optische Aktivität

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Funktionelle Gruppen
Chiralität
Chiralität bedeutet Händigkeit: Zwei Hände sehen gleich aus, sind aber
spiegelbildlich gebaut. Das heißt, dass sie sich nicht durch Drehungen übereinander
legen lassen.
Moleküle zeigen ein vergleichbares Phänomen. Sie existieren in zwei Formen, die sich
wie Bild und Spiegelbild (Spiegelbildisomerie) verhalten.
Beispiel Milchsäure:
COOH
COOH
OH
OH
CH3
CH3
Viele physikalische Eigenschaften der beiden Arten sind gleich (Siedepunkt,
Schmelzpunkt, Dichte). Eigenschaften die von der Molekülgeometrie abhängen, wie
die optische Aktivität, sind aber unterschiedlich.
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Funktionelle Gruppen
Chiralität
Optische Aktivität: Jedes dieser beiden Moleküle dreht linear polarisiertes Licht um
den gleichen Betrag aber entgegengesetzte Richtung. Man spricht von optischen
Antipoden (Enantiomere). Wird die Schwingungsebene des polarisierten Lichts im
Uhrzeigersinn gedreht, spricht man von rechtsdrehend. Im anderen Fall von
linksdrehend. Richtung und Betrag sind für jeden Stoff charakteristisch und auch
abhängig von Temperatur, Konzentration, Wellenlängen des Lichtes usw.
D-L-Nomenklatur
Schreibt man die Formel einer Hydroxycarbonsäure in der Fischer-Projektion an,
lassen sich Spiegelbildisomere durch die Anordnung der OH-Gruppen am
asymmetrischen C-Atom unterscheiden. Bezugssubstanz ist dabei das
Glycerinaldehyd.
OH-Gruppe rechts
D - Glycerinaldehyd
COOH
HO
C
H
CH2OH
OH-Gruppe links
L - Glycerinaldehyd
COOH
H
C
OH
CH2OH
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Funktionelle Gruppen
Chiralität
R-S-Nomenklatur
Allgemeiner Fall der D-L-Nomenklatur. Die vier Substituenten werden nach
fallender Ordnungszahl gereiht.
17Cl
9F
C
1H
S-Form
35Br
17Cl
R-Form
35Br
C
9F
1H
Bei n asymmetrischen C-Atomen gibt es 2n optische Isomere
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Funktionelle Gruppen
Racemat
Liegen die beiden optisch aktiven Isomere im Verhältnis 1:1 vor, hebt sich die
optische Aktivität auf. Das Gemisch ist optisch inaktiv. Eine solche Mischung aus 2
optischen Antipoden im Verhältnis 1:1 wird als Racemat bezeichnet.
Zur Trennung in die beiden optisch aktiven Substanzen lässt man einen Racemat mit
einer anderen optisch aktiven Substanz reagieren.
D-Weinsäure + D-Base D,D-Salz
L-Weinsäure + D-Base L,D-Salz
Die entstehenden Produkte werden als Diastereomere bezeichnet und sind nicht mehr
Spiegelbildlich gebaut.
Eine Trennung kann auch mit Hilfe von Bakterien erfolgen, die nur eines der
Enantiomere abbauen.
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