7 Zusammenfassung In der Pathogenese T-Zell-vermittelter Dermatosen (z.B. atopische Dermatitis, Psoriasis) spielen T-Lymphozyten eine zentrale Rolle. Die von hautinfiltrierenden T-Helfer-Zellen gebildeten Zytokine werden für das Entstehen und die weitere Entwicklung der Hautveränderungen mitverantwortlich gemacht. Eine zunehmende Bedeutung hat deshalb die Untersuchung der auf eine Induktion von Apoptose zurückführbare Verringerung der Lymphozytenanzahl vieler phototherapeutischer Maßnahmen gewonnen. Diesbezüglich erscheint die Aufklärung der Mechanismen, die dem apoptotischen sowie dem nekrotischen Zelltod zugrunde liegen, von besonderem Interesse. Für die vorliegende Arbeit wurde eine In-vitro-Methode basierend auf der Verwendung von « dual laser »-Durchflusszytometrie angewandt, mit deren Hilfe zwischen lebenden, apoptotischen und nekrotischen peripheren humanen T-Zellen differenziert werden kann. Nach der Bestrahlung mit UVA1 (340-400 nm) oder UVB (280320 nm) sowie Färbung mit Annexin V als frühen Marker für Apoptose und Propidiumiodid (PI) als Marker für nicht mehr lebende (nekrotische) Zellen konnten bei der Analyse des Fluoreszenzmusters drei Populationen beobachtet werden. Der Test beschreibt, unterscheidet und quantifiziert intakte (Annexin V-FITC-/PI-), apoptotische (Annexin V-FITC+/PI-) und nekrotische (Annexin V-FITC+/PI+) Zellen. Ein Ziel dieser Arbeit war es, die Mechanismen des UVA1- bzw. UVB-induzierten Zelltodes aufzuklären und zeit- und dosisabhängige qualitative und quantitative Unterschiede zwischen diesen beiden phototherapeutischen Behandlungsmodalitäten aufzudecken. Die Ergebnisse zeigen, dass die Bestrahlung mit UVB eine Apoptose innerhalb von 24 bis 48 h induziert. Im Gegensatz dazu wirkt die UVA1Bestrahlung über die Induktion einer frühen Nekrose und Apoptose innerhalb von 6 h offensichtlich durch dosisabhängige Veränderungen von Zellmembranen. Außerdem kann demonstriert werden, dass bereits eine UVA1-Bestrahlungsdosis von 15 J/cm² ausreicht, um in mehr als 90 % der belichteten T-Zellen apoptotischen Zelltod zu induzieren. Eine annähernde Bestätigung der durchflusszytometrischen Ergebnisse konnte durch fluoreszenzmikroskopische Analyse der bestrahlten T-Zellen, 101 nach Markierung mit den DNA-interkalierenden Farbstoffen Acridinorange und Ethidiumbromid, erzielt werden. Die Resultate belegen, dass die Bestrahlung mit UVA1 möglicherweise zu strukturellen und funktionellen Modifikationen der Lymphozytenmembran führt, was eine sofortige Initialisierung apoptotischer Prozesse gefolgt von früher Membranruptur (Nekrose) bewirkt. UVB-Bestrahlung führt hingegen zu DNA-Schädigungen gefolgt von verzögerter Apoptose ohne initiale Membranveränderungen. Es ist bekannt, dass die Haut der Patienten mit atopischer Dermatitis häufig und stark von Staphylococcus aureus kolonisiert wird und das dieses Bakterium für manche Schübe oder Exazerbationen des atopischen Ekzems verantwortlich ist. In diesem Zusammenhang wurde die antimikrobielle Wirkung der UVA1- und UVB-Phototherapie in vitro untersucht. Eine effektive Abtötung von S. aureus konnte unter beiden Bestrahlungsarten erreicht werden. 102