Forum Hyperthermie 1/ 10.2008 Forum Hyperthermie Control (37°C) Hyperthermia (42°C) Oncothermia (42°C) (immersion to waterbath) (capacitiv coupling) Cell count: 34.000/ml Cell count: 25.000/ml Cell count: 18.000/ml ± 2.700/ml ± 2.000/ml ± 1.450/ml Kongress American Society of Clinical Oncology - Annual Meeting 2008 Studie Infrarot-A-Ganzkörperhyperthermie bei Fibromyalgie Wissenschaft und Forschung Entwicklungen in der Ganzkörperhyperthermie Forum Medizin www.forum-medizin.de Forum Hyperthermie Inhalt Editorial Kongress Symposium zum 80. Jahrestag der Verleihung des Nobelpreises für Medizin an Julius Wagner-Jauregg 4 Anwendertreffen Celsius TCS: Elektrohyperthermie als Säule der Krebsbehandlung 6 American Society of Clinical Oncology – Annual Meeting 2008 8 12. Deutscher Kongress für Komplementärmedizin (DKfK®) 10 10 Internationel Congress on Hyperthermic Oncology 11 th Verbandsnachrichten Deutsche Gesellschaft für Hyperthermie e. V. 11 portrait Oncotherm – Traditionen und Reformen in der onkologischen Hyperthermie 12 Studie Clinical study for advanced pancreas cancer treated by oncothermia 14 Randomisierte, kontrollierte Studie zur Wirksamkeit und Verträglichkeit einer milden wassergefilterten Infrarot-A-Ganzkörperhyperthermie als Zusatzbehandlung zu einer multimodalen rehabilitativen Standardtherapie bei der Behandlung der Fibromyalgie 21 Messung der Temperaturverteilung am Modell der nicht perfundierten Schweineleber bei lokaler Hyperthermie mit Kurzwellen mit 13,56 MHz 30 Wissenschaft und forschung Strategische Partnerschaft von Heckel und Hydrosun im Bereich der Ganzkörperhyperthermie 35 Für Sie gelesen Physikalische Grundlagen der wassergefilterten Infrarot-A-Strahlung 36 Historie 30 spannende Jahre Beschäftigung mit Hyperthermie 37 Autorenrichtlinien/Impressum 39 Quelle: Posterpräsentation Wiener Symposium, Sept. 2007, Wien. Dr. O. Szász, Dr. G. Androcs Editorial Forum Hyperthermie Zuerst wird eine neue Theorie als absurd attackiert; dann gibt man zu, dass sie richtig, aber ohne Bedeutung ist; schließlich wird sie für so wichtig gehalten, dass ihre Gegner behaupten, sie hätten sie selbst entdeckt. First, you know, a new theory is attacked as absurd; then it is admitted to be true, but obvious and insignificant; finally it is seen to be so important that its adversaries claim that they themselves discovered it. William James, 1842 – 1910 Amerikanischer Psychologe und Philisoph Sehr verehrte Leserinnen und Leser, eingebettet in ein für Ärzte und mit denen verbundene Akteure im deutschen Gesundheitswesen leider immer noch unsicheres politisches Umfeld ohne verlässliche Zukunftsparameter, scheinen die Äußerungen der Politiker am Rande der Demonstrationen und der Finanzspritzen für den ambulanten und stationären Sektor unerträglich. Insbesondere die Argumentationen gegenüber der Bevölkerung stellen bei fehlender Inflationsbereinigung der ärztlichen Gebührenordnung, bei fehlender wirtschaftlicher Kalkulation und dem bekannten Monopolychipsystem in der kassenärztlichen Tätigkeit ohne planbare Einnahmenstruktur eher eine Ohrfeige für eine so wichtige gesellschaftliche Gruppe wie die Ärzte dar. Um so unverständlicher erscheint deshalb innerärztlicher Streit, Rechthaberei und fehlender Pioniergeist, wie wir ihn im Bereich der Hyperthermie am Rande aller Tagungen, die sich mit der Thematik beschäftigen, zu spüren bekommen. Der fehlende Schulterschluss und das fehlende aufrichtige Bestreben um bestmögliche Ergebnisse bei chronisch und Schwerstkranken sowie Krebspatienten ist erster Beleg dafür, dass einige Geschehnisse aus der historischen Betrachtung vergessen und einige deutsche Ärzte sich ihrer Verantwortung und ihres Eides nicht mehr ganz bewusst sind, wenn sie sich von Staatsdoktrien ohne eigene Prüfung auf Werte in Handlungsbahnen lenken lassen, nur weil diese eben von staatlicher Seite kommen. Aber wie oft passierte das schon und was waren die späteren Vorwürfe, wenn die Ärzteschaft nicht kritisch genug war? Unter diesen allgemeinen und philosophischen wie ethischen Betrachtungen der Probleme im deutschen Gesundheitswesen sollte die überdisziplinäre Sparte der Hyperthermie getreu den Gedanken unseres Kollegen Virchow erfolgen, nämlich Versuche ohne Vorbehalte durchzuführen, darüber ohne Vorverurteilung berichten zu dürfen und sich auf eine Wertung ohne Autorität verlassen zu können. Diesem hohen ethischen Ziel widmet sich unser wissenschaftliches Journal. Wie so oft in der Bewältigung von Problemen, wird das eine oder andere besser zu beleuchten sein, wenn historische Daten und Entwicklungsschritte reftlektiert werden. Durch sachliche Berichterstattung und gründliche Recherche werden wir dafür sorgen, dass Bekanntes nicht vergessen wird, Erforschtes nicht neu untersucht werden muss und die Potenz von ”Neueinsteigern” sich auch auf das Neue konzentrieren kann. Impulse für das Therapieren sind für den Praktiker und Kliniker ebenso bedeutsam wie für Fragestellungen, die neue Studien initiieren werden. Die Energie, die wir in einem zu kurzen Forscher- und Ärzteleben aufbringen können, darf nicht in Reibungsverlusten reduziert werden, sondern sollte immer zum Fortgang der Sache beitragen. Egal welches Ergebnis eine Untersuchung erbringt, es wird ein Fortschritt für die Sache sein. Dazu möchte dieses Journal mit einer engagierten Redaktion beitragen. Die Stellen von Reibungsverlusten, die nur auf dem Boden von Eitelkeit und unärztlichen Eifersüchteleien entstehen können, weil falsch verstandene Positions- oder Machtkämpfe auf eine Therapieoption reflektiert werden, müssen in naher Zukunft beleuchtet und beendet werden. Eine Therapieoption, die ein so enormes Potential hat wie die Hyperthermie, verdient eine umfassende Darstellung. Ihr Holger Wehner Herausgeber Forum Hyperthermie Kongress Symposium zum 80. Jahrestag der Verleihung des Nobelpreises für Medizin an Julius Wagner-Jauregg 7./8. September 2007, Universitätskliniken Wien, Österreich Gast-Herausgeber: B. Reiter & R. Kleef, Wien Hyperthermieverfahren im Überblick Erich Dieter Hager, Dr. med. Dr. rer. nat. Dipl.-Phys. BioMed Klinik, Bad Bergzabern, Deutschland Ergebnisse von klinischen Studien zeigen, dass Hyperthermie in Kombination mit Chemo- oder Strahlentherapie eine sehr vielversprechende komplementäre Behandlungsmethode mit konsistenten und überzeugenden Resultaten ist. Die bisherigen Ergebnisse begründen die Behandlung mit Hyperthermie als ergänzende Standardbehandlung in der Krebstherapie, um das Überleben und die Lebensqualität von Krebspatienten zu verbessern. Weitere randomisierte Studien sollten dringend unterstützt werden. Julius Wagner-Jauregg (1857 – 1940): Portrait und kritische Würdigung Michael Hubenstorf, Univ.-Prof. Dr. Dr. med. Institut für Geschichte der Medizin, Universität Wien, Österreich Seit der Verleihung des Nobelpreises für Medizin an Julius Wagner-Jauregg im Jahr 1927 scheint seine Einschätzung durch die Nachfahren gleichsam kanonisiert. […] Dabei stellen sich Widersprüchlichkeiten und Ambivalenzen heraus, welche die vorherrschende Hagiographie zu sehr verdeckt hat. Die Tatsache, dass die bahnbrechende therapeutische Leistung der Malariatherapie der progressiven Paralyse bereits zweieinhalb Jahrzehnte nach ihrer Entdeckung medizinisch überholt war, ist durchaus bekannt. […] Dabei ist die Malariatherapie nur ein Komplex unter mindestens einem halben Dutzend anderer Themen, die zur vergleichenden Einschätzung der Person des Nobelpreisträgers herangezogen werden müssten. […] Es wäre auch davor zu warnen, ihn zu sehr vereinfachend als alleinigen Urheber heutiger Hyperthermie-Therapie darzustellen. Im Mittelpunkt des Interesses stand hierbei bisher der Einfluss der Methode auf die Lebensqualität, in neuerer Zeit aber auch die mögliche Steigerung der Effektivität einer Chemo- und/oder Strahlentherapie sowie Kombination mit Antikörpern und NeoAngiogenese-Inhibitoren. Daneben liegen klare immunologische Rationale vor, die wissenschaftlich untersucht und publiziert wurden und den Einsatz der moderaten Hyperthermie in der Onkologie nahe legen. Epidemiologische Untersuchungen über den Zusammenhang zwischen Krebsinzidenz und fehlendem Fieber sowie Spontanremissionen nach fieberhaften Infekten wurden vielfach beschrieben. In-vivo-Experimente mit Bakterienlysaten zeigten, dass Fieber zu einer erhöhten Expression von Hitzeschockproteinen (HSP) in Makrophagen, Blutgefäßen sowie Gefäßendothel und Enterozyten führt. Ähnliche Effekte sind auch bei einer exogenen, fieberähnlichen Hyperthermie zu beobachten. 10 Jahre Locoregionale Tiefenhyperthermie bei Tumorpatienten: «The Graz Experience» Peter Kohek, Univ.-Prof. Dr. med. AG für Hyperthermie und chirurgische Onkologie, Graz, Österreich Es ist ein bekanntes Phänomen, dass Hitze tumorös veränderte Zellen in ihrem Wachstum hindert bzw. sie sogar abtöten kann. Die Hyperthermie wird ergänzend zu den bekannten derzeitigen Krebstherapien wie Chirurgie, Chemoimmuntherapie sowie Strahlentherapie eingesetzt, um den Therapieeffekt bei einem selektionierten Patientenkollektiv zu verstärken. […] Bei der Hyperthermie soll in bestimmten Körperarealen eine Temperatur von zirka 42 °C herbeigeführt bzw. eine Stunde lang aufrechterhalten werden. Eine signifikante Zellabtötung erfolgt ab einer Temperatur von 41 °C. […] Ab 42,5 °C wirkt sie direkt zytotoxisch, also zellabtötend. Bei Tumoren, welche eine schlechte Durchblutung aufweisen, können auch schon niedrigere Temperaturen zellabtötend sein, wobei sich diese Tumoren, genauso wie Tumoren mit größeren verflüssigten Nekrosezonen, sehr gut auf- bzw. überwärmen lassen. […] Ganzkörperhyperthermie im Deutsch-Ordens-Spital Friesach Fähigkeit zu Fieber als prognostischer Faktor – Zusammenhänge mit dem Auftreten der Krebserkrankung Ralf Kleef, Dr. med. Institut für Wärme- und Immuntherapie – IWIT, Wien, Österreich Die Hyperthermie in der Onkologie erlebt international seit über zwei Jahrzehnten eine Renaissance. Zur Hyperthermie in der Onkologie (lokale Hyperthermie, Perfusionshyperthermie, Moderate- und Hochtemperatur-Ganzkörperhyperthermie [GKHT]) liegen klinische Daten vor. Bereits heute werden viele dieser Verfahren in verschiedenen Kliniken weltweit eingesetzt. Klaudia Kraßnitzer, Dr. med. Deutsch-Ordens-Spital, Friesach, Österreich Im Rahmen der alternativmedizinischen Tätigkeiten in den Ordinaten von Dr. Klaudia Kraßnitzer und Dr. Sieghard Wilhelmer im Deutsch-Ordens-Spital Friesach wird die Ganzkörperhyperthermie seit dem Jahr 2002 angeboten. Neben onkologischen Patienten werden hauptsächlich chronische Erkrankungen erfolgreich behandelt. Bei folgenden Krankheitsbildern konnten sowohl klinisch als auch laborchemisch nachgewiesene Behandlungserfolge erzielt werden. […] Kongress Kurative und palliative Behandlungserfolge: - Chronische entzündliche Darmerkrankungen: Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. - Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises: Chronische Polyarthritis, systemischer Lupus erythematodes, Morbus Reiter, Polymyalgia rheumatica, CREST-Syndrom, Fibromyalgie. - Hauterkrankungen: Psoriasis vulgaris, Neurodermitis, Akne vulgaris. - Chronische Atemwegserkrankungen: Chronische Otomastoiditis, chronische Sinusitis, chronisch rezidivierende Bronchitis, Asthma bronchiale, chronische Tonsillitis, chronische Pharyngitis. - Chronische Erkrankungen des Urogenitaltraktes: Chronisch rezidivierender Harnwegsinfekt, Prostatitis, Adnexitis. Forum Hyperthermie Resultate: Zu allen 4 Messzeiten zeigte sich für die bestimmten Zytokine ein hochsignifikanter Gruppenunterschied (p < 0,0005). Bei den Patienten zeigten alle Zytokine einen signifikanten Abfall zwischen den Messzeitpunkten nach 1 und 6 h sowie nach 6 und 24 h. Diskussion: Der durch serielle, systemisch milde Hyperthermie hervorgerufene Besserungseffekt bei AS scheint aus dem Nachweis von thermischen Effekten auf das Zytokinmilieu zu resultieren, mit konsekutiven Hyperthermieauswirkungen auf Entzündungen und Immunreaktionen. - Arterielle Gefäßerkrankungen: periphere arterielle Verschlusskrankheit. Das fiebernde Kind – vom heilsamen Umgang mit Fieber - Erkrankungen des Nervensystems: Restless-legs-Syndrom, Polyneuropathie. Alfred Längler, Dr. med. Gemeinschaftskrankenhaus, Herdecke, Deutschland - Karzinompatienten. Neuigkeiten zur Hyperthermiebehandlung bei der ankylosierenden Spondylitis (M. Bechterew) Uwe Lange, Prof. Dr. med. Kerckhoff-Klinik, Bad Nauheim, Deutschland Hintergrund: Die passive Überwärmung des Körpers (Hyperthermiebehandlung) bewirkt bei der ankylosierenden Spondylitis (AS) ohne akute Entzündungsaktivität überzufällig häufig günstige Einflüsse auf das Beschwerdebild. Die Ursachen dieses Effekts sind nach wie vor unklar. An der antiphlogistischen Wirkung der Ganzkörperhyperthermie wie auch der analgetischen, durchblutungsfördernden und muskeldetonisierenden Wirkung besteht heutzutage kein Zweifel mehr. Wärme stellt einen somatischen Stressor dar, und Kortisol, das den Stresshormonen zugerechnet wird, zeigt einen weitgehend synchronen Anstieg unter akuten Stressreaktionen. In einer Pilotstudie wurde zunächst der Einfluss einer milden Ganzkörperhyperthermie (Überwärmungsbad) im Sinne einer «Stressreaktion» auf die Blutspiegel von Kortisol und Lymphozyten sowie -subpopulationen bei Patienten mit AS im Vergleich zu Gesunden untersucht. Die Arbeitshypothese konnte jedoch bei ausbleibendem Kortisolanstieg mit konsekutiver Immunsuppression im Beobachtungszeitraum (vor dem Überwärmungsbad bis zu 5,4 h danach) nicht bestätigt werden. Aufgrund vorliegender Untersuchungen, die einen Einfluss der Wärmetherapie auf das Zytokinmilieu belegen, erfolgte eine Anschlussuntersuchung zu möglichen Veränderungen des Zytokinmilieus durch serielle Hyperthermiebehandlung. Methodik: Hierzu wurden bei 24 Personen, 12 Patienten mit einer AS und 12 gesunden Probanden gleicher Altersstruktur (Durchschnittsalter 34 Jahre), seriell 9 Überwärmungsbäder im Abstand von 3 Tagen in den frühen Morgenstunden bis zum Erreichen einer Körpertemperatur von 38,5 °C sublingual durchgeführt (Dauer des Bades zirka 50 Minuten). Zu Beginn des letzten Bades sowie nach 1, 6 und 24 h erfolgte die Bestimmung der Plasmazytokinspiegel von TNF-α, Interleukin 1-β und Interleukin 6. Fieber wird in der Regel als zu bekämpfendes Symptom im Rahmen von Erkrankungen gesehen. Kritiklose Antipyrese kann aber in bestimmten Krankheitssituationen kurz-, mittel- und langfristig auch negative Effekte auf die Gesundheit bzw. Heilungschancen des Patienten haben. Einer kurzen einführenden Darstellung der Pathophysiologie des Fiebers folgt eine Schilderung positiver akuter Fiebereffekte. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Darstellung des Einflusses von Fieber bei viralen Erkrankungen. So ist die Komplikationsrate bei Viruserkrankungen bei behutsamem Umgang mit Fieber möglicherweise geringer. Die gesundheitsfördernde Wirkung des Fiebers in der Anthroposophischen Medizin René Madeleyn, Dr. med. Filderklinik für Kinderheilkunde und Jugendmedizin, Filderstadt, Deutschland So wie das Kind sich seelisch in der Trotzphase und der krisenhaft verlaufenden Pubertät in aggressiven Handlungen gegen seine soziale Umwelt zu behaupten lernt, ist die Möglichkeit, Fieber zu bilden, Ausdruck der Selbstbehauptungskraft des Ich im menschlichen Körper. Im Reifen des kindlichen Immunsystems lernt das Kind, sich gegen Krankheiten zu wehren. Fieber ist Symptom dieses sinnvollen Lernvorgangs. Der praktische Umgang mit Infektionskrankheiten im Kindesalter zeigt, dass Antipyrese, sofern nicht eine schwere andere Grundkrankheit besteht, unnötig ist. Entscheidend ist, dass den Eltern vermittelt wird, inwiefern Fieber Ausdruck einer starken Wirksamkeit kindlicher Persönlichkeitskräfte im Organismus ist. Quelle: Proceedings Hyperthermie – Symposium aus Anlass des 80. Jahrestages der Verleihung des Nobelpreises für Medizin an Julius Wagner-Jauregg Reiter, B.; Kleef, R. Veröffentlicht in: Forsch Komplementmed 2007;14:365-370, S. Karger Verlag GmbH, www.karger.com/fok Forum Hyperthermie Kongress Elektrohyperthermie als Säule der Krebsbehandlung Anwendertreffen zur Vorstellung der randomisierten Phase III Therapiestudie zur Komplementärbehandlung des inoperablen Pankreaskarzinoms Susan Schlange Im März 2008 trafen sich in Garbsen bei Hannover Mediziner und Anwender des Hyperthermiesystems Celsius TCS (Thermo Cancer Select) der Firma Celsius42+ GmbH aus Köln, um ausführlich über die Fortschritte und Möglichkeiten der ergänzenden Behandlung von Krebserkrankungen in Verbindung mit Elektrohyperthermie zu diskutieren. Eine Studie zur Behandlung des lokal fortgeschrittenen, inoperablen Pankreaskarzinoms mit Gemcitabin vs. Gemcitabin und regionaler Elektrohyperthermie (Celsius TCS) wurde auf den Weg gebracht. Renommierte Referenten, darunter Ärzte mit langjähriger Hyperthermieerfahrung, sowie Fachleute aus den Bereichen Me- TCS Hyperthermiesystem inkl. Software dizintechnik, Softwareentwicklung und Gerätehersteller berichteten über Erfahrungen und neueste Erkenntnisse. Thomas P. Muffler, Geschäftsführer der Celsius42+ GmbH Mit diesem Symposium hat es Thomas Muffler, Geschäftsführer der Celsius42+ GmbH, geschafft, anerkannte, kompetente Experten auf diesem Gebiet der Hyperthermie zusammenbringen. Ziel des Anwendertreffens war es, den bereits heute schon deutlich überlegenen Entwicklungsfortschritt des Celsius TCS weiter voranzubringen. Dieser wichtigste Fortschritt basiert auf der zukunftsfähigen Technik der leistungsfähigen HFEinheit mit zwei aktiven Elektrozellen, die Behandlungsleistungen von bis zu 600 Watt ermöglicht. Durch Kombinationen mit einer schnellen Abstimmungseinheit, der so genannten Matchbox, ist dieses Hyperthermiesystem auch für zukünftige Elektrodenformen und -größen gerüstet. Ebenso überzeugt dieses System durch seine flexible Softwareumgebung, die nicht nur der Steuerung des Systems dient, sondern auch die medizinischen und betriebswirtschaftlichen Daten statistisch auswerten kann. Im Rahmen des Treffens referierte Dr. med. Hüseyin Sahinbas aus Bochum Kongress über die Behandlung eines Pankreaskarzinoms mit der Hyperthermie. Der Vortrag endete mit der Schlussfolgerung, dass bei der Behandlung des Pankreaskarzinoms die regionale Hyperthermie eine geeignete Methode darstellt, da durch die Thermochemotherapie die Resistenz des Pankreaskarzinoms vermindert werden kann. Somit kann die Kombinationstherapie ein wichtiger Schritt in Richtung erfolgreicherer Behandlungsmethoden darstellen. Diese bisherigen positiven Resultate in der Therapie des Pankreaskarzinoms sind nicht nur für ihn als Spezialisten auf diesem Gebiet ein wichtiger Anlass, weitere Untersuchungen in einer prospektiven Studie voranzutreiben. In seinem Vortrag machte er deutlich, dass mittels Hyperthermie eine Steigerung der Effektivität von Strahlentherapie und Zytostatika zu verzeichnen ist. Der bekannte Hyperthermiker Dr. med. Hüseyin Sahinbas verfügt über weit reichende Erfahrungen auf dem Gebiet der Hyperthermie. Dies zeigt unter anderem seine auf internationalen Kongressen vorgestellte Arbeit zur Behandlung von über 200 Hirntumorpatienten, mit einer annähernden Verdopplung der Überlebenszeiten bei Hirntumoren WHO Grad III und IV. Mit dieser Arbeit erreichte er in internationalen Fachkreisen große Anerkennung. Die Vorstellung der geplanten Therapiestudie durch PD Dr. Kirchner, Internistischer Onkologe und Chefarzt am Siloah Krankenhaus Hannover (Lehrkrankenhaus der MHH) unter dem Titel: randomisierte Phase III Studie zur Behandlung des lokal fortgeschrittenen, inoperablen Pankreaskarzinoms mit Gemcitabin vs. Gemcitabin und regionaler Elektrohyperthermie (Celsius TCS) schloss sich an. In dieser Studie sollen 70 betroffene Patienten in einer 1:1 Randomisation zentrumsbezogen behandelt werden. Primäres Ziel soll dabei sein, das Gesamtüberleben (OAS) im Vergleich zwischen der Behandlung mit Gemcitabin Forum Hyperthermie und Gemcitabin mit regionaler Elektrohyperthermie beim inoperablen, lokal fortgeschrittenen und/oder metastasierten Pankreaskarzinom zu untersuchen. Als Einschlusskriterien wurden ein histologisch/zytologisch nachgewiesenes lokal fortgeschrittenes, inoperables Adenokarzinom des Pankreas in einer zweidimensional messbaren Raumforderung (Bildgebung mittels CT/MRT), ein Alter über 18 Jahre, keine stattgefundenen Vorbehandlungen, ein Karnofsky-Performance-Status > 60 % sowie eine adäquate Knochenmarksreserve beschlossen. Aufgrund des großen Interesses seitens der Ärzte und Celsius TCS-Anwender wird die Studie unter der Leitung von Hartmut Kirchner in naher Zukunft beginnen. Am Veranstaltungsende wurde wieder einmal mehr deutlich, dass es trotz der vorzuweisenden Erfolge bei der Behandlung von Tumorerkrankungen mit Hilfe der regionalen Elektrohyperthermie notwendig ist, dieses Verfahren wissenschaftlich zu untermauern und weiterhin zu diskutieren, um schließlich eine Akzeptanz des Verfahrens auf breiter Ebene zu erlangen. Weitere Zielsetzungen: •die Gegenüberstellung des progressionsfreien Überlebens (PFS) •die Gesamtansprechrate (ORR) der beiden Therapiearme gemäß der RECIST-Kriterien; Vergleich der Rate an Fällen mit kontrollierter Erkrankung (disease control rate; DCR) als Summe aus CR-, PRund SD-Raten gemäß bestehender RECIST-Kriterien •Die Evaluation des Verlaufs des Tumormarkers CA19-9 •Veränderungen im ECOG-Performance-Status/Karnofsky-Index •Erfassung der Lebensqualität gemäß des EORTC-Evaluationsbogens 1. Nordwestdeutsches Hyperthermiezentrum • mehr als 20 Jahre Erfahrung • Thermochemotherapie • lokale, regionale und Ganzkörperhyperthermie (milde und extreme Temperaturführung) • Prostatahyperthermie / Transurethrale Mikrowellen Thermotherapie (TUMT) • LITT (Laserinduzierte interstitielle Thermotherapie) • Hypertherme Lavage (Blase, Abdomen) • systemische Krebs-Mehrschritt-Therapie (nach v. Ardenne) • Einsatz im onkologischen und nichtonkologischen Bereich Internationale Kooperationen, Ausbildung und Forschung Oldenburger Straße 87 • 26340 Zetel • Telefon: 0 44 53/97 82-0 • Telefax: 0 44 53/97 82-10 E-Mail: [email protected] • www.gisunt.de Forum Hyperthermie Kongress American Society of Clinical Oncology - Annual Meeting 2008 Fortschritte bei der Behandlung von Hirntumoren E. Dieter Hager Der weltgrößte internationale Krebskongress, das ASCO Annual Meeting, fand in diesem Jahr vom 30. Mai bis 3. Juni in Chicago statt. Auf der 44. Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) wurden die neuesten Ergebnisse aus Grundlagenforschung und klinischer Krebsforschung vorgetragen. An dem Treffen nahmen mehr als 25.000 Onkologen, Krebsforscher und weitere Fachleute aus mehr als 100 Ländern teil. Die BioMed-Klinik in Bad Bergzabern ist eine der wenigen deutschen außeruniversitären Kliniken, die schon mehrfach die Gelegenheit hatte, auf diesem Kongress Ergebnisse der klinischen Forschung vorzustellen. Die Forschungsarbeit von Hager und Sahinbas war die einzige von fast 4.800 akzeptierten Vorträgen, Postern und publizierten Kurzfassungen, die sich mit dem Thema Hyperthermie beschäftigte; ein bemerkenswertes Ergebnis. Studie Prospective phase II trial for recurrent high-grade gliomas with capacitive coupled low radiofrequency (LRF) hyperthermia. Zusammenfassung Die Behandlung bösartiger Hirntumore ist trotz vielfältiger Therapieansätze immer noch enttäuschend. Die mediane Überlebenszeit für Glioblastoma multiforme ab Diagnosestellung, Operation, Strahlenund Chemotherapie liegt zwischen 6 und 12 Monaten. Die simultane Kombination aus Strahlen- und Chemotherapie verbessert die Überlebenschancen um ca. 2,5 Monate, wie in der randomisierten EORTC-Studie 26981 gezeigt worden ist. Daran hat sich in den letzten Jahrzehnten trotz vielfacher Anstrengungen und Prüfungen neuer Medikamente und Methoden nichts Wesentliches geändert. Auf dem Meeting der ‚American Society of Clinical Oncology’ (Annual ASCO-Meeting) im Juni dieses Jahres in Chicago, haben Hager ED und Sahinbas H et al. in einer prospektiven offenen Beobachtungsstudie Ergebnisse klinischer Forschung mit 179 Patienten mit anaplastischem Astrozytom WHO Grad III (AA) und Glioblastoma multiforme WHO Grad IV (GM) vorgestellt, die eine deutliche Verbesserung in der Überlebenszeit und der Lebensqualität nach Rezidiv oder Progression unter konventioneller Therapie gegenüber den bisherigen Methoden durch die Anwendung loko-regionaler Tiefenhyperthermie mit Radiowellen zeigen. In dieser Studie wurden Patienten mit Hirntumoren, bei denen der Tumor nach Operation, Chemo- und Strahlentherapie wieder gewachsen ist und für die es konventionell keine weiteren wirksamen Therapiemöglichkeiten gibt, mit niederfrequenten Radiowellen über kapazitiv gekoppelte Elektroden (LRF-THT) behandelt. Während Hyperthermie-Verfahren, die nur auf Überwärmung ausgerichtet sind, kontraindiziert sind, kann die LRFTiefenhyperthermie auch bei primären und sekundären Hirntumoren angewendet werden, wie Hager et al. schon 2002 in einer retrospektiven Verträglichkeitsstudie gezeigt haben. Mit dieser speziellen Hyperthermie-Technik können komplette und partielle Tumorrückbildungen sowie ein hoher Anteil an lang anhaltenden stabilen Krankheitsverläufen erzielt werden. Die medianen Überlebenszeiten betrugen ab Diagnosestellung bei AA 38,2 Monate beziehungsweise 20,3 Monate bei GM. Vor allem der Anteil der Langzeitüberlebenden 5 Jahre nach Rezidiv beziehungsweise Progression der Erkrankung unter primär konventioneller Radio- und Chemotherapie von 30 % bei AA und 11 % bei GM hat die Fachwelt mit besonderem Interesse zur Kenntnis genommen. Die Verträglichkeit der LRF-Tiefenhyperthermie ist sehr gut, insbesondere im Vergleich zur Chemotherapie, und ist wesentlich kostengünstiger als konventionelle Therapieversuche. 8 – 10 % der Patienten fühlen sich für einige Stunden bis zu 1 – 2 Tagen nach der Tiefenhyperthermie müde und schwach (insbesondere am Anfang der Behandlung und bei großen Tumorrezidiven), in wenigen Fällen können subkutane Fettgewebsfibrosen und vereinzelt Brandblasen oder Ödeme an Narben auftreten. Die Folien des Vortrags können im Internet auf der ASCO-Homepage im sogenannten ‚Virtual ASCO-Meeting 2008‘ auf der Webseite www.asco.org eingesehen oder heruntergeladen werden, ebenso die Kurzfassung der Studie unter ‚Abstracts – Annual Meeting 2008’ (Abstract 2047). Eine mündliche Kurzfassung des Vortrages kann ebenfalls heruntergeladen werden (‚Podcast ASCO 2008’). Autor Dr. med. Dr. rer. nat. Dipl.-Phys. E. Dieter Hager BioMed-Klinik Betriebs-GmbH Tischberger Straße 5 – 8 76887 Bad Bergzabern E-Mail: [email protected] www.biomed-klinik.de MRI 01/04 06/01 subt. resection Since 06/02 LRF-DHT+ 08/01 subt. res. of recur. B.s.+Thal.+ELP 09-10/01 RTx (TD 60 Gy) 01-06/02 CTx (7xTemodal) MRI 06/02 Anaplastic Astrocytoma (WHO° III) • Deep hyperthermia was biweekly performed with 13.56 MHz capacitive coupled electrodes (Oncotherm®) • Power: increasing from 20 to max. 100 Watts Treatment time: 60 minutes • Treatment including RTx, CTx , Boswellia caterii (6x 400 mg/die), a selective inhibitor of leukotrienes 0 50 100 150 200 170 27 179 LRF-DHT+Supportive LRF-DHT+Radio LRF-DHT+Chemo Concurrent Therapies • Accrual time from 02/2000 to 04/2007 • 53 pts. with anaplastic astrocytoma(WHO°III) • 126 pts. with glioblastoma multiforma (WHO°IV) • Median age [range]: AA: 40 yrs GM: 49 yrs GM; N = 126 1st LRF-DHT AA; N = 53 1st LRF-DHT AA WHO° WHO°III; N=53 From newly diagnosed 96 1 yr 72 2 yrs 53 3 yrs 35 4 yrs 30 5 yrs Time [months] Table 2: Survival probability (Kaplan-Meier-Estimation) GM; N = 126 Newly diagnosed AA; N = 53 Newly diagnosed (Kaplan--Meier (Kaplan Meier--Estimation Estimation)) Overall Median Survival ASCO 2008; 2047 0 10 20 30 40 50 60 Untreated 38 °C 38 °C hyperthermia 6.1 17.9 38 °C Hyperthermia Oncothermia 42 °C 38 °C 42 °C hyperthermia oncothermia 45.9 Oncothermia 42 °C 42 °C oncothermia 57.1 E-cadherin Untreated control Beta-catenin Untreated control E-cadherin Hyperthermia 42 °C Beta-catenin Hyperthermia 42 °C E-cadherin Oncothermia 42 °C Beta-catenin Oncothermia 42 °C E.D. Hager, None; H. Sahinbas, None; D.H. Groenemeyer, None; E. Boecher, None. Complete data where collected from all pts. and GM WHO° WHO°IV; 82 41 23 11 11 N=126 • Prospective open-label, single-arm observational study considered for evaluation if at least 1 cycle of LRF-DHT could be performed. The median • Mono-centered phase II trial Adverse effects: a) Technical Devices follow-up time was for AA: 40 and GM 36 mos. • Intention-to-treat-analysis from relapse/progression A) Short-term (2h) asthenia after treatment (8-10%) The median overall survival times (MST) with B) Local redness (rubor) of the skin (8%) confidential intervals are listed in table 1 and the • 1. Primary Endpoint: C) Edema of (fresh) scars (<1%) survival probabilities in table 2. Complete and Median overall survival-time (survival rate) D) Complications: partial remissions could be achieved in both groups radiative capacitive inductive • 2. Response rate -subcutaneous fibrosis of fat tissue (1%) by LRF-DHT alone. • 3. Quality of life - burning blisters stage I-II (2%) Technical Decision Making: - headache, fatigue & nausea (1-2 days) (12%) Table 1: MST of patients with WHO°III & IV gliomas - radiative contraindicated (hot spots) (Kaplan-Meier-Estimation) - capacitive indicated, selective heating and • Recurrent after surgery, RTx and/orCTx non-thermal effects • DHT with capacitive coupled electrodes with • Progression after RTx and/or CTx in - induktive indicated with nanoparticels AA ; N = 53 pts GM; N = 126 pts low radiofrequency (13.56 MHz) is feasible MST from subtotally resected or inoperable cases or liposomes containing Fe) months±se [95%CI] months±se [95%CI] without any severe side effects, and even pts. • Age > 15 years at advanced stages of disease could be treated. b) Electromagnetic (13.56 MHz) vs heat • Karnofsky Perfomance Score ≥ 40 • Complete and long duration partial remissions Newly (Szasz et al., 2008) 38.2±3.5 [31.3;45.0] 20.3±1.7 [17.0;23.6] or stable disease is possible. diagnosed • A significant prolongation of survival after 1. LRF-DHT 10.6±2.0 [6.7;14.4] 7.6±0.9 [5.9;9.3] relapse and progression after 1st line therapy • Uncontrolled epileptic seizures could be demonstrated. • Tetra- & Hemiplegia Events/Censored N Contacts: [email protected]; [email protected] 39/14 (26.4%) 101/25 (19.8%) (%) • KPS < 40% Author Disclosure Information: • Lower thermal doses (mild to moderate T): - protein denaturation, esp. nuclear matrix - increased blood perfusion → tumor oxygenation ↑ - reduction of intratumoral pressure - reduction in DNA repair capacity - anti-cancer immunogenicity, stimulation of innate and adaptive immun response - increase in uptake of drugs • Higher thermal doses: - cytotoxic, increases tumor necrosis & apoptosis - vascular destruction & anti-angiogenic effects - synergistic response to RTx/CTx/Itx/geneTx • Non-thermal effects: - electromagnetic coupling, interstitial heating Rationale for Hyperthermia Treatment of malignant gliomas is in spite of many new approaches still disappointing. Median survival time (MST) of pts. with glioblastoma multiforme (GM) after diagnosis is 6 to 12 months. Surgery is treatment of first choice, but in most cases healing is not possible. The aims of surgery are tumor debulking or decompression of the brain. Radiation will double MST after surgery but high grade gliomas are not very radiosensitivesurvival. Concomitant radiation with temozollamide could increase median survival time of pts with GM from 12.1 to 14.6 montths No. Patients c) Treatment ED Hager, H Sahinbas, DH Groenemeyer Groenemeyer,, F Migeod; Biomed Biomed--Hospital & University WittenWitten-Herdecke, Germany Prospective phase II trial for recurrent high high--grade malignant gliomas with capacitive coupled low radiofrequency (LRF) deep hyperthermia Cum. Survival Cum. Survival Background dead/vivid cells in the tumor [%] Kongress Forum Hyperthermie Forum Hyperthermie Kongress „Die Natur kennt Lösungen“ 12. Deutscher Kongress für Komplementärmedizin (DKfK®) Hyperthermie – eine wertvolle Therapieoption Über 50 internationale Experten aus allen Bereichen der Medizin ließen den Kongress in Schortens bei Wilhelmshaven im Juni 2008 zu einem hochkarätigen Erfahrungsaustausch werden. Die Fachvorträge versorgten die Zuhörer mit den neuesten Informationen aus der Wissenschaft, hilfreichen Tipps und praxisrelevanten Empfehlungen. Veranstalter des jährlich statt findenden Kongresses sind die Deutsche Gesellschaft für Hyperthermie e. V. und die Forschungsförderungsgesellschaft für Komplementärmedizin e. V. Schwerpunktthema war die Hyperthermie neben anderen Themen wie Immunologie, komplementäre Medizin, Pflanzenheilkunde, Sekundäre Pflanzenstoffe, Schmerztherapie, Telemedizin und Fibromyalgie. „Die dank High-tech möglich gewordene Hyperthermie als sehr naturnahe Heilweise ist ein Paradebeispiel integrativer Medizin. Als derzeitiger Präsident der Deutschen Gesellschaft für Hyperthermie Temperaturmessungen unter der Elektro-Hyperthermie 10 e. V. (DGHT) bin ich froh, dass eine eigenständige Fachtagung für Hyperthermie ihren regelmäßigen Platz auf diesem Kongress gefunden hat. In keinem anderen Segment der Medizin hat es eine so rasante Entwicklung und den Erkenntnisgewinn am wachsenden Bedarf entwickelt gegeben, wie auf diesem Gebiet“, so Professor Dr. Holger Wehner. Nach repräsentativen Umfragen wünschen sich bis zu 80 Prozent der Patienten, dass zur Behandlung verschiedener Leiden vordergründig Naturheilverfahren eingesetzt werden. Es ist der Wunsch der Patienten, möglichst sanft und umsichtig, weitsichtig mit guten Strategien und stets im Bemühen um Prognoseverbesserung bei chronischen Erkrankungen und Krebs behandelt zu werden. Ziel der Kongressorganisatoren ist es, den Erfahrungsaustausch zwischen den Experten selbst, aber auch mit den niedergelassenen Ärzten zu fördern und eine Plattform zu bieten, sich über neue Verfahren, speziell auch in der Hyperthermie, zu informieren. Chemotherapie in Kombination mit lokoregionaler Hyperthermie beim metastasierten Mammakarzinom: Die Mammatherm-Studie Trotz zahlreicher Grundlagenforschungen und umfangreicher klinischer Anwendungen, besteht eine wiederkehrende Frage nach der Temperaturentwicklung. Die Untersuchungen sollen zeigen, wie sich die Temperaturen in Abhängigkeit von Größe, Position und Energieeintrag der Applikatoren im Gewebe verändern. Die aktuelle Versuchsanordnung zeigt die Temperaturentwicklung in nicht perfundierten avitalen biologischen Geweben als Voraussetzung für Untersuchungen am perfundierten vitalen humanen Gewebe. In der Therapie von Patientinnen mit metastasiertem Mammakarzinom haben sich Behandlungsschemata mit einerseits möglichst hoher Ansprechrate und andererseits bestmöglicher Verträglichkeit durchgesetzt. Bisher gibt es keine Standardtherapie in der metastasierten Situation. Lokoregionale Hyperthermie könnte aufgrund einer erhöhten Perfusion bei gleichzeitig vermehrter interstitieller Azidose im behandelten Tumorgewebe additive Effekte auf die Wirkung der Chemotherapie haben. Prof. Dr. med. Holger Wehner Chefarzt gisunt Klinik, Zetel / 1. Nordwestdeutsches Hyperthermiezentrum Dr. med. Julia Jückstock Oberärztin Frauenklinik Innenstadt der Ludwig Maximilians Universität München Der 13. Kongress für Komplementärmedizin findet vom 19. bis 21. Juni 2009 in Schortens bei Wilhelmshaven statt. Kongressorganisation: Forum Medizin Verlagsgesellschaft mbH Telefon: 04421/75566-15 E-Mail:[email protected]. Randomisierte, kontrollierte Studie zur Wirksamkeit und Verträglichkeit einer milden, wassergefilterten Infrarot-AGanzkörper­hyperthermie als Zusatzbehandlung zu einer multimodalen rehabilitativen Standardtherapie bei der Behandlung der Fibromyalgie Die Studie evaluiert, ob bei Patienten mit Fibromyalgie die milde, wassergefilterte Infrarot-A-Ganzkörperhyperthermie als Zusatzbehandlung zu einer multimodalen rehabilitativen Standardtherapie gegenüber einer multimodalen rehabilitativen Standardtherapie allein, einen therapeutischen Nutzen erbringt. Dr. med. Andreas Wagner Chefarzt Südharz Krankenhaus Nordhausen Zentrum für Rehabilitation und Physiotherapie Can we prolong cancer patients life with complementary medicine? (Kann Komplementärmedizin das Leben krebskranker Patienten verlängern?) Adding complementary cancer treatment methods and hyperthermia may have a positive effect not only on cancer and chemotherapy symptoms, but also on prolonging patient‘s life. It is well documented in many studies published in the medical literature some of them will be presented. In our experience, 60 % and more of very advanced cancer patients, many of them failed all types of conventional therapies, may benefit by adding such treatments to the conventional methods. This is done by using hyperthermia, i.v. and oral supplements, nutrition and more. Joseph Brenner M. D., „New-Hope“ The Center for Complementary Cancer Treatments and Hyperthermia/Head of Oncology, Wolfson Hospital, Tel Aviv/Israel Kongress Forum Hyperthermie ICHO 2008 10th International Congress on Hyperthermic Oncology im April 2008 im Klinikum Großhadern der Ludwig-Maximilians-Universität München Dieser Kongress wurde unter der Schirmherrschaft der International Association on Hyperthermic Oncology (IAHO) organisiert. Die IAHO ist die Dachorganisation für weitere Gesellschaften wie zum Beispiel der Asian Society for Hyperthermic Oncology (ASHO), der Society of Thermal Medicine (STM) und der European Society for Hyperthermic Oncology (ESHO). Die alle vier Jahre stattfindende Veranstaltung bringt Fachleute aus der onkologischen Hyperthermie aus aller Welt zusammen. Rund 400 international führende Experten aus Bereichen wie Biologie, Physik und Medizin informierten sich über die neuesten Entwicklungen und die state-of-the-art Techniken bei der Anwendung der Hyperthermie. Diskutiert wurden Themen wie zum Beispiel die Rolle der Hitzeschock-Proteine, neue klinische Anwendungen der Hyperthermie sowie diagnostische Verfahren. In den letzten Jahren wurde das Feld der klinischen Hyperthermie immer dyna- mischer. Ergebnisse aus randomisierten Phase II und III Studien, sowie erweiterte Basisforschungen haben die Hyperthermie als eine wertvolle Therapieoption etabliert, die gerade auch in Verbindung mit den Standardtherapien gute Ergebnisse erzielt. Der Bedarf an konstanter optimierter Forschung im Bereich der Molekularbiologie und die Einsicht in deren Prinzipien und Funktionsweisen benötigen mehr und mehr den interdisziplinären, internationalen Wissensaustausch. Das große Interesse an der Hyperthermie zeigt sich in der Vielzahl an Organisationen und Ins- titutionen, die inzwischen großen Bedarf an Hyperthermie-Technik haben. Sowohl in Europa als auch in den USA und China wächst die Zahl der Institute, die Hyperthermie als Therapieform anbieten. Das erste internationale Symposium für Krebstherapie mit Hyperthermie und Strahlentherapie fand 1975 in Washington, USA statt. 1977 organisierte Chris Streffer das zweite internationale Meeting in Essen. Seitdem findet die ICHO abwechselnd in den USA, Europa und Asien statt. Der nächste Kongress öffnet seine Türen 2012 in Japan. Verbandsnachrichten Deutsche Gesellschaft für Hyperthermie e. V. (DGHT) Im Bemühen, Qualitätsmerkmale zu definieren, die Entwicklung zu fördern, praxisrelevante Fragestellungen zu untersuchen und die Kollegen zu unterstützen, engagiert sich die Deutsche Gesellschaft für Hyperthermie seit zwölf Jahren. Sie versteht sich als Organisation für Gemeinsamkeiten bei den Anstrengungen um Geräteentwicklung, sichere Anwendung und Patientenfragen. In den letzten Jahren haben proportional zur zunehmenden Zahl von Anwendern und Anwendungen auch die Anfragen der Versicherungen, Krankenkassen und anderer Erstattungsstellen zugenommen. Leider ist dieser Dialog selten vom Patienteninteresse getragen. Um so mehr verwundert es, wie divergent die Antworten der Kollegen ausfallen. Es sind dann bei Begutachtungen Stellungnahmen von Kollegen zu lesen, die entweder noch nie mit der Hyperthermie gearbeitet haben, sich aber Ausführungen anmaßen oder die bereits Untersuchungen oder gar Studien publizierten, dann aber den ”Rest” der Hyperthermie verdammen, wenn dieser nicht mit dem Gerät arbeitet, mit dem der/die Kollege/in seine positiven Erfahrungen machte. Hyperthermie ist doch aber mehr als ein Geräteherstellerportal. Gerade die Ärzte sollten nach dem umfangreichen Studium prädestiniert sein, umfassend zu denken und dann erst zu werten. So ist es schön zu wissen, dass es eine Gesellschaft gibt, die Patientennähe, Praxisrelevanz und umfassende medizinische Anwendung im Fokus ihrer Tätigkeit hat. Die Existenz der Gesellschaft hat so zahlreiche Antragstellungen bei den Kassen ausgelöst, dass die Therapieoption als ernst zu nehmend eingestuft wurde, was zur Etablierung von Gebührenordnungs- ziffern in der 1996 veröffentlichten amtlichen Gebührenordnung führte. Besonders freuen wir uns, dass wir das erste deutschsprachige Wissenschaftsjournal für Hyperthermie Forum Hyperthermie als unser Verbandsorgan nutzen dürfen – und dies so lange, wie der Verlag die unabhängige, allen Rechten der Pressefreiheit folgende Berichterstattung ermöglicht und Publikationen vornimmt, die das gesamte Spektrum der Hyperthermie, von der aktiven Fiebertherapie bis zur extremen Ganzkörperhyperthermie und von der Dermatologie über die physikalische Medizin und Orthopädie bis zur Onkologie abdecken. Nur so gelingt eine Plattform, die den Mitgliedern Rechtssicherheit, Diskussionspodium und Entwicklung ermöglicht. Der Vorstand 11 Forum Hyperthermie Portrait Oncotherm Traditionen und Reformen in der onkologischen Hyperthermie Die Hyperthermie ist eine der ältesten Behandlungsmethoden der Onkologie und wurde bereits in den antiken Kulturen angewendet. Trotz ihrer langen Geschichte stößt die Hyperthermie im Kreis der Krebsmediziner auf Skepsis. Ursprung dafür sind die kontroversen Ergebnisse, die diese Behandlungsmethode hervorbringt. Der Grund hierfür ist darin zu sehen, dass die Hyperthermie zwei gegensätzliche Wirkungsweisen hat. Auf der einen Seite gehen die Tumorzellen auf Grund der starken Hypoxie und anderer durch Wärme entstandener Schäden zugrunde. Auf der anderen Seite steigert die Wärme gleichzeitig aber auch die metabolische Aktivität der gesunden Zellen, die so den malignen Zellen die benötigten Wachstumsstoffe liefern und damit deren Proliferation und Ausbreitung verstärken. Der Schlüssel zur Zerstörung der malignen Zellen ist demzufolge die Selektivität, durch die nur die malignen Zellen erwärmt werden, nicht aber die gesunden Zellen und die malignen Zellen auf Grund von „Nahrungsmangel“ absterben. Somit handelt es sich um die Lösung eines biomedizin-technischen Problems. So war es auch ein Professor der Biophysik (und nicht ein Humanmediziner), der auf der Grundlage dieses Effekts 1988 die Oncothermie als Behandlungsmethode entwickelt und die Oncotherm GmbH gegründet hat. Seitdem wird die Oncothermie in vielen Ländern mit mehr als 100.000 Behandlungen pro Jahr angewandt. Die Oncothermie nutzt die Selektivität auf Zellebene von malignen und gesunden Zellen zur Zerstörung von bösartigem Tumorgewebe. Die Sie nutzt hierbei das Wissen der Biophysik und der Biomedizin unter Verwendung der fraktalen Physiologie und der Methodik der Bioimpedanz. Die Oncothermie ist keine einfache Tiefenerwärmung, sondern eine effektive Methode, die selektierten malignen Zellen zu zerstören. Mit Hilfe der elektrischen Komponenten, die bei der Behandlung mit Oncothermie eingesetzt werden, wird der programmierte Zelltod (Apoptose) gefördert und es kommt zu einem positiven Zusammenspiel von Apoptose und dem Zelltod durch Wärmeeinwirkung (Nekrose). Wie bereits erwähnt, liegt die Besonderheit der Oncothermie in dem Mecha- 12 nismus der zellulären Selektion durch fraktale Physiologie. Dabei wird das modulierte Signal über die klassische 13,56 MHz Trägerfrequenz transportiert. Das asymmetrische Feld verhindert das Verbrennen von Fettgewebe und steigert die Fokussierung der Energie auf die gewünschte Zellregion. Diese technische Finesse führt zur Zerstörung der Zellmembran der malignen Zellen bzw. fördert zumindest die Apoptose durch die Modifizierung der adherenten Zellverbindungen und der HSP-Ausschüttung an der Zellmembran. Oncotherm produziert medizinische Hightech-Systeme auf der Basis langjähriger Erfahrung. Begonnen hat die Produktion mit einem System für die minimal-invasive Galvano-Therapie – dem ECT2000. Hier wurden der Effekt des elektrischen Feldes und die Bedeutung der Modulation erkannt und umgesetzt. Heute findet sich dieser Ansatz im nicht invasiven Oncothermie-System EHY-3000 wieder. Nachdem man erkannt hatte, dass die Asymmetrie des Feldes besonders wichtig ist, wurde die Technik der Ablation im Oncothermie-System ICT2000 und die intraluminale Anwendung im PCT2000System umgesetzt. Des Weiteren hat Oncotherm ein Ganzkörper-Hyperthermie-System (WBH2000) entwickelt, das sich aber leider auf Grund der hohen Gerätekosten nicht am Markt durchsetzen konnte. 2004 wurde die Technik des EHY-2000 verbessert und es entstand das EHY-2000plus. Dieses System vereinte den neuesten Stand von Wissenschaft und Technik in sich. Portrait Die Entwicklung neuer Geräte stand aber nicht still. Unter Einsatz der 20jährigen Erfahrung im Bereich der professionellen Biophysik, Biomedizin und technischen Entwicklung hat Oncotherm neue Systeme entwickelt und nun auf dem Markt. EHY-1000 IL Serie Der „Star“ ist gegenwärtig das EHY-1000 zur intraurethralen Prostata-Behandlung von malignen und benignen Tumoren. Dieses verhältnismäßig preisgünstige, aber effektive System leitet eine neue Ära in der Behandlung von Prostata-Tumoren ein. EHY-2000 Serie Oncotherm hat auch sein „klassisches“ Behandlungssystem weiterentwickelt. Das Bolus-System wurde nicht nur technisch modifiziert sondern auch äußerlich neu gestaltet. Alle bisherigen Elemente – Bett, Turm, und Bildschirm – sind nun in einem Gerät mit der neuesten Oncotherm-Technologie vereint. Ebenfalls integriert ist eine Webbrowsing-Software, die die Verbindung zu jedem anderen Webbrowser (PDA, Telefon, Laptop, PC, MAC etc.) ermöglicht. Forum Hyperthermie Einsatz und erweitert dort das Wissen über die Hyperthermie im Allgemeinen und der Oncothermie im Speziellen. Die Firma veröffentlicht regelmäßig Arbeiten und Artikel zu theoretischen und biophysischen Grundlagen der Oncothermie-Methode, sowie zu präklinischen und experimentellen Ergebnissen. Des Weiteren publizieren auch die Anwender der Behandlungssysteme ihre medizinischen Ergebnisse. Die evidenzbasierten Daten sind eine Zusammenstellung der Ergebnisse unterschiedlicher voneinander unabhängig arbeitender Anwender, die jeweils mit gleichen Datenprotokollen und Patientengruppen gearbeitet haben. Diese Daten weisen gute Ergebnisse bei Krebserkrankungen der Lunge, des Pankreas, der Leber, des Magens sowie bei Gliomen und anderen Krebsarten auf. Im Mittelpunkt der Firmenphilosophie steht das Wohlergehen des Patienten. Oncotherm strebt die Heilung, Verlängerung der Lebenszeit sowie eine verbesserte Lebensqualität der Patienten an. Dabei arbeitet die Firma mit einem 3-Punkte-Wirkungs- und Sicherheitsprinzip. Das Wirkungsprinzip beinhaltet die Energieabsorption, die selektive Fokussierung der malignen Zellen und eine Verlängerung der Überlebenszeit. Das Sicherheitsprinzip dient zum Schutz von Patient sowie Anwender und Umgebung durch Ausschluss von Verbrennungen und Strahlung. Der Gründer und Leiter der Forschungsund Entwicklungsabteilung der Firma Oncotherm Kft. mit Sitz in Ungarn ist Prof. Dr. András Szász (www.Szasz-Andras.hu). Als Geschäftsführer der Hot Oncotherm GmbH mit Sitz in Deutschland ist er ebenfalls unternehmerisch tätig. Darüber hinaus betreut er in seiner Funktion als Leiter der Abteilung für Physik und Biophysik der St. Istvan Universität, Budapest, den wissenschaftlichen Nachwuchs. Als Referent hält Professor Szász zahlreiche Vorträge auf nationaler und internationaler Ebene. Im Rahmen seiner wissenschaftlichen Forschungsarbeit hat er mehr als 20 seiner Entwicklungen zum Patent angemeldet. Überwiegend finden diese ihren Einsatz in der OncothermTechnologie. Weitere Informationen: www.oncotherm.de Telefon: +49 (0) 2241 31992-0 EHY-3000 Serie Das EHY-3000 erfüllt den lang gehegten Wunsch der Oncothermie nach einer multilokalen Behandlungsmöglichkeit. Das leicht zu bedienende System ermöglicht die Behandlung großer Regionen mit einer 10fach höheren Effektivität gegenüber dem Bolus-System. Der Einsatz einer Textil-Elektrode vermeidet die enormen Kühlungsverluste des Bolus-Systems und ermöglicht eine genauere Berechnung der benötigten Leistung. EHY-100 Labor-Serie Oncotherm hat das vorläufig erste Laborgerät zur Durchführung von In-vitro- und In-vivo-Experimenten für die Hyperthermie-Forschung entwickelt. Das System kommt gegenwärtig in Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen zum 13 Forum Hyperthermie Studie Clinical study for advanced pancreas cancer treated by oncothermia Daniα A, Varkonyiβ A, Magyarγ T, Szászδ A. (α) Oncology Department, Vaszary K. Hospital, Petofi S. u. 18, Esztergom, Hungary (β) Polyclinic XIV, Jokai u. 3 Budapest, Hungary (γ) Oncology Department, Peterfy Hospital, Peterfy S. u. 1, Budapest, Hungary (δ) Department Biotechnics, St. Istvan University, Godollo, Hungary Abstract Pancreas cancer (PCA) is an aggressive, common malignant tumor. We present two retrospective clinical studies of PCA done in two medical centers (HTT-MED Day-clinic and Peterfy Hospital). Both of the centers made the treatments by oncothermia in combination with the conventional tumor-therapies. We present the data from both centers and make a metaanalysis of the data as well. Results show a remarkable survival benefit for the patients compared to the historical data. The comparison of the studies shows a good correspondence in the data, which strengthens the reliability of the studies, and points out the feasibility of the oncothermia application on PCA. Key words: pancreas cancer, clinical-study, hyperthermia, oncothermia, survival-time, comparison. Introduction, objectives Pancreas cancer [PCA, (topographic ICD: C25)] is a very aggressive tumor, one of the major unsolved health problems of the present [1].The PCA is one of the most aggressive malignant diseases with rapid progression-rate and short survivaltime. Despite the massive efforts to find the adequate therapy, relatively low progress could be achieved in survival-rate of the disease. The prognosis of the disease is extremely poor; only less than a quarter of the pati- 14 ents are operable, and less than a quarter of those survive to 5 years, and its incidence does not decrease in the past five years [2]. Its gold-standard management is the resection, but most of the patients are unresectable [3]. The radiation therapy is more palliative than curative [4, 5]. This is the reason, why the chemotherapy in this disease has an especially important role. The subsequent reviews point out the importance of the adjuvant and neoadjuvat therapies [6, 7, 8], and the Gemcitabine (Gemzar) + 5-fluorouracil + leucovorin combination had shown a remarkable efficacy [9, 10, 11, 12], table I. Hyperthermia (HT), combined with radiotherapy (RT) and chemotherapy (CT), seems to be a promising method for cancer treatment, although many of the underlying molecular mechanisms of this combination treatment are not properly understood yet. Although some widely accepted effects had been recognized: It has been shown that an increase in temperature can cause vasoconstriction in certain tumors leading to decreased blood perfusion and heat conduction, and also inhibit angiogenesis [60, 61, 62]. At the same time, the elevated temperature causes vasodilation in the healthy tissues, leading to its increased blood perfusion and heat conduction [63]. These effects functioning like an effective heat trap [64], selectively increase the temperature in the tumor [65]. Furthermore it has long been known that hyperthermia can cause softening or melting of the lipid bilayer [66, 67, 68], it can change lipid-protein interactions [69], and it can denature proteins [70]. All of these events can significantly disrupt a tumor cell’s capacity to divide. It is shown, that the increased temperatures cause a drastic change in transmembrane currents [71] and structurally alters the transmembrane proteins causing a change in active membrane transport and membrane capacity [72], leading to substantial changes in potassium, calcium, and sodium ion gradients [73], membrane potential [74], cellular function [75, 76], and induce thermal blocks of electrically excitable cells [74, 77]. Hyperthermia changes the pH values by increasing the biochemical reaction rates [78] and therefore also the metabolic rate. The lack of the oxygen for this forced metabolism results hypoxia [79] and the anaerobe metabolism produces lactate [80] and cell destruction by acidosis. Furthermore, the increased metabolism can significantly decrease the cellular ATP stores leading to increased cell destruction [80]. The DNA replication process is also altered by heat. The increased temperatures can slow down or even block DNA replication [81, 82], as well as stimulate the immune system [81], with observed increases in natural killer cell activity [83]. Moreover, the elevated temperature distributes tumor-specific antigens on the surface of various tumor cells [84] and assists in their secretion into the extracellular fluid [85]. It is important to mention for the clinical outcome the improvement in the quality of life due to the significant pain reduction [86], which can be prolonged and enhanced by the electric field using TENS effects [87]. This pain-reduction has special importance at such painful diseases like PCA. Additionally, hyperthermia is an ideal combination therapy. It has low toxicity, mild side effects, and has been shown to provide Studie Forum Hyperthermie Pts.# RR (%) 16 25 16 25 5.25 [14] 36 14 4.4 [15] 163 5.4 [16] 164 6.7 [16] 12 1 y surv. (%) Median surv. (m) Ref. [13] 25 [17] 16 31 9.6 [18] 54 3.7 7 [19] 34 17 5.7 [20] 26 19.3 8.5 [21] 24 8 52 31 44 13 6 [24] 48 9 6 [24] 28 29 8 [25] [22] [23] 24 [26] 24 38 12 41 2.5 6 [27] 8.3 8.5 [28] 11 8.2 [29] 26 19.2 10.3 [30] 27 7.4 22 7 [31] 42 5.7 28 6.5 [32] 29 10 4 [33] 25 8 9.6 [34] 62 25.9 9 64 29 [36], [37] 13 23 [38], [39] 11 9.1 [40] 19 0 [41] [35] 24 35 9 [42] 23 34.7 9 [43] 38 5 9.3 [44], [45], [46] 24 13 7.5 [47] 14 7 6.1 [48] 42 26 7.1 [49], [50] 40 20 25 20 6.75 [52] 49 58 11 [53] 43 19 9 [54] 14 14 21 19 5.5 [56] 16 19 4.7 [57] 15 13 8 [58] 12 25 [51] [55] Table 1: Clinical studies on efficacy of Gemzar combination [59] synergies with many of the traditional treatment modalities. It enhances the effect of chemotherapy [88, 89]; and also has pronounced advantages for surgical interventions. One of the most advanced treatment HT-modalities devoted to oncology is oncothermia (OT) [90, 91]. Due to the limited effectiveness of established therapies, OT could be one of the important future methods to improve the treatment facilities of PCA [92, 93]. Our objective in this article is to present a retrospective clinical study for PCA. The study concentrates on the effects of the survival time as one of the most important factors to measure the success of a treatment in oncology. The retrospective data are indications only, the prospective, randomized, controlled study should clarify the situation as according to evidence based medicine. However, we present data from two study-places, showing their similar results, and also present a comparison of the first year survival by oncothermia with two more independent clinics. Method The present results are obtained from an open-label, single-arm, retrospective study. The involved patients are being analyzed according to an intention-to-treat (ITT) schedule. Recruiting time was from Apr. 1997 to Aug. 2002, all together 64 months. The primary check of the efficacy of a curative method in such a lethal kind of disease is the survival time. The primary endpoints of the present study therefore were the overall survival oncothermia treatment time (OS) and the survival time from the first oncothermia treatment (oncothermia treatment survival time, OSO). The date of death (or alive) were checked by the Hungarian National Death Register, so the actual and accurate data were collected. The latest check of the deaths was 31. December of 2003. The evaluation methods were: descriptive biostatistics, log-rank survival tests (Kaplan-Meier plot), and comparison with large studies and databases and/or local historical data. In order to support the reliability of the retrospective data-set, two independent hospitals were involved in the present study. One is the Peterfy Hospital, Budapest (PFY). It is a governmental hospital involved in the regular health-service network. The other one is a private day-clinic (HTT-Med Polyclinics, (HTT)), serving the patients only on private basis. The two trial-places were in tight information-contact, making the treatments with the same practical conditions and guidelines. 15 Forum Hyperthermie Patients were dominantly in late/advanced stages, where the traditional oncotherapies were unsuccessful. Inclusion criteria were: (1) Inoperable or sub-totally resected or recurrent primary pancreas tumor, (2) progression after surgery and/or chemo-therapy, (3) Karnofsky Performance Score (KPS) > 40 % and the inclusion was irrespective of the localization of the lesion in the pancreas. Most of the patients failed to respond to any of the applied conventional therapies. Exclusion criteria were only the wellknown contraindications of the oncothermia method (metallic implants or replacements in the treated area, missing heat-sense in the treated area, pacemaker or other field-sensitive implants in the patient). The study had a couple of possible negative biases: (1) the treatment is paid or co-paid by the patients, who do it on a voluntary basis (ITT) in strict control of the oncologist who was responsible for the patient treatment till that time; (2) no randomized control arm exists, the trial is compared to the historical control or to the available literature. However, the present study had a few possible positive biases as well: (1) patients were treated in their advanced stages, when other treatments had failed and/or were not possible; (2) the involved clinics are not equipped so well as the special institutes/universities; (3) the involved patients had no extra “trial-attention”. The safety of the method is proven. It has been applied over 15 years in clinical practices. No serious safety problem has been reported about the oncothermia treatments. The devices are approved according to the European Medical Device Directive (CE/MDD) and those are under permanent vigilance system. The treatment dose is personalized, fitted for the actual status of the given patient. The used device was EHY2000 (Onco- 16 Studie Therm), capacitive coupled, working on 13.56 MHz, time-domain (fractal) modulated, with 30 – 150 W power absorbed by the tumor, keeping the skin surface on 20 oC. (For further details of the method we would like to refer to some of our other papers [71, 90, 91]). The treatment control was made by the absorbed energy [kJ], which was converted to the equivalent temperature [T]. The equivalent temperature is higher than the actual temperature value, calculated by the assumption that the energy makes only a temperature increase. The reality, that the energy together with the increase of the temperature is basically used for the distortion of the structures, change of the chemical bonds and compensate of the physiological regulations [94, 95, 96]. The equivalent temperature is in average higher, about 10 oC, than the measurable one in the actual conditions, however it is always the function of the given conditions and mechanisms. The calculated average equivalent temperature in the tumors was above 43oC in more than 90 % of the treatment time. The targeted area was treated by the properly covering applicator system. OT was performed in two/three sessions per week. Treatment time and power range per session were 60 minutes, and 150 W. The power was gradually and linearly raised up depending on the patient tolerance. The applied average energy was 300 kJ/treatment (250 – 450). The applied applicators were 3.1 dm2 and 7.1 dm2, depending on the tumor volume. Results Hospital Peterfy (PFY) (n=26) The age-distribution of n=26 patients was near to normal; no outlier were present. The median age was 64.5 y (37 – 77), the mean-age was 62.5 y (st.err. = 1.99). The gender distribution was 14/12 female/ male (53.8/46.2 %). The ratio of the elderly (>68 y) patients were 42.3 %. Most of the patients (23, 88.5 %) had distant metastases. They were heavily pretreated, everybody received at least one chemotherapy and most of them underwent surgery. The actual staging was made at the first diagnosis: 23, [88.5 %] was in advanced [WHO III or IV] stages, and at the first oncothermia treatment 100 % was in advanced stages, 19 (73.1 %) were in the worst stage. The median of the elapsed time from the 1st diagnosis to the 1st oncothermia was 4.1 m (0.8 – 75), while its mean was 8.6 m (st.err. = 3.0). The elapsed time ratio to the overall survival was more than 35 % (median 37.3 %, [5.9 – 86], mean 44.3 [st.err. = 4.2]). The oncothermia treatment was provided 2-3 times a week, the treatment number was in average 9.0 (st.err = 0.86) and its median 6 (3-16), (Fig. 1) Fig. 1: Treatment number of oncothermia is dominantly in the 5 – 10 interval The Kaplan-Meier plots of the overall survival (OS) (median 12.0 m, [2.3 – 115.5]; mean 17.5 m, [st.err. = 4.4]) and the survival from the first oncothermia treatment (OSO) (median 6.32 m, [0.7 – 40.4]; mean 8.9 m, [st.err. = 1.9]) are shown in Fig. 2. For elderly patients neither the OS nor the OSO were different (p=0.41 and p=0.61, respectively). a) Fig. 2: The OS (a) and OSO (b) Kaplan-Meier plots Studie Forum Hyperthermie 10 (13.7 %) and 1 (1.4 %) patients, respectively). They were heavily pretreated, mostly (93.4 %) underwent surgery and subsequent radiation and/or chemo-therapies, Figs. 3, 4). b) Fig. 2: The OS (a) and OSO (b) Kaplan-Meier plots The survival was significantly different and for patient without or with metastases in their OS, (p=0.039), but was not significant in their OSO (p=0.20). We studied the effect of the experience of the treating medical personnel by the data before and after the median time of the study. No observable effect could be registered: OS (p=0.86) and OSO (p=0.69). The elapsed time to the first oncothermia from the first diagnosis is lower in the late experience, (medians are 5.17 m [0.8 – 75.1], and 3.27 m [0.9 – 35.3], in early and late experience period, respectively) but the difference is not significant either (p=0.29). ted case.) The applied treatment time in average was 67.2 min, (st.err. = 1.8) and its median was 60 (45 – 120). The Kaplan-Meier plots of the overall survival (OS) (median 12.7 m, [1.2 – 94.5]; mean 19.2 m, [st.err. = 2.1]) and the survival from the first oncothermia treatment (OSO) (median 4.7 m, [0.3 – 49.2]; mean 12.6 m, [st.err. = 1.7]) are shown in Fig. 6. For elderly patients neither the OS nor the OSO were different (p~0.23 and p~0.42, respectively). Fig. 4: Pretreatment distribution HTT-MED Polyclinic (HTT) (n=73) The age-distribution of n=73 patients was near to normal; no outlier were present. The median age was 58 y (24 – 79), the mean-age was 59.1 y (st.err. = 1.3). The gender distribution was 33/40 female/male (45.2/54.8 %). The ratio of the elderly (>68 y) patients were 26.0 %. Most of the patients (54, 74.0 %) had distant metastases, (one, two and three metastases were observed for 43 (58.9 %), The actual staging was made at the first diagnosis (45, 61.6 % was in advanced [WHO III or IV] stages) and at the first oncothermia treatment they were in more advanced status. The median of the elapsed time from the 1st diagnosis to the 1st oncothermia was 3.3 m (0.3 – 85.7), while its mean was 6.6 m (st.err. = 1.3). The median of the elapsed time ratio to the overall survival was 37.1 % (5.1 – 96.0], mean 41.2 [st.err. = 3.4]). The oncothermia treatment was provided twice a week, the treatment number was in average 8.0 (st.err. = 0.6) and its median 6 (3 – 26) (Fig. 5). The equivalent temperature in average was 50.7 (st. err. = 0.6), median 51 (43 – 59). (Note, that the equivalent temperature is not the real temperature. It is the calculated value from the actual energy-absorption and the impedance, meaning the actual destruction rate, which is as high, as it would be in a purely temperature orien- Fig. 3: Pretreatment combinations Fig. 5: Number of oncothermia treatments a) b) Fig. 6: OS (a) and OSO (b) of HTT-study The differences between patients without or with metastases in their OS and OSO were significantly different (p=0.016 and p=0.004 for OS and OSO, respectively). The number of treatnemts does not significantly influence the OS (p=0.24) and the OSO (p=0.16) and the follow-up time after the last oncothermia (p=0.23, Fig. 7). Fig. 7 17 Forum Hyperthermie Studie respectively (Fig. 9). Patients were heavily pretreated (Fig. 10), in PFY the chemotherapy, in HTT the surgery was the most frequent modality. Fig. 10: Pretreatment distribution The elapsed time to 1st oncothermia from the first diagnosis was identical (p=0.69) in the two places. Fig. 7: The typical survival times do no depend significantly on the number of treatments (few = below median, many = above median number of treatments) Interestingly, the gold-standard, the surgical pretreatment was not significantly important for the longer survival either for OS (p=0.84) and OSO (p=0.87). This was probable, because the tumor was only partially resected, or the surgery was only for palliation. We studied the effect of the experience of the treating medical personnel by the data before and after the median time of the study. Fig. 8: The experience of the treating personnel did not modify the results significantly (“early experience” = the treatment was started earlier than the median time of the study; “late experience” = the treatment was started later than the median time of the study) Comparative-analysis The age-distribution of the alltogether n=99 patients was near to normal; and no outlier were present. The median age was 60 y (24 - 79), the mean-age was 60 y (st.err. = 1.1). In the spectrum of the PTF a shift to the elderly patients was present. The gender distribution was 47/52 female/male (47/53 %), and no significant difference could be measured between the places. The PFY/HTT patients’ ratio is 61/197 (24/76 %). There is some difference (not significant) in the OS, OSO and ETO (p=0.15; p=0.077 and p=0.52, respectively), (Fig. 8). Fig. 9: Number of metastases of the patients involved in the study 74 % and 88 % of the patients had distant metastases in HTT and PFY groups, 18 The oncothermia treatment was provided twice a week, the treatment number was in average was more in PFY than in HTT procedures (Fig. 11). Fig. 11: The number of treatments for the patients in the study Neither of the measured parameters, the overall survival (OS) and the survival from the first oncothermia treatment differed from each other (p=0.38 and p=0.39, respectively). After the treatment was not different in the two places (p=0.34). Discussion Results show the identical survival parameters in the two independent places. The yearly survival rate is also not significantly different (Fig. 12). Studie Forum Hyperthermie Fig. 12: The yearly survivals are well corresponding in the two studies Fig. 14: Comparison of the first year survival-rates (%) in various clinics The results could be well compared to the available SEER [97] and Eurocare-3 [98] data. The comparison of the yearly survival rate is shown in Fig. 13. The gain of the first few years is obvious, while the difference gradually vanishes approaching the 5th year. (1 – 31), and the mean survival was 8.7 m (st.err. = 1.29), while the compared HTT (n=73), median 12.7 m (1.2 – 94.5), mean 19.6 (st.err. = 2.1). The comparison of the Kaplan-Meier survival curves demonstrates the cogently significant difference (p<10 – 4) (Fig. 15). Fig. 15: The comparison of the Kaplan-Meier survival curves of the results by HTT and the historical control, collected by the same treating physician in St. Borbala Hospital Fig. 13: The comparison of the results with SEER and Eurocare-3 data in first five years survival-rate (%). Conclusion The reason is the difference of the treated patients. When the patient has a long survival, His/Her oncothermia treatment starts only at the end of the available conventional treatments; the patient receives oncothermia only in a small fraction of His/ Her survival time, therefore the survival time does mostly not depend on the end-application of oncothermia. While in case of the short survivals a considerable lifetime depends on the oncothermia application. To prove the results we had compared the most surprising firstyear survival with other independent clinical results from two German clinics. The two additional retrospective oncothermia trials were performed by VeraMed Clinic [99] and Nurnberg Town Hospital [100]. The result is shown on Fig. 14. The result convincingly demonstrates the significant difference between the oncothermia and the general retrospective data. For additional check a historical control (n=34) from the St.Borbala Hospital (Tatabanya, Hungary) was given as comparison to the data. The reality of this comparison is the fact that one of the authors (AD) had worked at HTT and at St.Borbala Hospital at the same time and so the comparison of his own data is feasible. The median OS of the control was 6.5 m Our present paper indicates the feasibility of the oncothermia treatment of PCA. The results are well indicating the benefit of treating PCA by oncothermia: 1.Oncothermia was applied for pancreas tumors, showing a valid treatment potential and safe application. 2.No safety or notable toxicity problem has occurred. The development of an edema or burn, which was a complication of hyperthermia applications in the past, is not the case with oncothermia. The treatment is safe and convenient to use. 3.The survival time, as one of the most important parameters, was increased for the patients making progress by other treatments. 4.The quality of life of the patient was improved by oncothermia according to their subjective reports. Our present data are only retrospective indications of the efficacy of the oncothermia method. A prospective, randomized, controlled double-arm clinical study is needed for an evidencebased evaluation. 19 Forum Hyperthermie References [48] Petrovic Z. (2001) Docetaxel and gemcitabine in patients with advanced pancreatic cancer. Proc Am Soc Clin Oncol 20:A2268 [1] Li D, Xie K, Wolff R et al (2004) Pancreatic cancer. 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Resch1 Deutsches Institut für Gesundheitsforschung, Bad Elster Rehabilitationsklinik Hoher Meissner, Bad Sooden-Allendorf 3 Büro für medizinische Statistik, Bad Elster 4 Institut für Medizinische Psychologie am Klinikum der Universität München 1 2 Schlüsselwörter: Fibromyalgie, Rehabilitation, Physikalische Medizin, Ganzkörperhyperthermie, wassergefilterte Infrarot-A-Strahlung Key words: fibromyalgia, rehabilitation, physical medicine, whole-body hyperthermia, water-filtered near infrared Zusammenfassung Ziel: Die Studie evaluiert, ob bei Patienten mit Fibromyalgie (FM) die milde wassergefilterte Infrarot-A-Ganzkörperhyperthermie (NI-WBH) als Zusatzbehandlung zu einer multimodalen rehabilitativen Standardtherapie (MR) gegenüber alleiniger MR einen therapeutischen Nutzen erbringt. Methoden: 139 stationäre Patienten einer deutschen Rehabilitationsklinik, welche die Kriterien des American College of Rheumatology (ACR, 1990) für eine FM erfüllten, wurden in die Studie eingeschlossen und randomisiert einer Versuchs- oder Kontrollgruppe zugewiesen. Die Patienten der Versuchsgruppe erhielten neben einer MR zusätzlich eine Behandlungsserie NI-WBH (6 Behandlungen insgesamt, 2 Behandlungen pro Woche, Erwärmung auf 38,1 °C Körperkerntemperatur, gefolgt von 15 min. Wärmestauphase), während die Patienten der Kontrollgruppe ausschließlich eine MR erhielten. Hauptzielparameter waren das affektive und sensorische Schmerzempfinden, gemessen mit der deutschen Version des McGill Pain Questionnaire (Schmerzempfindungsskala), erhoben zur Baseline, zum Interventionsende sowie 3 und 6 Monate nach Interventionsende und analysiert nach dem Intention-to-Treat-Prinzip. Ergebnisse: In der Kovarianzanalyse mit Messwiederholungen ergaben sich in der Primäranalyse signifikante Differenzen zwischen den Gruppen für beide Hauptzielparameter zugunsten von NI-WBH plus MR im Vergleich zu alleiniger MR (p<0,001 für affektives Schmerzempfinden, p=0,001 für sensorisches Schmerzempfinden). Die Sekundäranalyse zu Schmerzintensität, FM-bezogener Lebensqualität und Tenderpoint-Assessment erbrachte der Primäranalyse entsprechende Resultate. Mittlere Effektstärken wurden für alle Zielparameter beobachtet (Spannbreite, 0,41 – 0,75). NI-WBH bezogene Nebenwirkungen traten bei 14 von 69 Studienpatienten (20%) auf, die jedoch alle in weniger als 30 min nach Interventionsende nicht mehr vorhanden waren. Diskussion: Die Studie zeigt, dass NI-WBH eine wertvolle Ergänzung zur MR bei der rehabilitativen Behandlung der FM darstellt. Einleitung: Fibromyalgie (FM) ist definiert als ein chronisch generalisiertes Schmerzsyndrom mit charakteristischen Begleitsymptomen wie nicht erholsamer Schlaf, Erschöpfung, Steifheit und/oder Stimmungsschwankung [1]. Die bevölkerungsbezogene Prävalenz der FM in Industrieländern beträgt 2 %, mit einem Anteil von 3,4 % bei den Frauen und 0,5 % bei den Männern [2]. 20 % der Überweisungen in rheumatologische Praxen betreffen FM, 7 % in Praxen für Allgemeinmedizin [3, 4]. FM beeinflusst nahezu alle Bereiche des täglichen Lebens [5] mit großer Auswirkung auf Erwerbsfähigkeit und Arbeitsproduktivität [6 – 8]. Die medikamentöse Therapie ist die häufigste Behandlungsoption bei der FM [9]. Nichtmedikamentöse Behandlungen, wie Bewegungstherapie [10] und psychologische Interventionen [11, 12] sind vergleichbar oder sogar effektiver, insbesondere in ihrer Langzeitwirkung [13]. Der Stellenwert einer Thermotherapie für die Behandlung der FM ist unklar. Sowohl extreme systemische Kälte in einer Kältekammer als auch milde systemische Wärme kommen als Behandlungsoption in multimodalen Rehabilitationsprogrammen in Deutschland zum Einsatz [14 – 16]. Der klinische Nutzen einer Thermotherapie ist jedoch niemals in einer randomisierten kontrollierten Studie evaluiert worden. Neben unkontrollierten Studien [14, 15] liegen nur Daten von kleinen nicht randomisierten kontrollierten Studien vor, die entweder den gesamten Behandlungsverlauf [17, 18] oder nur eine einzelne Anwendung untersuchten [19]. Es existieren viele physikalische Methoden, die eine milde systemische Wärme induzieren. Die kurzwellige Infrarot-Ganzkörperhyperthermie scheint dabei aus verschiedenen Gründen ein geeigneter Ansatz zu sein. Verglichen mit Methoden, die auf Übertragung durch Wärmeleitung basieren, wie das Warmwasserbad oder langwelliges Infrarot, ist der thermische Stress geringer und der Energieeintrag in den Körper kann durch die Hyperthermieeinrichtung besser gesteuert werden [20, 21]. *Erstveröffentlichung in englischer Sprache in Clin J Pain, 2007; 23; 67 – 75 21 Forum Hyperthermie Ferner kann die Hautverträglichkeit und die Geschwindigkeit der Körpererwärmung erhöht werden, wenn die langwelligen Infrarotstrahlen, d. h. Infrarot-B und –C, eliminiert werden [22, 23]. Infrarot-A, auch „Nahes Infrarot“ genannt, wirkt als Tiefenwärme und wird vorwiegend in tieferen Hautschichten absorbiert [22]. Im Gegensatz zu Kurz- oder Mikrowellenhyperthermie, kann die Infrarothyperthermie auch bei Patienten mit Metallimplantaten und Herzschrittmachern eingesetzt werden [20]. In Deutschland wurde zuerst von Heckel in den 60er-Jahren eine Kabine für die Infrarot-Ganzkörperhyperthermie eingeführt [20]. 20 Jahre später entwickelte von Ardenne eine Hyperthermieanlage, die fast ausschließlich Infrarot-A-Strahlung (Wellenlängen: 760 – 1400nm), unter Anwendung des Prinzips einer Wasserfilterung [21, 23], nutzt. Im gegensatz zum kontinuierlichen InfrarotA ahmt wassergefiltertes Infrarot-A das Infrarot-Spektrum des Sonnenlichts auf Meeresniveau nach. Sonnenlicht durchdringt die wasserdampfhaltige Erdatmosphäre, wobei die typischen Absorptionslinien bei den Wellenlängen 940, 1130 und 1380 nm entstehen, ebenso bei der wassergefilterten Infrarot-A-Strahlung [24]. Um den Bedürfnissen der Patienten und Therapeuten besser gerecht zu werden, wurde die Hyperthermieanlage von Ardenne in einem offenen Design gestaltet. Hiermit präsentieren wir die erste prospektive randomisierte kontrollierte klinische Studie zur Evaluierung der Wirksamkeit und Verträglichkeit einer milden wassergefilterten Infrarot-AGanzkörperhyperthermie (NI-WBH) als Zusatzbehandlung zu einer Multimodalen-Standard-Rehabilitation (MR), im Vergleich zu einer alleinigen MR bei Patienten mit FM. Die MR enthielt, wie in klinischen FM-Studien üblich, Bewegungsübungen, kognitive Verhaltenstherapie und Gesundheitserziehung als zentrale Behandlungskomponenten [25]. Studie Gruppenzuteilung offengelegt. Zuvor wurde die Eignung des Patienten durch den Studienarzt festgestellt und eine schriftliche Einverständniserklärung entsprechend der Deklaration von Helsinki seitens des Patienten unterschrieben. Folgende Informationen bez. der Teilnehmer wurden beim Studienzentrum registriert: Datum des Studieneinschlusses, Initialen und Geburtsjahr. Studienteilnehmer: Kandidaten für einen Studieneinschluss waren alle Patienten, die während der Durchführungsphase der Studie vom Haus- oder Facharzt mit der Diagnose FM zur stationären Aufnahme in eine Rehabilitationsklinik in Hessen überwiesen wurden. Diese Patienten wurden in die Studie eingeschlossen, wenn sie die ACR-1990-Kriterien für FM [27] erfüllten, einen Score ≥ 4 auf der Subskala Schmerzintensität und einen Score ≥ 4 auf der Subskala zur körperlichen Funktionsfähigkeit (jede Skala reicht von 0 – 10) des Fibromyalgia Impact Questionnaire (FIQ) [28] aufwiesen und zwischen 18 und 70 Jahre alt waren. Patienten wurden ausgeschlossen, wenn sie an einer oder mehreren der folgenden Erkrankungen litten: schwere kardiovaskuläre Erkrankungen, schwere metabolische Erkrankungen, schwere Erkrankungen des Nervensystems, Blutgerinnungsstörungen, Karzinomerkrankungen, akute Entzündungen, Status nach Organtransplantation, deutlich reduzierter Allgemeinzustand (Karnofsky-Index ≥ 50 [29]). Ferner wurden Schwangere und stillende Mütter sowie Personen mit Rentenantragsplanung bzw. laufendem Rentenverfahren, bedingt durch FM, nicht in die Studie aufgenommen. Das zentrale Ethik-Votum wurde von der Ethikkommission der Sächsischen Landesärztekammer erteilt. Interventionen Material und Methoden Fragestellung: Das primäre Ziel dieser Studie bestand darin, zu evaluieren, ob NI-WBH plus MR den affektiven und sensorischen Schmerz besser kontrollieren kann als eine alleinige MR. Sekundäre Zielkriterien der Studie bildeten verschiedene Parameter wie Schmerzintensität, FM-bezogene Lebensqualität und Tenderpoint-Assessment. Ferner sollte die Verträglichkeit der Methode eingeschätzt werden. Design: Monozentrische, offene, randomisierte, kontrollierte, klinische Wirksamkeitsstudie (RCT) mit 2 parallelen Gruppen und einem 6-Monats-Follow-up nach Interventionsende bei Patienten mit FM. Randomisierung: Die Studienteilnehmer wurden mittels einer zentralen Telefon-Hotline extern randomisiert und der NIWBH plus MR-Gruppe oder der MR-Gruppe zugeordnet. Die Randomisierung erfolgte als Blockrandomisation mit variabler Blocklänge [26]. Die Randomisierungsliste wurde durch den Studienleiter (T.B.) erstellt und war dem Studienarzt (A.W.) nicht bekannt. Erst unmittelbar vor dem Behandlungsstart wurde die 22 Versuchsgruppe Studienteilnehmer, die der Versuchsgruppe zugeordnet wurden, erhielten NI-WBH plus MR. NI-WBH wurde 6 mal durchgeführt, 2 mal pro Woche über eine dreiwöchige Periode hinweg. Als Hyperthermieanlage wurde eine IRATHERM® 1000 (www.ardenne. de/med) eingesetzt. Dieses System ist nach dem Europäischen Medizinproduktegesetz zertifiziert und für die Anwendung am Menschen zugelassen. Sechs spezielle Halogenstrahler mit ca. 2600 K Wendeltemperatur bilden die Bestrahlungseinheit, jeweils drei in Linie, rechts und links unterhalb des Patienten. Die Bestrahlungseinheit ist geometrisch so gestaltet, dass in Patientenebene eine große Homogenität der Bestrahlungsstärke, im Bereich des Oberkörpers, des Rumpfes und der unteren Extremitäten gegeben ist. Die Kopfregion wird nicht bestrahlt. Die langwelligen Infrarotanteile des Strahlungsspektrums sind mittels einer Wasserschicht herausgefiltert. Die Bestrahlungsstärke eines jeden Strahlers kann an einem Kontroll-Panel in 5 %-Stufen eingestellt werden (Abb. 1). Die maximale Bestrahlungsstärke beträgt 1400W/m². Studie Forum Hyperthermie gotherapie (Zeitdauer nicht festgelegt). Die MR wurde durch ein multidisziplinäres Team erbracht, welches aus examinierten Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Psychologen (kognitive Verhaltenstherapie) und Ärzten (Gesundheitserziehung) mit mindestens zweijähriger Berufserfahrung bestand. Alle Trainingsmaßnahmen entsprachen den minimalen Dosisanforderungen für einen adäquaten Trainingsstimulus [31]. Studienteilnehmer, die vor Beginn der Studie Medikamente einnahmen, wurden instruiert, ihre Medikation kontinuierlich weiter zu nutzen und in der Dosis während der Studienphase konstant zu halten. Abb. 1: Skizze der Ganzkörper-Hyperthermieanlage IRATHERM ® 1000. (Mit freundlicher Genehmigung des „Von Ardenne Institut für Angewandte Medizinische Forschung GmbH, Dresden“.) Die Patienten wurden bis auf 38,1 °C Körperkerntemperatur erwärmt (Erwärmungsphase). Während der Erwärmung wurde die Bestrahlungsstärke an die individuelle Verträglichkeit der Studienteilnehmer angepasst, jedoch so hoch wie möglich gewählt. Ausgenommen war die erste Sitzung, bei der etwa 75 % der maximalen Bestrahlungsstärke (1050W/m²) eingestellt wurden. Sobald die rektal gemessene Körperkerntemperatur das Zielniveau (38,1 °C) erreicht hatte, wurde die Bestrahlungsstärke auf 30 % (420W/m²) des Maximums reduziert und diese Bestrahlungsstärke dann 15 min. konstant gehalten (Wärmestauphase). Trotz der beträchtlichen Reduktion der Bestrahlungsstärke in der Wärmestauphase steigt die Körperkerntemperatur i.d.R. noch um einige Zehntel Grad an, ein Phänomen, welches auch von Überwärmungsbad-Anwendungen her gut bekannt ist [30]. Während der Anwendung der Wärmestrahlung liegt der Patient unbekleidet mit dem Rücken auf einem gespannten feinmaschigen, knotenfreien Netz und ist mit einem Tuch und einer darüberliegenden Reflexionsfolie zur Reduzierung von Wärmeverlusten zugedeckt. Während jeder Sitzung wurden die Herzfrequenz, die Rektaltemperatur und die Bestrahlungsstärke durch eine Monitoring-Einheit im Minutentakt erfasst. Zusätzlich wurden der systolische und diastolische Blutdruck vor der Erwärmungsphase und am Ende der Wärmestauphase gemessen. Kontrollgruppe Studienteilnehmer, die der Kontrollgruppe zugeordnet wurden, erhielten nur die MR. Die MR wurde als Gruppentherapie durchgeführt und bestand aus Bewegungsbädern, Übungen an Trainingsgeräten, Ergometertraining, Flexibilitätstraining, kognitiver Verhaltenstherapie, Ergotherapie und Gesundheitserziehung. Alle Interventionen wurden 6 mal durchgeführt, 2 mal pro Woche über insgesamt 3 Wochen, ausgenommen die kognitive Verhaltenstherapie (5 mal) und die Gesundheitserziehung (3 mal). Die Dauer jeder einzelnen Intervention betrug 30 min., ausgenommen die Gesundheitserziehung (90 min.) und die Er- Zielparameter Primäre Zielparameter waren das affektive und sensorische Schmerzempfinden, erhoben mittels einer validierten deutschen Version [32 – 34] des McGill Schmerz-Fragebogens (MPQ) [35]. Die Skala zum affektiven Schmerzempfinden umfasst 14 Items, die zum sensorischen Schmerzempfinden 10 Items. Höhere numerische Werte zeigen dabei einen größeren affektiven bzw. sensorischen Schmerz an. Der Gesamtwert der affektiven Schmerzskala kann zwischen 14 und 56 variieren (Spannbreite, 42 Punkte), der sensorischen Schmerzskala zwischen 10 und 40 (Spannbreite 30 Punkte). Die Schmerzintensität, die FM-bezogene Lebensqualität, die mittlere Tender-Point (TP)-Druckschmerzschwelle, die TP-Zahl und die Gesamt-TP-Schmerzintensität wurden als Nebenzielparameter definiert. Die FM-bezogene Lebensqualität wurde mittels einer validierten deutschen Version [36] des FIQ [28] eingeschätzt. Der FIQ ist ein kurzer, vom Patienten auszufüllender, 19 Items beinhaltender Fragebogen, welcher körperliche Funktionsfähigkeit im Alltag (10 Items), Arbeitsstatus, Gesamtwohlbefinden, Arbeitsfähigkeit, Schmerz, Ermüdung, Morgensteifigkeit, Schlaf, Angst und Depression erhebt [28]. Einen Gesamtwert, dessen Bereich von 0 bis 80 reicht, kann man durch Spreizung zweier Subskalen auf den Bereich 0 – 10 und anschließender Summation der Werte aller Items mit Ausnahme der beiden, auf die Arbeit bezogenen Items, bilden. Höhere Gesamtwerte zeigen einen größeren Einfluss der FM auf die Lebensqualität an. Die Schmerzintensität wurde durch die entsprechende Subskala des FIQ evaluiert. Alle TP-Untersuchungen wurden mittels Fischer-Dolorimetrie vorgenommen [37]. Das Fischer-Dolorimeter ist ein Gerät, das mit einer Druckfeder ausgestattet ist, an deren Spitze sich eine 1 cm runde Gummischeibe mit einer Fläche von 0,78 cm² befindet. Das integrierte Messsystem zeigt die Kraft an, mit der auf den Tenderpoint gedrückt wird. Diese kann bis maximal 10kp erhöht werden. Zur Ermittlung des auf den Tenderpoint ausgeübten Drucks in kp/cm² ist die gemessene Kraft durch die Fläche der Gummischeibe zu dividieren. Die Druckschmerzschwelle der TPs wurde für alle 18 TPs gemäß ACR-1990-Kriterien [27] ermittelt und der Durchschnittswert gebildet (mittlere TP-Druckschmerzschwelle). Die Druck- 23 Forum Hyperthermie 24 Studie kraft wurde kontinuierlich erhöht, bis der Studienteilnehmer eine schmerzhafte Empfindung verspürte. Druckempfindlichkeit allein wurde nicht als Schmerzhaftigkeit gewertet. Die Gesamt-TP-Schmerzintensität wurde in Anlehnung an das Okifuji-Protokoll [38] ermittelt. Für jeden der 18 ACR TPs [27] wurden die Studienteilnehmer nach Anwendung einer Kraft von 3kp (ca. 4kp/cm²) gebeten, die von ihnen empfundene Schmerzintensität zu bewerten und auf einer 100 mm langen visuellen Analogskala einzuordnen. Die Bewertungen aller 18 untersuchten TPs wurden aufsummiert, um den Gesamtwert zu bilden, welcher von 0 bis 1800 reicht. Okifuji und Kollegen verwendeten eine numerische 11-Punkte-Bewertungsskala anstatt der visuellen Analogskala [38]. Die TP-Anzahl wurde mittels Fischer-Dolorimetrie bestimmt aus der Zahl jener TPs mit einem Schmerz-Schwellwert ≤ 3kp (ca. 4kp/cm²). Alle TP-Untersuchungen wurden durch ein und dieselbe Person (A.W.), einen Oberarzt der Rehabilitationsklinik, mit langjähriger Erfahrung in der Fischer-Dolorimetrie durchgeführt. MPQ und FIQ wurden vor Behandlungsbeginn (Baseline), am Ende der Behandlung sowie 3 und 6 Monate nach Behandlung ermittelt. Am Ende der Behandlung wurde der FIQ ohne die Skala zur körperlichen Funktionsfähigkeit im Alltag ermittelt, weil diese Skala Fragen enthält, die bei stationärer Rehabilitation gewöhnlich keine Rolle spielen (z. B. Gartenarbeit, Essenszubereitung, Einkaufen). Wir bezeichnen diese leicht gekürzte Version des FIQ als FIQ-modifiziert. Der FIQ-modifiziert kann Werte von 0 bis 70 annehmen. Die Untersuchung der TPs wurde vor Behandlungsbeginn und am Ende der Behandlungsperiode durchgeführt. Alle postinterventionellen Follow-up-Erhebungen wurden postalisch realisiert. Die Studienteilnehmer beider Gruppen wurden bei der 2., 4. und 6. Sitzung nach unerwünschten Ereignissen (AEs) befragt (offene Befragung). Darüber hinaus wurde jedes spontan berichtete AE aufgezeichnet. Im Falle eines AE wurden sein zeitlicher Bezug zur Therapie und seine Dauer evaluiert sowie therapeutische Gegenmaßnahmen, falls notwendig, protokolliert. Die Wahrscheinlichkeit einer kausalen Beziehung zwischen einem beobachteten AE und der Studienintervention wurde durch den Studienarzt auf einer 4-stufigen Rangskala eingeordnet (Kategorien: unwahrscheinlich, möglich, wahrscheinlich und sehr wahrscheinlich). AEs, die der Studienarzt als „sehr wahrscheinlich“ klassifizierte, wurden als Nebenwirkungen eingestuft. (Pearson-Korrelation). Unter Zugrundelegung dieser Voraussetzungen ergab sich eine Gesamtstichprobengröße von mindestens 132 Patienten, 66 pro Gruppe, zum Studienschluss [39]. Stichprobengröße: Mit der Studie sollte eine Effektstärke von δ=0,3 zwischen beiden Gruppen unter Zugrundelegung eines zweiseitigen Signifikanzniveaus von 5 % und einer Teststärke von 80 % nachweisbar sein. Die Fallzahlschätzung basierte auf einem Messwiederholungsdesign mit einer Messung vor der Randomisierung und 3 Messungen nach der Randomisierung (am Ende der Intervention sowie 3 und 6 Monate nach Intervention). Es wurde eine Korrelation zwischen den Messungen von p=0,6 angenommen Ergebnisse: Statistische Methoden Primäre Analyse Die Analyse erfolgte nach dem Intention-to-Treat-Prinzip. Zur Testung der Signifikanz wurde eine zwei-faktorielle Kovarianzanalyse mit Messwiederholungen gewählt (RM-ANCOVA). Für die Analyse wurden die Veränderungswerte gegenüber den Baseline-Daten betrachtet. Die Baseline-Werte der beiden Hauptzielparameter wurden als einzige Kovariante in die Analysen eingeschlossen. Ein „saturiertes Modell“ wurde erstellt, das die fixen Effekte der Behandlung (Zwischen-Gruppen-Faktor), der Follow-up-Zeitpunkte (Inner-Gruppen-Faktor) und die Behandlungs-Zeit-Interaktion einschloss. Die „Sphärizitätsvoraussetzung“ wurde mit „Mauchly`s SphärizitätsTest“ geprüft [40]. Falls die „sphärische Voraussetzung“ verletzt wurde (p<0,05), wurde das Signifikanzniveau nach „Huynh-FeldtEpsilon-Korrektur“ modifiziert [41]. Fehlende Werte wurden durch ein Worst Case Szenario ersetzt (siehe Ergebnisse). Sekundäre Analysen Die sekundären Analysen basierten ebenfalls auf den Veränderungswerten zur Baseline und wurden ebenfalls mit zwei-faktoriellen RM-ANCOVAs durchgeführt. Die einzige Ausnahme bildete die Evaluation des TP-Assessments. Hier wurde der t-Test für unabhängige Stichproben durchgeführt, da nur Veränderungswerte am Ende der Intervention vorlagen. Alle Ergebnisse wurden deskriptiv interpretiert. In den sekundären Analysen wurden weder fehlende Werte ersetzt noch das Signifikanzniveau. Zur Beurteilung der Effektstärke wurde die standardisierte mittlere Differenz (SMD) mit 95 %-Konfidenzintervall für alle Ergebnismaße und alle Follow-up-Zeitpunkte bestimmt. Die SMD wurde durch Subtraktion des mittleren Veränderungswertes der Kontrollgruppe vom mittleren Veränderungswert der Versuchsgruppe berechnet, geteilt durch die gepoolte Standardabweichung beider Gruppen [42]. Gemäß Cohen`s Klassifikation kennzeichnet eine SMD von 0,2 einen „kleinen“, von 0,5 einen „moderaten“ und von 0,8 oder darüber einen „großen“ Effekt [43]. Die Analysen wurden mittels SPSS-Software, Version 10, durchgeführt. Patientenfluss 212 Patienten mit der Zuweisungsdiagnose FM wurden durch den Studienarzt im Jahr 2004 auf Eignung untersucht. 72 Patienten (34 %) wurden ausgeschlossen, da sie nicht die Eignungskriterien erfüllten. 139 Personen wurden randomisiert und in die primäre Analyse eingeschlossen. Details zum Patientenfluss sind in Abb. 2 wiedergegeben. Studie Forum Hyperthermie Merkmale Frauen, Anzahl (%) Alter, Mittelwert (SD), Jahre Hyperthermieanwendung und physiologische Reaktionen Die Ergebnisse, die in diesem Abschnitt präsentiert werden, beziehen sich auf die 403 in dieser Studie absolvierten Hyperthermiesitzungen. Die mittlere Bestrahlungsstärke während der Erwärmungsphase betrug 1257W/cm² (SD, 145W/cm²). Die mittlere Bestrahlungsstärke während der Wärmestauphase betrug 452W/cm² (SD, 63W/cm²). Die mittlere rektal gemessene Temperatur vor der Behandlung betrug 37,1 °C (SD, 0,3 °C). Die mittlere Zeit der Erwärmungsphase, um eine Körperkerntemperatur von 38,1 °C zu erreichen, betrug 41 min. (SD, 10,7min). Die maximal erreichte rektale Temperatur in der Wärmestauphase betrug 38,4 °C (SD, 0,1 °C). Der mittlere Blutdruck vor der Behandlung betrug 119/72 mmHg (SD, 17,8/10,5 mmHg). Der mittlere Anstieg des systolischen Blutdrucks am Ende der Wärmestauphase betrug 4,5 mmHg (SD, 18,1 mmHg), während der diastolische Blutdruck im Behandlungsverlauf um 3,3 mmHg (SD, 13,1 mmHg) absank. Die mittlere Herzfrequenz betrug vor der Behandlung 74 min-1 (SD, 9,6 min-1). In der Erwärmungsphase erhöhte sich die Herzfrequenz um 27,8 min-1 (SD, 11,6 min-1). Am Ende der Wärmestauphase war die Herzfrequenz noch um 17,8 min-1 (SD, 10,1 min-1) gegenüber ihrem Ausgangswert bei Behandlungsbeginn erhöht. Primäre Analyse Fehlende Werte wurden bei 5 Patienten der Gruppe NI-WBH plus MR beobachtet. 4 Teilnehmer lieferten keine Daten beim 6-Monats-Follow-up und 1 Teilnehmer lieferte überhaupt keine Follow-up-Daten. Die Datenverluste beim 6-Monats Follow-up Total (n = 139) 66 (96) 69 (99) 135 (97) 49 (7,6) 50 (7,8) 49 (7,7) 27,1 (6,9) 28,4 (5,5) 27,8 (6,2) 27 (39) 22 (32) 9 (13) 10 (15) 1 (1) 27 (39) 23 (33) 11 (16) 7 (10) 2 (3) 54 (39) 45 (32) 20 (14) 17 (12) 3 (2) Familienstand, Anzahl (%) ledig verheiratet geschieden, getrennt, oder verwitwet 6 (9) 45 (65) 18 (26) 8 (11) 46 (66) 16 (23) 14 (10) 91 (66) 34 (25) Berufsstatus, Anzahl (%) angestellt arbeitslos selbständig, berentet, Hausfrau o. Azubi 61 (88) 4 (6) 4 (6) 60 (86) 6 (9) 4 (6) 121 (87) 10 (7) 8 (6) Arbeitsunfähigkeit, Anzahl (%) 19 (28) 21 (30) 40 (29) Dauer des weitgestreuten Schmerzes, Anzahl (%) 3 bis 12 Monate 1 bis 5 Jahre > 5 Jahre 0 (0) 21 (30) 48 (70) 2 (3) 20 (29) 48(69) 2 (1) 41 (30) 96 (69) Begleitende Symptome/ Erkrankungen, Anzahl (%) gastrointestinale kardiovaskuläre psychische muskuloskeletale* andere† 18 (26) 13 (19) 29 (42) 38 (55) 33 (47) 12 (17) 20 (29) 30 (43) 42 (60) 38 (54) 30 (22) 33 (24) 59 (43) 80 (58) 71 (51) 5 (7) 8 (12) 11 (16) 8 (12) 23 (33) 35 (51) 5 (7) 2 (3) 18 (26) 8 (11) 26 (37) 40 (57) 10 (7) 10 (7) 29 (21) 16 (12) 49 (35) 75 (54) 53 (77) 55 (79) 108 (78) 6,4 (1,5) 6,3 (1,4) 6,4 (1,4) Affektiver Schmerz (14 – 56), Mittelwert (SD) 35,5 (8,1) 37,1 (7,9) 36,3 (8,0) Sensorischer Schmerz (10 – 40), Mittelwert (SD) 22,3 (6,3) 22,0 (7,7) 22,2 (7,0) FIQ, (0 – 80), Mittelwert (SD) 48,2 (12,0) 50,6 (9,5) 49,4 (10,8) Body Mass Index, Mittelwert (SD), kg/m Charakteristika der Studienteilnehmer vor Studienbeginn Tab. 1 zeigt die Merkmale der Studienteilnehmer vor Studienbeginn. Alle Merkmale waren zwischen den beiden Gruppen gut ausbalanciert. MR (n = 70) Ausbildung, Anzahl (%) Hauptschule Realschule Berufsbildendes Gymnasium Gymnasium andere 2 Abb. 2: Flussbild der Studienteilnehmer, Abkürzungen: MR = Multimodale-Standard-Rehabilitation NI-WBH = milde wassergefilterte Infrarot-A-Ganzkörperhyperthermie NI-WBH + MR (n = 69) Medikamente, Anzahl (%) Opioidanalgetika Nicht-Opioidanalgetika nicht steroidale Antirheumatika Muskelrelaxanzien Antidepressiva andere‡ Einnahme mindestens eines Medikamentes Schmerzintensität während der vorhergehenden Woche (0 – 10)§ , Mittelwert (SD) Abkürzungen: NI-WBH = milde wassergefilterte Infrarot-A-Ganzkörperhyperthermie; MR = Multimodale-Standard-Rehabilitation; FIQ = Fibromyalgia Impact Questionnaire * Andere muskuloskelettale Beschwerden – fibromyalgieunabhängig (z. B. Wirbelsäulen-Syndrom, Osteoarthritis, Osteoporose) † Otolaryngologische, pulmologische, urogenitale, endokrine oder metabolische Erkrankungen ‡ Nicht auf FM gerichtete Medikamente (z. B. Schilddrüsenmedikamente, Betablocker, gastrointestinale Medikamente) § Item 14 des FIQ Tab. 1 Studienteilnehmermerkmale zum Aufnahmezeitpunkt. 25 Forum Hyperthermie Ergebnismaß Studie Mittelwert (SD) Baseline Score Mittelwert (SD) Veränderungswerte zur Baseline (Rohdaten) † P-Wert * I II III Ende der Intervention 3 Monate nach Intervention 6 Monate nach Intervention Zwischen-GruppenHaupteffekt Primäre Analyse Affektiver Schmerz (14 – 56) NI-WBH + MR (n = 69) MR (n = 70) 35,5 (8,1) 37,1 (7,8) - 11,4 (8,8) - 6,2 (8,8) - 8,2 (10,1) - 3,1 (8,6) - 6,2 (9,1) - 2,1 (9,3) < 0,0005 Sensorischer Schmerz (10 – 30) NI-WBH + MR (n = 69) MR (n = 70) 22,3 (6,3) 22,0 (7,7) - 3,9 (5,9) - 1,4 (6,1) - 3,7 (5,9) + 0,4 (7,2) - 2,5 (5,9) + 0,9 (8,7) 0,001 Schmerzintensität (0 – 10) NI-WBH + MR (n = 64) MR (n = 70) 6,4 (1,5) 6,2 (1,4) - 2,4 (2,6) - 0,9 (26) - 1,6 (3,2) + 0,1 (2,4) - 1,2 (2,7) + 0,2 (2,5) < 0,0005 FIQ-modifiziert (0 – 70)‡ NI-WBH + MR (n = 63) MR (n = 70) 43,3 (11,7) 45,6 (9,1) - 17,5 (14,5) - 11,6 (14,0) - 13,6 (17,6) - 2,5 (12,4) - 9,5 (15,3) - 0,4 (14,7) < 0,0005 FIQ (0 – 80) NI-WBH + MR (n = 64) MR (n = 70) 48,4 (12,1) 50,6 (9,5) - 16,1 (18,4) - 4,0 (13,7) - 11,4 (16,4) - 1,9 (15,9) < 0,0005 Sekundäre Analyse Bemerkung: p-Werte werden für die Sekundäranalyse unter explorativer Zielstellung angegeben *p-Werte aus RM-ANCOVA adjustiert an die Baseline-Werte der jeweiligen Ergebnismaße † Ein negativer Veränderungswert zeigt eine Verbesserung an ‡ In der modifizierten Version bleibt die Subskala körperliche Funktionsfähigkeit unberücksichtigt (siehe Methodik) Tab. 2: Primäre und sekundäre Analyse Ergebnismaß Mittelwert (SD) Mittelwert (SD) Baseline Score Score-Änderung am Ende der Intervention Mittlerer TP-Druckschmerzschwelle (0 – 10 kp) ‡ NI-WBH + MR (n = 68) MR (n = 70) - 1,8 (0,7) - 1,8 (0,6) + 0,2 (0,28) 0,0 (0,34) 0,002 Gesamt TP-Schmerzintensität (0 – 1800) NI-WBH + MR (n = 68) MR (n = 70) 1036 (277) 1017 (249) - 139 (169) - 32 (154) < 0,001 Anzahl der TP (0 – 18) NI-WBH + MR (n = 68) MR (n = 70) 16,2 (2,2) 16,2 (2,2) - 1,9 (2,1) - 1,0 (2,3) < 0,001 P-Wert† *Ein negativer Veränderungswert zeigt eine Verbesserung an, außer für die mittlere Tenderpoint Druckschmerzschwelle p-Werte aus ungepaarten t-Test ‡ Die Kraftwerte müssen zur Umrechnung in kp/cm2 durch 0,78 cm2 geteilt werden (Stempeloberfläche des Fischer-Dolorimeters) † Tab. 3: Tender Point Assessment wurden durch den schlechtesten Individualwert der Beobachtungsperiode ersetzt, während für die 1 Person, bei der alle Follow-up-Daten fehlten, die Baseline-Werte auf die Vakanzen zu allen Follow-up-Zeitpunkten übertragen wurden. In der RM-ANCOVA zeigten sich für beide Hauptergebnismaße signifikante Unterschiede zwischen beiden Gruppen zuguns- 26 ten von NI-WBH plus MR (Tab. 2). Für beide Hauptzielparameter waren die Behandlung-Zeit-Interaktionen statistisch nicht signifikant (p=0,48 für das affektive Schmerzempfinden, p=0,31 für das sensorische Schmerzempfinden). Sekundäre Analyse Die sekundäre Analyse von Schmerzintensität, FIQ-modifiziert, FIQ (Tab. 2) und TP-Assessment (Tab. 3) lieferte der Primäranalyse entsprechende Resultate. Die SMDs demonstrierten mittlere Effektstärken für alle betrachteten Zielparameter (Spannbreite 0,41 – 0,75) (Tab. 4). Unerwünschte Ereignisse (AEs) und Nebenwirkungen der NI-WBH Insgesamt wurde während der Studie von 19 AEs berichtet. 17 von 69 Patienten (25 %), die eine NI-WBH plus MR erhielten, entwickelten AEs und 1 von 70 Personen (1 %), welche Studie Forum Hyperthermie RCT überhaupt, die eine milde Infrarot-Ganzkörperhyperthermie bei chronischen Schmerzsyndromen affektives Schmerzempfinden 0,60 (0,26; 0,94) 0,54 (0,20; 0,88) 0,44 (0,10; 0,78) des Stütz- und Bewegungssystems sensorisches Schmerzempfinden 0,42 (0,08; 0,76) 0,62 (0,29; 0,96) 0,46 (0,12; 0,80) untersucht. NI-WBH plus MR erwies † 0,60 (0,25; 0,94) 0,59 (0,25; 0,94) 0,51 (0,16; 0,85) Schmerzintensität sich einer alleinigen MR überlegen, 0,41 (0,07; 0,75) 0,72 (0,37; 1,08) 0,60 (0,25; 0,95) FIQ-modifiziert ‡ sowohl in der primären als auch sekundären Analyse. Die Effekte zuFIQ 0,75 (0,40; 1,10) 0,59 (0,25; 0,93) gunsten der Versuchsgruppe waren mittlere TP-Druckschmerzschwelle 0,53 (0,19; 0,87) nicht nur statistisch signifikant, sonGesamt-TP-Schmerzintensität 0,66 (0,31; 1,00) dern die beobachteten Effektstärken Anzahl TP 0,44 (0,10; 0,78) weisen auch auf einen klinisch rele*Standardisierte mittlere Differenz, basierend auf den Veränderungswerten zur Baseline vanten Effekt hin. In beiden Gruppen † Item 14 des FIQ nahmen die Veränderungswerte im ‡ In der modifizierten Version bleibt die Subskala körperliche Funktionsfähigkeit unberücksichtigt (siehe Methodik) Vergleich zur Baseline ab dem Ende Tab. 4: Effektstärken ( 95 % Konfidenzintervalle) zwischen den Studiengruppen* der Intervention bis zum 6-MonatsFollow-up kontinuierlich ab, wobei eine alleinige MR erhielt. Bei 4 AEs wurde vom Prüfarzt eine sich jedoch die Zwischen-Gruppen-Differenzen nicht wesentBeziehung zur Studienintervention als „unwahrscheinlich“ belich änderten. Deshalb konnte keine statistisch signifikante Beurteilt (Harnwegsinfektion, Atemwegsinfektion, Migräneattacke, handlung-Zeit-Interaktion gefunden werden. Die Nutzung von orthostatische Hypotonie ohne irgendeine zeitliche Beziehung Gesundheitsdienstleistungen als auch die Dauer der Krankzur Studienintervention), während für 1 AE eine „wahrscheinschreibung unterschieden sich 3 und 6 Monate nach dem Ende lich“ Beziehung zu NI-WBH durch den Studienarzt angenomder Intervention zwischen beiden Gruppen nicht. Dies macht men wurde (Exazerbation Hämorrhoidalleiden). Von den verinsbesondere eine Ergebnisverzerrung infolge unterschiedlicher bleibenden 14 AEs wurde angenommen, dass sie in einer „sehr Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen unwahrscheinwahrscheinlichen“ Beziehung mit der NI-WBH standen. Sie lich. (Tabellen können beim korrespondierenden Autor angeforwurden als Nebenwirkungen der NI-WBH klassifiziert, sodass dert werden). die Nebenwirkungsrate bei 20 % (14/69) lag. Eine Verblindung der Studienteilnehmer gegenüber WärmeanDie Mehrheit der Nebenwirkungen der NI-WBH erwiesen sich als wendungen ist möglich, da die Wärmeempfindung nicht eliunerwünschte physiologische Reaktionen auf die Erwärmung miniert werden kann, ausgenommen in Anästhesie. Deshalb des Körpers (Blutdruckanstieg, n=5; orthostatische Hypotonie, könnten unspezifische Effekte, insbesondere Präferenzen der n=3; dysproportionale Erhöhung der Körperkerntemperatur, Studienteilnehmer bzw. des involvierten Studienpersonals einen n=1). Die meisten unerwünschten physiologischen Reaktionen Beitrag zu den beobachteten Therapieeffekten geleistet haben. waren begleitet durch klinische Symptome (psychomotorische Die Tatsache jedoch, dass die therapeutische Überlegenheit Unruhe, Kopfschmerz, Palpitationen und/oder Paraesthesie) des Verumarms über die gesamte Follow-up-Periode persisund traten kurz vor oder am Ende der Therapiesitzungen auf. tierte, macht unspezifische Effekte als Hauptwirkungsfaktoren Alle Studienteilnehmer, bei denen unerwünschte physiologische unwahrscheinlich. Außerdem wurde die Studie in einer RehabiReaktionen beobachtet wurden, standen unter Polymedikation. litationsklinik durchgeführt, in welcher die Infrarot-Hyperthermie Bei 2 medikamentös vorbehandelten Hypertonikern wurde die niemals zuvor als Therapieoption angeboten worden war. Ferner Blutdrucksenkende Medikation infolge orthostatischer Hypotohatten weder die Studienteilnehmer noch das Studienpersonal nie unter NI-WBH reduziert; bei 1 Patienten wurden 7,5 mg Dipraktische Erfahrungen mit Infrarot-Ganzkörperhyperthermie. azepam wegen psychomotorischer Unruhe oral verabreicht. Die einzige Nebenwirkung, die zum Abbruch einer NI-WBH-BehandDie TP-Untersuchungen erfolgten unverblindet. Der hohe Grad lungsserie führte, war Hitze-Intoleranz. Obwohl von 71 % (10/14) an Homogenität zwischen der Untersucher- und den Patientender Patienten die Nebenwirkungen mit „stark“ oder „sehr stark“ Einschätzungen macht jedoch eine relevante Verzerrung des bezeichnet wurden, erwiesen sie sich sämtlich als nicht bedrohStudienergebnisses durch den Untersucher unwahrscheinlich. lich. Alle Nebenwirkungen waren von kurzer Dauer und verschWir schlossen Patienten aus, die erwogen, wegen FM einen Renwanden innerhalb 30 min. nach Beendigung der NI-WBH. tenantrag zu stellen bzw. sich bereits in einem laufenden Rentenverfahren befanden. Von Patienten mit Rentenbegehren war kein Diskussion Nutzen durch die Studieninterventionen zu erwarten. Ebenso Soweit uns bekannt, liegt hiermit die erste RCT vor, welche die schlossen wir FM-Patienten aus, die zum Zeitpunkt des StudiWirksamkeit einer milden Infrarot-A-Ganzkörperhyperthermie enbeginns weder über klinisch bedeutende Schmerzintensitäten bei FM evaluiert. Wahrscheinlich ist es auch die erste publizierte noch über relevante funktionelle Beeinträchtigungen berichteten. Ergebnismaß Ender der Intervention 3 Monate nach Intervention 6 Monate nach Intervention 27 Forum Hyperthermie Diese Ausschlusskriterien limitierten einerseits die Verallgemeinerbarkeit der Studienresultate, fokussieren aber andererseits auf eine Population, die bereit ist, sich helfen zu lassen. Verschiedene weitverbreitete altersbezogene Krankheiten, wie ernsthafte kardiovaskuläre Erkrankungen, schwere Erkrankungen des Zentralnervensystems und Krebserkrankungen werden für die milde Infrarot-Ganzkörperhyperthermie formal als Kontraindikation betrachtet. Das könnte die Anwendung einer milden Infrarot-Ganzkörperhyperthermie muskuloskelettalen Affektionen im höheren Alter (>65 Jahre) einschränken, insbesondere bei Osteoarthrose. FM ist hingegen eine Erkrankung des mittleren Alters mit einem Häufigkeitsgipfel in der Altersgruppe zwischen 45 und 55 Jahren [44 – 46], was die milde Infrarot-A-Ganzkörperhyperthermie für FM-Patienten besonders geeignet erscheinen lässt. Die klinische Rationale für den Einsatz einer milden Infrarot-AGanzkörperhyperthermie zur Schmerzbehandlung bei Erkrankungen des Stütz- und Bewegungssystems basiert primär auf empirischen Beobachtungen, Interpretationen von Ergebnissen aus der Grundlagenforschung [47] und physiologischen Studien [30]. Die zugrunde liegenden Mechanismen sind jedoch auch heute noch nicht gut verstanden [48]. Verschiedene Faktoren könnten die Schmerzlinderung vermitteln, wie neuromuskuläre Effekte (Reduktion des Muskeltonus), Beschleunigung biochemischer Prozesse und/oder vaskulär-rheologische Veränderungen (Intensivierung der Blutmikrozirkulation) [49]. Auch das Stresshormon Betaendorphin, welches wärmeintensitätsabhängig freigesetzt wird, könnte eine Rolle spielen [50]. Als minimale Dosisanforderung wurde für die Studie eine Körperkernzieltemperatur von 38,1 °C festgelegt. Alternativ hätte man als Mindestdosis auch eine Anhebung der Körperkerntemperatur von 0,5, 1,0 oder 1,5 °C definieren können. Beide Ansätze überlappen sich in gewissem Maße, insbesondere wenn die Körperkerntemperaturen vor Hyperthermiebeginn nur so gering variieren wie in unserer Studienpopulation. Auch die Dauer der Wärmestauphase könnte ein wichtiger Vorhersagewert für das therapeutische Ansprechen sein. Wir begrenzten in der Studie die Zeit für die Wärmestauphase auf 15 min. Diese Festlegung basierte einerseits auf empirischen Beobachtungen, andererseits auf pragmatischen Überlegungen, die Gesamtbehandlungszeit nicht über eine Stunde hinausgehen zu lassen. Alle NI-WBH-bezogenen Nebenwirkungen waren kurzlebig und traten überwiegend kurz vor oder am Ende einer Therapiesitzung auf. Das weist darauf hin, dass die Mehrzahl der Nebenwirkungen hätte vermieden werden können, wenn eine kürzere Behandlungszeit oder eine niedrigere Bestrahlungsstärke im Behandlungsprotokoll festgelegt worden wäre. Neben der Wärmedosis könnten negative Wechselwirkungen zwischen der Erhöhung der Körperkerntemperatur und den eingenommenen Medikamenten bei der Entwicklung der Nebenwirkungen eine Rolle gespielt haben. Alle Studienteilnehmer, die unerwünschte physiologische Reaktionen entwickelten, standen unter Polymedikation. 28 Studie Eine Interpretation der Studienergebnisse im Kontext externer Evidenz ist nahezu unmöglich. Unseres Wissens wurde bis heute nur eine sehr kleine, unkontrollierte Pilotstudie (n=11) publiziert, die zeigte, dass eine milde wassergefilterte Infrarot-AGanzkörperhyperthermie FM-bezogene Schmerzen statistisch signifikant lindert [14]. Unsere Ergebnisse können möglicherweise auf andere muskuloskelletale Erkrankungen und andere systemische Erwärmungsverfahren verallgemeinert werden. Jedoch sollte diese Vermutung in separaten Studien untersucht werden. Hinsichtlich Akzeptanz und Sicherheit beeindruckte das in dieser Studie verwendete Hyperthermiesystem durch sein Strahlungsspektrum, sein offenes Design und seine technischen Möglichkeiten. Die Frage, ob ein Behandlungsregime mit einer geringeren Wärmedosis und/oder einem anderen Applikationsmuster zu einem höheren therapeutischen Nutzen geführt hätte, sollte in DosisWirkungs-Studien geklärt werden. Da Wärmeapplikationen nicht verblindet werden können, könnten Dosis-Wirkungs-Studien auch indirekte Hinweise für wärmespezifische Effekte erbringen. Um einen besseren Einblick in den Mechanismus der Schmerzlinderung durch systemische Erwärmungsverfahren zu erhalten, sind Studien erforderlich, welche die Beziehungen zwischen klinischen, physiologischen, biochemischen und strukturellen Zielgrößen prüfen. In zukünftigen Studien zur Evaluierung klinischer Effekte der NI-WBH sollte auf die Kontrolle unspezifischer Effekte, d. h. auf die Differenzierung zwischen unspezifischen und spezifischen Wirkfaktoren, geachtet werden. Bei fehlender Maskierungsmöglichkeit des Wärmeempfindens, ist grundsätzlich die Einführung einer Scheinkontrolle angezeigt. Möglicherweise bestünde eine geeignete Option darin, als Kontrollperson liegend auf dem Rücken sanfte Musik zu hören, ohne zu wissen, dass die Testperson NI-WBH erhält. Jedoch müsste zuvor zumindest in einer methodisch hochwertigen, randomisierten, kontrollierten Studie belegt sein, dass das Hören von sanfter Musik keinen Einfluss auf FM-Schmerz hat. Schlussfolgerungen Unsere Studie demonstriert, dass NI-WBH plus MR der alleinigen Anwendung von MR in Bezug auf Schmerzkontrolle und Verbesserung der FM-spezifischen Lebensqualität überlegen ist. Diese Ergebnisse sind deshalb besonders bemerkenswert, da die Wirksamkeit der NI-WBH zusätzlich zu einem multimodalen rehabilitativen Standardprogramm evaluiert wurde. Wir empfehlen die NI-WBH als zusätzliche Behandlungskomponente zu Bewegungsübungen, kognitiver Verhaltenstherapie und Gesundheitserziehung in die multimodale Rehabilitation der FM einzubeziehen. Studie Quelle: Brockow, T.; Wagner, A.; Franke, A.; Offenbächer, M.; Resch, K. L.: Randomisierte, kontrollierte Studie zur Wirksamkeit und Verträglichkeit einer milden wassergefilterten Infrarot-A-Ganzkörperhyperthermie als Zusatzbehandlung zu einer multimodalen rehabilitativen Standardtherapie bei der Behandlung der Fibromyalgie, Phys Rehab Kur Med, 2008; 18: 171-180, Abdruck mit Genehmigung von Georg Thieme Verlag KG, Stuttgart Literatur 1 Wolfe F. The fi bromyalgia syndrome: a consensus report on fi bromyalgia and disability. J Rheumatol 1996; 23 (3): 534 – 539 2 Wolfe F, Ross K, Anderson J, Russell IJ, Hebert L. 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Es käme zu Interferenzen, entsprechende Filter müssten erst installiert werden. Fragestellung: 1.Wärmeentwicklung über Grenzflächen (Haut/Fascien/Knochen/Leberoberfläche)? 2.Wärmeentwicklung in der Tiefe der Leber? 3.Temperaturanstieg pro Zeiteinheit bei definierter Bestrahlung mit 13,56 MHz und einer „Therapieleistung“ von 100 Watt? 4.Absorption der applizierten Energie in den verschiedenen Geweben? 5.Potentiell gefährliche Temperaturspitzen im Gewebe oder an Metallprothesen? 6.Findet eine Selbstfokussierung der Hyperthermiebehandlung im Tumorgewebe, wie von Herstellerseite postuliert, statt? Material und Methoden: 1. Modell: Eine Schweineleber wird in die zugehörigen Rippenthorax-/Abdominalschwarten-Teile eingelegt. Die Leber wird zur späteren Messung der Temperatur in der Tiefe vor der Behandlung sagittal eingeschnitten (Abb. 1). 2. Geräte: a. Hyperthermiegerät: EHY-2000 (Hot OncoTherm GmbH), angezeigte „Therapieleistung“ von 0 – 150 W mit einer Frequenz von 13,56 MHz über einen kreisrunden flachen Applikator von 20 cm Durchmesser mit vorgelagertem Wasserbolus. Aufbau eines elektromagnetischen Feldes über kapazitive Kopplung. b. Temperaturmessgerät (Infrarot): Raytek, European Headquarters Raytek GmbH, Berlin; Messgenauigkeit 0,1°C. 3. Methodisches Vorgehen: Einlage der Leber in die Thoraxwand/ Abdominalschwarte des Schweins und Abdeckung mit einem weiteren Schwartenteil, um so möglichst natürliche Verhältnisse zu erzielen. Hyperthermie der nicht perfundierten Leber mit dem EHY-2000-Gerät, „Therapieleistung“ 100 Watt. Messung der Energie-Reflexion und -Absorption am Gerät. Hyperthermiezeit von 15 min. im ersten Experiment (Abb.2). Mit der vorliegenden experimentellen Untersuchung sollen die thermischen Effekte einer Radiowellenbestrahlung mit 13,56 MHz am Modell (tote, nicht perfundierte Schweineleber mit umgebender Bauch- bzw. Rippenschwarte) gemessen werden. Die gemessenen Werte sollen in Relation gesetzt werden zu rechnerischen Erwartungswerten aufgrund physikalischer Kenngrößen wie zu erwärmendes Volumen, Wärmekapazität des Gewebes, Energieeintrag und Dauer der Erwärmung. Es sollen folgende Fragen geklärt werden: 30 Abb. 1: Schweineleber vor Hyperthermie, sagittaler Einschnitt vor Abdeckung mit Schwarte Abb. 2: Hyperthermie der nicht perfundierten Leber mit dem Gerät EHY-2000 Studie Forum Hyperthermie Um eine Abkühlung durch Energieabstrahlung über die Oberfläche möglichst gering zu halten erfolgt die Temperaturmessung unmittelbar nach Therapieende mit dem Raytek-Messgerät, wobei die Oberflächenmessungen über eine Schablone in jeweils 2 x 2 cm großen Messquadraten über einem Gesamtquadrat von 20 x 20 cm durchgeführt werden. Entlang der Schnittfläche in der Leber erfolgen in der Tiefe weitere Messungen im Abstand von jeweils etwa 2 cm horizontal und vertikal. In einem weiteren Experiment wird über 26 Minuten die Schweineleber mit Rippenthorax bzw. Bauchschwarte zugedeckt und eine Oberschenkelprothese zwischen Haut und Rippen eingelegt, um den Temperaturanstieg entlang der Rippenfascien und um die Metallprothese zu dokumentieren Abb. 3: Schweineleber mit Rippenthorax bzw. Bauchschwarte und Ober(Abb. 3). Die Leber hat trotz ihrer geringen Masse von etwa 1,5 kg eine Durchblutung von 28 % des gesamten Blutflusses des Körpers, wozu die Vena portae zu 75 % und die Arteria hepatica zu 25 % beitragen. Angesichts dieses massiven Kühleffekts der Durchblutung ist die Abkühlung über die Oberfläche vernachlässigbar. So kann berechnet werden, dass bei einem Blutdurchfluss von 1,3 l Blut/min mit 37 °C eine Abkühlung der Leber um 5 °C (von 42 °C auf 37 °C) in 4,7 Minuten erfolgt (Abb. 5). Erwärmungszeit der nicht durchbluteten Leber um 5 °C bei Hyperthermie mit 100 W (Lebervolumen 1,5 l) Abkühlungszeit der 42 °C warmen Leber um 5 °C durch Blutfluss auf 37 °C ohne Hyperthermie Abkühlung der Oberfläche í í í 3,7 Minuten 4,7 Minuten vernachlässigbar Anmerkung Idealbedingungen: • 100 % Energieabsorbtion • gleichmäßige Wärmeverteilung Abb. 5: Rechnerische Erwartungswerte für die Temperatur im Lebergewebe schenkelprothese Ergebnisse: A: Physikalische Vorüberlegungen und Berechnungen: Am toten Organ kann die Erwärmung des Gewebes ohne den Einfluss der Blutperfusion gemessen werden. Unter der Annahme einer gleichmäßigen Erwärmung des Gewebes bei bekanntem Bestrahlungsvolumen bzw. bekannter Gewebemasse sowie bei Annahme einer Absorption von 100 % der zugeführten Energie, kann der Temperaturanstieg nach folgender Formel berechnet werden: Q ΔT = c x m Bei Zusammenwirken von Erwärmung durch lokale Hyperthermie und gleichzeitiger Abkühlung durch den Blutfluss ergibt sich bei 100 W Energieeinstrahlung rechnerisch ein Temperaturanstieg auf ein Plateau von ca. 38,3 °C (Abb. 6). Berechnung der Temperatur im Lebergewebe bei 100 W bzw. 200 W Energieeinstrahlung und Durchblutung mit 1,3 l Blut/min mit 37°C Wärmezufuhr Temperaturanstieg = spez. Wärmekapazität x Masse Entsprechend der spezifischen Wärmekapazität der Leber 2,9 kj müsste es damit bei 100 Watt Energiezufuhr und einer kg x K Absorption von 100 % zu einem Temperaturanstieg im bestrahlten Lebergebiet von ΔT = 1,35 °C/min kommen. Am lebenden Gewebe ist die Erwärmung komplexer, denn hier spielt die Abkühlung durch die Blutperfusion eine wichtige Rolle; diese wirkt vergleichbar einer Wasserkühlung bei einem Motor (Abb. 4). Energiezufuhr (Watt) Gewebetemperatur Abkühlung d. Perfusion Abkühlung durch Wärmeabstrahlung an der Oberfläche Abb. 4: Energiefluss bei lokaler Hyperthermie Abb. 6: Rechnerischer Temperaturanstieg unter Annahme einer Energie-Absorption von 100 % Bei 200 W Energieeinstrahlung ergibt sich ein Plateau von ca. 39,6 °C. Es wird deutlich ersichtlich, dass die Leber so stark durchblutet ist, dass mit den Watt-Leistungen des verwendeten Hyperthermiegerätes rein rechnerisch selbst unter Idealbedingungen (= 100 % Absorption der Energie) eine Erwärmung der Leber auf Temperaturen über 42 °C nicht zu erreichen ist. Hierzu müssten Energien von mindestens 400 W appliziert werden, was dank der Weiterentwicklung der verschiedenen Geräte mittlerweile möglich ist. 31 Forum Hyperthermie Studie Temperatur ºC Anders verhält es sich bei geringer durchbluteten Geweben, z. B. bei Lebermetastasen. Diese werden von der Arteria hepatica perfundiert. Bei einer Perfusion der Lebermetastasen durch die Arteria hepatica (entspricht etwa einem ¼ der Leberdurchblutung) ergeben sich rechnerisch Temperaturanstiege auf über 43 °C (bei angenommener Energie-Absorption von 100 %). Damit ist rein rechnerisch bei 100 W Energieeintrag eine ausreichende Erwärmung von Lebermetastasen auf Temperaturen über 42 °C möglich. Bei noch geringer durchbluteten Metastasen oder geringer durchbluteten Geweben (Hautgewebe, Fettgewebe) sind thermische Schäden rechnerisch zu erwarten. Damit ist der postulierte Selbstfokussierungseffekt auf z. B. Lebermetastasen rechnerisch nachvollziehbar (Abb. 7). „Matastasen“ Leber Rechnerischer Temperaturanstieg in „Metastasen“ bei Perfusion durch die Arteria hepatica (0,32 l Blut/min mit 37ºC) bei 100 W Energieeinstahlung im Vergleich zur Leber min Abb. 7: Temperaturanstieg unter Annahme einer Energie-Absorption von 100% B: Messergebnisse: Nach 15 Minuten Hyperthermie mit 100 W lassen sich am Modell der nicht perfundierten Schweineleber an der Leberoberfläche die in Abbildung 8 gezeigten Temperaturanstiege ermitteln. Die Temperaturanstiege folgen ungefähr der Applikatorform und sind relativ gleichmäßig (Abb. 8). Schweineleber (Hautschwarte weggeklappt) mit Messschablone Bedingung: 20 cm Applikator 100 W Leistung über 15 min. Geräterückmeldung: Gute Kopplung Minimale Reflexion Abb. 8: Messwertgewinnung am Beispiel der Leberoberfläche: ΔT = Temperaturanstieg °C / 15 min. 32 1. Messwerte bei Hyperthermie mit 100 W nach 15 min.: Im Folgenden werden die Messungen an der Hautoberfläche, der Leberoberfläche und in der Tiefe der Leber dargestellt. Messpunkte Temperaturanstieg ΔT Haut 5,4 °C (2,6 – 7,1 °C) ΔT Leberoberfläche 4,1 °C (2,6 – 5,0 °C) ΔT Lebertiefe 2,4 °C – 3,9 °C Im Vergleich zum rechnerisch erwarteten Temperaturanstieg der Leber von ΔT = 1,35 °C/min liegt der gemessene Temperaturanstieg bei etwa 0,3 °C/min an der Leberoberfläche. Der Temperaturanstieg in der Tiefe der Leber beträgt etwa 0,21 – 0,25 °C min. 2. M esswerte bei Hyperthermie mit 100 W nach 26 Minuten sowie Temperatur einer metallischen Hüftkopfprothese eingelegt zwischen Haut und Rippen: Messpunkte Temperaturanstieg ΔT Haut 16,6 - 17,3 °C ΔT Rippen 9,5 - 14,3 °C ΔT Leberoberfläche 7,9 - 8,5 °C ΔT Lebertiefe 6,2 - 6,6 °C ΔT Hüftkopfprothese 9,5 °C (Temp. identisch wie umliegendes Muskel- und Rippengewebe) Insgesamt lassen sich die Temperaturanstiege nach 15 und nach 26 min. gut korrelieren. In den einzelnen Geweben kommt es zu relativ gleichmäßigen Temperaturanstiegen. Im subcutanen Fettgewebe und im Bereich der Rippen kommt es zu Temperaturspitzen. Die zwischen Haut und Rippengewebe eingelegte metallische Hüftkopfprothese zeigt keine zusätzliche Erwärmung, die Hüftkopfprothese und ihre Umgebungstemperatur entsprechen vielmehr dem umliegenden Gewebe. C: Hochrechnung der Messwerte auf in vivo Bedingungen: Die Absorption einer „Therapieleistung“ von 100 W bei 13,56 MHz und der Temperaturanstieg im nicht perfundierten Lebergewebe sind nun gemessen und bekannt. Damit kann der Temperaturanstieg in gut durchblutetem Lebergewebe, aber auch in weniger gut durchbluteten Geweben (wie Metastasen) berechnet werden. Wird die Metastasenperfusion gleichgesetzt mit einer durchschnittlichen Gewebedurchblutung (0,06 l Blut/min./ kg), dann ergibt sich ein Temperaturplateau bei etwa 40,2 °C. Bei „hypoxischem Gewebe“ mit einer Durchblutung von etwa der Hälfte der durchschnittlichen Gewebedurchblutung fände sich ein Temperaturanstieg auf mehr als ca. 43 °C (Abb. 9). Man beachte den relativ langen Zeitbedarf von mehr als 30 Minuten bis ein Temperaturanstieg von 3 – 4 °C erreicht würde. Forum Hyperthermie Temperatur ºC Studie min Abb. 9: Lokale Hyperthermie mit 13,56 MHz; Berechnung der Gewebetemperatur Diskussion: Bei der regionalen Hyperthermie wird mittels kapazitiver Kopplung ein elektromagnetisches Feld aus Radiowellen mit einer Frequenz von 13,56 MHz über Körper- bzw. Tumorarealen aufgebaut und eine „Therapieleistung“ von max. 150 W abgegeben. Eine Selbstfokussierung auf den Tumor wird von Herstellerseite her postuliert. Diese Selbstfokussierung beruhe darauf, dass Radiowellen bevorzugt Gewebe mit guter Leitfähigkeit und niedriger Impedanz penetrieren, dies sei vor allem Tumor- oder Metastasengewebe. Obwohl der Anwenderpool in den letzten 15 Jahren stetig gewachsen ist und an mehreren Universitätskliniken Forschungsprojekte laufen, sind grundlegende wissenschaftliche Fragestellungen zu dieser Technik bislang unbeantwortet geblieben. Ungeklärte Fragen: 1.Entsteht überhaupt Wärme im Gewebe oder durchdringen die elektromagnetischen Wellen das Gewebe, ohne dass eine nennenswerte Absorption stattfindet? 2.Wieviel Prozent der applizierten Energie werden absorbiert? 3.Ist die Absorption gleichmäßig verteilt, auch in der Tiefe des Gewebes, oder wird der Großteil der Energie bereits in oberflächlichen Schichten oder an Grenzschichten absorbiert oder reflektiert? 4.Ist die Wärmeabsorption über die gesamte Fläche des Rundapplikators mit einem Durchmesser von 20 cm gewährleistet oder bündelt sich die Energie in bestimmten Bereichen? 5.Wie reagieren Metalle im Strahlengang? Kommt es hier zu einer Überhitzung? (Vom Hersteller wird angegeben, dass Metallimplantate mindestens 10 cm außerhalb des elektromagnetischen Feldes liegen müssen.) 6.Ist der postulierte Selbstfokussierungseffekt möglich? Betrachtet man die Hyperthermiebehandlung unter physikalischen Grundsätzen, kann man bei bekannter spezifischer Wärmekapazität des Gewebes den Temperaturanstieg in Abhängig- keit von der Wärmezufuhr berechnen. Bei 100 W Energiezufuhr lässt sich rechnerisch ein Temperaturanstieg ΔT von 1,35 °C/min. ermitteln. Bereits nach 3,7 min. wäre eine Lebertemperatur von 42 °C erreicht; ohne den Einfluss der abkühlenden Durchblutung würde der Temperaturanstieg ähnlich weiter gehen. Im Experiment zeigt sich ein durchschnittlicher Temperaturanstieg an der Leberoberfläche von etwa 0,3 °C/min., in der Lebertiefe beträgt der Temperaturanstieg etwa 0,21 – 0,25 °C/min. Von 100 W „Therapieleistung“ werden damit ca. 25 % an der Leberoberfläche absorbiert, etwas weniger in den tiefer liegenden Schichten. Die Messungen zeigen hierbei einen relativ gleichmäßigen Temperaturanstieg in den im Strahlenfeld gelegenen Anteilen der Leber, so dass von einem gleichmäßigen Energieeintrag ausgegangen werden kann. Die Energieabsorption ist allerdings stärker an Grenzflächen und fällt in der Tiefe des Lebergewebes geringer aus. Der Temperaturanstieg ist über den Zeitverlauf konstant, die Messungen nach 15 min. und nach 26 min. lassen sich gut korrellieren. Temperaturspitzen fanden sich unmittelbar an der Hautoberfläche, aber auch in unter der Haut gelegenen Rippen und Weichteilgeweben. In diesen Grenzschichten findet damit eine verstärkte Absorption der Energie statt, was mit dem klinisch beobachteten Auftreten von Verbrennungen in Hautund subcutanem Fettgewebe korrelliert. Die im Strahlengebiet eingelegte metallische Hüftkopfprothese wirkte nicht als Antenne. Es war keinerlei Überhitzung zu beobachten. Die Temperatur der Hüftkopfprothese entsprach nach 26 min. Hyperthermiezeit dem umliegenden Gewebe. Damit ist eine Wirkung der Hüftkopfprothese als Antenne ausgeschlossen, da in diesem Gebiet Temperaturspitzen hätten vorkommen müssen. Hieraus ergibt sich, dass das Vorhandensein von Metallimplantaten im Behandlungsgebiet nicht zu Überhitzung führt. Die Messungen erfolgten am toten Gewebe. Wichtige Faktoren wie die Gewebedurchblutung sind bei den Messungen nicht berücksichtigt. Aufgrund der Messungen konnte jedoch die Energieabsorption bestimmt werden. So kann man den Temperaturanstieg im Gewebe unter gleichzeitiger Durchblutung berechnen. Da die Leber mit ca. 28 % des Gesamtblutflusses sehr stark perfundiert wird, ergibt sich rechnerisch, dass mit einem Energieeintrag von 100 W selbst bei vollständiger Absorption nur eine geringe Erwärmung der Leber erfolgen kann. Ziel der Hyperthermie ist jedoch nicht die gesamte Leber, sondern Tumorgewebe zu erwärmen. Tumorgewebe in der Leber wird von der Arteria hepatica durchblutet, welche nur etwa ¼ des Blutflusses durch die Leber ausmacht. Aufgrund des chaotischen Gefäßsystems von Metastasengewebe kann die Durchblutung dort noch niedriger sein. Bei 100 W „Therapieleistung“ sind bei einer durchschnittlichen Gewebeperfusion (0,06 l Blut/ min/kg) bereits Temperaturen von etwas über 40 °C zu erwarten. In geringer durchblutetem „hypoxischem“ Gewebe mit einer Durchblutung von 0,03 l/min/kg sind Temperaturanstiege auf über 43 °C berechenbar. 33 Forum Hyperthermie Damit ist die von der Herstellerfirma postulierte „Selbstfokussierung“ auf Tumorgewebe rechnerisch darstellbar. In einer gut durchbluteten Leber werden weniger durchblutete Metastasen selektiv erwärmt. Ein wichtiger Aspekt ist der Zeitaufwand. Unter Berücksichtigung der gemessenen Werte und der Berechnungen muss man von einem Zeitaufwand von wenigstens 30 bis 40 Minuten ausgehen, bis Temperaturen in der Nähe von 42 °C erreichbar sind. Diese Überlegungen müssen bei der Energieeinstellung und Therapieplanung berücksichtigt werden. Grundsätzlich gelten die hier vorgestellten Messungen und Schlussfolgerungen auch für andere Hyperthermiegeräte, da überall die gleichen physikalischen Gesetze gelten. Bei Verkleinerung des Bestrahlungsvolumens bei gleicher Energie kommt es zu einem rascheren Temperaturanstieg, bei Vergrößerung des Volumens wird der Temperaturanstieg geringer ausfallen. Bei Abgabe höherer Energien können die bereits bei 100 W „Therapieleistung“ beobachteten Temperaturspitzen im Subcutangewebe und an inneren Grenzschichten bedenklich werden, da hier keine externe Kühlung möglich ist. Unter Kenntnis der Absorption und der Tumordurchblutung lassen sich im Prinzip Kalkulationen der Temperatur vornehmen ohne eine invasive Temperaturmessung im Tumor. Die Messergebnisse lassen sich nicht auf andere Gewebe übertragen. So gelten z. B. bei der Lunge aufgrund des starken Luftgehaltes möglicherweise andere Bedingungen. Nachruf Nach langer, schwerer Krankheit verstarb am 15.08.2008 Professor Rainer Maria Konrad Rainer Maria Konrad wurde 1927 in Schwäbisch-Gmünd geboren. Nach dem Medizinstudium in Tübingen und Bonn absolvierte er ab 1955 eine chirurgische Ausbildung an der chirurgischen Klinik der damaligen Medizinischen Akademie Düsseldorf unter Professor Derra. Schon 1956 galt er als ein engagiert publizierender Wissenschaftler mit einem breiten Themenspektrum. Mit der Habilitationsschrift „Experimentelle Untersuchungen über spezielle Fragen des alloplastischen Zwerchfellersatzes beim wachsenden Organismus“ erhielt er 1962 die Venia legendi. 1966 lagen bereits mehr als 70 Veröffentlichungen vor, die sich neben klinischen Fragestellungen mit Problemen des postoperativen Stoffwechsels, ferner mit Untersuchungen zum alloplastischen Zwerchfell-, Gefäß- und Trachealersatz beschäftigten und es erfolgten erste Tierversuche zur Lungentransplantation. Der Aufstieg in der Derra-Klinik, damals eine 360-Betten-Klinik, bis zum 1. Oberarzt war für den hoch motivierten Kliniker und Chirurgen nur konsequent, wie auch die Ernennung zum apl. Professor. Ab 1972 übernahm Konrad die Chefarztposition in Duisburg, zuletzt im seinerzeitigen Städtischen Klinikum. Bemerkenswert ist sein damaliger Einsatz für den Aufbau eines Notarztdienstes in Duisburg, wie er heute flächendeckend praktiziert wird. 34 Studie Zusammenfassung: Nach Hyperthermiebehandlung einer nicht perfundierten Schweineleber, in Haut und Muskelschwarte eingelegt, mit einer „Therapieleistung“ von 100 W mit 13,56 MHz über 15 bzw. 26 Minuten können folgende Erkenntnisse gewonnen werden: 1.Es kommt zu einem Temperaturanstieg, entsprechend einer Energieabsorption von etwa 25 % an der Leberoberfläche, in der Lebertiefe etwas weniger, an Haut- und Grenzschichten teilweise deutlich mehr. 2.Rechnerisch ergibt sich, dass eine normal durchblutete Leber mit diesen Energien, aber auch mit wesentlich höheren Energien nicht bis auf 42 °C erwärmt werden kann. 3.Bei schlecht durchbluteten Geweben (hypoxisches Gewebe), wie man es häufig im Tumor- oder im Metastasengewebe findet, sind Temperaturanstiege über 43 °C anhand der gemessenen Werte rechnerisch darstellbar. 4.Die gemessenen Temperaturspitzen an Grenzflächen und im oberflächlichen Gewebe korrellieren mit der klinischen Beobachtung von Fettgewebsnekrosen. In der gleichförmigen Struktur der Leber ist die Temperaturverteilung relativ homogen. Temperaturspitzen fanden sich hier nicht. 5.Metallimplantate erwärmen sich nicht selektiv. Eine Überhitzung im Bereich einer Hüftkopfprothese trat nicht auf. 6.Die postulierte Selbstfokussierung einer Hyperthermiebehandlung mit 13,56 MHz auf Tumorgewebe ist rechnerisch nachvollziehbar. In einer gut durchbluteten Leber wird weniger gut durchblutetes Metastasengewebe deutlich weniger abgekühlt, so dass hier ein verstärkter Temperaturanstieg erfolgt. Die ungebrochene wissenschaftliche Arbeit hatte sich ganz auf Fragen der multimodalen Therapie bösartiger Tumoren und hier insbesondere des Bronchialkarzinoms konzentriert. In jener Zeit, für Chirurgen nicht selbstverständlich, war er bereits von den Möglichkeiten adjuvanter Chemotherapie-Konzepte überzeugt, die er auch in der eigenen Klinik durchführte. Dabei war für Konrad ein intensiver Kontakt zu internistischen Onkologen wichtig. Die Einrichtung einer speziellen Tumorsprechstunde, die auch eine jahrelange Nachsorge umfasste und die Einführung regelmäßiger interdisziplinärer Tumorkonferenzen, war für die damaligen Verhältnisse schon sehr innovativ. Auch später blieb das Interesse an der Thematik multimodaler Therapien ungebrochen und dehnte sich dabei auch auf immunologische Fragestellungen und auf die Einbeziehung naturheilkundlicher Behandlungsverfahren aus. Dabei beschäftigte Konrad sich auch mit den Möglichkeiten der Hyperthermie. So zählte Professor Konrad 1996 zu den Gründungsmitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Hyperthermie e. V. Seine Impulse initiierten wissenschaftliche Untersuchungen und er trug erheblich zur Festschreibung von Qualitätsstandards bei. Er gehörte zu den wenigen, die die Vorteile extremer Ganzkörperhyperthermie erkannten und die Durchführung entwickelten. Konrad verkörperte schon früh einen chirurgischen Onkologen, der die teilweise begrenzten Möglichkeiten des eigenen Fachs erkannte und aufgeschlossen, aber nicht unkritisch gegenüber den Möglichkeiten anderer Fachrichtungen war. Bemerkenswert bleibt seine stete Publikationsfreude und die große Schar seiner Doktoranden, denen er stets ein engagierter Doktorvater war. Dr. U. Ammedick Wissenschaft und Forschung Forum Hyperthermie Strategische Partnerschaft von Heckel und Hydrosun im Bereich der Ganzkörperhyperthermie Positive erste Erfahrungen mit der Gemeinschaftsentwicklung heckel-HT3000 Die Firma Hydrosun in Müllheim/Baden produziert und vertreibt seit 1994 Lokal-Strahler mit wassergefilterter Infrarot-A-Strahlung (wIRA), die sich in verschiedensten Indikationsgebieten bewährt und weite Verbreitung gewonnen haben. In der hermetisch geschlossenen, patentierten Wasserküvette werden die hautbelastenden Spektralanteile ausgefiltert, die in den obersten Hautschichten absorbiert und damit zu starker Erhitzung und Verbrennungsgefahr führen würden. Die Firma Heckel in Esslingen produziert und vertreibt seit 1995 das von Dr. Martin Heckel entwickelte Ganzkörperhyperthermiegerät, häufig liebevoll „Heckel-Bett“ genannt, bei dem der mit Baumwollstoffen abgedeckte Patient in einem Zelt mit diffus reflektiertem kurzwelligen Infrarot bestrahlt wird. In der „Wärmestauphase“ wird der Patient in die flexiblen Zeltwände eingeschlagen, um die erreichte Temperaturerhöhung ohne weitere Wärmezufuhr über 1 bis 6 Stunden aufrechtzuerhalten. Im neuen heckel-HT3000 wird die Hydrosuntechnik mit den bewährten Elementen der Heckel-Methode zum Zwecke einer verträglichen und sicheren Ganzkörperhyperthermie (GHT) kombiniert. Der Wärmeeintrag geschieht durch wIRA, das mit vier speziellen, über dem unbekleideten Oberkörper des Patienten liegenden hydrosun®-Strahlern appliziert wird. Zur Verhinderung der Wärmeabfuhr liegt der Patient in einer mit IR-C-Strahlern erwärmten Zeltkabine, wobei der Kopf inner- oder außerhalb gelagert werden kann. Die Temperaturerhöhung geschieht rascher und die Belastung des Patienten ist geringer als beim Vorgänger-Modell HT2000. In der Wärmestauphase genießt der Patient mittels eines elektrisch verstellbaren Patientenbettes auf einer bequemen Matratze eine große Bewegungsfreiheit und kann von Seiten- und Rückenlage bis zur Sitzposition wechseln. Im StandardModell kann während des Wärmestaus die gesamte Bestrahlungseinheit auf eine Höhe von über 2 m gefahren werden. Auch das neue heckel-HT3000 ist mobil. Mit spezieller Reflektortechnik ist es gelungen, die wIRA-Bestrahlung so effizient und energieoptimiert auszuführen, dass eine normale Steckdose für den Betrieb von HT3000 genügt. Weder Starkstromnoch Wasseranschluss werden benötigt. Nach Auskunft der Firma Heckel wurden seit Markteinführung im letzten Dezember 15 neue Ganzkörperhyperthermie-Systeme ausgeliefert. Die Rückmeldungen der Anwender im Bereich der milden und fieberähnlichen Hyperthermie, darunter viele erfahrene HT2000-Nutzer, sind durchweg positiv. heckel-HT3000 ist ohne technische Änderungen auch für die extreme Ganzkörperhyperthermie geeignet und zugelassen. Für die Durchführung der extremen GHT muss allerdings eine spezielle Ausbildung bei erfahrenen Anwendern absolviert werden. „Wir haben nun ein zukunftsfähiges, auch international attraktives und konkurrenzfähiges System zur Verfügung. Nun wollen wir in Zusammenarbeit mit unseren Anwendern und universitären Partnern verstärkt die medizinische Forschung und Weiterentwicklung der milden, moderaten und extremen Ganzkörperhyperthermie vorantreiben.“ sagt Geschäftsführer Stefan Heckel-Reusser. Denn zu dieser im Grunde seit Jahrtausenden überlieferten Therapieform steht die wissenschaftliche Datenlage nach modernen Standards noch in einem groben Missverhältnis. Zudem sind bei vielen Indikationen bezüglich der optimalen Temperaturhöhe, Behandlungsdauer, Behandlungsfrequenz und Kombination mit anderen Therapien noch viele Fragen offen. In der klinischen Erprobung der onkologischen fieberähnlichen Ganzkörperhyperthermie in den USA werden zur Zeit wesentliche Fortschritte erzielt, bei denen sich die besondere Bedeutung des Timings zwischen Zytostase und Hyperthermie in teilweise überraschender Weise zeigt. In Deutschland soll ein wesentlicher Fokus der wissenschaftlichen Bemühungen auf nicht-onkologische Indikationen gelegt werden. Wissenschaftliche Projekte zur Behandlung der Arthrose, chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen und der Borreliose sind in Planung. www.hyperthermie.de www.hydrosun.de 35 Forum Hyperthermie Für Sie gelesen Physikalische Grundlagen der wassergefilterten Infrarot-A-Strahlung Für Sie gelesen in: Vaupel, P. und Krüger, W. (Hrsg.): Wärmetherapie mit wassergefilterter Infrarot-A-Strahlung. 2. Aufl., Hippokrates Verlag GmbH, Stuttgart 1995. C. C. Cobarg (Seiten 19 – 28). Therapie am Menschen also, in welchen Wellenlängenbereichen eine Heizquelle strahlt, da die Verträglichkeit der Strahlung sowie die aufnehmbare Energiemenge davon abhängen. Strahlung im Allgemeinen ist eine elektromagnetische Welle, die Energie transportiert. Der Energiegehalt der Strahlung hängt von der Wellenlänge und der Frequenz ab, die sich umgekehrt proportional zueinander verhalten. Je kürzer demnach die Wellenlänge ist, desto höher ist die Frequenz und umso höher auch die Energie der betreffenden Strahlung. Infrarot-Strahlung: Die Infrarot-Strahlung wird unterteilt in IR-A-, IR-B- und IR-CStrahlung, abhängig vom jeweiligen Wellenlängenbereich. Strahlung Wellenlänge (µm) Strahlung Wellenlänge (µm) Ultraviolett (UV) sichtbares Licht Infrarot (IR) 0,01 – 0,38 0,38 – 0,76 0,76 – 1000 Strahlung und Strahlenintensität: Da UV-Strahlung im unsichtbaren Randbereich auf kurzwelliger Seite des sichtbaren Lichts liegt, ist sie wesentlich energiereicher als das sichtbare Licht selbst und als die langwelligere Infrarot-Strahlung. Der Energiegehalt der Ultravioletten Strahlung ist so hoch, dass durch deren Einwirkung chemische Bindungen gespalten werden können, was beispielsweise bei der Bildung von D-Vitaminen aus körpereigenen Stoffen von Vorteil ist, im Gegensatz dazu aber auch Schäden an lebenswichtigen Verbindungen verursachen kann. Das sichtbare Licht ist von der Strahlungsstärke her in der Lage, milde photochemische Reaktionen auszulösen, worauf z. B. unser Gesichtssinn beruht. Durch Infrarot-Strahlung wird „nur“ die Eigenschwingung von Molekülen beeinflusst; hierbei wird die Schwingungszunahme als Erwärmung wahrgenommen. Die Moleküle müssen die Strahlung absorbieren, nehmen aber je nach Struktur nur bestimmte Wellenlängen auf. Deshalb werden die Moleküle bei Strahlung gleicher Wellenlänge unterschiedlich stark in Schwingung versetzt, was wiederum eine verschieden starke Erwärmung bewirkt. Strahlung und Materie: Jeder Körper, der Strahlung aufnimmt, gibt neben Wärme auch Strahlung wieder ab, da er sich ansonsten extrem überhitzen würde. Desweiteren hat der Körper das Bestreben, mit der Umgebung in eine Art Gleichgewichtszustand zu gelangen. Jede Strahlungsquelle emittiert eine Strahlung, die ihrer Temperatur entspricht und durch das Strahlungsmaximum und die Intensität der Strahlung gekennzeichnet ist. Wichtig ist für die 36 IR-A IR-B IR-C 0,76 – 1,4 1,4 – 3,0 3,0 – 1000 Für therapeutische Zwecke darf die Strahlung an der Körperoberfläche nicht vollständig reflektiert oder gestreut werden, die Haut muss eine gewisse Durchlässigkeit für Wärmestrahlung besitzen, welche von der Wellenlänge abhängig ist: IR-B und IR-C werden stärker an der Oberfläche absorbiert, woraus starke Temperaturerhöhungen und Überhitzungserscheinungen an der Haut sowie eine geringere Eindringtiefe resultieren. Die IR-A-Strahlung wird auf Grund ihrer kürzeren Wellenlänge wesentlich weniger an der Oberfläche absorbiert, durchdringt die Haut also leichter. Um die Infrarot-Strahlung auf die Wellenlängen zu beschränken, welche die Barriere der Haut durchdringen können, wird ein Wasserfilter eingesetzt. Dieser absorbiert die IR-B- und IR-C-Strahlung, die sonst von den Wassermolekülen der Haut aufgenommen würden, und verhindert somit schmerzhafte Veränderungen an der Oberfläche. Die IR-A-Strahlung wird vom Wasserfilter nicht absorbiert, durchläuft diesen ungehindert und kann dementsprechend in tiefere Schichten des Körpers vordringen, um dort eine therapeutische Tiefenerwärmung hervorzurufen. Das Wirkprinzip des Wasserfilters ist bekannt aus der Atmosphäre: Die Sonnenstrahlen sind oberhalb der Erdatmosphäre wesentlich energiereicher als über dem Meeresspiegel, da die Strahlen bestimmter Wellenlängen hauptsächlich durch den atmosphärischen Wasserdampf absorbiert werden. Literatur: 1.Bachem, A., Reed, C.I.: The penetration of light through human skin. Amer. J. Physiol. 97 (1931) 86-91 2.Harten H.U.: Physik für Mediziner. 5. Aufl., Springer, Berlin 1987 3.Henschke, U.: Biologische und physikalische Grundlagen der Rot- und Ultrarotstrahlentherapie. Strahlentherapie 66 (1939) 646-662 4.Herschel, F.W.: Investigation of the power of the prismatic colours to heat and illuminate objects, with remarks that prove the different refrangibility of radiant heat. To which is added an inquiry into the method of viewing the sun advantageously with telescopes of large apertures and high magnifying power. Gilbert`s Ann. 7 (1801) 137-157 5.Radio Corporation of America (Firmenschrift): Electrooptics Handbook, a Compendium of Useful Information and Technical Data, Section 6: Sources of Radiation. RCA Commercial Engng., Harrison (N.J.) 1968 6.Westphal, W.H. (Hrsg.): Physikalisches Wörterbuch, Springer, Berlin 1952, 751 7.Witte, E.: Über die qualitativen und quantitativen Unterschiede in den Strahlungen von Natursonne und therapeutisch benütztem Kunstlicht sowie über eine neue Lampe zur künstlichen Herstellung praktisch sonnengleichen Lichtes. Strahlentherapie 58 (1937) 113-124 Historie Forum Hyperthermie 30 spannende Jahre Beschäftigung mit Hyperthermie Bekenntnisse und Hoffnungen eines unverändert Begeisterten Klaus L. Schmidt Die vielen positiven Ergebnisse aus Therapie und Forschung in der Hyperthermie können wirklich begeistern. Viele Wissenschaftler beschäftigen sich inzwischen intensiv mit dieser Materie. Ein Forum, wissenschaftliche Erkenntnisse auszutauschen, bietet die Deutsche Gesellschaft für Hyperthermie. Sie hat es sich zum Ziel gesetzt, experimentelle und klinische Forschung auf diesem Gebiet zu fördern. Auf einer Tagung der DGHT zeigte sich Professor Dr. med. Klaus L. Schmidt als ein großer Fürsprecher dieser Therapieform. Er spricht für alle, die sich diesem Thema mit großem Elan, Idealismus und viel Engagement widmen und macht Mut, die Hyperthermie immer wieder aufs Neue in die Öffentlichkeit zu bringen und sich dafür zu engagieren, dass diese Therapieoption anerkannt und für alle bedürftigen Patienten zugänglich gemacht wird. „Wenn wir heute das zwölfjährige Bestehen der Deutschen Gesellschaft für Hyperthermie betrachten, so dürfen und müssen wir uns zunächst freuen, dass es eine solche Gesellschaft überhaupt gibt. Deren Gründung war eine revolutionäre Tat. Sie spiegelt die äußerst wechselvolle Geschichte wider, die die Fieber- und Hyperthermie-Therapie seit ihrer Geburtsstunde erlebt hat. Wenn man den Juli 1917 – als Wagner-Jauregg Blut von Malaria tertiana-Kranken an drei an progressiver Paralyse leidende Patienten übertrug – als die Geburtsstunde dieser Therapieform ansieht, dann erlebt diese im nächsten Jahr ihr 90-jähriges Jubiläum. Das Experiment Wagner-Jaureggs war eigentlich ein Versuch, Teufel mit Beelzebub auszutreiben; mit einer po- tentiell tödlichen Erkrankung eine andere sicher tödliche zu behandeln, erforderte Mut, und Wagner-Jauregg ist dafür auch intensiv gescholten worden. Keine Ethikkommission würde heute ein solches Experiment durchgehen lassen! Aber: es begann damit die erste glückliche Phase einer Therapie mit hohen Körpertemperaturen, in der diese sich in der Schulmedizin etablierte. Dies galt besonders für die Behandlung von Infektionskrankheiten in der vorantibiotischen Ära. Kaum ein Dermatologe und Venerologe weiß heute noch, dass es gelang, mit Hyperthermie allein eine Gonorrhoe zu heilen einschließlich der GonokokkenArthritis und Endocarditis, und dass dies eines der wenigen Beispiele einer geradezu kausalen Therapie war. Meine Studenten saßen immer mit ungläubigen offenen Mündern da, wenn ich ihnen diese exotisch anmutende Anekdote erzählte. Die Hyperthermie-Therapie der Gonorrhoe war der wohl durchschlagendste Erfolg einer physikalisch-medizinischen Maßnahme überhaupt; mit einer Heilungsquote von 90 %, manchmal nur in einer Sitzung, war dies konkurrenzlos. Dass die so behandelten Männer danach für mehrere Wochen unfruchtbar waren, ist gleichzeitig ein Beispiel für eine zytostatische Wirkung an den Keimzellen, die sich wie alle sich rasch teilenden Zellen als sehr thermosensibel erwiesen. Das danach höchst „wellenförmig“ verlaufende Schicksal dieser Therapie mit ihrem ersten Bedeutungsverlust mit der Beherrschbarkeit von Infektionskrankheiten ist bekannt und muss hier nicht skizziert werden; aber gerade deshalb darf und muss man heute auch einmal seiner Freude darüber Ausdruck geben, dass wir uns mitten in einer Renaissance derselben befinden, mit neuen Akzenten und Erkenntnissen. Ich selbst hatte das Glück, mit meinem Chef und Vorgänger, Professor Dr. V. R. Ott, einen aus der Schweiz stammenden Lehrer zu haben, der sowohl physikalischer Mediziner, als auch Balneologe und Rheumatologe war und der alle drei Fächer mit Leidenschaft vertrat. Er hat selbst eine Schlüsselarbeit über die Hyperthermie (die ja zum Fachgebiet der Physikalischen Medizin gehörte) verfasst und auch das erste Buch über die Sauna 1948 veröffentlicht. Er hat mich mit der Hyperthermie infiziert, und bis heute bin ich davon nicht mehr losgekommen. Mich interessierte von Anfang an eine bestimmte Nahtstelle zwischen Physikalischer Medizin und Rheumatologie: experimentell ausgelöste Gelenkentzündungen bei Tieren, die rheumatische Leiden des Menschen imitierten einerseits und die Überwärmung als eingreifende Maßnahme und alte Indikation bei rheumatischen Erkrankungen andererseits – also schrieb ich meine Habilitationsarbeit über Hyperthermie und experimentelle Arthritis, die später als „Worstseller“ und jetzt als Antiquität zwei Auflagen erlebt hat. Wo stehen wir heute? Während inzwischen erfreulich viele Arbeitsgruppen sich mit den onkologischen Indikationen der Hyperthermietherapie befassen, ist es um die moderate Hyperthermie leider recht still geworden. Man muss hier schon von einem „Kampf gegen das Vergessen“ sprechen. Dies betrifft aber in gleicher Weise andere Verfahren der Physikalischen Medizin und zum Beispiel auch die Balneologie als die Wissen- 37 Forum Hyperthermie schaft von den sogenannten natürlichen Heilmitteln. Kaum einer weiß noch – ich bitte um Verzeihung, dass ich kurz von meinem Thema abweiche – was Balneologie überhaupt ist: so erhielten wir in der Klinik Briefe mit Adressen wie „Klinik für Theologie“, „Psychiatrie“ und „Beinneurologie“; erschüttert aber war ich, als ein Patient mit einem Überweisungsschein in unsere Ambulanz kam zum „Arzt für Pathologie“ – auch noch zu einer Kontrolluntersuchung! Im Zeitalter der Gentechnologie und der Molekularen Medizin ist Forschung auf diesen Gebieten absolut nicht attraktiv, und die Arbeiten früherer Generationen geraten in Vergessenheit. Gerade in der Balneologie werden aber heute noch regelmäßig überwärmende Maßnahmen eingesetzt – zum Beispiel Peloidbäder – ohne dass man diese als Hyperthermiemaßnahme deklariert. Wir selbst haben an unserer Klinik vierzig Jahre lang Patienten mit ankylosierender Spondylitis (Strümpell-Marie-Bechterewscher Erkrankung) erfolgreich mit Überwärmungsbädern behandelt; im Neubau der Klinik sind Überwärmungsbäder nicht mehr vorgesehen, da diese Therapie schlechthin unwirtschaftlich sei. Aber wir dürfen uns nicht bange machen lassen: Die Hyperthermie-Therapie hat auch in Zukunft einen Stellenwert; man muss sie nur unverdrossen immer aufs Neue stimulierend ins Gespräch bringen! Gerade aufgrund neuer pathophysiologischer Forschungen speziell zu der Rolle von Zytokinen und deren Beeinflussung durch Wärme sehe ich weiterhin neben den schon bekannten fortbestehenden Indikationen folgende Akzente: 1. Die Hyperthermie in der Schmerztherapie: Wärme ist das stärkste physikalisch-medizinische Analgetikum das wir kennen! 2. Die Hyperthermie bei Virusinfektionen, eventuell auch als Präventivmaßnahme, mit klinischen Forschungsprojekten zu Fragen wie: 38 Historie Was ist der Mechanismus, mit dem man früher mit Hyperthermie einen beginnenden Infekt „kupieren“ konnte? Inwiefern bestimmen Temperaturen an Haut und Schleimhäuten das „Angehen“ einer Infektion? 3. Die Hyperthermie in der Therapie von chronischen Infektionen, wo Keime persistieren, pathogen wirken, sich aber nicht mehr vermehren können, mit Entstehen postinfektöser/reaktiver Erkrankungen, zum Beispiel Arthritiden, Prototyp: Borrelliose. Dazu gehörend: Kombinierte Antibiotica-Hyperthermietherapie mit möglichen überadditiven Wirkungen – die Feststellung von dringendem Forschungsbedarf auf diesem Gebiet wurde schon vor einem halben Jahrhundert erhoben! 4. Die Hyperthermie in der Therapie der Psoriasis und anderer Hautkrankheiten. 5. Die Hyperthermie bei chronischen allergischen Leiden. Für alle diese und andere Erkrankungen gilt: Ohne kontrollierte therapeutische Studien, die den gleichen Maßstäben gehorchen müssen wie Arzneimittelstudien, geht es nicht, auch wenn aus nahe liegenden Gründen Placebo kontrollierte Versuche nicht möglich sind. Jeder, der Hyperthermietherapie praktisch betreibt, sollte im Übrigen nie vergessen, dass dies eine Form der intensiven Wärmebehandlung ist; dies gilt auch in der Onkologie. Das heißt, auch manche nicht mit einer Erhöhung der Körpertemperatur zusammenhängenden Effekte der Wärme sind therapeutisch erwünscht und nutzbar, nämlich: die Wärmeanalgesie, die antiphlogistischen, muskeldetonisierenden und bindegewebsauflockernden Effekte der Wärme. Dies gilt in umgekehrter Weise auch für die Kontraindikationen der lokalen Thermotherapie, die auch auf die Hyperthermietherapie übertragen werden können. Im übrigen bin ich nach wie vor davon überzeugt, dass die Hyperthermietherapie nicht nur symptomatisch wirkt, sondern in die Pathogenese der Erkrankungen eingreifen kann: durch Beeinflussung der Trophik, von Entzündungsprozessen, des Immunsystems, von Modulatoren und Mediatoren. Gerade darum aber sollte man allen Experimentatoren, die mit Geweben und Zellkulturen arbeiten, dringend ans Herz legen, die Temperaturen ihrer Objekte sorgfältig zu kontrollieren. Ich bin davon überzeugt, dass viele Ergebnisse von Zell- und Gewebskultur-Forschungen früherer Jahrzehnte falsch sind, weil sie nicht mit adäquaten Temperaturen durchgeführt wurden. Dies gehört aber zu dem unendlichen Themenkreis „Temperatur und Leben“. Lassen Sie uns aller derer gedenken, die sich vor uns mit Idealismus und Einsatz diesem Thema gewidmet haben. Unser Giessener Medizinhistoriker Professor Benedum hat immer einen Herrn Guy de Chauliac zitiert, der 1363(!) sagte: „Zwerge nämlich sind wir auf den Schultern eines Riesen und können nur dank des Riesen etwas mehr erkennen“. Oder wie es mein Chef und Lehrer Professor Ott 1981 formulierte: „Vieles haben die, die vor uns dahingegangen sind, richtig gesehen, aber viele ihrer Theorien waren so fragwürdig wie unsere eigenen. So ist Geschichte nicht tot, wenn wir ihre Lehren annehmen!“. Autor: Prof. Dr. med. Klaus L. Schmidt Benekestr. 2 – 8 61231 Bad Nauheim Autorenrichtlinien/Impressum Forum Hyperthermie Forum Hyperthermie – Autorenrichtlinien Ziel „Forum Hyperthermie“ ist das Verbandsorgan der Deutschen Gesellschaft für Hyperthermie e. V. Das Journal publiziert Originalarbeiten, Fallberichte und Studien ausschließlich zum Thema Hyperthermie für den onkologischen und nichtonkologischen Bereich. 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