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h
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M
-333
0761/4501
Begrüßung
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen!
Zahn- und Kieferverletzungen sind häufig, komplex und variabel. Eine
adäquate Behandlung setzt Wissen aus allen zahnmedizinischen
Fachgebieten voraus.
Die spezielle Situation verletzter Zähne unterscheidet sich deutlich
von der anderer Zahnerkrankungen. Insbesondere die mögliche
Interaktion zwischen Endodont und Parodont kompliziert die Heilung.
Die Verletzungsfolgen können aus medizinischer, psychologischer und
ästhetischer Sicht dramatisch sein. Zahntraumata verursachen sehr
hohe Kosten.
Durch die Variabilität werden die einzelnen Verletzungstypen nicht so
häufig in der Praxis gesehen, dass Zahnärztinnen und Zahnärzte
Routine in Diagnostik und Behandlung aufbauen könnten. Erhebliche
Erweiterungen des Wissens in den letzten Jahren sind zudem noch
nicht ausreichend bis in die Praxis durchgedrungen. Sehr schnell
werden die Grenzen des eigenen Wissens und Könnens erreicht.
Zahn-, Kieferverletzungen wurden von wissenschaftlicher Seite bisher kaum fokussiert. Umso
erfreulicher ist es, dass überraschend viele Vortrags- und Posteranmeldungen eingegangen sind.
Die nachrückende Generation scheint sich der Traumatologie nicht mehr ausschließlich durch
Fallberichte annehmen zu wollen, auch wenn wir immer noch – das sei Aufforderung zu mehr
Studien zu verstehen – von guten Fallberichten noch vieles lernen können.
Die Lehre wird dadurch erschwert, dass Zahn-, Kieferverletzungen in ihrer Komplexität häufig alle
Disziplinen der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde fordern, der interdisziplinäre Austausch aber nicht
überall ausreichend etabliert ist. Es ist aber der fachübergreifende Ansatz, der die Dentoalveoläre
Traumatologie weiter voranbringt und neue Impulse setzt. Zahntraumazentren können den
interdisziplinären Gedanken und die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Kliniken und
Polikliniken befördern. Das Etablieren einer überregionalen, interdisziplinär ausgerichteten
Vereinigung ist darüber hinaus überfällig, die Diskussion innerhalb fachspezifischer Gruppierungen
wird der Dentoalveolären Traumatologie niemals gerecht werden.
Mit dieser Tagung haben wir uns zwei Ziele gesetzt. Sie soll einerseits mit praktischen Hinweisen
den niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen helfen, dentoalveoläre Verletzungen adäquat
behandeln zu können, mit dem Ziel eines dauerhaften und komplikationsfreien Zahnerhaltes. Das
gilt insbesondere für die Kinder und Jugendlichen, für die im Wachstumsalter oft keine definitiven
Behandlungen nach Zahnverlust möglich sind.
Die Tagung soll aber auch die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Disziplinen für einen
fachübergreifenden Austausch zusammenbringen. Wir hoffen, dass junge Kolleginnen und Kollegen
an der Thematik so viel Gefallen finden, dass sie sich in ihrer wissenschaftlichen Orientierung der
dentoalveolären Traumatologie zuwenden. Wer erst einmal “infiziert” ist von diesem Thema, kommt
so leicht nicht mehr davon los: Es ist faszinierend, die Komplexität des Traumas beherrschen zu
lernen, und befriedigend, Unfallopfern, Kindern und Jugendlichen zumal, adäquat helfen zu können.
Ich wünsche uns eine informative Tagung, eine angeregte, auch kontroverse Diskussion über das
Dentoalveoläre Trauma – und ich wünsche uns (nicht nur zahn-) unfallfreie Tage.
1
Aussteller und Sponsoren
Unfallverletzungen zu behandeln bedeutet viel Enthusiasmus und Engagement. So sollte
wenigstens diese Tagung zu möglichst günstigen Konditionen stattfinden, damit
möglichst viele Kolleginnen und Kollegen die Chance zu Austausch und Information
nutzen können. Umso wichtiger ist die Unterstützung der Tagung durch die Industrie, bei
der wir offene Ohren für unser Anliegen gefunden haben. Für dieses Entgegenkommen
möchten wir uns ganz herzlich bedanken. Die Unterstützung der Tagung wird letztlich
unseren meist jungen Patienten zugute kommen, die als Unfallopfer oft unverschuldet
erheblich verletzt werden und häufig mit lebenslangen Folgen belastet sind.
Aussteller
3M Espe AG
Aesculap AG & Co. KG
Bredent Medical
CAMLOG Biotechnologies
DCI-Dental Consulting GmbH
Helmut Zepf Medizintechnik GmbH
Heraeus Kulzer GmbH
J. Morita Mfg. Corp.
Kaniedenta GmbH & Co. KG
Medartis GmbH
Medical Factoring Reiss GmbH
Quintessenz Verlags-GmbH
Sanofi-Aventis GmbH Deutschland
Straumann GmbH
Sponsoren
Colgate-Palmolive GmbH
ERBACHER Wirtschaftsdienste
für Zahnärzte und Ärzte
GABA GmbH
GEBR. BRASSELER GmbH & Co. KG
Ivoclar Vivadent GmbH
Kinderdent GmbH
Pluradent AG & Co KG
Inserenten
2
3M Espe AG
Umschlagseite 3
CAMLOG Biotechnologies
Rückseite
GEBR. BRASSELER GmbH & Co. KG
Seite 10
KaVo GmbH
Seite 8
Pluradent AG & Co KG
Seite 14
Straumann GmbH
Umschlagseite 2
Inhalt
Aussteller und Sponsoren .............................................................................................. 2
Programmübersicht ...................................................................................................... 4
Lageplan • Zahnklinik ................................................................................................... 5
Abendveranstaltung ..................................................................................................... 6
Reise-Informationen ..................................................................................................... 6
Lageplan • Umgebung .................................................................................................. 7
Hauptprogramm .......................................................................................................... 9
Kurzvorträge ............................................................................................................. 11
Posterpräsentation ..................................................................................................... 12
Hands-On-Kurse und Seminare .................................................................................... 15
Referenten und Erstautoren ......................................................................................... 17
Die Tagung und die Kurse werden nach den Leitsätzen und der Punktebewertung von BZÄK und DGZMK
durchgeführt.
Für die Teilnahme an der Tagung werden 16 Fortbildungspunkte erlangt.
Für die Teilnahme an den Kursen und Seminaren werden je Kurs 2 Punkte erlangt sowie 1 Zusatzpunkt je
Halbtag und 1 Zusatzpunkt für Lernerfolgskontrolle.
Wissenschaftliches Komitee
Organisationskomitee
Fr. Prof. Dr. Sabine Ruf, Gießen
Priv.-Doz. Dr. Yango Pohl, Bonn
Prof. Dr. Kurt Ebeleseder, Graz
Dr. Alexander Schafigh, Bornheim
Prof. Dr. Andreas Filippi, Basel
Fr. Lydia Lagody, Bonn
Dr. Gabriel Krastl, Basel
Fr. Dr. Katrin Bongert, Bonn
Priv.-Doz. Dr. Yango Pohl, Bonn
Fr. Dr. Anne-Katrin Eisenbeiß, Bonn
Dr. Hani El-Nahass, Bonn
Dr. Andreas Hansen, Bonn
Dr. Martin Moses, Bonn
Fr. Dr. Mai-Trinh Winterfeld, Bonn
3
Programmübersicht
Raum
Tagungsprogramm
Kurse
Kurse
großer Hörsaal
Mehrzweckraum
Phantomkursraum
Zelte
Freitag
Kurzvorträge 1
10:30
Pause
11:30
Kurzvorträge 2
13:00
Mittagspause
14:30
Begrüßung
B-H1 Restauration
9:00-11:00
A-H1 Replantation
9:00-11:00
Poster
A-H2 Schienung
11:15-13:15
B-H2 Refixation
11:15-13:15
Industrieausstellung
9:00
Einführung
15:00
Hauptprogramm 1
16:00
Pause
16:30
Hauptprogramm 2
18:15
Ende Tagesprogramm
19:00
Abendveranstaltung (Hotel Hilton)
Samstag
Hauptprogramm 3
10:15
Pause
10:45
Hauptprogramm 4
12:30
Mittagspause
14:00
Hauptprogramm 5
15:15
Pause
15:45
Hauptprogramm 6
17:00
Hauptprogramm 7
17:30
Ende der Tagung
C-S1 Mundschutz
8:45-10:45
Industrieausstellung
9:00
Sonntag
9:00
11:15
4
B-H1 Restauration
9:00-11:00
A-H1 Replantation
9:00-11:00
A-H2 Schienung
11:15-13:15
B-H2 Refixation
11:15-13:15
Lageplan • Zahnklinik
Stadtbahn
Wilhelm(s)platz
Linie 61
Hauptbahnhof
6 min.
Linie 61
Innenministerium
7 min.
Umsteigen in
Flughafenbus
Wilhelmplatz
Kölnstraße
Taxi
PosterAusstellung
Catering
Poster
Wachsbleiche
Registrierung
Garderobe
Registr.
IndustrieAusstellung
Industrie-Ausstellung
Catering
Mehrzweckraum
(1. OG)
großer Hörsaal
A-H2
B-H1
C-S1
Vorträge
WC
(UG)
Phantomkurs
(3. OG)
A-H1
B-H2
ZMK Bonn
5
Abendveranstaltung
Freitag, 21. Juni 2008 • 19:00 Uhr • Hotel Hilton • Plaza (Terrasse) oder Restaurant
Am Freitag treffen wir uns nach der Tagung gegen 19°° im Hotel Hilton und
lassen den arbeitsreichen Tag ausklingen mit einem Barbecue. Bei schönem
Wetter werden wir die Plaza mit Rheinblick nutzen.
Für die nötige Entspannung sorgt das Andreas Kremer Trio „AKT“. An was Sie
dabei auch immer denken mögen: „AKT“ steht für die Liebe zum Jazz - von
Mainstream bis Fusion. Vorsicht Elektrifizierung!
Empfohlener Weg: Die Straße nördlich der Zahnklinik (Wachsbleiche) bis zum Rhein und die
Uferpromenade entlang nach Süden bis zum Hotel Hilton. Etwa 1000 m. Siehe nebenstehende Karte.
Die Teilnahmegebühr von 50 € umfasst Sektempfang, Barbecue und eine Runde Mineralwasser. Die
Kosten für die weiteren Getränke bitte individuell begleichen.
Reise-Informationen
Fahrtzeit
CGN
Köln/Bonn
A
20-25 min.
670
Flughafenbus
B
Siegburg/Bonn
66
„Telekomexpress“
C
Hauptbahnhof
61
ZMK
20 min.
1
26 min.
2
15-20 min.
ICE
von/nach
ZMK
Kosten
40-50 €
6,30 €
Haltestelle nur Einstieg
Zubringer zum Flugh.-Bus
30-40 €
19 min.
5
23 min.
4
5-8 min.
ZMK
5-10 €
3
1,50 €
5 min.
Haltestelle nur Ausstieg
4,10 €
Regio Ticket 3
Kurzstreckenticket
(max. 4 Stationen)
Ausschilderung Richtung Beethovenhalle folgen
Freitag
Samstag/
Sonntag
Bushaltestelle
6
Nutzen Sie die Parkhäuser
oder die Straßen um die Zahnklinik
Parkplatz der Zahnklinik (kostenfrei)
Stadtbahnhaltestelle
Lageplan • Umgebung
CGN
Köln/Bonn
Innenministerium
A
1
61
565
BN - Auerberg
BN - Nord
Rhein
We
ra
st
ln
Kö
Ludwigsplatz 3
Beethovenhalle/SWB 2
n
ne
on
hn
lsc
ZMK
61
BeethovenHalle
638
551
ße
Stiftsplatz
ICE B
Siegburg/Bonn
66
Stadthaus 4
61
66
66
Oxfordstr.
Bertha v. Suttner 5
Brüdergasse /
6
Bertha v. Suttner
7-10 min.
Stadtmitte
Fußgängerzone
5
5-7 min.
15-20 min.
61
66
C
Hauptbahnhof
638
551
B
5 min.
25 min.
2
7 min.
A
30 min.
3
670 Flughafenbus
7
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Hauptprogramm
Alfred Kantorowicz-Hörsaal (großer Hörsaal)
Freitag, 20. Juni 2008
14:30
Begrüßung, Einführung
Gerhard Wahl, Bonn • Karl-Rudolf Stratmann, Köln • Yango Pohl, Bonn
HV 1
15:00
Prävention von Zahnverletzungen und von Spätfolgen
Andreas Filippi, Basel
HV 2
15:30
Restaurative Versorgung traumatisierter Zähne
Gabriel Krastl, Basel
HV 3
16:45
Was heißt hier Endodontie?
David Sonntag, Marburg
HV 4
17:15
Milchzahnverletzungen
Norbert Krämer, Dresden
HV 5
17:45
Kinder als Unfallpatienten
Kurt Ebeleseder, Graz
Samstag, 21. Juni 2008Uhr
HV 6
09:00
Heilung nach schwerem Zahntrauma - Implikationen für Prävention und
Therapie
Yango Pohl, Bonn
HV 7
09:30
Die Transreplantation. Eine neue Methode zur Erhaltung elongierter,
höchstgradig gelockerter und kurz vor dem Spontanausfall stehender Zähne
Thomas Hiedl, Straubing
HV 8
10:45
Schienentherapie nach dentoalveolären Traumata - Indikation und Techniken
Christine Berthold, Erlangen
HV 9
11:15
Wurzelfraktur - eine Verletzung verliert ihren Schrecken
Kurt Ebeleseder, Graz
HV 10
11:45
Replantation traumatisierter Zähne
Yango Pohl, Bonn
HV 11
14:00
Dentoalveoläres Trauma: Probleme und Lösungsmöglichkeiten aus
kieferorthopädischer Sicht
Sabine Ruf, Gießen
HV 12
14:30
Adhäsivprothetische Versorgung
Matthias Kern, Kiel
HV 13
15:45
Transplantation nach traumabedingtem Zahnverlust in der Oberkieferfront
Andreas Filippi, Basel
HV 14
16:15
Aspekte der Implantation im Frontzahnbereich
Gerhard Wahl, Bonn
17:00
Fallpräsentationen – Fordere die Experten
Teilnehmer
9
Qualität zahlt sich aus
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Ab jetzt übernehmen wir die Haftung
DentinBuild | DentinBond | DentinPost Coated
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Kurzvorträge
Alfred Kantorowicz-Hörsaal (großer Hörsaal)
Freitag, 20. Juni 2008 • 9:00 Uhr
V1
09:00
Frontzahntrauma bei syrischen Kindern mit unterschiedlichen GebissAnomalien
Bashar M. Muselmani, Latakia, Syrien • Stefan Kopp, Frankfurt
V2
09:13
Milchfrontzahntrauma und Folgen für die bleibende Dentition
Sabine Sennhenn-Kirchner, Göttingen
V3
09:26
Reproduzierbarkeit von Periotestmessungen vor und nach Eingliederung
zweier Zahntraumaschienen an unverletzten Probanden
Christine Berthold, Erlangen • Alexander Dörr, Erlangen • Johannes Schmitt, Erlangen •
Stefan Holst, Erlangen
V4
09:39
Proliferation von Pulpazellen nach direkter Überkappung mit Kalziumhydroxid,
ProRoot MTA und Gluma Comfort Bond in vivo
Till Dammaschke, Münster • Udo Stratmann, Münster • Edgar Schäfer, Münster • Klaus
H. R. Ott, Münster
V5
09:52
Wiederbefestigung eines autologen Zahnfragmentes nach unkomplizierter
Kronenfraktur
Hans-Peter Freitag, Tübingen
V6
10:02
Apexifikation traumatisierter Zähne unter Verwendung von Mineral Trixoxide
Aggregate (MTA)
Katharina Bücher, München • Jan Kühnisch, München • Christoph Kaaden, München •
Reinhard Hickel, München
V7
10:15
Digitaler Frontzahntraumabogen als Basis für Dokumentation und
wissenschaftliche Auswertungen
Puria Parvini, Frankfurt am Main • Georg-Hubertus Nentwig, Frankfurt am Main
Freitag, 20. Juni 2008 • 11:30 Uhr
V8
11:30
Zahnverletzungen bei Miniplattenosteosynthese: Einteilung,
Therapiemanagement, Komplikationen und Prognose
Tobias Vollkommer, Regensburg • Gottfried Schmalz, Regensburg • Torsten E. Reichert,
Regensburg • Oliver Driemel, Regensburg
V9
11:43
Das verminderte alveoläre Trauma bei der Zahnlängsextraktion
Benno Syfrig, Luzern
V 10
11:56
Intrusive Dislokationsverletzungen - Therapieoptionen und potentielle
Schwierigkeiten Gregor Castrillón-Oberndorfer, Heidelberg
V 11
12:09
Zahnreplantation - bei langzeitavulsierten und trocken gelagerten Zähnen?
Christine Schwerin, Magdeburg • Klaus-Louis Gerlach, Magdeburg
V 12
12:22
Replantation von 45 avulsierten bleibenden Zähnen: 1 Jahres Follow-up Studie
Vivianne Chappuis, Bern • Thomas von Arx, Bern
V 13
12:35
Langzeitergebnisse nach autoalloplastischer Replantation avulsierter
bleibender Zähne bei Patienten im Wachstumsalter
Yango Pohl, Bonn • Andreas Filippi, Basel
V 14
12:48
Lückenschluss durch Mesialisation der Milcheckzähne - eine Alternative nach
traumatischem Frontzahnverlust?
Niko Bock, Gießen • Sandra Morton, Gießen • Sabine Ruf, Gießen
11
Posterpräsentation
Zelt (Parkplatz ZZMK)
Die Poster sind während der Tagung von Freitag, 9:00 Uhr bis Samstag, 16:00 Uhr ausgestellt.
Am Freitag von 10:30 Uhr bis 11:30 Uhr Diskussion am Poster.
Freitag, 20. Juni 2008 • 10:30 Uhr – 11:30 • Diskussion am Poster
P1
Dreidimensionale radiologische Diagnostik von Zahntraumata und ihren
Spätfolgen
Dorothea Berndt, Basel • Gabriel Krastl, Basel • Andreas Filippi, Basel
P2
140 Jahre zahnärztliche Traumatologie an der Martin-Luther-Universität HalleWittenberg
Felix Schneider, Halle/Saale
P3
Belastung juveniler Incisivi bei der stiftprothetischen Versorgung
Sebastian Mues, Bonn
P4
Bruchlastverhalten von Stiftaufbauten bei Zähnen mit nicht abgeschlossenem
Wurzelwachstum
Anett Mues, Bonn
P5
Komplizierte Kronenfrakturen der beiden mittleren oberen Schneidezähne Therapie von Komplikationen nach Erstversorgung
Berit Muselmani, Jena • Eike Glockmann, Jena
P6
Konservierende Versorgung eines komplexen dentalen Traumas - Ergebnis
nach vier Jahren
Jan Kühnisch, München • Katharina Bücher, München • Christoph Kaaden, München •
Reinhard Hickel, München
P7
Therapie externer entzündlicher Wurzelresorptionen nach Avulsion - Ein
Fallbericht
Thomas Ebert, Erlangen • Christine Berthold, Erlangen
P8
Erfolgreiche Apexifikation nach komplizierter Frontzahnfraktur und
mehrtägiger Pulpaexposition.
Clemens Bottenberg, Euskirchen
P9
Langzeitkontrollen nach apikaler MTA-Applikation zur einzeitigen Apexifikation
bei traumatisch geschädigten Zähnen
Benjamin Blome, Bonn • Victor Sobarzo, Bonn
P 10
Replantation von parodontal kompromittierten Zähnen nach extraoraler
Wurzelkanalbehandlung und unter Anwendung von Emdogain
Benjamin Blome, Bonn • Yango Pohl, Bonn
P 11
Sofortimplantation bei Frontzahntrauma. Ein komplexer Fallbericht.
Steffen Schneider, Berlin • Axel Bumann, Berlin
P 12
Sofortbelastung eines Implantates in Regio 21 zwei Tage nach traumatisch
bedingtem Zahnverlust
Puria Parvini, Frankfurt am Main • Misha Krebs, Frankfurt am Main • Georgia Trimpou,
Frankfurt • Georg-Hubertus Nentwig, Frankfurt
P 13
Replantation avulsierter und frakturierter Zähne nach atraumatischer
Extraktion mit dem Benex® Extraktions-Set
Puria Parvini, Frankfurt am Main • Georg-Hubertus Nentwig, Frankfurt am Main
P 14
Transplantation von Prämolaren bei ausgeprägtem Knochendefizit - eine
interdisziplinäre Aufgabe
Yango Pohl, Bonn • Sandra Morton, Gießen • Silke Marie Nies, Gießen • Sabine Ruf,
Gießen
12
P 15
Kindliches Frontzahntrauma mit Früh- und Spätfolgen - ein Patientenbericht
Susanne Wriedt, Mainz • Bilal Al-Nawas, Mainz • Katy Al-Nawas, Mainz • Joachim
Wegener, Mainz
P 16
Frontzahnverletzungen mit Parodontbeteiligung im Patientengut der ZMKKlinik Mainz von 1997 bis 2006
Susanne Wriedt, Mainz • Monika Martin, Mainz • Heiner Wehrbein, Mainz
P 17
Langzeitfolgen nach kindlichem Zahntrauma - eine Kontrolluntersuchung von
41 Patienten
Susanne Wriedt, Mainz • Monika Martin, Mainz • Heiner Wehrbein, Mainz
P 18
Spätfolgen nach Frontzahntrauma im Milchgebiss - Fallbericht
Ina Manuela Schüler, Jena • Berit Muselmani, Jena • Roswitha Heinrich-Weltzien, Jena
P 19
Ursachen und Häufigkeit dentoalveolärer Verletzungen unter besonderer
Beachtung der Avulsionen
Christin Müller, Greifswald • Axel Schriewer, Greifswald • Wolfgang Sümnig, Greifswald
P 20
Bewährung eines Zahnrettungskonzeptes an Schulen in Hessen
Dimitrios Rokas, Bonn • Horst Kirschner, Gießen • Andreas Filippi, Basel • Yango Pohl,
Bonn
P 21
Heilung einer nach Avulsion und Replantation existenten Gingivarezession: ein
Fallbericht
Hans-Peter Freitag, Tübingen
P 22
Einstellung eines nach Trauma ankylosierten Zahnes mittels
Distraktionsosteogenese - ein Fallbericht
Sonja Behrens, Mainz • Bilal Al-Nawas, Mainz • Wilfried Wagner, Mainz • Heiner
Wehrbein, Mainz
P 23
Fallbericht einer indirekten Zahnwurzelschädigung bei
Miniplattenosteosynthese einer Unterkieferfraktur
Markus Hullmann, Regensburg • Gottfried Schmalz, Regensburg • Torsten E. Reichert,
Regensburg • Oliver Driemel, Regensburg
P 24
Potentielle Schwierigkeiten in der Initialtherapie kombinierter dentoalveolärer Traumata - ein Fallbericht
Gregor Castrillón-Oberndorfer, Heidelberg • Joao Frankmann Pricoli, Heidelberg
P 25
Kieferorthopädische Frühbehandlung nach ausgeprägter intrusiver Dislokation
- ein Fallbericht
Julia von Bremen, Gießen • Sabine Ruf, Gießen
P 26
Kieferorthopädische Sofortbehandlung nach traumatischer Frontzahnintrusion
- ein Fallbericht
Susanne Wriedt, Mainz • Dan Brüllmann, Mainz • Bernd d'Hoedt, Mainz • Heiner
Wehrbein, Mainz
P 27
Die provisorische Versorgung des Frontzahntraumas
Stefan Bayer, Bonn • Helmut Stark, Bonn • Norbert Enkling, Bern • Sebastian Mues,
Bonn
P 28
Direkte glasfaserverstärkte Brücke zum Ersatz eines Unterkiefer-Frontzahnes
nach Zungenpiercing-Trauma - ein Fallbericht
Cornelia Schach, Heidelberg • Diana Wolff, Heidelberg
P 29
VALPLAST®-Monoreduktoren als Alternative zur Immediatprothese nach
Frontzahntraumata: Fallberichte einer klinischen Vorstudie
Dominik Kraus, Bonn • Verena Voigt, Bonn • Karolin Kiesgen, Bonn • Hubert
Roggendorf, Bonn
13
pluradent – Ihr Partner für Erfolg
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Hands-On-Kurse und Seminare
Mehrzweckraum:
Hörsaaltrakt, 1. OG
Phantomkurssaal:
Mitteltrakt, 3. OG
A-H1
Replantation und Transplantation von Zähnen
Andreas Filippi, Basel • Yango Pohl, Bonn • Alexander Schafigh, Bornheim
Hands-On-Kurs
retrograde Stiftinsertion / sofortige endodontische Behandlung
A-H2
Freitag und Sonntag
09:00-11:00
Phantomkurssaal
Schienentherapie nach dentoalveolären Traumata
Christine Berthold, Erlangen
Hands-On-Kurs
Anlegen verschiedener Schienen
B-H1
Freitag und Sonntag
11:15-13:15
Mehrzweckraum
Restauration nach Kronenfraktur - perfekte Ästhetik mit Komposit
Gabriel Krastl, Basel
Hands-On-Kurs
Rekonstruktion frakturierter Kronen mit Schichttechniken
B-H2
Freitag und Sonntag
09:00-11:00
Mehrzweckraum
Refixation frakturierter Kronenfragmente / Mikroamputation bei Pulpa aperta
Kurt Ebeleseder, Graz
Hands-On-Kurs
Anfügen frakturierter Kronenfragmente / Mikroamputation bei
exponierter Pulpa
C-S1
Freitag und Sonntag
11:15-13:15
Phantomkurssaal
Individuell angefertigter Sport-Mundschutz
Andreas Filippi, Basel • Herr Schaffert (Fa. Erkodent), Pfalzgrafenweiler
Seminar / Live-Demonstration
Herstellung eines individuellen Mundschutzes
Samstag
08:45-10:45
Mehrzweckraum
Die Kurse werden mit Material, Geräten und Instrumenten unterstützt von
3M Espe AG
Erkodent GmbH
GEBR. BRASSELER GmbH & Co. KG
Ivoclar Vivadent GmbH
Medartis GmbH
Pluradent AG & Co KG
15
Abstracts Hauptvorträge
HV 1
Prävention von Zahnverletzungen und von Spätfolgen
Andreas Filippi, Universitätskliniken für Zahnmedizin Basel
Jedes zweite Kind in Europa erleidet heute ein Zahntrauma, bevor es das 16. Lebensjahr
erreicht hat. Mit über 70% werden hierbei die mittleren Schneidezähne des Oberkiefers verletzt.
Unfallbedingte Farb- und Formveränderungen (Kronenfrakturen, Pulpanekrosen) können heute
in vielen Fällen von entsprechend ausgebildeten Zahnärzten fast perfekt korrigiert werden. Im
Gegensatz dazu resultieren schwere parodontale Verletzungen (Intrusion, palatinale
Dislokation, Avulsion) vor Abschluss des Kieferwachstums, das heisst bei Kindern und
Jugendlichen, häufig in Ankylose und Ersatzgewebsresorption. Dies führt nicht nur definitiv zum
Zahnverlust, sondern auch zu einem sofortigen Stopp des lokalen Kieferwachstums. Der
betroffene Zahn gerät zunehmend in Infraposition, was Knochen- und Gingivaverlust zur Folge
hat: je jünger die Kinder beim Unfall, umso drastischer sind die Folgen. Das Tragen einen
individuell beim Zahnarzt angefertigten Zahnschutzes sowie ein richtiges Verhalten am Unfallort
können irreversible parodontale Spätfolgen deutlich reduzieren.
HV 2
Restaurative Versorgung traumatisierter Zähne
Gabriel Krastl, Universitätskliniken für Zahnmedizin Basel
Eine Verletzung im (sichtbaren) Mundbereich kann zum einschneidenden Erlebnis für den
Betroffenen, oftmals ein Kind, werden. Während für den Patienten zunächst die Beseitigung der
unmittelbaren Unfallfolgen im Vordergrund steht, muss der Behandler die oftmals
weitreichenden Konsequenzen einzelner Therapieoptionen berücksichtigen. Einerseits gilt es
negative Auswirkungen auf das Kieferwachstum zu vermeiden -andererseits der noch hohen
Lebenserwartung der Patienten Rechnung zu tragen.
Bei der Therapie von Zahnfrakturen stehen endodontische und restaurative Aspekte im
Vordergrund.
Da bei vorliegenden Dentinwunden mit einer hohen Infektionsgefahr des endodontischen
Systems zu rechnen ist, muss im Rahmen der Primärversorgung ein Wundverband erfolgen.
Unter diesen Voraussetzungen kann die restaurative Versorgung auch zu einem späteren
Zeitpunkt erfolgen. Zur Wiederherstellung von Funktion und Ästhetik kann das frakturierte
Zahnfragment adhäsiv wiederbefestigt werden. Wenn aufgrund multipler oder fehlender
Bruchstücke diese schwer oder nicht reponierbar sind, bieten aktuelle Komposite hervorragende
Möglichkeiten zur restaurativen Versorgung. Zumindest bei Zähnen mit nicht abgeschlossenen
Wurzelwachstum (und großer Ausdehnung der koronalen Pulpa) sind minimalinvasive
Kompositrestaurationen den invasiveren laborgefertigten Restaurationen vorzuziehen.
Die restaurative Versorgung von Kronen-Wurzel-Frakturen ist durch die partiell subgingival
liegenden Defektgrenzen und oftmals durch weitere kleinere Dentinaussprengungen im
Wurzelbereich massiv erschwert. Eine Beurteilung der Situation ist meistens erst nach
Entfernung des beweglichen aber im Bereich palatinaler Parodontalfasern noch befestigten
koronalen Fragments möglich. Zur Herstellung der biologischen Breite bietet sich als Alternative
zur chirurgischen Kronenverlängerung die Extrusion der verbliebenen Wurzel an. Diese kann
entweder kieferorthopädisch oder chirurgisch im Sinne einer intraalveolären Transposition
erfolgen. Die ästhetische Rehabilitation schließt - in Abhängigkeit von der verbliebenen
Restzahnsubstanz - alle Möglichkeiten der restaurativen Versorgung vom Kompositaufbau bis
zur Überkronung mit ein. Oftmals ist eine intrakanaläre Verankerung erforderlich. Eine
komplette Fassung der ursprünglichen Defektgrenzen ist insbesondere bei steilem
Frakturverlauf nicht zwingend erforderlich. Wenn auch die Therapie von Kronen-WurzelFrakturen zu den technisch anspruchsvollsten Maßnahmen in der zahnärztlichen Traumatologie
zählt und vielfach eher als langzeitprovisorische Versorgung gilt, ist bereits der Zahnerhalt bis
ins implantationsfähige Alter als Erfolg zu werten.
HV 3
Was heißt hier Endodontie?
David Sonntag, Philipps-Universität Marburg
Bei traumatischen Verletzungen des gesunden Endodonts, beispielsweise bei einer
Kronenfraktur mit Eröffnung der Pulpa kann die vollständige Entfernung dieses funktionellen
physiologischen Systems nur die Ultima Ratio sein. So stellt die partielle Pulpotomien stellt bei
sachgerechter Indikationsstellung und Durchführung eine hervorragende vitalerhaltende
Maßnahmen dar, die Erfolgsquoten von ca. 95% erwarten lässt. Die Applikation biologisch
kompatibler Werkstoffe wie CaOH oder dem aktuell zunehmend eingesetzten MTA erhält dem
Zahn des betroffenen Patienten damit ein vollständiges Abwehrsystem. Mechanische
Aufbereitungen des Kanalsystems, zumeist am Wochenende im Notdienst begonnen, erscheinen
16
nur sehr kurzfristig als Alternative zur Vitalerhaltung. Mit einer konventionellen
Wurzelkanalbehandlung versehene Zähne sind nach internationalen Studien in ca. 60% als
erfolgreich zu bezeichnen. Bei sehr einfacher und schneller Therapie der partiellen Pulpotomie
ist somit ein signifikant besseres Langzeitergebnis als bei einer konventionellen Aufbereitung
und Obturation zu erwarten.
Bei extrusiven oder intrusiven Luxationsverletzungen ist eine vitalerhaltende Therapie jedoch
selbst bei jungen Patienten mit offenem Apex und intakter Wurzel häufig nicht möglich. Der
Zahnarzt trifft hier auf zahlreiche Erschwernisse durch einen potentiell weit offenen Apex sowie
nicht vollständig durchgetretene und/oder frakturierte Zahnkronen. Noch vor wenigen Jahren
hatte bei nekrotischer Pulpa und offenem Apex die Apexifikation durch häufige Einlagewechsel
mit CaOH Präparaten vor Durchführung einer Wurzelfüllung hohe Priorität. Nachteile dieses
Verfahrens können heute durch die schnellere und besser vorhersagbare Therapie mit MTA
vermieden werden. So kann heute unter Sicht ein apikaler Verschluss gesetzt werden und
bereits am folgenden Tag die abschließende Obturation des Kanalsystems erfolgen. Leider
stellen auch modernste Wurzelfüllmaterialien noch immer nicht mehr als einen Füllkörper dar,
mit dem lediglich vorhandene Hohlräume in ihrer Größe reduziert werden können. So kommt
insbesondere bei jungen Patienten der aseptischen Arbeitsweise und dem dauerhaft
speicheldichten Verschluss eine überaus hohe Bedeutung für den langfristigen Erfolg der
endodontischen Therapie zu.
HV 4
Milchzahnverletzungen
Norbert Krämer, Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Dresden
Jedes Jahr verunglücken in Deutschland ungefähr 1,6 Mill. Kinder- und Jugendliche. Im
Kleinkindalter machen dabei Beeinträchtigen im Kopfbereich und Milchzahnverletzungen etwa
40% aller traumatischen Ereignisse aus. Klein- und Vorschulkinder sind dann immer
Notfallpatienten. Die Versorgung verlangt ein schnelles Eingreifen und spezielle Kenntnisse.
Darauf muss sich jeder Zahnarzt einstellen, um das Risiko für spätere Komplikationen zu
minimieren. Insbesondere die Gesunderhaltung der bleibenden Dentition stellt eine besondere
Herausforderung dar.
Die Anamnese und Diagnostik unterscheidet sich grundsätzlich nicht von den bekannten
Vorgaben aus der bleibenden Dentition. Je nach Verletzungsart und Kooperationsfähigkeit des
Kindes werden Röntgenbilder ggf. in einer 2. Ebene gefordert. Ziel ist nicht nur den Schaden
am und um den Milchzahn abzuschätzen, sondern auch die Lage und die Gefährdung für den
korrespondierenden Zahnkeim zu diagnostizieren.
Grundsätzlich darf die therapeutische Maßnahme nach einem Milchzahntrauma den Zahnkeim
nicht noch zusätzlich verletzen. Insofern haben Luxations- und speziell die
Intrusionsverletzungen die höchste Komplikationsrate. Bei unkomplizierten Kronenfrakturen
kann je nach Mitarbeit des Kindes der Milchzahn adhäsiv aufgebaut oder die scharfe Kante
geglättet werden. Falls die Pulpa exponiert ist, muss abgewägt werden, ob eine direkte
Überkappung, Pulpotomie oder Pulpektomie möglich ist. Bei ungünstiger Frakturlinie bleibt nur
die Extraktion des verletzten Zahnes. Die Prognose nach einer Wurzelfraktur hängt von der
Lokalisation der Verletzung ab. Liegt eine erhöhte Mobilität des koronalen Fragmentes vor,
bleibt nur seine Entfernung. Bei Alveolarfortsatzfrakturen sollte das Fragment repositioniert
werden und eine Schienung angepasst werden. Häufig ist dafür die Behandlung unter
Allgemeinanästhesie indiziert.
Sollte der Milchzahn nur geringgradig extrusiv disloziert (< 3mm) sein, kann je nach Mitarbeit
des Kindes der Zahn vorsichtig reponiert werden. Bei einer stärkeren Extrusion ist die
Extraktion des Milchzahnes Mittel der Wahl. Lateral dislozierten Frontzähne, die eine regelrechte
Okklussion nicht zu lassen, sollten unter Lokalanästhesie vorsichtig reponiert, ansonsten kann
die spontane Reposition abgewartet werden. Bei einer starken Kippung der Krone nach labial
oder bei Intrusionsverletzung des Frontzahnes in Richtung zum Zahnkeim ist die Extraktion des
Milchzahnes Mittel der Wahl. Nach einer Avulsion des Milchzahnes ist die Replantation
grundsätzlich nicht indiziert. Jedes Milchzahntrauma verlangt heute klinische und radiologische
Nachuntersuchungen über mindestens ein Jahr. Auch in diesem Zusammenhang hat die
Gesunderhaltung der bleibenden Dentition eine wichtige Bedeutung.
HV 5
Kinder als Unfallpatienten
Kurt Ebeleseder, Universitätsklinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Graz
Zahnunfälle sind bei Kindern nicht selten Ausdruck spezieller Verhaltensweisen und Neigungen,
die auch auf die Zahnbehandlung Einfluss nehmen. Hierzu zählen Hyperaktivität,
Aufmerksamkeitsstörungen und Aggressionsneigung. In der Regel sind die Eltern an dieses
Verhalten gewöhnt und reagieren befremdet auf eine distanziertere Betrachtungsweise. Diese
ist aber aus der Sicht des Zahnarztes unerlässlich, um den immer dringenden, oft schwierigen
und zumeist komplexen Behandlungsbedarf zu erfüllen.
In dieser grundlegenden Situation liegt ein erhebliches Potential für eine Polarisierung der
17
Rollen, welche unbewusst durch die Beteiligten eingenommen werden: auf der einen Seite das
verletzte, hilfe- und schutzbedürftige Kind, dem ein liebevoller, tröstender Elternteil zur Seite
steht, auf der anderen Seite ein mit Spritze, Bohrern und Assistentin bewaffneter Zahnarzt, der
ungerührt tut, was zu tun ist und das Kind zu überfordern scheint. Dieses wendet sich in dieser
Situation automatisch vom Zahnarzt ab und den Eltern zu, worauf diese zumeist den Trost
verstärken.
Dieser Basiskonflikt wird durch die individuelle Eltern-Kind-Beziehung modifiziert, welche
heutzutage nicht selten eine dominante Rolle des Kindes aufweist. Eine allgemeine
Verunsicherung bezüglich elterlicher Autorität, aber auch die häufiger gewordene Position als
Einzelkind kann hierfür als ursächlich angesehen werden. Es ergeben sich typische
gruppendynamische Abläufe, die in der vorliegenden Präsentation archetypisiert werden, um sie
einem Lösungsansatz zuzuführen. Speziell soll zwischen gewollter Dramatisierung durch das
Kind (Erlebniskonsum oder Trotz) und ungewollter (Angst) unterschieden werden.
Generell ist immer eine Entspannung im Verhalten des Kindes zu beobachten, wenn es gelingt,
es aus der elterlichen Umklammerung zu lösen und der ärztlichen Behandlung zuzuwenden.
Dies gilt sowohl für erzieherisch behebbare als auch für tiefenpsychologisch verursachte
Kooperationsstörungen.
HV 6
Heilung nach schwerem Zahntrauma - Implikationen für Prävention und
Therapie
Yango Pohl, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Heilung und Zahnerhalt nach schweren Zahnverletzungen werden vornehmlich bedingt durch
Schäden an Parodont und Endodont. Heilungsmöglichkeiten im Endodont umfassen
Vitalitätserhalt oder Pulpanekrose. Unter bestimmten Bedingungen kann es nach Pulpanekrose
zur Revaskularisation kommen. Das einsprossende Gewebe wird mineralisiert und imponiert
dann als Obliteration des Pulparaumes. Als Ersatzgewebe ist es funktionell minderwertig und
nicht befähigt, adäquat auf Reize zu reagieren. Karies und Präparationen bis in das Dentin
müssen daher vermieden werden.
Pulpanekrosen lassen sich prinzipiell durch adäquate Wurzelkanalbehandlung therapieren. Die
Bedingungen am traumatisierten Zahn erfordern jedoch eine perfekte Wurzelkanalbehandlung
über die ganze Wurzellänge und bevor es zu einer Infektion im Endodont gekommen ist.
Konventionelle, zudem meist verzögert einsetzende Wurzelkanalbehandlungen sind oft nicht
erfolgreich. Einzig sofort oder früh angefertigte Wurzelkanalfüllungen können die gefürchteten
infektionsbedingten Resorptionen sicher verhindern.
Gewebsverluste im Parodont sind, wenn überhaupt, nur sehr begrenzt ausgleichbar. Dem
Vermeiden bzw. Begrenzen von Schäden im Parodont kommt daher eine überragende
Bedeutung zu. Avulsierte Zähne müssen adäquat gerettet werden. Schäden an schwer
traumatisierten Zähnen sind auch durch die speziellen Heilungsabläufe bedingt. Sie müssen
durch Vor- und Begleitbehandlung (ART: antiresorptiv-antiinflammatorisch-regenerative
Therapie) minimiert werden. Dann können die Chancen auf funktionsgerechte Heilung mit
Reetablieren eines regulären Parodonts erhöht werden. Größerflächige Schädigungsareale
unterliegen bei Infektionsfreiheit im Endodont einer Fusion mit Alveolarknochen; die
Wurzelsubstanzen werden im Zuge des Knochenumbaues durch Knochen ersetzt (Ankylose und
Ersatzresorption). Folgen sind Zahnverlust nach mehreren Jahren und - bei wachsenden
Patienten - das Sistieren des alveolären Wachstums.
HV 7
Die Transreplantation. Eine neue Methode zur Erhaltung elongierter,
höchstgradig gelockerter und kurz vor dem Spontanausfall stehender Zähne
Thomas Hiedl, Straubing
Die Entfernung einzelner elongierter Zähne mit zirkulärem Knochenabbau und Lockerungsgrad
lll, in einer ansonsten intakten Zahnreihe konfrontiert den Patienten wie den Behandler mit
einer Vielzahl kostenintesiver und aufwändiger Folgemaßnahmen. Es sind massiv einfallende
Alveolarfortsätze zu erwarten, die eine Implantation schwierig bis unmöglich machen. Für eine
alternativ angedachte Brückenversorgung müssen meist intakte, gesunde Nachbarzähne
beschliffen werden, mit einer ästhetisch wenig befriedigenden Brückengliedgestaltung. Daher
wurde vor zehn Jahren durch den Autor zum ersten Mal ein derart hoffnungsloser Zahn
vitalexstirpiert, extrahiert und seine gesamte Wurzel kürettiert. Nach Entfernung des putriden
Entzündungsgewebes und Kürettage der kompletten Alveole, sowie deren Tieferlegung mit einer
Knochenfräse, wurde dieser Zahn nach Beschichtung mit Emdogain ( Fa. Straumann ) an seine
funktionell wie ästhetisch korrekte Position transreplantiert und mittels Säureätztechnik und
einem Composit an die Nachbarzähne geschient.
Die hochakuten Entzündungen des Parodonts verschwanden wenige Tage postoperativ.In
keinem Fall wurden Antibiotika verabreicht. Alle 25 bisher so versorgten Zähne wurden klinisch
stabil, bei fehlenden Lockerungsgraden. Die Taschentiefen reduzierten sich von präoperativ 10
bis 12 mm auf 2 bis maximal 4 mm postoperativ. Auch die röntgenologisch erfassbare
18
knöcherne Verankerung konnte sich von einem Fünftel der Wurzellänge auf durchschnittlich
zwei Drittel der Wurzellänge verbessern.
An drei Zähnen wurden nach jeweils 5 bis 6 Jahren Resorptionen, ausgehend von der
Bindegewebsmannschette festgestellt. Die Ursachen dafür bleiben spekulativ. Die längste
Liegezeit beträgt mittlerweile mehr als zehn Jahre.
Es konnte somit gezeigt werden, dass die Methode der Transreplantation geeignet ist, einzelne
elongierte und extrem gelockerte Zähne an ihre ästhetisch, wie funktionell korrekte Position
zurückzustellen und über viele Jahre dauerhaft zu stabilisieren. Die dazu notwendige
Vorgehensweise ist denkbar einfach und von jedem Zahnarzt beherrschbar. Aufwändige und
kostenintensive Folgebehandlungen können so vermieden werden.
HV 8
Schienentherapie nach dentoalveolären Traumata - Indikation und Techniken
Christine Berthold, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen
Einen Bestandteil der Behandlung dentoalveolärer Verletzungen (Dislokationsverletzungen,
Wurzel- und Alveolarfortsatzfrakturen) stellt die indikationsbezogene Immobilisation der
verletzten Strukturen durch verschiedene Schienungsmaßnahmen dar. Ziel der Schienung ist
es, die Zähne in ihrer anatomischen Position funktionell zu fixieren und damit einerseits eine
Aspiration oder ein Verschlucken des betroffen Zahnes zu verhindern und andererseits eine
Wiederaufnahme der intraoralen Hygiene sowie der oralen Ernährung zu ermöglichen.
In Abhängigkeit von Art und Schweregrad der Verletzung ist die Starrheit der einzu-gliedernden
Schiene, welche von niedrig (flexibel) bis hoch (rigide) rangieren kann, auszuwählen. Dabei gilt,
dass Dislokationverletzungen der Zähne einer relativ kurzzeitigen flexiblen Schienung von ein
bis drei Wochen bedürfen, um eine für die Heilung notwendige Weiterleitung funktioneller Reize
an das verletzte Parodont zu gewährleisten. Ähnliche Bedingungen gelten für
Wurzelquerfrakturen im mittleren und unteren Wurzeldrittel, wohingegen intraalveoläre
Wurzelfrakturen im zervikalen Drittel rigide geschient werden. Alveolarfortsatzfrakturen werden
in der Regel wie alle knöchernen Verletzungen rigide für 4-6 Wochen immobilisiert.
Als Zahntraumaschienen eigenen sich verschiedene Verstärkungsmaterialien, wie
kieferorthopädische Drähte oder konfektionierte Schienen (Titanium Trauma Splint,
Titanringklebeschiene), die adhäsiv mittels fließfähiger Komposite an den verletzen sowie den
gesunden Nachbarzähnen befestigt werden können. Die Rigidität der Schienen lässt sich
indikationsbezogen durch die Wahl des Verstärkungsmaterials oder durch die Ausdehnung der
Klebepunkte steuern.
Zusammenfassend kann man feststellen, dass Zahntraumaschienen nach dentoalveolären
Verletzungen aus forensischen Gründen und zur Verbesserung des Patientenkomforts und damit
Förderung der Heilung indiziert sind. Diese Schienen sollten funktionell und hygienefähig
gestaltet sein und so kurz wie möglich und nur so lang wie nötig in situ verbleiben.
HV 9
Wurzelfraktur - eine Verletzung verliert ihren Schrecken
Kurt Ebeleseder, Universitätsklinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Graz
Das Prinzip der Heilung ist bei Wurzelfrakturen nicht anders zu sehen als bei den anderen
Geweben des Körpers: In der Akutphase kommt es zu Einblutung, Hämostase und Ausbildung
eines Fibrinklotzes an der Stelle der Schädigung. In der ersten reparativen Phase müssen eben
dieses Fibrin, avitale Zellen und traumatisierte interzelluläre Substanzen resorbiert werden. Die
entstandenen Hohlräume sind durch ein gefäß- und stammzellenreiches Gewebe
("Granulationsgewebe" = Wound healing module [WHM]) zu besetzen. Die Stammzellen
bestimmen, welches Ersatzgewebe anschließend gebildet wird, falls nicht neue Schäden, z.B.
permanent anwesende Bakterien, den Situs immer wieder auf die Stufe des WHM zurückwerfen.
Die Fähigkeiten der Stammzellen selbst, anatomische Verhältnisse und funktionelle Reize
bestimmen schließlich das Endprodukt der Heilung.
Im Falle der Zahnwurzelfraktur stehen Fibroblasten der Pulpa, odonto-, zemento- und
osteoblastische Progenitorzellen für die Reparatur zur Verfügung. Je originärer die anatomische
und biologische Situation geblieben ist, umso wahrscheinlicher bleibt der typische schichtweise
Aufbau der Zahnwurzel auch in der Heilung erhalten: im Idealfall wird pulpaseitig die Fraktur
durch Tertiärdentin und parodontseitig von reparativem Zement überbrückt ("Dentin-ZementKallus", "Hartsubstanzheilung"). Eine Diastase der Fragmente begünstigt sowohl anatomisch als
auch funktionell (wegen der höheren Beweglichkeit des kronentragenden Fragmentes [kF]) die
Einwanderung parodontaler Fibroblasten. Als Resultat werden die Frakturenden abgerundet, mit
Zement überzogen und mittels eines rudimentären Parodonts miteinander verbunden
("Interposition von Bindegewebe"), wobei auch ein trennendes Alveolarknochenseptum
entstehen kann ("Interposition von Alveolarknochen"). Die Pulpa reagiert im apikalen Fragment
häufig mit einer Obliteration, die vermutlich durch eine Zerrung beim Trauma und die daraus
folgende Schädigung der Odontoblasten ausgelöst wird. Diese drei Heilungstypen betreffen
insgesamt etwa 66% aller Zahnwurzelfrakturen. Therapeutisch ist lediglich eine Reposition des
kF und eine Schienung vonnöten, deren Dauer derzeit kontrovers beurteilt wird.
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Völlig anders zu betrachten ist die Situation bei einer Pulpanekrose (ca. 34% alle
Wurzelfrakturen). Diese betrifft nur das dislozierte kF, welches nach FM Andreasen endodotisch
wie ein verkürzter Zahn ohne Foramen apikale zu betrachten ist. Die Pulpanekrose wird daher
mit steigender Länge und stärkerer Dislokation des kF wahrscheinlicher, anstelle der
periapikalen Aufhellung entwickelt sich das Granulationsgewebe um das apikale Ende des kF
(zirkuläre Parodontitis um den und im Bruchspalt) und drängt die Fragmente auseinander. Die
endodontische Behandlung beschränkt sich auf das kF, welches apexifiziert werden muss. Eine
anhhaltende erhöhte Mobilität kann mittels eines kieferorthopädischen Retainers neutralisiert
werden. Alternativ bietet sich die Stabilisierung des Zahnes mittels Kirschner-Methode an.
Hierbei werden alle Fragmente extrahiert und das kronentragende mitttels eines retrograd
zementierten Titanstiftes gleichzeitig endodontisch abgedichtet und auf eine stabilisierende
Länge gebracht.
Eine endgültige Extraktion ist nur dann vonnöten, wenn der Frakturspalt bleibend mit dem
Oralmilieu kommuniziert. Dies ist bei sehr schrägen oder verästelten Frakturverläufen oder
parodontal vorgeschädigten Zähnen der Fall und umfasst etwa 5% aller wurzelfrakturierter
Zähne.
HV 10
Replantation traumatisierter Zähne
Yango Pohl, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Avulsierte und deutlich dislozierte Zähne können replantiert werden. Die Behandlung zielt
zunächst darauf, vom Endodont ausgehende, infektionsbedingte Komplikationen sicher zu
vermeiden. Als Methode wird die sofortige, extraorale Wurzelkanalbehandlung mit retrograder
Insertion von Titanstiften in den Wurzelkanal favorisiert.
Weiteres Ziel ist, die parodontale Heilung zu unterstützen durch spezielle
Behandlungssystematiken und topische und systemische Medikation. Die Verfahren erbringen
günstigere Voraussetzungen für Heilung und Überleben schwer verletzter Zähne.
Insbesondere wurzelunreife Zähne profitieren von einer Behandlung, die auf
Komplikationsvermeidung zielt: Das Hoffen auf Revaskularisation wird meist enttäuscht,
Pulpanekrose und infektionsbedingte Resorptionen resultieren in dramatisch schlechten
Ergebnissen. Abhängig von den Risiken auf Pulpanekrose wird die prophylaktische
Wurzelkanalbehandlung mit retrograder Stiftinsertion empfohlen auch bei wurzelunreifen
Zähnen.
Bei wachsenden Patienten verursachen Zahnankylosen ein Sistieren des alveolären Wachstums
mit der Folge von vertikalen Gewebsdefiziten, die auch mit umfangreichen Augmentationen
kaum auszugleichen sind. Ankylosierte Zähne dürfen daher bei wachsenden Patienten nicht
unkritisch belassen werden. Sinnvolle Behandlungen umfassen vor allem die Transplantation
von Prämolaren und Milcheckzähnen sowie die Dekoronation. Die Situation darf aber auch nicht
dazu führen, Zähne unkritisch nicht zurückzupflanzen. So ist die Transplantation erheblich
einfacher bei einer durch einen replantierten Zahn horizontal erhaltenen Alveole. Nach
Dekoronation ist der Erhalt der Knochenbreite ohne Behinderung der vertikalen
Knochenentwicklung vorteilhaft gegenüber der Situation nach Zahnverlust oder
Zahnentfernung, die zumindest horizontalen Knochenverlust bedeuten.
HV 11
Dentoalveoläres Trauma: Probleme und Lösungsmöglichkeiten aus
kieferorthopädischer Sicht
Sabine Ruf, Justus Liebig Universität Gießen
Ein Frontzahntrauma bleibender Inzisivi tritt bei 13-45% aller Kinder auf. Der Traumazeitpunkt
liegt vor allem zwischen dem 7. und 15. Lebensjahr und somit vor oder während der
Hauptaltersperiode für eine kieferorthopädische Behandlung. In der überwiegenden Zahl der
Fälle (70-90%) sind die oberen mittleren Inzisivi vom Trauma betroffen. Kieferorthopädische
prädisponierende Faktoren für ein Frontzahntrauma sind ein vergrößerter Overjet in
Kombination mit einem inkompetenten Lippenschluß. Je nach Ausmaß des dentoalveolären
Traumas wird eine zahnärztliche Behandlung erforderlich sein. Obwohl der therapeutische
Ansatz in den meisten Fällen nicht primär kieferorthopädisch sein wird, wird ein dentoalveoläres
Trauma dennoch, unabhängig von der zugrundeliegenden Dysgnathie, häufig die
kieferorthopädische Therapie sowohl kurz- als auch langfristig beeinflussen. Ziel dieses
Vortrages ist es, die aus einem dentoalveolären Trauma kurz- und langfristig resultierenden
Probleme unter Berücksichtigung der kieferorthopädischen Lösungsmöglichkeiten darzustellen
sowie kieferorthopädische Prophylaxemöglichkeiten aufzuzeigen.
Die Folgen eines dentoalveolären Traumas hängen aus kieferorthopädischer Sicht vor allem von
Ausprägungsgrad des Traumes, der Art und Anzahl der betroffenen Zähne und dem Zeitpunkt
des Traumas ab. Ein Milchfrontzahntrauma kann zu einer Dilazeration sowie einer Retention und
Verlagerung des bleibenden Nachfolgers führen, deren Therapie oft durch Platzmangel infolge
einer Stützzonenaufwanderung kompliziert wird. Posttraumatische Komplikationen oder neue
dentoalveoläre Traumata während einer laufenden kieferorthopädischen Behandlung bedingen
20
häufig Therapieänderungen oder eine Beeinträchtigung des Behandlungsergebnisses. Liegt der
Traumazeitpunkt vor der kieferorthopädischen Behandlung, so gilt es bei Intrusionstraumen und
Kronenwurzelfrakturen im bleibenden Gebiss therapeutisch zwischen einer normalen Extrusion
und einer forcierten Extrusion zu differenzieren. Bei traumatischem Zahnverlust oder
Nichterhaltungswürdigkeit des Zahnes infolge endodontischer oder resorptiver Komplikationen
stellt sich die Frage nach kieferorthopädischem Lückenschluss oder Lückenöffnung sowie die
Frage nach der Art der Lückenversorgung mittels Prothetik, Zahntransplantation oder
Implantaten. Ob es allerdings vor dem Hintergrund der noch ausstehenden Wachstums- und
Entwicklungsvorgänge überhaupt sinnvoll ist, eine Implantatversorgung bei Jugendlichen zu
planen, soll im vorliegenden Vortrag diskutiert werden.
HV 12
Adhäsivprothetische Versorgung
Matthias Kern, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein - Campus Kiel
Zweiflügelige Adhäsivbrücken sind eine inzwischen etablierte Therapieoption zum Ersatz
fehlender Frontzähne im jugendlichen Gebiss mit kariesfreien Pfeilerzähnen. Besonders
innovativ sind jedoch einflügelige Adhäsivbrücken, die weniger invasiv sind und inzwischen auch
überzeugende klinische Ergebnisse aufweisen.
Bei jugendlichen Patienten mit traumatischem Einzelzahnverlust stellen einflügelige
Adhäsivbrücken, die aus Metallkeramik oder hochfesten Vollkeramiken hergestellt werden
können, nach Ansicht des Referenten heute sogar die Therapie der Wahl dar. Da bei solchen
einflügeligen Brücken keine Verblockung von Pfeilerzähnen vorgenommen wird, können diese
im jungen Alter auch schon vor Abschluss des Kieferwachstums zum Einsatz kommen. Die bei
mehrflügeligen Adhäsivbrücken gefürchtete unbemerkte Loslösung eines einzelnen Klebeflügels
kommt bei der einflügeligen Variante nicht vor, da sich hier ja immer die gesamte Restrauration
löst. Im Gegensatz zu konventionellen Freiendbrücken mit Kronenpfeilern scheint bei FreiendAdhäsivbrücken ein unverblockter Pfeilerzahn auszureichen, da dieser Zahn ja durch die
Adhäsivpräparation und den Klebeflügel nur geringfügig geschwächt wird. Im engen
Unterkieferfrontzahnbereich sind sie aber auch bei Erwachsenen in der Regel dem
Einzelzahnimplantat vorzuziehen.
Die empfohlene schmelzbegrenzte Zahnpräparation unterscheidet sich bei metallischen und
vollkeramischen Klebeflügeln. Um bei den flexibleren dünnen Metallflügeln das Gerüst zu
versteifen und die Klebung vor abschälenden Kräften zu schützen, sollten feine approximale
Retentionsrillen mit einem leicht konischen Separierdiamanten angelegt werden. Bei
Adhäsivbrücken aus Vollkeramik kann auf solche Retentionsrillen verzichtet werden, da die
Keramikflügel per se eine hohe Steifigkeit aufweisen. Stattdessen wird zusätzlich ein seichter
approximaler Kasten (ca. 0,5 mm tief, 2 x 2 mm breit) auf der Pontic-Seite präpariert, wodurch
die Keramik an dieser kritischen Stelle verstärkt wird und zusätzlich eine eindeutige
Positionierung des Klebeflügels sichergestellt ist.
Die Stärke der Klebeflügel bei Adhäsivbrücken sollte mindestens 0,5 mm, besser noch 0,7 mm
betragen, um bei Metall eine ausreichende Steifigkeit und bei Keramik eine ausreichende
Festigkeit zu erzielen. Vor- und Nachteile sowie klinisches und laborstechnisches Vorgehen der
Versorgung des traumatischen Zahnverlustes mit metall- und vollkeramischen Adhäsivbrücken
werden dargestellt.
HV 13
Transplantation nach traumabedingtem Zahnverlust in der Oberkieferfront
Andreas Filippi, Universitätskliniken für Zahnmedizin Basel
Die Transplantation von Zähnen hat heute in der Zahnmedizin ihren festen Stellenwert als
Alternative zu prothetischen, kieferorthopädischen oder implantologischen Versorgungen bei
Nichtanlage oder vorzeitigem Verlust bleibender Zähne durch Trauma oder als Folge von Karies
oder Parodontitis. Die biologischen Abläufe nach Zahntransplantation (Heilung von Pulpa und
Parodont) sind heute gut wissenschaftlich dokumentiert. Ebenso bekannt sind die jeweiligen
Risikofaktoren für den Misserfolg (Pulpanekrose, infektionsbedingte Wurzelresorption, invasive
zervikale Resorption, Ankylose). Zahntransplantationen bieten die Möglichkeit, nicht
erhaltungswürdige oder fehlende Zähne auf biologische Weise zu ersetzen. Als erfolgreiche
Zahntransplantate im Bereich der Oberkiefer-Frontzähne haben sich Prämolaren und
Milcheckzähne etabliert. Neben frühem Zahnverlust durch Caries profunda und Nichtanlage von
Zähnen gehören heute traumatologische Gründe zu den häufigsten Indikationen für eine
Zahntransplantation. Viele Zahnärztinnen und Zahnärzte erkennen hier den Behandlungsbedarf
häufig erst, wenn bereits sehr viel Knochen und Weichgewebe im ästhetisch wichtigen
Frontzahnbereich verloren gegangen ist. Ankylosierte Zähne im wachsenden Kiefer müssen in
der Regel umgehend und konsequent entfernt werden. Spezielle Therapieformen wie
Dekoronation oder intentionelle Replantation ankylosierter Zähne sollten spezialisierten Zentren
vorbehalten bleiben. Ein kieferorthopädischer (bilateraler) Lückenschluss sollte lediglich nach
Ankylose bzw. Verlust der beiden mittleren Schneidezähne diskutiert werden. Einseitiger
Lückenschluss produziert oftmals Kompromisse (Verschiebung der Mittellinie, asymmetrisches
Austrittsprofil des schmaleren lateralen Inzisivus, Rekonturierung und Farbkorrektur des
21
Eckzahnes, erforderliche Weichgewebskorrekturen marginal, ect.), die insbesondere bei hoher
Lachlinie kaum tolerierbar sind. An die Stelle des ankylosierten (desmodont-toten) Zahnes
sollte bei Kindern vor dem Wachstumsschub grundsätzlich ein Zahn mit vitalem Desmodont
transplantiert werden, der den Fortschritt des Kieferwachstums stimuliert, auf diese Weise
Knochen und Weichgewebe erhält und gleichzeitig ästhetischen sowie funktionellen Ansprüchen
genügt.
HV 14
Aspekte der Implantation im Frontzahnbereich
Gerhard Wahl, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Die Implantation im Frontzahnbereich zählt insbesondere unter dem Aspekt der Ästhetik zu den
schwierigsten Versorgungen mit implantatgestütztem Zahnersatz. Ist schon der Zahnverlust
alleine mit den nachfolgenden involutiven Prozessen im Bereich des Alveolarfortsatzes ein nicht
zu unterschätzendes Problem, wird dieses durch Verlust von Teilen des Alveolarfortsatzes im
Rahmen eines Frontzahntraumas therapeutisch immer schwieriger und bedarf nicht selten eines
primären Augmentates, um eine zufriedenstellende Implantatversorgung nach einem solchen
dentoalveolärem Trauma sicherzustellen. Nicht zuletzt aber spielt auch die Anatomie der
Ausgangssituation prinzipiell eine wichtige Rolle. Nicht immer sind die anatomischen
Verhältnisse auch bei noch erhaltener Knochensubstanz für eine Implantatpositionierung
geeignet. Hier spielt die präimplantologische Diagnostik eine wichtige Rolle und nicht zuletzt
auch die Frage, wann ein Implantat nach einem Zahnverlust im Frontzahnbereich eingesetzt
werden sollte.
Zu unterscheiden ist die Sofortimplantation unmittelbar nach traumatischem Zahnverlust oder
Extraktion, die verzögerte oder Frühimplantation, etwa 6 - 8 Wochen nach dem Zahnverlust,
oder die Spätimplantation, wenn die Alveolarfortsatzverhältnisse 3 Monate oder länger
ausgeheilt sind. Neben der Frage des Implantationszeitpunktes ist gleichzeitig auch das
Belastungskonzept zu berücksichtigen, wobei verständlicherweise der Patientenwunsch immer
auf eine sofortige Versorgung ausgerichtet sein wird. Dennoch ist zu prüfen, ob bei einer
solchen Direktversorgung eine sofortige Belastung erfolgen kann oder eine provisorische
Versorgung ohne Okklusionskontakt eingesetzt wird. Die konventionelle Belastung erfolgt
zweiphasig nach entsprechender Einheilungszeit je nach Vorgabe des Systems oder evtl. auch
als Frühbelastung in voller Okklusion. Bei der Frühbelastung ist nach der bisherigen Definition
eine extreme Zeitspanne von mehr als 48 Stunden nach der Implantation bis hin zu 3 Monaten
nach der Implantation per Definition angegeben.
Schon in der präimplantologischen Phase ist auch zu klären, in welcher Position das Implantat
einzubringen ist, wobei sowohl für die vertikale Positionierung als auch für die mesio-distale und
die oro-vestibuläre Implantatpositionierung Empfehlungen zu Mindestabständen und -tiefen
existieren, die möglichst einzuhalten sind. Die früher häufig geäußerte Empfehlung, Implantate
möglichst tief zu setzen, um ein optimales Emergenzprofil für die Kronenversorgung herstellen
zu können, gefährdet nicht nur die knöcherne Situation im crestalen Implantatbereich, sondern
ebenso den Erhalt des papillenstützenden Alveolarknochens an den Nachbarzähnen. Zu dem ist
zu bedenken, dass bei Versenkung unter das kortikale Knochenniveau eine völlig andere
Implantatdynamik vorliegt, die nicht nur die Ausbildung von tiefen Knocheneinbrüchen
provoziert, sondern auch unter biomechanischen Aspekten zu Einschränkungen der
Langzeitprognose führt. Entsprechende Daten und Modelle zu den verschiedenen
vorbereitenden Aspekten einer Versorgung im Frontzahnbereich mit Implantaten sowie auch die
neueren Implantatkonfigurationen mit "platform switching" werden diskutiert.
22
Abstracts Kurzvorträge
V1
09:00
Frontzahntrauma bei syrischen Kindern mit unterschiedlichen GebissAnomalien
Bashar M. Muselmani, Latakia, Syrien • Stefan Kopp, Frankfurt
Das Frontzahntrauma ist die häufigste traumatische Läsion des Mund-, Kiefer- und
Gesichtsbereiches. Die zunehmende Anzahl an traumatisch verletzten Zähnen insbesondere im
Kindes- und Jugendalter stellt auch für Kieferorthopäden eine große therapeutische
Herausforderung dar.
Material und Methode: Es wurden insgesamt 1375 Schulkinder im Alter von 7 bis 13 Jahren auf
ein vorhandenes Frontzahntrauma untersucht. Dazu erfolgte eine anamnestische Befragung
sowie eine klinische und radiologische Untersuchung der Patienten. Analog zu Andreasen
stützte sich die Studie auf die von der WHO 1978 vorgestellte systematische Einteilung zur
Frontzahntraumatologie.
Ergebnisse: 205 der evaluierten Patienten hatten ein Frontzahntrauma erlitten, d.h. etwa 15 %.
Es zeigte sich, dass männliche Probanden mit etwa 71 % häufiger ein Frontzahntrauma erlitten
als weibliche. Ferner konnte aus den Ergebnissen gefolgert werden, dass eine vergrößerte
sagittale Schneidekantenstufe ein prädisponierender Faktor für das Auftreten von
Frontzahntraumata darstellt. Die statistische Analyse ergab zudem einen Zusammenhang von
sozialer Herkunft und Prävalenz von Frontzahntraumata.
Schlussfolgerung: Heutzutage tragen besonders zahnunfallträchtige Sportarten zum
vermehrten Auftreten von Zahnverletzungen bei. Neben den unmittelbaren Auswirkungen
kommt es nicht selten zu Spätfolgen mit erheblicher Komplikationsrate. Der Aufklärungsbedarf
in Syrien ist groß, da Eltern und Betreuern oft jegliche Kentnisse über Zahnverletzungen und
deren Prävention fehlen.
V2
09:13
Milchfrontzahntrauma und Folgen für die bleibende Dentition
Sabine Sennhenn-Kirchner, Göttingen
Die vorgestellte Untersuchung evaluiert Zusammenhänge zwischen Art und Zeitpunkt
traumatischer Milchzahnverletzungen und Häufigkeit und Schweregrad von Schäden an der
nachfolgenden bleibenden Dentition.
40% der betroffenen Kinder (200 betroffene Zähne) konnten nachuntersucht werden, von
denen wies wiederum ein Viertel mehr oder weniger ausgeprägte Schädigungen der bleibenden
Zähne auf. Die Hälfte der Schädigungen betraf ausschließlich den Schmelz im Form von
Verfärbungen oder milden Formen von Hypoplasie. Die restlichen 50% der Schäden umfassten
schwere Folgen wie Deformierungen von Krone und/oder Wurzel, Stagnation des
Wurzelwachstums oder Zahnretentionen.
Zwar waren durchschnittlich eher ältere Kinder von Milchzahntraumen betroffen, jedoch waren
66% der Folgeerscheinungen an den bleibenden Zähnen einem Traumazeitpunkt in der frühen
Kindheit zuzuordnen. Ein eindeutiger Zusammenhang war zwischen der Art des Traumas und
der Schwere der Folgen herzustellen. Nur nach Intrusionsverletzungen traten Missbildungen in
der bleibenden Dentition auf.
In Übereinstimmung mit anderen Arbeitsgruppen kann anhand der vorgestellten Ergebnisse
gefolgert werden, dass die verschiedenen Folgen für die bleibenden Zähne nur radiologisch oder
nach Durchbruch der klinischen Kronen festgestellt werden können .
Außerdem sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen und Röntgenkontrollen unerläßlich um
Folgen frühzeitig zu diagnostizieren und entsprechende Maßnahmen rechtzeitig ergreifen zu
können.
V3
09:26
Reproduzierbarkeit von Periotestmessungen vor und nach Eingliederung
zweier Zahntraumaschienen an unverletzten Probanden
Christine Berthold, Erlangen • Alexander Dörr, Erlangen • Johannes Schmitt, Erlangen
• Stefan Holst, Erlangen
Einleitung
Das Periotest-Verfahren stellt eine non-invasive Methode zur objektiven Bestimmung der
Dämpfungseigenschaften des Parodonts dar. Indirekt können Rückschlüsse auf die
Zahnbeweglichkeit gezogen werden. Neben seinem Einsatz in der Implantologie und
Parodontologie findet das Periotest-Verfahren Anwendung in der Verlaufskontrolle nach
dentoalveolären Verletzungen. Weiterhin kann es zur Bestimmung der Rigidität von
Zahntraumaschienen genutzt werden.
23
Ziel
Ziel dieser in vivo Studie war es, die Reproduzierbarkeit von Periotest-Messungen an Zähnen
unverletzter Probanden vor und nach Eingliederung zweier Draht-Komposit-Schienen (DKS) zu
untersuchen. Weiterhin sollte im Rahmen dieser Studie die Rigidität der eingesetzten Schienen
evaluiert werden.
Material und Methode
In die Studie wurden 33 Zahnmedizinstudenten (männlich n=13, weibliche n=20;
Durchschnittsalter 24,7 Jahre; min.19,8 J. max. 36,5 J.) eingeschlossen, die zum Zeitpunkt der
Untersuchung die geforderten Kriterien erfüllten. Die einzugliedernden DKS (DKS 1 = Dentaflex
0.45 mm; DKS 2 = Protheseneinlagen 0,8 x 1,8 mm) sowie eine Tiefziehschiene zur
Übertragung reproduzierbarer Messpunkte wurden für jeden Probanden an individuellen
Modellen vorbereitet.
Die Bestimmung der Mobilität aller Schneide- und Eckzähne im Oberkiefer erfolgte mit dem
Periotest-Gerät. Pro Serie wurden drei Messungen pro Zahn durchgeführt. Jede Serie wurde
dreimal im Abstand von 15 min gemessen. Folgende Messungen wurden sowohl in horizontaler
[h] und vertikaler [v] Dimension durchgeführt: a) Periotest-Werte vor Eingliederung [PTW pre]
der DKS1 und DKS2 sowie b) Periotest-Werte nach Eingliederung [PTW post] der DKS 1 und
DKS 2. Der horizontale und vertikale Schienungseffekt [SE] wurde als Änderung der
Zahnbeweglichkeit definiert (SE = ΔPTW = PTW pre- PTW post).
Die gewonnen Daten wurden zur statistischen Analyse in SPSS übertragen. Es wurden die intraund interseriellen Reproduzierbarkeit (Friedman-Test; p < 0.001) evaluiert, PTW pre S1 und
PTW pre 2 (Wilcoxon_Test; p < 0,001) und PTW pre und PTW post (Wilcoxon_Test; p < 0,001)
wurden verglichen, weiterhin erfolgte ein Vergleich des Schienungseffektes beider Schienen
(Whitney-Mann-U-Test; p <0,05).
Ergebnisse
Die für beide Dimensionen ermittelten mittleren PTW pre waren für a) mittlere Inzisiven: h =
3,4 (min.-0,4; max. 13,7); v = 0,1 (min. -4,7; max. 7,0) b) seitliche Inzisiven: h = 3,4 (min.0,8; max. 11,2); v = -0,9 (min.-4,9; max. 5,8) und c) Eckzähne h = 1,1 (min.-2,6; max. 5,9);
v = -2,1 (min.-5,8; max. 10,7).
Es wurden statistisch signifikante Unterschiede im Vergleich der PTW pre und PTW post (h und
v) gefunden (p < 0,001).
Sowohl für die intra-seriellen als auch für die inter-seriellen Messungen in beiden Dimensionen
wurde im Allgemeinen ein hohes Maß an Reproduzierbarkeit gefunden (p < 0,001).
Sowohl der vertikale als auch der horizontale Splinteffekt verursacht durch DKS 2 war größer
als durch DKS 1, allerdings konnten statistisch signifikante Unterschiede für beide
Schienentypen nur im Bereich der mittleren Schneidezähne festgestellt werden (p < 0,05).
Diskussion
Die Evaluation der Periotest-Werte am untersuchten Patientengut zeigte eine ausgeprägte
Variabilität für die getesteten gesunden Zähne. Es erscheint daher sinnvoll die physiologische
Zahnbeweglichkeit als Bereich und nicht als festgesetzten Wert zu beschreiben.
Die hohe intra- und inter-serielle Reproduzierbarkeit der Periotest-Messungen, sowohl vor als
auch nach Eingliederung der Draht-Komposit-Schienen, spricht für den Einsatz dieser Methode
in der Zahntraumatologie zur Verlaufskontrolle, allerdings erscheint eine Sicherstellung
reproduzierbare Messpunkte für aufeinander folgende Testungen sinnvoll.
Die in dieser Untersuchung an gesunden Zähnen gefundenen Unterschiede bezüglich des
Schienungseffektes waren mehrheitlich statistisch nicht signifikant, jedoch verursacht die DKS 2
eine größere Einschränkung der Zahnbeweglichkeit. Diese Ergebnisse stimmen mit einer bereits
durchgeführten in vitro Untersuchungen überein. Hierbei wurden deutliche statistisch
signifikante Unterschiede zwischen beiden Schienen an verletzten Zähnen gefunden, jedoch nur
geringe Unterschiede an den unverletzten Nachbarzähnen.
V4
09:39
Proliferation von Pulpazellen nach direkter Überkappung mit
Kalziumhydroxid, ProRoot MTA und Gluma Comfort Bond in vivo
Till Dammaschke, Münster • Udo Stratmann, Münster • Edgar Schäfer, Münster •
Klaus H. R. Ott, Münster
Ziel dieser tierexperimentellen Studie war es, lichtmikroskopisch (LM) die Zellteilungsrate von
Pulpazellen und die Reaktion des Pulpagewebes 1 d, 3 d und 7 d nach direkter Überkappung mit
Kalziumhydroxid (KH), ProRoot MTA (MTA) bzw. mit Gluma Comfort Bond (GCB) zu vergleichen.
Bei 54 Wistarratten wurde in 108 kariesfreien Oberkiefermolaren eine Kavität präpariert. Das
Pulpagewebe wurde mit einer Sonde freigelegt und entweder mit KH, MTA oder GCB überkappt.
Anschließend wurden die Kavitäten mit Komposit verschlossen. Jeweils nach 1 d, 3 d und 7 d
wurde den Tieren eine Intravitalinjektion mit 1 ml 5-Bromo-2´-desoxyuridin (BrdU)
intraperitoneal appliziert. Nach einer Verfügungszeit von 1 h (in dieser Zeit wurde BrdU in die
24
replizierte DNA des Zellkerns eingebaut) wurden die Ratten sakrifiziert. Durch eine
Antikörperfärbung (APAAP) konnten die proliferierten Zellen bestimmt werden. Drei Tiere (= 6
Molaren) dienten als Kontrollen und wurden nicht weiter behandelt. Ein statistischer Vergleich
wurde mittels Mann-Whitney-U-Test durchgeführt. Für eine herkömmliche LM-Auswertung
wurde im Bereich der Kronenpulpa das Ausmaß von bakterieller Infektion, Entzündungszellen
und Nekrose evaluiert. Die beobachteten Veränderungen wurden mit Zahlen von 1 bis 4
bewertet: 1 = nicht vorhanden, 2 = leicht, 3 = moderat, 4 = profund. Die statistische
Auswertung erfolgte mittels ANOVA-Test.
Einen Tag nach direkter Überkappung waren in der GCB-Gruppe signifikant mehr Zellen
angefärbt als in der KH und MTA-Gruppe (p < 0,025). Nach drei Tagen waren in der Gruppe
GCB signifikant mehr Zellen markiert als in der KH-, MTA- und der Kontrollgruppe ohne OP (p <
0,01). Die markierten Zellen wurden am Tag 1 und 3 sowie in der Kontrollgruppe ohne OP als
Fibroblasten sowie Endothelzellen identifiziert. Am Tag 7 nach der direkten Überkappung ließen
sich zusätzlich Höhlzellen nachweisen, wobei es in der Gruppe GCB signifikant weniger waren
als in den Gruppen KH und MTA. Das Ausmaß der bakteriellen Infektion (nach 1 d, 3 d und 7 d)
und Entzündung (nach 1 d und 7 d) war für GCB signifikant höher als für KH und MTA (p <
0,05). Im Vergleich zu KH und GCB zeigte das mit MTA überkappte Pulpagewebe nach 1 d und
3 d signifikant geringere Zeichen einer Nekrose (p < 0,05).
GCB führte im Vergleich zu KH und MTA bei der direkten Überkappung zur Bildung von
signifikant mehr Granulationsgewebe aufgrund einer bakteriellen Infektion und
Entzündungsreaktion. MTA zeigte gleich guten Ergebnissen wie KH.
V5
09:52
Wiederbefestigung eines autologen Zahnfragmentes nach unkomplizierter
Kronenfraktur
Hans-Peter Freitag, Tübingen
Bei Kronenfrakuren bietet sich als minimalinvasive Therapie ein "Reattachment" des /der
Fragments(e) an.
Ausgangssituation:
Ein 10-jähriger Patient stellte sich mit seinen Eltern am 11.02.07 in unserem Notdienst
aufgrund eines beim Sport erlittenen Frontzahntraumas, vor. Drei Stunden zuvor sei der Junge
bei einem Handballspiel mit einem Kontrahenten zusammengestoßen. Ein Stück des rechten
oberen Schneidezahnes sei abgebrochen, als das Knie des Gegenspielers auf die
Oberkieferfrontzähne traf.
Befunde:
Zahn 11 zeigt eine Schmelz-Dentin-Fraktur ohne Pulpaeröffnung. Der Zahn 11 reagiert auf den
Kältetest, die Sulkussondierungstiefen waren zirkulär ohne pathologischen Befund, der
Perkussionstest war leicht positiv. Zahn 21 wies einen Lockerungsgrad von 0 auf. Der Zahnfilm
von Zahn 11 zeigt eine Schmelz-Dentin-Fraktur.
Das mitgebrachte Zahnfragment war bereits bei der Anmeldung des Patienten nach Säuberung
mittels 0,2%iger Chlorhexidindigluconat-Lösung in physiologische Kochsalzlösung eingelegt.
Das Zahnfragment von Zahn 11 war gut repositionierbar.
Therapie:
Nach der Farbauswahl erfolgte eine Infiltrationsanästhesie mit 1,7 ml Ultracain® DS und die
Kofferdamapplikation mittels Zahnseide-Ligaturen. Anschließend erfolgte die Reinigung und
Desinfektion des Zahnes 11 mittels 0,2%iger Chlorhexidindigluconat-Lösung. Nach nochmaliger
Überprüfung der Passgenauigkeit wurden der Zahn 11 und das Zahnfragment mit
Phosphorsäure-Gel Ultra-Etch® (35%ig) konditioniert. Es erfolgte die Wiederbefestigung des
Bruchstückes mit einem gefüllten Dentinadhäsiv Optibond FL®. Kleine Inkongruenzen zwischen
Zahnfragment und Zahn wurden mit Tetric Ceram® ausgefüllt. Die Ausarbeitung wurde mit
einem sichelförmigen Skapell durchgeführt. Nach Entfernung des Kofferdams erfolgte
abschießend eine Politur mit einer siliziumcarbidhaltigen Polierkelch (Okklubrush®) und die
Fluoridierung des Zahnes mit Elmex Gelee®.
12 Monate nach dem Unfall stellte sich der Patient nochmals zur klinischen Kontrolle in unsere
Klinik vor. 1 Jahr nach Trauma war der klinische Befund des Zahnes 11 unauffällig.
Konklusion:
Im Rahmen eines Fallberichtes wird die Behandlung eines 10-jährigen Patienten mit
unkomplizerter Schmelz-Dentin-Fraktur eines oberen Inzisivi geschildert. Das durch den
Patienten mitgebrachte Zahnfragment war mittels “Reattachment” wiederbefestigt worden. Der
Zeitpunkt einer invasiveren restaurativen Versorung zugunsten des adhäsiven Verbunds eigener
Zahnhartsubstanz hinausgezögert werden.
25
V6
10:02
Apexifikation traumatisierter Zähne unter Verwendung von Mineral Trixoxide
Aggregate (MTA)
Katharina Bücher, München • Jan Kühnisch, München • Christoph Kaaden, München •
Reinhard Hickel, München
Einleitung: Die Pulpanekrose stellt eine häufige Komplikation an verunfallten Zähnen dar und
erfordert in der Regel eine endodontische Behandlung An bleibenden Zähnen mit nicht
abgeschlossenem Wurzelwachstum muss zunächst aufgrund des weiten Foramen apicale eine
Apexifikation durchgeführt werden, bevor eine definitive Wurzelkanalfüllung erfolgen kann.
Immer häufiger wird die klassische Methode der Induktion einer Hartsubstanzbarriere mittels
Kalziumhydroxid durch die Verwendung von Mineral Trioxide Aggregate (MTA) als apikalen Stop
trotz erhöhten technischen und finanziellen Aufwandes abgelöst. Von Vorteil insbesondere beim
jungen Patienten liegen in der Reduktion des Gesamtbehandlungszeitraumes, die sich in einer
Verminderung der Anzahl an Behandlungssitzungen und der Frakturgefahr der medikamentös
gefüllten Zähne niederschlägt.
Da zur MTA-Apexifikation an traumatisierten Zähnen nur wenige
Längsschnittuntersuchungsergebnisse vorliegen, war es Ziel der Arbeit unsere klinischen
Ergebnisse hierzu zusammenzufassen.
Material & Methode: Insgesamt wurde an 17 verunfallten Frontzähnen bei 15 Patienten im Alter
von 6 bis 12 Jahren eine Apexifikation mit MTA nach einem standardisierten
Behandlungsprotokoll durchgeführt und systematisch nachuntersucht. Neben dem offenen
Foramen apikale (>0,6mm) wurden nur Zähne, deren Vitalitätsverlust traumatisch bedingt war,
eingeschlossen.
Ergebnisse: Über den Beobachtungszeitraum von durchschnittlich 16 Monaten (±6) zeigten 16
Zähne (94%) einen unkomplizierten Heilungsverlauf. Lediglich ein Zahn mit vorausgegangener
Kronen-Wurzel-Fraktur entwickelte eine Parodontitis apicalis mit Fistelbildung und musste
extrahiert werden. Ursächlich für den Zahnverlust waren die im µ-CT festgestellten Mikrorisse,
ein Zusammenhang mit der Behandlung wird daher ausgeschlossen.
Zusammenfassung: Aufgrund der sehr hohen Erfolgsrate der Apexifikation mit MTA in dem
betreuten Patientenkollektiv, stellt diese Methode aus heutiger Sicht die primäre
Behandlungsoption für avitale Frontzähne mit nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum dar.
V7
10:15
Digitaler Frontzahntraumabogen als Basis für Dokumentation und
wissenschaftliche Auswertungen
Puria Parvini, Frankfurt am Main • Georg-Hubertus Nentwig, Frankfurt am Main
Da es sich bei traumatischen Verletzungen der Frontzähne meist um eine Notfallsituation
handelt und die Maßnahmen der Primärversorgung die Langzeitprognose der betroffenen
Gewebe entscheidend beeinflussen, empfiehlt sich für die Erhebung der Anamnese, Befund,
Diagnostik und Therapiedokumentation die Verwendung eines dafür konzipierten,
standardisierten Frontzahntraumabogens. Dieser dient gleichzeitig als "Checkliste" für den
behandelnden Arzt.
In der Poliklinik für Zahnärztliche Chirurgie und Implantologie Frankfurt wurde zunächst ein
Bogen zur ausführlichen Dokumentation für Frontzahntraumen entworfen und praxisnah
getestet.
Um über die Dokumentation der Fälle relevante wissenschaftliche Auswertungen sowie
Statistiken zu erhalten, wurde dieser in Kooperation mit der Firma solutio GmbH digitalisiert.
Der digitale Frontzahntraumabogen und die daraus entwickelte Datenbank garantieren den
schnellen Zugriff auf die erhobenen Daten.
Neben der erwähnten Funktion eines Leitfadens für die Notfallbehandlung soll es dem
Behandler vereinfacht werden, Versicherungen oder Gerichten Auskünfte zu erteilen sowie
Röntgenbilder und Fotodokumentationen patientenbezogen über den Recall-Zeitraum zu
archivieren. Es wurden folgende Parameter erhoben:
1. Patientenangaben
2. Anamnese
3. Befunderhebung
4. Diagnose und Therapie:
5. Unterstützende Maßnahmen
6. Recall
26
V8
11:30
Zahnverletzungen bei Miniplattenosteosynthese: Einteilung,
Therapiemanagement, Komplikationen und Prognose
Tobias Vollkommer, Regensburg • Gottfried Schmalz, Regensburg • Torsten E.
Reichert, Regensburg • Oliver Driemel, Regensburg
Hintergrund: Bei der Miniplattenosteosynthese besteht trotz monokortikaler Konzeption die
Gefahr sowohl einer direkten Verletzungen der Zahnwurzeln als auch einer indirekten
Zahnschädigung durch Unterbrechung der apikalen Blutversorgung.
Ziel der Untersuchung: Die vorliegende retrospektive Studie klassifiziert unterschiedliche Typen
von Zahnwurzelschädigungen durch monokortikale Miniplattenosteosynthese bei
Unterkieferfrakuren, schlägt diagnoseabhängige Therapiemöglichkeiten vor und dokumentiert
die Überlebenswahrscheinlichkeit der geschädigten Zähne sowie deren Prognose.
Patienten und Methoden: Über einen Zeitraum von 11 Jahren waren 380 Patienten mit
Unterkieferfrakturen im bleibenden Gebiss mit Miniplatten osteosynthetisch versorgt worden,
wobei es bei 29 Patienten zu einer direkten oder indirekten Zahnwurzelschädigung gekommen
war. Diese Patienten wurden klinisch und radiologisch über einen Zeitraum von mindestens 38
Monaten nachverfolgt.
Ergebnisse: Bei den 29 Patienten konnten 4 Verletzungsmuster unterschieden werden: 13
Pulpaverletzungen oberhalb des apikalen Wurzeldrittels (Typ Ia), 6 Pulpaverletzungen im
apikalen Wurzeldrittel oder extradentale Schädigungen der apikalen Blutversorgung (Typ Ib), 4
Defekte im zentralen Wurzeldentin ohne Pulpabeteiligung (Typ II) und 6 Verletzungen des
peripheren Wurzeldentins und Wurzelzements (Typ III).
Typ Ia-Verletzungen entwickelten in 5 von 13 Fällen periapikale Entzündungen und
Desmodontalspalterweiterungen. Hier wurde einmal endodontisch behandelt, dreimal eine
Wurzelspitze reseziert und ein Zahn musste extrahiert werden. Bei drei weiteren Typ IaVerletzungen und bei 2 Typ Ib-Verletzungen wurden Zahnwurzelresorptionen beobachtet,
welche in zwei Fällen eine Vitalexstirpation bedingten. Eine von sechs Typ Ib-Verletzungen
erforderte aufgrund einer periapikalen Entzündung eine endodontische Therapie. Eine von vier
Typ II-Verletzungen verursachte eine Zahnwurzelresorption ohne Therapiebedarf. Nach Typ IIIVerletzungen wurden keine therapeutisch relevanten, pathologischen Prozesse identifiziert.
Schlussfolgerungen: Direkte oder indirekte Zahnschädigungen bei der Miniplattenosteosynthese
sind häufiger als bis dato angenommen. Das Verletzungsmuster der Zahnwurzeln nach
Miniplattenosteosynthese zusammen mit der klinischen und radiologischen Kontrolle bestimmt
den therapeutischen Behandlungsbedarf, die Komplikationsrate und die Wahrscheinlichkeit des
Verbleibs der betroffenen Zähne.
V9
11:43
Das verminderte alveoläre Trauma bei der Zahnlängsextraktion
Benno Syfrig, Luzern
Die Zahnextraktion verursacht immer ein alveoläres Trauma. Mit der Längsextraktion kann
diese
Extraktionsverletzung vermindert werden, das alveoläre Weich- und Hartgewebe wird geschont.
Gezeigt wird ein Bericht über die 6-jährige Erfahrung- und Anwendung der Längsextraktion mit
dem
Benex-System.
V 10
11:56
Intrusive Dislokationsverletzungen - Therapieoptionen und potentielle
Schwierigkeiten Gregor Castrillón-Oberndorfer, Heidelberg
Bei intrusiven Dislokationsverletzungen treten massive Gewebeschäden auf. Aufgrund der
Schwere des Traumas, zusätzlicher Verletzungen oder einer auffälligen Allgemeinanamnese
kann sich die akute Sofortbehandlung schwierig gestalten. Nach einer Übersicht über die
aktuellen Therapieempfehlungen sollen mögliche auftretende Problemstellungen anhand von 4
Fallbeispielen dargestellt und deren Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt und besprochen werden.
V 11
12:09
Zahnreplantation - bei langzeitavulsierten und trocken gelagerten Zähnen?
Christine Schwerin, Magdeburg • Klaus-Louis Gerlach, Magdeburg
Die Replantation avulsierter Zähne nach mehrstündiger trockener Aufbewahrung hat im
Allgemeinen eine schlechte Prognose. Durch eine chemische Behandlung der Wurzeloberfläche
und extraorale Wurzelfüllung sind aber in Einzelfällen gute Langzeitergebnisse möglich.
Methode: Nach Trepanation, Pulpaexstirpation und Wurzelkanalaufbereitung des Zahnes sowie
Entfernung der Wurzelhaut wird der zu replantierende Zahn in 2%iger Natriumfluoridlösung pH
5 für 20 Minuten gelagert und nach einer Wurzelfüllung mit Guttapercha replantiert und flexibel
geschient.
Es wurden bisher bei 7 Patienten 10 Zähne erfolgreich auf diese Weise behandelt. Während
27
einer Nachbeobachtungszeit von mindestens 1 bis zu 6 Jahren konnte in allen Fällen ein
funktionell und ästhetisch gutes Ergebnis ohne Ersatzresorptionen bzw. Ankylosen festgestellt
werden. Röntgenologische Verlaufskontrollen bei einem Patienten über 6 Jahre demonstrieren
die Möglichkeit eines Langzeiterfolges nach 24stündiger trockener Aufbewahrung des
avulsierten Zahnes. Fotodokumentationen zeigen beispielhaft die Wertigkeit dieser
Verfahrensweise auf.
Diese bereits von ANDREASEN beschriebene Methode ist in den Fällen zu empfehlen, bei denen
eine adäquate Sofortreplantation bzw. Aufbewahrung in einem physiologischen Medium nicht
erfolgte und zudem eine Implantatinsertion aus Kostengründen nicht möglich ist. Der mit
Natriumfluorid behandelte und replantierte Zahn stellt im bleibenden Gebiss eine mögliche
Langzeitversorgung dar. Er kann im Wechselgebiss zumindest als Platzhalter bis zu einer
definitiven Implantatversorgung dienen.
V 12
12:22
Replantation von 45 avulsierten bleibenden Zähnen: 1 Jahres Follow-up
Studie
Vivianne Chappuis, Bern • Thomas von Arx, Bern
35 Patienten mit 45 avulsierten bleibenden Zähnen wurden ein Jahr beobachtet. Alle Zähne
wurden vor der Replantation in Tetrazyklin-Lösung eingelegt. Es wurden zusätzlich SchmelzMatrix Proteine verwendet wenn die trockene Lagerungsdauer 30 Minuten überschritten hatte.
Die Zähne schiente man mit einer nicht starren Schiene zwischen 7-10 Tagen. Während der
Schienungszeit leitete man bei allen Zähnen mit einem geschlossenen Apex eine
Wurzelbehandlung ein. Bei Zähnen mit einem offenen Apex und einer idealen
posttraumatischen Lagerungszeit wurde vorerst auf eine Wurzelbehandlung verzichtet. Alle
Patienten erhielten eine systemische Antibiose mit Tetrazyklin für 10 Tage. Die Überlebensrate
der replantierten bleibenden Zähne betrug 95.6% nach einem Jahr. In 82.2% wurde eine
Wurzelbehandlung durchgeführt. Die Pulpa überlebte in keinem Fall, aber in drei Fällen konnte
eine Pulpaobliteration beobachtet werden. Parodontale Heilung wurde in 57.7% beobachtet;
42.3 % der Zähne zeigten eine externe Wurzelresorption (28.9% replacement resorption, 6.7%
infection-related resorption, 6.7% surface resorption). Das Auftreten einer Replacement
Resorption korrelierte mit der trockenen extraoralen Lagerungszeit. Verglichen mit anderen
Studien zeigte sich in dieser Untersuchung ein höherer Prozentsatz von parodontaler Heilung.
Dieses günstige Behandlungsergebnis hängt möglicherweise mit dem strikten Protokoll für eine
frühzeitige Wurzelbehandlung, den Einsatz von topischen und systemischen Tetrazyklinen und
die hohe Anzahl von ideal gelagerten Zähnen unmittelbar nach der Avulsion. Demgegenüber
steht, dass sich die Follow-up Studie nur über ein Jahr erstreckt.
V 13
12:35
Langzeitergebnisse nach autoalloplastischer Replantation avulsierter
bleibender Zähne bei Patienten im Wachstumsalter
Yango Pohl, Bonn • Andreas Filippi, Basel
Avulsierte bleibende Zähne bei Patienten im Wachstumsalter wurden nach extraoraler
retrograder Stiftinsertion replantiert. Die Zähne wurden prospektiv nachuntersucht.
Es wurden bei 29 Patienten 36 Zähne replantiert, die über mindestens 12 Monate
nachkontrolliert wurden oder die Heilungskomplikationen zeigten. Die Patienten waren zum
Zeitpunkt des Unfalls im Schnitt 10,8 Jahre alt (Median: 9,9 Jahre; 7,1- 17,6 Jahre).
Wurzelunreif waren 11 Zähne, wurzelreif 25 Zähne.
Die Beobachtungszeit betrug im Mittel 35,8 Monate (Median: 25,5 Monate; 5,1 - 100,2
Monate). 12 Zähne zeigten funktionsgerechte Heilung, 21 Zähne Ankylose/Ersatzresorption. 3
Zähne zeigten nach einem infektionsfreien Intervall von mindestens 15 Monaten späte
infektionsbedingte Resorptionen. Alle umgehend in der Zahnrettungsbox geretteten Zähne
heilten funktionsgerecht ein, unabhängig von der Lagerungsdauer (2 bis 53 Stunden). Das
sofortige physiologische Retten war signifikant mit dem Heilungsergebnis korreliert.
Nach durchschnittlich 31,4 Monaten (5,1 - 89,6 Monate) wurden 11 nicht funktionsgerecht
eingeheilte Zähne in geplanten Operationen entfernt. In 8 Fällen war die Indikation zur
Extraktion eine vorgesehene Transplantation von Prämolaren oder Milcheckzähnen, in den
anderen Fällen sollte die durch Zahnankylose verursachte Wachstumshemmung des betroffenen
Kieferabschnittes aufgelöst werden. Durch akute Infektion oder Fraktur diktierte, ungeplante
Extraktionen waren nicht erforderlich. Funktionsgerecht eingeheilte Zähne gingen nicht
verloren.
Die Kaplan-Meier-Überlebenszeitschätzung über alle Replantate betrug im Mittel 66,7 Monate
(Median: 89,6 Monate). Als einziger Faktor mit signifikantem Einfluss auf das Überleben
verblieb die geplante Folgebehandlung Transplantation. Eine nach konventioneller Systematik
beschriebene schlechtere Prognose wurzelunreifer Zähne im Vergleich zu wurzelreifen Zähnen
wurde nicht beobachtet.
Die Systematik der sofortigen Wurzelkanalbehandlung mit der Methodik der extraoralen,
retrograden Insertion von Titanstiften hat sich in der Langzeitbeobachtung bewährt. Frühe
28
infektionsbedingte Resorptionen können vollständig vermieden werden. Eine negative
Beeinflussung der parodontalen Heilung durch die längere extraorale Verweildauer bzw. die
Behandlungsabläufe wurde nicht beobachtet. Wurzelunreife Zähne profitieren in besonderem
Maße. Die Replantation unter Hoffnung auf Revaskularisation sollte vor dem Hintergrund einer
vorhersagbar sicheren und erfolgreichen endodontischen Sofortbehandlung auch bei
physiologisch geretteten Zähnen ausgesprochen kritisch hinterfragt werden.
V 14
12:48
Lückenschluss durch Mesialisation der Milcheckzähne - eine Alternative nach
traumatischem Frontzahnverlust?
Niko Bock, Gießen • Sandra Morton, Gießen • Sabine Ruf, Gießen
Einleitung: Jugendliche Patienten mit traumatischem Verlust mehrerer bleibender Frontzähne
stellen eine große zahnmedizinische Herausforderung dar. Wie auch bei Patienten mit
Nichtanlagen im Frontzahnbereich ist therapeutisch abzuwägen, ob die Lücke für eine spätere
prothetische bzw. implantologische Versorgung offen gehalten werden soll, oder ob es besser
ist die Lücken zu schließen. Beim Fehlen mehrerer Frontzähne in einem Quadranten ist ein
Lückenschluss mit bleibenden Zähnen jedoch meist nicht möglich. Eine Alternative wäre ein
Lückenschluss durch Mesialisation der Milcheckzähne.
Fallbericht: Im Folgenden wird ein achtjähriges Mädchen mit Nichtanlage der Zähne 13,12, 22
und 23 vorgestellt. Die Zähne 52 und 62 waren bereits vorzeitig verloren gegangen, die Zähne
53 und 63 jedoch in situ. Die Patientin wies außerdem ein sie ästhetisch stark
beeinträchtigendes Diastema mediale von 6mm auf. Der Behandlungsplan sah vor, das
Diastema mittels Multibracketapparatur zu schließen und die Zähne 53 und 63 zu mesialisieren,
um eine Resorption derselben durch die durchbrechenden Zähne 14 und 24 zu verhindern. Die
Milcheckzähne sollten nachfolgend so lange wie möglich als Lückenhalter in Regio 12 und 22
erhalten werden. Nach 12 Monaten konnte die interzeptive Behandlung beendet werden.
Diskussion: Durch diese interzeptive Frühbehandlung konnte für die Patientin ein enormer
Gewinn an fazialer Ästhetik, eine Verbesserung der Abbeißfunktion sowie Erhalt des alveolären
Knochens im Bereich der Nichtanlagen sicher gestellt werden. Einschränkend muss eingeräumt
werden, dass über die Langzeitprognose kieferorthopädisch bewegter persistierender
Milcheckzähne keine wissenschaftlichen Daten vorliegen.
29
Abstracts Poster
P1
Dreidimensionale radiologische Diagnostik von Zahntraumata und ihren
Spätfolgen
Dorothea Berndt, Basel • Gabriel Krastl, Basel • Andreas Filippi, Basel
Zahnunfälle sind bei Kindern und Jugendlichen häufig und erfordern schnelle und kompetente
diagnostische Entscheidungen. Das Ausmaß der Verletzungen, insbesondere der Hartgewebe
(Zahnhartsubstanzen und Knochen) sind bei der klinischen Inspektion nicht ersichtlich und
benötigen die radiologische Darstellung. Bisher war im Frontzahnbereich des Oberkiefers der
(Einzel-) Zahnfilm das bildgebende Verfahren der Wahl. Bei ausgedehnten Verletzungen wurden
Schädelübersichts- oder Panoramaschichtaufnahmen angefertigt. Für die Darstellung der zweiten
Ebene konnten Aufbissaufnahmen oder konventionelle Tomographien ergänzend erstellt werden.
Die digitale Volumentomographie ermöglicht als hochauflösendes Verfahren bei Zahnunfällen eine
genaue Diagnostik, welche die Art und den Umfang der Verletzungen sicher und mit einer einzigen
Aufnahme darstellen kann.
Zahnunfälle sind für Kinder und Jugendliche strapaziöse Ereignisse, so dass die Geduld und die
Ausdauer zur Mitarbeit eingeschränkt sind. Die digitale Volumentomographie stellt durch ihren
geringen Zeitaufwand in diesem Zusammenhang ein sinnvolles Verfahren dar, um eine gute
Kooperation der Patienten für die nach der Diagnostik anstehende Behandlung zu erreichen. Der
Zahnfilm ist nach wie vor im Frontzahnbereich des Oberkiefers das radiologische
Standardverfahren. Bei zusätzlichen Aufnahmen oder beim initialen Verdacht auf Frakturen sollte
der digitalen Volumentomographie ergänzend oder als primäre Aufnahme der Vorzug gegeben
werden.
Die digitale Volumentomographie hat sich ebenfalls zur Darstellung und Beurteilung von
Spätfolgen nach Zahnunfällen (wie Oberflächenresorptionen, zervikalen Resorptionen und
Ersatzgewebsresorptionen) als sinnvolles bildgebendes Verfahren erwiesen und stellt heute die
Basis für die Entscheidung zum Abwarten, zur Zahntransplantation, intentionellen Replantation
und Decoronation dar.
Im Folgenden soll die radiologische dreidimensionale Darstellung von verschiedenen Zahnunfällen
und deren Spätfolgen mit dem 3D-Accuitomo (Morita, Kyoto, Japan) vorgestellt werden.
P2
140 Jahre zahnärztliche Traumatologie an der Martin-Luther-Universität HalleWittenberg
Felix Schneider, Halle/Saale
Möglichkeiten der Prophylaxe von dentoalveolären Verletzungen sowie Erkenntnisse der zellulären
Heilungsvorgänge am Zahnhalteapparat und der Hartgewebsheilung spielen in der modernen
dentoalveolären Traumatologie unter dem Aspekt der Zahnrettung und Zahnerhaltung eine
zunehmende Rolle. Wo liegen die Wurzeln dieser zahnärztlichen Spezialdisziplin und wie verlief
ihre Entwicklung?
Der Blick zurück auf 140 Jahre an einer Universitätseinrichtung soll uns diese Frage klären helfen.
Beginnend mit der ersten Habilitation für Zahnheilkunde an der Vereinigten Friedrichs-Universität
Halle-Wittenberg am 20.01. 1868 durch Anton Rudolf Hohl (1838-1872) und mit dessen
praktischer und wissenschaftlicher Tätigkeit in der zahnärztlichen Traumatologie wird die
Entwicklung dieses Spezialgebietes an der Universität in Halle bis in die Gegenwart verfolgt. Dabei
wird schlaglichtartig u.a. das Wirken der Professoren Ludwig Heinrich Holländer (1833-1897),
Hans Wilhelm Körner (1862-1929), Erwin Reichenbach (1897-1973), Wolfgang Müller (geb.1933)
und Detlef Schneider (geb. 1941) und ihre Bedeutung für die zahnärztliche Traumatologie
besonders in der universitären Lehre und Ausbildung beleuchtet.
Fotos und bedeutsame wissenschaftliche Literaturhinweise vervollständigen den kurzen
historischen Abriss.
P3
Belastung juveniler Incisivi bei der stiftprothetischen Versorgung
Sebastian Mues, Bonn
Ziel dieser Arbeit war es zu untersuchen, welchen Temperatur- und Dehnbelastungen einwurzelige
Zähne mit nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum und Zustand nach tiefer Kronenfraktur
während der stiftprothetischen Versorgung ausgesetzt sind, um die getesteten Systeme auf ihre
Eignung für die Versorgung strukturell geschwächter Zähne zu untersuchen.
Die extrahierten Zähne wurden vorbereitet, mit einem Dehnungsmessstreifen und einem
Thermoelement versehen und gruppenspezifisch versorgt. Füllungskomposit, konfektionierte
Karbon-, Glasfaser- und Zirkondioxidkeramikstifte sowie individuell modellierte und gegossene
Metallstiftaufbauten kamen zum Einsatz.
Bei allen im üblichen Procedere einer Stiftprothetischen Behandlung auftretenden Arbeitsschritten
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wurden die Auftretenden Temperaturänderungen sowie die Dehnung des Zahnes gemessen.
Die zum Teil hohen ermittelten Werte für Temperatur und Dehnung lassen es zu, Empfehlungen
hinsichtlich des verwendeten Stiftsystems für den Praxisalltag auszusprechen.
P4
Bruchlastverhalten von Stiftaufbauten bei Zähnen mit nicht abgeschlossenem
Wurzelwachstum
Anett Mues, Bonn
Ziel dieser Studie war es, die Frakturfestigkeit von endodontisch versorgten Zähnen mit nicht
abgeschlossenem Wurzelwachstum und Zustand nach Kronenfraktur mit fünf unterschiedlichen
Aufbauten zu vergleichen, um Empfehlungen hinsichtlich der schwierigen prothetischen
Versorgung geben zu können.
Die extrahierten Zähne wurden vorbereitet und gruppenspezifisch versorgt. Füllungskomposit,
konfektionierte Karbon-, Glasfaser- und Zirkondioxidkeramikstifte sowie individuell modellierte
und gegossene Metallstiftaufbauten kamen zum Einsatz.
Nach dem Zementieren der Stifte und der Modellation eines Aufbaus wurden in einer
Universalprüfmaschine die Bruchlastwerte der jeweiligen Versorgungsart ermittelt.
Der Frakturwiderstand aber auch die typischen Versagensmuster der jeweiligen Restaurationsform
lassen auf eine unterschiedliche Eignung für die genannte Indikation schließen.
P5
Komplizierte Kronenfrakturen der beiden mittleren oberen Schneidezähne Therapie von Komplikationen nach Erstversorgung
Berit Muselmani, Jena • Eike Glockmann, Jena
In der Literatur werden als Ursachen für dentale Traumata hauptsächlich Stürze und
Verkehrsunfälle, gefolgt von Spiel-und Sportunfällen angegeben (Adekoya-Sofowora 2001).
Im vorliegenden Fall suchte ein 13-jähriges Mädchen nach einem Schwimmbadunfall den
zahnärztlichen Notdienst auf. An den beiden oberen mittleren Schneidezähnen war es infolge des
Traumas zur Kronenfraktur gekommen. Der Defekt umfasste Schmelz und Dentin und wies eine
breitflächige Eröffnung der Pulpa auf.
Im Rahmen der Notfalltherapie wurden beide Zähne mittels direkter Überkappung und
Kompositaufbau versorgt. Vier Monate später veranlasste die Hauszahnärztin aufgrund
persistierender Beschwerden die Überweisung an die Poliklinik für Konservierende Zahnheilkunde
des Universitätsklinikums Jena.
Bei den in unserer Poliklinik durchgeführten klinischen und radiologischen Untersuchungen wurden
ein verbreiterter Parodontalspalt an den Zähnen 11, 12 sowie 21 festgestellt. Zudem imponierte
der insuffiziente Kompositaufbau an 21. Die Sensibilitätsprüfung mittels Kältespray der beiden
mittleren Schneidezähne ergab eine verstärkte Reaktion, zudem wiesen beide Zähne eine axiale
Perkussionsempfindlichkeit auf. Der karies- und füllungsfreie Zahn 21 zeigte hingegen auf die
Kältespraytestung eine normale Reaktion, die apikale Palpation war jedoch schmerzauslösend.
Alle Zähne erschienen parodontal gesund, es bestand keine Lockerung. Zum Zeitpunkt der
Erstuntersuchung wiesen die Zähne keine Verfärbung auf. Der Patientin mit gutem
Allgemeinzustand und unauffälliger allgemeiner Anamnese gelang es nicht, den die Beschwerden
verursachenden Zahn genau zu lokalisieren.
Über die Befunde, daraus ableitbare Therapiemöglichkeiten und die mit dem Versuch einer
Erhaltung der Zähne 11, 12 und 21 verbundene Prognose wurden die Patientin und die sie
begleitende Mutter aufgeklärt.
Die Indikationsstellung für eine Wurzelkanalbehandlung erforderte im vorliegenden Fall eine
differenzierte Betrachtungs- bzw. Vorgehensweise. Während 4 Monate nach dem Unfall die
endodontische Therapie für den Erhalt der mittleren Schneidezähne das Mittel der Wahl darstellte,
kommt der engmaschigen Kontrolle und Nachsorge des Zahnes 12 eine entscheidende Rolle zu.
P6
Konservierende Versorgung eines komplexen dentalen Traumas - Ergebnis
nach vier Jahren
Jan Kühnisch, München • Katharina Bücher, München • Christoph Kaaden, München •
Reinhard Hickel, München
Ziel des vorliegenden Fallberichtes ist es, neben der Darstellung der Primärversorgung auch die
Notwendigkeit eines engmaschigen Recalls zu unterstreichen. Die Erstvorstellung des 15-jährigen
Patienten an der Poliklinik für Zahnerhaltung erfolgte fünf Tage nach dem Verkehrsunfall, der
unfallchirurgischen Erstversorgung der linksseitigen Oberarm-/Schulterfrakturen sowie nach
Draht-Komposit-Schienung der gelockerten Zähne durch die MKG-Chirurgie. Mit der klinischenröntgenologischen Befundaufnahme wurden folgende Diagnosen gestellt: Zahn 11 - komplizierte
Kronenfraktur, Fraktur im mittleren Wurzeldrittel; Zahn 21 und 22 - unkomplizierte
Kronenfraktur. Die Zahnlockerung wurde mit Grad 1 für Zahn 11 und Grad 2 für Zahn 21 durch
den erstversorgenden Behandler angegeben. Die konservierende Versorgung erfolgte in
mehrenden Etappen. 1.) Bei der Erstvorstellung 5 Tage post-traumatisch wurde die direkte
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Überkappung an Zahn 11 (Ca(OH)2-Suspension, Ca(OH)2-Liner und adhäsive Abdeckung der
Dentinwunde) vorgenommen. Die pulpanahen Dentinwunden der Zähne 21 und 22 wurden in
Adhäsivtechnik erstversorgt. 2.) An die Entfernung der Draht-Komposit-Schienung sieben Wochen
post-traumatisch schloss sich die direkte Kompositrestauration der Zahnkronen an. 3.) Im
Rahmen der weiteren Betreuung stand die Verlaufskontrolle der verunfallten Zähne im
Vordergrund. Nach 14 Monaten wurde der Vitalitätsverlust des Zahnes 21 mit einer begleitenden
Parodontitis apicalis chronica gesichert. Die Trepanation des Zahnes 21 offenbarte eine
vollständige Pulpanekrose. Nach Aufbereitung, Reinigung, Desinfektion und Obturation des
Wurzelkanals erfolgte die vollständige Ausheilung der apikalen Entzündung. 4.) Die weiteren
Kontrolluntersuchungen ergaben keine weiteren Hinweise auf mögliche Komplikationen bzw.
weitere Unfallfolgen. Der Fallbericht verdeutlicht einerseits, dass die konservative,
pulpaerhaltende Versorgung des Zahnes 11 vier Jahre post-traumatisch als erfolgreich eingestuft
werden kann und anderseits engmaschige Kontrolluntersuchungen notwendig sind, um mögliche
Spätfolgen frühzeitig zu erkennen.
P7
Therapie externer entzündlicher Wurzelresorptionen nach Avulsion - Ein
Fallbericht
Thomas Ebert, Erlangen • Christine Berthold, Erlangen
Anamnese
Die Patientin erlitt im Oktober 2005 im Alter von 8,5 Jahren eine Avulsion aufgrund eines
Badeunfalls. Der Zahn wurde laut Anamnese nach 90minütiger trockener Lagerung replantiert und
für sechs Wochen mittels Drahtbogenschiene fixiert, eine endodontische Therapie sowie
Verlaufskontrollen erfolgten nicht. Anfang April wurde die Patientin wegen einer Schwellung im
Vestibulum in regio 11 bei ihrem Hauszahnarzt vorstellig, es erfolgte eine Stichinzision und die
Extraktion des Zahnes wurde geplant.
Ausgangssituation
Mit der Bitte um eine zweite Meinung wurde die Patientin in unserer Poliklinik vorgestellt. Die
klinische Untersuchung ergab einen positiven Perkussionstest sowie einen dumpfen
Perkussionston am Zahn 11 bei gleichzeitiger negativer Sensibilität sowie eine Lockerung II°. Im
angefertigten Röntgenbild zeigten sich eine apikale Aufhellung sowie ausgeprägte externe
entzündliche Wurzelresorptionen insbesondere in der apikalen Region mit Reduktion der
Wurzellänge auf etwa zwei Drittel. Nach Aufklärung der Eltern über die Ausgangssituation sowie
möglicher Behandlungsoptionen (Versuch des Erhaltes durch Endodontie, Milcheckzahn- oder
Prämolarentransplantation, Decoronation, Extraktion) wurde die endodontische Therapie
eingeleitet.
Therapie
Der Zahn wurde trepaniert und nach endometrischer Längenbestimmung und Reinigung des
Kanals wurde Kalziumhydroxid als medikamentöse Einlage platziert. Nach einer Woche war die
Patientin beschwerdefrei, die medikamentöse Einlage wurde nochmals gewechselt. Über einen
Zeitraum von 21 Monaten wurden Langzeiteinlagen mit Kalziumhydroxid mit dem Ziel der
Apexifikation, der Desinfektion des endodontischen Systems sowie der Ausheilung der apikalen
Parodontis durchgeführt. Nach erfolgreicher Ausheilung der knöchernen apikalen Läsion, jedoch
unvollständiger Bildung einer apikalen Hartsubstanzbarriere wurde diese mittels eines apikalen
Plugs aus MTA generiert. Nach erfolgter Aushärtung des MTA wurde zur Prävention einer
Querfraktur des vorgeschädigten Zahnes ein individuell angepasster Glasfaserstift adhäsiv
befestigt.
Ergebnis und Prognose
Durch die endodontische Therapie erfolgte eine röntgenologisch und klinisch nachweisbare
vollständige Ausheilung der apikalen knöchernen Läsion, eine Stagnation der externen
Wurzelresorptionen sowie die Ausbildung eines normalen Parodontalspaltes. Die Lockerung des
Zahnes ist seit Therapiebeginn rückläufig, derzeit differieren die Periost-Werte lediglich um drei
Einheiten im Vergleich zum unverletzten Nachbarzahn. Perkussionston und -empfindlichkeit sind
unauffällig und entsprechen den Nachbarzähnen, Anzeichen einer
Alveolarfortsatzwachstunshemmung infolge einer Ankylose sind nicht vorhanden.
Der zum Zeitpunkt der Erstvorstellung zur Extraktion terminierte Zahn 11 konnte bisher zwei
Jahre erhalten werden. Aufgrund der Ergebnisse der Nachuntersuchung ist von einer günstigen
Langzeitprognose auszugehen unter der Voraussetzung, dass keine Ersatzresorptionen auftreten
oder ein Folgetrauma stattfindet. Weitere Verlaufskontrollen sind im drei- bis sechsmonatigen
Abstand geplant.
Diskussion
Nach Avulsion führt die retrograder Infektion des Wurzelkanalsystems zu entzündlichen externen
Wurzelresorptionen, die ohne endodontische Intervention progressiv fortschreiten. Im
vorliegenden Fall waren die Resorptionen hauptsächlich apikal lokalsiert mit der Folge eines weit
offenen Foramen apicale. Eine klassische Wurzelkanalfüllung war nicht möglich. Mit dem Ziel der
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Hartsubstanzbarrierebildung wurde eine Langzeitapexifikation mittels Kalziumhydroxid versucht
und nachfolgend durch die Applikation eines MTA-Plugs vervollständigt. Vorteil der Apexifikation
mittels MTA im Vergleich zu Kalziumhydroxideinlagen ist eine einzeitige Generierung der
Hartsubstanzbarriere, Nachteile sind mögliche Verfärbungen, Materialkosten sowie eine relativ
anspruchsvolle Applikationstechnik. Nachteile der Langzeitapexifikation mittels Kalziumhydroxid
sind die erhöhte Frakturanfälligkeit der Zähne sowie die notwendige Patientencompliance. Eine
adhäsive interne Stabilisierung dieser Zähne mittels Komposit oder adhäsiv befestigter
Glasfaserstifte erscheint daher sinnvoll.
Im Rahmen der Nachkontrollen wurde kein Hinweis auf eine Ankylose gefunden, die jedoch nach
90miütiger trockener Lagerung des Zahnes vor Replantation sicher zu erwarten wäre.
Möglicherweise konnte die Interposition von Granulationsgewebe im Rahmen der Entzündung die
Entwicklung von Ersatzresorptionen verhindern und die Ausbildung eines neuen parodontalen
Ligaments begünstigen.
P8
Erfolgreiche Apexifikation nach komplizierter Frontzahnfraktur und
mehrtägiger Pulpaexposition.
Clemens Bottenberg, Euskirchen
Der vorliegende Fall beschreibt den klinischen Verlauf eines kompliziert frakturierten Frontzahnes,
dessen adäquate zahnmedizinische Versorgung erst nach 3 Tagen stattfand.
Das Problem der meisten Zahntraumata liegt erfahrungsgemäß in der Lokalisation der
zahnmedizinischen Erstversorgung und dem Alter der Patienten. Außerhalb der universitären
Institution ist die Traumatologie in der freien Praxis wirtschaftlich kaum vertretbar, die
eingeschränkte Compliance der jugendlichen Patienten lässt zumeist nur zeitintensive oder
eingeschränkte Behandlung zu.
Auch im vorliegenden Fall empfahl der notdiensthabende Zahnarzt die Extraktion.
In der vorliegenden Falldarstellung möchte der Autor zeigen, dass es selbst unter ungünstigen
Voraussetzungen (mehrtägige Pulpaexposition, kein Kofferdam) möglich war, den im Alter von
sieben Jahren frakturierten 21 mit offenem foramen bis zur vollständigen Apexifikation zu
erhalten.
Die Behandlung erfolgte durchweg konservativ. Nach Vitalamputation des coronalen
Pulpengewebes wurde durch Calciumhydroxid (Calxyl) überkappt, mit Harvard ein
bakteriendichter Wundverschluß geschaffen und mittels Flow-Composit provisorisch versorgt. Im
Laufe einer mehrjährigen Verlaufskontrolle kam es sowohl im coronalen Pulpenbereich zur
Ausbildung einer Hartsubstanzbrücke, als auch im apikalen Bereich zur Ausbildung eines foramen
apikale.
Es wurden nur die in den meisten Zahnarztpraxen vorhandenen Materialien verwendet und selbst
die eingeschränkte Compliance ließ sich, zugegebener Maßen zeitintensiv, überwinden.
P9
Langzeitkontrollen nach apikaler MTA-Applikation zur einzeitigen Apexifikation
bei traumatisch geschädigten Zähnen
Benjamin Blome, Bonn • Victor Sobarzo, Bonn
Bei Zähnen mit nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum, deren Pulpagewebe irreversibel
geschädigt wurde, stellt sich meistens eine Unterbrechung in der Wurzelausbildung ein. In einem
solchen Fall ist ein iatrogener Verschluss des Apex nötig, eine Apexifikation.
Diese Fallberichtserie beinhaltet 9 Fälle von Oberkieferinzisivi und einen Unterkieferprämolaren
bei 10 Patienten zwischen 7 und 14 Jahren mit einer irreversiblen Schädigung der Pulpa der
entsprechenden Zähne. Bei allen 10 Fällen war eine Trepanation der Zähne notwendig und das
Wurzelwachstum nicht abgeschlossen.
In der letzten Untersuchung nach mindestens 25 Monaten waren alle Zähne frei von klinischen
Symptomen und im Röntgenbild waren keine Anzeichen apikaler Entzündungssymptome zu
erkennen. Ebenso war bei keinem Zahn eine Resorption der Wurzeloberfläche erkennbar.
Die einzeitige Apexifikation mit MTA kann bei Zähnen mit nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum
und offenem Apex eine erfolgreiche zeitsparende Alternative zu der mehrzeitigen Behandlung mit
Calciumhydroxid darstellen.
P 10
Replantation von parodontal kompromittierten Zähnen nach extraoraler
Wurzelkanalbehandlung und unter Anwendung von Emdogain
Benjamin Blome, Bonn • Yango Pohl, Bonn
Parodontal stark vorgeschädigte Zähne sind aufgrund ihres hohen Lockerungsgrades, oft
vollständig fehlenden knöchernen Attachments und einer teilweise vorzufindenden Supraposition
sehr schwierig zu erhalten. Die Möglichkeit, diese Zähne durch intentionelle Replantation zu
erhalten, ist mehrfach in der Literatur beschrieben.
Es werden 4 Fallberichte präsentiert. Die betroffenen Zähne waren stark gelockert, wiesen fast
kein knöchernes Attachment mehr auf und standen alle in deutlicher Supraposition. Die Erhaltung
33
durch konventionelle Behandlungen war nicht mehr gegeben. Die Zähne wurden extrahiert und
extraoral mit einer orthograden Wurzelkanalfüllung (Thermafil) versehen. Die Wurzeloberflächen
wurden vollständig kürettiert und mit Pref-Gel konditioniert. Die Restalveole wurde von
Granulationsgewebe befreit, der Fundus mit chirurgischen Bohrern vertieft. Nach Applikation von
Emdogain auf die Wurzeloberfläche und in die Alveole wurden die Zähne in geringe Infraposition
replantiert und geschient.
Die Fälle wurden bis zu 18 Monate klinisch und radiologisch nachkontrolliert. Kein Zahn ging
bisher verloren. Die Heilung gestaltete sich komplikationslos. Nach mehreren Wochen zeigten die
Zähne klinische Anzeichen einer Ankylose. Resorptionen der Zahnwurzeln waren frühestens nach
12 Monaten radiologisch zu beobachten und nur periapikal lokalisiert. Die Sondierungstiefen
waren deutlich reduziert. Kein Patient berichtete in der Folgezeit über Schmerzen an den
behandelten Zähnen. Alle Patienten waren hochzufrieden mit dem Ergebnis.
Extraktion und Replantation ermöglichen ein vollständiges Debridement der Wurzel und das
Einstellen des Zahnes in ein reguläres Okklusionsniveau. Die extraorale Wurzelkanalbehandlung
verhindert eine Infektion im Endodont und damit infektionsbedingte Resorptionen. Die Ankylose
ist gewollt und dient der Stabilisierung des Zahnes. Die Anwendung von Emdogain soll die zu
erwartenden Ersatzresorptionen minimieren bzw. deren Voranschreiten verlangsamen. Die
Methode ermöglicht den temporären, wahrscheinlich mehrjährigen Erhalt von Zähnen, die aus
parodontalen Gründen verloren wären.
P 11
Sofortimplantation bei Frontzahntrauma. Ein komplexer Fallbericht.
Steffen Schneider, Berlin • Axel Bumann, Berlin
Um bestmögliche ästhetische Ergebnisse im Frontzahnbereich zu erreichen, wird die
Sofortimplantation als Therapiealternative genauso häufig diskutiert wie favorisiert. Als
Sofortimplantation wird dabei das Einbringen eines Implantates in die frische Extraktionsalveole
verstanden. Ziel ist es, hiermit die Knochenresorption zu reduzieren und dadurch die natürliche
Weichgewebskonfiguration zu erhalten.
Die wichtigste Indikation für Sofortimplantate stellen traumatisch bedingte Zahn- oder
Zahnwurzelfrakturen sowie Luxationen dar. Dem Oberkiefer-Frontzahnbereich kommt hierbei die
größte Bedeutung zu.
Die klinische Falldarstellung beschreibt das Vorgehen von der präoperativen Planung bis zur
definitiven Versorgung von zwei oberen zentralen Schneidezähnen bei einer jugendlichen Patientin
infolge komplizierter Zahnwurzelfrakturen mit Certain-Prevail-Implantaten (Biomet 3i). Besonders
die Bedeutung der präoperative Diagnostik mittels 3D-Verfahren (i-Cat) und die Möglichkeiten der
definitiven Versorgung von Implantaten mit individualisierten Keramikabutments und
Zirkonkronen wird dabei dargestellt und kritisch bewertet.
P 12
Sofortbelastung eines Implantates in Regio 21 zwei Tage nach traumatisch
bedingtem Zahnverlust
Puria Parvini, Frankfurt am Main • Misha Krebs, Frankfurt am Main • Georgia Trimpou,
Frankfurt • Georg-Hubertus Nentwig, Frankfurt
Einleitung
Das folgende klinische Fallbeispiel demonstriert eine einfache Möglichkeit, nach traumatisch
bedingtem Zahnverlust sowohl die beteiligten Weich- als auch Hartgewebsstrukturen zu erhalten.
Material und Methodik
Ein 42-jähriger Patient verlor Zahn 21 aufgrund eines Traumas. Da wegen inadäquater
Aufbewahrung (>24h trockene Lagerung) eine ankylotische Einheilung bevorstand, lehnte der
Patient die Reposition ab. Zahn 21 wurde auf Gingivaniveau dekapitiert und über der
Extraktionsalveole an einer Drahtbogen-Kunststoffschiene befestigt, die gleichzeitig zur
Stabilisierung des gelockerten Zahns 11 diente. Dadurch wurde ein Kollaps der marginalen
Gingivamanschette vor der bevorstehenden Implantation vermieden, die zwei Tage später
erfolgte. Die dekapitierte Zahnkrone wurde von retrograd ausgehöhlt und mit selbsthärtendem
Acrylat ausgefüllt, bevor sie als provisorischer Kronenersatz auf ein im Vorfeld ausgewähltes
Ankylos®-Standard-Abutment zementiert wurde. Das Provisorium stand während der
Einheilungsphase außer Okklusion. Aufgrund des dünnen Phänotyps der marginalen Gingiva
wurde ein CERCON®-Abutment aus Zirkoniumoxid verwendet, um später eine vollkeramische
Krone eingliedern zu können.
Ergebnisse
Das Ergebnis der chirurgisch-prothetischen Therapie ist eine ästhetische Restauration des oberen
Inzisivus mit Erhaltung des Emergenzprofiles, das durch den natürlichen Zahn als befestigte
provisorische Krone definiert und ausgeformt wurde.
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P 13
Replantation avulsierter und frakturierter Zähne nach atraumatischer
Extraktion mit dem Benex® Extraktions-Set
Puria Parvini, Frankfurt am Main • Georg-Hubertus Nentwig, Frankfurt am Main
Einleitung
Nahezu jedes Frontzahntrauma geht mit der Verletzung der Zahnhartsubstanzen, des Parodonts
und des Alveolarknochenes einher. Daher steht die Erhaltung und Schonung der umgebenden
Strukturen bei der Erstversorgung im Vordergrund. Der folgende Fall demonstriert eine neue
technische Methode, die die schonende Entfernung eines frakturierten Wurzelrestes vor
Replantation des koronalen Zahnanteils ermöglicht.
Material und Methoden
Ein 16-jähriger Patient, der durch einen Stoß gegen die beiden rechten oberen Inzisivi getroffen
worden war, stellte sich mit avulsiertem Zahn 12 und im apikalen Drittel frakturiertem Zahn 11 in
unserer Abteilung vor. Der totalluxierte Zahn war in einem speziellen Nährmedium (Dentosafe®)
gelagert.
Zunächst wurde das koronale Fragment von 11 entfernt und der apikale Anteil mit Hilfe des
Benex®-Sets extrahiert, bevor Im koronalen Anteil eine Bohrung ange-legt und in diese ein
normierter Titanstift inseriert wurde.
Der avulsierte Zahn wurde danach in seiner ursprüng-lichen Position replantiert und unter
Berücksichtigung der Antagonisten und Nachbarzähne ausgerichtet.
Die Schienung der Frontzähne für 10 bis 14 Tage erfolgte mit einem adhäsiv befestigtem
Metallsplint. Im Anschluß wurde eine endodontische Behandlung des seitlichen Inzisivus
durchgeführt.
Ergebnisse
Die parodontale Heilung des replantierten Zahns 21 wird aufgrund der physiologischen Lagerung
in der Zahnrettungsbox (Dentosafe®) begünstigt. Das Benex® -System erwies sich als hilfreich
bei der schonenden Entfernung des apikalen Frabmentes 11, was ebenfalls der parodontalen
Regeneration des durch den Wurzelstift stabilisierten koronalen Fragmentes zugute kommt.
Schlußfolgerung
Die Langzeitprognose von Zähnen nach Replantation hängt davon ab, ob im weiteren Verlauf
Wurzelresorptionen vermieden werden können. In Fällen wie dem hier vorgestellten bietet das
gewählte Vorgehen optimale Voraussetzungen für eine physiologische, parodontale Regeneration.
P 14
Transplantation von Prämolaren bei ausgeprägtem Knochendefizit - eine
interdisziplinäre Aufgabe
Yango Pohl, Bonn • Sandra Morton, Gießen • Silke Marie Nies, Gießen • Sabine Ruf,
Gießen
Komplikationen nach Frontzahntrauma sind häufig. Zahnverluste, Infektionen und - im
Wachstumsalter - ankylosebedingtes Sistieren der alveolären Vertikalentwicklung können zu
ausgeprägten Knochen- und Weichgewebsdefiziten führen. Vor späteren, meist erst nach
Abschluss des Wachstums möglichen implantologischen oder prothetischen Therapien müssen die
Gewebsdefizite, sofern überhaupt möglich, mit sehr komplexen und aufwändigen Augmentationen
ausgeglichen werden.
Unter bestimmten Bedingungen können Prämolarentransplantate verlorene oder absehbar
verloren gehende Oberkieferinzisiven ersetzen. Die Entscheidung zur Transplantation ist dann
einfach, wenn ein Engstand das Entfernen von Prämolaren notwendig macht. Ohne eine solche
Indikation besteht das Dilemma, dass in der Donorregion gesunde Zähne entfernt werden, die bei
der Transplantation prinzipiell einem Verlustrisiko unterliegen. Bereits die Indikationsstellung
erfordert eine interdisziplinäre Abschätzung der Vor- und Nachteile der verschiedenen
Therapieoptionen im Oberkieferfrontzahngebiet unter Berücksichtigung von Funktion, Ästhetik und
Aufwand sowie patienten- und behandlerimmanenten Faktoren. Die fachübergreifende
Zusammenarbeit ist auch zwingend bei Therapieplanung und -durchführung. Mehrere Fallberichte
demonstrieren die Chancen, die sich durch die Transplantation von Prämolaren in ausgeprägte
Defektsituationen ergeben: Ohne jegliche Augmentation wird vertikaler Knochenzugewinn von
mehreren Millimetern beobachtet, Interdentalpapillen sind meist exzellent ausgebildet.
Prämolarentransplantationen sind auch bei ausgeprägten Gewebsdefiziten eine verlässliche und
vergleichsweise einfache Therapieoption. Die Transplantate induzieren Knochenwachstum,
Augmentationen sind nicht erforderlich. Die Langzeitergebnisse sind überragend. Mit den Vorteilen
des relativ einfachen Ausgleichs der Gewebsverluste, der erreichbaren Ästhetik und der frühen
Rehabilitation in der Oberkieferfront sind Prämolarentransplantationen auch dann sinnvoll, wenn
keine kieferorthopädische Extraktionsindikation gegeben ist und Zahnersatz in der Donorregion
notwendig wird. Eine enge, fachübergreifende Zusammenarbeit zwischen den zahnmedizinischen
Disziplinen ist Voraussetzung für adäquate Entscheidungsfindung und erfolgreiche Therapie.
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P 15
Kindliches Frontzahntrauma mit Früh- und Spätfolgen - ein Patientenbericht
Susanne Wriedt, Mainz • Bilal Al-Nawas, Mainz • Katy Al-Nawas, Mainz • Joachim
Wegener, Mainz
Fragestellung:
Gehen als Früh- oder Spätfolgen eines Frontzahntraumas Zähne verloren, so stellt sich die Frage
des kieferorthopädischen Lückenschlusses durch Mesialisieren der distalen Zähne oder des
Offenhaltens der Lücke für eine prothetische Versorgung. Je nach kieferorthopädischer Anomalie,
noch ausstehendem Kieferwachstum, sowie Aussehen und Lage der benachbarten Zähne wird die
Entscheidung pro oder kontra Lückenschluss fallen.
Patientenbericht:
Nach einem Unfall wurde bei einem 9-jährigen Jungen der Verlust des Zahnes 22 und eine
anschließende beginnende Resorption der Wurzel des Zahnes 21 diagnostiziert. Ein Jahr später
stellte sich der Patient zur kieferorthopädischen Beratung vor. Da aufgrund gravierender
Engstände eine kieferorthopädische Extraktionstherapie angezeigt war, wurden die Zähne 14, 34
und 44 entfernt. Nach Steuerung des Zahndurchbruchs und Einstellung der Bisslage mittels FKOGerät, erfolgte der Lückenschluss mittels festsitzender Multibracketapparatur. Bei der Korrektur
der Frontzahnstellung wurden bewusst die oberen Frontzähne auf gleicher Höhe und nicht im
Sinne der Ackermannschen Stufe aufgestellt, um die Asymmetrie durch die Einstellung des
Zahnes 23 an die Stelle 22 ästhetisch zu kompensieren. Bei der Positionierung des Zahnes 23
wurde auf die Einstellung einer regelrechten Gruppenführung geachtet. Das erreichte Ergebnis
wurde mittels Retentionsplatten retiniert. Bei einer Kontrolluntersuchung 13 Jahre nach dem
Trauma war die Resorption der Wurzel des Zahnes 21 so weit fortgeschritten, dass eine Lockerung
Grad II vorlag. Es wurde eine Sofortimplantation vorgenommen.
Schlussfolgerung:
Sowohl Früh- als auch Spätfolgen nach kindlichem Frontzahntrauma können ohne nennenswerte
Wachstumshemmung funktionell und ästhetisch gut behoben werden, wenn die Therapie in enger
interdisziplinärer Absprache durchgeführt wird und eine engmaschige Kontrolle, besonders in
Bezug auf Wurzelresorptionen oder Ankylosen, bis zum Wachstumsende gewährleistet ist.
P 16
Frontzahnverletzungen mit Parodontbeteiligung im Patientengut der ZMKKlinik Mainz von 1997 bis 2006
Susanne Wriedt, Mainz • Monika Martin, Mainz • Heiner Wehrbein, Mainz
Fragestellung:
Anhand einer retrospektiven Untersuchung sollten Häufigkeit, Art und Verteilung verschiedener
Frontzahnverletzungen mit Schädigung des Parodontiums eruiert werden.
Material und Methode:
Aus computererfassten Daten der ZMK-Klinik der Universität Mainz konnten aus den Jahren 1997
bis 2006 die Erstversorgungen von 734 Patienten mit insgesamt 1361 traumatisch geschädigten
Front- und Eckzähnen entnommen werden.
Ergebnisse:
Während 87% der Traumata das bleibende Gebiss betrafen, wurden in 13% der Fälle das
Milchgebiss geschädigt. Knapp 2/3 der verunfallten Patienten waren Jungen; bei 87% aller
Patienten waren die Zähne des Oberkiefers betroffen. Mit 65,3% waren die oberen mittleren
Inzisiven die am häufigsten betroffenen Zähne. Während im Oberkiefer vor allem laterale
Luxationen (37%) gefolgt von Subluxationen zu finden waren, lagen im Unterkiefer in 48%
Subluxationen vor. Auch bei traumatisierten Milchfrontzähnen wurden in knapp der Hälfte aller
Fälle laterale Luxationen festgestellt.
Schlussfolgerung:
Obere mittlere Inzisiven bei unter 15-jährigen Jungen sind die am stärksten durch ein Trauma
gefährdeten Zähne. Da in der dann noch ausstehenden pubertären Wachstumsphase
Traumafolgen (Zahnverlust, Ankylose) weitreichende Folgen haben können, sollte schon
prophylaktisch durch Tragen eines passenden Mundschutzes bei sportlicher Betätigung und durch
kieferorthopädische Korrektur der Frontzahnstellung versucht werden, typische Unfallrisiken
auszuschalten. Sollten dennoch Traumata auftreten, so sind sorgfältige Diagnostik und
interdisziplinäre Therapie notwendig.
P 17
Langzeitfolgen nach kindlichem Zahntrauma - eine Kontrolluntersuchung von
41 Patienten
Susanne Wriedt, Mainz • Monika Martin, Mainz • Heiner Wehrbein, Mainz
Fragestellung:
Es sollte bei Kontrollen nach Abschluss des Wachstums geklärt werden, wie häufig nach einem
kindlichen Trauma Hemmungen der Kieferentwicklung zu finden sind. Außerdem sollte die
Überlebensrate der traumatisierten Zähne und die ästhetische Rehabilitation beurteilt werden.
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Material und Methode:
87 Patienten, die bis zum Alter von 9 Jahren ein Frontzahntrauma mit Parodontalbeteiligung
erlitten hatten und die nun mindestens 16 Jahre alt waren, wurden nach positiver Ermittlung der
Adresse angeschrieben. 41 Patienten mit insgesamt 68 traumageschädigten bleibenden Zähnen
konnten klinisch und mit Modell- und Fotodokumentation nachuntersucht werden. Die Stellung
des traumatisierten Zahnes im Bezug zur Gegenseite wurde in den 3 Ebenen anhand von Modellen
quantifiziert. Sensibilitätsprobe, Perkussionsschall und -empfindlichkeit, Form und Farbe der
traumatisierten Zähne wurden bestimmt.
Ergebnisse:
82% der Traumata betrafen die obere Dentition. 45% der traumatisierten Zähne wurden
subluxiert, fast 30% luxiert.; 16% erlitten eine Avulsion. Zur Zeit der Nachkontrolle (MW 17,0
Jahre nach Traumaereignis) befanden sich noch 57% der traumatisierten Zähne in situ. Direkt
posttraumatisch gingen 7,4% der Zähne verloren; die anderen 35,6% mussten im Laufe der Zeit
(bis zu 16 Jahre post Trauma) aufgrund von fehlgeschlagenen Wurzelfüllungen,
Wurzelresorptionserscheinungen oder Ankylosen entfernt werden. Es fanden sich keine
nennenswerten funktionellen Abweichungen. Auch Wachstumshemmungen im Alveolarbereich
waren meist nicht zu finden; ein Patient, dessen traumatisierte Zähne einen helleren
Perkussionsschall aufwiesen, zeigte eine Infraposition der betroffenen Zähne. Bezüglich der
ästhetischen Gestaltung der prothetischen Arbeiten und der Farbe traumatisierten Zähne waren
die Patienten mit dem Ergebnis zufrieden; 3 Zähne, die allerdings Hinweise auf eine Pulpanekrose
bzw. auf Wurzelkanalobliteration zeigten, wichen stärker in ihrer Farbgebung von den
Nachbarzähnen ab.
Schlussfolgerung:
Nach einem kindlichen Frontzahntrauma lassen sich bei zeitgerechter, dem Trauma
entsprechender interdisziplinärer Behandlung und häufigen Kontrollen bis zum Wachstumsende,
besonders bezüglich auftretender Ankylosen, negative Folgen für Wachstum, Funktion und
Ästhetik so weit minimieren, dass für ein Patient und Behandler zufriedenstellendes Ergebnis
erreicht werden kann.
P 18
Spätfolgen nach Frontzahntrauma im Milchgebiss - Fallbericht
Ina Manuela Schüler, Jena • Berit Muselmani, Jena • Roswitha Heinrich-Weltzien, Jena
Eine 9jährige Patientin wurde vom städtischen zahnärztlichen Bereitschaftsdienst nach Inzision
eines Abszesses in regio 12 - 22, Drainage und Antibiose in unsere Klinik überwiesen. Das
klinische Bild zeigte eine leichte Schwellung der Oberlippe, einen fehlenden Zahn 11 und ein nach
anterior abgeknicktes Kronenfragment, das weniger als ein Drittel der gesamten klinischen
Kronenlänge des Zahnes 21 ausmachte. Die seitlichen Schneidezähne waren regelrecht und dem
Alter entsprechend durchgebrochen. Alle Milch- und vorhandenen bleibenden Zähne waren
kariesfrei. Anamnestisch wurde ein Frontzahntrauma im Alter von 1,5 Jahren eruiert. Nach
Angaben der Mutter der Patientin hatte der Hauszahnarzt bislang keine Behandlungsmaßnahmen
auf Grund des fehlenden Zahnes 11 und des partiellen und seit Jahren stagnierenden Durchbruchs
des Zahnes 21 ergriffen.
Der Zahnfilm ließ in regio 11 ein Mehrfachgebilde und in regio 21 einen regelrecht ausgebildeten
Zahn mit einem hartgeweblich verbundenen abgewinkelten Kronenfragment erkennen, was
ebenfalls klinisch sichtbar war. Das koronale Pulpakavum wies einen röntgendichten
kugelförmigen Schatten auf; eine apikale Aufhellung lag nicht vor. Nach der operativen
Entfernung des Mehrfachgebildes von drei verbackenen Zahnkronenanteilen kam es nach guter
Wundheilung in regio 11 zu einer Fistelbildung am Zahn 21.
Nach der Trepanation des Zahnes wurde im Rahmen der Wurzelkanalbehandlung ein Dentikel aus
dem Pulpakavum entfernt. Da die Fistel trotz wiederholter Spülungen (Natriumhypochlorit) und
medikamentöser Einlagen (Kalziumhydroxid) persistierte, wurde nach Rücksprache mit dem
Kieferorthopäden der Zahn extrahiert und temporär eine Kinderprothese eingegliedert.
Therapieziel ist ein orthodontischer Lückenschluss mit nachfolgender adhäsiver Umgestaltung der
seitlichen Schneide- und Eckzähne sowie die erforderlichen Ausgleichsextraktionen im Unterkiefer.
Die Fraktur des abgeknickten Kronenfragmentes des Zahnes 21 offenbarte eine klinisch
strukturgestörte Zahnhartsubstanz. Die therapierefraktäre Fistelbildung lässt daher vermuten,
dass mikrostrukturelle Kommunikationen zwischen dem Pulpakavum und der Mundhöhle
bestanden haben könnten, die weder klinisch noch röntgenologisch diagnostizierbar waren. Die
histologische Aufarbeitung des Zahnes 21 soll über mögliche morphologische Veränderungen
Aufschluss geben. Weiterhin wird die histologische Befundung des Mehrfachgebildes und des
Dentikels die Struktur der beteiligten Zahnhartgewebe aufzeigen.
37
P 19
Ursachen und Häufigkeit dentoalveolärer Verletzungen unter besonderer
Beachtung der Avulsionen
Christin Müller, Greifswald • Axel Schriewer, Greifswald • Wolfgang Sümnig, Greifswald
Problem und Zielstellung:
Ein traumatischer Frontzahnverlust zieht häufig Beeinträchtigungen der Sprache, der
Physiognomie, der Kaufähigkeit, der Ästhetik und auch der Psyche besonders bei Kindern und
Jugendlichen nach sich. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, anhand des traumatologischen
Patientengutes des Zentrums für Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten der Ernst-Moritz-ArndtUniversität Greifswald, die Ursachen und die Häufigkeit des Auftretens sowie Arten der
dentoalveolären Verletzungen und deren Therapie darzustellen. Dabei wurde den Avulsionen der
Frontzähne besondere Aufmerksamkeit gewidmet.
Material und Methode:
Die Untersuchung umfasste den Zeitraum von 1993 bis 2003. Es wurden alle zahnärztlich,
kieferorthopädisch und kieferchirurgisch behandelten Patienten nach folgenden Kriterien
ausgewählt: Zahnverlust, Zahnhartsubstanzverletzungen, Wurzelfrakturen, In- und Extrusion,
laterale Luxation, Subluxation und deren Kombinationen. Die Daten wurden sowohl den
ambulanten als auch stationären Unterlagen entnommen.
Ergebnisse:
Insgesamt wurden 172 Patienten mit dentoalveolären Verletzungen registriert und ausgewertet.
In der Mehrzahl der Fälle waren mehrere Zähne mit unterschiedlichen Diagnosen betroffen
(n=454). Am häufigsten waren Zahnlockerungen mit 45% zu beobachten. Es zeigte sich, dass
vorwiegend männliche Individuen von Frontzahntraumen betroffen sind.
Die Anzahl dentoalveolärer Verletzungen bei jugendlichen Patienten unter 18 Jahren entspricht
etwa der der Erwachsenen Bei isolierter Betrachtung der Avulsionen überwiegt dagegen die
Häufigkeit bei den Kindern und Jugendlichen deutlich. Als Ursache von Verletzungen mit
Avulsionen sind am häufigsten Roheitdelikte zu benennen, zu 14% Haushalt und Freizeit,
Verkehrsunfälle und Fahrradstürze folgen mit je 12%.
Schlussfolgerung:
Als Folgebehandlung nach Frontzahntraumen steht der Einsatz von Implantaten im Vordergrund,
da avulsierte Zähne oft nicht wiedergefunden werden oder eine Replantation durch die gleichzeitig
vorhandene Schädigung der Alveole nicht möglich ist. Der nachgewiesene Einsatz der
Zahnrettungsbox war noch auffallend gering. Hier besteht noch unverändert weiterer
Aufklärungsbedarf in der Bevölkerung.
P 20
Bewährung eines Zahnrettungskonzeptes an Schulen in Hessen
Dimitrios Rokas, Bonn • Horst Kirschner, Gießen • Andreas Filippi, Basel • Yango Pohl,
Bonn
Über die Unfallkasse Hessen wurden seit 1997 zunächst ausgewählte, dann alle Schulen in Hessen
mit Zahnrettungsboxen ausgestattet. In einer Kooperation von Arbeitskreis Jugendzahnpflege für
Frankfurt am Main und den Main-Taunus-Kreis, Unfallkasse Hessen und den Universitäten Gießen
und Bonn wurde das Projekt wissenschaftlich begleitet. Dazu wurden den Zahnrettungsboxen
Fragebögen beigegeben, die von Patient und Zahnarzt ausgefüllt und zurückgesandt werden
sollten. Weitere Boxen wurden an weitere Einrichtungen (Kindergärten, Sportstätten) verteilt.
Mit Bezug auf Unfälle in Schulen wurden 560 Bögen zurückgesandt. Nicht alle Bögen waren
vollständig ausgefüllt. Insgesamt 808 in der Zahnrettungsbox gerettete avulsierte Zähne und
frakturierte Zahnanteile wurden mit den Bögen dokumentiert. Innerhalb von 10 Minuten waren
75,3 % der Zähne bzw. Fragmente, innerhalb von 20 Minuten waren 91,2% der Zähne bzw.
Fragmente in der Rettungsbox aufgenommen. Dieser Wert erhöhte sich auf 96,2%, wenn sich der
Unfall auf dem Schulgelände ereignete. Kam es auf dem Schulweg zur Zahnverletzung, wurden
nur 77,8 % innerhalb von 20 Minuten gerettet.
Auf dem Schulhof traten mit 36,7% die meisten Zahnverletzungen auf, im Schulgebäude (inkl.
Klassenzimmer) mit 19,1 % und in der Sporthalle mit 16,3% deutlich weniger. Die Rettungszeiten
unterschieden sich nicht. Allerdings waren zu 25,1 % die Ortsangaben unspezifisch ("Schule").
In 61,5% der Fälle konnte ein Zahnarzt innerhalb von einer Stunde erreicht werden, innerhalb
von 4 Stunden wurde für 93,9% der Verletzten die zahnärztliche Behandlung begonnen.
Das Zahnrettungskonzept hat sich bewährt. Die Zahnrettungsboxen wurden von Laien ohne
besondere Instruktionen korrekt genutzt. Professionelle Hilfe, z.B. telefonisch erfragtes Verhalten,
war nicht erforderlich, wertvolle Minuten konnten gespart werden. Die Reaktionszeiten waren sehr
kurz, wenn die Zahnrettungsboxen nahe am Unfallort aufbewahrt wurden. Die Prognose
avulsierter Zähne wird damit nicht durch zu lange unphysiologische Aufbewahrung beeinträchtigt.
Die Rettungsboxen sollten an Orten mit hoher Unfallhäufigkeit bevorratet werden.
38
P 21
Heilung einer nach Avulsion und Replantation existenten Gingivarezession: ein
Fallbericht
Hans-Peter Freitag, Tübingen
Problemstellung:
Welche Heilungschance hat eine nach Avulsion und Replantation existente parodontale Rezession
eines Frontzahnes?
Ausgangssituation:
Ein 26jähriger Mann stellt sich 12 Tage nach Avulsion und Replantation des Zahnes 21 und
Schienung der Zähne 13-23 mit einer SÄT-Klebeschiene durch einen zahnärztlichen Notdienst in
unserer Ambulanz vor. Die extraorale Verweildauer von Zahn 21 soll (trocken gelagert) 1,5
Stunde betragen haben, die Replantation erfolgte angeblich ohne antiresorptive - regenerative
Maßnahmen an der Wurzel bzw. der Alveole. An Zahn 21 ist eine in Abheilung befindliche
Rezession auszumachen; die faziale Rezessionstiefe beträgt 8 Millimeter. Zahn 21 weist
Lockerungsgrad I auf und reagiert nicht auf den Kältetest.
Therapie:
Nach Schienenentfernung (12 Tage nach Replantation) wird eine Wurzelkanalbehandlung an Zahn
21 durchgeführt [Kofferdam, Trepanation von Zahn 21, elektrische Längenmessung mit Root ZX®
(Morita), Röntgenmessaufnahme von Zahn 21 □ ISO 25/24 mm /Referenzpunkt (RP)=
Inzisalkante (IK), standardisierte manuelle Aufbereitung mit K-Feilen bis ISO 70/24 mm unter
intermittierender Spülung mit 1%iger NaOCl-Lösung,medikamentöse Einlage: Ca(OH)2,
Verschluss: Cavit®].
Nach 4 Wochen wird der Wurzelkanal von Zahn 21 mittels lateraler Kondensation von Guttapercha
[Kofferdam, Masterpointaufnahme bei Zahn 21; Sealer: AH plus® obturiert und die
Zugangskavität mit Tetric Ceram® A1 SÄT, Optibond FL®, Röntgenkontrollaufnahme von Zahn
21] verschlossen. Klinische und röntgenologische Kontrollen erfolgten 4 Wochen, 6 Monate, 9
Monate, 14 Monate und 20 Monate nach Zahntrauma.
Ergebnisse:
Im bisherigen Heilungsverlauf (Beobachtungszeitraum = 24 Monate) hat sich eine kontinuierliche
Reduktion der Rezessionstiefe ergeben. Sie beträgt aktuell noch 2mm, bei einem Lockerungsgrad
von 0. Die labiale Sondierungstiefe liegt durchweg bei 2 mm. Zahn 21 weist seit der 6
Monatskontrolle einen metallischen Perkussionschall auf. Der Zahn 21 ist seit über 24 Monaten in
Funktion; keine Stufenbildung zwischen den Inzisalkanten der Zähne 11 und 21. Radiologisch
ergibt sich erst 14 Monate nach Trauma ein Anhalt für Ersatzgewebsresorption.
Konklusion:
Obwohl davon auszugehen ist, dass die nach Replantation der Mundhöhle gegenüber freiliegende
Wurzeloberfläche von avitalem Wurzelzement bedeckt ist bzw. aus exponierten Dentin besteht,
hat sich – unbehandelt - eine (teilweise) Rezessionsdeckung im Sinne eines Creeping Attachment
einstellt.
P 22
Einstellung eines nach Trauma ankylosierten Zahnes mittels
Distraktionsosteogenese - ein Fallbericht
Sonja Behrens, Mainz • Bilal Al-Nawas, Mainz • Wilfried Wagner, Mainz • Heiner
Wehrbein, Mainz
Einleitung:
Auch nach nicht vom Patienten wahrgenommenen Frontzahntraumen kann nach Jahren aufgrund
einer Ankylose eine vertikale Wachstumshemmung im Alveolarfortsatz auftreten.
Fallbericht:
Eine 16-jährige Patientin stellte sich im Januar 2007 nach früherer kieferorthopädischer
Behandlung vor. Es scheint ein Frontzahntrauma im Kindesalter vorgelegen zu haben, an das sich
die Patientin nicht erinnerte. Intraoral imponierte eine Mesialbisslage mit frontal offenem Biss und
7mm infraokkludiertem Zahn 21. Zahn 21 war Vipr.+, Perk- und wies einen hellen Klopfschall auf.
Ein zusätzlich angefertigtes DVT konnte den Verdacht einer Ankylose nicht definitiv bestätigen.
Nach Dehnung des Oberkiefers mittels chirurgisch unterstützter GNE wurde palatinal von 21 ein
Knöpfchen geklebt und eine Gummikette zur Extrusion des Zahnes an den frontal-palatinal
konzipierten Ausleger der GNE-Apparatur angebracht. 14 Wochen wurde versucht, Zahn 21 auf
das Okklusionsniveau der OK-Frontbezahnung zu bewegen. Nachdem diese Maßnahme erfolglos
blieb, wurde im Januar 2008 mittels Piezo-Chirurgie eine Segmentosteotomie des Zahnes 21
vorgenommen. 4 Tage nach dem Eingriff wurde wieder eine Krafteinwirkung (150-200 cN) zur
Extrusion des Zahnes mittels Gummikette eingesetzt. Im Abstand von 2-3 Tagen wurde die
Apparatur kontrolliert, bzw. aktiviert. Innerhalb von 11 Tagen wurde der Zahn so um eine Strecke
von 3,5mm extrudiert. Danach fand keine weitere Bewegung statt, obwohl der Zahn in
orovestibulärer Richtung weiterhin sehr mobil war. Nach weiteren 14 Tagen wurde die
kieferorthopädische extrusive Krafteinwirkung beendet, um bereits aufgetretene Nebenwirkungen
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an den Nachbarzähnen, wie Kippung und Intrusion, zu eliminieren. 2 Wochen später ließ die
Mobilität des Zahnes 21 deutlich nach. Der Zahn wird nun in seiner jetzigen Position belassen und
bei der später anstehenden Dysgnathie-OP mit erneuter Segmentosteotomie und chirurgischer
Fixation in die korrekte Lage gebracht.
Schlussfolgerung:
Durch interdisziplinäres Vorgehen konnte ein Teilerfolg erreicht werden und die Ausgangssituation
für die spätere definitive Versorgung, gerade im Hinblick auf das Weichgewebsmanagement,
wesentlich verbessert werden.
P 23
Fallbericht einer indirekten Zahnwurzelschädigung bei
Miniplattenosteosynthese einer Unterkieferfraktur
Markus Hullmann, Regensburg • Gottfried Schmalz, Regensburg • Torsten E. Reichert,
Regensburg • Oliver Driemel, Regensburg
Hintergrund: Miniplatten-Osteosynthesesysteme minimieren durch die monokortikale Konzeption
das Risiko einer Zahnwurzelschädigung bei der Frakturversorgung von Unterkieferfrakturen.
Dennoch sind hierbei sowohl direkte als auch indirekte Verletzungen der Zahnwurzeln und der
Pulpa beschrieben. Der vorliegende Fallbericht soll die indirekte Schädigung der
Unterkieferfrontzähne (Typ Ib nach Driemel et al.) als mögliche Komplikation der
Miniplattenosteosynthese dokumentieren.
Fallbericht: Bei einer 44jährigen Patientin war eine paramediane Unterkieferfraktur in regio 41/42
mit einer Miniplatte und einer Zugschraube osteosynthetisch versorgt worden. Nach anfänglich
komplikationslosem Verlauf wurde die Patientin drei Monate postoperativ wegen pulpitischer
Beschwerden in der Unterkieferfront erneut vorstellig. Die Zähne 41, 42 und 43 reagierten im
Kälteprovokationstest negativ und waren perkussionsempfindlich, so dass eine endodontische
Therapie mit CaOH2 eingeleitet wurde. Vier Monate später erforderten die anhaltenden
Beschwerden Wurzelspitzenresektionen der Zähne 41-43 mit orthograder Wurzelfüllung.
Zeitgleich wurde das Osteosynthesematerial entfernt. Einen weiteren Monat später entwickelte
sich eine irreversible Pulpitis des Zahnes 31, die ebenfalls endodontisch therapiert wurde. Nach
drei Monaten wurden Wurzelspitzenresektionen an den Zähnen 31 und 41 mit retrograder
Wurzelfüllung erforderlich. Nach einem weiteren Monat, also ein Jahr nach Frakturversorgung,
mussten die Zähne 31, 41 und 42 nach Inzision und Drainage eines submukösen Abszesses
extrahiert werden.
Schlussfolgerung: Bei der Miniplattenosteosynthese kann es durch Unterbrechung der apikalen
Blutversorgung zu einer indirekten Zahnwurzelschädigung kommen. Im Rahmen dieser Typ IbVerletzung können eine Pulpitis und konsekutiv eine apikale Parodontitis auftreten, welche zum
Verlust des betroffenen Zahnes führen kann.
P 24
Potentielle Schwierigkeiten in der Initialtherapie kombinierter dentoalveolärer Traumata - ein Fallbericht
Gregor Castrillón-Oberndorfer, Heidelberg • Joao Frankmann Pricoli, Heidelberg
Bei intrusiven Dislokationsverletzungen treten massive Gewebeschäden auf. Aufgrund der
Schwere des Traumas, zusätzlicher Verletzungen oder einer auffälligen Allgemeinanamnese kann
sich die akute Sofortbehandlung schwierig gestalten.
Der folgende Fallbericht beinhaltet eine dentale Kombinationsverletzung bestehend aus einer
intrusiven Dislokationsverletzung der oberen Scheidezähne (12-22), einer Alveolarfortsatzfraktur
des Oberkiefer-segmentes regio 11, 21 und einer komplizierten Kronenfraktur der Zähne 11 und
21. Es werden die Schwierigkeiten der Initialversorgung sowie deren Lösungsmöglichkeiten
aufgezeigt.
P 25
Kieferorthopädische Frühbehandlung nach ausgeprägter intrusiver Dislokation
- ein Fallbericht
Julia von Bremen, Gießen • Sabine Ruf, Gießen
Im Folgenden wird ein 9 Jahre alter Patient vorgestellt, welcher bei einem Schwimmbadunfall auf
die Oberkieferfront gestürzt war. Die Zähne 11 und 21 erlitten dabei eine ausgeprägte intrusive
Dislokation nach vestibulär sowie eine Schmelz-Dentinfraktur ohne Pulpabeteiligung. Fünf Monate
nach dem Unfall stellte der Patient sich erstmals in der Poliklinik für Kieferorthopädie der JustusLiebig-Universität vor, da eine Spontaneruption der traumatisierten Zähne ausgeblieben war. Im
Rahmen der kieferorthopädischen Behandlung wurden 11 und 21 vorsichtig mobilisiert und
extrudiert, zunächst mittels vertikaler Gummizüge an einer Oberkieferplatte. Die Feineinstellung
erfolgte durch Teilbebänderung im Oberkiefer mit abschließender konservierender
Kronenrekontruktion. Die Einordnung der traumatisierten Zähne verlief komplikationslos unter
Erhalt der Vitalität.
40
P 26
Kieferorthopädische Sofortbehandlung nach traumatischer Frontzahnintrusion
- ein Fallbericht
Susanne Wriedt, Mainz • Dan Brüllmann, Mainz • Bernd d'Hoedt, Mainz • Heiner
Wehrbein, Mainz
Fragestellung:
Nach traumabedingter zentraler oder lateraler Luxation oberer Frontzähne ohne abgeschlossenes
Wurzelwachstum sollten die geschädigten Zähne in einer schnellen, kieferorthopädisch
unterstützten Extrusionsbehandlung wieder in den Zahnbogen eingeordnet werden, da ein
Abwarten der natürlichen Durchbruchskräfte mit der Gefahr der ankylotischen Fixierung der
geschädigten Zähne und folgender Wachstumshemmung des umgebenden Alveolarknochens
verbunden sind.
Patientenbericht:
Bei einem Schwimmbadunfall erlitt ein 8-jähriger Patient eine zentrale Luxation (Intrusion) der
bisher stark protrudiert stehenden Zähne 12 bis 21. Nach 11 Tagen war die umgebende
Schwellung so reduziert, dass kieferorthopädische Attachments auf die Zähne geklebt werden
konnten. Durch langsame kieferorthopädische Extrusion der Zähne mit Gummizügen (150 cN)
gegen eine Plattenapparatur und später mittels festsitzendem Utility-Bogen wurden die Zähne
binnen 15 Monaten wieder repositioniert und in den Zahnbogen eingeordnet. Der beim Trauma
verlorene Sensibilitätsverlust der Zähne 11 und 21 war irreversibel, so dass 4 Monate nach
Trauma am Zahn 11 und 2 Jahre nach Traum am Zahn 21 eine Apexifikation und
Wurzelbehandlung erfolgte. 3 Jahre nach Trauma erscheinen die Zähne fest und voll belastbar.
Resorptionserscheinungen sind auf der Röntgenkontrollaufnahme nicht zu erkennen. Die Zähne
scheinen bisher dem Vertikalwachstum der Alveolarkamms zu folgen, so dass keine Hinweise auf
Ankylosen feststellbar sind.
Schlussfolgerung:
Wenn auch der endgültige Erhalt der traumatisch geschädigten Zähne auf Dauer nicht gesichert
ist, so stellt doch das Belassen der Zähne bis zum Wachstumsende als Langzeitprovisorium - auch
aus psychologischen Gründen - die natürlichste und beste Lösung dar, sofern nicht starke
Wurzelresorptionserscheinungen oder Wachstumshemmungen nach späterer Ankylose ein
früheres Eingreifen unumgänglich machen.
P 27
Die provisorische Versorgung des Frontzahntraumas
Stefan Bayer, Bonn • Helmut Stark, Bonn • Norbert Enkling, Bern • Sebastian Mues,
Bonn
Die immer neuen Methoden der Versorgung des Frontzahntraumas mit und ohne Zahnverlust
erfordern, bedingt durch die teilweise lange Abheilungsphase, bzw. den Zeitraum bis zur
Reevaluation und Neubeurteilung des Zahnes bezüglich der dauerhaften Erhaltbarkeit, eine
Vielzahl unterschiedlicher provisorischer Rekonstruktionen des stomatognathen Systems. Diese
Restaurationen müssen eine möglichst bakteriendichte Versorgung und eine ausreichende
Funktion und Ästhetik für einen längeren Zeitraum gewährleisten, ohne dabei weitere Schäden an
den oralen Strukturen und insbesondere den ohnehin im Rahmen des Traumas geschädigten
Zähnen zu verursachen. Die Differentialindikation provisorischer Restaurationen und
Lösungsmöglichkeiten werden für verschiedene Problemstellungen aufgezeigt.
P 28
Direkte glasfaserverstärkte Brücke zum Ersatz eines Unterkiefer-Frontzahnes
nach Zungenpiercing-Trauma - ein Fallbericht
Cornelia Schach, Heidelberg • Diana Wolff, Heidelberg
In den letzten Jahren finden direkte Klebebrücken unter Verwendung von glasfaserverstärkten
Kompositsträngen vermehrt Verwendung in der Zahnheilkunde. Eine Langzeitprognose für die
Haltbarkeit kann derzeit noch nicht gegeben werden und muss in erster Linie auf einzelnen
exemplarischen Fallberichten beruhen.
Gezeigt wird die Herstellung einer direkten glasfaserverstärkten Kompositbrücke unter
Verwendung des Originalzahnes 41 als Pontic und nicht-invasiver Behandlung der Pfeilerzähne 31
und 42 nach traumatischen Verlust des Zahnes durch ein Zungenpiercing.
Dargestellt sind die Ausgangsbefunde, die einzelnen Behandlungsschritte und Behandlungsmittel
sowie Abschluss- und Reevaluationsbefunde, welche mit Hilfe von Abbildungen und Schemata
verdeutlicht werden sollen.
Die hier dargestellte Vorgehensweise stellt eine ästhetisch ansprechende Behandlungsoption dar.
Der Lückenschluss wurde sehr zeit- und kostensparend durchgeführt, wobei die die Lücke
begrenzenden Zähne nicht verletzt wurden. Unter gegebenen Voraussetzungen ermöglicht die
Verwendung von glasfaserverstärkten Kompositsträngen eine nicht-invasive Versorgung von
Einzelzahnlücken.
41
P 29
VALPLAST®-Monoreduktoren als Alternative zur Immediatprothese nach
Frontzahntraumata: Fallberichte einer klinischen Vorstudie
Dominik Kraus, Bonn • Verena Voigt, Bonn • Karolin Kiesgen, Bonn • Hubert
Roggendorf, Bonn
Zielsetzung
Ziel dieser Vorstudie war die subjektive und objektiv-visuelle Bewertung von zahnärztlichprothetischen Versorgungen von Patienten nach Frontzahntrauma mit konventionellen
Immediatprothesen sowie mit flexiblen Monoreduktoren aus Polyamid (Nylon®) der Marke
VALPLAST® (Firma Weithas GmbH).
Material und Methode
Im Rahmen der Vorstudie wurden ein Dutzend Probanden mit Schaltlücken im Front- und
Seitenzahnbereich rekrutiert und mittels VALPLAST®-Prothesen versorgt. Die Lücken umfassten
maximal drei zu ersetzende Zähne. Bei zwei Probanden war der Frontzahnverlust traumatogenen
Ursprungs. Diese Patientenfälle sind nebenstehend dokumentiert. Die VALPLAST®-Prothesen
bestehen aus flexiblem und unzerbrechlichem Polyamid 6.6, welches sich überdies durch seine
nicht-allergenen Eigenschaften auszeichnet. Die Verarbeitung des thermoplastischen
Prothesenmaterials erfolgte bei ca. 300° C mit einem Druck von 5 Tonnen. VAPLAST® ermöglicht
eine metallfreie Verankerung an den Nachbarzähnen. VALPLAST® Prothesenkunststoff ist in drei
Farbvarianten erhältlich (transparent, light pink, standard). Alle Patienten wurden im Rahmen der
Nachkontrolle bzgl. der Zufriedenheit befragt.
Ergebnisse
Ein Patient war zunächst unversorgt, der zweite Patient erhielt zunächst eine PMMAInterimsprothese. Beide Patienten zeigten eine hohe Zufriedenheit und eine gute Ästhetik im
Frontzahnbereich mit den VALPLAST®-Monoreduktoren. Der Vergleich der OHIP-G 14-Fragebögen
vor und nach Insertion der VALPLAST®-Prothesen zeigte z.T. signifikante Unterschiede.
Schlussfolgerung
Der Vorstudie zufolge lassen die objektiv-visuellen Ergebnisse und die subjektiven Eindrücke der
Probanden eine hohe Zufriedenheit mit dieser Art von prothetischer Versorgung erwarten. Eine
klinische Hauptstudie mit einem größeren Probandenkollektiv sowie eine werkstoffkundliche
Studie werden in Kürze starten. Wir dürfen schlussfolgern, dass VALPLAST® für den
Frontzahnbereich eine mögliche Alternative zu acrylatbasierten Interimsprothesen darstellen
könnte.
Anmerkungen
Eine Bezuschussung durch die gesetzlichen Krankenkassen besteht aufgrund des Beschlusses der
KZBV derzeit noch nicht. Des weiteren ist der labortechnische Aufwand (Duplikatmodell, Küvette,
etc.) deutlich höher als bei herkömmlichem Interimsersatz. Die Unterfütterbarkeit dieser
Prothesen ist derzeit noch Gegenstand der Untersuchungen.
42
Autoren
Al-Nawas, Bilal, PD Dr. Dr.
Klinik für MKG-Chirurgie, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Augustusplatz 2, 55131 Mainz
[email protected]
Al-Nawas, Katy, Dr.
Poliklinik für Prothetik, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Augustusplatz 2, 55131 Mainz
[email protected]
Bayer, Stefan, Dr.
Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik, Propädeutik und Werkstoffwissenschaften, Rheinische FriedrichWilhelms-Universität Bonn, Welschnonnenstraße 17, 53111 Bonn
[email protected]
Behrens, Sonja, Dr.
Poliklinik für Kieferorthopädie, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Augustusplatz 2, 55131 Mainz
[email protected]
Berndt, Dorothea, Dr.
Klinik für zahnärztliche Chirurgie- , Radiologie-, Mund- und Kieferheilkunde, Universitätskliniken für
Zahnmedizin Basel, Hebelstrasse 3, 4056 Basel
[email protected]
Berthold, Christine, Dr.
Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, Glückstr.
11, 91054 Erlangen
[email protected]
Blome, Benjamin, Dr.
Poliklinik für Parodontologie, Zahnerhaltung und Präventive Zahnheilkunde, Rheinische FriedrichWilhelms-Universität Bonn, Welschnonnenstraße 17, 53111 Bonn
[email protected]
Bock, Niko, Dr.
Poliklinik für Kieferorthopädie, Justus-Liebig-Universität Gießen, Schlangenzahl 14, 35392 Gießen
[email protected]
Bottenberg, Clemens
Auf dem Wingert 6, 53881 Euskirchen
[email protected]
Brüllmann, Dan, Dr.
Poliklinik für Zahnärztliche Chirurgie, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Augustusplatz 2, 55131
Mainz
[email protected]
Bücher, Katharina, Dr. med.dent.
Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie, Ludwig-Maximilians-Universität München,
Goethestraße 70, 80336 München
[email protected]
Bumann, Axel, Prof. Dr.
IKV Berlin, Georgenstr. 25, 10117 Berlin
[email protected]
Castrillón-Oberndorfer, Gregor
Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Universitätsklinikum Heidelberg, Im
Neuenheimer Feld 400, 69120 Heidelberg
[email protected]
Chappuis, Vivianne, Dr. med. dent.
Klinik für Oralchirurgie und Stomatologie, Universität Bern, Freiburgstrasse 7, 03010 Bern
[email protected]
Dammaschke, Till, Priv.-Doz. Dr.
Poliklinik für Zahnerhaltung, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Waldeyerstr. 30, 48149
Münster
[email protected]
d'Hoedt, Bernd, Prof. Dr.
Poliklinik für Zahnärztliche Chirurgie, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Augustusplatz 2, 55131
Mainz
[email protected]
43
Dörr, Alexander
Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen
Erlangen, Glückstr. 11, 91054 Erlangen
[email protected]
Driemel, Oliver, PD Dr. Dr.
Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie, Universitätsklinikum Regensburg, FranzJosef-Strauss-Allee 11, 93053 Regensburg
[email protected]
Ebeleseder, Kurt, Prof. Dr.
Klinische Abteilung für Zahnerhaltungskunde, Universitätsklinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
Graz, Auenbruggerplatz 12, 8036 Graz
[email protected]
Ebert, Thomas, Dr.
Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, Glückstr.
11, 91054 Erlangen
[email protected]
Enkling, Norbert, Dr. Dr.
Klinik für Zahnärztliche Prothetik, Universtät Bern, Freiburgstr.7, 3010 Bern
[email protected]
Filippi, Andreas, Prof. Dr.
Zahnunfall-Zentrum / Klinik für zahnärztliche Chirurgie- , Radiologie-, Mund- und Kieferheilkunde,
Universitätskliniken für Zahnmedizin, Universitätskliniken für Zahnmedizin Basel, Hebelstraße 3,
4056 Basel
[email protected]
Frankmann Pricoli, Joao
Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Universitätsklinikum Heidelberg, Im
Neuenheimer Feld 400, 69120 Heidelberg
[email protected]
Freitag, Hans-Peter, Dr.
Poliklinik für Zahnerhaltung, Universität Tübingen, Osianderstrasse 2-8, 72076 Tübingen
[email protected]
Gerlach, Klaus-Louis, Prof. Dr. Dr.
Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Universitätsklinikum Magdeburg, Leipziger Str. 44,
39120 Magdeburg
Glockmann, Eike, Prof. Dr.
Poliklinik für Konservierende Zahnheilkunde, Friedrich-Schiller-Universität Jena, An der alten Post 4,
07743 Jena
[email protected]
Heinrich-Weltzien, Roswitha, Prof. Dr.
Präventive Zahnheilkunde, Universitätsklinikum Jena, Bachstraße 18, 07743 Jena
[email protected]
Hickel, Reinhard, Prof. Dr. med.dent.
Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie, Ludwig-Maximilians-Universität München,
Goethestraße 70, 80336 München
[email protected]
Hiedl, Thomas, Dr.
Ludwigsplatz 36, 94315 Straubing
[email protected]
Holst, Stefan
Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, Glückstr. 11, 91054
Erlangen
Hullmann, Markus
Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie, Universitätsklinikum Regensburg, FranzJosef-Strauss-Allee 11, 93053 Regensburg
[email protected]
Kaaden, Christoph, Dr. med.dent.
Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie, Ludwig-Maximilians-Universität München,
Goethestraße 70, 80336 München
[email protected]
44
Kern, Matthias, Prof. Dr.
Klinik für Zahnärztliche Prothetik, Propädeutik und Werkstoffkunde, Universitätsklinikum SchleswigHolstein - Campus Kiel, Arnold-Heller-Str. 16, 24105 Kiel
[email protected]
Kiesgen, K.
Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik, Zahnärztliche Propädeutik und Werkstoffwissenschaften,
Welschnonnenstraße 17, 53111 Bonn
[email protected]
Kirschner, Horst, Prof. em. Dr.
Justus-Liebig-Universität Gießen, Richard-Wagner-Straße 24, 35392 Gießen
Kopp, Stefan, Prof. Dr.
Poliklinik für Kieferorthopädie, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt, 60596 Frankfurt
Krämer, Norbert, Prof. Dr. Dr.
Abteilung für Kinderzahnheilkunde, Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Dresden,
Fetscherstraße 74, 01307 Dresden
[email protected]
Krastl, Gabriel, Dr.
Zahnunfall-Zentrum / Klinik für Parodontologie, Endodontologie und Kariologie, Universitätskliniken
für Zahnmedizin Basel, Hebelstraße 3, 4056 Basel
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Kraus, Dominik, Dr.
Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik, Zahnärztliche Propädeutik und Werkstoffwissenschaften,
Welschnonnenstraße 17, 53111 Bonn
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Krause, Antje, Dr.
Kieferorthopädische Praxis, München, Steinkirchner Str. 28, 81475 München
Krebs, Misha, Dr.
Poliklinik für Zahnärztliche Chirurgie und Implantologie, Zentrum für Zahn-Mund-undKieferheilkunde, Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt, Theodor-Stern-Kai 7, 60590
Frankfurt am Main
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Kühnisch, Jan, Dr. med. dent.
Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie, Ludwig-Maximilians-Universität München,
Goethestraße 70, 80336 München
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Linsenmann, Robert, Dr. Dr.
Praxisklinik für MKG-Chirurgie, München, Sauerbruchstr. 48, 81377 München
Martin, Monika
Poliklinik für Kieferorthopädie, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Augustusplatz 2, 55131 Mainz
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Morton, Sandra, Dr.
Poliklinik für Kieferorthopädie, Justus-Liebig-Universität Gießen, Schlangenzahl 14, 35392 Gießen
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Mues, Anett, Dr.
Poliklinik für zahnärztliche Prothetik, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn,
Welschnonnenstr. 17, 53111 Bonn
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Mues, Sebastian, Dr. MSc.
Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik, Propädeutik und Werkstoffwissenschaften, Rheinische FriedrichWilhelms-Universität Bonn, Welschnonnenstraße 17, 53111 Bonn
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Müller, Christin
Klinik und Poliklinik für MKG-Chirurgie, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, F.-SauerbruchStraße Bettenhaus, 17475 Greifswald
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Muselmani, Bashar M., Dr.
Faculty of Dentistry, Tishreen University Latakia, Syrien, PO Box 2601, Latakia, Syrien
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45
Muselmani, Berit, Dr.
Poliklinik für Konservierende Zahnheilkunde, Universitätsklinikum Jena, An der alten Post 4, 07743
Jena
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Nentwig, Georg-Hubertus, Prof. Dr.
Poliklinik für Zahnärztliche Chirurgie und Implantologie, Zentrum für Zahn-Mund-undKieferheilkunde, Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main, Theodor-Stern-Kai 7,,
60590 Frankfurt am Main
[email protected]
Nies, Silke Marie, Dr.
Poliklinik für Kinderzahnheilkunde, ustus-Liebig-Universität Gießen, Schlangenzahl 14, 35392 Gießen
[email protected]
Nolte, Dirk, Prof. Dr. Dr.
Praxisklinik für MKG-Chirurgie, München, Sauerbruchstr. 48, 81377 München
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Ott, Klaus H. R., Prof. Dr.
Poliklinik für Zahnerhaltung, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Waldeyerstr. 30, 48149
Münster
Parvini, Puria, Dr.
Poliklinik für Zahnärztliche Chirurgie und Implantologie, Zentrum für Zahn-Mund-undKieferheilkunde, Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main, Theodor-Stern-Kai 7,,
60590 Frankfurt am Main
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Pohl, Yango, Priv.-Doz. Dr.
Poliklinik für Chirurgische Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Rheinische Friedrich-WilhelmsUniversität Bonn, Welschnonnenstraße 17, 53111 Bonn
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Reichert, Torsten E., Prof. Dr. Dr.
Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie, Universitätsklinikum Regensburg, FranzJosef-Strauss-Allee 11, 93053 Regensburg
[email protected]
Roggendorf, Hubert
Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik, Zahnärztliche Propädeutik und Werkstoffwissenschaften,
Welschnonnenstraße 17, 53111 Bonn
[email protected]
Rokas, Dimitrios
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Bergerstrasse 79, 51145 Bonn
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Ruf, Sabine, Prof. Dr.
Poliklinik für Kieferorthopädie, Justus-Liebig-Universität Gießen, Schlangenzahl 14, 35392 Gießen
[email protected]
Schach, Cornelia, Dr.
Poliklinik für Zahnerhaltungskunde, Universität Heidelberg, Im Neuenheimer Feld 400, 69120
Heidelberg
[email protected]
Schäfer, Edgar, Prof. Dr.
Poliklinik für Zahnerhaltung, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Waldeyerstr. 30, 48149
Münster
Schafigh, Alexander, Dr.
Königstr. 59, 53332 Bornheim
[email protected]
Schmalz, Gottfried, Prof. Dr.
Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie, Universitätsklinikum Regensburg, Franz-JosefStrauss-Allee 11, 93053 Regensburg
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Schmitt, Johannes
Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, Glückstr. 11, 91054
Erlangen
46
Schneider, Felix
Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik/Zentrum für ZMK-Heilkunde, Martin-Luther-Universität
Halle/Saale, Große Steinstraße 19, 06108 Halle/Saale
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Schneider, Steffen
Zahnarztpraxen im Torhaus, Robert-Koch-Platz 11, 10115 Berlin
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Schriewer, Axel, Dr.
Klinik und Poliklinik für MKG-Chirurgie, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, F.-SauerbruchStraße Bettenhaus, 17475 Greifswald
[email protected]
Schüler, Ina Manuela, Dr. medic (RO)
Konservierende Zahnheilkunde, Universitätsklinikum Jena, An der Alten Post 4, 07743 Jena
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Schwerin, Christine, Dr.med. Dr. med. dent.
Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Universitätsklinikum Magdeburg, Leipziger Str. 44,
39120 Magdeburg
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Sennhenn-Kirchner, Sabine, Dr.
Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie, Universität Göttingen, Robert- Koch Strasse 40, 37075 Göttingen
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Sobarzo, Victor, Dr.
Poliklinik für Parodontologie, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Welschnonnenstr. 17,
53111 Bonn
Sonntag, David, Priv.-Doz. Dr.
Abteilung für Zahnerhaltungskunde, Philipps-Universität Marburg, Georg-Voigt-Straße 3, 35039
Marburg
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Stark, Helmut, Prof. Dr.
Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik, Propädeutik und Werkstoffwissenschaften, Rheinische FriedrichWilhelms-Universität Bonn, Welschnonnenstraße 17, 53111 Bonn
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Stratmann, Udo, Prof. Dr.
Institut für Anatomie, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Vesaliusweg 2 - 4, 48149 Münster
Sümnig, Wolfgang, Prof. Dr.
Klinik und Poliklinik für MKG-Chirurgie, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Rotgerberstraße 8,
17475 Greifswald
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Syfrig, Benno, Dr. med., med. dent.
Praxis für Oralchirurgie, Luzern, Kauffmannweg 12, 06003 Luzern
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Trimpou, Georgia, Dr.
Poliklinik für Zahnärztliche Chirurgie und Implantologie, Zentrum für Zahn-Mund-undKieferheilkunde, Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt, Theodor-Stern-Kai 7, 60590
Frankfurt
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Voigt, V.
Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik, Zahnärztliche Propädeutik und Werkstoffwissenschaften,
Welschnonnenstraße 17, 53111 Bonn
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Vollkommer, Tobias
Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie, Universitätsklinikum Regensburg, FranzJosef-Strauss-Allee 11, 93053 Regensburg
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von Arx, Thomas, PD Dr. med. dent.
Klinik für Oralchirurgie und Stomatologie, Universität Bern, Freiburgstrasse 7, 03010 Bern
von Bremen, Julia, Dr.
Poliklinik für Kieferorthopädie, Justus Liebig Universität Gießen, Schlangenzahl 14, 35392 Gießen
[email protected]
Wagner, Wilfried, Prof. Dr. Dr.
Klinik für MKG-Chirurgie, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Augustusplatz 2, 55131 Mainz
47
Wahl, Gerhard, Prof. Dr.
Poliklinik für Chirurgische Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Rheinische Friedrich-WilhelmsUniversität Bonn, Welschnonnenstraße 17, 53111 Bonn
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Wegener, Joachim, Dr.
Poliklinik für Prothetik, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Augustusplatz 2, 55131 Mainz
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Wehrbein, Heiner, Prof. Dr. Dr.
Poliklinik für Kieferorthopädie, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Augustusplatz 2, 55131 Mainz
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Wolff, Diana, Dr.
Poliklinik für Zahnerhaltungskunde, Universität Heidelberg, Im Neuenheimer Feld 400, 69120
Heidelberg
Wriedt, Susanne, Dr.
Poliklinik für Kieferorthopädie, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Augustusplatz 2, 55131 Mainz
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