Energy Sources of Life D. Schulze-Makuch, L.N. Irwin: „Life in the Universe“ Präsentation von: Manu Sharma Energie in terrestrischen Organismen • Energie wird im Allgemeinen auf zwei Weisen gespeichert 1. 2. Langfristige Speicherung durch hoch-energetische Moleküle (z. B. ATP) „Speicherung“ in Form von Stoffgradienten entlang einer Membran Exkurs: Trophie-Arten Chemotrophie: Bezeichnet die Gewinnung von Energie aus chemischen Verbindungen (biotisch und abiotisch) Phototrophie: Bezeichnet die Gewinnung von Energie aus Lichtenergie Autotrophie: Aufbau von biotischen Verbindungen durch Nutzung abiotischer Kohlenstoff-Quellen Heterotrophie: Kohlenstoff wird aus biotischen Verbindungen gezogen Oxidation-Reduktion Weit verbreitete Energiegewinnungsart Viele verschiedene Pathways im Laufe der Entwicklung des Lebens evolviert Oxidation: Stoff dient als Elektronendonor, gibt Elektronen ab Reduktion: Stoff dient als Elektronenakzeptor, nimmt Elektronen auf Reduktion und Oxidation prinzipiell gekoppelt Oxidation von Wasserstoff Energieerzeugung durch Protonengradienten H2 + ½O2 H2O 2.5 eV pro Reaktion, entspricht 237,14kJ/mol Weit verbreitete Reaktion, verhältnismäßig effizient, hoher Energielevel Pathway selbst wahrscheinlich spät evolviert Methanogenese Oxidation von Wasserstoff mit Reduktion von Kohlendioxid gekoppelt 4 H2 + CO2 CH4 + 2 H20 Benötigt mehr Energieinvestition, aber dafür Produktion von zwei Molekülen Wasser daher exergon Autotrophes Leben nahe von hydrothermal Vents möglich Schwefeloxidation Meist in Nähe von vulkanischer Aktivität Weite Oxidationsvielfalt, daher vielseitig einsetzbar, generell bei Mikroben auffindbar Praktiziert von Thiobacillus thiooxidans S° + 6Fe(III) + 4H2OHSO4- + 6Fe(II) + 7H+ Hohe Energiebilanz, vergleichbar mit Oxidation von Wasserstoff Eisenoxidation/-reduktion H2 + 2Fe(III) 2H+ + 2Fe(II) Praktiziert von Pseudomonas sp. Fe(II) + ¼ O2 + H+ Fe(III) + ½ H2O Geringer Energiegewinn pro Eisen, praktiziert von Thiobacillus ferrooxidans Eisenzyklus kann Grundlage für Ökosystem in eisbedeckten Systemen sein (z. B. Europa) Photosynthese Ermöglicht Energiegewinnung durch Lichtenergie Lichtenergie in großen Mengen vorhanden großer Vorteil für Produzentenklasse Lichtabsorption erfolgt über verschiedene Pigmente, sind an bestimmte Spektren angepasst Energiegewinn mit Chemo-Heterotrophie vergleichbar (190kJ/mol) Aufgezählte Energiegewinnungsarten teilweise bis sehr effizient ineffiziente Arten wurden möglicherweise ausselektioniert Auf anderen Planeten vielleicht schlechtere Bedingungen, daher Möglichkeit alternativer Energiegewinnungsarten gegeben Elektromagnetische Wellen Photosynthese nutzt Wellen im sichtbaren Bereich Auch Energiesynthese mit höher- oder niederenergetischen Wellen möglich? UV-Strahlung verursacht Schäden und Umbauten in bekannter Biochemie daher unwahrscheinlich Infrastrahlung Prinzipiell möglich, aber mehr Strahlung für selbes Energieniveau wie PS nötig Infrarotstrahlung jedoch häufig vorhanden praktisch jeder Körper über 0°K strahlt IF-Strahlung Grüne Schwefelbakterien bei hydrothermal vents gefunden zu tief für Photosynthese, Energie durch IF? Wärmeenergie 1 Möglichkeit vor allem bei hydrothermal vents Bei Temperaturgradienten zwischen Vakuole und Zellplasma Konformationsänderung von Metaboliten Theoretische Effizienz hoch praktisch jedoch fragwürdig: Wärmeenergie schwer auffangbar, daher wären sehr spezielle Systeme notwendig Wärmeenergie 2 Zufuhr von Wärme (von vents) Mobilität von Membranmolekülen erhöht Änderung im Membranpotential Änderung im Membranpotential kann für Energiegewinnung genutzt werden Potentialänderung nicht bewiesen, bei Monolayers wäre Änderung möglich Methoden bei Wärmeenergie 4 verschiedene Zelltypen entworfen 1. Bewegliche Zelle, nimmt warmes Wasser in Bodennähe auf und schwebt hoch in kaltes Wasser nutzt dort Gradienten 2. Sessil, filamentös, Zelle nimmt in Bodennähe warmes Wasser auf, Vakuole schwebt in Zelle nach oben und erkaltet, während Zelle Energie gewinnt Methoden bei Wärmeenergie 3. Sessil, lebt von Wasserstrom, kaltes Wasser wird eingesaugt und in Bodennähe erwärmt strömt dann wieder aus 4. Mögliche Vorform von Filterorganismen Sessil, aufgrund von Hitzeänderungen variierende Strömungsmuster, bewegliches Ende ständigen Wärmegradienten ausgesetzt Energiegewinnung Kinetische Energie Bei Strömungen im Wasser Sessiler Organismus mit Haarcilien, Biegung in Strömung führt zur Öffnung von Na+-Kanälen Einstrom von Na+ führt zu Energiegewinnung, direkt oder mit H+ kombiniert Na+ müsste mit Exocytose wieder ausgeschieden werden Osmose/Ionische Gradienten 1 Osmosegradienten würden zum Wassereinstrom führen Wassereinstrom (Osmotischer Druck) erzeugt so Energie Durch Wassereinstrom Konformationsänderung in energetischen Molekülen In hypertonischen Arealen könnte Wasser wieder ausgeschieden werden Osmose/Ionische Gradienten 2 Sowohl Wasserein- wie auch –ausstrom kann Energie erzeugen Effektdämpfung durch Ausscheidung von bspw. Na-Ionen (erleichtert durch erhöhten Zelldruck) Auch ionische Gradienten könnten genutzt werden (z. B. H+) Magnetfeld 1 Erde besitzt verhältnismäßig schwaches Magnetfeld theoretischer Energiegewinn wäre gering Bei Planeten mit starkem Magnetfeld Energiegewinn theoretisch möglich Ionen im Zellplasma gelöst Bewegung normal zu den Feldlinien des Feldes resultiert in Spannung, Energiegewinnung möglich Magnetfeld 2 Möglichkeit von Transport von Protonen in eine Zellorganelle bei Spannungsaufbau, bei Abbau Ausstrom von Protonen Auch Trennung von Proton und Elektron zu beiden Enden der Zelle möglich Energiegewinnung könnte optimiert werden durch längere Zellen Induktion zwar mögich, aber Energiegewinn wäre zu gering Gravitation Methoden zur Gewinnung wären kompliziert, während Energiegewinn gering wäre Direkter Gewinn von Energie durch Gravitation daher unwahrscheinlich Indirekte Effekte könnten jedoch Leben bedingt ermöglichen (bspw. durch vulkanische Aktivität) Tektonischer Stress Meteoriteneinschläge führen Energie zu Einschlagsenergie selbst wird schwierig nutzbar, geschmolzenes Gestein jedoch persistenter Tektonische Bewegungen könnten piezoelektrischen Strom erzeugen Energiegewinn wäre jedoch sehr gering Druck Druckgradienten könnte nur schwer nutzbar gemacht werden Winde würden Organismus in Atmosphäre ständig verwehen Im Planeteninneren hoher konstanter Druck, aber keine Gradienten im mikrobioellen Bereich Bei Vents möglich, aber große Fluktuationen Energiegewinn durch Spin 1 H2 besitzt zwei unterschiedliche Konformationen: 1. 2. Orthohydrogen: beide Protonen-Spins sind parallel Parahydrodogen: Protonen-Spins sind antiparallel Bei hohen Temperaturen mehr O-Wasserstoff, aber bei 20K Equilibrium zu mehr als 98% P-Wasserstoff Energiegewinn durch Spin 2 O-Wasserstoff stabiler und höher energetisch Kollidieren zwei O-Wasserstoffmoleküle P- Wasserstoffmoleküle entstehen und Energie wird frei Vor allem bei dunklen und kalten Planeten Radioaktivität Energiegewinn unwahrscheinlich, hoch energetische Strahlung würde Biochemie stark beschädigen Methode wäre unsicher und schwer zu kontrollieren Auf der Erde existieren Organismen, die Schäden bis zu einem gewissen Grad reparieren (bspw. Deinococcus radiodurans) Quellen D. Schulze-Makuch, L.N. Irwin: „Life in the Universe, Advances in Astrobiology and Biogeophysics“, Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2008