Charakterisierung der Ca2+-abhängigen Proteinkinase LeCPK1 aus Lycopersicon esculentum Institut für Pflanzenwissenschaften der ETH Zürich Biochemie und Physiologie der Pflanzen Prof. Dr. N. Amrhein Betreuer: Dr. Andreas Schaller Diplomarbeit von Frank Rutschmann Zürich, im April 2001 ZUSAMMENFASSUNG Die Calcium-abhängige Proteinkinase LeCPK1 aus Lycopersicon esculentum und zwei Cterminale Teilpeptide der Plasmamembran-H+-ATPase PMA2 von Nicotiana plumbaginifolia wurden als GST-Fusionsproteine heterolog in E. coli exprimiert und anschliessend durch spezifische Bindung an eine Glutathion Sepharose-Matrix aus bakteriellen Extrakten gereinigt. Die C-Termini der Plasmamembran-H+-ATPase wurden in vitro durch die LeCPK1 phosphoryliert. Diese Phosphorylierungen waren Ca2+-abhängig und fanden an den C-Termini selbst statt und nicht am GST-Anteil der Fusionsproteine. Sie wurden durch die allgemeinen ProteinkinaseInhibitoren Staurosporin und K-252a, nicht aber durch KN-62 und Bisindolmaleimid unterdrückt. Bei der Phosphorylierung von Plasmamembran-Vesikeln durch die LeCPK1 konnte weder eine Aktivierung noch eine Inaktivierung der H+-ATPase nachgewiesen werden. Ferner wurde die Bindung von Ca2+ an die LeCPK1 mittels Fluoreszenz-Spektrometrie untersucht, wobei sich hochaffine (Kd = 0.6 µM) und niedrigaffine (Kd = 55 µM) Bindestellen unterscheiden liessen. Durch Expression der Proteinkinase in einem in vitro Transkriptions/Translationssystem wurde gezeigt, dass die LeCPK1, nicht aber eine Gly2Ala-Mutante des Enzyms N-terminal myristoyliert wird. Die Myristoylierung erwies sich als notwendig für eine Lokalisation der LeCPK1 an der Plasmamembran. So liess sich die mit dem "Enhanced Green Fluorescent Protein" fusionierte und in Allium cepa oder Lycopersicon peruvianum exprimierte LeCPK1 im Bereich der Plasmamembran nachweisen, während die nicht-myristoylierte Gly2Ala-Mutante im Cytosol und im Kern vorzufinden war. II INHALTSVERZEICHNIS I. Einleitung 1.1 Die Plasmamembran-H+-ATPase 1 1.2 Regulation der Plasmamembran-H+-ATPase 4 1.2.1 1.2.2 1.2.3 1.2.4 + Die H -ATPase wird durch die Bindung von 14-3-3-Proteinen aktiviert Auch Lysophosphatidylcholin aktiviert die Plasmamembran-H+-ATPase Die H+-ATPase wird durch Phosphorylierung auch deaktiviert Hypothetisches Modell der Regulation der H+-ATPase 1.3 Die Rolle von Ca2+-abhängigen Proteinkinasen für die Phosphorylierung der Plasmamembran-H+-ATPase 1.4 Vorausgehende Arbeiten und Zielsetzung 4 6 7 7 9 12 II. Materialien und Methoden 2.1 Pflanzen, Bakterienstämme und Vektoren 13 2.2 Medien 15 2.3 Chemikalien 2.3.1 2.3.2 2.3.3 2.3.4 2.3.5 2.3.6 PCR, Plasmid-DNA-Isolierung und Agarosegel-Elektrophorese DNA-Sequenzierung Glutathion Sepharose-Affinitätschromatographie SDS-PAGE TRICIN-SDS-PAGE Verschiedenes 17 18 18 19 20 21 2.4 Methoden 2.4.1 2.4.2 2.4.3 2.4.4 2.4.5. 2.4.6 2.4.7 2.4.8 2.4.9 2.4.10 2.4.11 2.4.12 2.4.13 2.4.14 Expression und Isolierung der GST-Fusionsproteine in/aus E. coli Reinigung der GST-Fusionsproteine In vitro-Phosphorylierung der mit GST fusionierten C-Termini der H+-ATPase In vitro-Phosphorylierung des C-Terminus der H+-ATPase (CT66) Aktivitätsbestimmung der Plasmamembran-H+-ATPase Amplifizierung der cDNAs CDPKwt und CDPKmut mittels PCR Ligation der amplifizierten cDNAs in die Vektoren pBluescript SK(-) und pcl60 Transformation von kompetenten E. coli-Zellen Isolierung von Plasmid-DNA (Mini Prep) aus E. coli Analyse der Ligationsprodukte durch Restriktion der Plasmid-DNA DNA-Sequenzanalyse Amplifizierung und Isolierung der Konstrukte in/aus E. coli (Midi Prep) In vitro-Transkription/Translation und Myristoylierung der LeCPK1 Transformation von Zwiebelepidermiszellen und transiente Expression der Fusionsproteine CDPKwt-EGFP und CDPKmut-EGFP 2.4.15 Transformation von Lycopersicon peruvianum-Suspensionskulturzellen und transiente Expression der Fusionsproteine CDPKwt-EGFP und CDPKmut-EGFP 2.4.16 Titration einer GST-CDPK-Lösung mit CaCl2 unter paralleler Aufnahme des Fluoreszenz-Spektrums III 22 22 23 24 25 26 27 28 28 29 29 29 30 31 32 33 III. Resultate 3.1 Expression und Aufreinigung der GST-Fusionsproteine GST-CT56 und GST-CT66 sowie des GST-Proteines selbst 34 3.2 In vitro-Phosphorylierung der Plasmamembran-H+-ATPase 37 3.3 Phosphorylierung des vom GST-Peptid abgetrennten C-Terminus der Plasmamembran-H+-ATPase 39 3.4 Die Wirkung von Proteinkinase-Inhibitoren auf die Phosphorylierung des C-Terminus der Plasmamembran-H+-ATPase 41 3.5 Der Einfluss einer Phosphorylierung der H+-ATPase auf die Aktivität der Protonenpumpe 44 3.6 In vitro-Transkription-/Translation und Myristoylierung der LeCPK1 48 3.7 Transiente Expression der Fusionsproteine CDPKwt-EGFP und CDPKmut-EGFP in Zwiebelepidermiszellen 52 3.8 Transiente Expression der Fusionsproteine CDPKwt-EGFP und CDPKmut-EGFP in Lycopersicon peruvianum-Zellen aus Suspensionskultur 55 3.9 Titration einer GST-CDPK-Lösung mit CaCl2 unter paralleler Aufnahme des Fluoreszenzspektrums 57 IV. Diskussion 59 4.1 Die Bindung von Calcium an die LeCPK1 60 4.2 Subzelluläre Lokalisation der LeCPK1 64 + 4.3 Phosphorylierung der Plasmamembran-H -ATPase 68 4.4 Die Rolle der LeCPK1 in pflanzlichen Abwehrreaktionen 72 V. Literatur 74 VI. Anhang 6.1 Sequenz der LeCPK1-cDNA 81 + 6.2 Standardkurve für die Aktivitätsbestimmung der Plasmamembran-H -ATPase IV 83 1. Einleitung Seite 1 I. EINLEITUNG 1.1 Die Plasmamembran-H+-ATPase Die Plasmamembran-H+-ATPase spielt in der Physiologie von Planzen und Pilzen eine Schlüsselrolle. Sie gehört zu der grossen, ubiquitären Familie von P-Typ-ATPasen, welche Kationen wie K+ und Na+ (Tiere), Cd2+ und Cu2+ (Bakterien) und Ca2+ (Pilze, Pflanzen, Tiere) durch Zellmembranen transportieren (Palmgren et al., 1998). Die Plasmamembran-H+-ATPase von Pflanzen und Pilzen koppelt die Hydrolyse von ATP mit dem Protonentransport durch die Plasmamembran. Ein solcher Transport verursacht sowohl eine pH-Differenz (? pH) als auch eine Membranpotentialdifferenz (? E), welche beide Komponenten der protonenmotorischen Kraft (proton motive force, pmf oder ? p) darstellen. Dieser elektrochemische Gradient treibt dann sekundär aktivierte Transporter an, welche Ionen oder andere Verbindungen entgegen ihres Konzentrationsgradienten durch die Membran transportieren. Solche Transporter sind entweder Kanäle, welche mit grosser Geschwindigkeit Ionen befördern und deren Öffnung häufig durch das Membranpotential reguliert wird. Oder es sind Carrier, welche selektiv Makromoleküle und organische Verbindungen wie Zucker oder Aminosäuren im Uniport, Symport oder Antiport mit Protonen durch die Membran schleusen (Ward et al., 1998). Die beschriebenen Transportvorgänge bilden die Grundlage von vielen adaptiven Vorgängen in Pflanzen gegenüber sich verändernden Umweltbedingungen. So transportieren zum Beispiel Pflanzen mit hoher Salztoleranz überschüssiges cytosolisches Na+ durch einen Na+/H+-Antiport entweder in die Vakuole oder ganz aus der Zelle heraus (Niu et al., 1995). Auch die Regulation des Turgordrucks (Osmoregulation) wird durch eine sekundär aktive Aufnahme von Ionen in die Zelle ermöglicht, angetrieben durch den von der Plasmamembran-H+-ATPase aufrecht erhaltenen Protonengradienten. Die dadurch erzielte höhere Salzkonzentration im Zellinnern bewirkt einen Wassereinstrom in die Zelle und einen Anstieg des Zellturgors. Auf diese Weise können beispielsweise Schliesszellen von Spaltöffnungen in kurzer Zeit anschwellen und so eine Öffnung der Stomata bewirken (MacRobbie, 1998). Durch Veränderung des Zellturgors werden auch Blattbewegungen (Ausrichtung der Blattflächen nach der Sonne oder seismonastische Reaktionen, z.B. bei Mimosa pudica) möglich. 1. Einleitung Seite 2 Eine weitere Rolle der Plasmamembran-H+-ATPase liegt in der Zellexpansion. Gemäss der Säurewachstums-Theorie wird nach einem Auxin-Stimulus durch eine Ansäuerung des Apoplasten die Zellwand plastisch verformbar und es kommt aufgrund des Turgordruckes zu einer Zunahme des Zellvolumens. An diesen Vorgängen ist die Plasmamembran-H+-ATPase mitbeteiligt (Cosgrove, 1997). In welcher Weise Auxin aber dieses Säurewachstum initiiert und über welche Transduktionswege die "Wachstumssignale" vermittelt werden, ist noch unbekannt. Die Plasmamembran-H+-ATPase ist ein integrales Membranprotein, dessen Monomer aus zehn Transmembranhelices und vier cytoplasmatischen Bereichen besteht (Abb. 1). Sowohl der C-, als auch der N-Terminus liegen auf der cytoplasmatischen Seite (Auer et al., 1998). Obwohl die Quartärstruktur noch nicht aufgeklärt wurde, geht man davon aus, dass das Protein hauptsächlich als Dimer vorkommt (Bowman et al., 1985), wobei aber bereits das Monomer mit einer Masse von ca. 100 kDa katalytisch aktiv ist (Goormaghtigh et al., 1986). Der Mechanismus des Protonentransportes ist bislang unbekannt. Durch Mutantenanalysen weiss man aber, dass die kleine cytoplasmatische Schleife (Abb. 1) für die Kopplung der ATP-Hydrolyse mit dem Protonentransport verantwortlich ist (Wach et al., 1996). Der grosse cytoplasmatische Loop enthält einen für P-Typ-ATPasen typischen Aspartat-Rest (Asp536 in Abb. 1), welcher während des katalytischen Zyklus phosphoryliert wird. Ausserdem befindet sich dort auch die ATPbindende Region (Pardo und Slayman, 1988). Während über die Funktion der N-terminalen Region wenig bekannt ist, weiss man, dass die C-terminale Region als autoinhibitorische Domäne und dadurch als wichtiger Regulator der Plasmamembran-H+-ATPase wirkt (Palmgren et al., 1990). 1. Einleitung Seite 3 A zielgerichtete Mutationen bei der PMA2 von Nicotiana plumbaginifolia B zielgerichtete Mutationen bei der PMA1 von Saccharomyces cerevisiae Abb. 1: Struktur der Plasmamembran-H+-ATPasen PMA1 von Saccharomyces cerevisiae und PMA2 von Nicotiana plumbaginifolia. Die Funktion der durch Dreiecke und Kreise hervorgehobenen Aminosäuren wurde durch zielgerichtete Mutationen untersucht, die zum Austausch bzw. zur Deletion dieser Aminosäuren führten. Die in Quadern angegebenen Aminosäuren sind konserviert und beiden Protonenpumpen gemeinsam (nach Portillo, 2000; Morsomme und Boutry, 2000; Morsomme et al., 2000). . A: Kleine cytosolische Schleife; hier findet u.a. die Kopplung der ATP-Hydrolyse mit dem H+-Transport statt. B: Grosse cytosolische Schleife; an dieser katalytische Domäne wird ATP gebunden und hydrolysiert. Dabei bildet Asp536 das für P-Typ-ATPasen typische intermediäre Aspartyl-Phosphat. C: C-terminale Domäne; besitzt autoinhibitorische, regulatorische Funktionen und kann 14-3-3-Proteine binden. N: N-terminale Domäne; besitzt regulatorische, noch weitgehend unverstandene Funktionen. Das Enzym verwendet als Substrat MgATP, dessen Hydrolyse eng mit dem Protonentransport verknüpft ist. Die meisten Isoformen des Proteins arbeiten optimal bei einem pH von 6.6 und besitzen eine spezifische Aktivität in gereinigten Plasmamembranen von 1 bis 2 µmol Pi /min/mg. Der Km-Wert für MgATP variiert zwischen 0.3 und 1.4 mM (Vara und Serrano, 1982). Die Plasmamembran-H+-ATPase wird von einer Multigenfamilie codiert. So wurden u.a. in Arabidopsis thaliana zwölf Gene identifiziert, in Nicotiana plumbaginifolia neun und in Lycopersicon esculentum sieben. Die codierenden Sequenzen können in zwei Subfamilien eingeteilt werden, deren Trennung schon vor der evolutiven Aufspaltung der Samenpflanzen in Monocotyledonen und Dicotyledonen erfolgte (Moriau et al., 1993). 1. Einleitung Seite 4 Die einzelnen Isoenzyme der H+-ATPase werden in der Pflanze je nach Zelltyp, Gewebe, Entwicklungsstadium und Umweltbedingungen differenziell exprimiert, wobei verschiedene Isoformen in der gleichen Zelle koexistieren können. Northern Blots, in situ-Hybridisierungen und Untersuchungen mit Antikörpern zeigten, dass Plasmamembran-H+-ATPasen u.a. in Wurzelhaaren, der Wurzelhaube, in der Blatt-Epidermis, in Schliesszellen, im Leitgewebe, in Pollenkörnern, im Tapetum der Antheren und in sich entwickelnden Samen vorkommen, wobei es lokal zu starken Anhäufungen kommen kann (Morsomme und Boutry, 2000). 1.2 Regulation der Plasmamembran-H+-ATPase Wie schon erwähnt, kann die Expression der Plasmamembran-H+-ATPase abhängig von Zelltyp, Gewebe, Entwicklungsstadium und Umweltbedingungen stark variieren, sowohl in der Menge translatierten Proteins als auch in der Zusammensetzung der exprimierten Isoformen. Zusätzlich zur transkriptionellen und posttranslationellen Regulation besteht eine weitere Möglichkeit der Regulation in der Steuerung der Aktivität bereits vorhandener Enzyme. 1.2.1 Die Plasmamembran-H+-ATPase wird durch die Bindung von 14-3-3-Proteinen aktiviert Die Plasmamembran-H+-ATPase besitzt eine C-terminale Region (Abb. 1), welche das Enzym autoinhibieren kann. Entfernt man z.B. die letzten 51 Aminosäuren des C-Terminus der H+ATPase AHA2 von Arabidopsis thaliana durch Trypsinbehandlung oder durch genetische Deletion, so steigt die katalytische Effizienz, d.h. der Km-Wert für das Substrat MgATP sinkt und vmax nimmt zu (Palmgren et al., 1990). Ferner wurde festgestellt, dass es zu einer Steigerung der H+-ATPase-Aktivität nach Bindung von 14-3-3-Proteinen kommt (Oecking et al., 1997; Jahn et al., 1997). Erst kürzlich wurde gezeigt, dass diese 14-3-3-Proteine direkt an die Cterminale Region binden, und zwar an die zweitletzte, in allen H+-ATPasen konservierte Aminosäure, das Threonin947 der H+-ATPase PMA2 von Nicotiana plumbaginifolia (Svennelid et al., 1999; Maudoux et al., 2000). 1. Einleitung Seite 5 14-3-3-Proteine sind hochkonservierte, ubiquitär in eukaryotischen Zellen vorhandene Proteine, welche andere Enzyme und Transkriptionsfaktoren in ihrer Aktivität modulieren können (Finnie et al., 1999). Für die Interaktion mit 14-3-3-Proteinen haben sich wenige KonsensusMotive als wichtig erwiesen, in welchen sich oft phosphorylierte Aminosäuren befinden (Finnie et al., 1999; Moorhead et al., 1999). 14-3-3 Proteine treten meist als Dimere auf und können so zwei Zielmoleküle gleichzeitig binden und diese durch Assoziation regulieren. Das Bindungsmotiv für 14-3-3-Proteine am C-Terminus der Plasmamembran-H+-ATPase PMA2 von Nicotiana plumbaginifolia lautet ...QQxYTV (Abb. 27 auf Seite 69). Eine 14-3-3Bindung an diese Domäne ist nur dann möglich, wenn das hervorgehobene Threonin phosphoryliert vorliegt (Camoni et al., 1999; Svennelid et al., 1999; Fuglsang et al., 1999). Es zeigte sich aber, dass in Anwesenheit von Fusicoccin (einem Toxin des Pilzes Fusarium amygdalii) eine Phosphorylierung des Threonins für eine 14-3-3-Protein-Bindung an den C-Terminus nicht notwendig ist, da Fusicoccin den 14-3-3-Protein-H+-ATPase-Komplex offenbar genügend stabilisiert. Allerdings kann eine solche phosphorylierungs-unabhängige 14-3-3-Bindung durch ein kompetitierendes, ATPase-ähnliches Peptid viel leichter verhindert werden, als wenn das Threonin phosphoryliert vorliegt (Svennelid et al., 1999). Nach gegenwärtiger Vorstellung macht die Plasmamembran-H+-ATPase nach Bindung eines oder mehrerer 14-3-3-Proteine an ihren C-Terminus eine Konformationsänderung durch, durch die es zur Aktivierung des Enzyms kommt (Abb. 2). Kürzlich ist allerdings gezeigt worden, dass sich die beiden Subfamilien von pflanzlichen Plasmamembran-H+-ATPasen hinsichtlich dieser C-terminalen Regulation unterscheiden könnten. Während die zur Subfamilie I gehörende Isoform PMA2 aus Nicotiana plumbaginifolia dem obigen Regulationsmechanismus unterworfen ist, wird die PMA4 aus Nicotiana plumbaginifolia, welche der Subfamilie II angehört, am zweitletzen, C-terminalen Threonin nur schwach phosphoryliert und in ihrer Aktiviät nur geringfügig moduliert. Ausschlaggebend für diese differenzielle Regulation ist der viertletzte, konservierte Aminosäure-Rest am C-Terminus, der bei der H+-ATPasen der Subfamilie I ein Serin, bei jenen der Subfamilie II aber ein Histidin darstellt (Damly und Boutry, 2001). 1. Einleitung Seite 6 Abb. 2: Modell der Aktivierung von H+ATPasen durch Fusicoccin (Oecking et al., 1997). A: Zwei Plasmamembran-H+-ATPasen assoziieren und bilden ein aktives Dimer. + Die Aktivität der H -Pumpe wird durch den autoinhibitorischen Effekt der C-Termini aber limitiert. B: 14-3-3-Protein-Dimere binden an die autoinhibitorischen C-Termini der H+-ATPasen und bilden einen transienten Komplex, an dem möglicherweise noch weitere Proteine beteiligt sind. Dadurch wird die Aktivität des Enzyms erhöht. C: Fusicoccin-Bindung stabilisiert den Komplex und hält die H+-ATPase im aktiven Zustand. (Taiz und Zeiger, 1998) 1.2.2 Auch Lysophosphatidylcholin aktiviert die Plasmamembran-H+-ATPase Es wurde gezeigt, dass auch Lysophosphatidylcholin (LPC) die H+-ATPase aktivieren kann (Pedchenko et al., 1990; Palmgren et al., 1991). Die Bindestelle der H+-ATPase für LPC konnte aber bisher noch nicht ermittelt werden (Gomes et al., 1996; Morsomme et al., 1998). Lysophosphatidylcholin (LPC) entsteht durch die Spaltung von Phosphatidylcholin in LPC und freie Fettsäuren. Diese Reaktion wird durch das in Pflanzen vorhandene Enzym Phospholipase A2 katalysiert. Die Phospholipase A2 (PLA2) ist bekannt als ein wichtiger Regulator in tierischen Systemen, der unter anderem den ersten Schritt der Eicosanoid-Biosynthese katalysiert. In Pflanzen wird eine Beteiligung der PLA2 an Wundabwehr-Reaktionen postuliert (Narvaez- 1. Einleitung Seite 7 Vasquez et al., 1999). Das Enzym könnte via LPC als second messenger auch an der Regulation der H+-ATPase beteiligt sein. 1.2.3 Die Plasmamembran-H+-ATPase wird durch Phosphorylierung auch deaktiviert Im Gegensatz zu den bisher erwähnten Resultaten gibt es auch einige Experimente, welche zeigen, dass eine Phosphorylierung der Plasmamembran-H+-ATPase nicht zu einer Aktivierung, sondern zu einer Inaktivierung der Protonenpumpe führen kann. Schon 1988 wurde gezeigt, dass eine Plasmamembran-H+-ATPase aus Wurzelzellen von Avena sativa an Serin- und Threonin-Resten calciumabhängig phosphoryliert wird (Schaller und Sussman, 1988). Ausserdem wurde gezeigt, dass eine H+-ATPase von Lycopersicon esculentum von einer membrangebundenen Phosphatase dephosphoryliert und dadurch aktiviert werden kann. Diese Aktivierung erfolgte in Abhängigkeit eines Elicitors von Cladosporium fulvum. Nach Entfernen des pilzlichen Elicitors nahm die H+-ATPase-Aktivität wieder ab in Abhängigkeit einer Rephosphorylierung, welche durch verschiedene Proteinkinasen in zwei Schritten durchgeführt wurde. Am ersten Phosphorylierungsschritt ist vermutlich eine Proteinkinase C-ähnliche Kinase, am zweiten eine Ca2+/Calmodulin-abhängige Proteinkinase (CaMKII oder CCaMK) beteiligt, wobei der zweite Schritt nicht ohne vorausgegangenen ersten Schritt ablaufen kann (Xing et al., 1996). Auch in vitro-Experimente mit Membranfraktionen aus Nicotiana plumbaginifolia (Desbrosses et al., 1998) und mit rekonstituierten Proteoliposomen aus Beta vulgaris (Lino et al., 1998) zeigten, dass eine Dephosphorylierung die Plasmamembran-H+-ATPase aktivieren kann, während eine Ca2+-abhängige Phosphorylierung das Enzym deaktiviert. 1.2.4 Hypothetisches Modell der Regulation der H+-ATPase Wie oben dargestellt wurde, kann eine Phosphorylierung der H+-ATPase sowohl zu einer Steigerung, als auch zu einer Verminderung der protonen-pumpenden Aktivität des Enzyms führen. Nach Morsomme (2000) hat die H+-ATPase in nicht-phosphoryliertem Zustand eine geringe Grundaktivität (Abb. 3a), die durch Phosphorylierung ausserhalb des C-Terminus weiter vermindert wird (Abb. 3b). C-terminale Phosphorylierung des Enyzms hingegen ermöglicht die Bindung von 14-3-3-Proteinen sowie Dimerisierung und resultiert in einer Aktivierung der H+- 1. Einleitung Seite 8 Pumpe (Abb. 3c). Weitere Phosphorylierung des C-Terminus hat möglicherweise eine Dissoziation der 14-3-3-Proteine zur Folge (C. Oecking, Bochum, pers. Mitteilung). A Abb. 3: Hypothetisches Modell der Regulation der Plasmamembran- H+-ATPase (Morsomme und Boutry, 2000). A: Im nicht-phosphorylierten Zustand besitzt die Plasmamembran-H+-ATPase eine niedrige Grundaktivität. B: Phosphorylierung der Plasmamembran-H+-ATPase an einer bisher nicht ermittelten Stelle ausserhalb des C-Terminus (als rotes Viereck dargestellt) führt zur Inaktivierung der Protonenpumpe. B C C: Phosphorylierung an der zweitletzten Aminosäure des CTerminus ermöglicht die Bindung eines 14-3-3-ProteinDimers und führt zur Aktivierung des Enzyms. Eine vergleichbar starke Aktivierung wie durch 14-3-3-Proteine ist auch durch Bindung von Lysophosphatidylcholin (LPC, als Dreieck dargestellt) an einer unbekannten Stelle (evtl. ausserhalb des C-Terminus) möglich. Der hier orangefarben dargestellte Abschnitt des C-Terminus ist für die Autoinhibierung der Protonenpumpe durch Bindung an die katalytische Domäne verantwortlich, während der blau markierte Bereich das 14-3-3-Dimer binden kann. 1. Einleitung Seite 9 1.3 Die Rolle von Ca2+-abhängigen Proteinkinasen für die Phosphorylierung der Plasmamembran-H+-ATPase Viele der oben beschriebenen Phosphorylierungen der Plasmamembran-H+-ATPase sind Ca2+abhängig. Durch Einsatz von spezifischen Inhibitoren kann der Typ der beteiligten Kinase bestimmt werden. So wurde kürzlich eine Plasmamembran-assoziierte Proteinkinase aus Wurzelzellen von Zea mays gereinigt und festgestellt, dass sie eine Ca2+-abhängige Aktivität aufwies. Das Enzym war in der Lage, die Plasmamembran-H+-ATPase in vitro am C-Terminus zu phosphorylieren (Camoni et al., 1998). Die Kinase konnte durch Calmodulin nicht aktiviert, aber durch Calmodulin-Antagonisten inhibiert werden. Diese Eigenschaften sind typisch für eine Ca2+-abhängige Proteinkinase (Ca2+-dependent protein kinase, auch calmodulin-like domain protein kinase genannt). Ca2+-abhängige Proteinkinasen (CDPKs) sind Enzyme, die bisher nur in Pflanzen und Protozoen, nicht aber in Hefen oder im Tierreich gefunden wurden (Hunter und Plowman, 1997). Sie sind die einzigen pflanzlichen Proteinkinasen, die durch Ca2+ direkt aktiviert werden. Es existieren zahlreiche Isoformen des Enzyms (alleine in Arabidopsis thaliana sind es 39), welche in bisher sieben Subfamilien eingeteilt werden (Satterlee und Sussman, 1998; Harmon et al., 2000). Die CDPKs besitzen eine katalytische Domäne mit Serin/Threonin-ProteinkinaseAktivität (Stone und Walker, 1995). Diese katalytische Domäne wird in Abwesenheit von Ca2+ durch eine autoinhibitorische Domäne inaktiviert. Eine benachbarte Calmodulin-ähnliche Domäne enthält bis zu vier EF-Hand-Motive und ist damit fähig, freie Ca2+-Ionen zu binden (Abb. 4). Es wird postuliert, dass durch diese Ca2+-Bindung die Calmodulin-ähnliche Domäne eine unmittelbar benachbarte Region der autoinhibitorischen Domäne binden kann, wodurch das Enzym aktiviert wird (Binder et al., 1994; Harmon et al., 1994; Yoo und Harmon, 1996). Eine weitere, variable Domäne unbekannter Funktion am N-Terminus enthält bei den meisten CDPK-Isoformen ein N-Myristoylierungs-Motiv. An ein Glycin, das Teil dieses Motives ist, wird während der Translation Myristinsäure (eine gesättigte C14-Fettsäure) kovalent über eine Peptidbindung gebunden (Russell et al., 1994). Diese Modifizierung vergrössert die Hydrophobizität des N-Terminus und könnte zusammen mit weiteren posttranslationellen Änderungen (siehe Abschnitt 4.2) zur Verankerung der CDPK in Zellmembranen führen (Yalovsky et al., 1999). Tatsächlich wurden schon CDPKs von Hordeum vulgare (Klimczak und Hind, 1990), Avena sativa (Schaller et al., 1992), Nicotiana plumbaginifolia (Iwata et al., 1998) und Oryza sativa (Martin und Busconi, 2000) aus Plasmamembran-Fraktionen gereinigt. 1. Einleitung Seite 10 Zu den bisher identifizierten membranständigen Substraten der CDPKs gehören u.a. die schon erwähnte Plasmamembran-H+-ATPase von Avena sativa (Schaller und Sussman, 1988) und Zea mays (Camoni et al., 1998), ein Tonoplasten-Wasserkanal (a-TIP) von Arabidopsis thaliana (Johnson und Chrispeels, 1992), ein Vakuolen-Chlorid-Kanal in Schliesszellen von Vicia faba (Pei et al., 1996), eine Ca2+-Pumpe (ACA2) in der ER-Membran von Arabidopsis thaliana (Hwang et al., 2000) und Nodulin-26, ein integraler Membrantransporter in der PeribakteroidMembran von N-fixierenden Bakterien in Wurzelknöllchen von Glycine maximus (Weaver et al., 1991). Zwei gut charakterisierte cytosolische Substrate sind die Nitrat-Reduktase (Douglas et al., 1998) und die Sucrosephosphat-Synthase (McMichael, 1995) aus Blättern von Spinacea oleracea. Beide Substrate können durch dieselbe CDPK (AtCPK3 aus Arabidopsis thaliana) phosphoryliert und damit inaktiviert werden (McMichael, 1995). Es ist also denkbar, dass eine einzige CDPK diese zwei wichtigen Schlüsselenzyme reguliert. Allerdings lassen die vielen existierenden Isoformen in ein und derselben Pflanze auf indivuelle Rollen der einzelnen CDPKs in verschiedenen Signaltransduktions-Kaskaden schliessen (Harmon et al., 2000). 1. Einleitung Seite 11 1 Variable Domäne MGGCFSKKYT QQDANGHRAG RRVNQAYQKP PQPQPERPYQ PQPQQERPYQ 51 PPPQPAYQPP PQPKPQPQPH PVPVTVQSGQ PQDQMQGPHM NNILGKPFEE 101 Katalytische Domäne IRKLYTLGKE LGRGQFGVTY YCTENSTGNP YACKSILKRK LVSKNDREDM 151 KREIQIMQHL SGQPNIVEFK GAYEDRQSVH LVMELCAGGE LFDRIIARGY 201 YSEKDAAEII RQIVNVVNIC HFMGVMHRDL KPENFLLTSK DENAMLKATD 251 FGLSVFIEEG KVYRDIVGSA YYVAPEVLRR SYGKEADVWS AGVILYILLS 301 GVPPFWAETE KGIFNTILKG EIDFQSDPWP SISNSAKDLI RKMLTQEPRK 351 Autoinhibitorische Domäne RITSAQVLEH PWLRLGEASD KPIDSAVLSR MKQFRAMNKL KKLALKVIAE 401 EF-Hand NLSEEEIKGL KAMFHNIDTD NSGTITYEEL KSGLARLGSK LTETEVKQLM 451 EF-Hand EF-Hand EAADVDGNGS IDYIEFITAT MHRHRLERDE HLFKAFQHFD KDHSGFITRD 501 EF-Hand ELENAMKEYG MGDEATIKEI IAEVDTDNDG RINYEEFCAM MRSGTTQPQQ 551 KLF Abb. 4: Die Aminosäuresequenz der LeCPK1 aus Lycopersicon esculentum. Die verschiedenen Funktionen der markierten Domänen werden im Text näher erläutert. Die Position der durch Fettdruck hervorgehobenen Tryptophan-Reste innerhalb der dreidimensionalen Struktur der LeCPK1 wirkt sich auf die im Abschnitt 3.9 gemessene Fluoreszenz der Proteinlösung aus. 1. Einleitung Seite 12 1.4 Vorausgehende Arbeiten und Zielsetzung Im Rahmen der dieser Arbeit vorausgehenden Diplomarbeit (Stalder, 2000) wurde eine CDPK aus einer cDNA-Bibliothek von Lycopersicon esculentum kloniert und sequenziert. Die LeCPK1 benannte Kinase weist eine hohe Aminosäuresequenz-Ähnlichkeit (94 %) mit der NtCPK1 aus Nicotiana tabacum (Yoon et al., 1999) auf. Sie besteht aus 553 Aminosäuren und besitzt die klassischen Domänen einer CDPK, u.a. eine Ca2+-bindende Domäne mit vier Ca2+Bindestellen (Abb. 4). Eine Northern Blot-Analyse zeigte, dass das Protein vor allem in Wurzeln, Blüten und noch undifferenzierten Zellen exprimiert ist, aber auch in den Kotyledonen und Blättern. Während eine Verwundung der Tomatenblätter zu keinem höheren LeCPK1Transkriptspiegel führte, induzierte eine Fusicoccin-Behandlung der Pflanzen nach vier Stunden eine maximale Akkumulation der Transkripte. Die LeCPK1-cDNA wurde als GSTFusionsprotein (GST-CDPK) in E. coli exprimiert und aus bakteriellen Extrakten gereinigt. Für die GST-CDPK wurde Ca2+-Bindung an die C-terminale Domäne nachgewiesen. Die Proteinkinase zeigte Ca2+-abhängige Autophosphorylierung an Serin- und Threonin-Resten und für die Phosphorylierung des synthetischen Peptids Syntide-2 wurde ein Km-Wert zwischen 82 und 89 µM ermittelt. Im Rahmen der vorliegenden Diplomarbeit sollte die Bindung von Ca2+ an die LeCPK1 charakterisiert werden. Ferner sollte geprüft werden, ob die Proteinkinase myristoyliert wird und inwiefern sich dies auf die intrazelluläre Lokalisation des Proteins auswirkt. Ausserdem sollte untersucht werden, ob die Plasmamembran-H+-ATPase ein Substrat der LeCPK1 ist und ob eine mögliche Phosphorylierung sich auf die Aktivität der Protonenpumpe auswirkt. 2. Material und Methoden Seite 13 II. MATERIALIEN UND METHODEN 2.1 Pflanzen, Bakterienstämme und Vektoren Lycopersicon peruvianum Suspensionskultur in Nover-Medium (zur Verfügung gestellt von D. Frasson, ETH Zürich). Die Kulturen wurden wöchentlich passagiert und am Tag der Passage aufgearbeitet. Allium cepa Küchenzwiebel (COOP, Zürich) E. coli K12 PR745 Expressions-Stamm für die GST-CT56 und GST-CT66Fusionsproteine (zur Verfügung gestellt von C. Oecking, Ruhr-Universität, Bochum). E. coli TOP10' F' {lacIq Tn10 (TetR)} mcrA ? (mrr-hsdRMSmcrBC) F 80lacZ? M15 ? lacX74 recA1 deoR araD139 ? (ara-leu) 7697 galU galK rpsL (StrR) endA1 nupG (Invitrogen One Shot®) pGEX-4T-1 Ermöglicht die Expression eines GST-Fusionsproteins unter Kontrolle des mit IPTG induzierbaren tac-Promoters. Die proteolytische Spaltung des zu exprimierenden Proteins von der GST-Domäne ist mit Thrombin möglich. (Amersham Pharmacia Biotech) pGEX-G Derivat des pGEX-3X-Vektors (Amersham Pharmacia Biotech) Erlaubt die Expression eines GST-Fusionsproteins unter Kontrolle des mit IPTG induzierbaren tac-Promoters. Die proteolytische Spaltung des zu exprimierenden Proteins von der GST-Domäne ist mit dem Faktor Xa möglich. (Görlach und Schmid, 1996) pSK pBluescript SK(-) (Stratagene) Ermöglicht die in vitro-Transkription einer cDNA unter der Kontrolle des T7-Promotors durch die T7 RNAPolymerase. 2. Material und Methoden pcl60 Seite 14 Derivat des pBluescript SK-Vektors (Stratagene) Ermöglicht die transiente Expression eines fluoreszierenden EGFP-Fusionsproteines (Enhanced Green Fluorescent Protein, Clontech) unter der Kontrolle des 35S-Promotors (aus dem Cauliflower Mosaic Virus) in pflanzlichen Zellen (zur Verfügung gestellt von Claudio Lupi, Biotechnologie der Pflanzen, ETH Zürich). 2. Material und Methoden Seite 15 2.2 Medien Die Chemikalien stammen, sofern ihre Herkunft im Text nicht speziell erwähnt wird, von Fluka, Buchs SG. LB-Medium 25 g LB Broth, Miller (DIFCO Laboratories, Detroit, MI, USA) ddH2O ad 1 Liter autoklaviert (20 min) LBAmp Medium (für Flüssigkulturen) 25 g LB Broth, Miller (DIFCO) ddH2O ad 1 Liter autoklaviert (20 min) Nach Abkühlung (ca. 60 C°) Zugabe von 1 ml Ampicillin- Stocklösung (100 mg/ml, sterilfiltriert) LBAmp Agar (für Petrischalen) 25 g LB Broth, Miller (DIFCO) 20 g Agar (DIFCO) ddH2O ad 1 Liter autoklaviert (20 min) Nach Abkühlung (ca. 60 C°) Zugabe von 1 ml Ampicillin Stocklösung (100 mg/ml, sterilfiltriert) steril in Petrischalen abgefüllt MS-Agar (für Petrischalen) 4.43 g Murashige and Skoog-Medium (MS, Duchefa) 20 g Agar (DIFCO) ddH2O ad 1 Liter autoklaviert (20 min) steril in Petrischalen abgefüllt Nover-Medium (für Flüssigkulturen) 44.3 g Murashige and Skoog-Medium, Basal Salt with Minimal Organics (MSMO, Sigma) 30 g Sucrose 170 mg KH2PO4 5 mg a-Naphtylessigsäure (NAA) 2 mg N-Benzyladenin (BA) 1 ml Vitamine AT 1000x ddH2O ad 10 Liter autoklaviert (20 min) 2. Material und Methoden Seite 16 Plasmolyse-Agar (für Petrischalen) 44.3 g Murashige and Skoog-Medium, Basal Salt with Minimal Organics (MSMO, Sigma) 100 g Sucrose 170 mg KH2PO4 5 mg a-Naphtylessigsäure (NAA) 2 mg N-Benzyladenin (BA) 1 ml Vitamine AT 1000x 20 g Agar (DIFCO) ddH2O ad 1 Liter autoklaviert (20 min) steril in Petrischalen abgefüllt Vitamine AT 1000x (250 ml) 500 mg Vitamin B1-HCl 250 mg Nicotinsäure 25 mg p-Aminobenzoesäure 125 mg Pyridoxin-HCl 1250 mg Cholinchlorid 250 mg Calcium D(+)-Panthothenate 2.5 mg Folsäure (0.1 mg/ml in 0.1 N NaOH) 2.5 ml Biotin (0.1 mg/ml in 0.1 N NaOH) 2.5 ml Cyanocobalamin (0.1 mg/ml) pH 6.2 mit KOH ddH2O ad 250 ml sterilfiltrieren 2. Material und Methoden Seite 17 2.3 Chemikalien Alle Lösungen wurden nach Sambrook et al. (1989) angesetzt. 2.3.1 PCR, Plasmid-DNA-Isolierung und Agarosegel-Elektrophorese Polymerasen Pwo DNA-Polymerase (Roche Diagnostics) Taq DNA-Polymerase (Roche Diagnostics) T7 RNA-Polymerase (Promega) PCR-Puffer 2 mM MgSO4 (Roche Diagnostics) 1x Reaktionspuffer (Roche Diagnostics) 200 µM dNTP-Mix (MBI Fermentas) Enzyme EcoRI und EcoRI-Puffer (MBI Fermentas) NotI und NotI-Puffer (MBI-Fermentas) XbaI und Puffer Y (MBI-Fermentas) T4 DNA-Ligase und 10x Ligationspuffer (MBI Fermentas) Thrombin (Amersham Pharmacia Biotech) Mini Prep-Puffer 25 mM Tris / HCl, pH 7.5 50 mM Glucose 10 mM EDTA autoklaviert (20 min) TE-Puffer 10 mM Tris / HCl, pH 8.0 1 mM EDTA autoklaviert (30 min) 1x TAE 40 mM Tris / AcOH, pH 8.0 1 mM EDTA autoklaviert (30 min) 50x TAE 242 g Tris 57.1 ml Essigsäure 100 ml 0.5 M EDTA, pH 8.0 ddH2O ad 1 Liter autoklaviert (30 min) 0.8 % (w/v) Agarosegel 0.8 g Agarose (Eurobio) 100 ml ddH2O 2 ml 50x TAE lösen unter erhitzen 10 µl EtBr (5 mg/ml) 2. Material und Methoden Seite 18 6x DNA-Probenpuffer 0.25 % w/v Bromphenolblau 0.25 % w/v Xylencyanol FF 30 % Glycerin in Wasser DNA-Marker (200 µl) 140 µl TE-Puffer 20 µl 1 kb DNA Ladder (1 µg/µl, GIBCO BRL) 40 µl 6x DNA-Probenpuffer 1x Laufpuffer (4 Liter) 80 ml 50x TAE 200 µl EtBr ddH2O ad 4 Liter 2.3.2 DNA-Sequenzierung Sequenziergelmix SequaGel XR (National Diagnostics) Ladepuffer 80 % Formamid 20 % 25 mM EDTA, pH 8.0 50 mg/ml Blue Dextran 10x TBE (Laufpuffer) 108 g Tris 55 g Borsäure 8.3 g EDTA, pH 8.0 ddH2O ad 1 Liter autoklaviert (30 min) 2.3.3 Glutathion Sepharose-Affinitätschromatographie Glutathion Sepharose 4B 10 ml geliefert in 20% (v/v) EtOH (Amersham Pharmacia Biotech) Puffer A (30 ml) 10 mM NaCl 1 mM EDTA 50 mM Tris/HCl, pH 8.0 autoklaviert (30 min) frisch dazugegeben: – 1 mM PMSF – 1 Spatelspitze DNAse (Promega) Waschpuffer 50 mM Tris/HCl, pH 8.0 Elutionspuffer 10 mM reduziertes Glutathion (Roche Diagnostics) 50 mM Tris/HCl, pH 8.0 2. Material und Methoden Seite 19 2.3.4 SDS-PAGE 30 % (w/v) Monomerengemisch 29.2 % (w/v) Acrylamid (Bio-Rad) 0.8 % (w/v) Bisacrylamid (Bio-Rad) Trenngelpuffer 1.5 M Tris/HCl, pH 8.8 0.4 % (w/v) SDS Sammelgelpuffer 0.5 M Tris/HCl, pH 6.8 0.4 % (w/v) SDS SDS-Polyacrylamidgel (10% w/v, zwei 1.5 mm Gele) Trenngel: 6 ml 30% (w/v) Monomerengemisch (Bio-Rad) 7.5 ml ddH2O 4.5 ml Trenngelpuffer 60 µl Ammoniumpersulfat 10% (w/v, Amreco) 13.5 µl TEMED (Bio-Rad) Sammelgel: 1.25 ml 30% (w/v) Monomerengemisch 5 ml ddH2O 2.1 ml Trenngelpuffer 25 µl Ammoniumpersulfat 10% 15 µl TEMED 2x SDS-Probenpuffer (5 ml) 1.5 ml Sammelgelpuffer 1 ml 20 % (w/v) SDS 0.5 ml 87 % (v/v) Glycerin 0.5 ml ß-Mercaptoethanol 1 Spatelspitze Bromphenolblau 1.5 ml ddH2O Protein-Marker 5 % (w/v) SDS-PAGE Standards, low range (Bio-Rad) in SDS-Probenpuffer 10x SDS-Laufpuffer (5 Liter) 150 g Tris/HCl, pH 8.3 720 g Glycin 50 g SDS ddH2O ad 5 Liter Gelfärbelösung (1 Liter) 2.5 g Coomassie Brilliant Blue R 250 900 ml Methanol techn. 100 ml Essigsäure Gelfixierlösung (1 Liter) 600 ml ddH2O 300 ml MeOH techn. 100 ml Essigsäure 2. Material und Methoden Seite 20 2.3.5 TRICIN-SDS-PAGE 49.5% (w/v) Monomerengemisch 240 g Acrylamid (Bio-Rad) (500 ml) 7.5 g Bisacrylamid (Bio-Rad) ddH2O ad 500 ml Tris-HCl/SDS-Gelpuffer (500 ml) 182 g Tris, pH 8.5 1.5 g SDS ddH2O ad 500 ml SDS-Polyacrylamidgel (16.5% w/v, zwei 1.5 mm Gele) Trenngel: 6.6 ml 49.5% (w/v) Monomerengemisch 4.4 ml ddH2O 6.6 ml Tris-HCl/SDS-Gelpuffer 2.4 ml 87% (v/v) Glycerol 100 µl Ammoniumpersulfat 10% (w/v) 10 µl TEMED (Bio-Rad) Sammelgel: 1.0 ml 49.5% (w/v) Monomerengemisch 8.4 ml ddH2O 3.1 ml Tris-HCl/SDS-Gelpuffer 65 µl Ammoniumpersulfat 10% (w/v) 6.5 µl TEMED (Bio-Rad) 2x SDS-Probenpuffer (10 ml) 1.0 ml 1M Tris, pH 6.8 4 ml 20 % (w/v) SDS 2.75 ml 87 % (v/v) Glycerin 0.4 ml ß-Mercaptoethanol 1 Spatelspitze Coomassie Brilliant Blue G 250 ddH2O ad 10 ml 1x Kathoden-Puffer (1 Liter) 12.11 g Tris 17.92 g TRICIN 1 g SDS ddH2O ad 1 Liter 5x Anoden-Puffer (1 Liter) 121.1 g Tris, pH 8.9 ddH2O ad 1 Liter 2. Material und Methoden Seite 21 2.3.6 Verschiedenes Radioaktive Substanzen [?-32P]-ATP (ICN), 4500 Ci/mmol [35S]-Methionin (Hartmann Analytic), 1000 Ci/mmol [9,10-3H]-Myristinsäure (Moravek Biochemicals), 50 Ci/mmol Phosphatreagenz Lösung 1: 337.5 mg Malachitgrün ddH2O (ultrarein) ad 745 ml Lösung 2: 10.5 g Ammoniumheptamolybdat [(NH4)6Mo7O24 · 4H2O] 4 M HCl ad 245 ml Lösungen 1 und 2 mischen und während 24 h bei 4 °C inkubieren in Polyethylenflasche filtrieren 0.04 % (v/v) Tergitol NP-10 dazufügen 10x PBS 80 g NaCl 2 g KCl 14.4 g Na2HPO4 2.4 g KH2PO4 pH 7.4 mit HCl ddH2O ad 1 Liter autoklaviert (30 min) 2. Material und Methoden Seite 22 2.4 Methoden 2.4.1 Expression und Isolierung der GST-Fusionsproteine in/aus E. coli Zur Expression der Fusionsproteine GST-CT56 und GST-CT66 und des GST-Proteins selbst (Glutathion S-Transferase) lagen pGEX-4T-1-Expressionsvektoren in Bakterienkolonien (E. coli K12 PR745) auf LBAmp Agar-Petrischalen vor. Mit einzelnen Kolonien wurden 2 ml LBAmp-Flüssigkulturen inokuliert und über Nacht bei 37 °C und 220 rpm geschüttelt. Anschliessend überführte man die Zellen in grössere 200 ml LBAmp-Flüssigkulturen und zog sie wie zuvor bei 37 °C und 220 rpm bis zu einer optischen Dichte (600 nm) von 0.8 an. Durch Zugabe von sterilem IPTG zu 1 mM wurde die Expression der Fusionsproteine induziert. Nach 120 min bei 37 °C und 220 rpm wurden die Zellen abzentrifugiert (10 min, 7'700 x g, 4 °C) und der Überstand verworfen. Das Zellsediment wurde dann jeweils mit Hilfe einer 10 ml Stabpipette in 10 ml Puffer A mit zusätzlich 1 mg/ml Lysozym resuspendiert. Die Lyse erfolgte während 20 min auf Eis, gefolgt vom mechanischen Zellaufschluss am Sonicator (W-380, Heat Systems, Ultrasonics). Dazu wurde die Zellsuspension 5 x 30 s mit Ultraschall behandelt. Zelltrümmer sowie unlösliche Proteine (u.a. in „Inclusion Bodies“) wurden durch Zentrifugation (10 min, 10'000 x g, 4 °C) entfernt. Der Überstand wurde bis zu seiner Verwendung bei 4 °C gelagert. Aliquote davon wurden mittels SDS-PAGE analysiert. 2.4.2 Reinigung der GST-Fusionsproteine Das Reinigungsprinzip der Glutathion Sepharose-Affinitätschromatographie beruht auf der Fähigkeit des GST-Anteils des Fusionsproteins, an die Glutathion Sepharose-Matrix zu binden. Es wurden 300 µl Glutathion Sepharose 4B verwendet, was einem Bettvolumen von 200 µl entspricht. Die Kapazität der Matrix beträgt 5 mg Fusionsprotein pro ml Bettvolumen (Angaben des Herstellers). In einem 15 ml Zentrifugenröhrchen wurden 9.7 ml Puffer A vorgelegt, 300 µl Glutathion Sepharose 4B dazugegeben und geschüttelt. Nach diesem Waschvorgang wurde die Matrix abzentrifugiert (5 min, 500 x g, 4 °C), der Überstand verworfen und der zu reinigende Proteinextrakt zugesetzt. Der Ansatz wurde dann im Überkopfschüttler während 30 min gemischt, die Matrix erneut abzentifugiert (5 min, 500 x g, 4 °C) und der Überstand verworfen. Anschliessend wurde dreimal mit je 15 ml Puffer A gewaschen, wieder zentrifugiert (5 2. Material und Methoden Seite 23 min, 500 x g, 4 °C) und die Überstände jeweils verworfen. Dann wurden die Fusionsproteine von der Matrix eluiert durch Zugabe von 500 µl Elutionspuffer, gefolgt von gründlichem Mischen während 1 min, Abzentrifugieren der Matrix (5 min, 500 x g, 4 °C) und Transferieren des Überstands in ein 1.5 ml-Reaktionsgefäss. Diese Elution wurde fünfmal wiederholt. Nach der Analyse der gereinigten Proteine mittels SDS-PAGE wurden Eluatfraktionen, die das Fusionsprotein enthielten, vereinigt, neu aliquotiert und bei –20 °C gelagert. Die Bestimmung der Proteinkonzentration der gesammelten Elutatfraktionen erfolgte nach Bradford (1976). Ein Farbreagenz (Coomassie Protein Assay Reagent, Pierce Chem. Co.), basierend auf Coomassie Brilliant Blue G 250, wurde 1:10 (v/v) mit der zu analysierenden Proteinlösung gemischt und anschliessend im Spektrophotometer bei einer Wellenlänge von 595 nm gemessen. Die Proteinkonzentrationen wurden anhand einer BSA-Eichgerade errechnet. 2.4.3 In vitro-Phosphorylierung der mit GST fusionierten C-Termini der H+-ATPase (GST-CT56 und GST-CT66) Jeder Teilversuch wurde in einem Totalvolumen von 15 µl durchgeführt, wovon 10 µl auf den Reaktionspuffer entfielen: 50 mM HEPES pH 7.5, 10 mM MgCl2, 2 mM DTT, 5 µM ATP, 1 mM EGTA, 1.1 mM CaCl2 und ddH2O (alle angegebenen Konzentration beziehen sich auf das Totalvolumen des Ansatzes von 15 µl). Um die Ca2+-Abhängigkeit der Reaktion zu testen, wurde ein zweiter Reaktionspuffer vorbereitet, der kein CaCl2, dafür EGTA in einer Konzentration von 5 mM enthielt. Nach der Zubereitung der Puffer wurde radioaktiv markiertes [?-32P]-ATP in einer Endkonzentration von 0.03 µM (4500 Ci/mmol) dazugegeben. Daraus resultierte eine spezifische Aktivität im Ansatz von 5.8 * 105 dpm/pmol ATP. Anschliessend wurden die jeweis eingesetzten Proteine (GST-CDPK: je 0.4 µg, GST-CT56: je 2.7 µg, GST-CT66: je 1.9 µg, GST: je 0.9 µg) in 1.5 ml Reaktionsgefässen vorgelegt und die Reaktionen durch Zugabe des jeweiligen Puffers gestartet. Nach der vorgesehenen Inkubationszeit von 1, 5 oder 25 min bei 25 °C wurden die Reaktionen durch Zugabe von je 15 µl 2x SDS-Probenpuffer abgestoppt und die Proteine während 5 min bei 95 °C denaturiert. Anschliessend wurden je 20 µl der Proben auf ein SDS-Polyacrylamidgel (10 % w/v, Dicke 1.5 mm) geladen und bei 125 V aufgetrennt. Danach wurden die Proteinbanden während 30 min in Gelfärbelösung (basierend auf Coomassie Brilliant Blue R 250) gefärbt und das Gel über Nacht in Gelfixierlösung schüttelnd entfärbt. Nach einer zweistündigen Inku- 2. Material und Methoden Seite 24 bation in ddH2O wurde das Gel während 2 h bei 80 °C im Geltrockner getrocknet, ein Röntgenfilm aufgelegt und dieser nach einer Belichtungszeit von 3.5 h maschinell entwickelt. Die Wirkung von Proteinkinase-Inhibitoren auf die Aktivität der GST-CDPK wurde mit wenigen Abweichungen auf gleiche Weise getestet. Den Teilversuchen wurden vor Reaktionsbeginn zusätzlich 3 µM Fusicoccin (Sigma), 4 µM Staurosporin (Alexis), 2 µM K-252a (Alexis), 5 µM KN-62 (Alexis) oder 0.2 µM Bisindolmaleimid (Alexis) zugegeben. Ausserdem wurden je 0.2 µg GST-CDPK und 2.8 µg GST-CT66 verwendet. Die Inkubationszeit betrug bei allen Teilversuchen 60 min bei 25 °C und die Proteine wurden auf einem SDS-Polyacrylamidgel (8 % w/v, Dicke 1.5 mm) bei 125 V aufgetrennt. 2.4.4 In vitro-Phosphorylierung des C-Terminus der H+-ATPase (CT66) Zunächst wurde der GST-Anteil vom Fusionsprotein GST-CT66 proteolytisch abgespalten. Dazu wurden 35 µg Fusionsprotein mit 14 U Thrombin (1 µg/µl, Amersham Pharmacia Biotech) in 100 µl PBS während 3 h bei 25 °C inkubiert. Danach erfolgte die Phosphorylierung des CT66-Peptides in einem Totalvolumen von je 20 µl. Davon entfielen je 2.5 µl auf den Reaktionspuffer: 50 mM HEPES pH 7.5, 10 mM MgCl2, 2 mM DTT, 5 µM ATP, 1 mM EGTA, 1.1 mM CaCl2 (alle angegebenen Konzentrationen beziehen sich auf das Endvolumen der Ansätze von 20 µl). Um die Ca2+-Abhängigkeit der Reaktion zu testen, wurde ein zweiter Reaktionspuffer vorbereitet, der kein CaCl2, dafür EGTA in einer Konzentration von 5 mM enthielt. Nach der Zubereitung der Puffer wurde radioaktiv markiertes [?-32P]-ATP (4500 Ci/mmol) in einer Endkonzentration von 0.03 µM dazugegeben. Daraus resultierte eine spezifische Aktivität im Ansatz von 5.8 * 105 dpm/pmol ATP. Die zu testenden Proteine (GST-CDPK: je 0.4 µg, CT66: je 5 µg und GST: je 1.1 µg) wurden in 1.5 ml Reaktionsgefässen vorgelegt und die Reaktionen durch Zugabe des jeweiligen Puffers gestartet. Nach der vorgesehenen Inkubationszeit von 5, 25 oder 125 min bei 25 °C wurden die Reaktionen durch Zugabe von je 20 µl 2x SDS-Probenpuffer abgestoppt und die Proteine während 5 min bei 95 °C denaturiert. Anschliessend wurden je 30 µl der Proben über ein TRICIN-SDSPolyacrylamidgel (16.5 % w/v, Dicke 1.5 mm, nach Schägger und von Jagow, 1987) bei 80 V aufgetrennt. Danach wurde das Gel wie oben beschrieben gefärbt, getrocknet und autoradiographiert. 2. Material und Methoden Seite 25 2.4.5 Aktivitätsbestimmung der Plasmamembran-H+-ATPase Vorinkubation der Plasmamembran-Vesikel zur Phosphorylierung der H+-ATPase: Die in diesem Versuch verwendeten Plasmamembran-Vesikel wurden aus Blattgewebe von Lycopersicon esculentum extrahiert und zur Verfügung gestellt von A. Schaller, ETH Zürich. Sie enthielten 0.75 mg Gesamtprotein/ml Vesikelsuspension. Alle Lösungen wurden mit ultrareinem Wasser (Millipore® Filtrationsanlage) unter Verwendung steriler Plastikgefässe angesetzt. In 7.5 µl einer Pufferlösung, die 35 mM MES/Tris pH 7.5, 10 mM MgCl2, 3 mM DTT, 50 µM ATP, 1 mM EGTA, 1.1 mM CaCl2 und 330 mM Sucrose enthielt, wurden 6.1 µg GSTCDPK (in 50 mM Tris/HCl pH 8.0) gegeben. Anschliessend wurde 1 µl PlasmamembranVesikel-Suspension zugegeben und der Ansatz mit einem Totalvolumen von 20 µl während 30 min bei 25 °C vorinkubiert. Parallel dazu wurde ein analoger Ansatz verwendet, der anstelle der GST-CDPK lediglich 50 mM Tris/HCl pH 8.0 gleichen Volumens enthielt. Vorbereitung der Messpuffer: Gleichzeitig zu den Vorinkubationen der Plasmamembran-Vesikel wurden zwei Messpuffer mit einem Totalvolumen von je 90 µl vorbereitet und auf 38 °C erwärmt: 36 mM MES/Tris pH 6.0 oder 7.3 (je nach Versuch), 56 mM KCl, 5 mM MgSO4, 1 mM NaMoO4, 50 mM NaNO3, 0.02 % (v/v) Triton X-100, 3 mM ATP und fakultativ 1 mM NaVO4. Die angegebenen Konzentrationen beziehen sich auf das Endvolumen von 100 µl bei der nachfolgenden Aktivitätsmessung. Aktivitätsmessung: Durch Zugabe von 10 µl des Vorinkubations-Ansatzes (mit den Plasmamembran-Vesikeln) zum Messpuffer wurde die Aktivätsmessung gestartet. Nach einer Inkubationszeit von 3, 6 oder 9 min bei 38 °C wurde die Menge des freien Phosphats bestimmt (Lanzetta et al., 1979). Den Reaktionsansätzen wurde je 1 ml eines Phosphatreagenzes (bestehend aus 0.034 % (w/v) Malachitgrün, 1 % (w/v) Ammoniumheptamolybdat, 0.04 % (v/v) Tergitol NP-10 und 1 M HCl) zugesetzt, bevor sie während 1 min bei 38 °C inkubiert wurden. Anschliessend wurde die Reaktion durch Zugabe von 200 µl 34 % (w/v) Natriumcitrat gestoppt und die Reaktionsgefässe bei Raumtemperatur im Dunkeln während 2 h aufbewahrt, bevor die Extinktionen bei 660 nm mit dem Spektrophotometer bestimmt wurden. Die Konzentration des jeweils entstandenen freien Phosphats wurde anhand einer Standardkurve berechnet, die mit einer KH2PO4-Konzentrationsreihe (1 bis 22 nmol/100 µl in 2 nmol- 2. Material und Methoden Seite 26 Schritten) erstellt wurde (siehe Abschnitt 6.2). Alle Einzelmessungen wurden dreifach ausgeführt. 2.4.6 Amplifizierung der cDNAs CDPKwt und CDPKmut mittels PCR Mittels der PCR (polymerase chain reaction) wurden zwei verschiedene LeCPK1-cDNAs amplifiziert: CDPKwt und CDPKmut. CDPKwt codiert für die Wildtyp-LeCPK1, nachfolgend CDPKwt genannt. Für ihre Herstellung wurde das Primerpaar 5PKwt (5‘-Primer) und 3PKwt (3'-Primer) verwendet. Beide Primer umfassten eine XbaI-Restriktions-Schnittstelle, um die Klonierung des PCR-Produktes zu erleichtern. Es wurden 10 Amplifikationszyklen (94 °C / 20 s, 52 °C / 30 s, 72 °C / 90 s), anschliessend 20 Zyklen (94 °C / 20 s, 52 °C / 30 s, 72 °C / 90 s + 5 s pro Zyklus) auf einer PCRMaschine (Perkin Elmer Cetus Thermal Cycler) durchgeführt. CDPKmut codiert für eine LeCPK1-Mutante, nachfolgend CDPKmut genannt, bei der eine essentielle Aminosäure des Myristoylierungs-Konsensusmotivs ausgetauscht worden ist. Es handelt sich dabei um eine Gly2Ala-Substitution, die durch Verwendung eines entsprechend angepassten Primers erreicht wurde. Für die Amplifikation dieser cDNA wurde das Primerpaar 5Pkmut (5'-Primer) und 3PKwt (3'-Primer) verwendet. Damit bei der PCR-Reaktion in der Mehrzahl mutierte cDNAs amplifiziert wurden, wurden zuerst sechs Zyklen nur mit dem 5PKmut-Primer durchgeführt, um die Ausgangsmenge des erwünschten Templats für die nachfolgenden Amplifizierungsschritte zu erhöhen. Anschliessend wurden wie oben 10 Zyklen (94 °C / 20 s, 52 °C / 30 s, 72 °C / 90 s), dann 20 Zyklen (94 °C / 20 s, 52 °C / 30 s, 72 °C / 90 s + 5 s pro Zyklus) durchgeführt. Beide Reaktionen fanden in einem Gesamtvolumen von 100 µl statt, unter Verwendung von je 300 nM Primer-Oligonukleotiden (Microsynth), 300 ng pGEX-G-CDPKwt Templat-cDNA (Stalder, 2000), 2.5 U Pwo DNA-Polymerase, 200 µM dNTPs, 2 mM MgSO4 und 10 µl Reaktionspuffer (10x). Die Ansätze wurden mit ddH2O auf 100 µl Gesamtvolumen ergänzt und mit zwei Tropfen Öl überschichtet. Nach der Reaktion wurde ein Aliquot der PCR-Produkte auf einem 0.8 % (w/v) Agarosegel analysiert. Dann wurde die cDNA durch Phenol- und Phenol-Chloroform (1:1)-Extraktionen und anschliessende Ethanol-Präzipitation aus dem Reaktionsansatz gereinigt. 2. Material und Methoden Seite 27 Für die Amplifizierung der cDNAs verwendete Primer: 5PKwt: 5‘-CCTCTAGAATGGGTGGTTGTTTTAGCAA-3‘ 5PKmut: 5‘-CCTCTAGAATGGCTGGTTGTTTTAGCAAGAAGT-3‘ 3PKwt: 5‘-GGTCTAGAGGGAAAAGCTTTTGTTGTGGTTGT-3‘ 2.4.7 Ligation der amplifizierten cDNAs in die Vektoren pBluescript SK(-) und pcl60 Um die beiden cDNAs in die entsprechenden Vektoren ligieren zu können, wurden sowohl die beiden cDNAs wie auch die Vektor-DNAs mit dem Restriktionsenzym XbaI restringiert. 12 µg des Vektors pBluescript SK(-) (Stratagene) wurden in einem 100 µl-Ansatz mit 60 U XbaI und 100 µg/ml BSA (MBI Fermentas) in einem entsprechenden Puffer während 60 min bei 37 °C restringiert und dann während 10 min bei 37 °C mit 2 U CIAP (Calf Intestine Alkaline Phosphatase, MBI Fermentas) dephosphoryliert. Schliesslich wurden die Enzyme während 10 min bei 65 °C hitzeinaktiviert und dann die geschnittene Vektor-DNA mit Phenol- und Phenol-Chloroform (1:1)-Extraktionen und anschliessender Ethanol-Präzipitation gereinigt. Um eine vollständige Restriktion zu erreichen, wurden diese Schritte zweimal wiederholt. Auf gleiche Weise wurden 7 µg des Vektors pcl60 vorbereitet. Die cDNAs (je 4.5 µg) wurden in je einem 40 µl-Ansatz mit 24 U XbaI und 100 µg/ml BSA während 60 min bei 37 °C inkubiert. Wiederum wurden die Reaktionen durch Hitzeinaktivierung bei 65 °C gestoppt und die geschnittenen cDNAs mittels Phenol- und Phenol-Chloroform (1:1)-Extraktionen und anschliessender Ethanol-Präzipitation gereinigt. Die gewünschten cDNA-Fragmente wurden anschliessend auf einem 0.8 % (w/v) Agarosegel aufgetrennt, im UV-Licht als entsprechende Banden ausgeschnitten und mit dem "Prep-A-Gene® DNA Purification Kit" (Bio-Rad) gemäss Protokoll des Herstellers aus dem Gel eluiert. Je 150 ng der restringierten cDNA (zukünftige Insert-cDNA) wurden dann mit je 100 ng Vektor-DNA in einem 10 µl-Ligationsansatz mit 1 U T4 DNA-Ligase über Nacht bei 16 °C inkubiert. Nach Hitzeinaktiverung während 10 min bei 65 °C wurden die Ligationsprodukte mit Ethanol gefällt, getrocknet und in je 2 µl ddH2O aufgenommen. 2. Material und Methoden Seite 28 2.4.8 Transformation von kompetenten E. coli-Zellen Für die Transformation wurden die vier Ligationsprodukte zu 200 µl kompetenten, auf Eis aufgetauten E. coli-Zellen (TOP10', Invitrogen One Shot®) gegeben und 5 min auf Eis, 30 s im 42 °C-Wasserbad und wieder 1 min auf Eis inkubiert. Die Ansätze wurden mit 250 µl SOCMedium (Invitrogen) ergänzt und während 1 h bei 37 °C mit 150 rpm geschüttelt. Je 125 µl der Ansätze wurden dann auf LBAmp Agar-Petrischalen ausplattiert und über Nacht bei 37 °C inkubiert. 2.4.9 Isolierung von Plasmid-DNA (Mini Prep) aus E. coli Die Plasmid-DNA wurde nach dem Prinzip der alkalischen Lyse isoliert (Birnboim und Doly, 1979). Mit einzelnen, auf LBAmp Agar-Petrischalen gewachsenen Kolonien wurden je 2 ml LBAmp-Flüssigkulturen inokuliert. Die Kulturen wurden erneut über Nacht bei 37 °C und 220 rpm auf dem Schüttler inkubiert. Am darauffolgenden Tag wurden jeweils 1.5 ml der 2 ml-Kulturen bei 14'000 rpm während 2 min in einer Eppendorftischzentrifuge abzentrifugiert, der Überstand verworfen und das Pellet in 100 µl Mini Prep-Puffer resuspendiert. Nach Zugabe von 150 µl 0.2 N NaOH und 1 % (w/v) SDS wurde die Suspension während 5 min auf Eis inkubiert, dann mit 150 µl 3 M Kaliumacetat versehen und für weitere 5 min auf Eis gestellt. Durch Zentrifugation (5 min, 14'000 rpm) wurden Lipide, Proteine und chromosomale DNA sedimentiert und der Überstand in ein neues 1.5 ml Reaktionsgefäss mit 800 µl vorgelegtem Ethanol transferiert. Es folgten eine Inkubation auf Eis während 15 min und eine weitere Zentrifugation (15 min, 14'000 rpm), bevor die auf diese Weise präzipitierte Plasmid-DNA in 200 µl TE-Puffer, enthaltend 1 µl pankreatische RNAse (10 mg/ml), aufgenommen und anschliessend während 30 min bei 37 °C inkubiert wurde. Dann führte man Extraktionen mit Phenol und mit Phenol/Chloroform (1:1) durch, gefolgt von einer Ethanolfällung der Plasmid-DNA. Das Präzipitat wurde in 50 µl H2O aufgenommen und bei –20 °C gelagert. 2. Material und Methoden Seite 29 2.4.10 Analyse der Ligationsprodukte durch Restriktion der Plasmid-DNA Um zu überprüfen, ob die Plasmide ein DNA-Insert enthielten und ob dieses in gewünschter Orientierung relativ zum T7 bzw. 35S-Promotor in die Vektor-DNA ligiert worden war, wurden ca. 400 ng der isolierten Plasmid-DNA in einem 20 µl-Ansatz mit 5 U EcoRI während 1 h bei 37 °C restringiert. Nachdem die Reaktion durch Hitzeinaktivierung während 10 min bei 65 °C gestoppt worden war, wurden die Restriktionsprodukte mittels eines 0.8 % (w/v) Agarosegels aufgetrennt und analysiert. 2.4.11 DNA-Sequenzanalyse Die DNA-Sequenzierung der Konstrukte erfolgte nach der von Sanger et al. (1977) beschriebenen Kettenabbruchmethode unter Einsatz fluoreszenzmarkierter Dideoxynukleotide. In der PCR verwendete man in einem Gesamtvolumen von 10 µl 1.6 µl Primer (1.6 pmol T7- sowie konstruktspezifische Primer, Microsynth), 2 µl Templat-DNA (ca. 250 ng Plasmid-DNA), 4 µl Reaktionsmix inkl. Taq DNA-Polymerase und Reaktionspuffer (Perkin Elmer) und 2.4 µl ddH2O. Es wurden 25 Amplifikationszyklen (95 °C / 30 s, 50 °C / 15 s, 60 °C / 240 s) durchgeführt. Anschliessend wurden die Reaktionsprodukte mit Ethanol gefällt, in 4 µl Ladepuffer aufgenommen und während 2 min bei 95 °C denaturiert. Die Trennung der Oligonukleotidstränge erfolgte über ein 5% (w/v) Polyacrylamid-Gel in Gegenwart von 8 M Harnstoff und mit 1x TBE als Laufpuffer. Die Elektrophorese dauerte bei 2500 V und 38 W 17 Stunden (ABI 373 DNA Sequencer, Perkin Elmer). Die erhaltenen Daten wurden mit Hilfe des Software-Paketes der University of Wisconsin Genetics Computer Group (GCG) analysiert. 2.4.12 Amplifizierung und Isolierung der Konstrukte in/aus E. coli (Midi Prep) Die Plasmid-DNA jeweils eines Klones wurde in E. coli amplifiziert und durch "Midi Prep" gereinigt. Dazu wurde mit den entsprechenden 2 ml-Vorkulturen jeweils eine grössere 200 ml LBAmp-Flüssigkultur in einem 1 Liter-Erlenmeyerkolben inokuliert. Die Kulturen wurden über Nacht bei 37 °C und 220 rpm auf dem Schüttler inkubiert. Anschliessend konnte die PlasmidDNA durch Verwendung des "Eppendorf Perfectprep® Plasmid Midi-Kits" gemäss Protokoll 2. Material und Methoden Seite 30 des Herstellers extrahiert und in 200 µl TE-Puffer aufgenommen werden. Zur Bestimmung der DNA-Konzentration wurde die Extinktion einer 200-fachen Verdünnung bei 260 nm im Spektrophotometer gemessen. 2.4.13 In vitro-Transkription/Translation und Myristoylierung der LeCPK1 Zunächst wurden jeweils 8 µg Vektor-DNA (pSK-CDPKwt oder pSK-CDPKmut) in einem 100 µl-Ansatz mit 50 U NotI während 1 h bei 37 °C inkubiert und dadurch 3'-terminal des cDNAInserts linearisiert. Danach wurde die Reaktion durch Hitzeinaktivierung während 10 min bei 65 °C gestoppt. Nach darauffolgenden Phenol- und Phenol-Chloroform (1:1)-Extraktionen und einer Ethanolfällung wurden die linearisierten Vektor-DNAs in je 12 µl nukleasefreiem ddH2O aufgenommen. Die in vitro-Transkription/Translation vom T7-Promotor des pSK-Vektors aus erfolgte in einem TNT® gekoppelten Weizenkeimextrakt-System (Promega) nach Angaben des Herstellers. Für die Transkription/Translation wurden Ansätze mit einem Totalvolumen von jeweils 25 µl in 1.5 ml Reaktionsgefässen verwendet. Sie enthielten je 0.6 µg linearisierte pSK-CDPKwtcDNA oder 1 µg pSK-CDPKmut-cDNA, 12.5 µl Weizenkeimextrakt, 1 µl Reaktionspuffer, 20 U RNAsin (Promega), wahlweise 20 µM Aminosäuren-Mix (ohne Methionin) oder 20 µM Aminosäuren-Mix (komplett), wahlweise 40 µM [9,10-3H]-Myristinsäure (50 Ci/mmol, Moravek Biochemicals) oder 10 µM [35S]-Methionin (1000 Ci/mmol, Hartmann Analytic) und 0.5 µl T7 RNA-Polymerase. Die [9,10-3H]-Myristinsäure, welche als ethanolische Lösung geliefert worden war, trocknete man zuerst in der Vakuumzentrifuge und resuspendierte sie dann während 15 min im Ultraschallbad in 9 µl nukleasefreiem ddH2O. Für die Positivkontrolle wurde anstelle der LeCPK1cDNAs 1.5 µg einer für Luciferase codierenden cDNA (Promega) eingesetzt. Nach Zugabe der RNA-Polymerase als Initiator der Reaktionen wurden die Ansätze während 90 min bei 30 C° inkubiert. Dann wurden die Reaktionen durch Zugabe von je 25 µl 2x SDSProbenpuffer abgestoppt und die Proteine während 5 min bei 95 °C denaturiert. Anschliessend wurden je 5 µl oder 10 µl der Proben auf ein SDS-Polyarcrylamidgel (10 %, Dicke 1.5 mm) geladen und bei 125 V aufgetrennt. Die Proteinbanden wurden danach während 30 min in Gelfärbelösung (basierend auf Coomassie Brilliant Blue R 250) gefärbt und das Gel während 30 min in Gelfixierlösung schüttelnd 2. Material und Methoden Seite 31 entfärbt. Anschliessend inkubierte man das Gel während 60 min in 100 ml EN3HANCE(™)Lösung (DuPont NEN). Nach einer zweistündigen Inkubation in ddH2O wurde das Gel während 2 h bei 80 °C im Geltrockner getrocknet. Die Fluorographie erfolgte während 60 h bei –80 °C (mit Reflektorfolie) auf Kodak X-OMAT AR-Röntgenfilm. Anschliessend wurde der Film maschinell entwickelt. 2.4.14 Transformation von Zwiebelepidermiszellen und transiente Expression der Fusionsproteine CDPKwt-EGFP und CDPKmut-EGFP Die Transformation von Zwiebelepidermiszellen durch Beschuss mit Goldpartikeln wurde im Wesentlichen wie von Scott et al. beschrieben durchgeführt (Scott et al., 1999). Von den Unterblättern ("Schalen") einer Zwiebel (Allium cepa) wurden ca. 1 cm2 grosse Stücke der Epidermis der Blattinnenseite mit Skalpell und Pinzette abgezogen und auf MS-Agar in Petrischalen flach ausgelegt. Anschliessend wurden die drei zu transformierenden cDNAs (CDPKwtEGFP, CDPKmut-EGFP und EGFP als Kontrolle), die alle in das Plasmid pcl60 unter Kontrolle des 35S-Promotors ligiert worden waren, an Goldpartikel gebunden. Diese wurden wie folgt vorbereitet: In einem 1.5 ml Reaktionsgefäss wurden 50 mg Goldpartikel (Grösse: 1.5 bis 3 µm, Aldrich) in 1 ml 100% EtOH p.a. aufgenommen und am Sonicator (W-380, Heat Systems, Ultrasonics) während 30 s mit Ultraschall resuspendiert. Danach wurden die Partikel bei 14'000 rpm während 30 s in einer Eppendorftischzentrifuge abzentrifugiert, der Überstand verworfen und das Pellet erneut in 1 ml 100% EtOH p.a. aufgenommen. Nach fünfmaliger Wiederholung dieser Waschschritte wurden die Partikel an der Luft getrocknet, in 1 ml 50 % Glycerol (v/v) aufgenommen und während 30 s mit Ultraschall resuspendiert. Zum Schluss lag eine gebrauchsfertige Goldpartikelsupension in einer Konzentration von 50 µg/µl vor. Für jedes Konstrukt wurden 30 µl dieser Suspension in einem 1.5 ml Reaktionsgefäss mit 10 µl Plasmid-DNA (0.4 µg/µl) vermengt, bevor durch Zugabe von 30 µl 2.5 M CaCl2 und 12 µl 0.1 M Spermidin und heftiges Mischen während 3 min die cDNAs an die Goldpartikel gebunden wurden. Durch schrittweise Zugabe von insgesamt 300 µl 100% EtOH p.a. und einer Inkubation von 30 min bei –20 °C wurde die DNA präzipitiert. Kurz vor der Transformation wurden die Partikel sedimentiert (14'000 rpm während 30 s in einer Eppendorftischzentrifuge), der ethanolische Überstand abgenommen, die Goldpartikel in 25 µl ddH2O aufgenommen und während ca. 20 s mit Ultraschall resuspendiert. 2. Material und Methoden Seite 32 Die Transformation der Zwiebelepidermiszellen erfolgte mittels der Mikroprojektiltechnik. Mit Hilfe einer Particle Inflow Gun (Eigenbau der Gruppe Biotechnologie der Pflanzen, ETH Zürich) wurden die auf MS-Agar ausgelegten Epidermisstücke mit 7 µl (4 µg) Goldpartikelsuspension beschossen. Durch einen Heliumdruckstoss von 9 bar wurden die DNAbeladenenen Goldpartikel in der auf –0.8 bar evakuierten Kammer beschleunigt [Anmerkung: Die Loch- bzw. Tragegitter für die Petrischalen befanden sich auf Position 3 bzw. 4 (Numerierung der Gitterebenen von oben)]. Zur Expression der transferierten cDNAs wurden die Petrischalen nach der Transformation für mind. 24 h in eine Klimakammer (23 °C; Lichtzyklus 16 h Licht (1 µE * s-1 * m-2) und 8 h Dunkel) gebracht. Anschliessend wurde jeweils ein Epidermisstück mit einem Tropfen ddH2O auf einen Objektträger gegeben, das Präparat mit einem Deckglas fixiert und sofort mittels eines spektralen, konfokalen Laser-Scanning Mikroskopes (Leica TCS SP mit Leica DM IRBE) untersucht. Für die Fluoreszenz-Anregung und konfokale Abrasterung wurde ein ArKr-Laser bei 488 nm verwendet. Emittiertes Licht wurde im Bereich von 500 bis 520 nm detektiert. Für 50 bis 100fache Vergrösserungen wurden Luft-Glas-Objektive, für 200 bis 1000-fache Vergrösserungen Ölimmersionsobjektive verwendet. Die Bildverarbeitung erfolgte mit der Software Leica TCS NT, Version 1998. 2.4.15 Transformation von Lycopersicon peruvianum-Suspensionskulturzellen und transiente Expression der Fusionsproteine CDPKwt-EGFP und CDPKmut-EGFP Jeweils 4 bis 5 ml einer sieben Tage alten Zellsuspensionskultur von Lycopersicon peruvianum wurden gleichmässig auf Petrischalen (Durchmesser 5 cm) mit Plasmolyse-Agar pipettiert. Anschliessend wurden die drei zu transformierenden Konstrukte an Goldpartikel gebunden (siehe Abschnitt 2.4.14). Die Transformation der Lycopersicon peruvianum-Zellen erfolgte wiederum mittels der Particle Inflow Gun, in welcher eine Petrischale mit der auf PlasmolyseMedium verteilten Zellsuspension durch einen Heliumdruckstoss von 6 bar in einer auf –0.9 bar evakuierten Kammer mit 7 µl (4 µg) der obigen, DNA-beladenenen Goldpartikelsuspension beschossen wurde. [Anmerkung: Die Loch- bzw. Tragegitter für die Petrischalen befanden sich auf Position 2 bzw. 4 (Numerierung der Gitterebenen von oben)]. Zur Expression der transferierten cDNAs wurden die Petrischalen nach der Transformation für mind. 24 h in eine Klimakammer (23 °C; Lichtzyklus 16 h Licht (1 µE * s-1 * m-2) und 8 h Dunkel) gebracht. 2. Material und Methoden Seite 33 Anschliessend wurden die Zellen jeweils einer Petrischale mit einem sterilen Spatel in ein 2.0 ml Reaktionsgefäss überführt, dort mit 1.5 ml Nover-Medium resuspendiert und dann im Überkopfschüttler während 30 min bei Raumtemperatur inkubiert. Danach wurden jeweils 250 µl Zellsuspension mit einer Pipette auf einen Objektträger gegeben, mit einem Deckglas fixiert und am spektralen, konfokalen Laser-Scanning Mikroskop untersucht (siehe Abschnitt 2.4.14). 2.4.16 Titration einer GST-CDPK-Lösung mit CaCl2 unter paralleler Aufnahme des Fluoreszenz-Spektrums Ein Milliliter einer 0.5 µM (0.045 mg/ml) GST-CDPK-Lösung (in 50 mM HEPES pH 7.5) wurde in eine Quarz-Küvette gegeben. Mit einem Fluoreszenz-Spektrophotometer (Kontron SFM 25, Rotkreuz) wurde das Emissionsspektrum nach Anregung bei 280 nm aufgenommen. Dabei wurde der Photomultiplier des Spektrometers mit einer Spannung von 430 V betrieben. Es wurden schrittweise steigende Konzentrationen von CaCl2 (in 50 mM HEPES pH 7.5) zugegeben. Nach jedem Titrationsschritt wurde erneut ein Fluoreszenzspektrum aufgenommen. Die CaCl2-Lösungen lagen in Konzentrationen von 0.1 mM bis 1 M vor und wurden in 2 µlSchritten zugesetzt. Die gewonnenen Daten wurden mit den Programmen Excel 97 (Microsoft) und SigmaPlot 6.0 (SPSS Inc.) ausgewertet. 3. Resultate Seite 34 III. RESULTATE 3.1 Expression und Aufreinigung der GST-Fusionsproteine GST-CT56 und GST-CT66 sowie des GST-Proteines selbst Um zu untersuchen, ob die Plasmamembran-H+-ATPase ein Substrat der LeCPK1 ist, wurden zuerst zwei C-terminale Fragmente der Protonenpumpe heterolog exprimiert und gereinigt. Das Reinigungsprinzip der Glutathion Sepharose-Affinitätschromatographie beruht auf der Fähigkeit des GST-Anteils des Fusionsproteins, selektiv an die Glutathion Sepharose-Matrix zu binden. Dieses Prinzip wurde ausgenutzt, um die LeCPK1 und zwei C-terminale Fragmente der Plasmamembran-H+-ATPase PMA2 von Nicotiana plumbaginifolia als GST-Fusionsproteine zu reinigen. Bei den zwei C-terminalen Teilpeptiden handelt es sich um GST-CT56, ein GSTFusionspeptid, das aus den 56 letzten C-terminalen Aminosäuren der Plasmamembran-H+ATPase besteht, und GST-CT66, das die 66 letzten C-terminalen Aminosäuren der Plasmamembran-H+-ATPase umfasst. Zusätzlich wurde das GST-Protein (die Glutathion STransferase) selbst in E. coli exprimiert und gereinigt. Wie die SDS-PAGE-Analyse ergab, gelang die Aufreinigung der GST-Fusionsproteine mit hoher Spezifität. Bei den Fusionsproteinen GST-CT56 (Abb. 5) und GST-CT66 (Abb. 6) sind trotz der bereits während der Lyse eingesetzten Proteasehemmstoffe in den Eluaten kleinere Degradationsprodukte zu finden, wobei das kleinste auf dem Gel sichtbare Abbauprodukt wahrscheinlich der Glutathion S-Transferase selbst (Abb. 7) entspricht. 3. Resultate Seite 35 M R D E 97.4 kDa 66.2 kDa 45.0 kDa GSTCT56 31.0 kDa Abb. 5: Reinigung des GST-CT56-Fusionsproteines durch Glutathion Sepharose-Affinititätschromatographie. R: Rohextrakt (20 µl von 24 ml Gesamtvolumen). D: Durchfluss (20 µl von 10 ml Gesamtvolumen). E: Vereinigte Eluatfraktionen (3 µl von 3 ml Gesamtvolumen). Das Fusionsprotein besitzt eine errechnete Grösse von 32.3 kDa. SDS-PAGE-Gel (10%), Coomassie Brilliant Blue-gefärbt, Marker: low molecular weight standards (Bio-Rad). M E1 E2 E3 E4 E5 97.4 kDa 66.2 kDa 45.0 kDa GSTCT66 31.0 kDa 14.4 kDa Abb. 6: Reinigung des GST-CT66-Fusionsproteines durch Glutathion Sepharose-Affinititätschromatographie. Gezeigt sind die fünf ersten mit reduziertem Glutathion eluierten Fraktionen (Spuren E1 bis E5). Pro Spur wurden 15 µl von 1 ml Fraktionsvolumen aufgetragen. Das Fusionsprotein besitzt eine errechnete Grösse von 33.3 kDa. SDS-PAGE-Gel (10%), Coomassie Brilliant Blue-gefärbt, Marker: low molecular weight standards (Bio-Rad). 3. Resultate Seite 36 M E1 E2 E3 E4 E5 97.4 kDa 66.2 kDa 45.0 kDa 31.0 kDa GST 14.4 kDa Abb. 7: Reinigung der Glutathion S-Transferase (GST) durch Glutathion Sepharose-Affinititätschromatographie. Gezeigt sind die fünf ersten mit reduziertem Glutathion eluierten Fraktionen (Spuren E1 bis E5). Pro Spur wurden 15 µl von 500 µl Fraktionsvolumen aufgetragen. Das GST-Protein besitzt eine errechnete Grösse von 26.1 kDa. SDS-PAGE-Gel (10%), Coomassie Brilliant Blue-gefärbt, Marker: low molecular weight standards (Bio-Rad). 3. Resultate Seite 37 3.2 In vitro-Phosphorylierung der Plasmamembran-H+-ATPase Im folgenden in vitro-Phosphorylierungs-Experiment wurde untersucht, ob der C-Terminus der Plasmamembran-H+-ATPase ein Substrat der LeCPK1 ist. Dazu wurden die gereinigten Fusionsproteine der C-Termini (GST-CT56 und GST-CT66) mit der gereinigten GST-CDPK in Gegenwart von [?-32P]-ATP inkubiert. Die Reaktionsprodukte wurden mittels SDS-PAGE aufgetrennt (Abb. 8a) und durch Autoradiographie analysiert (Abb. 8b). GST-CT66 wurde zeitabhängig phosphoryliert (Abb. 8b, Spuren 1-3). Daneben war auch eine zeitabhängige Autophosphorylierung der GST-CDPK zu beobachten. Sowohl die Phosphorylierung in trans als auch die Autophosphorylierung erwiesen sich als Ca2+-abhängig (Abb. 8b, Spur 4). Es fällt auf, dass die Autophosphorylierung erheblich stärker ist als die Phosphorylierung von GST-CT66. Eine mögliche Ursache hierfür ist, dass der Km-Wert vieler CDPKs für ATP im Falle der Phosphorylierung in trans erheblich höher ist als für die Autophosphorylierung (Chaudhuri et al., 1999). Die Phosphorylierung des C-Terminus GST-CT66 fand also möglicherweise unter suboptimalen Bedingungen statt. Weiterhin wäre es denkbar, dass mehrere Ser/Thr-Reste der GST-CDPK autophosphoryliert werden, während der C-Terminus lediglich eine phosphorylierbare Aminosäure enthält. Darüber hinaus mag die Autophosphorylierung als intramolekulare Reaktion gegenüber einer intermolekularen Reaktion begünstigt sein. Eine Ca2+-abhängige Phosphorylierung der Glutathion S-Transferase (GST) selbst (Abb. 8b, Spuren 7 und 8) ist nachweisbar, aber deutlich schwächer als die Phosphorylierung von GSTCT66 (Abb. 8b, Spuren 3 und 4). Offensichtlich ist also CT66 ein in vitro-Substrat der GSTCDPK. Zwischen den für GST-CT56 und GST-CT66 enthaltenen Resultaten waren keine Unterschiede festzustellen (das GST-CT56-Ergebnis wird deshalb hier nicht gezeigt). Dies lässt darauf schliessen, dass sich an den zehn zusätzlichen Aminosäuren des GST-CT66 keine zusätzliche Phosphorylierungsstelle befindet. 3. Resultate Seite 38 M 1 2 3 4 5 6 7 8 1 min 5 min 25 min –Ca2+ –GSTCT66 –GSTCDPK –GSTCT66 +GST –GST-CT66 +GST -Ca2+ GSTCDPK 97.4 kDa 66.2 kDa 45.0 kDa GSTCT66 31.0 kDa GST 14.4 kDa A GSTCDPK 97.4 kDa 66.2 kDa 45.0 kDa GSTCT66 GST 31.0 kDa B Abb. 8: Phosphorylierung des C-Terminus GST-CT66 der Plasmamembran-H+-ATPase durch die GST-CDPK. A: SDS-PAGE-Gel (10%), Coomassie Brilliant Blue-gefärbt, Marker: low molecular weight standards (Bio-Rad). B: Autoradiographie des unter A gezeigten Gels. Spuren 1-3: Die aufgetragenen Proben enthalten die GST-CDPK (86.9 kDa) und den C-Terminus GST-CT66 (33.3 kDa), die in einem Ca2+-haltigen Puffer während 1, 5 oder 25 min inkubiert wurden. Spur 4: Ansatz wie 3, aber ohne Ca2+. Spur 5: Ansatz wie 3, aber ohne C-Terminus GST-CT66. Spur 6: Ansatz wie 3, aber ohne GST-CDPK. Spur 7: Ansatz wie 3, aber anstelle des C-Terminus GST-CT66 wurde das GST-Protein selbst (26.1 kDa) eingesetzt. Spur 8: Ansatz wie 7, aber ohne Ca2+. 3. Resultate Seite 39 3.3 Phosphorylierung des vom GST-Peptid abgetrennten C-Terminus der Plasmamembran-H+-ATPase Um sicherzustellen, dass die in Abschnitt 3.2 festgestellte Phosphorylierung von GST-CT66 durch die GST-CDPK tatsächlich am C-Terminus der H+-ATPase und nicht etwa am GSTPeptid des Fusionsproteines stattfindet, wurde der GST-Anteil des Fusionsproteines proteolytisch mit Thrombin abgetrennt. Anschliessend wurden die Phosphorylierungsreaktionen wie in Abschnitt 3.2 durchgeführt, die Reaktionsprodukte mittels TRICIN-SDS-PAGE aufgetrennt (Abb. 9a) und durch Autoradiographie analysiert (Abb. 9b). Der C-Terminus CT66 (26 kDa) wurde zeitabhängig (Abb. 9, Spuren 1 bis 3) und Ca2+abhängig (Abb. 9, Spur 4) phosphoryliert, nicht aber das von ihm abgetrennte GST-Peptid (7.3 kDa). Die Phosphorylierung durch die GST-CDPK findet also am C-Terminus CT66 selbst statt, und nicht etwa am GST-Anteil des Fusionsproteins. Bei Einsatz von GST als Substrat ohne vorherige Spaltung mit Thrombin ist allerdings eine gewisse Phosphorylierung zu beobachten (Abb. 9, Spuren 7 und 8, siehe auch Abb. 7, Spuren 7 und 8). Das legt die Vermutung nahe, dass einige vom Polylinker des Expressionsplasmids codierte Aminosäuren (C-terminal der Thrombin-Schnittstelle) eine Phosphorylierungsstelle für die LeCPK1 darstellen. 3. Resultate Seite 40 M 1 2 3 4 5 6 7 8 5 min 25 min 125 min –Ca2+ –CT66 –GSTCDPK –CT66 +GST –CT66 +GST -Ca2+ GST 26.6 kDa 17.0 kDa 14.4 kDa CT66 6.5 kDa A GSTCDPK GST 26.6 kDa 17.0 kDa 14.4 kDa 6.5 kDa CT66 B Abb. 9: Phosphorylierung des vom GST-Peptid abgetrennten C-Terminus CT66 durch die GST-CDPK. A: TRICIN-SDS-PAGE-Gel (16.5% w/v), Coomassie Brilliant Blue-gefärbt, Marker: polypeptide standards (Bio-Rad). B: Autoradiographie des unter A gezeigten Gels. Spuren 1-3: Nach Spaltung des C-Terminus GST-CT66 (33.3 kDa) mit Thrombin wurden die Proteine für 5, 25 oder 125 min mit der GST-CDPK (86.9 kDa) inkubiert. Spur 4: Ansatz wie 3, aber ohne Ca2+. Spur 5: Ansatz wie 3, aber ohne den C-Terminus GST-CT66. Spur 6: Ansatz wie 3, aber ohne die GST-CDPK. Spur 7: Ansatz wie 3, aber mit GST (26 kDa) anstelle des geschnittenen Fusionsproteines GST-CT66. Spur 8: Ansatz wie 7, aber ohne Ca2+. 3. Resultate Seite 41 3.4 Die Wirkung von Proteinkinase-Inhibitoren auf die Phosphorylierung des C-Terminus der Plasmamembran-H+-ATPase Im Anschluss zu der in 3.2 und 3.3 gezeigten Phosphorylierung des C-Terminus GST-CT66 der Plasmamembran-H+-ATPase durch die GST-CDPK sollte im vorliegenden Experiment der Einfluss von verschiedenen Proteinkinase-Inhibitoren auf diese Phosphorylierung untersucht werden. Folgende Inhibitoren wurden eingesetzt: Inhibitor Inhibierte Kinase(n) Staurosporin allgemeiner Proteinkinaseinhibitor allgemeiner Proteinkinaseinhibitor Ca2+/CaM-Kinasen II (CaMKII) Proteinkinase C K-252a KN-62 Bisindolmaleimid Eingesetzte Spur in Konzentration Abb. 10 5 4 µM 2 µM 6 5 µM 7 0.2 µM 8 Zusätzlich wurde auch die Wirkung von Fusicoccin auf die Phosphorylierung der Protonenpumpe untersucht. Dieses Toxin aus dem Pilz Fusicoccum amygdalii aktiviert die Plasmamembran-H+-ATPase (Blum et al., 1988; Johansson et al., 1993), indem es den aktiven Komplex von 14-3-3-Proteinen und dem C-Terminus der H+-ATPase stabilisiert (Oecking et al., 1997; Jahn et al., 1997). Ausserdem kann die Systemin-induzierte Alkalisierung des Mediums einer Suspensionskultur von Lycopersicon peruvianum durch Zugabe von Fusicoccin wirksam unterdrückt werden (Schaller und Oecking, 1999). Das Fusionsprotein GST-CT66 wurde mit der GST-CDPK in Gegenwart von [?-32P]-ATP während 60 min inkubiert. Die Reaktionsprodukte wurden mittels SDS-PAGE aufgetrennt (Abb. 10a) und durch Autoradiographie analysiert (Abb. 10b). Sowohl der C-Terminus GST-CT66 als auch die GST-CDPK selbst wurden wie im unter 3.2 dargestellten Experiment phosphoryliert, wobei es sich bei der GST-CDPK um eine Autophosphorylierung handelt (Abb. 10, Spur 3). Beide Phosphorylierungen erwiesen sich wiederum als Ca2+-abhängig (Abb. 10, Spur 1). Die Zugabe von 3 µM Fusicoccin hatte keine Auswirkungen auf die Phosphorylierung des CTerminus der H+-ATPase durch die GST-CDPK (Abb. 10, Spur 4). Offenbar beruht die Protonenpumpe-aktivierende Eigenschaft von Fusicoccin nicht auf der direkten Modulation der Phosphorylierung selbst, sondern auf anderen Mechanismen, wie z.B. der oben beschriebenen Stabilisierung eines bereits bestehenden, aktiven Komplexes (siehe Abb. 2 auf Seite 6). 3. Resultate Seite 42 Die allgemeinen Proteinkinase-Inhibitoren Staurosporin und K-252a hingegen schränkten die Aktivität der GST-CDPK und damit auch die Phosphorylierung des C-Terminus GST-CT66 deutlich ein (Abb. 10, Spuren 5 und 6). Die Verwendung der spezifisch auf andere KinaseTypen wirkenden Inhibitoren KN-62 und Bisindolmaleimid dagegen zeigte keine Auswirkungen auf die Phosphorylierung des C-Terminus (Abb. 10, Spuren 7 und 8). 3. Resultate Seite 43 1 2 –Ca2+ –GSTCT66 3 4 Positiv- +3 µM kontrolle Fusicoccin 5 +4 µM Staurosporin 6 +2µM K-252a 7 +5 µM KN-62 8 +200 nM Bisindolmaleimid GSTCDPK 97.4 kDa 66.2 kDa 45.0 kDa GSTCT66 31.0 kDa A GSTCDPK 97.4 kDa 66.2 kDa 45.0 kDa GSTCT66 31.0 kDa B Abb. 10: Wirkung von Proteinkinase-Inhibitoren auf die Phosphorylierung des C-Terminus GST-CT66 A: SDS-PAGE-Gel (10%), Coomassie Brilliant Blue-gefärbt, Marker: low molecular weight standards (Bio-Rad). B: Autoradiographie des unter A gezeigten Gels. Spur 1 Die GST-CDPK (86.9 kDa) wurde mit dem C-Terminus GST-CT66 (33.3 kDa) in Abwesenheit von Ca2+ inkubiert (Negativkontrolle). Spur 2: Ansatz wie 1, aber mit Ca2+, dafür ohne GST-CT66 (Negativkontrolle). Spur 3: Ansatz wie 2, aber mit GST-CT66 (Positivkontrolle). Spuren 4-8: Die GST-CDPK wurde mit dem C-Terminus GST-CT66 im vollständigen Reaktionspuffer unter Zusatz der oben angegebenen Proteinkinase-Inhibitoren bzw. Fusicoccin inkubiert. 3. Resultate Seite 44 3.5 Der Einfluss einer Phosphorylierung der H+-ATPase auf die Aktivität der Protonenpumpe In den vorausgehenden Experimenten wurde gezeigt, dass der C-Terminus der Plasmamembran-H+-ATPase durch die GST-CDPK in vitro phosphoryliert wird. In diesem Versuch sollte nun geprüft werden, ob diese Phosphorylierung auch Konsequenzen auf die Aktivität der Protonenpumpe hat. So wurde der Einfluss der LeCPK1 auf die Aktivität der H+-ATPase in Plasmamembranvesikeln aus Lycopersicon esculentum (zur Verfügung gestellt von A. Schaller) untersucht, wobei die Hydrolyse von ATP durch Quantifizierung des freigesetzten, anorganischen Phosphats gemessen wurde (Abb. 11 zeigt den Versuchsablauf). Die Phosphatfreisetzung wurde nach Lanzetta et al. (1979) mittels eines Phosphatreagenzes bestimmt. Dabei kommt es zu einer Komplexbildung des Phosphats mit dem im Reagenz enthaltenen Malachitgrün und Molybdat, die zu einer Verschiebung des Absorptionsmaximums führt. Diese wird als Farbveränderung des Ansatzes von gelb nach grün sichtbar. Durch Messung der Extinktion bei 660 nm und Vergleich der erhaltenen Werte mit einer Standardkurve (siehe Abschnitt 6.2) konnte die Menge des durch ATP-Hydrolyse entstandenen freien Phosphates bestimmt werden. Die Aktivität der Plasmamembran-H+-ATPase wurde dann wie folgt errechnet: nmol pmol ?E ∗ k ∗ 1000 Aktivität in = pkat = , wobei k = (Faktor aus Standardkurve) ?t ?E s ∆Ε = Relative Extinktion bei 660 nm Auf diese Weise wird die Gesamtaktivität aller ATP-hydrolysierenden, Phosphat-freisetzenden Enzyme ermittelt. Die Aktivität der Plasmamembran-H+-ATPase macht hiervon jenen Teil aus, der sich als durch Orthovanadat hemmbar erweist. Orthovanadat ist ein starker Inhibitor der PTyp-ATPasen, zu denen auch die Plasmamembran-H+-ATPase gehört. Das Anion kompetitiert dabei mit einem Phosphat des ATPs um die Phosphorylierungsstelle an dem für P-TypATPasen typischen Aspartat-Rest im aktiven Zentrum der ATP-Hydrolyse (Abb. 1 auf Seite 3). 3. Resultate Seite 45 Die Differenz der gemessenen Aktivitäten in An- und Abwesenheit von Vanadat entspricht demzufolge der gesamten Aktivität aller P-Typ-ATPasen. Dies entspricht in guter Näherung der Plasmamembran-H+-ATPase-Aktivität, da die ebenfalls in der Plasmamembran lokalisierten, zu den P-Typ-ATPasen gehörenden Ca2+-ATPasen quantitativ vernachlässigt werden können (Taiz und Zeiger, 1998). Gesamtaktivität ohne Vanadat P-Typ-ATPasen Berechnete Aktivitätsdifferenz Andere ATPhydrolysierende Enzme Aktivität mit Vanadat Die Plasmamembran-H+-ATPase PMA2 von Nicotiana plumbaginifolia besitzt eine maximale Aktivität bei pH 6.0 (C. Oecking, Bochum, pers. Mitteilung). Nimmt man ein ähnliches Optimum für die H+-ATPase-Isoformen von Lycopersicon esculentum an und möchte man eine Inaktivierung der Protonenpumpe durch die LeCPK1 nachweisen, wäre es sinnvoll, die Messung in einem Puffer mit diesem pH-Wert durchzuführen. Vermutet man hingegen eine Aktivierung der H+-ATPase, müssen Bedingungen gewählt werden, bei denen das Enzym noch keine maximale Aktivität besitzt, z.B. bei pH 7.5 (C. Oecking, pers. Mitteilung). Da im vorliegenden Experiment der Einfluss einer Phosphorylierung durch die LeCPK1 auf die Aktivität der Protonenpumpe unbekannt war, wurden die Versuche sowohl bei pH 6.0 wie auch bei pH 7.5 durchgeführt. Übereinstimmend mit dem pH-Optimum der Plasmamembran-H+-ATPase PMA2 von Nicotiana plumbaginifolia wurde für die Tomaten-Protonenpumpe bei pH 6.0 gegenüber pH 7.5 eine dreifach höhere Aktivität gemessen (Abb. 12). Weder bei pH 6.0, noch bei pH 7.5 hatte die LeCPK1 einen signifikanten Einfluss auf die Aktivität der H+-ATPase (Abb. 12). 3. Resultate Seite 46 Messpuffer, ±Orthovanadat Vorinkubations-Puffer, ±GST-CDPK, Plasmamembran-Vesikel 25 min bei Raumtemperatur Vorinkubation: 30 min bei 25 °C + ATP 5 min bei 38 °C Start Aktivitätsmessung: 9 min bei 38 °C Stop + Phosphatreagenz 60 s bei 38 °C + Natriumcitrat 2 h bei Raumtemperatur Messung der Extinktion bei 660 nm Abb. 11: Schematische Darstellung des Versuchsablaufs zur Bestimmung der H+-ATPase-Aktivität Das Experiment wurde wahlweise mit oder ohne GST-CDPK und Orthovanadat durchgeführt. Die Vorinkubation der Plasmamembran-Vesikel mit der GST-CDPK erfolgte bei pH 7.5, während die Aktivitätsmessung wahlweise bei pH 6.0 oder pH 7.5 durchgeführt wurde. Für eine detaillierte Beschreibung des Versuchsablaufs siehe Abschnitt 2.4.5. 3. Resultate + H -ATPaseAktivität [µmol * min-1 * mg Membranprotein-1] Seite 47 0.9 0.8 0.7 mit CDPK 0.6 ohne CDPK 0.5 0.4 0.3 0.2 0.1 0 pH 6.0 pH 7.5 Abb. 12: Einfluss der GST-CDPK auf die Aktivität der Plasmamembran-H+-ATPase aus Blättern von Lycopersicon esculentum. Dargestellt sind die Aktivitäten der Plasmamembran-H+-ATPase in Plasmamembran-Vesikeln. Diese ergeben sich aus der Differenz der gemessenen Aktivitäten in An- und Abwesenheit von Orthovanadat im Messpuffer. Das Experiment bei pH 7.5 wurde doppelt, jenes bei pH 6.0 dreifach in unabhängigen Versuchen durchgeführt, deren Ergebnisse gemittelt wurden. Die Fehlerindikatoren geben die prozentualen Abweichungen von diesen Mittelwerten an. 3. Resultate Seite 48 3.6 In vitro-Transkription/Translation und Myristoylierung der LeCPK1 Verschiedene Proteine in Hefe- und Säugetierzellen werden am N-Terminus co-translationell über eine Peptidbindung mit Myristinsäure verkettet. Dabei katalysiert das Enzym NMyristoyltransferase die kovalente Bindung einer Myristinsäure an ein N-terminales Glycin, das sich unmittelbar hinter dem Start-Methionin (das während der Translation abgespalten wird) an erster Stelle des Polypeptides befindet (Russell et al., 1994). Diese Protein-Acylierung scheint für viele Protein-Protein-Interaktionen und auch für die Protein-Membran-Assoziation bestimmter Proteine von entscheidender Bedeutung zu sein (Johnson et al., 1994). So schafft die ans Protein gebundene, gesättigte C14-Fettsäure eine erhöhte Hydrophobizität, welche zusammen mit weiteren posttranslationellen Modifikationen ausreichend gross ist, um das Protein in der Plasmamembran verankern zu können (Yalovsky et al., 1999). Die Substratspezifität der N-Myristoyltransferase in Hefe- und Säugetierzellen ist aufgeklärt worden (Towler et al., 1987; Towler et al., 1988): Das erwähnte Glycin ist für eine N-terminale Myristoylierung absolut notwendig, ebenso unentbehrlich ist eine auf das Glycin folgende ungeladene Aminoäure. Ferner werden die Aminosäuren Serin und Threonin an Position 5 des Polypeptides bevorzugt, aber nicht zwingend vorausgesetzt. Obwohl die Protein-Myristoylierung in Pflanzen noch wenig untersucht ist, lässt die Aminosäuresequenz der LeCPK1 vermuten, dass auch dieses Enzym myristoyliert und eventuell in der Plasmamembran verankert werden könnte. Um eine solche Verankerung nachzuweisen, wurde der für die N-Myristoylierung essentielle Glycin-Rest mittels zielgerichteter Mutagenese gegen Alanin ausgetauscht (Abb. 13) und eine mögliche Myristoylierung der Wildtyp-LeCPK1 (CDPKwt) und der Gly2Ala-Mutante (CDPKmut) in einem in vitro-Transkriptions-/Translationsexperiment untersucht. Dazu wurden die beiden cDNAs in die XbaI-Schnittstelle des Vektors pBluescript SK(-) (im folgenden Text pSK genannt) ligiert. Klone, die das cDNA-Insert in richtiger Orientierung relativ zum T7-Promotor des Vektors enthielten, wurden durch Restriktionsanalyse identifiziert (hier nicht gezeigt) und die Identität der Klone wurde durch Sequenzanalyse bestätigt (Abb. 14). 3. Resultate Seite 49 CDPKwt: NH2– Met – Gly – Gly – Cys – Phe – Ser – ... CDPKmut: NH2– Met – Ala – Gly – Cys – Phe – Ser – ... Abb. 13: N-terminale Aminosäuresequenzen der Wildtyp-LeCPK1 (CDPKwt) und der Gly2Ala-Mutante CDPKmut. Bei der CDPKmut ist der für die N-Myristoylierung essentielle Glycin-Rest mittels zielgerichteter Mutagenese gegen Alanin ausgetauscht worden. PK33 +---------------> T7 <----------------+ PK52 <-----------------+ PK54 <-----------------+ PK53 <-----------------+ T3 +------------------> CONSENSUS+---------------------------------------------------------> |------|------|------|------|------|------|------|------|------|0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800 LePK52 +-----> PK53 +-----------------> T3 <------------------+ PK54 +-------------------> PK52 +---------------> PKNT1 +----------------> T7 +--------------> PK33 <----------------+ CONSENSUS+-----------------------------------------------> |------|------|------|------|------|------|------|------|------|0 300 600 900 1200 1500 1800 2100 2400 2700 Abb. 14: Sequenzbestätigung der Konstrukte pSK-CDPKwt (oben) und pSK-CDPKmut (unten). Für die Sequenzierung der CDPKwt- bzw. CDPKmut-cDNA wurden mehrere Primer für Teilbereiche (je ca. 400 Nukleotide) der LeCPK1-cDNAs verwendet. Zusätzlich wurden zwei Primer eingesetzt, die komplementär zu den T7- und T3-Promotorsequenzen des Vektors pBluescript SK(-) waren. Durch Überlappung der Fragmente konnten die gesamten cDNA-Sequenzen bestimmt und überprüft werden. Diese Primerkarten wurden erstellt mit dem Programm GELASSEMBLE aus dem Softwarepaket GCG der University of Wisconsin Genetics Computer Group. 3. Resultate Seite 50 Die Konstrukte wurden mit dem Restriktionsenzym NotI linearisiert. Anschliessend wurden die cDNA-codierten Proteine in einem gekoppelten Weizenkeimextrakt in vitro-Transkriptions/Translationssystem in Anwesenheit von radioaktiv markierter [9,10-3H]-Myristinsäure oder [35S]-Methionin exprimiert. Die Translationsprodukte wurden elektrophoretisch aufgetrennt und die Inkorporation radioaktiven Methionins oder tritiierter Myristinsäure wurde fluorographisch nachgewiesen (Abb. 15). Die Proteine CDPKwt und CDPKmut wurden in vergleichbaren Mengen translatiert (Abb. 15, Spuren 3 und 4). Eine Markierung durch [9,10-3H]-Myristinsäure liess sich für die CDPKwt (Abb. 15, Spuren 5 und 7), nicht aber für die CDPKmut (Abb. 15, Spuren 6 und 8) nachweisen. Die LeCPK1 wird also in vitro tatsächlich myristoyliert, und diese Myristoylierung ist abhängig von der intakten Erkennungssequenz. 3. Resultate Seite 51 1 2 3 4 5 6 7 8 LuciferasecDNA ohne cDNA pSKCDPKwt pSKCDPKmut pSKCDPKwt pSKCDPKmut pSKCDPKwt pSKCDPKmut 97.4 kDa 66.2 kDa Luciferase LeCPK1 45.0 kDa 31.0 kDa Einbau von [35S]-Met Einbau von [9,10-3H]-Myristinsäure Abb. 15: Myristoylierung der LeCPK1 in vitro. Die cDNAs CDPKwt und CDPKmut wurden in vitro transkribiert und translatiert in Gegenwart von [35S]-Met (Spuren 1-4) oder [9,10-3H]-Myristinsäure (Spuren 5-8). Gezeigt ist eine Fluorographie nach elektrophoretischer Auftrennung der Translationsprodukte. Spur 1: Als Templat für die Translation wurde eine Luciferase-cDNA benutzt (Positivkontrolle). Spur 2: Transkription/Translation ohne cDNA-Templat (Negativkontrolle). Spuren 3-4: Transkription/Translation der cDNAs pSK-CDPKwt und pSK-CDPKmut in Gegenwart von [35S]-Met. Spuren 5-8: Transkription/Translation der cDNAs pSK-CDPKwt und pSK-CDPKmut in Gegenwart von [9,10-3H]-Myristinsäure. Es wurden 5 µl (Spuren 5 und 6) bzw. 10 µl (Spuren 7 und 8) des in vitro-Translationsansatzes analysiert. 3. Resultate Seite 52 3.7 Transiente Expression der Fusionsproteine CDPKwt-EGFP und CDPKmut-EGFP in Zwiebelepidermiszellen Nachdem im Abschnitt 3.6 gezeigt worden ist, dass die CDPKwt, nicht aber in die CDPKmut N-terminal myristoyliert wird, wurden hier die Auswirkungen der Myristoylierung auf die Lokalisation der LeCPK1 in vivo untersucht. Dazu wurden die beiden cDNAs, die für die CDPKwt und die CDPKmut codieren, in die XbaISchnittstelle des Vektors pcl60 ligiert. Klone, die das cDNA-Insert in richtiger Orientierung relativ zum 35S-Promotor des Vektors enthielten, wurden durch Restriktionsanalyse identifiziert (hier nicht gezeigt), und die Identität der Klone wurde durch Sequenzierung bestätigt (Abb. 16). PK33 +---------------> PKNT <-----------------+ PK52 <--------------+ PK54 <------------------+ PK53 <---------------------+ CONSENSUS+---------------------------------------------------------> |------|------|------|------|------|------|------|------|------|0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800 LePK52 +--> PK53 +-------------------> PK54 +-----------------> PK52 +-----------------> PKNT1 +-----------------> PK33 <--------------+ CONSENSUS+---------------------------------------------------------> |------|------|------|------|------|------|------|------|------|0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800 Abb. 16: Sequenzbestätigung der Konstrukte pcl60-CDPKwt (oben) und pcl60-CDPKmut (unten). Für die Sequenzierung der CDPKwt- bzw. CDPKmut-cDNA wurden mehrere Primer für Teilbereiche (je ca. 450 Nukleotide) der LeCPK1-cDNAs verwendet. Zusätzlich wurden zwei Primer so eingesetzt, dass auch die angrenzenden Teile des Vektors, die das Insert umgeben, sequenziert wurden. Durch Überlappung der Fragmente konnten die gesamten cDNA-Sequenzen bestimmt und überprüft werden. Diese Primerkarten wurden erstellt mit dem Programm GELASSEMBLE aus dem Softwarepaket GCG der University of Wisconsin Genetics Computer Group. 3. Resultate Seite 53 Das Green Fluorescent Protein (GFP) ist ein fluoreszierendes Protein aus der pazifischen Qualle Aequorea victoria (Chalfie und Tu, 1994) das bei Anregung mit Blaulicht (488 nm) ohne die Zugabe von exogenen Substraten oder Kofaktoren Grünlicht (508 nm) emittiert. Proteine, die an das 26 kDa grosse GFP gekoppelt werden, können in vivo am Fluoreszenzmikroskop lokalisiert werden. Das hier eingesetzte EGFP (Enhanced GFP, Clontech) weist nach Substitution zweier Aminosäuren des Chromophors eine gegenüber dem Wildtyp-GFP um ein Mehrfaches erhöhte Fluoreszenz auf (Cubitt et al., 1995). Mittels der Mikroprojektiltechnik wurden Zwiebelepidermiszellen mit den cDNA-Konstrukten pcl60, pcl60-CDPKwt und pcl60-CDPKmut transformiert. Alle drei Plasmide enthielten die cDNA für das EGFP unter der Kontrolle des 35S-Promotors. Die Konstrukte pcl60-CDPKwt und pcl60-CDPKmut codierten dabei für die CDPKs in C-terminaler Fusion mit EGFP. Zur transienten Expression der cDNAs wurden die Zellen nach der Transformation während mind. 24 h inkubiert und dann mittels eines spektralen, konfokalen Laser-Scanning Mikroskopes untersucht. Das EGFP selbst (Abb. 17) liess sich sowohl im Cytoplasma als auch im Nukleus nachweisen, wobei die Fluoreszenz im Vergleich mit den anderen Konstrukten relativ stark war. Die Vakuole, die bei den vollturgeszenten Epidermiszellen fast das ganze Zellvolumen erfüllt, blieb ausgespart. Das Fusionsprotein CDPKwt-EGFP war im Bereich der Plasmamembran lokalisiert (Abb. 18). Weder im Kern, noch im Cytoplasma war eine Fluoreszenz festzustellen. Das Fusionsprotein CDPKmut-EGFP befand sich hingegen (wie das EGFP selbst) im Cytoplasma und im Zellkern, nicht aber im Bereich der Plasmamembran (Abb. 19). Offenbar ist für eine Assoziation mit der Plasmamembran eine intakte Myristoylierungsstelle erforderlich. 3. Resultate Seite 54 V N 50 µm Abb. 17: Zwiebelepidermiszelle, transformiert mit pcl60. Das transient exprimierte EGFP befindet sich im Cytoplasma und im Nukleus (N), nicht aber in der Vakuole (V). (200-fache Vergrösserung, Überlagerung des Durchlichtbildes mit dem grünen Fluoreszenz-Signal) PM V N 50 µm Abb. 18: Zwiebelepidermiszelle, transformiert mit pcl60-CDPKwt. Das transient exprimierte Fusionsprotein CDPKwt-EGFP befindet sich im Bereich der Plasmamembran (PM). (200-fache Vergrösserung, Überlagerung des Durchlichtbildes mit dem grünen Fluoreszenz-Signal) C V N 50 µm Abb. 19: Zwiebelepidermiszelle, transformiert mit pcl60-CDPKmut. Das transient exprimierte Fusionsprotein CDPKmut-EGFP befindet sich im Cytoplasma (C) und im Nukleus (N). (200-fache Vergrösserung, Überlagerung des Durchlichtbildes mit dem grünen Fluoreszenz-Signal) 3. Resultate Seite 55 3.8 Transiente Expression der Fusionsproteine CDPKwt-EGFP und CDPKmut-EGFP in Lycopersicon peruvianum-Zellen aus Suspensionskultur Im vorausgehenden Experiment wurde die mit dem EGFP fusionierte LeCPK1 heterolog in Zwiebelepidermiszellen exprimiert. Dabei konnte die Wildtyp-Kinase im Bereich der Plasmamembran lokalisiert werden. Weil es sich bei der hier klonierten und untersuchten LeCPK1 um ein Protein aus L. esculentum handelt und eine Rolle dieser Proteinkinase in der Alkalisierungsantwort von L. peruvianum-Zellen auf Systemin vermutet wird, wurden im vorliegenden Experiment L. peruvianum-Zellen transformiert. Sieben Tage alte Zellen einer Suspensionskultur von L. peruvianum wurden also in ähnlicher Weise wie die Zwiebelepidermiszellen mittels der Mikroprojektiltechnik mit den Konstrukten pcl60, pcl60-CDPKwt und pcl60CDPKmut transformiert. Anschliessend wurde die Lokalisation der transient exprimierten und fluoreszierenden Proteine im spektralen, konfokalen Laser-Scanning Mikroskop untersucht. Die L. peruvianum-Zellen, deren Durchmesser etwa achtmal kleiner war als die Länge der Zwiebelepidermiszellen, wiesen eine für Suspensionskulturzellen typische kugelige Form auf. Die Zentralvakuole wurde jeweils von vielen cytoplasmatischen Bereichen ("CytoplasmaSträngen") durchzogen. Weil die Zellen leicht plasmolysiert waren, hatte sich der Protoplast an einigen Stellen von der Zellwand gelöst (Abb. 20 und 22). Die Lokalisation der überexprimierten Proteine stimmte mit der in den Zwiebelepidermiszellen weitgehend überein: Das EGFP selbst wurde sowohl im Cytoplasma als auch im Kern löslich exprimiert, nicht aber in der Vakuole (Abb. 20). Das Fusionsprotein CDPKwt-EGFP war ausschliesslich im Bereich der Plasmamembran lokalisiert (Abb. 21). Das CDPKmut-EGFPFusionsprotein hingegen befand sich wie das EGFP selbst im Cytoplasma und im Kern (Abb. 22). Auch in den L. peruvianum-Zellen wirkte sich also das Fehlen einer Myristoylierungsstelle in der CDPKmut auf die intrazelluläre Lokalisierung der Kinase aus. 3. Resultate Seite 56 Abb. 20: Lycopersicon peruvianum-Zelle aus Flüssigkultur, transformiert mit dem Konstrukt pcl60. Das transient exprimierte EGFP befindet sich im Cytoplasma (C) und im Nukleus (N), nicht aber in der Vakuole (V). Der Protoplast hat sich an gewissen Stellen von der Zellwand gelöst, was auf eine leichte Plasmolyse hindeutet. V N (1000-fache Vergrösserung, Überlagerung des Durchlichtbildes mit dem grünen Fluoreszenz-Signal) C 10 µm PM Abb. 21: Lycopersicon peruvianum-Zelle aus Flüssigkultur, transformiert mit dem Konstrukt pcl60-CDPKwt. V Das transient exprimierte Fusionsprotein CDPKwt-EGFP befindet sich im Bereich der Plasmamembran (PM). Im Zellkern und den cytoplasmatischen Bereichen ist keine Fluoreszenz sichtbar. N (1000-fache Vergrösserung, Überlagerung des Durchlichtbildes mit dem grünen Fluoreszenz-Signal) 10 µm Abb. 22: Lycopersicon peruvianum-Zelle aus Flüssigkultur, transformiert mit dem Konstrukt pcl60-CDPKmut. C Das transient exprimierte Fusionsprotein CDPKmut-EGFP befindet sich im Cytoplasma und im Nukleus. (1000-fache Vergrösserung, Überlagerung des Durchlichtbildes mit dem grünen Fluoreszenz-Signal) V N 10 µm 3. Resultate Seite 57 3.9 Titration einer GST-CDPK-Lösung mit CaCl2 unter paralleler Aufnahme des Fluoreszenzspektrums Die CDPKs verfügen über eine C-terminale, Calmodulin-ähnliche Domäne mit bis zu vier Ca2+-Bindestellen, sogenannten EF-Hand-Motiven. Es wird vermutet, dass durch Bindung von freien Ca2+-Ionen die Calmodulin-ähnliche Domäne eine unmittelbar benachbarte Region der katalytischen Domäne binden kann, wodurch das Enzym aktiviert wird (Binder et al., 1994; Harmon et al., 1994; Yoo und Harmon, 1996). Die dadurch verursachte Konformationsänderung führt möglicherweise zu einer veränderten Tryptophan-Fluoreszenz. Hier sollte durch Messung solcher Änderungen während der Titration der GST-CDPK mit CaCl2 die Dissoziationskonstanten für Calcium ermittelt werden. Mit zunehmender Ca2+-Konzentration im Ansatz nahm die relative Fluoreszenz gegenüber den Anfangswerten über das gesamte Spektrum nichtlinear ab (Abb. 23a), was auf eine Konformationsänderung der GST-CDPK nach Ca2+-Bindung hinweist. Nach der Titration wurde die steigende Ca2+-Konzentration im Ansatz gegen die bei 325 nm maximale, relative Fluoreszenzabnahme aufgetragen (Abb. 23b). Anschliessend wurde durch mathematische Interpolation versucht, die Messpunkte dem Graphen einer stöchiometrischen Funktion zuzuordnen. Dabei beschrieb die zweifach hyperbolische Funktion y = f(x) = a∗x c∗x + b+ x d + x x = Ca2+-Konzentration im Ansatz [µM] y = Relative Fluoreszenzabnahme bei 325 nm [%] den Verlauf der gegebenen Messpunkte am besten (mit einem Determinationskoeffizienten Rsqr von 0.993), wenn die Konstanten b und d auf Werte von von 0.59 µM und 54.85 µM gesetzt wurden. b und d repräsentieren dabei zwei verschiedene Dissoziationskonstanten, die als Mittelwerte aus zwei unabhängig durchgeführten Experimenten erhalten wurden. Offenbar besitzen von den vier Ca2+-Bindestellen der LeCPK1 je zwei eine niedrige Dissoziationskonstante von 0.6 µM (bzw. eine hohe Ca2+-Affinität), während die anderen beiden Bindestellen eine hohe Dissoziationskonstante von 55 µM (bzw. eine niedrige Affinität für Ca2+) aufweisen. 3. Resultate Seite 58 Relative Fluoreszenz [%] 140 120 ohne Ca2+ 100 80 0.46 mM Ca2+ 60 40 20 A 0 300 320 340 360 380 400 Wellenlänge der Fluoreszenz [nm] Relative Fluoreszenzabnahme [%] bei 325 nm 50 40 30 20 Data fitting according to equation f = a*x/(b+x)+c*x/(d+x) 10 b = Kd 1: 0.6 µM d = Kd 2: 66 µM 0 B 0 100 200 300 400 500 Ca2+-Konzentration [µM] Abb. 23: Relative Fluoreszenzabnahme der GST-CDPK bei der Titration mit CaCl2. A: Bei der Titration einer 0.5 µM GST-CDPK-Lösung mit CaCl2 nimmt die relative Fluoreszenz nach Anregung bei 280 nm über das gesamte Spektrum ab. B: Auftragung der relativen Fluoreszenzabnahme bei 325 nm. Die Punkte repräsentieren die gemessenen Werte, während die ausgezogene Linie den Graphen der angegebenen, interpolierten Funktion darstellt. Die angegebenen Konstanten b und d der Funktion entsprechen zwei verschiedenen Dissoziationskonstanten der vier Ca2+-Bindestellen der GST-CDPK. Die GST-CDPK-Lösung lag in 50 mM HEPES-Puffer pH 7.5 vor. Die CaCl2-Titration erfolgte in 2 µl-Schritten bis zu einer Konzentration von 0.46 mM im Ansatz. Gezeigt ist der erste von zwei unabhängig durchgeführten Versuchen. Die Daten wurden mit den Programmen Excel 97 (Microsoft) und SigmaPlot 6.0 (SPSS Inc.) ausgewertet. 4. Diskussion Seite 59 IV. DISKUSSION Bei einer ersten Charakterisierung der LeCPK1 nach der Klonierung des Enzyms aus einer cDNA-Bibliothek von Lycopersicon esculentum wurde festgestellt, dass eine FusicoccinBehandlung von Tomatenblättern zu einer erhöhten Akkumulation von LeCPK1-Transkripten führte (Stalder, 2000). Es wurde deshalb vorgeschlagen, dass die LeCPK1 an der Regulation von Abwehrreaktionen der Tomatenpflanze bei pathogener Infektion oder Verwundung durch Herbivoren beteiligt sein könnte. Eine mögliche Funktion der LeCPK1 wäre dabei die Modulierung der Aktivität der Plasmamembran-H+-ATPase, welche an den erwähnten Abwehrreaktionen beteiligt ist (Blum et al., 1988; Johansson et al., 1993;Vera-Estrella et al., 1994; Schaller und Oecking, 1999). Um eine Rolle in einer Pathogen-induzierten Signaltransduktionkette einnehmen zu können, müsste die LeCPK1 durch Ca2+-Konzentrationen, wie sie in der lebenden Zelle auftreten, aktiviert werden können. Zudem müsste sie Zugang zum potentiellen Substrat besitzen, was bei einer Co-Lokalisation der LeCPK1 und der H+-ATPase an der Plasmamembran gewährleistet wäre. Ausserdem wäre es notwendig, dass die LeCPK1 die H+-ATPase als Substrat erkennen und phosphorylieren könnte. Diese drei Bedingungen für eine Funktion der LeCPK1 in einer Pathogen-induzierten Signaltransduktionskette wurden im Rahmen der vorliegenden Arbeit untersucht und sollen im Folgenden diskutiert werden. 4. Diskussion Seite 60 4.1 Die Bindung von Calcium an die LeCPK1 Es wurde bereits von Stalder gezeigt, dass die C-terminale Domäne der LeCPK1 eine funktionelle, Ca2+-bindende Domäne ist (Stalder, 2000). Für die mit GST fusionierte LeCPK1, nicht aber ein um 143 Aminosäuren am C-Terminus verkürztes Fusionsprotein, konnte die Bindung von 45 Ca2+ nachgewiesen werden. Zudem wurde gezeigt, dass die Ser/Thr-Proteinkinase- Aktivität der LeCPK1 sowohl von Ca2+ als auch von der Ca2+-bindenden Domäne abhängig ist (Stalder, 2000). Diese Befunde stehen im Einklang mit gängigen Vorstellungen, nach denen es in Folge von Ca2+-Bindung zu einer Konformationsänderung pflanzlicher CDPKs kommt, die zur Aktivierung der Kinase führt. Im inaktiven Zustand blockiert die zentrale, autoregulatorische Domäne als Pseudosubstrat den Zugang zum aktiven Zentrum. Eine Ca2+-induzierte Konformationsänderung entfernt die autoregulatorische Domäne, wodurch das aktive Zentrum zugänglich und die Proteinkinase aktiviert wird (Harmon et al., 1994; Yoo und Harmon, 1996; Huang et al., 1996). Derartige Konformationsänderungen gehen oft mit Veränderungen im Fluoreszenzspektrum des Proteins einher, die auf Veränderungen in der molekularen Umgebung aromatischer Aminosäuren (insbesondere Trp) zurückzuführen sind. In der Tat finden sich in der katalytischen Domäne der LeCPK1 vier Trp-Reste (an den Positionen 289, 306, 329 und 362; Abb. 4 auf Seite 11). Infolge veränderter Exposition dieser Trp-Reste nach Ca2+-Bindung und dadurch induzierter Konformationsänderung ist bei der Aktivieung der LeCPK1 eine Änderung der Tryptophan-Fluoreszenz zu erwarten. Bei Titration der Proteinkinase mit CaCl2 wurde mit zunehmender Menge gebundenen Calciums eine Abnahme der relativen Fluoreszenz über das gesamte Spektrum festgestellt, welche bei 325 nm am ausgeprägtesten war. Dabei wurden zwei Klassen von Calcium-Bindestellen beobachtet, die sich deutlich in ihrer Affinität unterschieden. Die grösste Fluoreszenzänderung war bei Absättigung der hochaffinen Bindestellen (Kd = 0.6 µM) zu beobachten, bei der Konzentration also, die vermutlich in vivo zur Aktivierung des Enzyms führt. Bei Sättigung der weniger affinen Bindestellen (Kd = 55 µM) waren dagegen nur noch geringfügige Änderungen festzustellen. Allerdings muss hier einschränkend gesagt werden, dass die Bindung von Calcium in Abwesenheit von Substraten gemessen wurde. Es ist durchaus möglich, dass sich die Affinität für Ca2+ in Anwesenheit eines Kinasesubstrats von den gemessenen Werten unterscheidet (Lee et al., 1998). 4. Diskussion Seite 61 Die Ca2+-bindende Domäne pflanzlicher CDPKs weist strukturelle Verwandtschaft mit Calmodulin auf. Calmodulin ist ein in eukaryotischen Zellen ubiquitär vorhandenes, regulatorisches Protein mit einem Molekulargewicht von 17 kDa, das durch die Bindung von Ca2+-Ionen an vier Bindestellen einer Konformationsänderung unterworfen ist (Alberts et al., 1994). Bei dieser Veränderung der räumlichen Struktur werden zwei hydrophobe Taschen exponiert, mit denen Calmodulin an viele verschiedene Zielproteine binden und diese in ihrer Aktiviät modulieren kann. Die Ca2+-Bindestellen von Calmodulin werden durch vier Helix-Loop-Helix-Motive, sogenannte EF-Hand-Domänen, gebildet. Eine solche Bindestelle besteht aus 36 Aminosäuren, von denen zwölf an der Koordination des Ca2+-Kations ins Protein beteiligt sind, während die übrigen Reste zwei a-Helices bilden, welche die Bindestelle umgeben (Abb. 24b). Je zwei benachbarte EF-Hand-Motive werden durch ein antiparalleles ß-Faltblatt verbunden, das durch eine Konformationsänderung eine kooperative Bindung von Ca2+ an die beiden Bindestellen ermöglicht. Eine 2 nm lange, flexible a-Helix schliesslich verbindet das EF-Hand-Paar am NTerminus des Calmodulins mit den zwei Bindestellen am C-Terminus (Abb. 24a, Babu et al., 1985). Die Ca2+-Bindung von Calmodulin wurde eingehend untersucht, u.a. mittels isothermaler Mikro-Titrationskalorimetrie (Gilli et al., 1998). Dabei stellte sich heraus, dass die zwei C-terminalen Bindestellen mit den Dissoziationskonstanten von 0.54 µM und 0.81 µM hochaffin sind, während die gegenüberliegenden EF-Hand-Motive niedrigaffine Bindestellen enthalten (Kd = 2.27 µM und 10 µM). Diese Asymmetrie setzt sich auch in der Art der Ligandenbindung fort. So sind die Bindungen auf der C-terminalen Seite Enthalpie- und Entropie-getrieben, während die diejenige am N-Terminus ausschliesslich Entropie-getrieben ist. 4. Diskussion Seite 62 Abb. 24: Calmodulin aus dem Hirngewebe von Homo sapiens. A Dreidimensionales Strukturmodell von Calmodulin. Jeweils ein Ca2+-Ion wird in einem Helix-Loop-HelixMotiv, der sogenannten EF-Hand-Domäne, gebunden. Je zwei EF-Hand-Domänen werden durch ein ß-Faltblatt zusammengehalten und mit den gegenüberliegenden zwei Bindestellen über eine lange, flexible a-Helix verbunden. (nach Babu et al., 1988; Strukturmodell von B. Rupp, Lawrence Livermore National Laboratory, University of California) B Schematische Aufzeichnung der Peptidsequenz von Calmodulin. Jeweils zwölf Aminosäuren bilden einen Loop und sind an der Ca2+-Bindung beteiligt. Dabei wird das Kation siebenfach koordiniert, wobei als siebter Bindungspartner ein Wassermolekül (nicht gezeigt) dient. Die grünlich gefärbten Aminosäuren bilden a-Helices, die ungefärbten ß-Faltblatt-Strukturen (nach Babu et al., 1988; Darstellung von J. I. Garcia, St. Edward's University, Austin, Texas). Für die in dieser Arbeit charakterisierte LeCPK1 sagt das Programm "PROSITE" (http://www.expasy.ch) ebenfalls vier EF-Hand-Motive voraus (Abb. 4 auf Seite 11). Die wichtige Rolle dieser EF-Hand-Domänen in der Ca2+-Bindung und Regulation von Ca2+-abhängigen Proteinkinasen ist von Hong et al. gezeigt worden (Hong et al., 1996). Es ist wahrscheinlich, dass die bei der Titration der GST-CDPK beobachteten zwei Klassen von Ca2+-Bindestellen den zwei hoch- und niederaffinen Bindestellen des Calmodulins entspre- 4. Diskussion Seite 63 chen. Auch für eine CDPK aus Plasmodium falciparum ist durch zielgerichtete Mutagenese gezeigt worden, dass sich die vier EF-Hand-Motive funktionell unterscheiden. Mutationen in den zwei Bindestellen nahe der katalytischen Domäne hatten drastische Effekte auf die Ca2+Bindung und die Aktivität der Kinase, während Mutationen in den zwei C-terminalen EFHand-Motiven nur geringfügige Konsequenzen hatten (Zhao et al., 1994). Dieser Befund unterstützt die Interpretation, dass Ca2+-Bindung an die hochaffine Klasse von Bindestellen relevant für die Aktivierung der LeCPK1 ist. In der Tat scheint die Bindung von 1 bis 2 MolÄquivalenten Ca2+ ausreichend für die Aktivierung der CDPKs zu sein (Zhao et al., 1994; Lee et al., 1998). Die cytoplasmatische Konzentration freien Calciums liegt im Ruhezustand typischerweise bei 0.1 µM oder tiefer und erhöht sich bei Stimulation der Zelle auf Werte um 1 µM. Mit einer Dissoziationskonstante von 0.6 µM für die hochaffinen Bindestellen ist die LeCPK1 in der Lage, mit einer Aktivierung auf diese Änderung der Konzentration freien Calciums zu reagieren. In weitergehenden Versuchen könnten mittels isothermaler Titrations-Mikrokalorimetrie alle vier Dissoziationskonstanten sowie die thermodynamischen Parameter Bindungsenthalpie ∆H, freie Reaktionsenthalpie ∆G sowie die Entropie ∆S der Ca2+-Bindung an die LeCPK1 bestimmt werden. Erst die Aufklärung der dreidimensionalen Struktur einer CDPK jedoch wird die Konformationsänderung der Kinase bei Ca2+-Bindung endgültig bestätigen können. Abschliessend soll darauf hingewiesen werden, dass sowohl für die Bestimmung der Ca2+Affinität als auch in den H+-ATPase-Phosphorylierungs-Experimenten ein GST-Fusionsprotein der LeCPK1 eingesetzt worden ist. Obwohl die Glutathion-S-Transferase lediglich ein Viertel des Fusionsproteines GST-CDPK ausmacht und das Fusionsprotein alle Charakteristika einer CDPK aufwies, ist nicht ganz auszuschliessen, dass es aufgrund dieser Modifikation im Vergleich zur Wildtyp-Kinase veränderte Eigenschaften besitzt. Alle Versuche, den GST-Teil des Fusionsproteines nach erfolgter Reinigung mit dem Faktor Xa proteolytisch abzuspalten, scheiterten jedoch, da diese Protease die Peptidsequenz nicht nur an der dafür vorgesehenen Schnittstelle, sondern auch innerhalb der LeCPK1-Sequenz schnitt (nicht gezeigt). Der Ort der internen Spaltung wurde durch N-Terminale Sequenzierung des Abbauproduktes ermittelt (nicht gezeigt). Aber auch durch Zerstörung dieser Erkennungssequenz innerhalb der LeCPK1Sequenz durch zielgerichtete Mutation zweier Aminosäuren konnte die unerwünschte Proteolyse durch den Faktor Xa nicht ganz verhindert werden (Frick, 2001). 4. Diskussion Seite 64 4.2 Subzelluläre Lokalisation der LeCPK1 Die vorgeschlagene Rolle der LeCPK1 als Regulator der Plasmamembran-H+-ATPase erfordert eine räumliche und zeitliche Co-Lokalisation von H+-ATPase und LeCPK1. Stalder zeigte bereits, dass die LeCPK1 in Blättern von Tomatenpflanzen exprimiert wird und dass die Transkripte nach Behandlung mit Fusicoccin akkumulieren (Stalder, 2000). Die subzelluläre Lokalisation der LeCPK1 ist aber bisher nicht untersucht worden. Die Primärstruktur der LeCPK1 weist keine ausgedehnten Bereiche hydrophober Aminosäuren auf, die auf Membranständigkeit hindeuten würden. Eine solche könnte daher allenfalls durch posttranslationelle Modifikationen bewirkt werden. So wäre eine Lipid-Modifizierung durch kovalente Bindung von mehrfach gesättigten Fettsäuren (Myristinsäure, C14 oder Palmitinsäure, C16) oder Prenylierung (Farnesylierung, C15 oder Geranylgeranylierung, C20) denkbar (Resh, 1999 und Rodriguez-Conception et al., 1999). Eine Myristoylierung des Aminoterminus ist nach co-translationeller Abspaltung des Start-Methionins möglich. Hierbei wird die Aminogruppe eines N-terminalen Glycin-Restes mit der Carboxylatgruppe der Myristinsäure verknüpft. Befindet sich in der Nähe des Myristinsäure-bindenden Glycins ein Cystein-Rest, kann das Protein an dieser Stelle palmitoyliert werden (Mumby, 1997). Dabei wird Palmitinsäure über eine reversible Thioesterbindung durch eine Palmitoyltransferase an die Sulfhydrylgruppe des Cysteins gebunden (Casey, 1995). Für eine Verankerung des Proteins in der Plasmamembran reicht alleinige Myristoylierung nicht aus (Peitzsch und McLaughlin, 1993). Die "kinetic bilayer trapping"-Hypothese postuliert, dass ein myristoyliertes Protein zwar mit der Plasmamembran assoziieren kann, aber erst durch eine dort stattfindende Palmitoylierung in der Membran verankert wird (Abb. 25a und 25c, Shahinian und Silvius, 1995). Eine Myristoylierung an Gly2 erleichtert die Palmitoylierung an Cys3, ist aber dafür nicht unbedingt notwendig (Degtyarev et al., 1994). Im Falle der Prenylierung kommt es zur Bildung einer Thioetherbindung zwischen Farnesyl bzw. Geranylgeranyl und dem Cystein-Thiol einer konservierten, C-terminalen Sequenz, der sogenannten CaaX-Box. In diesem Motiv repräsentiert a eine beliebige aliphatische Aminosäure und X im Falle von Geranylgeranylierung ein Leucin, im Falle von Farnesylierung ein Serin, Methionin, Cystein, Alanin oder Glutamin (Zhang und Casey, 1996; Rodriguez-Conception et al., 1999). Bei der Prenylierung werden alle C-terminal vom modifizierten Cystein liegenden Aminosäuren abgespalten und das neue Carboxy-Ende methyliert. Wie bei der Myristoylierung 4. Diskussion Seite 65 und Palmitoylierung kann auch durch Prenylierung die subzelluläre Lokalisation eines Proteins beeinflusst werden. Ausserdem werden durch die hydrophoben Prenyl-Gruppen unter Umständen neue Protein-Protein-Interaktionen möglich (Rodriguez-Conception et al., 1999). Neben den erwähnten kovalenten Modifikationen spielt auch die Nettoladung des Proteins für eine mögliche Membran-Assoziation eine Rolle; ist sie positiv, oder besitzt das Protein eine exponierte, polybasische Domäne, so ist eine Interaktion mit den negativ geladenen, polaren Kopfgruppen der Membran-Phospholipide auch dann möglich, wenn das Protein nur einfach acyliert vorliegt (Abb. 25b, Bhatnagar und Gordeon, 1997). Gleichmassen ist eine Verankerung eines einfach acylierten Proteins möglich, wenn dieses mit einem anderen Membranprotein interagiert und die Assoziation mit der Plasmamembran dadurch unterstützt wird (Abb. 25d). Durch eine solche Interaktion kann ein acyliertes Protein auch spezifisch mit der Membran eines bestimmten Organells interagieren, an der sich der Bindungspartner befindet. A B Myristinsäure und polybasische Domäne C Myristinsäure und Palmitinsäure D Myristinsäure und Protein-ProteinInteraktion Myristinsäure Abb. 25: Die Membran-Assoziation von myristoylierten Proteinen (nach Resh, 1999) A: Für die Verankerung eines einfach myristoylierten Proteines in der Membran sind weitere Faktoren erforderlich: siehe B-D. B: Eine polybasische Domäne des Proteins ermöglicht zusätzliche, elektrostatische Wechselwirkungen mit den sauren Kopfgruppen der Phospholipide. C: Eine oder zwei zusätzliche Palmitinsäureketten erhöhen die hydrophoben Interaktionen mit der Membran. D: Auch Protein-Protein-Interaktionen mit membrangebundenen Proteinen können die Membraninteraktion von einfach acylierten Proteinen verstärken. 4. Diskussion Seite 66 Während eine Prenylierung der LeCPK1 auszuschliessen ist, deutet die aminoterminale Sequenz des Enzyms auf eine mögliche Modifizierung durch Myristinsäure und Palmitinsäure hin. Eine kovalente Bindung der Myristinsäure wurde experimentell nachgewiesen und erwies sich als abhängig vom Glycin-Rest an zweiter Position des Polypeptids (siehe Abschnitt 3.6). Ein Glycin-Rest an dieser Position wird als essentiell für die Myristoylierung erachtet (Johnson et al., 1994). Übereinstimmend war im Falle der Gly2Ala-Mutante (CDPKmut) keine Myristoylierung nachzuweisen. Eine Palmitoylierung an Cys4 der LeCPK1 ist wahrscheinlich, wurde aber im Rahmen dieser Arbeit nicht untersucht. Darüber hinaus weist der Aminoterminus der LeCPK1 auch einige basische Aminosäuren auf (Lys7 und Lys8, Abb. 26), die eine MembranAssoziation der LeCPK1 zusätzlich unterstützen könnten. Myristat Palmitat + + Gly – Gly – Cys – Phe – Ser – Lys – Lys – ... Abb. 26: Hypothetische Struktur des N-Terminus der posttranslationell modifizierten LeCPK1. Das Start-Methionin wurde bei der Translation abgespalten. Der Glycin-Rest wurde bei der CDPKmut durch ein Alanin ersetzt, was mit hoher Wahrscheinlichkeit sowohl eine Myristoylierung als auch eine Palmitoylierung verunmöglichte. Eine Aminoterminale Myristoylierung wurde in vitro auch für eine CDPK aus Zucchini nachgewiesen (Ellard-Ivey et al., 1999). Bei einer CDPK aus Oryza sativa konnte in vitro neben der Myristoylierung auch eine Palmitoylierung der Proteinkinase gezeigt werden (Martin und Busconi, 2000). Die subzelluläre Lokalisation der LeCPK1 wurde nach transienter Expression in Fusion mit dem Enhanced Green Fluorescent Protein (EGFP) untersucht. Die LeCPK1 befand sich ausschliesslich im Bereich der Plasmamembran, sowohl in transformierten Zellen der Zwiebelepidermis als auch in Zellen von Lycopersicon peruvianum aus Suspensionskultur (siehe Abschnitte 3.7 und 3.8). Im Gegensatz dazu erwies sich die Gly2Ala-Mutante der LeCPK1 als löslich und fand sich im Cytoplasma und im Kern, ebenso wie das EGFP selbst. Eine Myristoylierung an Gly2 und die vermutlich sich anschliessende Palmitoylierung an Cys4 sind also notwendig und hinreichend für die Lokalisierung der LeCPK1 auf der cytoplasmatischen Seite der Plasmamembran. 4. Diskussion Seite 67 Es ist bemerkenswert, dass das nicht-myristoylierte Fusionsprotein CDPKmut-EGFP im Kern vorzufinden war, obwohl es mit einem Molekulargewicht von 87 kDa im Gegensatz zum EGFP selbst (26 kDa) eigentlich zu gross ist, um passiv vom Cytoplasma durch die Kernporen in den Nucleus zu diffundieren (Nigg, 1997; Buchanan et al., 2000). Ein passiver Eintritt in den Kern mag durch die starke, transiente Überexpression des Proteins im Cytoplasma begünstigt sein. Eine andere Erklärungsmöglichkeit wäre, dass die AminosäureSequenz von EGFP ein schwaches Kernlokalisierungssignal enthält, welches bei normaler Myristoylierung nicht zum Tragen kommt. In der Tat gleicht das Motiv Pro347-Arg348-Lys349Arg350 der LeCPK1 dem Kernlokalisierungssignal des "SV40 largeTAntigen" (gemäss Sequenzvergleich mit dem Programm "PSORT" auf http://www.expasy.ch). Es wäre also denkbar, dass die LeCPK1 unter bestimmten Umständen auch im Kern auftritt. Obwohl es sich nämlich bei den diskutierten Lipid-Modifikationen um kovalente Veränderungen des Proteins handelt, ist dadurch die Lokalisation des Proteins nicht notwendigerweise statisch und unveränderlich. So ist beispielsweise Recoverin, ein Ca2+-bindendes Protein, das die Membran-assoziierte Rhodopsinkinase in den retinalen Stäbchenzellen von Vertebraten inhibiert, stets myristoyliert. Nur in Folge von Ca2+-Bindung aber wird die Myristinsäurekette so exponiert, dass eine reversible Verkankerung in der Plasmamembran und eine Inaktivierung der Rhodopsinkinase möglich ist. Ca2+ ist hier also Regulator für den Aufenthalts- und Wirkungsort des Recoverin-Proteines (Ames et al., 1997). Auch das in Flagellen von Trypanosoma cruzi vorkommende "flagellar calcium binding protein", das N-terminal sowohl myristoyliert als auch palmitoyliert wird, assoziiert nur nach Ca2+-Bindung mit der Plasmamembran des Flagellums (Godsel und Engman, 1999). Ein ähnlicher Mechanismus könnte auch im Falle der LeCPK1 zu einer Stimulus-abhängigen Lokalisation im Kern oder der Plasmamembran führen. Viele der bisher untersuchten CDPKs sind im Kern (Li et al., 1991, Pisum sativum) und/oder in Assoziation mit der Plasmamembran (Schaller et al., 1992, Avena sativa; Klimczak und Hind, 1990, Hordeum vulgare; Ivata et al., 1998, Nicotiana tabacum; Abo-El-Saad und Wu, 1995, Oryza sativa; Verhey et al., 1993, Cucurbita pepo; Baizabal-Aguirre und de la Vara, 1997, Beta vulgaris; Ohto und Nakamura, 1995, Nicotiana tabacum) nachgewiesen worden. Kürzlich wurde bei der Charakterisierung einer CDPK aus Mesembryanthemum crystallinum festgestellt, dass die Proteinkinase abhängig von der extrazellulären Ca2+-Konzentration entweder Plasmamembran-assoziiert oder löslich im Kern lokalisiert vorliegt (Patharkar und Cushman, 2000). Ein derartiges Phänomen war al- 4. Diskussion Seite 68 lerdings bei transienter Expression von CDPKwt-EGFP in Zellen von Lycopersicon peruvianum nicht zu beobachten. Auch nach Chelatierung extrazellulären Calciums durch EGTA oder nach Behandlung der Zellsuspension mit Systemin erwies sich das Fusionsprotein als Plasmamembran-assoziiert. Die Signifikanz des putativen Kernlokalisierungssignals bleibt also vorerst ungeklärt. 4.3 Phosphorylierung der Plasmamembran-H+-ATPase In den Abschnitten 3.7 sowie 3.8 wurde gezeigt, dass die untersuchte LeCPK1 in vivo Plasmamembran-assoziiert ist. Weil sie sich damit in der Nähe der Plasmamembran befindet, wäre es denkbar, dass die Protonenpumpe ein Substrat der Proteinkinase ist. Die Aktivität der Plasmamembran-H+-ATPase wird u.a. durch die autoinhibitorisch wirkende C-terminale Domäne moduliert. Werden die letzten 51 Aminosäuren des C-Terminus der H+ATPase AHA2 von Arabidopsis thaliana durch Trypsin-Behandlung entfernt, nimmt die protonenpumpende Aktivität der H+-ATPase zu (Palmgren et al., 1990 und Palmgren et al., 1991). Bereits 1988 wurde gezeigt, dass die Plasmamembran-H+-ATPase aus Wurzeln von Avena sativa Ca2+-abhängig phosphoryliert wird (Schaller, 1988). Ferner wurde festgestellt, dass die H+ATPase aus Blättern von Spinacia oleracea an Thr948, der zweitletzten Aminosäure am CTerminus der Protonenpumpe, phosphoryliert wird (Olsson et al., 1998). Es wäre also denkbar, dass die LeCPK1 die H+-ATPase im Bereich des C-Terminus phosphorylieren und damit die Aktivität der Protonenpumpe beeinflussen kann, was im Rahmen dieser Arbeit untersucht wurde. Im Phosphorylierungs-Experiment (siehe Abschnitt 3.2) wurde gezeigt, dass die LeCPK1 die C-Termini GST-CT56 und GST-CT66 der Plasmamembran-H+-ATPase in vitro phosphorylieren kann. Durch Abspaltung des GST-Anteils konnte gezeigt werden, dass die Phosphorylierung am C-Terminus selbst und nicht etwa am GST-Anteil des Fusionsproteins stattfindet (siehe Abschnitt 3.4). Dies steht mit ähnlichen Versuchen im Einklang, bei denen ebenfalls die C-terminale Region einer Plasmamembran-H+-ATPase aus Wurzelzellen von Zea mays durch eine (unbekannte) Ca2+-abhängige Proteinkinase in vitro phosphoryliert wurde (Camoni et al., 1998). 4. Diskussion Seite 69 Die Tatsache, dass praktisch keine Unterschiede zwischen der Phosphorylierung des längeren (66 AS) und des kürzeren (56 AS) C-Terminus feststellbar waren, wurde bereits im Ergebnisteil diskutiert. Offenbar befinden sich an den zehn zusätzlichen Aminosäuren des längeren CTerminus keine Phosphorylierungsstellen. Dies ist insofern erstaunlich, als doch durch diese zehn zusätzlichen Aminosäuren eine mögliche Erkennungsstelle für pflanzliche CDPKs generiert wird (...KLFS..., Abb. 27). Die von den CDPKs erkannte Konsensus-Sequenz lautet R/KxxS/T (Roberts und Harmon, 1992). Von den anderen Ser/Thr-Resten des CT56 befinden sich keine in einem Kontext, der dem obigen Konsensus von CDPK-Substraten entspricht. Im Falle von Thr923 und Ser930 (Abb. 27) befindet sich aber vier bzw. fünf Reste zuvor eine basische Aminosäure. Obwohl diese Distanz nicht optimal ist (in der Konsensus-Sequenz befindet sich die basische Aminosäure drei Reste vor dem Ser/Thr), mag sie zur Substraterkennung ausreichen. Eine weitere Möglichkeit wäre die Phosphorylierung von Threonin947 (Abb. 27), wie dies kürzlich bei der (auch hier verwendeten) Plasmamembran-H+-ATPase PMA2 von Nicotiana plumbaginifolia (Svennelid et al., 1999; Maudoux et al., 2000) gezeigt worden ist. Diese Stelle kann nach Phosphorylierung ein 14-3-3-Protein-Dimer binden und so die H+-ATPase aktivieren. 509 DQLAIGKETG RRLGMGTNMY PSSALLGQTK DESIASLPID ELIEKADGFA GVFPEHKYEI 569 VKRLQARKHI CGMTGDGVND APALKKADIG IAVDDATDAA RSASDIVLTE PGLSVIISAV 629 LTSRAIFQRM KNYTIYAVSI TIRIVLGFML LALIWKFDFP PFMVLIIAIL NDGTIMTISK 689 DRVKPSPLPD SWKLAEIFTT GVVLGGYLAM MTVIFFWAAY ETDFFPRVFG VSTLQKTATD 749 DFRKLASAIY LQVSTISQAL IFVTRSRSWS FVERPGLLLV VAFLIAQLVA TLIAVYANWA 809 FAAIEGIGWG WAGVIWLYNL VFYFPLDIIK FLIRYALSGR AWDLVLEQRI AFTRKKDFGK 869 EQRELQWAHA QRTLHGLQVP DTKLFSEATN FNELNQLAEE AKRRAEIARQ RELHTLKGHV 929 ESVVKLKGLD IETIQQSYTV-COOH Abb. 27: Die 440 C-terminalen Aminosäuren der Plasmamembran-H+-ATPase PMA2 von Nicotiana plumbaginifolia. Das vollständige Protein inkl. N-Terminus umfasst 948 Aminosäuren. Rot: Blau: Kursiv: Sequenz des verwendeten Teilpeptides CT66, das die 66 C-terminalen AS umfasst. Sequenz des verwendeten Teilpeptides CT56, das die 56 C-terminalen AS umfasst. Die zusätzlichen 10 Aminosäuren des Teilpeptides CT66. Das Thr947, welches durch Phosphorylierung ein 14-3-3-Protein-Dimer binden kann. Mögliche Erkennungsstellen für eine Phosphorylierung durch die GST-CDPK (phosphoryliert würden Ser894, Thr923 und/oder Ser930). 4. Diskussion Seite 70 Der Ort der Phosphorylierung soll im Rahmen weiterführender Arbeiten in Zusammenarbeit mit M. Piotrowski (Ruhr-Universität, Bochum) mit Hilfe der Massenspektrometrie eindeutig bestimmt werden. Um mehr über die Auswirkungen der gezeigten Phosphorylierung und damit die Funktion der LeCPK1 zu erfahren, wurde ein Experiment durchgeführt, bei dem Plasmamembran-Vesikel in An- oder Abwesenheit der GST-CDPK inkubiert wurden und anschliessend die Aktivität der Plasmamembran-H+-ATPase gemessen wurde. In bisher durchgeführten Experimenten zeigte eine Phosphorylierung der H+-ATPase keine einheitlichen Auswirkungen auf die Aktivität der Protonenpumpe. So führte eine Dephosphorylierung der H+-ATPase von Lycopersicon esculentum durch eine Phosphatase nach Zugabe eines Elicitors von Cladosporium fulvum zu einer Aktivierung der Protonenpumpe (Vera-Estrella et al., 1994). Eine anschliessende Ca2+-abhängige Rephosphorylierung, die von zwei verschiedenen Proteinkinasen durchgeführt wurde, deaktivierte die Protonenpumpe wieder (Xing et al., 1996). In ähnlicher Weise führte die Dephosphorylierung einer Plasmamembran- H+-ATPase aus Nicotiana plumbaginifolia zu einer Aktivierung des Enzyms (Desbrosses et al.. 1998). Auch Experimente mit rekonstituierten Proteoliposomen aus Beta vulgaris (Lino et al., 1998) zeigten, dass die H+-ATPase-Aktivität durch Ca2+-abhängige Phosphorylierung reduziert wird. In den erwähnten Beispielen führte die Phosphorylierung der H+-ATPase jeweils zu einer Deaktivierung der Protonenpumpe. Bei einer Phosphorylierung am C-Terminus des Enzyms kommt es jedoch zu einer Aktivierung des Enzyms. So wird die Plasmamembran-H+-ATPase aus Nicotiana plumbaginifolia durch eine unbekannte Proteinkinase an der zweitletzten, konservierten Aminosäure des C-Terminus (dem Thr947) phosphoryliert (Camoni et al., 1999; Svennelid et al., 1999; Fuglsang et al., 1999). Dies ermöglicht die Bindung eines 14-3-3Protein-Dimers an den C-Terminus, wodurch die Protonenpumpe aktiviert wird (Oecking et al., 1997; Jahn et al., 1997; Maudoux et al., 2000). Auch die H+-ATPase in Schliesszellen von Vicia faba wird bei Bestrahlung mit Blaulicht durch Phosphorylierung der zweitletzten Aminosäure am C-Terminus und anschliessende Bindung von 14-3-3-Proteinen aktiviert (Kinoshita und Shimazaki, 1999). 4. Diskussion Seite 71 Die unterschliedlichen Konsequenzen einer Phosphorylierung der Plasmamembran-H+-ATPase werden mit dem in der Einführung erwähnten Regulationsmodell (Morsomme und Boutry, 1999; Abb. 3 auf Seite 8) wie folgt erklärt: Nach Phosphorylierung an einer bisher nicht ermittelten Stelle der H+-ATPase (evtl. ausserhalb des C-Terminus) befindet sich die Protonenpumpe in einem inaktiven Zustand (Abb. 3b). Ist das Enzym hingegen wie oben beschrieben am konservierten Threonin des extremen C-Terminus phosphoryliert, erfolgt die Bindung eines 14-33-Protein-Dimers und die Aktivierung der H+-ATPase (Abb. 3c) . Eine gänzlich nicht-phosphorylierte H+-ATPase besitzt eine vergleichsweise niedrige Grundaktivität (Abb. 3a). Falls die LeCPK1 den C-Terminus der H+-ATPase auch dann phosphoryliert, wenn die Protonenpumpe als integrales Membranprotein vorliegt, wäre gemäss diesem Modell eine Aktivitätsveränderung der Protonenpumpe zu erwarten. Im Abschnitt 3.5 wurde aber festgestellt, dass die Proteinkinase die Aktivität der Plasmamembran-H+-ATPase in Membranvesikeln nicht signifikant beeinflusst. Eine Ursache für dieses Ergebnis könnte der Zustand der Plasmamembran-H+-ATPase vor der Inkubation mit der GST-CDPK sein. Ist die H+-ATPase bereits zu diesem Zeitpunkt vollständig phosphoryliert (z.B. durch das Fehlen cytosolischer Phosphatasen), ist eine Modulation der Aktivität durch die Kinase nicht mehr möglich. Eine andere Erklärungsmöglichkeit wäre, dass sich in den Vesikel-Membranen bereits viele membranintegrale oder Membran-assoziierte Kinasen befinden, welche die Plasmamembran-H+-ATPase während des Experimentes unabhängig von der exogenen GST-CDPK-Zugabe phosphorylieren können. Eine solche endogene Kinaseaktivität wurde bereits bei der in vitro-Phosphorylierung von Membranvesikeln aus Nicotiana plumbaginifolia in Gegenwart eines ATP- und Mg2+-haltigen Puffers, nicht aber einer exogen zugegebenen Proteinkinase festgestellt (Svennelid et al., 1999). Vielleicht liegt der CTerminus der Plasmamembran-integrierten H+-ATPase aber auch in räumlich anderer Konformation vor als der kurze, isolierte C-Terminus CT66. Dies hätte zur Folge, dass das Substrat von der LeCPK1 evtl. nicht mehr erkannt und phosphoryliert werden könnte. Es ist aber auch möglich, dass eine Phosphorylierung am C-Terminus der H+-ATPase tatsächlich stattfindet, ohne aber eine Aktivitätsveränderung zu bewirken. Eine Aktivierung setzt nämlich gemäss Regulationsmodell zusätzlich zur Phosphorylierung die Bindung eines 14-3-3Protein-Dimers voraus (Morsomme und Boutry, 1999; Abb. 3 auf Seite 8). Die löslichen, cytoplasmatischen 14-3-3-Proteine sind aber in der gereinigten Membranvesikel-Suspension gar nicht mehr vorhanden, was eine Aktivierung über diesen Mechanismus ausschliesst. 4. Diskussion Seite 72 4.4 Die Rolle der LeCPK1 in pflanzlichen Abwehrreaktionen Schon seit längerem ist bekannt, dass Elicitoren von pathogen Pilzen oder Bakterien die Aktivität der Plasmamembran-H+-ATPase modulieren können (Blum et al., 1988; Johansson et al., 1993). So bewirkte beispielsweise ein Elicitor aus Cladosporium fulvum eine Aktivierung der Protonenpumpe von Lycopersicon esculentum über eine Phosphatase-abhängige Dephosphorylierung (Vera-Estrella et al., 1994). Ausserdem wurde gezeigt, dass bei Zugabe des pflanzlichen Peptidhormons Systemin das Wachstumsmedium von Lycopersicon peruvianum-Suspensionskulturzellen alkalisiert wird, was möglicherweise auf eine Deaktivierung der PlasmamembranH+-ATPase zurückzuführen ist (Schaller und Oecking, 1999). Eine Hemmung der H+-ATPase mittels geeigneter Inhibitoren führt zu einer verstärkten Transkription mehrerer "systemic wound response proteins" (SWRPs) in Tomatenpflanzen. Im Gegensatz dazu wurde die H+ATPase bei Zugabe von Fusicoccin aktiviert und das Wachstumsmedium dadurch angesäuert. In Tomatenpflanzen unterdrückt Fusicoccin die Transkription der SWRPs. Anstelle der SWRPs wurden andere, "pathogenesis-related" (PR)-Proteine verstärkt transkribiert (Schaller und Oekking, 1999). Diese unterschiedliche Regulation der H+-ATPase stellt offenbar eine differenzierte Antwort auf verschiedene, pathogene Umwelteinflüsse dar. Da für die Modulation der H+-ATPase-Aktivität in einigen Fällen eine Ca2+-abhängige Phosphorylierung notwendig ist (Schaller und Sussman, 1988; Lino et al., 1998; Camoni et al., 1998), stellt sich die Frage, ob die untersuchte LeCPK1 an einer der oben erwähnten Signaltransduktionen beteiligt sein könnte. Die oben erwähnte Plasmamembran-H+-ATPase aus Lycopersicon esculentum, die nach Einwirkung eines Elicitors von Cladosporium fulvum durch eine Phosphatase dephosphoryliert und aktiviert wurde (Vera-Estrella et al., 1994), wurde 30 min später durch zwei Ca2+-abhängige Phosphorylierungen wieder rephosphoryliert, was die ursprüngliche H+-ATPase-Aktivität wieder herstellte (Xing et al., 1996). Bei den beiden beteiligten Proteinkinasen handelte es sich aber wahrscheinlich nicht um CDPKs, sondern um eine Proteinkinase C und eine Ca2+/CaMKinase II (Xing et al., 1996). Auf der anderen Seite wird die Systemin-induzierte Alkalisierungsreaktion in Zellkulturen von Lycopersicon peruvianum durch die ProteinkinaseInhibitoren K-252a und Staurosporin unterdrückt (Schaller und Oecking, 1999). Die gleichen 4. Diskussion Seite 73 Inhibitoren hemmen auch die in vitro-Phosphorylierung des C-Terminus der Protonenpumpe (siehe Abschnitt 3.4), was auf die Beteiligung einer CDPK im Wundsignaltransduktionsweg hinweist. Auch die Aktivierung einer bisher unbekannten CDPK durch den Avr9-Elicitor von Cladosporium fulvum in Suspensionskulturzellen von Nicotiana tabacum weist auf eine Rolle von CDPKs in pflanzlichen Abwehrreaktionen hin (Romeis et al., 2000). Zudem wurde in Blättern von Zea mays unmittelbar nach Applikation von verschiedenen pilzlichen Elicitoren oder der Infektion durch die Pilze selbst die Transkription einer spezifischen CDPK-Isoform aktiviert (Murillo et al., 2001). Die Zunahme der CDPK-Transkripte war jeweils begleitet von der Akkumulation eines für Zea mays typischen PR-Proteins. Bemerkenswert ist, dass sich das differenzielle Expressionsmuster der CDPK und dasjenige des PR-Proteins im Verlaufe der Infektion stark glichen. Auch die hier untersuchte LeCPK1 erfüllt wichtige Bedingungen, die für die Beteiligung an der Signaltransduktion als Antwort auf eine pathogene Infektion oder Verwundung notwendig sind. So wurde gezeigt, dass die LeCPK1 durch eine Ca2+-Konzentration, wie sie in der lebenden Zelle auftreten kann, aktiviert wird (siehe Abschnitt 3.9). Zudem befindet sie sich in vivo durch Lokalisation an der Plasmamembran in der Nähe der H+-ATPase (siehe Abschnitte 3.7 und 3.8). Ferner kann die LeCPK1 in vitro den C-Terminus der Plasmamembran-H+-ATPase phosphorylieren (siehe Abschnitte 3.2 bis 3.4). Ausserdem weist die erhöhte Transkription der Proteinkinase nach Fusicoccin-Behandlung auf eine mögliche Funktion der LeCPK1 in der Abwehrreaktion der Tomatenpflanze hin (Stalder, 2000). So könnte die Plasmamembran-H+-ATPase nach einer pilzlichen Infektion durch die Proteinkinase phosphoryliert und aktiviert werden. Die LeCPK1 könnte aber auch eine Rolle in der Systemin-induzierten Wundantwort spielen und die H+-ATPase durch Phosphorylierung inaktivieren. Gegen diese Möglichkeit spricht allerdings, dass nach Verwundung von Tomatenblättern keine erhöhte LeCPK1-Transkription festgestellt werden konnte. Ausserdem konnte im Rahmen der vorliegenden Arbeit weder eine Aktivierung noch eine Inaktivierung der Plasmamembran-H+-ATPase durch die LeCPK1 nachgewiesen werden (siehe Abschnitt 3.5). In weiterführenden Studien könnte dieser Nachweis in Gegenwart von 14-3-3-Proteinen vielleicht doch noch erbracht werden. Auch das Aufspüren weiterer LeCPK1-Substrate mittels der "yeast-twohybrid"-Methode könnte zu einer Aufklärung der Funktion der LeCPK1 beitragen. 5. Referenzen Seite 74 V. LITERATUR Abo-El-Saad, M. and Wu, R. (1995): A rice membrane calcium-dependent protein-kinase is induced by gibberellin. Plant Physiol 108: 787-93. Alberts, B., Bray, D., Lewis, J., Raff, M., Roberts, K. and Watson, J. 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ANHANG 6.1 Sequenz der LeCPK1-cDNA 1 GGCAAGTGGG GAAAAAGCCT AGAAAAATAA CAAGGGCAAA AGCTGGCAAA 51 GAAAGTGTGT AGCATTTTCA TGGAGTTTTT TCCCATGAAG TCAATGAAGA 101 GGGTTCAAAA CGTTGGCATT TTCTGATCTG TGGAATATCT TTTAGGTTGT 151 TGTTTTTTTT GTAACTTGTT GAGGAATTGA AGTATCCAAA GTTCAATCTT 201 GTTGAATAGA CTGTAGAAAT GGGTGGTTGT TTTAGCAAGA AGTATACCCA 251 ACAAGATGCT AATGGGCATA GGGCAGGAAG AAGAGTTAAT CAAGCATATC 301 AAAAACCACC ACAACCCCAG CCAGAAAGGC CATATCAGCC TCAGCCCCAG 351 CAGGAAAGGC CATATCAGCC ACCGCCACAG CCAGCATATC AGCCACCGCC 401 ACAGCCAAAG CCACAACCTC AGCCCCACCC TGTTCCTGTT ACTGTGCAGT 451 CTGGACAGCC CCAAGACCAA ATGCAAGGAC CCCATATGAA TAACATATTG 501 GGAAAGCCTT TTGAGGAAAT TAGAAAGCTC TATACACTTG GGAAAGAATT 551 GGGTAGGGGT CAGTTTGGAG TGACTTACTA TTGTACTGAG AACTCAACTG 601 GGAACCCTTA TGCTTGCAAG TCCATACTTA AGAGGAAGCT TGTAAGCAAG 651 AATGATAGGG AGGATATGAA GAGGGAAATT CAGATTATGC AGCATTTGAG 701 TGGGCAGCCA AACATTGTGG AATTCAAGGG TGCTTATGAA GATAGGCAGT 751 CAGTACACCT TGTGATGGAA CTTTGTGCTG GAGGAGAGTT GTTTGACAGG 801 ATTATCGCCC GTGGATATTA CTCAGAGAAG GATGCTGCTG AGATTATTAG 851 ACAGATTGTA AATGTTGTTA ACATTTGCCA TTTCATGGGT GTCATGCATA 901 GGGATCTCAA GCCAGAGAAT TTCTTACTGA CTAGTAAGGA TGAAAATGCT 951 ATGTTGAAGG CAACTGATTT TGGACTTTCT GTCTTCATTG AAGAAGGGAA 1001 GGTGTACCGT GATATAGTTG GTAGTGCATA TTATGTTGCC CCTGAAGTGT 1051 TGCGGCGTAG TTATGGGAAG GAAGCAGATG TATGGAGTGC AGGTGTTATT 1101 TTGTATATTC TGCTCAGTGG TGTACCTCCA TTTTGGGCTG AAACTGAAAA 1151 GGGAATATTT AATACCATAC TAAAAGGAGA AATTGACTTC CAAAGTGATC 1201 CATGGCCATC AATATCAAAT AGTGCCAAGG ACCTTATTCG GAAAATGCTA 1251 ACGCAGGAGC CAAGGAAGAG AATTACTTCC GCGCAAGTTC TTGAACATCC 6. Anhang Seite 82 1301 ATGGCTTCGA CTTGGAGAAG CATCAGATAA GCCAATAGAC AGTGCAGTCC 1351 TGTCCAGAAT GAAGCAGTTC AGAGCAATGA ACAAGCTCAA AAAACTCGCA 1401 TTGAAGGTCA TTGCGGAAAA TTTATCTGAA GAAGAAATCA AGGGTCTGAA 1451 AGCTATGTTT CACAACATTG ATACGGACAA TAGTGGCACA ATCACTTATG 1501 AAGAACTGAA GTCGGGATTG GCTCGGCTTG GATCAAAGCT AACGGAGACT 1551 GAAGTCAAGC AACTCATGGA AGCTGCTGAT GTGGATGGAA ATGGATCAAT 1601 TGATTACATT GAGTTTATTA CTGCAACGAT GCATAGACAT CGGCTAGAAA 1651 GGGATGAGCA TCTTTTTAAA GCTTTTCAGC ATTTTGACAA GGACCATAGT 1701 GGATTCATCA CGCGAGATGA ATTGGAAAAC GCTATGAAGG AATATGGTAT 1751 GGGTGATGAG GCCACCATCA AGGAGATAAT CGCAGAGGTG GACACTGACA 1801 ATGACGGTAG GATCAATTAC GAGGAGTTCT GTGCTATGAT GAGAAGTGGA 1851 ACAACACAAC CACAACAAAA GCTTTTCTAG TGCATCGAGA GCAAATTACC 1901 CTTGCAACGA GCAGAGAACG TTCACCAGCC AGCACGATGG AGAGATGTCT 1951 ATCACGAGAG GATCAGTAAC TTAACATACT TCCATATTTC TTCAATCCTT 2001 CAGCTATCTT CAAAAAGCAC TGGAGTACAT GAGACCTTTT TCGTGTAGGT 2051 TGAGTTCGCG TGGAAAATGT GTGTATAGCT AGTTAATGGT ATATTTCGAG 2101 TTTCTTGTAA TGTATTTGAT CCCCCTTCGT AATTTTGTGT GGATCGCGTT 2151 GTGAAGTTGA CCTCCCGTAG AGATTATAAC AAGACAATCT GAATATAGCT 2201 TTATGCTTGA AAAAAAAAAA AAAAAAAAA Abb. 28: Die cDNA-Sequenz der LeCPK1 aus Lycopersicon esculentum cv. Castelmart II. Das Open Reading Frame (ORF) beginnt mit dem Startcodon für Methionin an Position 219 und endet mit dem Stopcodon an Position 1880. Die Adeninbase an Position 1792 weicht ab von der ursprünglich durch Stalder (2000) bestimmten Guaninbase. 6. Anhang Seite 83 6.2 Standardkurve für die Aktivitätsbestimmung der Plasmamembran-H+-ATPase 2.5 E 660 2.0 1.5 y = 0.0877x - 0.0035 1.0 0.5 0.0 0 5 10 15 20 25 nmol Pi pro 100 µl Testansatz Abb. 29: Standardkurve, die für die Bestimmung der freien Phosphatkonzentration bei der Aktivitätsmessung der Plasmamembran-H+-ATPase verwendet wurde. Zur Berechnung der im Diagramm angegebenen Gleichung wurde eine Regressionsgerade über die Resultate der Einzelmessungen gelegt. DANK... ...gebührt vor allem Andreas Schaller, der mich mit viel Geduld und Humor in die Materie und die praktische Arbeit im Labor einführte. Auch Andreas Hiltbrunner, Roger Kuhn und Anne Samland sei herzlich gedankt für die Einführung in die Mikroprojektil-Transformationstechnik, die konfokale Mikroskopie und die Fluoreszenz-Spektrometrie. Grossen Dank möchte ich auch David Frasson, Ursula Frick, Felix Hauser, Yoann Huet, Werner Schmidt und Jochen Strassner und allen anderen Mitgliedern der Arbeitsgruppe ausdrücken für die überaus angenehme und freundliche Zusammenarbeit. Zum Schluss möchte ich mich ganz herzlich bei Prof. Nikolaus Amrhein für seine grosszügige Gastfreundschaft bedanken. This document was created with Win2PDF available at http://www.daneprairie.com. The unregistered version of Win2PDF is for evaluation or non-commercial use only.