Irreversible Zell

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Zelladaptation, Zellschaden
12.09.2016
Dr. Botond TIMÁR
ZELLSCHADEN
DEFINITION/BEGRIFFE
Morphologie geschädigter Zellen
Reversibler und irreversibler Schaden
Zelltod
Nekrose
Typen der Nekrose
Apoptose
Intrazelluläre Ablagerungen
BEGRIFFE/TERMINOLOGIE
Zelluläre Adaptation von Wachstum und Differenzierung
Atrophie
Hypertrophie
Hyperplasie
Metaplasie
Dysplasie
(Neoplasie)
Weitere Zelluläre und Extrazelluläre Veränderungen
Verkalkungen
Urate
Amyloidose
Fibrinoid, Fibrinoide Nekrose
ANPASSUNGSREAKTIONEN
Programm
normales Gewebe
veränderte
Anforderungen
Normalbedingungen
“Steady state”
Schädigung
Anpassung
(Adaptation)
reversibel
Hyperplasie
Hypertrophie
Atrophie
…
…
Physiologischer
Zellersatz
irreversibel
Zelltod
Nekrose
Apoptose
ANPASSUNGSREAKTIONEN
Programm
normales Gewebe
veränderte
Anforderungen
Normalbedingungen
“Steady state”
Schädigung
Anpassung
(Adaptation)
reversibel
Hyperplasie
Hypertrophie
Atrophie
…
…
Physiologischer
Zellersatz
irreversibel
Zelltod
Nekrose
Apoptose
ANPASSUNGSREAKTIONEN
DEFINITION
Die Reaktion des Körpers auf Umweltveränderungen bzw. eines Organs
auf veränderte Reize wie Belastung, Stimulation oder Milieubedingungen
bezeichnet man als Anpassungsreaktion.
Homöostase
Adaptation/Anpassung
Zellschädigung
REIZ
-
Atrophie
Hypetrophie, Hyperplasie
Zelltod
ZELLSCHADEN
Arten der Zellschädigung
Das Ausmaß des Zellschadens hängt von verschiedenen
Faktoren ab:
• Art des Schadens
• Dauer der Schädigung
• Art der Zelle
ZELLSCHADEN
Schädigungseffekt abhängig von
Metabolischer Zustand,
Sauerstoffversorgung,
Ernährungszustand der Zelle
ZELLSCHADEN
Ursachen der Zell- und Gewebeschädigung
• Genetische Faktoren
• Sauerstoffmangel (Ischämie, Hypoxie)
• Reoxygenierung
• Physikalische Schäden
• Chemische Schäden (toxisch)
• Erreger (u.a. Bakterien, Viren, Pilze, Parasiten)
• Mangel- oder Fehlernährung
• (Neuro-)endokrine Fehlsteuerungen
• Immunologische Prozesse
• Altern
ZELLSCHADEN
Ursachen der Zell- und Gewebeschädigung
Sauerstoffmangel (Hypoxie)
• Mangelnde arterielle Blutversorgung
• Geringe Oxygenierung des arteriellen Blutes
• Mangel an Hämoglobin und/oder Erythrozyten
• Kohlenmonoxidvergiftung
ZELLSCHADEN
Sauerstoffmangel (Ischämie, Hypoxie)
Art
und
Dauer
Reversibel
Irreversibel
Reoxygenierung
Nekrose
ZELLSCHADEN
IRREVERSIBLE SCH.
IRREVERSIBLE ZELLSCHADEN
Intravitaler Zell- und Gewebetod
Apoptose
Nekrose
ZELLSCHADEN
IRREVERSIBLE SCH.
Apoptose
Definition:
Intravitaler Zelltod mit:
- Schrumpfung und Bildung blasiger Protusionen des Zytoplasmas
- einer Verdichtung des Chromatins im Zellkern (Karyopyknose)
- und/oder Fragmentierung des Zellkerns (Karyorrhexis)
Vorkommen:
nicht nur unter krankhaften Bedingen, sondern auch physiologisch
Umgebend keine/minimale
akute Entzündungsreaktion
ZELLSCHADEN
Apoptose
IRREVERSIBLE SCH.
ZELLSCHADEN
IRREVERSIBLE SCH.
Physiologische Bedeutung der Apoptose
• während der Embryonalentwicklung
• Immunsystem (T-Zell-Entwicklung)
• bei Zellschädigung
• Alterung (physiologische Organinvolution)
• Spermiogenese
• Linsendifferenzierung
ZELLSCHADEN
IRREVERSIBLE SCH.
Apoptose bei krankhaften Prozessen
• Tumorerkrankungen
• neurodegenerative Erkrankungen
• Autoimmunerkrankungen
• Virusinfektionen
• Drüsenparenchym bei Gangobstruktion
ZELLSCHADEN
IRREVERSIBLE SCH.
Nekrose
Definiton:
Formen des intravitalen Zell- und Gewebetods, bei denen die
Kennzeichen der Apoptose fehlen.
Vorkommen:
Nur unter krankhaften Bedingungen!
Ausgeprägte Entzündungsreaktion!
ZELLSCHADEN
IRREVERSIBLE SCH.
Nekrose – Morphologische Veränderung, die dem Untergang eines umschriebenen
Gewebebezirkes oder einzelner Zellen im lebenden Organismus folgt.
Makroskopische Arten der Nekrose:
Koagulation von Proteinen mit langsamem enzymatischem Abbau und Organisation durch
Granulationsgewebe.
Kolliquation (Verflüssigung): Rascher enzymatischer Abbau des abgestorbenen Gewebes.
KOAGULATIONSNEKROSE
Koagulation
von Proteinen
Enzymatischer
Abbau
KOLLIQUATIONSNEKROSE
ZELLSCHADEN
IRREVERSIBLE SCH.
Mikroskopisch:
Zellkern
Karyopyknose - Schrumpfung, Basophilie
Karyorrhexis - Fragmentation, Basophilie
Karyolyse - Hydrolyse der Nukleoproteine, Verlust der Basophilie
Zytoplasma
Azidophile, granuläre Umwandlung (eosinophilie)
(erst nach 6-8 Stunden)
ZELLSCHADEN
IRREVERSIBLE SCH.
NEKROSEN
Spezielle Formen
KOAGULATIONSNEKROSEN
KOLLIQUATIONSNEKROSEN
Infarkt
- Anämisch (AMI)
- Hämorrhagisch (Intestinale)
Gangränöse Nekrose
(Ischemische Nekrose + Bakterien)
Sonderformen:
Fibrinoide Nekrose
Käsige Nekrose
Tumornekrose (zentrale Gebiete)
FETTGEWEBSNEKROSE
Akute Pancreatitis
Emollitio cerebri
ZELLSCHADEN
DEFINITION/BEGRIFFE
Wichtige Begriffe
Hypoxie – Alle Zustände verminderten O2-Gehaltes in Zellen, die mit einer Störung der
oxydativen Energiegewinnung in Geweben einhergehen.
Hypoxämie – Verminderter Sauerstoffgehalt des Blutes.
Ischämie – Inadäquate Blutversorgung eines Organs oder des Teiles eines Organs.
Infarkt – der Gefäßverschluß mit Gewebstod / Ischämische Nekrose einer Gewebsregion
Anämischer Infarkt – Nekrose der gefäßabhängigen Gewebsregion nach Verschluss einer
zuführenden Arterie durch Arteriosclerose oder Thrombose oder infolge einer kritischen,
grenzüberschretenden Stenose der versorgenden Arterie.
Hämorrhagischer Infarkt – Vaskulär bedingte Nekrose mit Einblutung.
1. Nekrose infolge Verschlusses eines arteriellen Systems bei noch erhaltener Blutzufuhr
eines Zweiten Gefässystems, welches aber die Nekrose nicht verhindern kann.
(Lunge, Leber)
2. Nekrose infolge Verschlusses abrführender Venen, meist durch Thrombosen.
3. Bluteinstrom über arterielle oder venöse Kollateralen in einen zunächst anämischen
Infarkt. (Darm)
ZELLSCHADEN
IRREVERSIBLE SCH.
Koagulationsnekrose
(Denaturierung und Gerinnung des Eiw.)
fest, trocken, blaßweißlich -"lehmfarben"
Ursache: meist Unterbrechung der Blutzufuhr.
Abheilung: Narbenbildung (Infarctus obsoletus)
Morphologie:
Zuerst geschwollene, später lehmgelbe, zerbrichbare Bezirke,
Erwaschene Gewebezeichnung
Demarkationslinie rote und weisse
ZELLSCHADEN
IRREVERSIBLE SCH.
NEKROSEN
Spezielle Formen
KOAGULATIONSNEKROSEN
KOLLIQUATIONSNEKROSEN
Infarkt
- Anämisch (AMI)
- Hämorrhagisch (Intestinale)
Gangränöse Nekrose
(Ischemische Nekrose + Bakterien)
Sonderformen:
Fibrinoide Nekrose
Käsige Nekrose
Tumornekrose (zentrale Gebiete)
FETTGEWEBSNEKROSE
Akute Pancreatitis
Emollitio cerebri
KOAGULATIONSNEKROSE
HERZINFARKT
Morphologie
1. Frischer Herzinfarkt
Makroskopie:
Frühestens nach 12 Stunden sichtbar.
Mikroskopie:
Frühestens nach 6 Stunden: Die betroffenen Herzmuskelanteile sind stärker
eosinrot als das übrige Myokard gefärbt. Die Querstreifung ist fast oder bereits vollständig verloren
gegangen. Die Muskelkerne sind so gut wie verschwunden, die Kerne des interstitiellen Bindegewebes
und die der Kapillaren hingegen sind noch gut erhalten. An den Randstellen des Infarktes findet man
einen Leukozytensaum und eine stärkere Füllung der kapillären Blutgefäße.
2. Nicht ganz frischer Herzinfarkt (einige Tage alt)
Makroskopie:
Lehmgelbe stumpfe Bezirke mit rotem Randsaum. Dieser entsteht einerseits
durch Blutanschoppung, andererseits durch Granulationsgewebe, das eine rot glänzende Schnittfläche
aufweist und ca. 1 mm pro Woche an Breite zunimmt.
Mikroskopie:
Das Granulationsgewebe besteht aus neu gebildeten Kapillaren und
Fibroblasten, dazwischen reichlich Leukozyten und Lymphozyten. Die Leukozyten finden sich
besonders in den Teilen des Granulationsgewebes, die gegen das Zentrum des Infarktes gelegen sind.
Sie drängen auch zwischen die toten Muskelfasern vor. Das Granulationsgewebe ersetzt mehr und
mehr das nekrotische Infarktgebiet.
HERZINFARKT
KOAGULATIONSNEKROSE
Contraction bands
KARYOLYSE
Querstreifung
KOAGULATIONSNEKROSE
NIERENINFARKT
ZELLSCHADEN
IRREVERSIBLE SCH.
NEKROSEN
Spezielle Formen
KOAGULATIONSNEKROSEN
KOLLIQUATIONSNEKROSEN
Infarkt
- Anämisch (AMI)
- Hämorrhagisch (Intestinale)
Gangränöse Nekrose
(Ischemische Nekrose + Bakterien)
Sonderformen:
Fibrinoide Nekrose
Käsige Nekrose
Tumornekrose (zentrale Gebiete)
FETTGEWEBSNEKROSE
Akute Pancreatitis
Emollitio cerebri
KOAGULATIONSNEKROSE
DÜNNDARMINFARKT
KOAGULATIONSNEKROSE
LUNGENINFARKT
Hämorrhagischer Lungeninfarkt, H.-E.
“In Organen mit ausgeprägtem Kollateralkreislauf kommt zu hämorrhagischen Infarkten.”
Hämorragische Lungeninfarkte treten in der Regel nur dann auf, wenn neben dem Verschluß
einer Pulmonalarterie auch eine Linksherzinsuffizienz vorliegt. Im Präparat ist ein
Lungeninfarkt mit ausgedehnten Blutungen im infarzierten Bereich zu sehen. Im
Randbereich sieht man eine Hyperämie mit weiten Blutgefäßen. In einem Gefäß am
Infarktrand erkennt man einen bereits rekanalisierten Thrombus.
KOAGULATIONSNEKROSE
LUNGENINFARKT
Thrombembolie
Löst sich ein Thrombus von dem Ort, wo er entstanden ist (Gefäßwand, Endokard), wird
er mit dem Blutstrom verschleppt und verschließt (embolisiert) im weiteren Verlauf eine
Arterie. Diesen Vorgang nennt man Thrombembolie.
Insuffizienz
Schwäche oder ungenügende Leistungsfähigkeit eines Organs.
Hyperämie
Vermehrte Durchblutung durch Weitstellung der Blutgefäße. Zahlreiche
Entzündungmediatoren sind vasoaktiv und vermitteln eine Hyperämie.
KOAGULATIONSNEKROSE
LUNGENINFARKT
ZELLSCHADEN
IRREVERSIBLE SCH.
NEKROSEN
Spezielle Formen
KOAGULATIONSNEKROSEN
KOLLIQUATIONSNEKROSEN
Infarkt
- Anämisch (AMI)
- Hämorrhagisch (Intestinale)
Gangränöse Nekrose
(Ischemische Nekrose + Bakterien)
Sonderformen:
Fibrinoide Nekrose
Käsige Nekrose
Tumornekrose (zentrale Gebiete)
FETTGEWEBSNEKROSE
Akute Pancreatitis
Emollitio cerebri
KOAGULATIONSNEKROSE
Ischemische Nekrose +
Bakterien
Trockene Gangrän: Gefäßverschluß
(Infarkt)
Feuchte Gangrän:
Nekrose + Fäulnisbakterien
(Erweichung, partielle Verflüssigung)
GANGRÄNÖSE NEKROSE
ZELLSCHADEN
IRREVERSIBLE SCH.
NEKROSEN
Spezielle Formen
KOAGULATIONSNEKROSEN
KOLLIQUATIONSNEKROSEN
Infarkt
- Anämisch (AMI)
- Hämorrhagisch (Intestinale)
Gangränöse Nekrose
(Ischemische Nekrose + Bakterien)
Sonderformen:
Fibrinoide Nekrose
Käsige Nekrose
Tumornekrose (zentrale Gebiete)
FETTGEWEBSNEKROSE
Akute Pancreatitis
Emollitio cerebri
KOAGULATIONSNEKROSE
FIBRINOIDE NEKROSE
Fibrinoide Nekrose:
Nekrose + Fibrindurchtränkung
fibrinähnlich: eosinophil, amorph, droppelbrechend
Ursachen: Hyperergische, Autoimmune-Krankheiten
Arteriolonekrose, Ulcus pepticum des Magens und Duodenums.
ZELLSCHADEN
IRREVERSIBLE SCH.
NEKROSEN
Spezielle Formen
KOAGULATIONSNEKROSEN
KOLLIQUATIONSNEKROSEN
Infarkt
- Anämisch (AMI)
- Hämorrhagisch (Intestinale)
Gangränöse Nekrose
(Ischemische Nekrose + Bakterien)
Sonderformen:
Fibrinoide Nekrose
Käsige Nekrose
Tumornekrose (zentrale Gebiete)
FETTGEWEBSNEKROSE
Akute Pancreatitis
Emollitio cerebri
KOAGULATIONSNEKROSE
Verkäsung:
gelblich, trocken, bröckelig
Ursache: TBC, Tularämie
Abheilung:
Vernarbung;
Hohlraumbildung (Kaverne)
KÄSIGE NECROSE
ZELLSCHADEN
IRREVERSIBLE SCH.
NEKROSEN
Spezielle Formen
KOAGULATIONSNEKROSEN
KOLLIQUATIONSNEKROSEN
Infarkt
- Anämisch (AMI)
- Hämorrhagisch (Intestinale)
Gangränöse Nekrose
(Ischemische Nekrose + Bakterien)
Sonderformen:
Fibrinoide Nekrose
Käsige Nekrose
Tumornekrose (zentrale Gebiete)
FETTGEWEBSNEKROSE
Akute Pancreatitis
Emollitio cerebri
ZELLSCHADEN
IRREVERSIBLE SCH.
Kolliquationsnekrose
Enzymatische Gewebeauflösung
Gehirn
Herz – Myomalazie
Morphologie: matschige Konsistenz, geschwollene, ballonierte Zellen
KOLLIQUATIONSNEKROSE
GEHIRNINFARKT
Erweichung - Verflüssigung
Abheilung: Hohlraumbildung (Cysta ex emollitione)
Emollitio cerebri
KOLLIQUATIONSNEKROSE
GEHIRNINFARKT
Das Beispiel zeigt einen Erweichungsherd des Gehirns. In der Übersicht erkennt man ein
Stück Großhirngewebe.
Necrose
In der Übersicht zeigt sich innerhalb des Gewebes eine aufgelockerte Erweichungs- und
Nekrosezone. Auffallend ist, dass die äußerste Rindenschicht intakt geblieben ist. Man
erkennt in der Randzone eine vakuoläre Auflockerung als Ausdruck des interstitiellen
Hirnödems.
KOLLIQUATIONSNEKROSE
GEHIRNINFARKT
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