Chiralität - Universität Ulm

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Chiralität
in der Natur und synthetisch
Universität Ulm
Demonstrationskurs 09/10
Christine Ohmayer
Folie 1
23.02.2010
Beispiel Carvon
• Summenformel von Carvon : C12H10O
• Eigenschaften:
− farblose Flüssigkeit
− Geruch: Kümmel und Minze
 Gleiche Summenformel, aber unterschiedliche Eigenschaften!
 Isomere
Folie 2
23.02.2010
Isomerieübersicht
Isomere
JA
Konstitutionsisomere
unterschiedliche
Atomabfolge?
NEIN
Stereoisomere
NEIN
Rotation um Einfachbindung?
Konfigurationsisomere
JA
Enantiomere
Enantiomere
Spiegelbilder?
NEIN
JA
Konformationsisomere
Diastereomere
!!!!
Folie 3
23.02.2010
Enantiomere
• Verhalten sich wie Bild und Spiegelbild  Enantiomerenpaar
• Beispiel: Gabel
Spiegel
Folie 4
23.02.2010
Enantiomere
• Verhalten sich wie Bild und Spiegelbild  Enantiomerenpaar
• Beispiel: Hände
Spiegel
Folie 5
23.02.2010
Enantiomere
Unterschied:
 Gabel: deckungsgleich
 Hände: nicht deckungsgleich
Ist ein Bild mit seinem Spiegelbild
NICHT deckungsgleich, so
bezeichnet man es als chiral!
 Chiralität (= Händigkeit)
Folie 6
23.02.2010
Enantiomere
Es gilt also:
• Gabel: deckungsgleich  nicht chiral = achiral
• Hände: nicht deckungsgleich  chiral
Folie 7
23.02.2010
Beispiele für Chiralität
Folie 8
Spiegel
23.02.2010
Beispiele für Chiralität
Folie 9
Spiegel
23.02.2010
Chiralität
Chiralität auch auf Molekülebene!
• Beispiel: Brom-chlor-fluormethan:
F
Cl
F
Br
Br
Cl
Spiegel
Folie 10
23.02.2010
Chiralität
• Beispiel: Alanin
Spiegel
Folie 11
23.02.2010
Chiralität
• Beispiel: Thalidomid
Spiegel
Es handelt sich hier jeweils um unterschiedliche Moleküle mit
unterschiedlichen Eigenschaften
Folie 12
23.02.2010
Eigenschaften
•Beispiele:
Thalidomid-Enantiomere: beruhigend
Carvon–Enantiomere: Geruch nach Kümmel
fruchtschädigend
Minze
•Allgemein:
Identische chemische und physikalische Eigenschaften, jedoch
unterschiedlicher Geruch, Reaktivität und optische Aktivität
Folie 13
23.02.2010
Eigenschaften – Optische Aktivität
Licht: Fortpflanzende Wellen entlang der Ausbreitungsrichtung
„Normales“ Licht:
verschiedene Schwingungsebenen
 Unpolarisiertes Licht
Folie 14
23.02.2010
Eigenschaften – Optische Aktivität
Polarisiertes Licht: gleiche Schwingungsebene aller Lichtwellen
Folie 15
23.02.2010
Eigenschaften – Optische Aktivität
Wie erhält man polarisiertes Licht?
Unpolarisiertes
Licht
Polarisator
Polarisiertes
Licht
Polarisationsfilter
Nur Lichtwellen mit bestimmter
Schwingungsebene passieren
Folie 16
23.02.2010
Eigenschaften – Optische Aktivität
Wie kann man polarisiertes Licht sichtbar machen?
1. Polarisationsfilter
2. Polarisationsfilter
Auge
 Je nach Drehwinkel des Filters kann mehr oder weniger polarisiertes Licht
passieren.
Folie 17
23.02.2010
Eigenschaften – Optische Aktivität
Optische Aktivität: Drehung der Ebene des polarisierten Lichtes
Beobachtung der optischen Aktivität einer Flüssigkeit:
Polarisiertes
Licht
1. Polarisationsfilter
Polarimetrierohr
mit
Substanzprobe
Polarisiertes
Licht
2. Polarisationsfilter
Ebene des polarisierten Lichtes gedreht!
 Substanz optisch aktiv
Folie 18
23.02.2010
Eigenschaften – Optische Aktivität
Optische Aktivität: Drehung der Ebene des polarisierten Lichtes
Messung der optischen Aktivität eines Feststoffs:
 Kristalle (Praktikum)
 Tesa
Folie 19
23.02.2010
(R)-(S)-Nomenklatur
Voraussetzung: Keilstrichformeln
Beispiel: Brom-chlor-fluormethan
Keil:
Atom ragt aus der Zeichenebene
heraus
Cl
F
Br
Gestrichelte Linie:
Atom ragt in die Zeichenebene
hinein
Durchgezogene Linie:
Atom liegt in der Zeichenebene
Folie 20
23.02.2010
(R)-(S)-Nomenklatur
Regeln von Cahn, Ingold und Prelog  CIP-Regeln
1.
Größere Ordnungszahl = höhere Priorität
 N höhere Priorität als C
2.
Gleiche Priorität: nächsthöhere Ebene betrachten
 -COOH höhere Priorität als CH3
3.
Isotope: Isotop größerer Masse = höhere Priorität
Folie 21
23.02.2010
(R)-(S)-Nomenklatur
Regeln von Cahn, Ingold und Prelog  CIP-Regeln
1.
Größere Ordnungszahl = höhere Priorität
2.
Gleiche Priorität: nächsthöhere Ebene betrachten
3.
Isotope: Isotop größerer Masse = höhere Priorität
Beispiel: Prioritäten bei Brom-chlor-fluormethan
Cl
2
4
Folie 22
F
1 Br
3
23.02.2010
(R)-(S)-Nomenklatur
Drehen des Moleküls  die niedrigste Priorität muss in die Zeichenebene hinein ragen
Beispiel: Brom-chlor-fluormethan
Cl 2
F
3
3
4
F
Br
1
2
Cl
4
1 Br
Drehen
Folie 23
23.02.2010
(R)-(S)-Nomenklatur
Wandern von der höchsten zur niedrigsten Priorität
im Uhrzeigersinn, also rechts: Konfiguration R
(lat. rectus)
 gegen den Uhrzeigersinn, also links: Konfiguration S
(lat. sinister)
Beispiel: Brom-chlor-fluormethan
3 F
(R)-Brom-chlorfluormethan
4
2
Cl
Folie 24
Br
1
R-Konfiguration
23.02.2010
(R)-(S)-Nomenklatur
Weiteres Beispiel: Alanin
2
2
4
4
1
1
3
3
Spiegel
R-Konfiguration
(R)-Alanin
Folie 25
S-Konfiguration
(S)-Alanin
23.02.2010
Vielen Dank für die
Aufmerksamkeit!
Viel Spass im Praktikum 
Folie 26
23.02.2010
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