Irreversible Zell

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Zellschaden
14.09.2016
Dr. Botond TIMÁR
ANPASSUNGSREAKTIONEN
Programm
normales Gewebe
veränderte
Anforderungen
Normalbedingungen
“Steady state”
Schädigung
Anpassung
(Adaptation)
reversibel
Hyperplasie
Hypertrophie
Atrophie
…
…
Physiologischer
Zellersatz
irreversibel
Zelltod
Nekrose
Apoptose
ANPASSUNGSREAKTIONEN
Programm
WICHTIG
Zell-/Gewebsschädigende Noxen können verschiedenartige morphologische
Veränderungen in den betroffenen Geweben/Organen hervorrufen.
Neben reversiblen Veränderungen
(Hydrops, Verfettung, Ablagerung, unterschiedlicher Substanzen/Pigmente)
können auch irreversible Gewebsuntergänge resultieren
(Nekrosen).
Als Sonderform des Zelluntergangs ist der programmierte Zelltod zu nennen, der
sich auch ohne Einwirkung einer Noxe ereignen kann.
ZELLSCHADEN
IRREVERSIBLE SCH.
Nekrose – Morphologische Veränderung, die dem Untergang eines umschriebenen
Gewebebezirkes oder einzelner Zellen im lebenden Organismus folgt.
Makroskopische Arten der Nekrose:
Koagulation von Proteinen mit langsamem enzymatischem Abbau und Organisation durch
Granulationsgewebe.
Kolliquation (Verflüssigung): Rascher enzymatischer Abbau des abgestorbenen Gewebes.
KOAGULATIONSNEKROSE
Koagulation
von Proteinen
Enzymatischer
Abbau
KOLLIQUATIONSNEKROSE
ZELLSCHADEN
DEFINITION/BEGRIFFE
Wichtige Begriffe
Hypoxie – Alle Zustände verminderten O2-Gehaltes in Zellen, die mit einer Störung der
oxydativen Energiegewinnung in Geweben einhergehen.
Hypoxämie – Verminderter Sauerstoffgehalt des Blutes.
Ischämie – Inadäquate Blutversorgung eines Organs oder des Teiles eines Organs.
Infarkt – der Gefäßverschluß mit Gewebstod / Ischämische Nekrose einer Gewebsregion
Anämischer Infarkt – Nekrose der gefäßabhängigen Gewebsregion nach Verschluss einer
zuführenden Arterie durch Arteriosclerose oder Thrombose oder infolge einer kritischen,
grenzüberschretenden Stenose der versorgenden Arterie.
Hämorrhagischer Infarkt – Vaskulär bedingte Nekrose mit Einblutung.
1. Nekrose infolge Verschlusses eines arteriellen Systems bei noch erhaltener Blutzufuhr
eines Zweiten Gefässystems, welches aber die Nekrose nicht verhindern kann.
(Lunge, Leber)
2. Nekrose infolge Verschlusses abrführender Venen, meist durch Thrombosen.
3. Bluteinstrom über arterielle oder venöse Kollateralen in einen zunächst anämischen
Infarkt. (Darm)
ZELLSCHADEN
IRREVERSIBLE SCH.
NEKROSEN
Spezielle Formen
KOAGULATIONSNEKROSEN
KOLLIQUATIONSNEKROSEN
Infarkt
- Anämisch (AMI)
- Hämorrhagisch (Intestinale)
Gangränöse Nekrose
(Ischemische Nekrose + Bakterien)
Sonderformen:
Fibrinoide Nekrose
Käsige Nekrose
Tumornekrose (zentrale Gebiete)
Emollitio cerebri
FETTGEWEBSNEKROSE
Akute Pancreatitis
ZELLSCHADEN
IRREVERSIBLE SCH.
NEKROSEN
Spezielle Formen
KOAGULATIONSNEKROSEN
KOLLIQUATIONSNEKROSEN
Infarkt
- Anämisch (AMI)
- Hämorrhagisch (Intestinale)
Gangränöse Nekrose
(Ischemische Nekrose + Bakterien)
Sonderformen:
Fibrinoide Nekrose
Käsige Nekrose
Tumornekrose (zentrale Gebiete)
Emollitio cerebri
FETTGEWEBSNEKROSE
Akute Pancreatitis
Trauma
AKUTE PANKREATITIS II.
PANKREAS
Pathogenese der akuten Pankreatitis
Mechanismen:
Gangobstuktion
Cholelithiasis, Pankreatolithiasis
Obstuktion der Ampulla Vateri
Chronischer Alkoholismus
Azinuszell-Schaden
Alkohol, Medikamente, Trauma, Ischämie, Viren
Abnormer intrazellulärer Transport
Metabolische Schäden, Alkohol, Gangobstruktion
- In situ Aktivierung von Verdauungsenzymen: Proteasen, Lipase, Phospholipase, Elastase
- Lipolytische Fettgewebsnekrose
- Andauung von Gefäßwänden -> Blutung
- Ödem, akute Entzündung
- Dystrophe Verkalkungen -> Lithiasis
ZELLSCHADEN
IRREVERSIBLE SCH.
FETTGEWEBSNEKROSE
“Enzymatisch bedingte Nekrose des Fettgewebes durch Lipasen”
Triglyzeride
Lipase
hydrolysis
Glyzerin
+
Fettsäuren
+ Ca2+, Mg2+, Na+
Bildung von Seife
PANKREAS
AKUTE PANKREATITIS/MORPHOLOGIE
Fettgewebsnekrose
kreidig-weße Stippchen im Pancreas und Fettgewebe
Ursache: Entzündung, Trauma
Abheilung: Vernarbung
PANKREAS
AKUTE PANKREATITIS/MORPHOLOGIE
ANPASSUNGSREAKTIONEN
Programm
normales Gewebe
veränderte
Anforderungen
Normalbedingungen
“Steady state”
Schädigung
Anpassung
(Adaptation)
reversibel
Hyperplasie
Hypertrophie
Atrophie
…
…
Physiologischer
Zellersatz
irreversibel
Zelltod
Nekrose
Apoptose
ZELLSCHADEN
REVERSIBLE ZELLSCHADEN
reversible Veränderungen
Zell-/gewebsschädigende Einflüsse sowie verschiedene Stoffwechselerkrankungen
können neben der direkten Zellschädigung zu einer vermehrten Ablagerung
überschüssiger Substanzen führen.
• Hydrops
• Verfettung
• Ablagerung unterschiedlicher Substanzen/Pigmente
ANPASSUNGSREAKTIONEN
DEGENERATION
Degeneration
Entartung der Zelle, Einlagerungen führen zu Degenerationen
Zellhydrops durch Energiemangel, Hyperhydration ( Zelltrübung durch geschwollene
Mitochondrien)
extrezelluläre Ablagerungen – z.B. Amyloidose
Zellverfettung
intrazelluläre Einlagerung von Fetten in Zellen, die keine Fettzellen sind
oft Fortsetzung hydropischer Schwellung,
Überangebot von Fetten (Ernährung, verstärkte Lipolyse),
Störung der Utilisation ( Hypoxie, chem – tox Gifte, bakt tox Gifte)
betroffen v.a. Leber, Niere, Herz, Muskel Organvergrösserung, gelblich, mikroskop. Löcher/Vakuolen
DEGENERATION
ADAPTATION
VERFETTUNG
Fettleber
Eine Leberzellverfettung kann im Rahmen von zahlreichen Leberschädigungen
auftreten:
•
•
•
•
•
•
•
Nutritiv-toxisch (Alkohol!!),
Medikamentös (z.B. Kortikosteroide),
Schock,
Mangelernährung,
Obesität
Diabetes mellitus
Schwangerschaft.
Die Alkoholhepatopathie beginnt zunächst mit einer großtropfigen Zellverfettung
ohne nennenswerte Entzündung (ab ca. 20-60g Alkohol/Tag).
ADAPTATION
LEBERVERFETTUNG
großtropfigen Zellverfettung
Dieses Stadium ist im Präparat zu sehen. Die Alkoholfettleber ist bei Abstinenz innerhalb
von Wochen rückbildungsfähig. Bei weiterem regelmäßigem Alkoholkonsum kann es zu
einer Alkoholhepatitis kommen (ab 120g Alkohol/Tag in jedem Fall).
ADAPTATION
LEBERVERFETTUNG
Fettablagerung - Fettige Degeneration
Leber (steatosis hepatis)
Makr.: Volumenzunahme, plumper Rand, teigige Konsistenz
Mikr.: anfangs meist zentrolobulär, klein-, oder groß-tropfig
Klin.Bedeutung: nur bei schwerer Verfettung …… Leberzirrhose!
ZELLSCHADEN
REVERSIBLE ZELLSCHADEN
Proteinablagerungen - Hyaline Degeneration
Deskriptive Sammelbezeichnung für eosinophile PAS + Diastase-resistente
isotrope Koazervate
Hyaline Tropfen in Leberzellen bei angeborenem Alfa-1-Antitrypsinmangel
Mallory-Körperchen: bizare oder netzige Alkoholhyalin in Leberzellen
immunhistochemisch Präkeratin
Councilman-Körper: azidophile, rundliche Körper im sinusoidalem Raum der Leber
bei Virushepatitis (Zellnekrose).
ANPASSUNGSREAKTIONEN
DEGENERATION
Pigmentablagerungen/Pigmente
Endogene Pigmente
Melanin
schwarz-braunes Pigment
mit Ablagerung in der Haut
und Uvea
vermehrte Produktion von
Melanin durch Melanozyten
bei UV-Bestrahlung und
Schwangerschaft;
pathologisch z. B. bei
Morbus Addison,
melanozytären Tumoren
Lipofuszin
lysosomales
Alterungspigment von
gelblich-brauner Farbe
reichert sich v. a. in
langlebigen Zellen (wie
Herzmuskel, Leber und
Niere) an; Ursprung ist
nichtabbaubares zelleigenes
nekrotisches Material; vom
Gesamtaspekt her resultiert
die sog. „braune
Altersatrophie“,
ANPASSUNGSREAKTIONEN
DEGENERATION
Pigmentablagerungen/Pigmente
endogene Pigmente
Hämosiderin
gelblich-braun, entspricht
Fe3+-Salzen in Lysosomen
Ablagerung von Hämosiderin
bei Eisenüberladung des
Organismus
(z. B. bei Hämochromatose),
hämolytischer Anämie
Rußpartikel (Kohlestaub)
schwarz, Aufnahme über die
Lungen
Anthrakose
Tusche, Kohle,
andere Farbstoffe
Tätowierung
Haut, Abtransport in
regionale Lymphknoten
exogene Pigmente
ZELLSCHADEN
AMYLOIDOSE
AMYLOIDOSE
Definition:
Amyloid sind eosinophile, lichtmikroskopisch strukturlose ("hyaline") Proteinablagerungen,
denen gegenüber anderem Hyalinbestimmte histochemische und biophysikalische
Eigenschaften gemeinsam sind.
Nachweis:
Amyloid ist aufgrund des hohen Anteils an Glykokonjugaten mit Lugol'scher Lösung färbbar
(daher amyloid= stärkeähnlich). Diese unspezifische Färbereaktion läßt sich gut an
Organpräparaten durchführen.
Amyloid bindet den Farbstoff Kongorot und wird dadurch polarisations-optisch
doppelbrechend ("apfelgrüne" Färbung im polarisierten Licht). Diese Reaktion beweist die
Amyloidnatur einer Ablagerung und wird in der histologischen Diagnostik eingesetzt.
Ultrastrukturell:
Fibrillen unterschiedlicher Länge, aber ähnlichen Durchmessers von etwa 10 nm
ß-Faltblattstruktur.
ZELLSCHADEN
AMYLOIDOSE
ZELLSCHADEN
AMYLOIDOSE
Makroskopie
Makroskopisch zeigen von der Amyloidose stärker betroffenen Organen eine grau-weisse,
speckige Färbung und eine gummiähnliche, vermehrte Konsistenz.
• "Schinkenmilz“ - Amyloidoseder roten Milzpulpa
• "Sagomilz“ - Amyloidoseder weissen Milzpulpa (durch Zeichnungsvermehrung der Follikel)
Unterteilung
•nach Gewebsverteilung: generalisierte (systemische) ↔Isolierte (lokalisierte) Amyloidose
•nach Genetik: familiäre (hereditäre, primäre) ↔sekundäre (erworbene) Amyloidosen
•nach Klinik: z.B. seniles, endokrines, zerebrales, perivaskuläres,kutanes Amyloidetc
ZELLSCHADEN
AMYLOIDOSE
Amyloidaufbau:
Allen Amyloidarten sind folgende Komponenten gemeinsam:
- fibrilläres Protein mit β-Faltblattstruktur (β-Fibrillen)
mit Grundkrankheit variierend, für Amyloidtyp namensgebend,
- Serum-Amyloid-P-Komponente (SAP),
- Heparansulfat-Proteoglykane (vom Basalmembran-Typ)
ZELLSCHADEN
Kategorie
AMYLOIDOSE
Hauptfibrillenprotein
Assoziierte
Krankheit
Vorläuferprotein
SYSTEMISCHE/GENERALISIERTE AMYLOIDOSE
AL – Amyloidose
(primäre Amyloidose)
AL
Myelom
Plasmazell-Dyskrasie
oder B-Zellen
Lymphom
Immunglobulin leichtketten
Ig lambda, kappa
AA – Amyloidose
(sekundäre Amyloidose)
AA
Chr. entz. Prozesse
SAA
Hereditäre Amyloidosen
AA, ATTR
SAA, Transthyretin (mutant)
LOKALISIERTE AMYLOIDOSEN
Senile zerebrale Amyl.
…
…
Aβ
Alzheimer Kr.
APP
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