Signal 2 - Uni

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Biologie für Mediziner WS 2012/13
Praktikum
26.11.+ 27.11.
Dr. Carsten Heuer:
Sinneswahrnehmung, Signaltransduktion
Æ Skript Sinne herunterladen !!
Download: http://www.uni-marburg.de/fb20/cyto/lehre/medi1
Biologie für Mediziner WS 2012/13
Teil Allgemeine Genetik
1. Endozytose
2. Lysosomen
3. Zellkern, Chromosomen
4. Struktur und Funktion der DNA, Replikation
5. Zellzyklus und Zellteilung (Mitose)
6. Reifeteilung (Meiose)
7. Zellkommunikation
8. Signalmoleküle, Rezeptoren, Signalantwort
9. Enzymgekoppelte Rezeptor-Signalwege
10. Apoptose, Nekrose
Folien zum download: http://www.uni-marburg.de/fb20/cyto/
Oberflächenrezeptoren:
verschiedene
intrazelluläre Signale
Alberts et al. (1999) Lehrbuch der Molekularen Zellbiologie
G-Protein-aktivierte Enzyme
• Adenylylcyclase: über Gαs, Gαi
ATP Æ cAMP Æ Proteinkinase A
• Phospholipase C: über Gαo, Gαq
Produktion von Inositoltrisphosphat (IP3)
Diacylglycerol (DAG)
Æ Durch Enzymaktivierung werden
sekundäre Botenstoffe erzeugt
Phospholipase C
Alberts et al. (1999) Lehrbuch der Molekularen Zellbiologie
Reaktionen der Phospholipase C
Stryer (1991) Biochemie, Abb. 38.13
Phospholipase C: Diacylglycerol (DAG) und
Inositoltrisphosphat (IP3)
Ca++-Anstiege in einer Eizelle
nach der Befruchtung durch ein Spermium
Alberts et al. (2004) Molekularbiologie der Zelle
Kontrolle der
intrazellulären
Ca++Konzentration
im Cytosol ~ 10-7M
Calzium-bindende Proteine: Calmodulin
Bindung an CaM-Kinase
IP3- und Ca++-abhängige Signalwege
Campell et al. (2006) Biologie
Signale über G-Protein-gekoppelte Rezeptoren
Sek. Messenger: cAMP, IP3, Ca++, DAG
• Aktivierung von Proteinkinasen:
A-Kinase, C-Kinase, CaM-Kinase
• Genregulation
Anstieg der intrazell. Ca++-Konzentration
• durch Ionenkanalrezeptor
• durch G-Protein-gekoppelten Rezeptor
Æ Unterschied?
Anstieg der intrazell. Ca++-Konzentration
• durch Ionenkanalrezeptor (µsec)
• durch G-Protein-gekoppelten Rezeptor (msec-min)
Æ Unterschied?
Geschwindigkeit!
Signaltransduktion
Signale werden von Rezeptoren
detektiert und transduziert in intrazelluläre
Signale, mit
• großer Empfindlichkeit
• hoher zeitlicher Koordination und
• hoher Spezifität
Wie erreicht man Schnelligkeit?
Wie erreicht man Empfindlichkeit?
Wie erreicht man Spezifität?
Schnelligkeit
Liganden-abhängige
Ionenkanäle:
sehr schnelle (µsec),
transiente Signaltransduktion
Empfindlichkeit
G-Proteingekoppelte
Rezeptoren:
Langsamer, aber
gut regulierbare
verstärkte Signaltransduktion
Stimulation
des Glykogenabbaus
durch
Adrenalin
Verstärkung!
Spezifität
bei Säugern:
21 verschiedene G-Protein α-Untereinheiten
Gαs, Gαi, Gαq, Gαo, etc.
12 verschiedene G-Protein γ-Untereinheiten
5 verschiedene G-Protein β-Untereinheiten
Spezifität
G-Protein aktivierte Enzyme:
Adenylylcyclasen (cAMP)
Phospholipase C (IP3, DAG)
Phospholipase A2 (Arachidonsäure)
Phosphodiesterasen (cAMP-, cGMP-Abbau)
Beendigung der Reaktion
Hydrolyse zu GDP
Negatives Feedback = Stopp
durch Phosphorylierung
Synergismen = Koinzidenzen
Zusammenfassung
Ionenkanalgekoppelte Rezeptoren
Æ hohe Schnelligkeit
G-Protein-gekoppelte Rezeptoren
Æ hohes Maß an Verstärkung
Æ hohe Spezifität
Æ nicht die schnellsten Rezeptoren
Zellantworten (über G-Proteine)
schnelle, transiente Zustandsänderungen
z.B. durch Phosphorylierungen
langsame, langfristige Zustandsänderungen
durch Genregulation
verändern das Verhalten der Zellen
Langsame und schnelle Antworten auf
externe Signale
Alberts et al. (1999) Lehrbuch der Molekularen Zellbiologie
Oberflächenrezeptoren:
verschiedene
intrazelluläre Signale
Alberts et al. (1999) Lehrbuch der Molekularen Zellbiologie
Enzymgekoppelte Rezeptoren
Umfangreichste Klasse:
Rezeptor-Tyrosinkinasen:
cytoplasmatische Domäne fungiert als
tyrosinspezifische Kinase, d.h. phosphoryliert
Tyrosinseitenketten ausgewählter Proteine
Signalproteine, die über Rezeptor-Tyrosinkinasen wirken
Epidermaler Wachstumsfaktor
(EGF)
stimuliert Proliferation verschiedener
Zelltypen
Insulin
stimuliert Kohlenhydratverwertung
und Proteinsynthese
Nervenwachstumsfaktor
(NGF)
stimuliert Überleben und Wachstum
von Neuronen
Blutplättchen-abgeleitete
Wachstumsfaktoren (PDGF)
stimulieren Überleben, Wachstum und
Proliferation verschiedener Zelltypen
Fibroblasten-Wachstumsfaktor stimuieren Proliferation verschiedener
(FGF-1 bis FGF-24)
Zelltypen
Ephrine (Typen A,B)
leiten Zell-, Axonmigration
Initiation der Mitose
Regulation der
Cdks
Wachstumsfaktoren
Initiation der DNA-Replikation
Rezeptor-Tyrosinkinase: Aktivierung und
Signalbildung
• sind nur als Dimere aktiv
• werden z.T. nur von dimeren Signalmolekülen aktiviert (PDGF)
• aktivieren verschiedene Signalwege gleichzeitig
Alberts et al. (1999) Lehrbuch der Molekularen Zellbiologie
RezeptorTyrosinkinase
viele
verschiedene
Signalwege
gleichzeitig
Phosphorylierung
eines Tyrosins:
Bindestelle für
SH2-Domänen
SH2-Domäne erstmals
gefunden im Onkoprotein
Src welches Sarcome
produziert
Proteine mit SH2 und SH3 Domänen
SH3-Domänen
binden prolinreiche
Motive anderer
Proteine
Rezeptor-Tyrosinkinasen aktivieren Ras,
eine Familie monomerer G-Proteine
GRB2
Ras: Rat Sarcoma
Ras: molekularer Schalter
GEF: Guaninnucleotide-exchange factor
GAP: GTPase activating enzyme
Ras aktiviert
eine Phosphorylierungskaskade
MAP-Kinase =
Mitogen
aktivierte
Proteinkinase
Rezeptoren: Dimere
Phosphorylierungskaskaden
Genregulation
Bedeutung des Ras-Signalweges
Blockade von Ras (durch Antikörper)
Æ keine Reaktion der Zelle auf Wachstumsfaktoren
Daueraktivierung von Ras (hyperaktive Ras-Mutanten)
Æ Zellteilungen ohne Wachstumsfaktoren
Ras und Produkte im Ras Signalübertragungsweg sind
Proto-Onkogene:
30% aller humanen Krebsarten zeigen Mutationen
in ras-Genen!
Gerüstproteine steigern die Effizienz der
Signalübertragung: Beispiel Sprosshefe
Alberts et al. (2004) Molekularbiologie der Zelle
Komplexität und
Verbindungen in
intrazellulären
Signalkaskaden
Alberts et al (1999) Lehrbuch der molekularen Zellbiologie
Zusammenfassung Signaltransduktion
• Signalmoleküle führen zu spezifischen Antworten in
Zellen
• Signalübertragung häufig über Proteinkinasen (ca. 2%
aller Gene kodieren für Proteinkinasen; in einer Zelle bis
zu 1000 verschiedene Proteinkinasen)
• Spezifität der Reaktion abhängig von der zellspezifischen
Ausstattung mit Rezeptoren und Proteinen der
Signalkaskade
• Mannigfaltige Interaktion und Integration zwischen
verschiedenen parallelen Signalwegen
Biologie für Mediziner WS 2012/13
Teil Allgemeine Genetik
1. Endozytose
2. Lysosomen
3. Zellkern, Chromosomen
4. Struktur und Funktion der DNA, Replikation
5. Zellzyklus und Zellteilung (Mitose)
6. Reifeteilung (Meiose)
7. Zellkommunikation
8. Signalmoleküle, Rezeptoren, Signalantworten
9. Enzymgekoppelte Rezeptor-Signalwege
10. Apoptose, Nekrose
Folien zum download: http://www.uni-marburg.de/fb20/cyto/
Zwei Formen des Zelluntergangs
Nekrose
Apoptose
Nekrose
Absterben von Zellen infolge einer
Zellschädigung (pathologischer Zelltod)
Wie entsteht eine Nekrose?
Welche Formen von Nekrosen gibt es?
Ursachen einer Nekrose
Vielfältig:
• UV-Strahlung, Radioaktivität, Verbrennungen;
• Gifte (Schlagenbiss), Bakterien;
• Nährstoff-, Sauerstoffmangel (Gefäßverengung,
Gefäßverschluss)
• Ischämie (Minderdurchblutung) führt zu
Schwellung der Zellen (Onkose) Æ Nekrose
Morphologisches
Bild der Nekrose
Volumenzunahme
Æ Zelle platzt,
Karyorhexis
(Fragmentierung des Zellkerns)
Karyolyse
(Auflösung des Zellkerns)
Kernpyknose
(Verdichtung des Zellkerns)
Verlauf der Onkose Æ Nekrose
Sauerstoffunterversorgung (Hypoxie, Ischämie)
Æ Reduktion der ATP-Synthese
Æ Reduktion ATP-abhängiger Ionenpumpen
Æ Ca++-Einstrom
Æ aktiviert Phospholipasen, ATPasen, Proteasen,
Endonucleasen
Abfall des pH-Wertes
Æ Denaturierung von Proteinen, Aggregatbildung
H2O-Einstrom Æ Anschwellen, Platzen
Typen von Nekrosen
Koagulationsnekrosen (Zellen mit hohem Proteinanteil)
Proteine koagulieren, Karyolyse
Kolliquationsnekrosen (hoher Fettanteil, z.B. Gehirn)
Proteine lysieren, werden verflüssigt,
Pyknose gefolgt von Karyorhexis
Verkäsende Nekrosen
weißlich-krümeliges Aussehen, hohe
Glykolipidanhäufung, typisch für Tuberkulose
Apoptose
• häufige Form von programmiertem Zelltod =
„Selbstmord“ der Zelle, physiologischer Zelltod
• ohne Überlebenssignale von anderen Zellen
Æ Apoptose
Apoptose
Zelle schrumpft:
DNA wird zwischen den
Nukleosomen durch
Endonuclease in kleine
Fragmente gespalten
Kernmembran blasig
viele Lysosomen
Abbau essenzieller
Proteine
Apoptose bei der
Entwicklung der
Mäusepfote
Apoptotische Zellen in A sind
als grüne Punkte sichtbar
Alberts et al. (2004) Molekuarbiologie der Zelle
Apoptose während der Metamorpose einer
Kaulquappe zum Frosch
Alberts et al. (2004) Molekularbiologie der Zelle
Apoptose
Proliferation und Apoptose sind zwei
gegenläufige Prozesse in der Entwicklung,
die die Größe und Form von Organen
bestimmen.
Apoptose auslösende Signale und Ziele
• Hormone: Glucocorticoide Æ Lymphozyten
• Entzug von Östrogenen Æ Brustdrüsen und
Entzug von Testosteron Æ Prostata
• Viren (HIV-Infekt) Æ Helfer-T-Lymphozyten
• Entzug von Wachstumsfaktor (NGF) Æ Neurone
Ablauf der Apoptose
Liganden (von Killer-Lymphozyten) binden an
membranständigen Todesrezeptor Fas
Æ Fas-Protein bildet Komplex mit Adaptorprotein
Æ aktivieren Pro-Caspase 8 Moleküle
Æ aktivieren eine proteolytische Kaskade
Mechanismus der Aktivierung von Caspasen
Caspase =
Cystein-Aspartyl-Proteasen
Alberts (1999) Lehrbuch der Molekularen Zellbiologie
Kaskade von CaspaseAktivierungen
Alberts et al. (1999) Lehrbuch der Molekularen Zellbiologie
Rolle von Proliferation
bei Tumorentstehung
Mutation in
Proto-Onkogen
Onkogen
Tumore
durch unbeschränkte
Zellproliferation
Einfluss von Apoptose auf Tumorverhalten
• Gene die Proteine kodieren, die als
Apoptosehemmer wirken, befördern Tumorwachstum
• Gene, die Proteine kodieren, die Apoptose fördern,
befördern die Regression des Tumors
Æ Strategie in Tumortherapie:
epigenetic gene silencing: Gewebe-spezifische
Inaktivierung von Genen, die Apoptose hemmen
Zusammenfassung Nekrose - Apoptose
Nekrose = pathologischer Zelltod
Schwellung der Zellen (Onkose)
Æ Lyse
Apoptose = physiologischer Zelltod
Schrumpfung der Zellen
Fragmentierung, Phagozytose
Auslösung: Fas-Rezeptor
+ Kaskade von Caspase Aktivierungen
Æ Strategien zur Tumorbekämpfung
Vielen Dank!
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