Tumormarker Dr. Czegle Ibolya PhD Semmelweis Universität III. Klinik für Inneren Medizin Epidemiologie der maligner Erkrankungen • In den Industrieländern ist die Tumorerkrankung die zweithäufigste Todesursache nach den Herzkreislauferkrankungen • In den USA sterben etwa 530.000 und in Deutschland etwa 210.000 Menschen jährlich an Tumorerkrankungen • Die Anzahl der jährlichen Neuerkrankungen ist etwa 1,5 x so hoch wie die Anzahl der Todesfälle Epidemiologie der maligner Erkrankungen • Jeder dritten Mensch in der westlichen Welt leidet in seinem Leben an einer Tumorerkrankung, jeder 4. Mensch stirbt daran • Krebsrisiko steigt exponentiell mit dem Lebensalter Die häufigste Todesursache in Ungarn: • Brustkrebs • Prostatakrebs •Kolorektales Karzinom • Lungenkarzinom Definition • Tumormarker sind Proteine, Peptide oder andere biologische Substanzen im Blut, die im Gewebe oder anderen Körperflüssigkeiten vorkommen. Deren erhöhte Konzentration kann auf einen Tumor oder das Rezidiv eines Tumors hindeuten • Tumormarker spielen eine wichtige Rolle in der Diagnose und Nachsorge der bösartigen Krankheiten. • Merkmale und klinische Anwendung der häufigste Tumormarker Pathobiochemie der Tumorzelle Klassifikation der Tumormarker • Bildungsstelle • Nachweisbarkeit Serum Tumormarker: in der Kreislauf exkretiert von der Tumorzellen, ihre Bestimmung aus dem Blut ist möglich Gewebe oder Zelluläre Tumormarker: Rezeptoren und Proteine an der Zelloberfläche der Tumorzellen Serum Tumormarker 1. Onkofetale Antigene carcinoembrionales Antigen (CEA) Alpha-fetoprotein (AFP) Pankreas onkofetales Antigen 2. Tumorassozierte Antigene CA-125, CA19-9, CA15-3, CA 72-4, CA50 3. Hormone beta-HCG, Calcitonin, placentares Laktogen 4. Enzyme und Isoenzyme Prostata spezifisches Antigen(PSA), Neuron spezofische Enolase Prostata Azid-Phosphatase(PAP) Glykozil Transferase, Alkalische Phosphatase der Placenta terminale deoxy-nukleotid Transferase, Lisosym, alpha-Amylase 5. Serum proteine Beta-2-Mikroglobulin, monoklonale Immunglobuline/Paraproteine Gewebe Tumormarker 1. Hormon Rezeptor Östrogen Rezeptor (ER), Progesteron Receptor (PR) 2. Wachstumsfaktor-Rezeptor epidermale Wachstumsfaktor-Rezeptor (EGFR), HER2 Rezeptor 3. Intracellulare Proteine K-Ras, BRAF Der ideale Tumormarker • • • • • Hohe Sensitivität Hohe Spezifizität Hilfe bei der Therapientscheidung Gute Organspezifizität Korrelation mit Tumormasse und Tumorstadium • Prognostische Aussage Kriterien der idealen Tumormarker Realität eines Tumormarkers Ursachen falsch positiver Befunde bei TM Laborbestimmungen der Tumormarker • Immunoassay Methoden: Antigen (Ag)+ Antikörper (AK) Antigene • Natürliche Antigene: Substanzen über 3000 Da MG, die fähig sind eine immunologische Reaktion auszulösen (z.B. Proteine, Glykoproteine, Peptide) • Haptene: chemische Verbindungen unter 1000 Da MG, die nur an einen Trägerprotein gerbunden einen Antigeneffet auslösen (z.B. Antibiotika, Steroidhormone) Sensibilität der Nachweisverfahren Klinische Anwendung der Tumormarker • • • • • • Screening Diagnose der Krebserkrankung Prognostischer Wert Prädiktiver Wert Vergleichende Marker „Follow-up” Marker Diagnose und Behandlung der Krebskrankheit- Grundbegriffe • • • • • • • Screening Diagnose- Was ist dazu nötig? Stadiumbestimmung Begriff des prognostischen Faktors Begriff des prädiktiven Faktors Behandlungsarten Nachsorge Vorsorgeuntersuchung • Primäre Prävention: Untersuchungstätigkeit, die zu einer Frühdiagnose des Tumors in der gesunden Population führt • Kriterien: hohe Sensitivität und Spezifizität, gut Erreichbarkeit, niedrige Kosten, mögliches Populationscreening • Bessere Prognose • Beispiel: jährliches Lungenscreening, Mammografie, Blutbestimmung aus Stuhl Gesetzliches Krebsfrüherkennungsprogramm Diagnose der Tumorerkrankung • Optimal: Die Diagnose ist das Ergebnis einer Vorsorgeuntersuchung • Wenn nicht: Sog. „alarmierende Symptome” - Allgemeinsymptome: Schwäche, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Anämie, Schmerz usw. - Tumorspezifische Symptome: Brustkrebs: tastbarer Tumor, vergrösserte axilläre Lymphknoten Kolorektalkarzinom: Blutnachweis im Stuhl, Darmverschluss Magenkarzinom: Epigastrialschmerz, Ekel vor Fleisch Prostatakrebs: Beschwerden beim Wasserlassen Lungenkarzinom: Hämoptoe Diagnose der Tumorerkrankung • Radiologische Methoden: Röntgen, Ultraschall, MR, CT • Histologie: Aspirationszytologie, Core-Biopsie • Stadiumbestimmung • Tumor Board, Behandlungsplan Stadiumbestimmung TNM System: T=Tumor N=Lymphknoten M=Metastase Prognostische Faktoren Prognostische Faktoren: - Jede Faktor, der zum Zeitpunkt der Diagnose prognostische Information über dem klinischen Verlauf der Krankheit geben kann. • Prognosefaktoren sollen helfen, frühzeitig Hinweise auf den zu erwartenden individuellen Krankheitsverlauf zu geben, haben aber keine Möglichkeit die Therapie zu beeinflussen • Viele prognostische Faktoren haben auch eine prädiktive Rolle. Prädiktive Faktoren • Prädiktive Faktoren verweisen auf die Beeinflussungsmöglichkeiten des Krankheitsverlaufes durch therapeutische Maßnahmen. Beispiel: Prognostische und prädiktive Faktoren beim Brustkrebs Prognostische Faktoren: voraussichtlicher Krankheitsverlauf Prädiktive Faktoren: voraussichtliche Therapieantwort • • • • • • ER Status • PR Status • HER2 Status TNM Histologie Grade Ki-67 HER2 Status Diagnose der Krebskrankheit • Tumor Board: multidisclipinäre Therapiebestimmung, Fachärzte für: - Chirurgie - Onkologie - Gynäkologie - Pathologie - Strahlentherapie: Stadiumbestimmung, Therapieplan Onkologische TherapieModalitäten • Chirurgie: operative Entfernung des Tumors • Chemotherapie:Zytostatischen Infusionen nach einem besimmten Protokoll - adjuvant: in Frühstadium, nach der Operation, Prävention der Metastasebildung - palliativ: Behandlung der metastatischen Krebserkrankung, Lebenszeitverlängerung, Lebensqualitätverbesserung • Strahlentherapie Nachsorge • Nach der Behandlung der Tumorerkrankung • Langzeit „Follow Up” : Frühdiagnose der Metastasebildung und Lokalrezidiv • Bestimmte Protokollen in verschiedenen Tumorarten • TUMORMARKER: WICHTIGE ROLLE! Fragen • Welche Tumormarker können wir in der tägliche Routine benutzen? • Beim welchen Tumortyp ist es verwendbar? • Beim welchen anderen Tumoren gibt es ebenfalls einen erhöhten Serumspiegel des Markers? • Bei welchen gutartigen Erkrankungen bekommen wir auch positive Werte (sog. falsch positiven Fälle)? • Was sind die wichtigste Indikation für die Bestimmung eines Tumormarkers in der klinischen Routine? Tumormarker in der klinische Routine • • • • • • • • Carcinoembrionales Antigen (CEA) CA19-9 Alpha-fetoprotein (AFP) Human Choriogonadotropin beta-Untereinheit (Beta-hCG) CA-125 Prostataspezifisches Antigen (PSA) CA 15-3 Neuronspezifische Enolase (NSE) Carcinoembrionales Antigen (CEA) • Onkofetales Protein, produziert von Darmschleimhautzellen • Biochemische Charakterisierung: Glykoprotein, MG 180 kDa, einem Kohlenhydratanteil von 45-60% und 6 verschiedene Antigendeterminanten. Halbwertzeit: 2 bis 8 Tage • Erhöhung der Serumkonzentration: gastrointestinales (meist kolorektales) Adenokarzinom Carcinoembrionales Antigen (CEA) Vorkommen: - Brustkrebs, - Lungenkarzinom, - Magenkarzinom, - Pankreaskarzinom, - Blasenkarzinom, - Medulläres Schilddrüsekarzinom, - Kopf-und Halstumoren, - Zervixkarzinom, - Hepatocelluläres Karzinom, - Melanom Carcinoembrionales Antigen (CEA) Falsch positive Werte bei: - Rauchen, - Peptischen Magengeschwüren, - IBD, - Pankreatitis, - Hypothyreose, - Gallengangenverschluss, - Leberzirrhose Carcinoembrionales Antigen (CEA) Anwendung: • Erste Indikation: Kolorektales Karzinom • Begrenzt anwendbar: Bei der Nachsorge des Brustkrebs im Frühstadium, Krankheitsverlauf und Therapiekontrolle bei Patienten mit metastatischem Mammakarzinom CEA: Vorsorge des Kolorektalkarzinom • Niedrige Spezifizität und Sensitivität • 30% der Patienten mit geprüftem Kolorektalkarzinom sind CEA-negativ!!!! • Zum Screening nicht verwendbar!!!!! CEA: Diagnose des Kolorektalkarzinom • Erstindikation: beim histologischen geprüften Kolorektalkarzinom • Die Sensitivität des Tumormarker zeigt eine lineare Verbindung mit der TNM Stadium: - Stadium I-II (lokalisierte Erkrankung): 25% - Stadium III (Lymphknotenmetastasen): 50% - Stadium IV (Fernmetastasen): 75% der Patienten CEA sind positive. • Serumwert mehr als 100 ng/ml: Typisch für Metastasen • Low-grade, agressive Tumoren sind häufig CEA negative CEA: Monitoring der Therapieeffektivität • Ca. 6 Woche nach der Entfernung des Primärtumors erreicht der CEA-Serumwert den Normalbereich • Re-staging: 2-3 monatliche Bestimmung in Kombination mit radiologischen Untersuchungen. • CEA-Serumwerterhöhung: Verdacht auf Progression CEA: Follow-up nach kurative Behandlung • Wichtigste Rolle in der klinische Routine: Nachsorge und Frühdiagnose der Metastasierung oder Entwicklung eines Lokalrezidivs. • Nach der ASCO-Leitlinien beim Stadium I und II: Bestimmung alle drei Monate • Bei Frühdiagnose beträgt die Fünfjahreüberlebensrate 9% Cancer Antigen 19-9 (CA19-9) • CA19-9 ist eine intrazelluläre Adhesionsmoleküle, deren Serumwert meist beim Pankreas- und Gallengang Karzinom erhöht ist. • Eine klinische verwendbare Erhöhung findet man beim Kolorektal-, Speiseröhren und Hepatozellulärem Karzinom • In der klinischen Routine wird die Bestimmung von CA19-9 zur Diagnose von Pankreas-und Gallengang Karzinom, und auch mit begrenzter Bedeutung beim Kolorektalkarzinom benutzt. CA 19-9 Andere Erkrankungen, die zu einer CA 19-9 Erhöhung führen: - Leberzirrhose - Cholestase - Cholangitis - Akute und chronische Pankreatitis In dieser Fälle ist der Serumwert unter 1000 U/ml. CA 19-9: Screening • Pankreaskarzinom: Spezifizität und Sensitivität: 80-90% • Gallengang-Karzinom: Sensitivität: 60-70% • PPV: unter 1%-keine Bedeutung für Screening • Klinischer Nachweis eines Pankreaskarzinoms: CA 19-9 Werte über 1000 U/l CA19-9: Chirurgishe Therapie des Pankreaskarzinoms • Nach einigen Autoren weisst ein CA-19-9 Wert über einen bestimmten Grenzwert auf Inoperabilität hin. • In der klinischen Praxis spielt die Bestimmung des Markers keine Rolle i.B. auf die Operabilität des Tumors. • Postoperativer Tumormarkerwert zeigt keine Korrelation mit dem Erfolg der Operation. CA 19-9: Relapsusvorhersage • CA 19-9 Erhöhung nach der operativen Entfernung eines Pankreaskarzinoms deutet auf die Entwicklung eines Lokalrezidivs hin. • Nach der Operation oder nach postoperativer Chemotherapie: 3-monatliche Bestimmung. • Beim Nachweis eines Rezidivs: zusätzliche CT (MR) und histologische Untersuchung! CA 19-9: Therapieverlaufskontrolle • Vierteljährige Untersuchung: beim lokalen fortgeschrittenen und metastatischen Pankreaskarzinom • Monitoring der Effektivität der Therapie, möglicherweise frühere Erkennung einer Progression • CA 19-9 Wert korreliert mit der Prognose CA 19-9: Kolorektalkrebs • Bestimmung von CA 19-9: Keine Evidenz für Screening, Diagnose, Therapieverlauf, Nachsorge in Kolorektalkarzinom. • Vierteljährige Bestimmung in dieser klinischen Situationen ist überflüssig. Alpha-foetoprotein (AFP) • Alpha –foetoprotein ist das wichtigste Transportprotein im intrauterinen Leben, es wirdvon der foetalen Leber und dem Dottersack produziert. • Es erreicht seine höchste Konzentration zwischen der 12.-14. Schwangerschaftswoche (3g/L), danach sinkt sein Wert bis auf 10-200 mg/L zum Zeitpunkt der Geburt. Alfa-fetoprotein (AFP) • Kurz nach der Geburt ist AFP kaum detektierbar • Während des ersten 8-10 Monaten sinkt seine Konzentration bis auf den späteren Erwachsenenwert. Alpha-foetoprotein (AFP) • Die Erhöhung der Serumkonzentrazion des AFP weist auf keimzelligen Hodentumor, hepatozelluläres Karzinom, Hepatoblastom, embrionales Karzinom und Choriokarzinom hin. • Selten kann auch bei anderen Krebsarten (z. B. Magen-, Gallengang-, Pankreaskarzinom) eine Erhöhung seiner Konzentration gemessen werden. Alpha-fetoprotein (AFP) • Bei einigen,nicht malignen Veränderungen findet man ebenfalls erhöhte Serumwerte, aber selten höher als 500 ng/ml: - Leberzirrhose - Virale Hepatitis Alpha-fetoprotein (AFP) • Erhöhter AFP Wert während der Schwangerschaft kann auf Neuralrohrdefekte oder andere Entwicklungsabnormalität hinweisen. • Bei Serumwerten von mehr als 1000 ng/ml besteht Verdacht auf hepatozelluläres Karzinom • „Graue Zone”: 500-1000 ng/ml bei chronischen Leberkrankheiten, erfordert regelmässige Nachsorge, Ultraschallkontrolle, ungeklärten Leberveränderungen sind Indikationen für eine Biopsie. • Kompensierte alkoholische Leberzirrhose: jährliche Ultraschall und AFP-Untersuchung AFP : Hepatozelluläres Karzinom • Bei 80% der an einem hepatozellulären Karzinom erkrankten Patienten findet man eine erhöhte Konzentration, in 40% der Fälle mehr als 1000 ng/ml. • Der Marker ist für ein Screening des hepatozellulären Karzinoms nicht geeignet. • Die Aufstellung der Diagnose geschieht in Kombination mit verschiedenen radiologischen Untersuchungen. • Der Marker ist geeignet zur Monitorisierung des Therapieablaufes und zur Relapsusvorhersage • Keine Korrelation mit anderen prognostischen Faktoren wie Tumorgrösse, Stadium usw. AFP: Keimzellkarzinom des Hoden • In 75% der Patiente mit Keimzellkarzinom des Hoden findet sich eine erhöhte AFP Konzentrazion (in Stadium I: 20%) • Screening: Nicht verwendbar. • Diagnose: Zusammen mit radiologischen Untersuchungen • Erniedrigte AFP-Werte weisen in diesem Zusammenhang auf eine kurative Entfernung des Tumors hin. • Keine Veränderung des AFP-Wertes bedeuten inkomplette (R1-2) Resektion bzw. retroperitoneale Lymphknotenmetastasen. • Plötzliche Erhöhung (meist mehr als 10000 ng/ml) bedeutet eine schlechte Prognose • Nachfolgeuntesuchung: im 1.Jahr: Bestimmung von AFP alle 2 Monate, danach 4-6 monatlich Humane Choriogonadotropin BetaUntereinheit (beta-hCG) • Beta-hCG wird von der Plazenta produziert, erhöhte Konzentration findet sich normalerweise in der Schwangerschaft • Pathologische Werte findet man bei malignen Tumoren: Keimzelltumoren, Trophoblasterkrankung. • Erhöhte Werte: Marihuana Abusus, Hypogonadismus • Klinische Anwendung der Bestimmung in der ärztlichen Praxis: Diagnose, Therapiekontrolle und Nachfolge des Keimzellkarzinoms • Serumwerte um mehr als 50000 mIU/ml: Schlechte Prognose CA-125 • CA-125 wird vom Coelomepithel produziert • Nach der Geburt produzieren die, sich aus dem Coelomepithel entwickelnden Gewebe (oberflächliches Epithel der Eierstöcke, Pleura, Peritoneum ), kein CA125 mehr. CA-125 • Eierstockkrebs: niedrige Sensitivität und Spezifizität PPW: 50%! • Erhöhte Serumkonzentration: Endometrium-, Eierleiter-, Brust-, Lungen-, Speiseröhre-, Magen- und Pankreaskarzinom • Gutartige Zustände, die einen erhöhten CA-125 Wert verursachen: Menstruation, Schwangerschaft, Eierstockzyste, PID, Zirrhose, Pleura- und Perikardiat Ergüsse, Endometriose). Eierstockkrebs • Diagnose: meist in Spätstadium • Fünfjahresüberlebensrate: Stadium I: 80-90% Stadium IV: 19-32% www.medscape.com, www. uptodate.com Ein neuer Biomarker HE-4= (humanes epididymis protein 4) • Proteaseinhibitor: produziert von malignen Eierstockepithelzellen (Upregulation des WDFC2 Gen, nur bei malignen Eierstockveränderungen) • FDA Einführung (2008): Monitoring der Patienten mit Ovariumkrebs in der Anamnese • Sensitivität:73% • Specifizität:95% • Frühstadium: niedrige Sensitivität • Erhöhte Serumkonzentration: Im höheren Lebensalter und bei eingeschränkter Nierefunktion Anton et al.: A comparison of CA125, HE4, risk ovarian malignancy algorithm (ROMA), and risk malignancy index (RMI) for the classification of ovarian masses. Clinivs (Sao Paulo) 2012 May ROMA-Index • Risk of Ovarian MAlignancy Index (Risikokalkulator) - CA-125 - HE-4 - Menopausale Status (pre- und postmenopausale Grenzwerten) • Sensitivität: 93% (Frühstadium:85%) • Spezifizität: 75% Anton et al.: A comparison of CA125, HE4, risk ovarian malignancy algorithm (ROMA), and risk malignancy index (RMI) for the classification of ovarian masses. Clinivs (Sao Paulo) 2012 May ROMA-Index • Prämenopausa: PI=-12,0+2,38xLN(HE4)+0,0626xLN(HE4) Grenzwert: 7,4% • Postmenopausa: PI=-8,09+1,04xLN(HE4)+0,732xLN(HE4) Grenzwert: 25,3% Voraussichtliche Wahrsheinlichkeit: Exp(PI)[1+Exp(PI)]x100 A.J. Li et al.: New biomarkers for ovarian cancer: OVA1 and ROMA in diagnosis. Cont Ob Gyn 2012 Apr Prostata Spezifisches Antigen (PSA) • Prostata Spezifisches Antigen ist ein Glykoprotein produziert von den Prostataepithelzellen. • PSA Erhöhung: Prostatakarzinom, Hyperplasie, Trauma PSA: Prostatakrebs Screening • Routine Untersuchung. • Bei Familiären Anhäufungen besteht ein erhöhtes Risiko: über 40J • Ohne Risikofaktoren: über 50J • Jährliche Wiederholungsbestimmung PSA: Diagnose • PPW: 20-30% bei Prostatakrebs ( über 10 ng/ml nur 50%). • In 20-30% der Patienten mit Prostatakrebs kommt es zu keiner Erhöhung der Konzentration • Neuer Parameter: Freie und gebundene Fraktion • Jährliche Konzentrazionserhöhung mehr als 0,75 ng/ml: Vedacht auf Prostatakarzinom PSA. Therapieverlauf, Nachfolge • Nach einer radikalen Prostatektomie erreichen die PSA Werte wieder ihren Normalbereich. • Nach erfolgreichenrBehandlung: in den ersten 5 Jahren halbjährlich, und danach jährliche Bestimmung • Drei in der Folge steigende PSA-Werte: Verdacht auf Karzinom. • Die seltenen Nachfolgeuntersuchungen ergeben sich aus der langsame Progression von der Diagnose bis zur Fermetastase sie beträgt 8 Jahren! • Verlaufskontrolle in Stadium IV: dreimonatliche PSA Bestimmung. Bei steigender Konzentration- Verdacht auf Progression. CA15-3 • CA 15-3 ist ein Glykoprotein, das von Brustkrebszellen produziert wird. Trotz der niedrigen Sensitivität, CA 15-3 ist es ein weit verbreiteter Marker bei Brustkrebspatienten. • Erhöhte Serumkonzentrazion: gutartige Brustkrankheiten, Zirrhose, chronische Hepatitis • Selten finden wir erhöhte CA-15-3 Werte bei Pankreaskarzinom, Eierstockkrebs, Kolorektalkarzinom, Lungen-, Magen- und Endometriumkarzinom. CA 15-3 • Korrelation mit den Stadien: - I: 5% - II:29% - III: 32% - IV: 95% der Patienten hat eine erhöhte CA-15-3 Konzentration • Zusättzliche Bestimmung des CA 15-3 bei Aspirationszytologie der axillären Lymphknoten führt zu einer erhöhten Sensitivität der Brustkrebsdiagnose • Frühdiagnose des Relapsus • Monitoring der Therapieffektivität in Stadium IV Patienten Neuron Spezifische Enolase (NSE) • NSE ist ein glykolytisches Enzym, sein Serumkonzentration ist erhöht beim kleinzelligen Lungenkarzinom, Neuroendokrinen Tumoren, manchmal beim Neuroblastom, Inselzellkarzinom des Pankreas, medullären Schilddrüsekarzinom, und Phäochromozytom. • Seine wichtigste klinische Anwendung ist die Diagnose und Therapieverlaufskontrolle eines Kleinzelliges Lungenkarzinoms oder Neublastoms. Fallbeispiel: N.Á. 65J, Mann • September, 2010: Anämie mit unbekannter Ursache zum Hausarzt, Kolonoskopie durchgeführt- Sigmakarzinom CEA: 342 ng/ml • Staging CT: keine Fernmetastasen. • November, 2010: operative Entfernung des Tumors (Sigmaresektion), Histologie: adenocc. • Stadium: T3N1M0 (Dukes B2) • Dezember, 2010- Mai, 2011: adjuvante Chemotherapie. Dezember, 2010: CEA: 5,3 ng/ml Mai, 2011: CEA unter 2,5 ng/ml Fallbeispiel: N.Á. 65J, Mann • Nachsorge:Ab Mai 2011 3-monatlich Ultraschall, Rö- Thorax, Tumormarker • August, 2011: CEA: 5,8 ng/ml • November, 2011: CEA: 48,0 ng/ml • CT: solitäre Lebermetastase (Grösse: 1 cm) Fallberich: N.Á. 65J, Mann Fallbericht: N.Á. 65J, Mann 400 350 CEA ng/ml 300 250 200 150 100 50 0 2010 szeptember Diagnose 2010 december 2011 május 2011 augusztus 2011 november Fallbericht: N.Á. 65J, Mann • Januar, 2012: Hepatische Metastasektomie • Februar, 2012, CEA: unter 2,5 ng/ml, • vierteljährige Nachsorge. Der Patient war beschwerdefrei. • Dezember, 2012: Verdacht auf neue Lebermetastasen beim Ultraschall, keine Tumormarkererhöhung (CEA: unter 2,5 ng/ml) • PET-CT: ohne Befund • Juni, November 2013: CT: ohne Befund • Februar, 2014: Patient: beschwerdefrei, Ultraschall: o.B. Fallbericht: N.Á. 65J, Mann • Die Rolle des CEA - Nachsorge - Diagnose der Entwicklung einer Fernmetastase in entfernbarem Stadium - Tumorfreie Patient nach Stadium IV: komplette Remission Zusammenfassung: Warum sollten Tumormarker überhaupt bestimmt werden? • vor der ersten Therapiemaβnahmen: Chirurgie, Chemotherapie, Hormontherapie, Radiotherapie • nach der Therapie abhängig von der Höhe des Ausgangwertes und der Halbwertszeit nach etwa 2 bis 14 Tagen • Anfänglich alle 3 Monate, später alle 6 Monate in der Verlaufskontrolle • vor jedem Therapiewechsel • Bei Verdacht auf Metastasierung • Bei neuem Staging • Bei deutlichem Werteanstieg: 2-4 Wochen später wiederholen (signifikanter Werteanstieg: 25-50%) • Jährlich beim PSA Screening: ab dem 50. Lebensjahr