCHE ZEITUNG „Straffe Inszenierung mit Vertrauen in den Schiller-Stoff.“ LEIPZIGER VOLKSZEITUNG - A BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . HARALD B. THOR DRAMATURGIE ER FN REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GEORG SCHMIEDLEITNER KOSTÜME D U FRIEDRICH SCHILLER Den Regisseur Georg Schmiedleitner, ausgezeichnet mit dem renommierten österreichischen Nestroy-Theaterpreis, führten seine Inszenierungen u. a. an das Schauspielhaus Bochum, das Wiener Burgtheater, das Nationaltheater Mannheim und das Staatstheater Nürnberg. Mit dem weltweit gefragten Architekten, Bühnen- und Kostümbildner Harald B. Thor verbindet ihn eine kontinuierliche Zusammenarbeit, zuletzt bei Schillers „Kabale und Liebe“ am Schauspiel Leipzig. 57 IE Friedrich Schiller stellt in seinem Königinnendrama nicht nur die skeptische Frage nach dem Verhältnis von Macht und Moral, sondern beschreibt eindringlich den Einfluss von privaten Interessen. Auf der einen Seite Maria Stuart, mit Hilfe bestochener Zeugen und manipulierter Gesetze zum Tode verurteilt, gleichsam symbolträchtige und gewiefte Galionsfigur der Konterrevolution. Auf der Gegenseite Elisabeth I., die ihre Macht missbraucht und Gesetze beugt, um die verhasste, attraktivere und begehrtere Gegenspielerin zu vernichten, gefangen im starren Korsett des Amtes. A Seit mehreren Jahren befindet sich Maria Stuart, Königin von Schottland, in der Gefangenschaft der englischen Königin Elisabeth I. und soll wegen Hochverrat hingerichtet werden. Neben ihrem verzweifelten Versuch, das bereits verkündete Todesurteil abzuwenden, ringen verschiedene politische Lager im Umkreis der englischen Königin entweder um Amnestie oder um Vollstreckung des Urteils. Elisabeth I. schwankt, unter­schreibt aber, nach gescheitertem Mordkomplott und Befreiungsversuch, letztendlich doch die Urkunde zur Hinrichtung. Nach einem bewegten Leben als Königin von Schottland und im französischen Asyl suchte Maria Stuart Zuflucht bei der ebenfalls von den Tudors abstammenden Elisabeth und gerät zum Spielball zwischen Protestantismus und Katholizismus während der Glaubenskriege. Denn auch Elisabeth I. liegt im Clinch mit der katholischen Kirche, für die Maria Stuart die rechtmäßige Erbin des englischen Throns ist. Und fatalerweise begehren beide Frauen von Jugend an ein und denselben Mann, Lord Leicester. W MARIA STUART - E M H A W A U FN IE D ER DIE DREIGROSCHEN– OPER Mr. Peachum ist der Marktführer im Mitleidsgewerbe, und jeder kann bei ihm zum Franchise-Partner werden: Augenklappe gegen Gewinnabgabe, Holzbein gegen Schutzgebühr. Wer Peachums Lizenz zum Betteln nicht besitzt, der wird vom Markt genommen. Denn ganz London ist aufgeteilt, und an jeder Ecke bittet um eine milde Gabe — ein freier Mitarbeiter der J. J. Peachum-Company. Mackie Messers Geschäft hingegen gilt Diebstahl, Raub und Mord. Sein letzter Raub galt aber einem besonders schönen Schatz — Peachums schöner Tochter Polly. Eilig wird geheiratet unter dem Mond von Soho, aber schon die Nacht nach der Hochzeit ist Mackie wieder dort, wo er am liebsten ist: bei den Huren um Spelunken-Jenny. Peachum, mit seinen hervorragenden Kontakten zur Obrigkeit, will Mackie Messer aufs Schafott bekommen — doch die Obrigkeit, zuletzt gesehen wurde sie auf der Hochzeit Mackie Messers ... EIN STÜCK MIT MUSIK IN EINEM VORSPIEL UND Bertolt Brechts und Kurt Weills ureigene Analyse der Marktgesetze ist für zwei Vorstellungen auch in der vierten Spielzeit im Programm. ACHT BILDERN VON BERTOLT BRECHT NACH JOHN GAYS „THE BEGGAR’S OPERA“ ÜBERSETZT AUS DEM ENGLISCHEN VON ELISABETH HAUPTMANN MUSIK VON KURT WEILL ERST KOMMT DAS FRESSEN, DANN KOMMT DIE MORAL. MUSIKALISCHE LEITUNG. . . . . . . . . . . . . . . ANTHONY BRAMALL REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PHILIP TIEDEMANN BÜHNE & KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . NORBERT BELLEN DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TORSTEN BUSS & MATTHIAS HUBER MIT MITGLIEDERN DES GEWANDHAUSORCHESTERS UND GÄSTEN MIT: BERND-MICHAEL BAIER, WENZEL BANNEYER, ULRICH BRANDHOFF, JONAS FÜRSTENAU, KATRIN HELLER, ELLEN HELLWIG, ANDREAS HERRMANN, YVES HINRICHS, „Eine spektakuläre Premiere. Der Abend erweist sich als Triumph auf ganzer Linie.“ ANNA KEIL, TILO KRÜGEL, DIRK LANGE, KARL-SEBASTIAN LIEBICH, RUNA PERNODA SCHAEFER, LUISE SCHUBERT, STEFANIE SCHWAB LEIPZIGER VOLKSZEITUNG „Eine sinnliche Delikatesse. Das Ensemble erntete tobenden Applaus.“ WIEDERAUFNAHME 9. 2. GROSSE BÜHNE 15. 4. LEIPZIGER INTERNET ZEITUNG GASTSPIEL IN FRIEDRICHSHAFEN 1. + 2. 2. 17 58 CHOREOGRAPHIE. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SIBYLLE UTTIKAL DRAMATURGIE. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MATTHIAS HUBER MIT: JULIA BERKE, JAN S. BEYER, ANNE CATHRIN BUHTZ, ANDREAS HERRMANN, MARCUS KALOFF, TILO KRÜGEL, DIRK LANGE, SINA MARTENS, HARTMUT NEUBER, JÖRG WOCKENFUSS WIEDERAUFNAHME 12. 3. 15 00 „ DER ZAUBERER DER SMARAGDENSTADT“ GROSSE BÜHNE 13. 3. 10 00 IST WEITERHIN ALS VORSTELLUNG MIT 16. 4. 15 00 AUDIODESKRIPTION ZU ERLEBEN, SPEZIELL FÜR SEHBEHINDERTE KINDER, JUGEND- „Ein Bild- und Effektfeuerwerk. Spannend für das junge Publikum und über die fast zwei Stunden durchgehend unterhaltsam.“ LICHE UND DEREN FAMILIEN 59 LEIPZIGER VOLKSZEITUNG E MUSIK. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . JAN S. BEYER & JÖRG WOCKENFUSS M KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KRISTINA BÖCHER - BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GEORG BURGER H REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . STEPHAN BEER Alexander Wolkows bekannteste Erzählung, erster Teil der „Zauberland-Reihe“ und basierend auf dem „Zauberer von Oz“, erschien 1939 zum ersten Mal in der damaligen Sowjetunion. 1959 wurde die Geschichte neu illustriert und erfreute seither mit all ihren Folgebänden und dem charakteristischen türkisfarbenen Einband vornehmlich die in der ehemaligen DDR aufgewachsenen LeserInnen. Regisseur Stephan Beer, 1977 in Magdeburg geboren, inszenierte bisher am Schauspiel Leipzig die von Publikum und Kritik hochgelobte Bühnenversion von „Das Dschungelbuch“ im Zoo Leipzig. A URAUFFÜHRUNG ER FÜR DIE BÜHNE BEARBEITET VON STEPHAN BEER UND GEORG BURGER FN ALEXANDER WOLKOW D U Am nächsten Morgen erwacht Elli in einem ungewöhnlich schönen Land, weit weg von zu Hause. Und nur, wenn sie drei Lebewesen bei der Erfüllung ihrer sehnlichsten Wünsche behilflich ist, kann Goodwin, der Herrscher dieses Landes, sie wieder in die Heimat zaubern. Auf ihrer abenteuerlichen Reise zum Zauberer der Smaragdenstadt trifft sie auf drei sonderbare Weggefährten: den Scheuch, eine Vogelscheuche ohne Verstand, den Eisernen Holzfäller, der kein Herz hat, und den feigen Löwen. ES IST KEIN GROSSER VORTEIL, EIN HERZ ZU HABEN. IE A „Gibt es noch Zauberer?“, fragte Elli. „Nein, mein Kind. Zauberer gab es einst, doch dann verschwanden sie. Ich wüsste nicht, wer sie noch braucht. Auch ohne sie gibt es Sorgen genug …“ Zur gleichen Stunde saß in einem fernen Lande hinter den hohen Bergen die böse Hexe Gingema in einer tiefen, finsteren Höhle und zauberte. „Uh, diese verhassten Menschen! Entlade dich, Sturm! Brause durch die Welt wie ein reißendes Tier. Zerbreche, zermalme, zerschmettere! Stürze Häuser um, heb sie in die Luft!“ Der Himmel verfinsterte sich, Wolken zogen herauf, der Wind heulte, Blitze zuckten in der Ferne … W DER ZAUBERER DER SMARAGDEN– STADT - E ER M D H A IE W FN U A EIN SOMMER– NACHTSTRAUM Die Liebe ist ein seltsames Spiel. Jeder kann lieben, wen er will, oder — wenn er es clever anstellt — geliebt werden, von wem er will. Im Rausch einer Nacht, in dem sich vier unbedarfte junge Menschen in einem ständigen Bäumchen-wechsel-dichSpiel befinden, befeuert durch Eitelkeiten, Zaubertränke und soziale Konventionen. Und jeder spielt mit — jeder versucht, das Spiel zu seinen Gunsten zu entscheiden. Die Figuren drohen, manipulieren, jammern, klagen und verführen, sie werfen sich mit aller Energie in einen Kampf, den sie doch in keiner Sekunde wirklich ernst nehmen. Und obwohl das Thema des „Sommernachtstraums“ konstant und immer wieder neu verhandelt die Liebe ist, scheinen die Partnerkombinationen im Detail eher unwichtig. In ihrer hysterischen Oberflächlichkeit übertrumpfen sich die Figuren beständig, einzig um des Übertrumpfens und des Überlebens willen. In Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“ ändern sich die Neigungen, Wünsche und Liebschaften fast in jeder Szene, und ob am Ende jeder den liebt, den er eigentlich auch lieben will, bleibt also für immer im Wald verborgen, wo Traum und Albtraum gleichermaßen stattfinden. Philipp Preuss’ Inszenierung zeigt den „Sommernachtstraum“ als ein Vexierspiel der Identitäten, bei dem nichts als sicher gelten kann, außer der Erkenntnis, dass niemand seine wahren Motivationen preisgibt. In einem Wald, der aus Horror und Angst besteht, führen sich Figuren gegenseitig an die Ränder ihres Seins, an die Ränder des Wahnsinns und darüber hinaus. ICH FOLGE DIR VOLL LUST IN MEIN VERDERBEN. WILLIAM SHAKESPEARE EINE KOOPERATION MIT DEM GEWANDHAUSORCHESTER ZU LEIPZIG MIT DER MUSIK „EIN SOMMERNACHTSTRAUM (SCHAUSPIELMUSIK OP. 61)“ VON FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY IN EINER BEARBEITUNG FÜR BLÄSERNONETT VON ANDREAS NICOLAI TARKMANN REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PHILIPP PREUSS BÜHNE & KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . RAMALLAH AUBRECHT KLANGREGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KORNELIUS HEIDEBRECHT „Philipp Preuss erweist sich als Meister visueller Effekte.“ VIDEO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KONNY KELLER DRAMATURGIE. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ALEXANDER ELSNER & CHRISTIN IHLE LEIPZIGER INTERNET ZEITUNG „Sex, Drugs & Felix Mendelssohn Bartholdy … und Horror.“ MIT: ULRICH BRANDHOFF, JONAS FÜRSTENAU, KORNELIUS HEIDEBRECHT, ANDREAS HERRMANN, DIETER JASSLAUK, ROMAN KANONIK, DANIELA KECKEIS, ANNA KEIL, ANDREAS KELLER, KONNY KELLER, MARKUS LERCH, DENIS PETKOVIĆ, MDR FIGARO FELIX AXEL PREISSLER, RUNA PERNODA SCHAEFER, DEM GEWANDHAUSBLÄSERQUINTETT UND GÄSTEN WIEDERAUFNAHME 8. 4. GROSSE BÜHNE 22. 4. 7. 5. 18 00 60 WIEDERAUFNAHME DIE TERMINE WERDEN HINTERBÜHNE AUF UNSERER WEBSEITE UND IN UNSEREN MONATSSPIELPLÄNEN BEKANNT GEGEBEN. SIE HABEN KEINE WAHL, SIE MÜSSEN WEITERMACHEN! 61 E MIT: MARIE GOYETTE, TILO KRÜGEL, RUNA PERNODA SCHAEFER, BRIAN VÖLKNER, HUBERT WILD Ein musikalischer Abend über Gehorsam und Identität. Jetzt anmelden und Geschenke sichern! ( Stanley Milgram ) IHLE M . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CHRISTIN - DRAMATURGIE H MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . HUBERT WILD A BÜHNE & KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CLEO NIEMEYER In diesem Schnupperworkshop gibt Hubert Wild, systemischer Musiktherapeut und Bestsellerautor, Einblicke in sein neues Seminar: „Goodbye German Angst — Warum wir aufhören dürfen, uns zu fürchten“. Es sind der unbewusste Hang zum Grübeln, die kollektive Mutlosigkeit und diese merkwürdige Zukunftsangst, die uns immer wieder gefangen nehmen. Doch es gibt überzeugende Möglichkeiten, diese tiefe Verunsicherung zu überwinden, die Last abzuwerfen, sich von der German Angst zu befreien — und Hubert Wild kennt sie. Gestützt auf aktuelle neurästhetische Studien zeigt der ausgebildete Tenor, wie kleine Veränderungen bereits große Wirkung auf das Selbstbild und die Interaktion mit anderen haben. Es ist eine radikal einfache Idee, aber der Schlüssel zu einem neuen Blick auf die Welt. Bereits in seinem Erstlingswerk „Jeder kann Musik“ beschreibt Hubert Wild die positive Kraft der Töne und Melodien: Jeder kann, jeder darf. Jetzt hat er sich zusätzlich Leipziger Unterstützung gesichert. Eine Theaterbühne und ein Klavier — mehr brauchen Wild und seine lokalen ExpertInnen nicht, um ihre persönlichen Ansätze zur Angstbefreiung vorzustellen. ER MATSCHKE FN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MATTHIAS KÜNSTLERISCHE MITARBEIT. . . . . . . . . . . DAG KEMSER D U REGIE IE A EIN PROJEKT VON MATTHIAS MATSCHKE URAUFFÜHRUNG W GERMANS ARE DIFFERENT E ER M D H A IE W FN U A METRO – POLIS In der gigantischen Superstadt Metropolis herrscht eine strikt getrennte Klassengesellschaft: Während die Oberschicht in absolutem Luxus und rauschhaftem Vergnügen lebt, schuftet die Arbeiterklasse an riesigen Maschinen für deren Gewinn. Freder Fredersen, der Sohn des mächtigen Oligarchen Joh Fredersen, verliebt sich in Maria, die strahlende, pazifistische Anführerin der unter unmenschlichen Bedingungen leidenden Arbeiter. Freder begehrt gegen seinen Vater auf und schlägt sich auf die Seite der Arbeiter. Sein Vater allerdings schafft zusammen mit dem Wissenschaftler Rotwang einen Androiden nach Marias Vorbild mit dem Plan, die aufrührerische Maria zu kidnappen — und mittels der Maschinen-Maria die bisher friedfertigen Arbeiter aufzuwiegeln. Dann hätte er endlich einen legalen Grund, gegen die Aufständischen vorzugehen … ICH HABE MICH BERAUSCHT AN DEINER HILFLOSIGKEIT. NACH THEA VON HARBOU UND FRITZ LANG FÜR DIE BÜHNE BEARBEITET „Metropolis“ — ein Roman, vor allem ein Film, der zweifellos Geschichte geschrieben hat. Vieldiskutiert zwischen genialem Science-Fiction-Entwurf, schwülstig-sexueller Erlösungsphilosophie und naiv-massentauglichem Revolutionsszenarium, thematisieren von Harbou und Lang in ihrem Werk vor allem zwei große soziopolitische Probleme, die noch heute unsere Gesellschaft beschäftigen: die Entfremdung des Menschen in bzw. mit seiner immer undurchschaubarer werdenden Arbeitswelt. Und die als immer größer empfundene Kluft zwischen den politischen Entscheidungsträgern und dem Rest der Gesellschaft. Wie sehr liegen solche Entwicklungen in der Natur des Menschen? Oder wie künstlich müssen Menschen sein, um friedlich und gerecht miteinander zu existieren? Mit seinem zeitlosen Echo bietet „Metropolis“ die Grundlage zum Diskurs über das dialektische Verhältnis von Mensch und Maschine — und somit über den Umgang mit der Zukunft der Menschheit. VON CLAUDIA BAUER UND JAN FRIEDRICH REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CLAUDIA BAUER BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ANDREAS AUERBACH KOSTÜME. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PATRICIA TALACKO MUSIK. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SMOKING JOE VIDEO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . REBECCA RIEDEL DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MATTHIAS HUBER MIT: SOPHIE HOTTINGER, ROMAN KANONIK, MARKUS LERCH, MICHAEL PEMPELFORTH, JULIA PREUSS, FLORIAN STEFFENS & BEWEGUNGSCHOR WIEDERAUFNAHME DIE TERMINE WERDEN GROSSE BÜHNE AUF UNSERER WEBSEITE UND IN UNSEREN MONATSSPIELPLÄNEN BEKANNT GEGEBEN. Die Leipziger Erstaufführung von „Metropolis“ inszenierte Claudia Bauer, seit der Spielzeit 2015/16 Hausregisseurin am Schauspiel Leipzig. „Claudia Bauer geht es nicht um die platte, große Kapitalismuskritik, sondern auch um unsere eigenen Nasen in diesem Spiel, was den Abend anstrengend schön macht. Klug ist er auf jeden Fall und theatralisch hochprofessionell. Perfekt in Szene gesetzt. Formal eine Spitzenleistung. Daumen hoch!“ 62 MDR FIGARO GAST– SPIELE BURGTHEATER WIEN DIE PRÄSIDENTINNEN „Das Leben treibt gar manche abgrundtiefe Blüte in diesem Tal der Tränen.“ 1990 waren „Die Präsidentinnen“ der Durchbruch für den Steiermärker Autor Werner Schwab: Mit legendärem Sprachfuror ließ er drei Klofrauen Österreich zerlegen, den Katholizismus und die Welt, in der sie leben (müssen). David Bösch hat Schwabs „Fäkaliendrama“, diesen Klassiker des zeitgenössischen Theaters, 2014 in Wien neu inszeniert. Nach dem großartigen Gastspiel von „Faust I & II“ 2014 ist das Thalia Theater nun mit der gefeierten Bühnenfassung von Siegfried Lenz’ „Deutschstunde“ zu sehen, einem der wichtigsten deutschen Nachkriegsromane, der die Folgen der NS-Diktatur auf dem norddeutschen Land durchspielt. VON WERNER SCHWAB REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . DAVID BÖSCH GROSSE BÜHNE THALIA THEATER HAMBURG DEUTSCHSTUNDE 4. 3. 19 ³ 0 5. 3. 16 00 NACH DEM ROMAN VON SIEGFRIED LENZ SCHAUSPIEL KÖLN DIE LÜCKE. EIN STÜCK KEUPSTRASSE 2004 verübte der NSU den Nagelbombenanschlag in der Kölner Keupstraße. Viele Jahre waren aber zunächst die Anwohner der türkisch geprägten Geschäftsstraße selbst Gegenstand der Ermittlungen. Nuran David Calis, der „Lulu“ und zuletzt „Baal“ am Schauspiel Leipzig inszenierte, hat über ein Jahr in der Keupstraße recherchiert und mit den Anwohnern und Geschäftsleuten gesprochen, wie sie den Anschlag und die Zeit danach erlebt haben — aber auch die Entwicklung heute. Ein Porträt der Keupstraße aus der Sicht der Menschen, die dort leben. Erzählt von Schauspielern — und den Anwohnern selbst. REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . NURAN DAVID CALIS DIE TERMINE WERDEN AUF UNSERER WEBSEITE UND IN UNSEREN MONATSSPIELPLÄNEN BEKANNT GEGEBEN. REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . JOHAN SIMONS GROSSE BÜHNEAPRIL THEATER CHUR / RESSORT K DER EXTREMIST Der Musiker Theodor ist aktiv in der Revolution in seiner osteuropäischen Heimat. Nach seiner Flucht wird er Pianist in einem Schweizer Grandhotel — das auf einmal den Diktator beherbergen soll … Dreimal war er allein oder im Duo zu Gast am Schauspiel Leipzig, nun gibt es eine ganze Inszenierung mit dem wunderbaren Schweizer Musiker und Theaterkünstler Jürg Kienberger zu sehen, die zudem zum Schweizer Theatertreffen 2016 eingeladen wurde: „Der Extremist“, ein „Schauspiel mit viel Musik“ des ukrainischen Autors Jurij Andruchowitsch. JURIJ ANDRUCHOWITSCH REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MANFRED FERRARI HINTERBÜHNE 19. 2. EINGELADEN ZUM SCHWEIZER THEATERTREFFEN 2016 63 DISKO OTHEK DER MINUSMENSCH TILL MÜLLER-KLUG Der Autor Till Müller-Klug ist in Berlin und im Wendland aufgewachsen. In Gießen studierte er Angewandte Theaterwissenschaft und promovierte über „Nietzsches Theaterprojektionen“. Mit der Gruppe Interrobang realisierte er 2015 die Performance „To Like or Not to Like“ in der Residenz des Schauspiel Leipzig, wo im Herbst auch die neue Produktion „Der Prozess 2.0“ gezeigt wird. Als Autor schrieb er zahlreiche Theaterstücke und Hörspiele, zuletzt „Ich als Großprojekt“ (WDR 2015), das von der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste zum Hörspiel des Monats gewählt wurde. „Willst du ein Kind von mir? Jetzt oder später? Wann später? Wollen wir es jetzt probieren? Wer oder was ist wir? Wo höre ich auf und wo fängst du an? Wollen wir mehr werden? Du, ich und es? Wer oder was ist ES? Wenn es noch nicht geboren ist, warum ist es trotzdem schon da? Wieso wird es dauernd von uns mitgedacht? Warum ist es so vehement präsent? Warum spielt es die Hauptrolle? Warum redet es immer in uns mit? Wieso kann es überhaupt schon sprechen? Ist das nicht viel zu frühreif? Wie alt ist es überhaupt genau? Kennt irgendjemand sein genaues Alter?“ Als Regisseur wird Steffen Klewar wieder an das Schauspiel Leipzig zurückkehren, wo er in der Spielzeit 2013/14 die Uraufführung des Textes von Jörg Albrecht „My love was a ghost“ realisierte. 1982 geboren, studierte er erst Komparatistik und Theaterwissenschaft in Bochum und anschließend Schauspiel an der Universität der Künste Berlin. Zusammen mit Autor Jörg Albrecht gründete er 2007 das Theaterkollektiv copy&waste, mit dem er als Regisseur seither zahlreiche Projekte realisierte, u. a. am HAU Berlin, Maxim Gorki Theater Berlin, Schauspiel Chemnitz, Theater Oberhausen, für den steirischen herbst Graz und den Ringlokschuppen Mülheim. Sie möchte ein Kind, aber ohne Partner oder Partnerin, nicht sofort, aber bald, abhängig von der privaten bzw. beruflichen Situation. Deshalb ist die künstliche Befruchtung auch der beste Weg, dieses Kind ohne Zugeständnisse in die Wege zu leiten. Und da liegt es dann eingefroren. Und ist ein Minusmensch, weil ja sein „Leben“ dort schon beginnt, aber nicht richtig. Also zählt man einfach in Minuszeit bis zur dann eventuell realen Geburt. Er, ein Arzt, hilft Frauen wie ihr dabei, gute und aussichtsreiche Kandidaten zu finden, also die potentiellen Spender. Und er setzt den Befruchtungsakt in Gang. Um dann zumeist das befruchtete Ei ins Ausland zu schicken, um es von Leihmüttern austragen zu lassen. Traditionelle Familienkonstellationen lösen sich auf, zugunsten neuer Familienkonzepte. Und das Denken in Wahrscheinlichkeitsszenarien macht nicht nur einen Großteil der Familienplanung aus, sondern spielt auch in wirtschaftlichen Erwägungen keine unbedeutende Rolle. Der Autor Till MüllerKlug spielt mit allen Tabus und Ecken und Kanten die modernen Möglichkeitsangebote für private und finanzielle Entscheidungen in seinem Theatertext durch. Und lässt auch die Minus­ kinder zu Wort kommen. Sie sind die nächste Generation, die neu lernen muss, woher sie kommt und wem sie angehört. 66 URAUFFÜHRUNG REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . STEFFEN KLEWAR BÜHNE & KOSTÜME. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SILKE BAUER MUSIK. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . LENARD GIMPEL VIDEO. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IAN PURNELL DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KATJA HERLEMANN PREMIERE 2. 10. GRAND PRIX DE LA VISION LAURA NAUMANN CARLA: ihr seid noch jung ihr habt alles noch vor uns ich meine euch aber ich würde sagen nach sechzig siebzig Heartbreaks aktiv oder passiv das macht im Grunde keinen Unterschied heart ist heart und break ist break so grob über den großen Zeh veranschlagt ist finito AUFTRAGSWERK DES SCHAUSPIEL LEIPZIG naja das merkt man dann auch wenn’s soweit ist man merkt einfach wenn’s reicht wenn mal genug ist man merkt das URAUFFÜHRUNG und dann macht man Zeit Zu Gehen Die Abschiedstournee Living Proof The Farewell Tour The Last Waltz Kiss Farewell Tour ein REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ALEXANDRA WILKE letztes Mal Carla Live in Las Vegas als ich das über die Bühne DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CHRISTIN IHLE gebracht hatte meinen Rückzug aus dem Business stilvoll und mit Würde vollzogen blieb mir viel Zeit für andere Dinge PREMIERE 25. 11. und ich hatte gar nichts vor ich hatte Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag und Sonntag nichts vor wann hat man das schon mal hell of a Aufgabe so viel Zeit also fuhr ich in die Welt am Deutschen Theater Berlin präsentiert. Ihr Stück „Demut ich hielt Ausschau vor deinen Taten Baby“ wurde 2012 am Theater Bielefeld urEin Auto, vier Frauen und eine Drohne namens Emily sind auf aufgeführt, gewann 2013 den Publikumspreis beim Festival dem Weg durch die Republik. Ihre Mission: Die Welt retten. Radikal jung am Volksthea­ter München und wurde zum HeiOder zumindest die Castingshow zur Weltrettung gewinnen, delberger Stückemarkt eingeladen. Die Inszenierung des Wieden Grand Prix De La Vision. Dazu hat Carla, weit gereist und ner Burgtheaters war bei den Autorentheatertagen am Deutweltbekannt, sich das perfekte Team zusammengestellt. Skart, schen Theater Berlin zu Gast. 2014 erhielt Laura Naumann skrupellos, weil heartbroken, Anna, Staatsbürgerin des Inter- das Literaturstipendium der Kulturstiftung des Freistaates nets, die Drohne Emily und Halbgar, die, wenn auch unfrei- Sachsen. Laura Naumann ist Teil des Autorinnen- und Perwillig, eine 1-a-Nahkampfausbildung in den Erzgebirgswäl- formerinnenkollektivs Henrike Iglesias. dern absolviert hat. Was Carla dabei nicht einkalkuliert hat: dass die Weltretterinnen sich nicht kennen, sich nicht unbe- Die Regisseurin Alexandra Wilke studierte von 2003 bis dingt mögen und sich über die Einzelheiten ihres Plans alles 2007 Schauspielregie an der Hochschule für Schau­spielkunst andere als einig sind. „Ernst Busch“ in Berlin. Sie inszenierte bereits zahlreiche Ur Laura Naumanns Auftragswerk für das Schauspiel aufführungen, u. a. am Schauspiel Chemnitz „Küß mich hinLeipzig ist ein Road Trip in eine glücklichere Zukunft, bei ter Kaufhof“ von Anne Habermehl und „Menschen bei der dem Weg und Ziel einige Überraschungen bereithalten. Wie Arbeit“ von Henriette Dushe (für die sie jeweils in den Jahreser ausgeht, ist noch offen, denn zum Zeitpunkt der Veröffent- rückschauen der Zeitschrift Theater heute eine Nennung als lichung dieses Spielzeitheftes schreibt die Autorin noch an ih- Nachwuchsregisseurin des Jahres erhielt), „Die Handgriffe rem Stück. der Evakuierung“ von Susanna Mewe (Gewinnerstück des Retzhofer Dramapreis 2011) und „Das Weiß an den Rändern Laura Naumann wurde 1989 in Leipzig geboren und studierte der Nacht“ von Anne Nather. Am Schauspiel Leipzig war sie an der Universität Hildesheim Kreatives Schrei­ben und Kul- in der Spielzeit 2014/15 als Regisseurin der Uraufführung „Die turjournalismus. In der Spielzeit 2009/10 war sie Stipendia- zweieinhalb Leben des Heinrich Walter Nichts“ von Lukas tin des Autorenlabors am Düsseldorfer Schauspielhaus, 2011 Linder zu erleben. nahm sie an den Werkstatttagen des Burgtheaters Wien teil. Ihr Text „süßer vogel undsoweiter“ erhielt den Münchner Förderpreis für neue deutschsprachige Dramatik und wurde 2010 in einer Werkstattinszenierung bei den Autorentheatertagen 67 GEISTER SIND AUCH NUR MENSCHEN KATJA BRUNNER „Sie sind angealtert, sie sind angekrankt von der Zeit, sie können sich kaum wehren, sie sind in die Gebrechlichkeit und ins Alter hineingefallen wie eine Wespe in einen Honigtopf.“ In den Heimen finden sie ihre letzte Heimat. Die Alten. Tatkräftig waren sie einst, bürgerliche Leben führten sie, und jetzt sind sie dort angekommen, wo nur noch ihr Körper ihnen vorgibt, wer sie zu sein haben. „Los geht ein SPRECHEN OHNE ZUKUNFT — Zukunft, diese kompromittierende Sau — daher freier als manch anderes Sprechen.“ Dieses Sprechen nimmt nicht Platz vor der Bettkante, sondern wühlt sich hinein in die mit Schläuchen und Kathetern verzierten Bettstätten der zum Liegen Verdammten. Von Berührungen durch Pflegerhand zugefügte Hämatome werden im allseitigen Einvernehmen als „Zeichen der Zuneigung“ befunden. Kein Blatt mehr nehmen die Alten vor die ausgetrockneten Münder. Schwall um Schwall bricht es ungehört aus ihnen heraus. Und sie stehen verwundert vor den Scherben ihres Lebens, Erlebtes steht neben unwiederbringlich Verpasstem, Träume mutieren zu Albträumen. Sie verlieren sich unberührt in der Einsamkeit und werden inwendig aufgezehrt. DEUTSCHE ERSTAUFFÜHRUNG REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CLAUDIA BAUER DRAMATURGIE. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KATJA HERLEMANN PREMIERE 17. 3. Katja Brunner, geboren 1992 in Zürich, studierte Literarisches Schreiben an der Hochschule der Künste Bern und Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin. 2010 entstand innerhalb des Dramenprozessors ihr Stück „von den beinen zu kurz“ (uraufgeführt am Theater Winkelwiese in Zürich), mit dem sie 2013 den Mülheimer Dramatikerpreis gewann und im selben Jahr in der Kritikerumfrage von Theater heute zur besten Nachwuchsautorin gewählt wurde. 2012 nahm sie an den Werkstatttagen des Burgtheaters teil und 2013 war sie mit ihrem Stück „die hölle ist auch nur eine sauna“ zum Heidelberger Stückemarkt eingeladen. In der Spielzeit 2014/15 war Katja Brunner Hausautorin am Theater Luzern und im Sommer 2015 Stipendiatin am Literarischen Colloquium Berlin. Die Autorin Katja Brunner spricht durch die, die nicht mehr sprechen können. Sie holt die Todgeweihten, die in der alltäglichen Betriebsamkeit unserer Welt nicht mehr funktionieren, zurück in die Sichtbarkeit. Nett wird es nicht, ihnen zuzuhören. Es verletzt und ist hart und erbarmungslos. Es ist keine Hilflosigkeit, die sich Gehör verschafft, sondern sie dringen mit ihren Stimmen unangenehm in unser Fühlen ein und las- Die Regisseurin Claudia Bauer ist seit der Spielzeit 2015/16 sen uns nicht mehr los. Ein unerbittliches Zerren an unserem Hausregisseurin am Schauspiel Leipzig und hat in der Diskothek mit den Uraufführungen von Wolfram Hölls „Und dann“ Innersten beginnt. (eingeladen zu den Mülheimer Theatertagen — Stücke 2014, zu den Autorentheatertagen am Deutschen Theater Berlin und zum Heidelberger Stückemarkt) und Bernhard Studlars „Die Ermüdeten“ deutschlandweit von sich reden gemacht. 68 ROSE IS A ROSE IS A ROSE IS A ROSE IVANA SAJKO „Rose is a rose“ ist eine Liebesgeschichte. Die Liebe ereignet sich in einer Nacht, einfach so, an einem Mittwochabend, dem leider ein Donnerstag mit Arbeit folgt, nach der Begegnung zweier Menschen in der Disco. Die Liebe findet einfach statt. „Sie liebten sich, als würden sie sich prügeln. Danach prahlten sie noch lange mit ihren blauen Flecken und betasteten ihre Narben.“ Gleichzeitig aber brechen vor den Fenstern Tumulte aus. Autos brennen, Schaufensterscheiben springen, Polizei und Militär stürmen die Straßen, Molotowcocktails fliegen, Nachrichtenmeldungen überschlagen sich — und mitten darin Menschen, orientierungslose Menschen. „Rose is a rose“ erzählt von der Liebesbegegnung zweier Menschen, vom mehr als 200-tägigen Marathontanz 1930 in Chicago, von Rembrandts berühmter „Nachtwache“. Und evoziert Bilder von Aufruhr, brennenden Häusern, Krawallen, Terror und Gewalt. Ein Aufruhr, der sich überall ereignen könnte und in dem die Stimmen des Textes sich plötzlich wiederfinden — und sich verhalten müssen. Ivana Sajkos Liebesgeschichte ist eine eindringlich rhythmische, assoziative Partitur über Liebe und Subversion. „Ich wollte über die Liebe schreiben, in der Überzeugung, dass es sich um ein — sowohl im künstlerischen wie auch im politischen Sinne — subversives Thema handelt, vollständig außerhalb des Systems und der Ökonomie. Außerhalb der Worte. Die Liebe ist, so scheint es mir, fast immer eine Geschichte über den Mangel an Liebe. Sonst geht sie über in Kitsch, oder sie wird zu einer Predigt.“ Ivana Sajko ES IST EGAL. ES IST EGAL. ES IST EGAL. ICH SAGE: ES IST EGAL. UND ES IST DOCH NICHT EGAL. STUDIOINSZENIERUNG AUS DEM KROATISCHEN VON ALIDA BREMER REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ANITA VULESICA BÜHNE & KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . HENRIKE ENGEL MUSIK. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . FRIEDERIKE BERNHARDT DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MATTHIAS HUBER PREMIERE 2. 4. Ivana Sajko, geboren 1975 in Zagreb, ist eine der wichtigsten literarischen und mehrfach ausgezeichneten Stimmen Südosteuropas. „Rose is a rose“ ist der erste Text ihrer „Trilogie des Ungehorsams“ und entstand schon 2008 als Stückauftrag für den steirischen herbst Graz. Ebenfalls im Jahr 2008 erschien ihr erster Roman „Rio Bar“, für den sie den höchsten kroatischen Literaturpreis erhielt, in deutscher Übersetzung. Anita Vulesica, aufgewachsen in Zadar (Kroatien) und Berlin, gehört seit 2011 fest zum Ensemble des Deutschen Theaters in Berlin. Zuvor arbeitete sie u. a. am Theaterhaus Jena, an der Schaubühne Berlin, dem Deutschen Schauspielhaus Hamburg und dem Schauspiel Leipzig, wo ihr 2009 der Leipziger Theaterpreis verliehen wurde. Anita Vulesica ist ebenso bekannt aus diversen Film- und Fernsehproduktionen. In einer ihrer letzten Regiearbeiten inszenierte sie 2015 Marianna Salzmanns „Weltrettungsauftrag“ mit Studierenden des Thomas Bernhard Instituts der Universität Mozarteum Salzburg. 69 E ER M D H A IE FN A U W DIE ERMÜDETEN ODER DAS ETWAS, DAS WIR SIND BERNHARD STUDLAR Sie sind Nichtraucher, sie trinken Bio-Bier und sie bauen ihr Gemüse selbst an. Sie sind Paare, Singles oder Eltern. Sie sind in der Mitte ihres Lebens angekommen. Gebrandmarkt als Generation Golf, als Null-Bock-Generation, sind sie die Kindeskinder der Nachkriegskinder, die Kinder der Hippies und der verspießten Kleinbürger. Sie feilen an ihren Karrieren oder an ihren Investmentfonds. Sie pflegen ihre bürgerlichen linksliberalen Weltanschauungen und ihre Selbstfindungstrips. Sie leben bodenständig und funktionstüchtig. Oder auch prekär und trotzdem traumlos. Und jetzt treffen sie sich endlich mal wieder, auf einer Party, mit ausnahmsweise auch mal alkoholischen Getränken, auf einer Dachterrasse hoch über der Stadt. Die Kinder sind im Bett, das Kindermädchen instruiert, und doch will der geplante ausgelassene Abend irgendwie nicht so recht gelingen. Zunächst noch in Smalltalks um ein anregendes Gespräch sich bemühend, werden doch schnell alle Hüllen fallen gelassen. Und es wird ganz böse. Bernhard Studlar scheut den Abgrund nicht, der sich zwischen diesen Freunden und Bekannten auftut. Ohne doppelten Boden schauen wir ihnen dabei zu, wie sie auch noch die letzten Grenzen des guten Anstands fallen lassen. Und was bleibt, ist ein schütteres Lebensgefühl: Für immer jung, schon steinalt. Prost! Und am Ende noch ein Erinnerungsfoto. Es gibt zwar nichts zu feiern, trotzdem schön, dass ihr alle da seid. „Regisseurin Claudia Bauer hat den Abgrund des erschöpften Selbst an seiner urmodernen Wurzel gepackt: die beklagenswerte, dabei aber nicht unkomische Zerrissenheit der angeblich selbstmächtigen Subjekte. Das unheimliche Zusammentreffen von maskenhaftem Frohsinn, stereotypen Bewegungsroutinen und Bernhard Studlars hochintensiv darübergelegten Gesellschafts-Sprechblasen sorgen für ein schauriges Geisterbahnfeeling im Jetzt.“ THEATER HEUTE URAUFFÜHRUNG REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CLAUDIA BAUER BÜHNE & KOSTÜME. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ANDREAS AUERBACH MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . JONAS MARTIN SCHMID DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MATTHIAS HUBER MIT: WENZEL BANNEYER, SOPHIE HOTTINGER, TILO KRÜGEL, DIRK LANGE, ANNETT SAWALLISCH, KATHARINA SCHMIDT WIEDERAUFNAHME 21. 10. ECHT? — SUPER. Bernhard Studlar erhielt 2001 den Autorenpreis des Heidelberger Stückemarktes für sein Stück „Transdanubia-Dreaming“ und für das erste mit Andreas Sauter gemeinsam verfasste Stück „A. ist eine andere“ wurde er mit dem Kleist-Förderpreis für junge Dramatik 2000 ausgezeichnet. „All about Mary Long“ erhielt den Preis für eine „Radikalkomödie“ vom Staatstheater Kassel (UA beim Donaufestival 2004). Bernhard Studlar lebt als freischaffender Autor in Wien, schrieb in den letzten Jahren zahlreiche Stücke für das Rabenhof Theater in Wien und leitet die WIENER WORTSTAETTEN, ein internationales AutorInnenprojekt, für das er zusammen mit dem Regisseur Hans Escher 2008 für den Nestroy-Theaterpreis nominiert wurde. Die Uraufführung von „Die Ermüdeten oder Das Etwas, das wir sind“ inszenierte Claudia Bauer, seit der Spielzeit 2015/16 Hausregisseurin am Schauspiel Leipzig. 70 - A ER FN D U IE A W H M E DAS TIERREICH NOLTE DECAR Es ist der erste Tag der Sommerferien und der Beginn eines aberwitzigen Reigens durch die Lebenswelt fast Erwachsener. Im kleinen Bad Mersdorf vermisst Regine Hummel ihr Chinchilla, versucht sich Heiner Liliencron in Annäherungsversuchen an Babet Müller, probt die Theatergruppe Kleists „Prinz Friedrich von Homburg“, will die Schulumbenennungs-AG demokratisch einen neuen Namen finden, ist Niko Antonopoulos schon lange in Nicole Schneider verliebt, bis — ein Leo­ pard II Kampfpanzer vom Himmel herab auf die Schule fällt. War dieser Teil einer Waffenlieferung an eine saudi-arabische Kleinstadt oder eine illegale UFO-Lieferung? Sei’s drum, denn Jasper Hauff-Samel und Lilli Meier, die sich in der Abneigung gegenüber Reclamheften und Kindergeschichten einig sind, haben einen Autounfall, wobei Lilli ein Bein verliert. Klaus Nöhler bemerkt, dass er gar keine Mädchen küssen möchte, sondern Steffen Thalbrück, dies und noch viel mehr, bis — der letzte Tag der Ferien naht. NIKO: HAST DU GEHÖRT, DER KLAUS NÖHLER HAT WOHL RICHTIGE BRUSTHAARE. In der dritten Spielzeit im Programm: „Das Tierreich“ bietet die Spielwiese für 6 SpielerInnen in 21 Figuren, die in immer fortwährenden Konstellationen, pointierten Dialogen und schnellem Szenenwechsel aufeinandertreffen. Jakob Nolte und Michel Decar studierten an der Universität der Künste Berlin Szenisches Schreiben. Für „Das Tierreich“ erhielten sie 2013 den Brüder-Grimm-Preis des Landes Berlin und eine Einladung zum Autorenwettbewerb des Heidelberger Stückemarkts 2014. Die Uraufführung von „Das Tierreich“ 2015 war die erste Arbeit des Regisseurs Gordon Kämmerer am Schauspiel Leipzig, der auch die Uraufführung „der herzerlfresser“ sowie „Die Räuber“ inszeniert hat. PAUL: MIR DOCH EGAL. NIKO: NEE, ICH MEIN JA AUCH NUR. EINGELADEN ZUM HEIDELBERGER STÜCKEMARKT 2015 EINGELADEN ZUM FESTIVAL RADIKAL JUNG 2015 URAUFFÜHRUNG REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GORDON KÄMMERER BÜHNE. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . JANA WASSONG „Regisseur Gordon Kämmerer verwandelt die aneinandergeschnittenen Dialog-Sequenzen in einen bizarren Bühnen-Comic. Die latente Wucht hinter allem Witz und der alltäglichen Harmlosigkeit trifft wirkungsvoll.“ LEIPZIGER VOLKSZEITUNG KOSTÜME. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . JOSA DAVID MARX VIDEO. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . STINI RÖHRS DRAMATURGIE. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . JULIA FIGDOR MIT: JULIA BERKE, ANDREAS HERRMANN, ANNA KEIL, DIRK LANGE, MICHAEL PEMPELFORTH, HENRIETTE SEIER „Gordon Kämmerer verfremdet und überdreht die Szenen, die atemlos hintereinandergesetzt werden, konsequent und amüsant. Und die Schauspieler geben das ganz präzise in Rhythmus, Körperbewegung und -beherrschung.“ WIEDERAUFNAHME NACHTKRITIK.DE 71 SEPTEMBER / OKTOBER E ER M D H A IE FN A U W DREI SIND WIR WOLFRAM HÖLL AUFTRAGSWERK DES SCHAUSPIEL LEIPZIG EINGELADEN ZU DEN MÜLHEIMER THEATERTAGEN — STÜCKE 2016 DRAMATIKERPREIS DES KULTURKREISES DER DEUTSCHEN WIRTSCHAFT 2015 „STÜCK DES MONATS“ IN THEATER HEUTE, HEFT 4 / 2016 URAUFFÜHRUNG REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . THIRZA BRUNCKEN Bereits mit seinem ersten Stück „Und dann“, das seine Uraufführung 2013 am Schauspiel Leipzig erlebte, erhielt der Autor zahlreiche Preise, u. a. den Preis „Theatertext als Hörspiel“ beim Berliner Stückemarkt 2012, den Literaturpreis des Kantons Bern 2013, den Förderpreis zum Lessingpreis des Freistaates Sachsen 2014 sowie den renommierten Mülheimer Dramatikerpreis — Stücke 2014. „Drei sind wir“ ist nun die zweite Uraufführung des Autors am Schauspiel Leipzig. BÜHNE & KOSTÜME. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CHRISTOPH ERNST Die Regisseurin Thirza Bruncken hat sich immer wieder mit innovativen Texten deutschsprachiger AutorInnen auseinandergesetzt, u. a. von Heiner Müller, Mona Winter, Michael Roes, MIT: JULIUS BORNMANN, ANNA KEIL, BETTINA SCHMIDT, SEBASTIAN TESSENOW Elfriede Jelinek, Lothar Trolle, Rainald Goetz, Thomas Jonigk, Marlene Streeruwitz, Franzobel, Arnolt Bronnen und Anna WIEDERAUFNAHME SEPTEMBER / OKTOBER Behringer. Sie inszenierte u. a. am Schauspiel Köln, Schauspiel Düsseldorf, Hamburger Schauspielhaus, Tokyo Engeki Ensemble, Residenztheater München, an den Münchner KammerspieFrühling kommt in die Welt. Ein kleiner Mensch, der, noch nicht len, am Volkstheater Wien, Schauspiel Frankfurt, Theater Dorteinmal angekommen, vielleicht schon bald wieder gehen muss. mund und am Nationaltheater Weimar. Eine seltene Art von Trisomie wird diagnostiziert und nur wenig Lebenszeit bescheinigt ihm der Arzt. Doch die Familie lebt mit Frühling ihren Traum und sie gehen nach Kanada, zu dritt. Sie kaufen ein Haus. Sie bekommen Besuch. Die Alten, die Eltern der Eltern, reisen an, das Kind zu sehen, es so lange zu sehen wie irgend möglich. Ihre Rundreise durchs Land ist ein Kreisen um das kleine Kind, das sie glauben, nur kurz als Großeltern erleben zu dürfen. Der Onkel reist an. Ein schwieriger junger Mann, der mit dem Kind fischen geht, der Fische fängt und sie wieder ins Wasser setzt. Und die Urgroßmutter reist an, mit einem Körper voller Schubladen, aus denen sie Dinge und Erinnerungen herausholt. Und Dias ihres verstorbenen Mannes — Dias, die sie nicht kennt, Dias, die sie zum ersten Mal sieht und die die Familiengeschichte neu schreiben werden. Und immer weiter „Anna Keil, Bettina Schmidt, Julius Bornmann wächst Frühling. Bis er irgendwann nicht mehr wächst. Und und Sebastian Tessenow agieren mit großer bleibt. Und dann nicht mehr bleibt, sondern kleiner wird. Bis er Körperbeherrschung. Ein Zittern wird zum Zucken nicht mehr da ist. wird zum Spasmus. Die Grenzen zwischen Wolfram Hölls Texte sprechen vom Verschwinden. Es begann Gesundheit und Krankheit verwischen. Das sind starke, abstrakte Bilder.“ mit dem Verschwinden der Mutter, mit dem Verschwinden des SÜDDEUTSCHE ZEITUNG Vaters, und nun ist es ein Kind, das verschwindet, unmerklich und erschütterlich. Es wird eine Welt gegeben haben und diese „80 Minuten konzentrierter Wahnsinn: Welt wird nicht mehr sein. Von nichts weniger spricht der Text. Innendruck, Außendruck und Gegendruck in Und das in einer Sprache, die in Worten und Bildern sich lyrisch einem dichten Gefühls-Dampfkessel.“ verästelt, sich nicht verliert, die mit dem zu Erzählenden ringt THEATER HEUTE und die schließlich ein Loch reißt, wenn die letzte Silbe verklungen ist. Aufgehoben und warm ist man in den Worten und kalt wird es, wenn sie aufhören. DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TORSTEN BUSS WIR ÜBEN ERSETZEN UND ENTSETZEN UNS 72 H M Die Regisseurin Mirja Biel wurde 1977 in Kiel geboren. Sie absolvierte zunächst eine Ausbildung zur Theatermalerin am Theater Lübeck. Nach dem Studium der Literatur-, Kunstgeschichte und Theaterwissenschaft in Berlin studierte sie Theaterregie an der Theaterakademie Hamburg. Mirja Biel arbeitet seit 2008 als Regisseurin, wobei sie häufig auch das Bühnen- und Kostümbild für ihre Arbeiten realisierte. Bis 2013 arbeitete sie mit Joerg Zboralski als Regieduo Biel/Zboralski zusammen. Sie inszenierte u. a. am Theater Bremen, am Nationaltheater Mannheim, am Theater Lübeck und am DT Göttingen. Am Theater Bonn ist sie seit 2013 als Hausregisseurin tätig. Mit „die hockenden“ stellt sie sich das erste Mal am Schauspiel Leipzig vor. 73 GEWINNERSTÜCK DES RETZHOFER DRAMAPREIS 2015 DEUTSCHE ERSTAUFFÜHRUNG REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MIRJA BIEL BÜHNE & KOSTÜME. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TINE BECKER MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SOPHIA KENNEDY DRAMATURGIE. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ALEXANDER ELSNER MIT: ANNE CATHRIN BUHTZ, ANDREAS DYSZEWSKI, ANDREAS HERRMANN, SOPHIE HOTTINGER, ANNA KEIL, DIRK LANGE WIEDERAUFNAHME SEPTEMBER / OKTOBER E Miroslava Svolikovas „die hockenden“ ist einer der beiden Gewinnertexte des Retzhofer Dramapreis 2015. Ein Sprachexperiment, das es schafft, Trostlosigkeit und Stillstand einzufangen, ohne dabei auf Humor zu verzichten. Die SprecherInnen changieren zwischen Chor und Individuen. So fängt der Text einen Gesellschaftszustand ein, in dem das Aufbegehren gegen die Unmöglichkeit hart bestraft wird. Ein Dorf. Eine geschlossene Gemeinschaft. Beklemmung und Gleichförmigkeit erscheinen fast greifbar in der Atmosphäre dieser Welt. Die Menschen, die hier ihr Dasein bestreiten, sind in einer Art Zwischenwelt gefangen, die aus Kneipen, Landstraßen und öffentlichen Plätzen besteht. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, hier einen Sinn zu entdecken und den Glauben zu etablieren, dass die Zukunft geschrieben ist und man sich ohnehin nicht mehr zur Wehr setzen muss — oder: sich gerade deshalb mit allen Kräften entgegenstemmen muss. Und wer auch immer ausgewählt wird, dieses Evangelium zu verkünden, er muss es wert sein, ein Martyrium zu erdulden. Währenddessen brennen im Dorf in regelmäßigen Abständen die Kneipen nieder. Keiner weiß, wer die Feuer legt oder was der Grund der Brände ist. In unendlicher Lakonie werden die Kneipen einfach immer wieder neu errichtet. Sie sind die Lebensader, das heimlich pochende Herz der Gemeinschaft. Man trifft sich und spricht über alles und nichts. Vor allem aber über das Abwesende. Hier muss auch der Auserwählte endlose Schnapstiraden über sich ergehen lassen, muss von der Zukunft erzählen, die fast niemanden interessiert, wenn man von der ja sowieso weiß, wie sie aussehen wird. Es ist eine Welt der Absurdität und des Stillstandes. Man flüchtet sich in den Schnaps, in vermeintliche Was-wäre-wennGespräche, in die goldene Vergangenheit und die glorreiche Zukunft. Und doch überstrahlt das morbide Jetzt alles. Ein Jetzt, aus dem man sich kaum retten kann. - A MIROSLAVA SVOLIKOVA ICH NEHM MIR HEUTE FREI VON MIR! ER FN D U IE A W DIE HOCKENDEN E ER M D H A IE W FN U A DER HERZERL– FRESSER FERDINAND SCHMALZ AUFTRAGSWERK DES SCHAUSPIEL LEIPZIG URAUFFÜHRUNG Nach seinen ersten beiden Stücken „am beispiel der butter“ und „dosenfleisch“ ist „der herzerlfresser“, eine Auftrags­arbeit für das Schauspiel Leipzig, nun bereits der dritte Text, den der Autor Ferdinand Schmalz nicht nur einem Publikum mit speziellen kulinarischen Gelüsten schenkt. Ein neues Einkaufszentrum entsteht, auf Sumpf gebaut, in einer Kleinstadt, die mit Leben gefüllt werden soll. Ein Treffpunkt soll dieser Ort werden, an dem sich die Menschen begegnen, wieder zueinanderfinden. Doch noch vor der Eröffnung geschieht Merkwürdiges: Es werden Frauenleichen gefunden, ohne Herz. Die Morde erinnern an einen steirischen Mythos, wonach ein junger Mann gehört hatte, dass er sich unsichtbar machen könne, wenn er die Herzen von sieben Jungfrauen verzehre. Sechs tötete er, dann wurde er als Mörder erkannt und seiner Strafe zugeführt. Sollte er zurückgekehrt sein aus der Unterwelt? Sollte der sumpfige Grund nicht nur die Körper an die Oberfläche gedrückt haben, sondern auch anderes längst Vergangenes? Die Öffentlichkeit darf nichts davon erfahren, sonst ist das ganze Versprechen einer blühenden Zukunft dahin. Der gangsterer andi ist Nachtwächter und nimmt sich der Ermittlungen an. Beauftragt vom acker rudi, dem Bürgermeister, entsorgt er mehr schlecht als recht die Leichen. Doch plötzlich erscheint ein Fremder im Dorf, der pfeil herbert, Fleischhacker von Beruf. Der fauna florentina ist er ein spannender Neuzugang im Reigen der immergleichen Männer, die um ihre Gunst buhlen. Doch die fußpflege irene erinnert sich eines merkwürdigen Aufeinandertreffens mit ihm. IN DER ENGE UNSRER HERZEN TRAGEN WIR DIE GANZE LIEBE DIESER WELT, UND KÖNNTEN GLÜCKLICH SEIN. REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GORDON KÄMMERER BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . JANA WASSONG KOSTÜME. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . JOSA DAVID MARX MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MAX THOMMES DRAMATURGIE. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ESTHER HOLLAND-MERTEN MIT: MICHAEL PEMPELFORTH, FELIX AXEL PREISSLER, RUNA PERNODA SCHAEFER, FLORIAN STEFFENS, MAX THOMMES WIEDERAUFNAHME NOVEMBER / DEZEMBER „Der Abend ist wie ein Hochgeschwindigkeits­rennen in einem Einkaufswagen durch einen dauerbeschallten, bunten Supermarkt.“ NACHTKRITIK.DE Irgendwie schräge Vögel sind sie alle, die Figuren, die Ferdinand Schmalz hier zum Leben erweckt. Und er gibt ihnen jenen Schuss schwarzen Humors mit, der auch noch der letzten Tragik der Ereignisse den Schrecken nimmt: Es gibt einen weiteren Toten. Der Autor Ferdinand Schmalz gewann mit seinem ersten Text „am beispiel der butter“, das am Schauspiel Leipzig seine Uraufführung erlebte, 2013 den Retzhofer Dramapreis und wurde damit zu den Mülheimer Theatertagen — Stücke 2014 eingeladen. In der Kritikerumfrage von Theater heute 2014 wurde er zum Nachwuchsdramatiker des Jahres gewählt. Mit der Inszenierung seines Stückes „dosenfleisch“ durch das Wiener Burgtheater eröffnete er 2015 die Autorentheatertage am Deutschen Theater Berlin. Neben der Uraufführungsinszenierung des „herzerlfresser“ sind von Regisseur Gordon Kämmerer auch „Die Räuber“ und die Uraufführungsinszenierung von Nolte Decars „Das Tierreich“ zu sehen. 74 H M E GEWINNERSTÜCK DER MÜLHEIMER THEATERTAGE — STÜCKE 2014 EINGELADEN ZUM HEIDELBERGER STÜCKEMARKT 2014 UND ZU DEN AUTORENTHEATERTAGEN BERLIN 2014 URAUFFÜHRUNG REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CLAUDIA BAUER BÜHNE & KOSTÜME. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ANDREAS AUERBACH MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PEER BAIERLEIN „Ein Kind spricht. Es spricht von den Häusern, den Betonhäusern, den Steinen am Spielplatz — von Gletschern gebracht, vom Vater, von der Mutter, es spricht von Ausflügen in die Stadt, den Paraden, der Erinnerung an die Paraden, erinnert sich der Erinnerung. Das Kind spricht, es erzählt und zählt die Plattenbauten, die großen Steine am Spielplatz, die Stockwerke und Klingelknöpfe, und ehe man sich’s versieht, ist man gefangen in einer Arithmetik des Verlustes, macht einen die Zahl traurig, verweist eine Drei immer auf die Vier, die leider nicht ist, und leidet die Zwei an der Drei, am Fehlen der Eins. Das Kind zählt, und kein Abzählreim ist zur Hand, der die Abwesenheit ungeschehen machen und das Verlorene zurückholen könnte, weil auch der Kinderreim an der Grenze des ‚... und raus bist du‘ endet. Hölls ‚Und dann‘ ist ein Text über das ‚Erinnern‘ als Spur des Todes im Leben: Das Du ist vom Sein ins Erinnert-Sein übergegangen. Der geliebte Mensch ist nicht mehr, und dann, dann ist der geliebte Mensch nichts anderes mehr als Erinnerung. In dieser Kluft, in diesem Und-dann, operiert Hölls Text. Und er tut dies mit beeindruckender sprachlicher Feinheit, mit Diskretion und wunderbarem Willen zur Form.“ Ewald Palmetshofer in der Jurybegründung der Einladung zum Stückemarkt des Berliner Theatertreffens 2012 Auch in der vierten Spielzeit ist Claudia Bauers hochgelobte Uraufführung des Textes von Wolfram Höll im Spielplan. „Ganz großartiges Theater.“ MDR FIGARO 75 DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MATTHIAS - A WOLFRAM HÖLL WIEDER NACH OSTEN FAHREN. ER FN D U IE A W UND DANN HUBER & ESTHER HOLLAND-MERTEN MIT: WENZEL BANNEYER, DANIELA KECKEIS, HEINER KOCK, MARKUS LERCH WIEDERAUFNAHME NOVEMBER / DEZEMBER RESID DENZ Die Residenz des Schauspiel Leipzig ist keine reine Spielstätte. Sie ist und kann weitaus mehr. Sie ist Produktionsstätte für performativ arbeitende KünstlerInnen und Kollektive. Inmitten der Baumwollspinnerei, einem Zentrum künstlerischen Schaffens in Leipzig, beherbergt sie mehrmals jährlich für sechs bis acht Wochen KünstlerInnen, die dort ihre Projekte realisieren können. Sie benutzen weitaus andere Mittel und Wege als das Sprechtheater und sind so auch immer eine unabdingbare Erweiterung des traditionellen Theaterschaffens. Ihre Arbeitsweisen sind offen, prozessual, experimentell. Sie probieren aus. Sie suchen. Immer sind die Premieren dort auch Zwischenschritte der Arbeit. Das macht diesen Ort so besonders. Produktionen, die dort realisiert wurden, touren durch ganz Deutschland. Und aus den Ergebnissen entstehen wiederum neue Produktionen, die mal inhaltlich, mal formal an das anschließen, was in der Residenz entwickelt wurde. Dieser Erfolg der letzten drei Jahre ermutigt uns, das Schauspiel Leipzig, die Residenz auch weiterhin als Heimat künstlerischen Schaffens zur V erfügung zu stellen. Kooperationspartner 78 INTERROBANG DER PROZESS 2.0 „Jemand musste Josef K. verleumdet haben, denn ohne dass er etwas Böses getan hätte, wurde er eines Morgens verhaftet.“ Ähnlich wie dem Protagonisten in Kafkas Roman „Der Prozess“ kann es einem in der digitalisierten Gegenwart ergehen, wenn einem — ohne dass man wüsste warum — plötzlich die Einreise in ein Land verweigert wird, die Kreditwürdigkeit aberkannt oder ein Versicherungsbeitrag erhöht wird, oder wenn man gar in das Fadenkreuz einer Kampfdrohne gerät. In all diesen Fällen wird man „verurteilt“, ohne dass man vorher die Chance gehabt hätte, gehört zu werden, geschweige denn sich in einem rechtsstaatlichen Verfahren zu verteidigen. Nach Interrobangs Big-Data-Spiel „To Like or Not to Like“, das sie in der Spielzeit 2014/15 in der Residenz realisierten, bei dem mithilfe des Publikums und von selbst geschriebenen Computerprogrammen eine Datensammlung erstellt und ausgewertet wurde, widmen sich Interrobang in ihrem neuen Projekt „Der Prozess 2.0“ einer ganz spezifischen Facette unserer digitalen Zukunft: der juristischen Dimension PERFORMING STORIES — ERZÄHLEN IN THEATER & PERFORMANCE VORTRAG & GESPRÄCH MIT NINA TECKLENBURG 22. 9. 20 00 des digitalisierten Menschen. Welche Rechte hat der digital gewordene Mensch? Welches Recht gilt (noch) und für wen? Was sind die Menschenrechte der Zukunft? Welche Rechte und Freiheiten hat ein Mensch, wenn sich aus der Analyse seiner Datenschatten immer weitreichendere Rückschlüsse auf sein Verhalten ziehen lassen und diese Rückschlüsse wiederum Auswirkungen auf Grundrechte, Reisefreiheit und Versicherungsschutz haben? Das Ich der Zukunft ist — ganz ähnlich wie in Kafkas Roman — durchschaubar und verdächtig, ohne etwas „Böses“ getan zu haben. „Der Prozess 2.0“ errichtet ein undurchschaubares Labyrinth aus Vermutungen, Verdächtigungen und obskuren Verfahrensweisen: ein installatives Theaterlabyrinth, durch das sich die ZuschauerInnen — jede/r in der „Rolle“ des Josef K. — hindurchnavigieren. PREMIERE 17. 9. 21. 9. 29. 9. 20 9. 28. 9. 30. 9. 1. 10. Spuren lesen, Dinge sammeln, Erinnerungen kartographieren, um die Wette biographieren. In den performativen Künsten lassen sich eine Reihe neuer Erzählpraktiken beobachten, die sich weder als „dramatisch“ noch als „postdramatisch“ beschreiben lassen. Vor dem Hintergrund innovativer Erzählformen entwickelt Nina Tecklenburg einen alternativen Zugang zum Narrativen, den sie in ihrem Vortrag anhand aktueller Beispiele aus dem performativen Theater erläutert. Nina Tecklenburg ist Theaterwissenschaftlerin, Performerin, Regisseurin, Dramaturgin und Gründungsmitglied der Kompagnie Interrobang. 79 GASTSPIEL HENRIKE IGLESIAS GRRRRRL If anything can save us in this fraught and dazzling future, it is the rage of women and girls, of queers and freaks and sinners. Laurie Penny Henrike Iglesias haben eine Mission: Das Böse in sich begrüßen. Dem Bösen ein Zuhause geben. Das Böse um sich herum versammeln. Good girls go to heaven, bad girls go everywhere. GRRRRRL ist ein Abend über böse Frauen und über die produktive Kraft der Zerstörung. Eine Hommage an das Unangepasste, das Hässliche, das Laute. Henrike Iglesias sind ein vierköpfiges Autorinnen- und Performerinnenkollektiv, dessen Einsatzgebiet sich vom Populären zum Politischen hin zum Persönlichen erstreckt. Sie begreifen popkulturelle und massenmediale Phänomene als Spiegel gesellschaftlicher Zu- und Missstände. In ihren Arbeiten reiben sie sich an bestehenden Definitionen und Bildern des Weiblichen und setzen sich als Frauen dazu in Bezug. In der Residenz waren sie bereits in der Spielzeit 2013/14 zu Gast, in der sie ihr Projekt „I can be your hero baby“ realisierten. 13. 10. 14. 10. 15. 10. KATE MCINTOSH IN MANY HANDS (AT) Die aus Neuseeland stammende und in Brüssel lebende Performancekünstlerin Kate McIntosh arbeitet in ihren Stücken an den Grenzen von Theater, Tanz, Kabarett und Stand-up-Comedy. In ihrer neuen Produktion „In Many Hands“ beschäftigt sie sich mit dem Thema Lernen und erforscht kollektive Aneignungsprozesse. Im Zentrum ihrer Auseinandersetzung steht nicht das Lernen von Fakten, sondern von Fähigkeiten, die sich im Grenzbereich des Erlernbaren befinden. Es geht um Begegnungen mit dem unbekannten Anderen, um Erkenntnisse, die aus verstörenden und verwirrenden Erfahrungen resultieren. Ihr Interesse gilt dem Erkenntnisgewinn, der den Bereichen des imaginären und sensualistischen Erlebens innewohnt. In Prozessen von kollektiver Zertrümmerung und Neuaneignung von allgemein Bekanntem unternimmt Kate McIntosh mit dem Publikum als temporäre Gemeinschaft den Versuch, unbekanntes Terrain zu betreten und magische, mystische oder auch komische Begegnungen herauszufordern. In Kate McIntoshs Performances spielen die Metamorphosen von Identitäten, spielerische Fiktionalität und Imagination stets eine zentrale Rolle. Humor, Magie und die körperlichen Qualitäten der Darsteller sind ihr ebenso wichtig wie die konzeptionelle Konsequenz ihrer Projekte. Für „In Many Hands“ kooperiert sie in einer offenen Raumanordnung mit den Performern Arantxa Martinez (Madrid) und Josh Rutter (Berlin). 80 EINE PRODUKTION VON SPIN MIT PACT ZOLLVEREIN, SCHAUSPIEL LEIPZIG, KAAITHEATER, VOORUIT KUNSTENCENTRUM, BUDA KUNSTENCENTRUM, BIT TEATERGARASJEN, FAR° FESTIVAL DES ARTS VIVANTS, HOUSE ON FIRE NETWORK UND OPEN LATITUDES NETWORK. MIT UNTERSTÜTZUNG VON: PIANOFABRIEK BRÜSSEL UND TANZFABRIK BERLIN PREMIERE 28. 10. 2. 11. 29. 10. 3. 11. NOTFOUNDYET THE BOLAÑO PROJECT Der Roman „2666“ von Roberto Bolaño bildet den Ausgangspunkt für dieses Projekt. Er beginnt mit der Suche nach einem Schriftsteller, der in jener Wüstenstadt in Mexiko verschwindet, in der eine ungeklärte Mordserie an Frauen die Welt in Angst und Schrecken versetzt. Im Rahmen des Projekts, das auch als Plattform fungiert, um über die Zusammenhänge von Gewalt und Kreation zu forschen und zu untersuchen, wie ebendiese Zusammenhänge den kreativen Prozess beeinflussen, werden die Themen Gewalt, Realität und Fiktion zu performativen Erfahrungsräumen. Gibt es eine Möglichkeit, eine imaginäre Dokumentation der Realität zu schaffen? Eine Möglichkeit, die Realität zu hinterfragen? Das KünstlerInnenduo Laia Fabre und Thomas Kasebacher (notfoundyet) lädt fünf KünstlerInnen, die aus verschiedenen Disziplinen kommen, ein, sich mit dem Werk auseinanderzusetzen. Die 5 Kapitel des Buches werden so von 5 verschiedenen KünstlerInnenpositionen abgebildet und miteinander verbunden sein. Als Kooperation mit der euro-scene Leipzig 2015 realisierten notfoundyet den ersten Teil dieses großen Projekts in der Spielzeit 2015/16, das in seiner Gesamtheit nun in der Residenz des Schauspiel Leipzig zu erleben sein wird. PREMIERE 1. 12. 3. 12. 9. 12. 2. 12. 8. 12. 10. 12. GASTSPIEL GOB SQUAD WAR AND PEACE Nach dem erfolgreichen Gastspiel mit „Super Night Shot“ in der Residenz 2014 werden GOB SQUAD diese Spielzeit mit ihrer neuen Produktion „War and Peace“, einer Koproduktion mit dem Schauspiel Leipzig, wieder zu Gast sein bei uns, diesmal im Schauspielhaus. 19. 1. 20. 1. 21. 1. Mehr Informationen in diesem Heft ———> Seite 50 EIN PROJEKT VON PHILIPP PREUSS Entnehmen Sie bitte die genauen Informationen über diese Residenz unserer Webseite www.schauspiel-leipzig.de. Dort werden wir alle noch fehlenden Angaben stetig aktualisieren. 81 CHRISTOPH WINKLER SHEROES Der Choreograph Christoph Winkler gilt als einer der vielseitigsten Künstler Deutschlands. Er wurde schon früh von der Kritik für seinen innovativen Tanzstil und seine minimalistischen, streng komponierten, diskursiven Tanzdramen wahrgenommen und erhielt Einladungen zu zahlreichen Festivals. Seine Arbeit umfasst ein weites Spektrum von Formaten und reicht von sehr persönlichen bis hin zu politischen Themen. Sein Stück, das er in der Residenz entwickeln wird, beschäftigt sich mit dem gestiegenen Interesse an starken Frauenfiguren. Zahlreiche Filme wie beispielsweise „Ocean’s Eleven“ bekommen mittlerweile ihr „female remake“ oder neue/alte weibliche Superhelden werden nicht nur von Marvel auf den Markt geworfen. Diese Geste folgt in erster Linie ökonomischen Überlegungen und versucht, die veränderte Stellung von Frauen monetär nutzbar zu machen. Nichtdestotrotz werden dadurch eine Vielzahl von neuen Figuren geschaffen, die Teil unseres kulturellen Gedächtnisses werden. Dem gegenüber steht der Fakt, dass nach wie vor ein Großteil der von der Gesellschaft akzeptierten Vorbilder Männer sind. Waren es doch vorwiegend „typisch männliche“ Eigenschaften, die eine historische Person dazu qualifizierten, zum Vorbild zu werden. Noch überwiegen bei Weitem die Generäle, Kämpfer und Genies im Superheldenkosmos! Das Stück begibt sich nun auf die Suche nach geeigneten weiblichen Heldinnen und versucht herauszufinden, was diese von ihren männlichen Vorbildern unterscheidet. Mit vier Darstellerinnen wird auf humorvolle Weise versucht, neue weibliche Superheldinnen zu entwerfen und diese auf der Bühne lebendig werden zu lassen. Darüber hinaus werden bereits bekannte weibliche Vorbilder hinter- und befragt, um Ratschläge für eine zukünftige Generation von „Heldinnen“ zu formulieren. PREMIERE 2. 2. 4. 2. 10. 2. 3. 2. 9. 2. 11. 2. SUBBOTNIK DAS EINE AUGE WAR NOCH OFFEN, DAS ANDERE SCHON GESCHLOSSEN. ES WAR SCHÖN, DEM EINE WEILE ZUZUSEHEN. Das in Köln und Düsseldorf ansässige Theaterkollektiv verbindet Vokal- und Instrumentalkompositionen, Erzählung und Live-Performance zu einer eigenen Bühnensprache. Subbotnik entwickeln eine eigene Form des Musiktheaters und setzen dabei auf das gleichwertige Zusammenspiel aus Bildern, Narration und Musik. Die Vertonung sowie das Singen von Erzählpassagen, live erzeugte Geräuschlandschaften und das Spiel mit Klängen bestimmen die Gestalt und den Rhythmus ihres Erzählbogens — die akustische Ebene bildet dabei ein zentrales Element des Erzählvorgangs. Teil des Kollektivs ist Musiker Kornelius Heidebrecht; in „Ein Sommernachtstraum“ für die Klangregie verantwortlich, setzt er in diesem Projekt Inspiriert von einem Zeitungsessay des Schriftstellers Karl die experimentelle Arbeit an einer live erzeugten SoundinstalOve Knausgard entwickeln subbotnik einen Musiktheater- lation mit klassischen Musikern fort. abend, als Konzert, als Theaterabend, als Live-Hörspiel. Ein norwegischer Schriftsteller reist nach Albanien. Dort will er einen berühmten englischen Arzt begleiten, der zwei Patienten nach seinem neuen Verfahren am Gehirn operieren wird. Die Patienten sind während dieser Operation bei vollem Bewusstsein. Die Haare werden rasiert. Die Schädeldecke wird geöffnet. Darf ich noch rauchen? Wie haben Sie geschlafen? Nadeln, Elektroden werden eingesetzt. Wie geht es Ihnen? Spüren Sie etwas? Können Sie Ihren Arm heben? Was spüren Sie jetzt? Haben Sie Angst? Eine Woche, zwei Operationen, zwei Abendessen, Geschichten und Landschaften innerhalb und außerhalb des Menschen am anderen Ende Europas. PREMIEREMÄRZ 82 SUDDENLIFE GAMING Die Woche beginnt. Der Montag ist fad. Der Dienstag ganz ok. Der Mittwoch jedoch lässt sich schon sehr viel angenehmer an. Und dann eine SMS von Jacob: „Lass uns zusammen hinfahren. In 20 Minuten hol ich dich ab.“ Und Du erinnerst Dich, dass Du einen Jacob kennst. Aber lang ist das her. Und warum sollte er so ohne Vorankündigung plötzlich vorbeikommen? Und Dich irgendwohin mitnehmen? Das Schauspiel Leipzig und Thadeus Roth hecken etwas aus ... 0152 077 590 22 WÄHLE DIESE TELEFONNUMMER ODER SCHREIB EINE SMS UND LASS ÜBERRASCHENDE ERLEBNISSE TEIL DEINES ALLTAGS WERDEN. ES TRIFFT DICH UNERWARTET. FIKTION UND REALITÄT WERDEN EINS. DAS SUDDENLIFE GAMING ZUM PROGRAMM DES SCHAUSPIEL LEIPZIG! Täglich das beste Programm genießen. www.luru-kino.de Täglich das schönste Kino mieten. www.kino-vermietung.de 83 BAUST TELLE Zwar nicht mehr so lange, aber: Die „Baustelle“ ist und bleibt eine Baustelle, wenn auch eine schöne. Bis zum Umbau der ehemaligen Räume der berüchtigten Discothek „Schauhaus“. Ab dem 1. 4. 17 wird die „Baustelle“ zur „Diskothek“ umgebaut, der Spielstätte für neue Dramatik am Schauspiel Leipzig. Bis dahin wird der Ort weiter unter sprechendem Namen als Schaufenster zur Stadt und als Ort für künstlerische Aktionen und Programme fernab des Repertoires genutzt. Als Ort des Übergangs. Mit Formaten, die auch gerne dem Unfertigen des Raumes Rechnung tragen. Info und Kontakt: [email protected] Die Veranstaltungen in der Baustelle kosten in der Regel 5,–, von denen 3,– als Gutschein auf eine Theaterkarte für alle Vorstellungen des Schauspiel Leipzig angerechnet werden können. Die Gutscheine können auch zu mehreren abgegeben werden und sind drei Jahre gültig (ausgenommen sind Premieren, Gastspiele, Konzerte sowie Vorstellungen in der Baustelle). 86 NEU MUTMASSUNGEN ÜBER DIE WIRKLICHKEIT „Mutmaßungen über die Wirklichkeit“ umkreist das Verhältnis von Fiktion und Realität. In loser Folge lädt Edit, Papier für neue Texte, SchriftstellerInnen ein, aus ihren Büchern zu lesen und im Gespräch mit dem Dramatiker Wolfram Lotz unserem Realitätsverständnis auf die Spur zu kommen. Wo Lesung und Gespräch nicht weiterhelfen, wird mit dem Finger auf Realien gezeigt. Vom Text zum Material und von dort in die Welt. DISKURS Theater und Pop — mit diesen beiden Themenfeldern beschäftigen sich die beiden Reihen im Rahmen von Diskurs. „Theater anders denken“: Master-StudentInnen des Instituts für Theaterwissenschaft laden prominente AutorInnen zum Diskurs über die ästhetischen und theoretischen Entwicklungsmöglichkeiten des Theaters ein. „Pop und beyond“: Auseinandersetzung mit kulturellen, sozialen und politischen Phänomenen und FragestellunDer „Club der local heroes“, die für 10 Minuten zeigen können, gen über den Resonanzkörper Popmusik. Poptheorie, Genderwas sie draufhaben. Ob Zauberei, Tanz, Slapstick, Musik, fragen, Stadtentwicklung, Kulturproduktion. Hintergründe Poetry-Slamming, Stand-up-Comedy, Stand-up-Tragedy oder und Rezeption. einfach eine Nummer, die schon immer mal gezeigt werden musste — hier ist die Chance. Geguckt wird, was auf den Tisch kommt. Ein Abend mit Wenzel Banneyer und Gästen. LE CLÛB FIRST DATE KITSCH UND KREMPEL Moderiert von Galerist Gerd Harry Lybke begeg­nen sich Mitglieder des Schauspielensembles und KünstlerInnen der Galerie EIGEN + ART, abwechselnd in der Baustelle des Schauspiel Leipzig und in den Räumen der Galerie in der alten Baumwollspinnerei Leipzig. „Die Nachtvorstellung der Verrückten, das irre Spätprogramm der Komödianten und Entzückten“ (Keimzeit) — Brian Völkner und seine Gäste aus dem Schauspielhaus laden ein zu einer verkitschten Reise in den Krempel und interpretieren Chansons, Theatermusiken und ausgewählte Schlager, von Georg Kreisler bis Roland Kaiser. EINLIEGERWOHNUNG STUDIO Die Baustelle geht fremd und wird fremdbestimmt. Als Lounge, Festivalbüro oder Diskussionspodium (euro-scene Leipzig, Buchmesse Leipzig etc.). Monologvorspiele, Szenenstudien, Szenische Projekte, Studio­abende — Abende von und mit den StudentInnen des Schauspielstudios der HMT Leipzig am Schauspiel Leipzig. LABOR Crossover = Überschneidung, Kreuzung, Überquerung, Verschmelzung, Vermischung, Handlungswechsel, Bündnisstrategien. Zwischen Literatur, Musik und Theater. Zwischen Bühne und Realität. 87 AUSS HAU SSER AUS DIE 12 MONATE SCHAUSPIEL LEIPZIG IM ZOO LEIPZIG Wie in jedem Jahr treffen sich die zwölf Monate zu Silvester auf einer Lichtung inmitten des riesigen Waldes am Lagerfeuer, um dem Monat Januar das Zepter für das neue Jahr zu übergeben. Doch diesmal wird ihr Ritual durch etwas Ungewöhnliches gestört. Ein kleines, nur dünn bekleidetes Mädchen verirrt sich zu ihnen. Denn eine eigensinnige Königin, ebenfalls noch ein Kind, verspricht aus einer Laune heraus jedem, der ihr einen Korb Schneeglöckchen bringen kann, ebenjenen Korb bis zum Rand mit Gold zu füllen. Und so schicken die böse Stiefmutter und die neidische Stiefschwester das Mädchen, gleich nachdem es halb erfroren mit gesammeltem Reisig aus dem Wald kommt, wieder zum Schneeglöckchensammeln in den Wald. Mitten im Winter! Schneeglöckchen finden? Ein aussichtsloses Unterfangen. Aber die zwölf Monate, vor allem der junge, schöne April, helfen dem Mädchen voller Tatendrang und unter Einsatz von Wind und Wetter. Zum Abschied geben sie ihr noch einen Ring, mit dem sie die zwölf Monate zu Hilfe rufen kann, sollte sie in Not geraten. Wenn sie das Geheimnis ihres Aufenthaltsortes für sich behält … In einer erneuten Kooperation mit dem Zoo Leipzig zeigt das Schauspiel Leipzig an den Adventswochenenden und während der Weihnachtsferien den bezaubernden Märchenklassiker als Szenische Lesung mit Live-Musik in einer eigens dafür aufgeschlagenen „Weihnachtsjurte“ auf der neu gestalteten Veranstaltungsfläche inmitten des Zoo Leipzig — dem dann wohl einzigen garantiert schneesicheren Areal in ganz Leipzig. NACH EINER ERZÄHLUNG VON BOŽENA NĚMCOVÁ EINE KOOPERATION VON SCHAUSPIEL LEIPZIG UND ZOO LEIPZIG WIE KÖNNEN DENN WINTER UND SOMMER, FRÜHLING UND HERBST ZUSAMMENTREFFEN! SO ETWAS GIBT’S DOCH GAR NICHT. DER EINTRITT ZU DIESER VERANSTALTUNG IST KOSTENFREI, ABER NUR KÜNSTLERISCHE LEITUNG . . . . . . . . . . . . . KATHARINA SCHMIDT MIT EINEM TAGESTICKET DRAMATURGIE. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MATTHIAS HUBER ODER EINER JAHRESKARTE DES ZOO LEIPZIG PREMIERE 27. 11. 14 00 + 16 00 3. 12. 14 00 18. 12. 14 00 + 16 00 MÖGLICH. BEGRENZTE 4. 12. 14 00 + 16 00 27. 12. 14 00 + 16 00 PLATZKAPAZITÄT, KEINE 10. 12. 14 00 28. 12. 14 00 + 16 00 RESERVIERUNGEN 11. 12. 14 00 + 16 00 29. 12. 14 00 + 16 00 MÖGLICH. 17. 12. 14 00 + 16 00 30. 12. 14 00 + 16 00 90 SOMMER– THEATER PREMIERE MAI 2017 ENTNEHMEN SIE BITTE DIE GENAUEN INFORMATIONEN ÜBER DAS SOMMERTHEATER UNSERER WEBSEITE WWW.SCHAUSPIEL--LEIPZIG.DE. DORT WERDEN WIR DIE ANGABEN STETIG AKTUALISIEREN. 91 E ER M D H A IE W FN U A ERNST IST DAS LEBEN (BUNBURY) SOMMERTHEATER VOR DEM GOHLISER SCHLÖSSCHEN Algernon ist mit Ernst befreundet. Ernst wohnt in der Stadt. Algernon auch. So weit, so einfach. Aber Ernst heißt eigentlich Jack und wohnt auf dem Land. Dort wohnt auch Bunbury, die Zweitexistenz von Algernon. Und dann gibt es da noch zwei Frauen ... Zwei Männer, vier Identitäten, ein Name, zwei Hochzeiten und der Ernst des Lebens. OSCAR WILDE DEUTSCHE FASSUNG VON ELFRIEDE JELINEK NACH EINER ÜBERSETZUNG VON KARIN RAUSCH REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CHRISTIAN BREY BÜHNE & KOSTÜME. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ANETTE HACHMANN Aber von vorn. Der wohlhabende Gentleman Algernon erfindet sich einen kranken Freund, Bunbury, damit er eine willkommene Ausrede hat, den gesellschaftlichen Verpflichtungen zu entgehen und sich aufs Land zurückzuziehen. Bei Jack ist es umgekehrt. Er wohnt eigentlich auf dem Land und flieht Richtung Metropole, um seinem erfundenen Bruder Ernst zu helfen. Zwei Männer suchen ihre Freiheit und wenden sich dabei nicht etwa gegen die sozialen Erwartungen, sondern gegen ihre wahren Identitäten. Sie erfinden sich selbst neu. Doch für Jack soll Schluss sein mit der Ausrede, er will seinen liederlichen Bruder Ernst „sterben“ lassen, um Gwendolen reinen Gewissens heiraten zu können. Im chaotischen Strudel um die Behauptungen der Doppelleben kommen schließlich alle Verbandelten auf Jacks Landgut zusammen — doch bevor der Verwirrung ein Ende gesetzt werden kann, gibt sich Algernon als Jacks Bruder Ernst aus. Als ob das alles nicht schon kompliziert genug wäre, wollen die beiden Angebeteten Gwendolen und Cecily zudem nur jemanden an ihrer Seite wissen, der es nicht nur Ernst mit ihnen meint, sondern auch so heißt. Als dann noch die verwandtschaftlichen Einsprüche gegen die Vermählungen geäußert werden, sorgt im kompletten Durcheinander schließlich eine Reisetasche für die lang ersehnte Ordnung und die überraschende Wahrheit. DASS DU IMMER GLAUBST, DOPPELT HÄLT BESSER. MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ARPEN DRAMATURGIE. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ANNELIE MATTHEIS MIT: JULIA BERKE, ERIK BORN, JONAS FÜRSTENAU, ELLEN HELLWIG, HARTMUT NEUBER, JULIA PREUSS, HANNELORE SCHUBERT, FLORIAN STEFFENS 12. 8. 20 00 21. 8. 20 00 13. 8. 20 00 26. 8. 20 00 14. 8. 18 00 28. 8. 18 00 19. 8. 20 00 Die 1895 uraufgeführte Komödie von Oscar Wilde, in einer Überarbeitung von Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek, zeigt auf absurde Art und Weise, in welchen sozialen Gerüsten und Netzen sich die Figuren bewegen müssen und an welche Grenzen der Selbstbestimmung sie treffen. Letztlich bleibt die Frage, was es schließlich bedeutet, der zu sein, der man ist, oder aber auch der zu sein, der man nicht ist, um am Ende kaum mehr zu wissen, wer jetzt wer ist. Regisseur Christian Brey absolvierte zunächst ein Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart und war anschließend am Schauspiel Stuttgart engagiert. Dort folgten erste Regiearbeiten, ebenso wie der Beginn einer langjährigen Zusammenarbeit mit Harald Schmidt. Seither inszenierte er u. a. am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, Theater am Kurfürstendamm, Schauspiel Frankfurt, Schauspielhaus Bochum, am Düsseldorfer Schauspielhaus sowie am Theater Münster und Theater Heidelberg. 92 H DEUTSCH VON CLARA DRECHSLER UND HARALD HELLMANN REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BARBARA WOLF KOSTÜM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SUSANNE REUL DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ALEXANDRA ALTHOFF ⁄ MATTHIAS HUBER MIT: MATHIS REINHARDT „Eine fesselnde, präzise gespielte Selbstoffenbarung.“ EINE KOOPERATION MIT DEM LEIPZIGER VOLKSZEITUNG MUSEUM DER BILDENDEN KÜNSTE LEIPZIG ÜBERNAHME EINER PRODUKTION DES SCHAUSPIEL FRANKFURT DIE TERMINE WERDEN AUF UNSERER WEBSEITE UND IN UNSEREN MONATSSPIELPLÄNEN BEKANNT GEGEBEN. 93 E NICK HORNBY M Nick Hornby, 1957 geboren, feierte mit seinen Romanen sensationelle Erfolge und gilt seitdem als Kultautor, vor allem aber als einer der wichtigsten Vertreter der Popliteratur. Zu seinen bekanntesten Romanen zählen sein Debütroman „Fever Pitch“ (1996, in dem er sich mit seiner Liebe zum FC Arsenal und deren Einfluss auf sein Leben auseinandersetzt), „High Fidelity“ (ebenfalls 1996, einer der Romane über Popmusik und -kultur der 80er und 90er Jahre) sowie „About a Boy“ (1998), erfolgreich verfilmt mit Nicholas Hoult und Hugh Grant. „NippleJesus“ erschien 2001 in der Kurzgeschichtensammlung „Speaking With The Angel“. - A WIE SCHWIERIG KANN’S SCHON SEIN, VOR EINEM BILD RUMZUSTEHEN, DACHTE ICH. Mit „NippleJesus“ stellt der britische Autor Nick Hornby den zeitgenössischen Kunstbetrieb und unseren subjektiven Blick auf Kunst infrage. Nach über 30 ausverkauften Vorstellungen ist der furiose Monolog mit Mathis Reinhardt als Dave bereits im vierten Jahr im Beckmann-Saal des Museums der bildenden Künste zu sehen. ER FN SCHAUSPIEL LEIPZIG IM MUSEUM DER BILDENDEN KÜNSTE LEIPZIG Ein Türsteher, ein Kunstwerk, eine extreme Erfahrung. Der ehemalige Nachtclub-Rausschmeißer Dave soll in seinem neuen Job als Museumswärter ein Werk mit strengen Sicherheitsmaßnahmen bewachen, das massiven Anstoß erregen wird — „NippleJesus“. Jesus am Kreuz, collagiert aus einer Unzahl kleiner Bilder weiblicher Brustwarzen, ausgeschnitten aus Pornoheften. Auch Dave ist zunächst schockiert und erledigt seinen Auftrag mit allergrößtem Widerwillen. Dann lernt er allerdings die Künstlerin persönlich kennen, seine Abscheu lässt nach, und er beginnt sogar, das Kunstwerk seinen empörten Betrachtern gegenüber zu verteidigen. D U IE A W NIPPLEJESUS Die Schutzflehenden / Die Schutzbefohlenen / Aischylos und Elfriede Jelinek Ein Sommernachtstraum / William Shakespeare Die Ermüdeten oder Das Etwas, das wir sind / Bernhard Studlar Drei sind wir / Wolfram Höll Metropolis / nach Thea von Harbou und Fritz Lang Der nackte Wahnsinn / Michael Frayn 106 SCHAUSPIELSTUDIO Seit 1965 wird den StudentInnen am Schauspielinstitut der HMT Leipzig in Partnerschaft mit dem Schauspiel Leipzig eine besondere, deutschlandweit einmalige Ausbildungsform angeboten: Nach dem zweijährigen Grundstudium werden die SchauspielstudentInnen in den letzten beiden Jahren ihrer Ausbildung im sogenannten Studio Leipzig in der Praxis weiter ausgebildet. Sie wirken an Produktionen innerhalb des Repertoires mit, erhalten Unterricht von ihren erfahrenen EnsemblekollegInnen, erarbeiten eigene kleine Programme und präsentieren sich mit einer eigenen Produktion, der Studioin­szenierung. Geleitet wird das Studio Leipzig des Schauspielinstituts, das seit 2009 wieder nach Hans Otto benannt wird, seit der Spielzeit 2013/14 von Schauspieler Jonas Fürstenau und Dramaturg und Regisseur Matthias Huber, beide Absolventen der HMT Leipzig. Die acht StudentInnen des neuen Studios präsentieren sich mindestens einmal im Monat in der Baustelle und der Diskothek des Schauspiel Leipzig unter dem Titel „Studio“ — mit ihren Szenen- und Monologstudien, Studioabenden oder mit kleinen szenischen Arbeiten und musikalischen Projekten. Ab April 2017 folgt dann die Premiere der Studio­in­ szenierung in der Diskothek: „Rose is a rose is a rose is a rose“ (siehe Seite 69) von Ivana Sajko in der Regie der renommierten Schauspielerin und Regisseurin Anita Vulesica, Ensemblemit­ glied am Deutschen Theater Berlin und Trägerin des Leipziger Theaterpreises 2009, vergeben durch den Freundeskreis Schauspiel Leipzig e. V. Mitglieder des Studio Leipzig sind: ALINA-KATHARIN HEIPE ANNA HERRMANN DAVID HÖRNING MAX HUBACHER JONAS KOCH FERDINAND LEHMANN ELIAS POPP NINA SIEWERT 107 KOOPERATI ONEN Eine der wesentlichen Grundlagen unserer Ar­beit ist, das Schauspiel Leipzig zu vernetzen –– bezo­gen auf die Stadt Leipzig und ihre zahlreichen Insti­tu­tionen, aber auch darüber hinaus. GEWANDHAUS ZU LEIPZIG ZOO LEIPZIG Unter dem Titel „Leipzig Brass“ wird eine Formation von Mitgliedern des Gewandhausorchesters im Doppelprojekt „Die Maßnahme / Die Perser“ den Orchesterpart in Brecht/Eislers „Die Maßnahme“ übernehmen. Weitere Infos dazu auf Seite 52. Die exzeptionelle „Sommernachtstraum“-Inszenierung von Philipp Preuss, die im Rahmen der Mendelssohn-Festtage 2015 im Schauspielhaus Premiere hatte und die so dunkel wie faszinierend Shakespeares Geschichte in eindrückliche Bilder gefasst hat, ist für einige Vorstellungen auch in dieser Saison im Schauspielhaus zu sehen. Live dabei: das Gewandhaus-Bläserquintett & Gäste, mit der Musik von Felix Mendelssohn Bartholdy in der Bearbeitung für Bläsernonett von Andreas Nicolai Tarkmann. Termine: siehe Seite 60. Und für wenige Vorstellungen bereits in der vierten Saison zu erleben ist „Die Dreigroschenoper“ von Brecht/Weill, wieder mit Mitgliedern des Gewandhausorchesters und Gästen. Termine: siehe Seite 58. Nach dem fulminanten Erfolg, den das Schauspiel Leipzig 2014 mit seiner Inszenierung „Das Dschungelbuch“ im Zoo Leipzig hatte, setzen beide Institutionen in der kommenden Adventszeit ihre Kooperation fort. Mit der „Weihnachtsjurte“, die ihr Zelt auf dem Areal des Zoo Leipzig aufschlagen wird, präsentiert das Schauspiel Leipzig für kleine und große Zoobesucher in ganz besonderer Atmos­phäre Märchenhaftes zu den Wochenenden der Advents- und Weihnachtszeit. Weitere Infos dazu auf Seite 90. MUSEUM DER BILDENDEN KÜNSTE LEIPZIG Im Museum der bildenden Künste Leipzig geht Mathis Reinhardt mit seinem Soloabend „NippleJesus“ in die vierte Spielzeit: Direkt im Museumssaal präsentiert er den furiosen Monolog eines außergewöhnlichen Museumswärters nach dem Text von Nick Hornby. OPER LEIPZIG Die Kooperation zwischen Oper Leipzig und Schauspiel Leipzig geht weiter: Jonas Fürstenau, Ensemblemitglied am Schauspiel Leipzig, übernimmt die Rolle des „Bassa Selim“ in der Wiederaufnahme von Mozarts „Entführung aus dem Serail“ in der Inszenierung von Dietrich Hilsdorf in der Oper Leipzig ab Januar 2017. Und der stellvertretende GMD der Oper Leipzig, Anthony Bramall, übernimmt auch in der vierten Saison weiterhin die musikalische Leitung der „Dreigroschenoper“ im Schauspielhaus. 108 HOCHSCHULE FÜR MUSIK UND THEATER „FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY“ LEIPZIG DOK LEIPZIG Auch 2016 wird das Internationale Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm wieder im Schauspiel Leipzig zu Gast sein. EURO -SCENE LEIPZIG Wir begrüßen ein neues Studio am Schauspiel Leipzig: Wiede­ rum absolviert eine neue Generation von Schauspielstuden­ tInnen das dritte und vierte Jahr ihrer Ausbildung an der HMT am Studio Leipzig im Schauspielhaus. INSTITUT FÜR THEATERWISSENSCHAFT DER UNIVERSITÄT LEIPZIG Die euro-scene Leipzig, Festival zeitgenössischen europäi­ schen Theaters und Tanzes, findet vom 8. bis 13. November 2016 zum 26. Mal statt. Sie steht in diesem Jahr unter dem Motto „Doch bin ich nirgend, ach! zu Haus“. Mit dem Schauspiel Leipzig verbindet die euro-scene Leipzig eine enge Partnerschaft: Das Festival zeigt auf der Großen Bühne, der Hinterbühne und in der Diskothek insgesamt sechs Gastspiele in neun Vorstellungen. Mehr Informationen zum Festival: siehe Seite 110. Im Rahmen einer längerfristigen Kooperation gestalten MasterStudierende der Theaterwissenschaft die Diskursreihe „Theater anders denken“ am Schauspiel Leipzig. JÜDISCHE WOCHE 2017 INSTITUT FÜR ANGEWANDTE LINGUISTIK UND TRANSLATOLOGIE DER UNIVERSITÄT LEIPZIG Vom 18. bis 25. Juni 2017 findet in Leipzig wieder die Woche der Jüdischen Kultur statt, auch unter Beteiligung des Schauspiel Leipzig. LEIPZIGER JAZZTAGE In Kooperation mit dem IALT der Universität Leipzig bietet das Schauspiel Leipzig ausgewählte Inszenierungen mit Simultanübersetzung in Spanisch und Englisch an. Dadurch besteht für nichtdeutschsprachige BürgerInnen und Gäste der Stadt die Möglichkeit, eine Theateraufführung mit Live-Übertragung in eine andere Sprache zu besuchen. Entsprechende Vorstellungen sind im Jahresheft, Monatsspielplan und Internet mit dem Symbol markiert. Die Zusammenarbeit mit dem Jazzclub Leipzig setzt sich fort, am 7. und 8. Oktober 2016 wird das Schauspielhaus wieder zum Austragungsort der Jazztage Leipzig. Ob im Saal des Schauspielhauses oder im dunklen Jazzkeller, im Szeneclub oder im Kirchenhaus: Der Jazzclub Leipzig präsentiert auch zu den 40. Leipziger Jazztagen internationale Stars, vor allem aber innovative Strömungen und herausragende jüngere MusikerInnen sowie selbst initiierte Projekte — und damit „eine der profiliertesten Veranstaltungsreihen dieser Art in Deutschland und in Europa“. (MDR Figaro) A CAPPELLAFESTIVAL GALERIE EIGEN + ART LEIPZIG Unter dem Titel „First Date“ begegnen sich Mitglieder des Schauspielensembles und KünstlerInnen der Galerie EIGEN + ART, abwechselnd in der Baustelle des Schauspiel Leipzig und den Räumen der Galerie in der Baumwollspinnerei Leipzig — moderiert von Galerist Gerd Harry Lybke. Auch das Internationale Festival für Vokalmusik „a cappella“ wird wieder zu Gast am Schauspiel Leipzig sein. Initiiert durch das Leipziger Ensemble amarcord, gehört das Festival mittlerweile zu den renommiertesten seiner Art, präsentiert bedeutende Ensembles und talentierten Nachwuchs und macht Leipzig jedes Jahr für eine Woche zur Hauptstadt des A-cappella-Gesangs. 109 READ - O - RAMA VOLKSSOLIDARITÄT LEIPZIG Auch zur Leipziger Buchmesse 2017 präsentieren wir erneut zusammen mit ClaraPark das Format „Read-O-Rama“: Alles außer Wasserglas! Literatur-Performances auf allen mögli- In Zusammenarbeit mit der Volkssolidarität Stadtverband chen Bühnen des Schauspielhauses mit anschließender Buch- Leipzig e. V. führt die Theaterpädagogik des Schauspiel Leipmesse-Party. zig das Seniorenspielclubprojekt „Die Spielfreudigen“ durch. Einmal pro Spielzeit bringt die Gruppe eine neue Produktion auf die Bühne und nutzt für ihre Proben die Räumlichkeiten des Seniorenbüros Altwest in Plagwitz. Darüber hinaus entwickelt das Schauspiel Leipzig gemeinsam mit der Presseabteilung der Volkssolidarität Leipzig gezielt Angebote für die Im Rahmen der Lachmesse sind Uwe Steimle und Michael Seniorinnen und Senioren und organisiert gemeinsame TheSeidel am 20.10.16 mit „Steimles Welt“ im Schauspielhaus zu aterbesuche. sehen. Tom Pauls ist am 5.1.17 mit seiner Band und dem Programm „Mit 80 Jahren um die Welt“ zu erleben und am 7.1.17 mit „Lothar und der Große Geist“, dann zusammen mit Jörg Schüttauf. LACHMESSE HUGENDUBEL In Kooperation mit der Buchhandlung Hugendubel betreiben wir einen Büchertisch im Schauspielhaus. Vor und nach Veranstaltungen auf der Großen Bühne finden die BesucherInnen dort ein Angebot an begleitender Literatur zu unseren Inszenierungen. 08. Nov. – 13. Nov. 2016 »Doch bin ich nirgend, ach! zu Haus« Theater und Tanz aus dem alten und neuen Europa Unter der Schirmherrschaft von Burkhard Jung, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig 12 Gastspiele aus 9 Ländern in rund 20 Vorstellungen und 6 Spielstätten – davon 6 Gastspiele in den Spielstätten des Schauspiel Leipzig Mit freundlicher Unterstützung Kontakt � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � euro-scene Leipzig // Ann-Elisabeth Wolff, Festivaldirektorin � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � Tel. 0341-980 02 84 // [email protected] // www.euro-scene.de EUROPEAN THEATRE CONVENTION Die European Theatre Convention (ETC) ist ein Zusammenschluss europäischer Theater und hat sich zum Ziel gesetzt, Theater und TheatermacherInnen in ganz Europa zu vernet­ zen und den künstlerischen Austausch über Landesgren­zen hinaus zu fördern. Zur ETC gehören derzeit über 40 Theater aus 23 Ländern; in Deutschland u. a. das Deutsche Theater Berlin, das Badische Staatstheater Karlsruhe, das Staatstheater Braunschweig, Theater und Orchester Heidelberg sowie das Theater Dortmund. Das Schauspiel Leipzig ist seit Herbst 2013 Mitglied der ETC. Das jüngste ETC-Projekt unter Beteiligung des Schauspiel Leipzig war im Herbst 2015 ein Stipendienprogramm unter dem Motto „Theatre Freedom Dialogue“ und galt der Vernetzung mit Theatern und KünstlerInnen in der Ukraine und Weißrussland. Ein besonderes Angebot gibt es für die AbonnentInnen eines ETC-Mitgliedstheaters: Diese können kostenlos die Vorstellungen aller ausländischen ETC-Theater besuchen. Somit haben AbonnentInnen des Schauspiel Leipzig nunmehr die Möglichkeit, u. a. in den Slowenischen Nationaltheatern Ljubljana und Maribor, im Slowakischen Nationaltheater Bratislava, im Théâtre de Liège, im Stadttheater Helsinki, im Norske Teatret Oslo, im Kroatischen Nationaltheater Zagreb, beim Festival MESS Sarajevo oder im Türkischen Nationaltheater Ankara gratis Theater zu schauen. Voraussetzung dazu ist die Voranfrage bei der ETC, bei der die Kolleginnen vom Besucherservice des Schauspiel Leipzig Ihnen gerne behilflich sind: 0341 / 12 68 168 [email protected] CLUB Ü31 Liebe Leipzigerinnen und Leipziger, seit seiner Gründung im Oktober 2013 thematisiert der Er­ wachsenen-Spielclub am Schauspiel Leipzig die persönlichen Geschich­ten und Lebensereignisse der BürgerInnen dieser Stadt. Dabei entstan­den mittlerweile drei Produktionen, die jeweils über die Dauer von ca. sieben Monaten mit und durch die Mitglieder des Club ü31 entwickelt worden sind. WOHER?! WOHIN!? Zu Beginn der Spielzeit treffen Menschen aufeinander, die sich zu diesem Zeitpunkt mitunter noch nicht kennen, doch eint sie die Lust, sich mit der Welt und dem eigenen Leben auf einer Bühne auseinanderzusetzen. Der Club ü31 ermöglicht dieses Abenteuer. Es ist eine Reise, die uns bisher drei unterschiedliche Inszenierungen bereitet hat. Nachdem wir uns in der ersten Produktion „Wenn … Wenn? Wenn! LeipzigspieltaufZeit“ mit den Themen Zeit und Sehnsucht auseinandergesetzt haben, beschäftigten uns im zweiten Abend die alltäglichen Revolutionen, die persönlichen Ausbruchsversuche und das, was danach kommt. In der letzten Spielzeit bastelten wir eine Biographie, eine Konstruktion, ein Abbild des Lebens. Und so ist der Club ü31 gleichermaßen ein Abbild Leipzigs — mit all seiner Vielseitigkeit, seinem Variantenreichtum und seinen verschiedensten Potentialen. Auch in der Spielzeit 2016/17 wollen wir einen Abend erarbei­ ten, bei dem erneut die Geschichten der Club-ü31-Teilnehmer­ Innen im Mittelpunkt stehen sollen — mit allem, was sie bewegt und fordert, was sie weiterbringt und formt, was Fragen aufwirft und dem, was begeistert. In der Probenarbeit nähern wir uns verschiedenen performativen Ausdrucksformen an, die vor allem die Leerstelle zwischen Bewegung und Tanz, Sprache und Text, Raum und Körper suchen. Dabei soll ein theatraler Zugriff auf unsere Lebenswelt in all ihrer Verschiedenheit gesucht werden, ein Zugriff, der das Innen und Außen erfahrbar macht. Gegenstand ist immer die eigene Erfahrung, der persönliche Zugang und die ganz individuelle Perspektive — ein Kaleidoskop verschiedener Betrachtungen, durch das das Licht der Vergan­genheit, Gegenwart und Zukunft fällt und ein sich immer wandelndes Bild entsteht. WÖCHENTLICHER PROBENTERMIN FREITAG, 16 00 –18 30 KÜNSTLERISCHE LEITUNG TILO KRÜGEL UND HARTMUT NEUBER PREMIERE 21. 4. 23. 4. Unterstützt durch die Schauspieler Tilo Krügel und Hartmut Neuber werden wir wöchentlich proben und schließlich am Ende der Spielzeit unser Projekt auf der Hinterbühne zur Premiere bringen. Unser erstes Treffen findet am Sonntag, den 16. Oktober 2016 um 16 ºº in der Baustelle des Schauspiel Leipzig statt. 4. 5. HINTERBÜHNE Kontakt und Infos: [email protected] 112 03.10.2015 – 15.01.2017 Panometer Leipzig Richard-Lehmann-Straße 114 04275 Leipzig In Kooperation mit Öffnungszeiten Dienstag – Freitag: 10 – 17 Uhr Samstag, Sonntag & Feiertagen: 10 – 18 Uhr Montag geschlossen Besucherservice T 0341.35 55 34-0 F 0341.35 55 34-50 [email protected] Laufzeiten TITANIC Ab 28. 01. 2017 im Panometer Leipzig asisi.de THEATERJUGENDCLUB Nicht nur schauspielerische, auch musikalische sowie tänzerische Fähigkeiten sind herzlich will­ kommen in den Jugendclubs des Schauspiel Leip­zig. In wöchentlichen Treffen geht es vorrangig um das Kennenlernen und Auseinandersetzen mit dem Theater — auf und natürlich hinter der Bühne; Proben- und Vorstellungs­­be­suche sind angestrebt, Bühnenerfahrung wird nicht voraus­gesetzt. 114 #NONAME „SORRY, EH!“ EINGELADEN ZUM 26. BUNDESTREFFEN „JUGENDCLUBS AN THEATERN“ 2016 UND ZUM 37. BERLINER THEATERTREFFEN DER JUGEND 2016 Entstanden in der Spielzeit 2013/14 hat „#noname“ in den letzten drei Spielzeiten regelmäßige Folgen der Theatersoap „Rebooters of the cränk Theatersystem“ auf die Bühne und an unterschiedliche und ungewöhnliche Orte gebracht. Mit einer Textvorlage, neuen Charakteren, Ideen und Inspirationen startet „#noname“ in die Spielzeit 2016/17. Jule Eicke, Leiterin des Jugendclubs „#noname“ in ­Elternzeitvertretung, studierte Kultur und Gesellschaft Afrikas und Performance Studies. Im Rahmen ihrer Studien inszenierte sie Stücke verschiedener Formate u. a. auf Kampnagel Hamburg. Ihr Interesse gilt neben dem Theatralen dem (kulturell oder anderweitig) Anderen. Mehrere Auslandsaufenthalte führten sie so nach Süd- und Ostafrika, wo sie in einer Jugendstrafanstalt in Nairobi (Kenia) und einem „traditionellen“ Lehmhüttendorf im Norden des Landes auch ihre ersten Erfahrungen als Theaterpädagogin sammelte. Nach dem Studium arbeitete Jule Eicke am Goethe-Institut Johannesburg in Südafrika, zuletzt war sie als Theaterpädagogin und Koor­ dinatorin für das afrikanische Ensemble am Landestheater Altenburg tätig. Drei Produktionen sind bereits entstanden: „Frozen (Eisrau­ schen)“ und jüngst „Never Ever Disconnected“, beides Collagen nach Texten von Falk Richter, sowie „Wunderland“, ­basierend auf Stücken von Gesine Danckwart. Im Frühjahr 2017 wird es die nächste Premiere des Theaterjugendclubs auf der Hinterbühne des Schauspielhauses geben. Ob es ein Stück oder eher eine Stückentwicklung wird, soll sich durch den Probenprozess erst zeigen — zuallererst stehen Spielfreude und Phantasie, Neugierde und Energie im Vordergrund, die Lust und der Spaß am Theater. In Planung ist ein weiteres Projekt, in dem Mitglieder des Jugendclubs „Sorry, eh!“ sowie Mitglieder des Schauspiel­ ensembles gemeinsam auf der Bühne stehen. Dabei sollen die Lebenswirklichkeit der Jugendlichen sowie die professionelle (Spiel-)Theatererfahrung der SchauspielerInnen im Mittelpunkt der theatralen Umsetzung stehen. Der Leiter des Jugendclubs „Sorry, eh!“, Yves Hinrichs, studierte an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig und kam nach Stationen am Badischen Staatstheater Karlsruhe, am Neuen Theater Halle sowie am Schauspiel Chemnitz 2008 ins Ensemble des Schauspiel Leipzig. Hier inszenierte er 2014/15 Peter Shaffers „Komödie im Dunkeln“ auf der Großen Bühne des Schauspiel Leipzig. Bereits in Halle und Chemnitz leitete Yves Hinrichs die dortigen Jugendclubs. Seine Chemnitzer „KarateMilchTiger“ erhielten zahlreiche Einladungen zu Festivals, etwa zum Bundestheatertreffen der Theaterjugendclubs sowie zweimal zum Berliner Theatertreffen der Jugend. „Revolution Reloaded“ nach Schillers „Die Räuber“ wurde beim bundesweiten Festival „Schüler spielen Sturm und Drang“ von 3sat/Theaterkanal aufgezeichnet; „Reiher“, entstanden zusammen mit ­Mitgliedern des Chemnitzer Schauspielensembles, wurde 2013 mit dem 26. Brüder-Grimm-Preis des Landes Berlin zur Förderung des Kinder- und Jugendtheaters ausgezeichnet. Auch an anderen Häusern inszenierte Yves Hinrichs im Bereich der Jugendsparte: Am Jungen Schauspiel des Staatsschauspiel Hannover 2015 „Busfahrt mit Kuhn“, und seine Inszenierung von Schillers „Kabale und Liebe“ am DAS Jugendtheater im Stellwerk Weimar erhielt den Thüringer Theaterpreis 2014. Die Termine der Aufführungen von „#noname“ entnehmen Sie bitte den aktuellen Monatsspielplänen. Kontakt „Sorry, eh!“: Yves Hinrichs [email protected] PREMIEREN 24. 2. & Kontakt #noname: Jule Eicke [email protected] 0341 / 12 68 496 19. 5. HINTERBÜHNE WIEDERAUFNAHME NEVER EVER DISCONNECTED 6. 11. HINTERBÜHNE 115 THEATERPÄDAGOGIK Die Theaterpädagogik des Schauspiel Leipzig ermöglicht Ihnen ein umfangreiches Programm zur Vor- und Nachbereitung Ihres Theaterbe­suchs. Darüber hinaus bieten unsere Spielclubs für Jugendliche und Erwachsene die Möglichkeit, selbst auf der Bühne zu stehen und in ver­schiedenen Projekten Theaterluft zu schnuppern. Ausführliche Informationen zu den Angeboten der Theaterpädagogik finden Sie in unserer thea­terpädagogischen Broschüre, auf Facebook oder auf unserer Webseite. Für weitere Informationen und Anmeldungen zu unseren Angeboten treten Sie mit uns in Kontakt! [email protected] Jennifer Gaden [email protected] 0341 / 12 68 495 Jule Eicke (Elternzeitvertretung für Swantje Nölke) [email protected] 0341 / 12 68 496 www.schauspiel-leipzig.de/theaterpaedagogik facebook.com/theaterpaedagogikschauspielleipzig 116 FÜR LEHRENDE FÜR SCHULKLASSEN Spielplanvorstellung für Lehrende Am 24.8.2016 um 18 ºº laden wir Sie in die Baustelle des Schauspiel Leipzig ein, um Ihnen ausführlich unsere schulrelevanten Premieren der Spielzeit vorzustellen und Sie über unser theaterpädagogisches Begleitprogramm zu informieren. Bitte melden Sie sich für dieses Angebot bei uns an. Alle unsere Angebote für Schulklassen sind kostenfrei und nur in Verbindung mit einem beliebigen Vorstellungsbesuch buchbar. Einführungen und Nachgespräche In einer Kurzeinführung speziell für Schulklassen vermitteln wir Informationen zu AutorIn, Stück und Inszenierungsidee. Spielplan trifft Lehrplan — Curriculum-Leitfaden Unsere Nachgespräche bieten Platz für Fragen rund um die Unserem Curriculum-Leitfaden können Sie Schnittmen­gen Inszenierung und eure Meinungen zu dem Theaterabend. zwischen unserem Spielplan und dem aktuellen Lehrplan entnehmen. Download unter www.schauspiel-leipzig.de/service/ Workshops zu den Inszenierungen theaterpaedagogik/fuer-lehrende/spielplan-trifft-lehrplan/ Szenische Einführungen machen Lust auf Theater, fördern die kreative Auseinandersetzung mit dem Stück und schlagen Achtung … und bitte! — Probenbesuch für Lehrende eine Brücke zur eigenen Lebenswelt. Spielerische NachbereiHier haben Sie noch vor der Premiere die Möglichkeit, einen tungen tragen zum Verstehen der Inszenierung bei und geben ersten Eindruck von unseren Inszenierungen und unserem Raum für individuelle Interpretationen und Sichtweisen. theaterpädagogischen Begleitangebot zu bekommen. Die Termine entnehmen Sie bitte unserem Newsletter für Lehrende. Workshop: Theater für Anfänger Wie funktioniert eigentlich die Sprache der Bühne? Was muss Materialmappen ein Schauspieler können? Und wie bekomme ich als Spieler Zu unseren schulrelevanten Inszenierungen stellen wir Ihnen die Aufmerksamkeit des Publikums? Die Antworten auf diese Begleitmaterial zur Vor- und Nachbereitung des Theaterbe- und weitere Fragen findet man am besten beim Spielen selbst suchs im Unterricht zusammen. Die Materialmappen erhalten heraus, also: Auf die Bühne … fertig … los! Sie auf Anfrage per E-Mail. Workshop: Schiller — Freiheitskämpfer und Theaterlegende Fortbildungen für Lehrende Friedrich Schiller bestückt mit seinen Dramen und Tragödien Wir bieten zertifizierte Fortbildungen für Lehrende zu unter- fast jeden Spielplan der Republik. Aber was macht seine Texte schiedlichen theaterbezogenen Themen wie Bühnenpräsenz, noch immer so interessant? Was ist das Besondere an diesem Körperausdruck, Improvisationstheater, Stimmarbeit, szeni- Dichter? Wir suchen nach Antworten in seinen Dramen und sches Interpretieren oder Entwickeln eines Theaterstücks an. Schriften. Termine nach Vereinbarung. Workshop: Diagonal Newsletter für Lehrende Eine Diagonale im Raum. Sonst nichts. Kein Text, keine RequiDer monatliche Newsletter informiert Sie über aktuelle Insze­ siten, keine Kostüme. Wie kann diese Linie bespielt werden? nierungen, Schulvorstellungen, theaterpädagogische Begleit­ Was ist nötig, damit dieser scheinbar banale Akt bühnentaugangebote sowie Projekte für Schulklassen und Probenbesuche lich wird? Gemeinsam erarbeiten die TeilnehmerInnen Anfür Lehrende. Anmeldung im Bereich der Theaterpädagogik leitungen zum diagonalen Gehen im Raum. Die Rolle des Regisseurs/der Regisseurin steht, neben dem minimalistischen unter: www.schauspiel-leipzig.de Spiel und der Arbeit in einem Ensemble, im Mittelpunkt die ses Workshops. 117 Workshop: Mein Körper Jeder hat einen. Und jeder hat einen anderen. Wir wohnen in ihm. Wir bewegen uns in und mit ihm durch unsere Leben und diese Welt. Er hält unser Innerstes zusammen. Er gibt uns Form. Wir pflegen ihn. Wir vernachlässigen ihn. Wir lieben ihn. Oder wir hassen ihn. Gemeinsam widmen wir uns unserem wichtigsten Instrument und erkunden, welche Fähigkeiten diese Supermaschine noch so alles hat. SCHUL-ABOS Ausgenommen von den Abo-Preisen sind Premieren, Gastspiele und Sonderveranstaltungen. Im Sommertheater gilt ein begrenztes Kontingent Schülertickets pro Vorstellung. Kleines Schul-Abo Gültig für eine Klasse/einen Jahrgang oder eine andere Gruppe ab 10 Personen. 2 Vorstellungen pro Schuljahr inklusive Workshop: Szenisches Interpretieren Wie bringe ich einen Text auf die Bühne? Welche theatralen Theaterführung, Einführungen und Nachgesprächen zu den Mittel stehen mir zur Verfügung und welche Wirkung erzeu- Vorstellungen. Freie Terminwahl. Freikarten für benachteigen sie? Wie können wir das szenische Spiel nutzen, um uns ligte SchülerInnen auf Antrag. Figuren und Handlung eines Dramas zu erschließen? PREIS PRO SCHÜLER/IN 12,– JEDE WEITERE VORSTELLUNG 6,– Achtung … und bitte! — Probenbesuch Nutzen Sie mit Ihrer Klasse die Gelegenheit, nach einer kurzen Stückeinführung den KünstlerInnen bei der Arbeit über Großes Schul-Abo Gültig für eine Klasse/einen Jahrgang oder eine andere Gruppe die Schulter zu schauen! ab 10 Personen. 3 Vorstellungen pro Schuljahr inklusive Theaterführung, Einführungen und Nachgesprächen zu den VorPremieren- und Projektklassen Gemeinsam den Entwicklungsprozess einer Inszenierung ver- stellungen. Freie Terminwahl. Freikarten für benachteiligte folgen, vom Probenstart bis zur Premiere — unsere Premieren- SchülerInnen auf Antrag. klassen haben die Chance, ganz nah dran zu sein! Zu ausge- PREIS PRO SCHÜLER/IN 16,50 wählten Inszenierungen bieten wir Projektklassen die Mög- JEDE WEITERE VORSTELLUNG 5,50 lichkeit, ein eigenes künstlerisches Projekt umzusetzen und die Ergebnisse bei uns im Theater zu präsen­tieren. Schul-Abo Spezial (Kooperationsschulen) Theaterführung Gültig für eine ganze Schule. Laufzeit 3 Jahre. 2 Vorstellungen Wie sieht die Hinterbühne bei Arbeitslicht aus? Was ist ein pro Schuljahr für alle SchülerInnen der Schule ab KlassenSchnürboden? Wie ist der Blick von der Bühne herunter und stufe 8. Theaterführung, Einführungen und Nachgespräche was genau macht eigentlich ein Inspizient? Das und vieles zu den Vorstellungen inklusive. Freie Terminwahl. Freikarten für benachteiligte SchülerInnen auf Antrag. Bevorzugte mehr erfährt man bei einer Führung hinter die Kulissen. Teilnahme an Projekten wie Premierenklassen oder Probenbesuchen. Darüber hinaus möglich: Spielplanvorstellung in Berufsinfoveranstaltung Von A wie Ankleider bis V wie Veranstaltungstechniker — der Schule, Lehrerfortbildungen, Unterstützung im Künstlewir informieren über die vielfältige Berufswelt vor und hin- rischen Profil, professionelle Begleitung von schulischen Theter den Kulissen. In einem theaterpädagogischen Workshop aterprojekten etc. kann man spielerisch einen Überblick über die Berufe hier PREIS PRO SCHÜLER/IN 11,– am Haus bekommen, bei einer Führung durchs Theater den JEDE WEITERE VORSTELLUNG 5,50 Mitarbeitern bei der Arbeit über die Schulter sehen oder sich in einem World-Café zu ausgewählten Berufsbildern näher Seit letzter Spielzeit kooperieren wir mit dem F.-A.-Brockhausinformieren. Gymnasium Leipzig und dem Gymnasium Schkeuditz. Projekttag: Antikes Theater In diesem Crashkurs geht es um die großen griechischen Tragödiendichter und um die Bedeutung, die das Theater in der antiken Gesellschaft gespielt hat. Neben dem Blick auf die gängige Theaterpraxis der damaligen Zeit nehmen wir den aktuellen Umgang mit antiken Stücken im Theater unter die Lupe und entwickeln am Beispiel von „Die Schutzflehenden / Die Schutzbefohlenen“ Ideen für eigene Regiekonzepte. FÜR JUGENDLICHE Projekttag: Meine Schule mit anderen Augen Schule, Schulhof, Klassenzimmer. Hier verbringst du so viel Zeit. Hast all die Bänke und Stühle und Tafeln und Kreiden schon x-mal gesehen, auf ihnen gesessen und geschrieben, an ihnen gelehnt, mit ihnen gekippelt, mit ihnen gekippt. Wir wollen gemeinsam das Inventar deiner Schule untersuchen und auf die Probe stellen. Wie kann ein Tisch noch benutzt werden außer zum Schreiben? Wie sehen Stühle eigentlich von unten aus? Und wie kam der Kaugummi wohl dorthin? Schauspielworkshop beim Profi Ob Sprechschule, Körpertraining oder Schauspieltechnik, in diesem Workshop vermitteln Mitglieder des Ensembles praktisch Schauspieltechniken und Übungen, die sie in ihrer Ausbildung gelernt haben — von A wie Atmen bis Z wie Zungenboxen. Ab 16 Jahren, Teilnahmegebühr 15,– pro Person Junge Kritiker 14+ In Kooperation mit der Jugendpresse Sachsen e. V. Unsere Jungen Kritiker werden von einem Profi im Verfassen von Theaterkritiken geschult, besuchen ausgesuchte Vorstellungen und schreiben danach selbst eine Rezension. 118 Deine Stadt Deine Story Dein Klang – Part II. 13+ Ein Theaterprojekt in Kooperation mit der Helmholtzschule — Oberschule der Stadt Leipzig, gefördert vom BMBF im Rahmen des Programms „Künste öffnen Welten“ Ich, 15, Schüler, Leipziger, Skater, Theaterfan, Computerfreak, Shoppingqueen, Tierliebhaber, Faulenzer … Wer bin ich und wer will ich sein? Im Theater ist alles möglich: Man kann in jede Rolle schlüpfen — und im wirklichen Leben? Gemeinsam mit der Musikerin und Musikpädagogin Norma Schroeter (Klangkolorit ®) improvisieren wir Szenen, aus welchen wir ein Stück entwickeln. Mit live erzeugten Klängen und Sound­ tracks verleihen wir diesem Atmosphäre. Jugendclubs „Sorry, eh!“ und „#noname“ 14+ In unseren Theaterjugendclubs sind alle herzlich willkommen, die Lust am Spielen haben und sich dabei gern ausprobieren, improvisieren, lachen, weinen und der Phantasie freien Lauf lassen wollen — in wöchentlichen Treffen erarbeiten wir eine eigene Inszenierung und lernen Theater von seiner ganz praktischen Seite kennen. Künstlerische Leitung: Yves Hinrichs / Jule Eicke (siehe auch Seite 115) FÜR STUDIERENDE Wochenendworkshop: 1-minute-performance Ein Theaterabend ist in der Regel ein abendfüllendes Event. Manches Stück dauert gar mehrere Tage. So viel Zeit haben wir nicht. Wir wollen die Sache auf den Punkt bringen, wollen reduziert mitteilen, wofür manch anderer viele Augenblicke mehr braucht. Was alles passt in 60 Sekunden? Welche Geschichten können wir erzählen? Wir beschäftigen uns mit der Kunst der Reduktion, mit Vorhersehbarkeiten und Wiederholungen. Am Ende der Forschungsreise steht für jeden Teilnehmer eine 1-minute-performance. Die Uhr tickt! Projektwoche: Flucht Das Thema Flucht ist allgegenwärtig. Ausgehend von Jelineks und Aischylos’ Texten sowie einem gemeinsamen Theaterbesuch von „Die Schutzflehenden / Die Schutzbefohlenen“ werden die Teilnehmer der Frage nachgehen, was es bedeutet, die Heimat aufzugeben. Dabei soll sich die Recherche nicht nur auf die aktuelle politische Lage konzentrieren, sondern ihren Fokus auch auf die eigene Familie richten. Die Ergebnisse werden im Rahmen einer Performance aufgeführt. FÜR ERWACHSENE „Die Spielfreudigen“ — Seniorenspielclub in Kooperation mit der Volkssolidarität Leipzig Alle jung gebliebenen SeniorInnen sind eingeladen, an unserem Projekt „Die Spielfreudigen“ teilzunehmen. In wöchentlichen Treffen entdecken wir unsere Spielfreude, um am Ende gemeinsam ein Stück auf die Bühne zu bringen. Bühne frei! — Club ü31 Unser Theaterspielclub steht allen Erwachsenen offen, die Lust haben, selbst auf der Bühne zu stehen und in einer Inszenierung mitzuwirken. Künstlerische Leitung: Tilo Krügel und Hartmut Neuber, Information und Anmeldung: [email protected] (siehe auch Seite 112) FÜR FAMILIEN Kinderbetreuung 4+ in Kooperation mit WIESENKNOPF private Kinderbetreuung An den unten angeführten Terminen in der Spielzeit wird eine ausgebildete Erzieherin Ihre Kinder betreuen, während Sie eine der Vorstellungen des Schauspiel Leipzig sehen. Unter theaterpädagogischer Anleitung wird dann gebastelt und gespielt — wenn möglich, auch in Anlehnung an unsere Stücke. Dieses Angebot ist kostenfrei. Die entsprechenden Vorstellungen sind im Jahresheft und im Monatsspielplan mit dem markiert. Aufgrund begrenzter Platzkapazität Symbol bitten wir beim Kartenkauf um Voranmeldung bei unserem Besucherservice. Bitte beachten Sie auch unser spezielles Abo Kinderbetreuung (siehe Seite 133) SO, 18. 9. 16 00 SO, 30. 10. 16 00 MI, 16. 11. 16 00 .............. ............ .............. 89/90 KRUSO DIE SCHUTZFLEHENDEN / DIE SCHUTZBEFOHLENEN* SO, 22. 1. 16 00 .............. SO, 26. 2. 16 00 ............. DER NACKTE WAHNSINN SO, 5. 3. 16 00 ............... DIE PRÄSIDENTINNEN SO, 2. 4. 16 00 ............... DIE MA NAHME / DIE PERSER SO, 9. 4. 16 00 ............... PEER GYNT DER GOTT DES GEMETZELS Studenten-Abo Bitte beachten Sie auch unser Studenten-Abo 6 TIX (siehe Seite 133) * 16. 11., Buß- und Bettag FÜR ALLE Vorhang auf! — Theaterführung Auf einem Rundgang hinter der Bühne erfahren Sie mehr über die Geschichte des Hauses und die Vorgänge hinter den Kulis­ sen. Aktuelle Termine in unseren Veröffentlichungen und auf Anfrage. 119 AUDIO DESKRIPTION & SIMULTANÜBERSETZUNG Mittels der Audiodeskription, mit der blinden und sehbehin­ derten Menschen visuelle Vorgänge auf der Bühne besser wahrnehmbar gemacht werden können, wird das Schauspiel Leipzig seit Dezember 2013 einem größeren Teil der Leipziger Bevölkerung und Gästen der Stadt erlebbar gemacht. Monatlich findet mindestens eine Vorstellung mit Live-Audiodeskription statt. Für die Erstellung dieser Hörspuren ließ das Schauspiel Leipzig durch Anke Nicolai von der Firma „audioskript“ eigens zwei nichtsehende und vier sehende Autorinnen schulen, die Stück für Stück ihr Repertoire erweitern — und das Schauspiel Leipzig so zum ersten deutschsprachigen Theater mit einem kontinuierlich erweiterten Angebot im Sinne der sozialen Inklusion gemacht haben. Seit Dezember 2013 fanden über 30 Vorstellungen mit Audiodeskription statt. Durch die weitere Nutzung der Anlage für Simultanüber­setzungen in Spanisch und Englisch bietet das Schauspiel Leipzig auch nicht deutschsprachigen BürgerInnen und Gästen der Stadt die Möglichkeit, eine Theateraufführung mit Live-Übertragung in eine andere Sprache zu besuchen. Dazu kooperiert das Schauspiel Leipzig mit dem Institut für Angewandte Linguistik und Translatologie der Universität Leipzig, dessen StudentInnen in Zusammenarbeit mit der Dramaturgie ebenfalls ein Spezial-Repertoire erarbeiten. SIMULTANÜBERSETZUNG ENGLISCH 6. 10. ............... DIE RÄUBER 4. 11. ................ DIE RÄUBER 16. 12. . . . . . . . . . . . . . . 89/90 17. 2. . . . . . . . . . . . . . . . . 89/90 HINDERTE KINDER, JUGENDLICHE UND DEREN 12. 4. ............... FAMILIEN — AB 26.11.2016 MIT DER WEITERFÜHRUNG 7. 5. 18 00 VON ALEXANDER WOLKOWS „ZAUBERLAND-REIHE“: 14. 6. IN DIESER SPIELZEIT ERNEUT SPEZIELL FÜR SEHBE­ ......... ............... DIE RÄUBER EIN SOMMERNACHTSTRAUM DIE MA NAHME / DIE PERSER „DER SCHLAUE URFIN UND SEINE HOLZSOLDATEN“. (SEITE 46) SIMULTANÜBERSETZUNG SPANISCH 28. 10. . . . . . . . . . . . . . . DIE 89/90 3. 12. . . . . . . . . . . . . . . . DIE RÄUBER 14. 1. . . . . . . . . . . . . . . . . 89/90 SCHUTZFLEHENDEN / DIE SCHUTZBEFOHLENEN 19. 3. . . . . . . . . . . . . . . . . 89/90 SCHUTZFLEHENDEN / DIE SCHUTZBEFOHLENEN 22. 4. . . . . . . . . . . . . . . . 16. 11. 16 00 . . . . . . . . DIE 11. 12. 15 00 . . . . . . . . DER SCHLAUE URFIN UND SEINE HOLZSOLDATEN 14. 12. 10 00 . . . . . . . DER SCHLAUE URFIN UND SEINE HOLZSOLDATEN . . . . . . . . . . DER SCHLAUE URFIN UND SEINE HOLZSOLDATEN 5. 2. 15 00 8. 2. . . . . . . . . . . . . . . . . . MARIA 10. 3. . . . . . . . . . . . . . . . . PEER 12. 3. 15 00 9. 4. 16 00 . . . . . . . . . DER DIE RÄUBER . . . . . . . . . . . . . . . AUDIODESKRIPTION 22. 10. . . . . . . . . . . . . . 17. 11. EIN SOMMERNACHTSTRAUM STUART GYNT ZAUBERER DER SMARAGDENSTADT . . . . . . . . . . PEER GYNT 16. 4. 15 00 . . . . . . . . . DER ZAUBERER DER SMARAGDENSTADT DAS SCHAUSPIEL LEIPZIG BIETET AUF ANFRAGE 17. 4. 15 00 . . . . . . . . . DER SCHLAUE URFIN UND SEINE HOLZSOLDATEN GERNE ENGLISCHSPRACHIGE HAUSFÜHRUNGEN AN. 25. 5. 8. 6. . . . . . . . . . . . . . . . . DER GOTT DES GEMETZELS . . . . . . . . . . . . . . . . . PEER GYNT DIE AUDIODESKRIPTIONS-TERMINE VON METROPOLIS ENTNEHMEN SIE BITTE UNSERER WEBSEITE UND DEN MONATSSPIELPLÄNEN. 120 Wir bringen Sie auf Trab … Mit dem FreeCityTicket in der Tasche geht es mit Bus und Bahn kreuz und quer durch Leipzig. Das bereits im Zimmerpreis enthaltene FreeCityTicket gilt für die gesamte Dauer Ihres Aufenthalts und schont die Umwelt, Ihre Nerven und die Reisekasse! 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BesucherInnen im Rollstuhl, die an der Einführung teilnehmen wollen, bitten wir, dies beim Kartenkauf anzugeben. Unser Abenddienst wird Ihnen behilflich sein. NACHGESPRÄCHE Regelmäßig bieten wir im Anschluss an Aufführungen Nachgespräche an, bei denen Sie mit den SpielerInnen und der Dramaturgie ins Gespräch kommen können. Die Termine werden jeweils im Monatsspielplan und im Internet veröffentlicht. dem Theater Rückhalt bei Leipziger BürgerInnen wie auch in der Öffentlichkeit zu verschaffen. Zeiten, in denen kulturelle Bildung und nichtökonomische Faktoren schnell als nebensächlich apostrophiert werden, brauchen ideell tätige Freunde und Unterstützer der Kultur! Informieren Sie sich, z. B. bei Premieren am Stand des Freundeskreises im Foyer oder beim Gespräch im Anschluss und unter www.freundeskreis-schauspielleipzig.de. Kontakt: [email protected]. Sie sind herzlich willkommen! SCHAUSPIEL LEIPZIG STELLT SICH VOR Das Schauspiel Leipzig und die Volkshochschule Leipzig setzen ihren Kurs fort, der unter Leitung der Dramaturgie einen tieferen Einblick in die Theaterarbeit am Schauspielhaus sowie die programmatische Breite des Spielplans gibt. An vier Terminen stellen wir ausgewählte Inszenierungen auf den verschiedenen Spielstätten vor — einer Einführung in Stück und Konzept schließt sich ein Probenbesuch an. Kommen und schauen Sie! 1. Termin: Donnerstag, 18. 8., 18 ºº – 20 ºº Stückvorstellung & Probenbesuch: Till Müller-Klug, „Der Minusmensch“ (Uraufführung) Regie: Steffen Klewar, Diskothek ÖFFENTLICHE PROBEN Die öffentlichen Proben sind eine feste Größe geworden mit einem stetig wachsenden Interessentenkreis. Auch in der Saison 2016/17 wird es zu ausgewählten Inszenierungen öffentliche Proben geben, in denen wir für ca. eine Stunde auf der Bühne die Probenarbeit am jeweiligen Stück vorstellen. Das genaue Programm wird jedes Mal anders sein — das Regieteam erläutert seinen Inszenierungsansatz, es gibt Gespräche oder einen szenischen Einblick in den Probenstand. Der Eintritt ist frei. Bitte beachten Sie, dass auf den Spielstätten Diskothek, Hinterbühne und Residenz die Platzkapazität begrenzt ist. Die ersten öffentlichen Proben finden statt zu „89/90“ nach dem Roman von Peter Richter (Regie: Claudia Bauer) am Dienstag, den 6. 9., 18 ºº im Schauspielhaus, sowie in der Residenz mit der Berliner Performancegruppe Interrobang am Montag, den 12. 9., 18 ºº zu dem Projekt „Der Prozess 2.0“. Zu weiteren Veranstaltungen achten Sie bitte auf die Veröffentlichungen in Monatsspielplan und Internet. FREUNDESKREIS Der Freundeskreis Schauspiel Leipzig e. V. fördert seit über zehn Jahren — öffentlich und im Stillen, ideell und materiell — das Schauspiel Leipzig. Vielfältige Aktivitäten und Veranstaltungen, von Lesungen und Gesprächsabenden bis hin zur Vergabe des Leipziger Theaterpreises, tragen dazu bei, 2. Termin: Freitag, 2. 9., 18 ºº – 20 ºº Stückvorstellung & Probenbesuch: nach dem Roman von Peter Richter, „89/90“ Regie: Claudia Bauer, Schauspielhaus 3. Termin: (November) wird noch bekannt gegeben Stückvorstellung & Probenbesuch: Laura Naumann, „Grand Prix De La Vision“ (Uraufführung) Regie: Alexandra Wilke, Diskothek 4. Termin: (Januar) wird noch bekannt gegeben Stückvorstellung & Probenbesuch: Henrik Ibsen, „Peer Gynt“ Regie: Philipp Preuss, Schauspielhaus Treffpunkt 18 ºº im Schauspielhaus, Kassenfoyer Teilnahmegebühr: Erwachsene 31,– Jugendliche/Schüler erhalten 30 % Ermäßigung Leipzig-Pass-Inhaber erhalten 50 % Ermäßigung Anmeldung bei der VHS erforderlich. Weitere Infos zur Anmeldung erhalten Sie bei der VHS Leipzig unter 0341 / 123 60 00 oder unter www.vhs-leipzig.de. 122 l e i p s m i He Sparkasse Leipzig Starke Ideen. Starke Partner. grassi GRASSl Ausstellungen 2016 –17 16.4. – 16.10.16 2.6. – 25.9.16 2.6. – 3.10.16 ANGEWANDTE KUNST AUS DEN NIEDERLANDEN UND FLANDERN FREUNDEN SEI DANK! 25 Jahre Schenken und Fördern TAPIO WIRKKALA. Finnisches Design Glas und Silber 21.10. – 23.10.16 5.11.16 – 9.4.17 24.11.16 – 14.5.17 GRASSIMESSE Internationale Verkaufsmesse für angewandte Kunst und Design BACKEN, BÜGELN, PUTZEN, KOCHEN Das bisschen Haushalt! BEGREIFBARE BAUKUNST Die Bedeutung von Türgriffen in der Architektur 24.11.16 – 28.5.17 24.11. – 1.1.18 IM RAHMEN DES REFORMATIONS­ JUBILÄUMS GEDANKEN RAUM GEBEN Künstler gestalten Räume für Besinnung GOTTES WERK UND WORT VOR AUGEN Kunst der Reformationszeit GRASSI Museum für Angewandte Kunst Johannisplatz 5–11, Leipzig Di – So, Feiertage 10 – 18 Uhr Montags geschlossen www.grassimuseum.de MITARBEITER Theaterleitung Enrico Lübbe (Intendant & 1. Betriebsleiter) Daniel Herrmann (Verwaltungsdirektor & 2. Betriebsleiter) Torsten Buß (Chefdramaturg & Stellvertreter des Intendanten) Hugo Gretler (Ausstattungsleiter) Günter Gruber (Technischer Direktor) Vera Högemann (Künstlerische Betriebsdirektorin/Leiterin KBB) Rebecca Rasem (Leiterin Öffentlichkeitsarbeit & Pressesprecherin) Intendanz Enrico Lübbe (Intendant) Tatjana Komár-Schöbe (Mitarbeiterin Intendanz) Dramaturgie Torsten Buß (Chefdramaturg) Katja Herlemann (Dramaturgin) Matthias Huber (Dramaturg) Christin Ihle (Dramaturgin) Clara Probst (Dramaturgieassistentin) Ilke Dietrich (Mitarbeiterin Dramaturgie) Ludwig Haugk (Gastdramaturg) Residenz Thomas Frank (Künstlerischer Leiter Residenz) Ulrike Melzwig (Produktionsleiterin Residenz) Theaterpädagogik Jennifer Gaden (Theaterpädagogin) Swantje Nölke — in Elternzeit (Theaterpädagogin) Jule Eicke — Elternzeitvertretung (Theaterpädagogin) Yves Hinrichs (Leiter Jugendclub) Künstlerisches Betriebsbüro Vera Högemann (Künstlerische Betriebsdirektorin) Deborah Raulin (Mitarbeiterin) Muriel Zibulla (Mitarbeiterin) Presse- & Öffentlichkeitsarbeit Rebecca Rasem (Leiterin & Pressesprecherin) Rosi Steinbrück (Referentin) Florence Römer (Online-Kommunikation) Christiane Schletter (Leiterin Satzbüro) Rolf Arnold (Fotograf) Angelika Georgi (Sekretärin) Anke Neumann (Gebrauchswerberin) Felicitas Olk (Gebrauchswerberin) Besucherservice & Abenddienst Heidrun Nodurft (Leiterin Besucherservice) Elke Ahlemann (stellv. Leiterin Besucherservice) Christina Brückner Theres Karzikowski Dagmar Klemm (Ansprechpartnerin für Schulen) Anett Petersen Werner Stiefel (Leiter Abenddienst) 126 Regie Claudia Bauer (Hausregisseurin) Philipp Preuss (Hausregisseur) Stephan Beer Mirja Biel Christian Brey Thirza Bruncken Gordon Kämmerer Steffen Klewar Enrico Lübbe Matthias Matschke Armin Petras Georg Schmiedleitner Philip Tiedemann Anita Vulesica Alexandra Wilke Barbara Wolf Artists in Residence Henrike Iglesias Interrobang Kate McIntosh notfoundyet subbotnik Christoph Winkler Musikalische Leitung „Die Dreigroschenoper“ Anthony Bramall Chorleitung Daniel Barke Marcus Crome Choreographie Sybille Uttikal Bühne, Kostüme & Video Olaf Altmann Ramallah Aubrecht Andreas Auerbach Silke Bauer Tine Becker Norbert Bellen Sabine Blickenstorfer Kristina Böcher Georg Burger Bianca Deigner Henrike Engel Christoph Ernst Hugo Gretler Anette Hachmann Konny Keller Cornelia Kraske Josa David Marx Cleo Niemeyer Etienne Pluss Ian Purnell Susanne Reul Rebecca Riedel Stini Röhrs Kai Schadeberg Patricia Talacko Harald B. Thor Jana Wassong Doreen Winkler Musik Arpen Peer Baierlein Daniel Barke Friederike Bernhardt Jan S. Beyer Lenard Gimpel Kornelius Heidebrecht Sophia Kennedy Jonas Martin Schmid † Smoking Joe Max Thommes Bastian Wegner Hubert Wild Jörg Wockenfuß Schauspieler Wenzel Banneyer Julia Berke Thomas Braungardt Anne Cathrin Buhtz Andreas Dyszewski Timo Fakhravar Jonas Fürstenau Ellen Hellwig Andreas Herrmann Sophie Hottinger Roman Kanonik Daniela Keckeis Anna Keil Andreas Keller Tilo Krügel Dirk Lange Markus Lerch Hartmut Neuber Michael Pempelforth Denis Petković Felix Axel Preißler Julia Preuß Annett Sawallisch Runa Pernoda Schaefer Bettina Schmidt Katharina Schmidt Florian Steffens Brian Völkner Gäste Bernd-Michael Baier Erik Born Julius Bornmann Ulrich Brandhoff Marie Goyette Katrin Heller Yves Hinrichs Dieter Jaßlauk Marcus Kaloff Heiner Kock Karl-Sebastian Liebich Sina Martens Sierk Radzei Mathis Reinhardt Anja Schneider Hannelore Schubert Luise Schubert 127 Stefanie Schwab Henriette Seier Berndt Stübner Sebastian Tessenow Max Thommes Hubert Wild Mitglieder des Schauspiel-Studios Schauspielinstitut „Hans Otto“ der HMT Leipzig Jonas Fürstenau (Studioleitung) Matthias Huber (Studioleitung) Alina-Katharin Heipe Anna Herrmann David Hörning Max Hubacher Jonas Koch Ferdinand Lehmann Elias Popp Nina Siewert Künstlerischer & technischer Betrieb Regieassistenz Maximilian Grafe Charlene Markow Kristina Seebruch Ausstattungsassistenz Ingo Böhling Marleen Hinniger Marialena Lapata Inspizienz Thomas Urbaneck (Chefinspizient) Jens Glanze Steffen Hager Ulrich Hänsch Ute Neas Soufflage Gesine Creutzburg Maren Messerschmidt Christiane Wittig Uwe Kiesl Ronny Kinner Thomas Klapproth Tobias Krause Steffen Lemmer Jeff Leuschel Konstantin Müller Tilo Münster Oliver Nell André Nerlich Frank-Uwe Pietsch Julian von Reeken Torsten Rothe Mike Schneider Dietmar Smolinski Thilo Stolle Ingo Tausch Gunnar Thiel Thomas Voigt Michael Wanzek Daniel Wingenfeld Bühnen- & Veranstaltungstechnik Beleuchtung Carsten Rüger (Leiter der Abteilung Beleuchtung) Veit-Rüdiger Griess (Beleuchtungsmeister) Ralf Riechert (Beleuchtungsmeister) Bühnen- & Veranstaltungstechnik Jörn Langkabel (Oberbeleuchter) Paul Strugalla (Bühneninspektor) Daniel Starke (Oberbeleuchter) Antje Gruber (Bühnenmeisterin) Klaus Abert Stefan Papastefanou-Schmidt André Dirla (Meister für Veranstaltungstechnik) Jens Erdmann Lars Weber Rüdiger Heyne (Meister für Veranstaltungstechnik) Doerk Joost Mike Bäder Daniel Lang (Bühnenmeister Spielstätte „Diskothek“) Beate Münster Andreas Presch Steffen Rothe (Bühnenmeister Spielstätte „Diskothek“) Sven Scheffler Danny Dietze Sabine Theurich (Vorarbeiter Obermaschinerie) Ton- & Videotechnik Thorsten Kandziora Daniel Graumüller (Leiter der (Vorarbeiter Obermaschinerie) Abteilung Ton- und Videotechnik) Sven Krötzsch Matthias Schulze (Tonmeister) (Vorarbeiter Obermaschinerie) Anko Ahlert Olaf Hedler (Vorarbeiter) Gabriel Arnold Roland Keup (Vorarbeiter) Jörg Hoffmann Dirk Rademacher (Vorarbeiter) Ralf Ludwig Roland Barth Katharina Merten Thomas Bäßler Alexander Nemitz Wolfram Berndt Kai Schadeberg Sebastian Elster Udo Schulze Mattheo Fehse Heribert Weitz René Haufe André Hessel Auszubildende zur Fachkraft für Jens Hoffmann Veranstaltungstechnik Siegfried Jocksch N. N. Thomas Kalz N. N. Jens Keßner Technische Leitung Günter Gruber (Technischer Direktor) Bianca Hessel (Assistentin des Technischen Direktors) 128 Ankleidung Evelyn Ansorge (Leiterin der Abteilung Ankleidung) Barbara Gundlach Simone Heinzel Ulrike Jaßlauk Ursula Loewenau Steffen Schädel-Mechsner Angelika Spottke Maske Kerstin Wirrmann (Chefmaskenbildnerin) Kathrin Heine Donka Holeček Katrin Kluge Cordula Kreuter Ute Markow Stefanie Mellin Katja Wendel-Naumann Barbara Zepnick Requisite Sven-Sebastian Hubel (Chefrequisiteur) Fredi Kleber Jörg Schirmer André Sproete Thomas Weinhold Verwaltung Daniel Herrmann (Verwaltungsdirektor) Grit Meier (Leiterin Rechnungswesen) Ilka Gapp (Leiterin Personalwesen) Sylvia Wenzel (Sachbearbeiterin Honorar- und Gästeabrechnung, Verlags- und Vertragswesen) Bettina Hühnlein (Sachbearbeiterin Buchhaltung) Dagmar Koch (Sachbearbeiterin Buchhaltung) Miriam Mitlacher (Controlling) Karina Nolte (Sachbearbeiterin Verwaltung) Gebäudemanagement Mirko Holze (Leiter bauliche Anlagen/ Hausverwaltung) Steffen Lindemann (Leiter Abt. Klimatechnik) Dieter Uhlich (Leiter haustechnische Anlagen) Bernhard Jahnke (Kraftfahrer) Holger Kranich (Systemadministrator IT-Bereich/Betriebselektrik) Roland Kreiß (Kraftfahrer) André Lautner (Klimatechniker) Karsten Naumann (Betriebshandwerker) Carola Thamm (Klimatechnikerin) Remo Uta (Hausmeister) PREISE GROSSE BÜHNE Platz- gruppe Normal- preis ermäßigte Karten* Repertoire I II III IV 26,– 18,– 8,– 22,–15,– 8,– 17,–12,–8,– 10,–10,–8,– Premieren, I 89/90, Kruso, II Die Schutzflehenden / III Die Schutzbefohlenen IV 29,– 21,– 11,– 25,– 18,– 11,– 20,– 14,– 11,– 13,–13,–11,– Märchen I II III IV 22,– 18,– 13,– 9,– Die Maßnahme / Die Perser, Ein Sommernachtstraum, Die Dreigroschenoper, Gastspiele I II III IV 40,– 28,– 15,– 32,– 23,– 15,– 25,– 18,– 15,– 17,–17,–15,– 16,– 13,– 10,– 9,– Schüler & Kinder bis Studenten* 14 Jahre 8,– 8,– 8,– 8,– 7,– 7,– 7,– 7,– Einen Saalplan finden Sie auf Seite 134 Hinweis Sie haben die Möglichkeit, mit unseren Theaterkarten alle Verkehrsmittel des MDV in der Zone 110 und einer angrenzenden Zone (151, 156, 162, 164, 168) drei Stunden vor und drei Stunden nach der Vorstellung zu nutzen. * Ermäßigungen Ermäßigungsberechtigt sind Kinder bis 14 Jahre, Auszubil­ dende, Schüler und Studenten, Schwerbehinderte und Bundes­ freiwilligendienstleistende. Rollstuhlfahrer zahlen einheitlich 5,– im Repertoire des Schauspiel Leipzig („Die Maßnahme / Die Perser“, „Die Dreigroschenoper“, „Ein Sommernachtstraum“ und Gastspiele mit Zuzahlung). ALG-II-Empfänger erhalten an der Abendkasse Karten zum Preis von 3,–. Inhaber eines gültigen Leipzig-Passes erhalten 50 % Ermäßigung (Mindesteintrittspreis von 5,–). Schüler und Studenten zahlen im Reper­ toire des Schauspiel Leipzig und in Gruppen ab 10 Personen ab 7,– pro Person. Ermäßigungen werden nach Verfügbarkeit sowie Vorlage des entsprechenden Ausweises gewährt. Pro Veranstaltung kann nur jeweils eine Ermäßigung in An­spruch genommen werden. Bei Konzerten, Gastspielen, Sonderveranstaltungen und Veranstaltungen mit stark eingeschränk­ter Platzkapazität sowie bei Veranstaltungen mit einem regu­lä­r­en Eintrittspreis von weniger als 9,– ist der Entfall von Ermäßigungen möglich. Nicht ermäßigt werden Kartenpreise der Platzgruppe IV auf der Großen Bühne. 130 HINTERBÜHNE Normal- preis Repertoire18,– Premieren20,– ermäßigte Schüler & Karten*Studenten* 13,– 14,– 8,– 10,– Platzwahl frei DISKOTHEK Normal- preis Repertoire12,– Premieren14,– ermäßigte Schüler & Karten*Studenten* 10,– 12,– 8,– 10,– Platzwahl frei RESIDENZ Normal- preis Repertoire16,– Premieren18,– Gastspiele20,– ermäßigte Schüler & Karten*Studenten* 11,– 13,– 14,– 8,– 10,– 10,– Platzwahl frei BAUSTELLE jeweils 5,– Platzwahl frei darin eingeschlossen ist ein Gutschein im Wert von 3,– auf eine Theaterkarte des Schauspiel Leipzig (3 Jahre gültig) JUGENDCLUB / CLUB Ü31 Normal- preis ermäßigte Schüler & Karten*Studenten* 9,–5,–5,– Platzwahl frei AUSSER HAUS Normal- preis Repertoire19,– Premieren21,– Platzwahl frei ermäßigte Karten* Schüler & Studenten* Kinder bis 14 Jahre 13,– 15,– 8,– 10,– 7,– 8,– 131 ABONNEMENTS SAMSTAGS ABO PREMIEREN ABO Verfolgen Sie intensiv die großen Premieren der Spielzeit 2016/17 Am Samstagabend ins Theater — zu einem attraktiven Quer(plus je ein Programmheft und ein Gutschein für ein Getränk). schnitt unseres Programms auf der Großen Bühne (plus je ein Im Abonnement enthalten sind zwei besondere Extras — das Programmheft). Gastspiel „Die Präsidentinnen“ des Burgtheater Wien und ein Gutschein für die Inszenierung „Der Gott des Gemetzels“ (freie KRUSO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GROSSE BÜHNE SA, 29. 10. 89/90 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GROSSE BÜHNE SA, 1 4. 1. Terminwahl ab Januar). DER GOTT DES GEMETZELS 89/90 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GROSSE KRUSO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GROSSE BÜHNE FR, 16. 9. BÜHNE . . . . . . . . . . GROSSE BÜHNE DIE MA NAHME / DIE PERSER . . . . . . . . GROSSE BÜHNE SA, 11. 2. SA, 1. 4. SA, 1. 10. PEER GYNT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GROSSE BÜHNE SA, 28. 1. DIE PRÄSIDENTINNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . GROSSE BÜHNE SA, 4. 3. NORMALPREISERMÄSSIGT DIE MA NAHME / DIE PERSER . . . . . . . . GROSSE BÜHNE DO, 30. 3. I 78,– 54,– & GUTSCHEIN DER GOTT DES GEMETZELS II 66,– 45,– III 51,– 36,– NORMALPREISERMÄSSIGT I 124,– 90,– II 107,– 77,– III 85,– 60,– FREITAGS ABO NEU ABO AUDIODESKRIPTION Unser Abonnement für blinde und sehbehinderte Menschen. Mit diesem Abo sind Sie live dabei, wenn wir die drei ausgewählten neuen Inszenierungen der Spielzeit das erste Mal als Vorstellung mit Audiodeskription zeigen. Der Abend beginnt Das besondere Abonnement. Starke Stoffe, besondere Zugriffe für Sie in der Regel 90 Minuten vor Stückbeginn mit einer (Platzgruppe II, plus je ein Programmheft). speziellen Führung auf der Bühne, in der wir Ihnen das Bühnenbild und die Kostüme näherbringen. Im Anschluss daran KRUSO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GROSSE BÜHNE FR, 2. 12. gibt es speziell für Sie eine Einführung in die Inszenierung. WAR AND PEACE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . HINTERBÜHNEFR, 20. 1. 89/90 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GROSSE BÜHNEFR, 17. 2. PEER GYNT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GROSSE BÜHNE FR, 10. 3. DER SCHLAUE URFIN UND SEINE HOLZSOLDATEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .................... GROSSE BÜHNE SO, 11. 12. PEER GYNT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GROSSE BÜHNE FR, 1 0. 3. NORMALPREISERMÄSSIGT DER GOTT DES GEMETZELS . . . . . . . . . . GROSSE BÜHNE DO, 25. 5. 60,–42,– II36,– Abonnenten eines Terminabos erhalten 10 % Ermäßigung auf unsere Silvesterveranstaltung. Informationen zu unserem Silvesterprogramm finden Sie auf Seite 49. Informationen zu unseren Schul-Abos finden Sie unter „Theaterpädagogik“ auf Seite 118 132 DIE WAHL-ABOS KOMBI - ABO MIT DER OPER Sie wählen aus dem Repertoire des Schauspiel Leipzig auf der Großen Bühne und Hinterbühne. „89/90“, „Kruso“, „Die Maßnahme / Die Perser“, „Ein Sommernachtstraum“, „Die Schutzflehenden / Die Schutzbefohlenen“ und „Die Dreigroschenoper“ mit Zuzahlung. Freie Platzwahl. Freie Terminwahl. Gültig für eine Spielzeit. Ausgenommen Premieren, Veranstaltungen mit Sonderpreisen und Gastspiele. Wahl-Abo 2 x Oper und / oder Leipziger Ballett, 2 x Musi­ka­lische Komödie und 2 x Schauspiel Leipzig. „89/90“, „Kruso“, „Die Maßnahme / Die Perser“, „Ein Sommernachtstraum“, „Die Schutzflehenden / Die Schutzbefohlenen“ und „Die Drei­ groschenoper“ mit Zuzahlung. KOMBI-ABO ANTEIL FÜR 2 X SCHAUSPIEL 182,– 40,– I WAHL-ABO 4 VIER VORSTELLUNGEN ZUM PREIS VON DREI II 164,– 34,– WAHL-ABO 7 SIEBEN VORSTELLUNGEN ZUM PREIS VON FÜNF III 144,– 28,– WAHL-ABO 10 ZEHN VORSTELLUNGEN ZUM PREIS VON SIEBEN IV 120,– 18,– WAHL-ABO 4 WAHL-ABO 7 WAHL-ABO 10 78,– 129,50 182,– Das Abo gilt nicht bei Premieren sowie Gastspielen und Veranstaltungen mit Sonderpreisen. Sie können frei wählen, bei welchen Stücken des Repertoires auf der Großen Bühne Sie Ihre Gutscheine einlösen möchten — besonders empfehlen möchten wir Ihnen folgende Produktionen: „Die Schutzflehenden / Die Schutzbefohlenen“, „Der Gott des Gemetzels“, „Der nackte Wahnsinn“, „Maria Stuart“ und „Die Dreigroschenoper“. I II 66,–112,–154,– III 51,–84,–119,– NEU ABO KINDERBETREUUNG Sie wählen aus den folgenden Repertoirestücken drei aus und genießen die Vorstellung, während wir Ihre Kinder professionell und für Sie kostenfrei betreuen. Die Vorstellungen beginnen jeweils um 16 Uhr. Die Kinderbetreuung startet um 15 Uhr (Anmeldung erbeten). „89/90“, „Kruso“, „Die Maßnahme / Die Perser“ und „Die Schutzflehenden / Die Schutzbefohlenen“ mit Zuzahlung. 89/90 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GROSSE KRUSO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GROSSE DER NACKTE WAHNSINN BÜHNE DER GOTT DES GEMETZELS DIE PRÄSIDENTINNEN . . . . . . . . . . SO, 30. 10. VERGÜNSTIGUNGEN FÜR ABONNENTEN BÜHNE SO, 5. 3. DIE MA NAHME / DIE PERSER . . . . . . . . GROSSE BÜHNE SO, 2. 4. PEER GYNT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GROSSE BÜHNE SO, 9. 4. I 57,– II 48,– III 39,– Über die Vorteile der besonderen Angebote hinaus erhalten Abonnenten beim Kauf weiterer Karten eine Ermäßigung von 10 % auf den angegebenen Preis, auch auf ausgewählte Gastspiele (siehe Seite 63), nicht für Veranstaltungen mit Sonderpreisen. Abonnenten eines Terminabos erhalten 10 % Ermäßigung auf unsere Silvesterveranstaltung. Das Schauspiel Leipzig ist Mitglied der „European Theatre Convention“ (ETC). Für unsere Abonnenten gibt es das besondere Angebot, kostenlos die Vorstellungen aller ausländischen ETC-Theater zu besuchen. Weitere Informationen auf Seite 111. * 16.11., Buß- und Bettag 6 TIX Unser Abo für Studenten. Stücke wählbar aus dem Repertoire des Schauspiel Leipzig. Gilt für alle Spielstätten (ausgenommen Baustelle). Freie Terminwahl. Übertragbar. Ausgenommen Premieren, Veranstaltungen mit Sonderpreisen und Gastspiele. Einlass nur mit Studentenausweis. 50,– MI, 16. 11.* BÜHNE SO, 22. 1. GROSSE BÜHNE SO, 26. 2. . . . . . . . . . . . . . . . . . . GROSSE PREIS .................. GROSSE BÜHNE . . . . . . . . . . . . . GROSSE 50 % Ermäßigung auf frei wählbare Veranstaltungen auf der Großen Bühne ( Platzgruppen I–III ), ausgenommen Gastspiele, Konzerte und Veranstaltungen mit Sonderpreisen. Auf allen anderen Bühnen (außer Baustelle) erhalten Sie 25 % Ermäßigung. Für eine Person, 12 Monate gültig, nicht übertragbar. BÜHNE SO, 18. 9. DIE SCHUTZFLEHENDEN / DIE SCHUTZBEFOHLENEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SCHAUSPIELCARD 50 Wenn Sie Interesse an einem unserer Abonnements haben, wenden Sie sich bitte an unseren Besucherservice: 0341 / 12 68 168 [email protected] PREIS42,– 133 BÜHNE PARKETT 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 1 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 2 1 2 3 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 4 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 5 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 6 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 7 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 8 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 9 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 10 11 1 3 1 4 1 5 1 6 1 1 8 1 9 10 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 R R R 1 11 R R R 12 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 13 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 14 7 12 1 13 1 14 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 15 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 16 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 17 22 21 15 1 16 1 17 2 RANG 1 2 3 4 5 6 L L L 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 L L L 1 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 2 1 3 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 4 1 5 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 7 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 8 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 Platzgruppe I Platzgruppe II R Rollstuhlstellplatz Platzgruppe III L Loge 1 Platzgruppe IV Bei einzelnen Inszenierungen abweichender Saalplan möglich. 134 6 1 7 8 BESUCHERSERVICE KARTENVERKAUF Unser Besucherservice berät Sie gerne bei allen Fragen rund um Ihren Vorstellungsbesuch. Sie erreichen ihn telefonisch oder per E-Mail unter folgenden Kontakten: 0341 / 12 68 168 [email protected] Online-Kartenkauf und telefonischer Kartenkauf sind für Inhaber von Kreditkarten (Visa, Euro-/Mastercard) möglich; Online-Kartenkauf auch für Inhaber einer EC-Karte. Diese Karten werden Ihnen je nach Kaufdatum per Post zugeschickt oder liegen an der Abendkasse zur Abholung bereit. Die Karten bitte bis 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn abholen. KINDERBETREUUNG KARTEN RESERVIERUNG An acht Nachmittagen wird eine ausgebildete Erzieherin Ihre Kinder betreuen, während Sie eine Vorstellung des Schauspiel Leipzig sehen. Bitte achten Sie auf das Symbol . Weitere Informationen + Termine finden Sie auf Seite 119. 0341 / 12 68 168 0341 / 12 68 169 [email protected] Schauspiel Leipzig, Bosestraße 1, 04109 Leipzig SPIELSTÄTTEN & KASSEN ÖFFNUNGSZEITEN RESERVIERUNGS FRISTEN Theaterkasse und Vorverkauf Schauspielhaus, Bosestraße 1, 04109 Leipzig Montag bis Freitag: 10 ºº – 19 ºº Samstag: 10 ºº – 14 ºº Reservierte Karten sind bis zu dem bei der Reservierung mitgeteilten Termin an der Theaterkasse abzuholen. Nach Ablauf dieser Frist erlischt die Reservierung. Große Bühne und Hinterbühne Der Kartenverkauf an der Abendkasse beginnt eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn. Reservierte Karten bitte bis 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn abholen; bei späterer Abholung keine Platzgarantie. Für Vorstellungen, die nicht mehr online buchbar sind, erhalten Sie unter Tel. 0341 / 12 68 168 Informationen über eventuelDiskothek und Baustelle le Restkarten. Schauspielhaus, Eingang Bosestraße/Ecke Dittrichring Kassenöffnungszeit: 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn. Reservierte Karten bitte 20 Minuten vor Veranstaltungsbeginn abholen. RESTKARTEN VORVERKAUFS STELLEN Residenz (in der Baumwollspinnerei) Halle 18 (Aufgang E), Spinnereistraße 7, 04179 Leipzig Leipzig Ticket im Hugendubel, Petersstraße 12–14 Kassenöffnungszeit: 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn. Reservierte Karten bitte 20 Minuten vor Veranstaltungsbeginn CULTON Ticket, Peterssteinweg 9 LVZ Media Store, Höfe am Brühl, Brühl 1 abholen. LVZ Ticketservice, Peterssteinweg 19 Ticketgalerie, Hainstraße 1 Musikalienhandlung M. OELSNER, Schillerstraße 5 Reisebüro im Globus GmbH Wachau, Nordstraße 1 Tourist-Information Wurzen, Domgasse 2 Tourist-Information Delitzsch, Schloßstraße 31 VORVERKAUFS BEGINN Der Vorverkauf beginnt am 19. Mai 2016 und mit der Veröffentlichung der Vorstellungstermine in den Monatsplänen bzw. auf der Webseite des Theaters (www.schauspiel-leipzig.de). Der vollständige Monatsplan wird bis zum 5. des Vormonats veröffentlicht. Allgemeine Geschäftsbedingungen Es gelten unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Diese können Sie an der Theaterkasse und unter www.schauspiel-leipzig.de einsehen. 135 KONTAKTE Postanschrift Schauspiel Leipzig, Bosestraße 1, 04109 Leipzig Besucherservice & Karten 0341 / 12 68 169 [email protected] 0341 / 12 68 168 Telefonzentrale 0341 / 12 68 0 Intendanz 0341 / 12 68 200 0341 / 12 68 189 [email protected] Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 0341 / 12 68 159 [email protected] [email protected] 0341 / 12 68 152 WWW Unsere Webseite www.schauspiel-leipzig.de informiert Sie tagesaktuell über die Veranstaltungen, Neuigkeiten und Angebote des Schauspiel Leipzig. Künstlerische Betriebsdirektion 0341 / 12 68 129 [email protected] 0341 / 12 68 124 Theaterpädagogik SOCIAL MEDIA 0341 / 12 68 495 0341 / 12 68 496 [email protected] Folgen Sie uns: facebook.com/schauspielleipzig.fanseite twitter.com/Schauspiel_LE vimeo.com/schauspielleipzig Dramaturgie 0341 / 12 68 171 0341 / 12 68 179 [email protected] Technische Leitung 0341 / 12 68 291 0341 / 12 68 20291 [email protected] NEWSLETTER Verwaltung 0341 / 12 68 481 0341 / 12 68 489 [email protected] KONTOVERBINDUNG Unser Newsletter versorgt Sie regelmäßig mit Informationen zu aktuellen Veranstaltungen und Angeboten des Schauspiel Leipzig. Sie können unseren Newsletter über das Service-Menü auf unserer Webseite www.schauspiel-leipzig.de abonnieren. IMPRESSUM Überweisungen unter Angabe des Verwendungszwecks (Name und Daten der Veranstaltung) Schauspiel Leipzig BLZ: 860 555 92 KTO: 1100 255 083 BIC: WELADE8LXXX IBAN: DE66 8605 5592 1100 255083 Kredit-Institut: Sparkasse Leipzig Schauspiel Leipzig BLZ: 860 800 00 KTO: 0110 417 200 BIC: DRESDEFF860 IBAN: DE63 8608 0000 0110 417200 Kredit-Institut: Commerzbank Leipzig Schauspiel Leipzig, Eigenbetrieb der Stadt Leipzig Bosestraße 1, 04109 Leipzig Intendant: Enrico Lübbe Redaktion: Dramaturgie, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Künstlerisches Betriebsbüro Redaktionsleitung: Rosi Steinbrück Gestaltung: HawaiiF3 & Bureau David Voss Porträtfotos/Inszenierungsfotos: © Rolf Arnold Porträtfotos: Julius Bornmann © Hans Hege, Katrin Heller © Susanne Tessa Müller, Marcus Kaloff © Barbara Zepnick, Anja Schneider © Fabian Schellhorn, Luise Schubert © Anya Zuchold / Inszenierungsfoto „Die Schutzflehenden / Die Schutzbefohlenen“ © Bettina Stöß Produktion: Löhnert Druck, Markranstädt Redaktionsschluss: 27. 4. 16 Änderungen vorbehalten. 136