Tumormarker

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Tumormarker
Dr. Czegle Ibolya PhD
Semmelweis Universität
III. Klinik für Inneren Medizin
Epidemiologie der maligner
Erkrankungen
• In den Industrieländern ist die Tumorerkrankung
die zweithäufigste Todesursache nach den
Herzkreislauferkrankungen
• In den USA sterben etwa 530.000 und in
Deutschland etwa 210.000 Menschen jährlich an
Tumorerkrankungen
• Die Anzahl der jährlichen Neuerkrankungen ist
etwa 1,5 x so hoch wie die Anzahl der Todesfälle
Epidemiologie der maligner
Erkrankungen
• Jeder dritten Mensch
in der westlichen Welt
leidet in seinem
Leben an einer
Tumorerkrankung,
jeder 4. Mensch stirbt
daran
• Krebsrisiko steigt
exponentiell mit dem
Lebensalter
Die häufigste
Todesursache in Ungarn:
• Brustkrebs
• Prostatakrebs
•Kolorektales Karzinom
• Lungenkarzinom
Definition
• Tumormarker sind Proteine, Peptide oder
andere biologische Substanzen im Blut, die im
Gewebe oder anderen Körperflüssigkeiten
vorkommen. Deren erhöhte Konzentration kann
auf einen Tumor oder das Rezidiv eines Tumors
hindeuten
• Tumormarker spielen eine wichtige Rolle in der
Diagnose und Nachsorge der bösartigen
Krankheiten.
• Merkmale und klinische Anwendung der
häufigste Tumormarker
Pathobiochemie der Tumorzelle
Klassifikation der Tumormarker
• Bildungsstelle
• Nachweisbarkeit
Serum Tumormarker: in der Kreislauf exkretiert
von der Tumorzellen, ihre Bestimmung aus dem
Blut ist möglich
Gewebe oder Zelluläre Tumormarker:
Rezeptoren und Proteine an der Zelloberfläche
der Tumorzellen
Serum Tumormarker
1. Onkofetale Antigene
carcinoembrionales Antigen (CEA)
Alpha-fetoprotein (AFP)
Pankreas onkofetales Antigen
2. Tumorassozierte Antigene CA-125, CA19-9, CA15-3, CA 72-4, CA50
3. Hormone
beta-HCG, Calcitonin, placentares Laktogen
4. Enzyme und Isoenzyme
Prostata spezifisches Antigen(PSA), Neuron spezofische Enolase
Prostata Azid-Phosphatase(PAP)
Glykozil Transferase, Alkalische Phosphatase der Placenta
terminale deoxy-nukleotid Transferase, Lisosym, alpha-Amylase
5. Serum proteine
Beta-2-Mikroglobulin, monoklonale Immunglobuline/Paraproteine
Gewebe Tumormarker
1. Hormon Rezeptor
Östrogen Rezeptor (ER), Progesteron Receptor (PR)
2. Wachstumsfaktor-Rezeptor epidermale Wachstumsfaktor-Rezeptor (EGFR), HER2 Rezeptor
3. Intracellulare Proteine
K-Ras, BRAF
Der ideale Tumormarker
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Hohe Sensitivität
Hohe Spezifizität
Hilfe bei der Therapientscheidung
Gute Organspezifizität
Korrelation mit Tumormasse und
Tumorstadium
• Prognostische Aussage
Kriterien der idealen Tumormarker
Realität eines Tumormarkers
Ursachen falsch positiver Befunde bei
TM
Laborbestimmungen der
Tumormarker
• Immunoassay Methoden:
Antigen (Ag)+ Antikörper (AK)
Antigene
• Natürliche Antigene: Substanzen über
3000 Da MG, die fähig sind eine
immunologische Reaktion auszulösen
(z.B. Proteine, Glykoproteine, Peptide)
• Haptene: chemische Verbindungen unter
1000 Da MG, die nur an einen
Trägerprotein gerbunden einen
Antigeneffet auslösen (z.B. Antibiotika,
Steroidhormone)
Sensibilität der
Nachweisverfahren
Klinische Anwendung der
Tumormarker
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•
Screening
Diagnose der Krebserkrankung
Prognostischer Wert
Prädiktiver Wert
Vergleichende Marker
„Follow-up” Marker
Diagnose und Behandlung der
Krebskrankheit- Grundbegriffe
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•
Screening
Diagnose- Was ist dazu nötig?
Stadiumbestimmung
Begriff des prognostischen Faktors
Begriff des prädiktiven Faktors
Behandlungsarten
Nachsorge
Vorsorgeuntersuchung
• Primäre Prävention: Untersuchungstätigkeit, die
zu einer Frühdiagnose des Tumors in der
gesunden Population führt
• Kriterien: hohe Sensitivität und Spezifizität, gut
Erreichbarkeit, niedrige Kosten, mögliches
Populationscreening
• Bessere Prognose
• Beispiel: jährliches Lungenscreening,
Mammografie, Blutbestimmung aus Stuhl
Gesetzliches
Krebsfrüherkennungsprogramm
Diagnose der Tumorerkrankung
• Optimal: Die Diagnose ist das Ergebnis einer Vorsorgeuntersuchung
• Wenn nicht: Sog. „alarmierende Symptome”
- Allgemeinsymptome: Schwäche, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust,
Anämie, Schmerz usw.
- Tumorspezifische Symptome:
Brustkrebs: tastbarer Tumor, vergrösserte axilläre Lymphknoten
Kolorektalkarzinom: Blutnachweis im Stuhl, Darmverschluss
Magenkarzinom: Epigastrialschmerz, Ekel vor Fleisch
Prostatakrebs: Beschwerden beim Wasserlassen
Lungenkarzinom: Hämoptoe
Diagnose der Tumorerkrankung
• Radiologische
Methoden: Röntgen,
Ultraschall, MR, CT
• Histologie:
Aspirationszytologie,
Core-Biopsie
• Stadiumbestimmung
• Tumor Board,
Behandlungsplan
Stadiumbestimmung
TNM System:
T=Tumor
N=Lymphknoten
M=Metastase
Prognostische Faktoren
Prognostische Faktoren:
- Jede Faktor, der zum Zeitpunkt der Diagnose
prognostische Information über dem klinischen Verlauf
der Krankheit geben kann.
• Prognosefaktoren sollen helfen, frühzeitig Hinweise auf
den zu erwartenden individuellen Krankheitsverlauf zu
geben, haben aber keine Möglichkeit die Therapie zu
beeinflussen
• Viele prognostische Faktoren haben auch eine prädiktive
Rolle.
Prädiktive Faktoren
• Prädiktive Faktoren verweisen auf die
Beeinflussungsmöglichkeiten des
Krankheitsverlaufes durch therapeutische
Maßnahmen.
Beispiel: Prognostische und
prädiktive Faktoren beim Brustkrebs
Prognostische Faktoren:
voraussichtlicher
Krankheitsverlauf
Prädiktive Faktoren:
voraussichtliche
Therapieantwort
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•
•
•
• ER Status
• PR Status
• HER2 Status
TNM
Histologie
Grade
Ki-67
HER2 Status
Diagnose der Krebskrankheit
• Tumor Board:
multidisclipinäre
Therapiebestimmung,
Fachärzte für:
- Chirurgie
- Onkologie
- Gynäkologie
- Pathologie
- Strahlentherapie:
Stadiumbestimmung,
Therapieplan
Onkologische TherapieModalitäten
• Chirurgie: operative Entfernung des Tumors
• Chemotherapie:Zytostatischen Infusionen nach
einem besimmten Protokoll
- adjuvant: in Frühstadium, nach der Operation,
Prävention der Metastasebildung
- palliativ: Behandlung der metastatischen
Krebserkrankung, Lebenszeitverlängerung,
Lebensqualitätverbesserung
• Strahlentherapie
Nachsorge
• Nach der Behandlung der Tumorerkrankung
• Langzeit „Follow Up” : Frühdiagnose der Metastasebildung
und Lokalrezidiv
• Bestimmte Protokollen in verschiedenen Tumorarten
• TUMORMARKER: WICHTIGE ROLLE!
Fragen
• Welche Tumormarker können wir in der tägliche Routine
benutzen?
• Beim welchen Tumortyp ist es verwendbar?
• Beim welchen anderen Tumoren gibt es ebenfalls einen
erhöhten Serumspiegel des Markers?
• Bei welchen gutartigen Erkrankungen bekommen wir
auch positive Werte (sog. falsch positiven Fälle)?
• Was sind die wichtigste Indikation für die Bestimmung
eines Tumormarkers in der klinischen Routine?
Tumormarker in der klinische
Routine
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•
•
•
•
•
Carcinoembrionales Antigen (CEA)
CA19-9
Alpha-fetoprotein (AFP)
Human Choriogonadotropin beta-Untereinheit
(Beta-hCG)
CA-125
Prostataspezifisches Antigen (PSA)
CA 15-3
Neuronspezifische Enolase (NSE)
Carcinoembrionales Antigen (CEA)
• Onkofetales Protein, produziert von
Darmschleimhautzellen
• Biochemische Charakterisierung:
Glykoprotein, MG 180 kDa, einem
Kohlenhydratanteil von 45-60% und 6
verschiedene Antigendeterminanten.
Halbwertzeit: 2 bis 8 Tage
• Erhöhung der Serumkonzentration:
gastrointestinales (meist kolorektales)
Adenokarzinom
Carcinoembrionales Antigen (CEA)
Vorkommen:
- Brustkrebs,
- Lungenkarzinom,
- Magenkarzinom,
- Pankreaskarzinom,
- Blasenkarzinom,
- Medulläres Schilddrüsekarzinom,
- Kopf-und Halstumoren,
- Zervixkarzinom,
- Hepatocelluläres Karzinom,
- Melanom
Carcinoembrionales Antigen (CEA)
Falsch positive Werte bei:
- Rauchen,
- Peptischen Magengeschwüren,
- IBD,
- Pankreatitis,
- Hypothyreose,
- Gallengangenverschluss,
- Leberzirrhose
Carcinoembrionales Antigen (CEA)
Anwendung:
• Erste Indikation: Kolorektales Karzinom
• Begrenzt anwendbar: Bei der Nachsorge
des Brustkrebs im Frühstadium,
Krankheitsverlauf und Therapiekontrolle
bei Patienten mit metastatischem
Mammakarzinom
CEA: Vorsorge des
Kolorektalkarzinom
• Niedrige Spezifizität und Sensitivität
• 30% der Patienten mit geprüftem
Kolorektalkarzinom sind CEA-negativ!!!!
• Zum Screening nicht verwendbar!!!!!
CEA: Diagnose des
Kolorektalkarzinom
• Erstindikation: beim histologischen geprüften
Kolorektalkarzinom
• Die Sensitivität des Tumormarker zeigt eine lineare
Verbindung mit der TNM Stadium:
- Stadium I-II (lokalisierte Erkrankung): 25%
- Stadium III (Lymphknotenmetastasen): 50%
- Stadium IV (Fernmetastasen): 75%
der Patienten CEA sind positive.
• Serumwert mehr als 100 ng/ml: Typisch für Metastasen
• Low-grade, agressive Tumoren sind häufig CEA negative
CEA: Monitoring der Therapieeffektivität
• Ca. 6 Woche nach der
Entfernung des
Primärtumors erreicht
der CEA-Serumwert den
Normalbereich
• Re-staging: 2-3
monatliche
Bestimmung in
Kombination mit
radiologischen
Untersuchungen.
• CEA-Serumwerterhöhung: Verdacht auf Progression
CEA: Follow-up nach kurative Behandlung
• Wichtigste Rolle in der
klinische Routine:
Nachsorge und
Frühdiagnose der
Metastasierung oder
Entwicklung eines
Lokalrezidivs.
• Nach der ASCO-Leitlinien
beim Stadium I und II:
Bestimmung alle drei
Monate
• Bei Frühdiagnose beträgt
die
Fünfjahreüberlebensrate
9%
Cancer Antigen 19-9 (CA19-9)
• CA19-9 ist eine intrazelluläre
Adhesionsmoleküle, deren Serumwert meist
beim Pankreas- und Gallengang Karzinom
erhöht ist.
• Eine klinische verwendbare Erhöhung findet
man beim Kolorektal-, Speiseröhren und
Hepatozellulärem Karzinom
• In der klinischen Routine wird die Bestimmung
von CA19-9 zur Diagnose von Pankreas-und
Gallengang Karzinom, und auch mit begrenzter
Bedeutung beim Kolorektalkarzinom benutzt.
CA 19-9
Andere Erkrankungen, die zu einer CA 19-9
Erhöhung führen:
- Leberzirrhose
- Cholestase
- Cholangitis
- Akute und chronische Pankreatitis
In dieser Fälle ist der Serumwert unter 1000 U/ml.
CA 19-9: Screening
• Pankreaskarzinom: Spezifizität und Sensitivität: 80-90%
• Gallengang-Karzinom: Sensitivität: 60-70%
• PPV: unter 1%-keine Bedeutung für Screening
• Klinischer Nachweis eines Pankreaskarzinoms: CA 19-9
Werte über 1000 U/l
CA19-9: Chirurgishe Therapie des
Pankreaskarzinoms
• Nach einigen Autoren weisst ein CA-19-9
Wert über einen bestimmten Grenzwert
auf Inoperabilität hin.
• In der klinischen Praxis spielt die
Bestimmung des Markers keine Rolle i.B.
auf die Operabilität des Tumors.
• Postoperativer Tumormarkerwert zeigt
keine Korrelation mit dem Erfolg der
Operation.
CA 19-9: Relapsusvorhersage
• CA 19-9 Erhöhung nach der operativen
Entfernung eines Pankreaskarzinoms deutet auf
die Entwicklung eines Lokalrezidivs hin.
• Nach der Operation oder nach postoperativer
Chemotherapie: 3-monatliche Bestimmung.
• Beim Nachweis eines Rezidivs: zusätzliche CT
(MR) und histologische Untersuchung!
CA 19-9: Therapieverlaufskontrolle
• Vierteljährige Untersuchung: beim lokalen
fortgeschrittenen und metastatischen
Pankreaskarzinom
• Monitoring der Effektivität der Therapie,
möglicherweise frühere Erkennung einer
Progression
• CA 19-9 Wert korreliert mit der Prognose
CA 19-9: Kolorektalkrebs
• Bestimmung von CA 19-9: Keine Evidenz für
Screening, Diagnose, Therapieverlauf,
Nachsorge in Kolorektalkarzinom.
• Vierteljährige Bestimmung in dieser klinischen
Situationen ist überflüssig.
Alpha-foetoprotein (AFP)
• Alpha –foetoprotein ist das wichtigste
Transportprotein im intrauterinen Leben,
es wirdvon der foetalen Leber und dem
Dottersack produziert.
• Es erreicht seine höchste Konzentration
zwischen der 12.-14.
Schwangerschaftswoche (3g/L), danach
sinkt sein Wert bis auf 10-200 mg/L zum
Zeitpunkt der Geburt.
Alfa-fetoprotein (AFP)
• Kurz nach der Geburt
ist AFP kaum
detektierbar
• Während des ersten
8-10 Monaten sinkt
seine Konzentration
bis auf den späteren
Erwachsenenwert.
Alpha-foetoprotein (AFP)
• Die Erhöhung der Serumkonzentrazion
des AFP weist auf keimzelligen
Hodentumor, hepatozelluläres
Karzinom, Hepatoblastom, embrionales
Karzinom und Choriokarzinom hin.
• Selten kann auch bei anderen Krebsarten
(z. B. Magen-, Gallengang-,
Pankreaskarzinom) eine Erhöhung
seiner Konzentration gemessen werden.
Alpha-fetoprotein (AFP)
• Bei einigen,nicht malignen Veränderungen
findet man ebenfalls erhöhte Serumwerte,
aber selten höher als 500 ng/ml:
- Leberzirrhose
- Virale Hepatitis
Alpha-fetoprotein (AFP)
• Erhöhter AFP Wert während der Schwangerschaft kann
auf Neuralrohrdefekte oder andere
Entwicklungsabnormalität hinweisen.
• Bei Serumwerten von mehr als 1000 ng/ml besteht
Verdacht auf hepatozelluläres Karzinom
• „Graue Zone”: 500-1000 ng/ml bei chronischen
Leberkrankheiten, erfordert regelmässige Nachsorge,
Ultraschallkontrolle, ungeklärten Leberveränderungen
sind Indikationen für eine Biopsie.
• Kompensierte alkoholische Leberzirrhose: jährliche
Ultraschall und AFP-Untersuchung
AFP : Hepatozelluläres Karzinom
• Bei 80% der an einem hepatozellulären Karzinom
erkrankten Patienten findet man eine erhöhte
Konzentration, in 40% der Fälle mehr als 1000 ng/ml.
• Der Marker ist für ein Screening des hepatozellulären
Karzinoms nicht geeignet.
• Die Aufstellung der Diagnose geschieht in Kombination
mit verschiedenen radiologischen Untersuchungen.
• Der Marker ist geeignet zur Monitorisierung des
Therapieablaufes und zur Relapsusvorhersage
• Keine Korrelation mit anderen prognostischen Faktoren
wie Tumorgrösse, Stadium usw.
AFP: Keimzellkarzinom des Hoden
• In 75% der Patiente mit Keimzellkarzinom des Hoden findet sich
eine erhöhte AFP Konzentrazion (in Stadium I: 20%)
• Screening: Nicht verwendbar.
• Diagnose: Zusammen mit radiologischen Untersuchungen
• Erniedrigte AFP-Werte weisen in diesem Zusammenhang auf eine
kurative Entfernung des Tumors hin.
• Keine Veränderung des AFP-Wertes bedeuten inkomplette (R1-2)
Resektion bzw. retroperitoneale Lymphknotenmetastasen.
• Plötzliche Erhöhung (meist mehr als 10000 ng/ml) bedeutet eine
schlechte Prognose
• Nachfolgeuntesuchung: im 1.Jahr: Bestimmung von AFP alle 2
Monate, danach 4-6 monatlich
Humane Choriogonadotropin BetaUntereinheit (beta-hCG)
• Beta-hCG wird von der Plazenta produziert, erhöhte
Konzentration findet sich normalerweise in der
Schwangerschaft
• Pathologische Werte findet man bei malignen Tumoren:
Keimzelltumoren, Trophoblasterkrankung.
• Erhöhte Werte: Marihuana Abusus, Hypogonadismus
• Klinische Anwendung der Bestimmung in der ärztlichen
Praxis: Diagnose, Therapiekontrolle und Nachfolge des
Keimzellkarzinoms
• Serumwerte um mehr als 50000 mIU/ml: Schlechte
Prognose
CA-125
• CA-125 wird vom
Coelomepithel produziert
• Nach der Geburt
produzieren die, sich aus
dem Coelomepithel
entwickelnden Gewebe
(oberflächliches Epithel
der Eierstöcke, Pleura,
Peritoneum ), kein CA125 mehr.
CA-125
• Eierstockkrebs: niedrige Sensitivität und Spezifizität
PPW: 50%!
• Erhöhte Serumkonzentration: Endometrium-, Eierleiter-,
Brust-, Lungen-, Speiseröhre-, Magen- und
Pankreaskarzinom
• Gutartige Zustände, die einen erhöhten CA-125 Wert
verursachen: Menstruation, Schwangerschaft,
Eierstockzyste, PID, Zirrhose, Pleura- und Perikardiat
Ergüsse, Endometriose).
Eierstockkrebs
• Diagnose: meist in Spätstadium
• Fünfjahresüberlebensrate:
Stadium I: 80-90%
Stadium IV: 19-32%
www.medscape.com, www. uptodate.com
Ein neuer Biomarker
HE-4= (humanes epididymis protein 4)
• Proteaseinhibitor: produziert von malignen Eierstockepithelzellen
(Upregulation des WDFC2 Gen, nur bei malignen
Eierstockveränderungen)
• FDA Einführung (2008): Monitoring der Patienten mit Ovariumkrebs
in der Anamnese
• Sensitivität:73%
• Specifizität:95%
• Frühstadium: niedrige Sensitivität
• Erhöhte Serumkonzentration: Im höheren Lebensalter und bei
eingeschränkter Nierefunktion
Anton et al.: A comparison of CA125, HE4, risk ovarian malignancy algorithm (ROMA),
and risk malignancy index (RMI) for the classification of ovarian masses. Clinivs (Sao Paulo) 2012 May
ROMA-Index
• Risk of Ovarian MAlignancy Index (Risikokalkulator)
- CA-125
- HE-4
- Menopausale Status (pre- und postmenopausale
Grenzwerten)
• Sensitivität: 93% (Frühstadium:85%)
• Spezifizität: 75%
Anton et al.: A comparison of CA125, HE4, risk ovarian malignancy algorithm (ROMA),
and risk malignancy index (RMI) for the classification of ovarian masses. Clinivs (Sao Paulo) 2012 May
ROMA-Index
• Prämenopausa:
PI=-12,0+2,38xLN(HE4)+0,0626xLN(HE4)
Grenzwert: 7,4%
• Postmenopausa:
PI=-8,09+1,04xLN(HE4)+0,732xLN(HE4)
Grenzwert: 25,3%
Voraussichtliche Wahrsheinlichkeit:
Exp(PI)[1+Exp(PI)]x100
A.J. Li et al.: New biomarkers for ovarian cancer: OVA1 and ROMA in diagnosis. Cont Ob Gyn 2012 Apr
Prostata Spezifisches Antigen (PSA)
• Prostata Spezifisches Antigen ist ein
Glykoprotein produziert von den
Prostataepithelzellen.
• PSA Erhöhung: Prostatakarzinom,
Hyperplasie, Trauma
PSA: Prostatakrebs Screening
• Routine Untersuchung.
• Bei Familiären Anhäufungen besteht ein
erhöhtes Risiko: über 40J
• Ohne Risikofaktoren: über 50J
• Jährliche Wiederholungsbestimmung
PSA: Diagnose
• PPW: 20-30% bei Prostatakrebs ( über 10 ng/ml nur
50%).
• In 20-30% der Patienten mit Prostatakrebs kommt es zu
keiner Erhöhung der Konzentration
• Neuer Parameter: Freie und gebundene Fraktion
• Jährliche Konzentrazionserhöhung mehr als 0,75 ng/ml:
Vedacht auf Prostatakarzinom
PSA. Therapieverlauf, Nachfolge
• Nach einer radikalen Prostatektomie erreichen die PSA
Werte wieder ihren Normalbereich.
• Nach erfolgreichenrBehandlung: in den ersten 5 Jahren
halbjährlich, und danach jährliche Bestimmung
• Drei in der Folge steigende PSA-Werte: Verdacht auf
Karzinom.
• Die seltenen Nachfolgeuntersuchungen ergeben sich
aus der langsame Progression von der Diagnose bis zur
Fermetastase sie beträgt 8 Jahren!
• Verlaufskontrolle in Stadium IV: dreimonatliche PSA
Bestimmung. Bei steigender Konzentration- Verdacht auf
Progression.
CA15-3
• CA 15-3 ist ein Glykoprotein, das von
Brustkrebszellen produziert wird. Trotz der
niedrigen Sensitivität, CA 15-3 ist es ein weit
verbreiteter Marker bei Brustkrebspatienten.
• Erhöhte Serumkonzentrazion: gutartige
Brustkrankheiten, Zirrhose, chronische Hepatitis
• Selten finden wir erhöhte CA-15-3 Werte bei
Pankreaskarzinom, Eierstockkrebs,
Kolorektalkarzinom, Lungen-, Magen- und
Endometriumkarzinom.
CA 15-3
• Korrelation mit den Stadien:
- I: 5%
- II:29%
- III: 32%
- IV: 95% der Patienten hat eine erhöhte CA-15-3
Konzentration
• Zusättzliche Bestimmung des CA 15-3 bei
Aspirationszytologie der axillären Lymphknoten führt zu
einer erhöhten Sensitivität der Brustkrebsdiagnose
• Frühdiagnose des Relapsus
• Monitoring der Therapieffektivität in Stadium IV Patienten
Neuron Spezifische Enolase (NSE)
• NSE ist ein glykolytisches Enzym, sein
Serumkonzentration ist erhöht beim kleinzelligen
Lungenkarzinom, Neuroendokrinen Tumoren,
manchmal beim Neuroblastom,
Inselzellkarzinom des Pankreas, medullären
Schilddrüsekarzinom, und Phäochromozytom.
• Seine wichtigste klinische Anwendung ist die
Diagnose und Therapieverlaufskontrolle eines
Kleinzelliges Lungenkarzinoms oder
Neublastoms.
Fallbeispiel: N.Á. 65J, Mann
• September, 2010: Anämie mit unbekannter Ursache zum
Hausarzt, Kolonoskopie durchgeführt- Sigmakarzinom
CEA: 342 ng/ml
• Staging CT: keine Fernmetastasen.
• November, 2010: operative Entfernung des Tumors
(Sigmaresektion), Histologie: adenocc.
• Stadium: T3N1M0 (Dukes B2)
• Dezember, 2010- Mai, 2011: adjuvante Chemotherapie.
Dezember, 2010: CEA: 5,3 ng/ml
Mai, 2011: CEA unter 2,5 ng/ml
Fallbeispiel: N.Á. 65J, Mann
• Nachsorge:Ab Mai 2011 3-monatlich
Ultraschall, Rö- Thorax, Tumormarker
• August, 2011: CEA: 5,8 ng/ml
• November, 2011: CEA: 48,0 ng/ml
• CT: solitäre Lebermetastase (Grösse: 1
cm)
Fallberich: N.Á. 65J, Mann
Fallbericht: N.Á. 65J, Mann
400
350
CEA ng/ml
300
250
200
150
100
50
0
2010 szeptember
Diagnose
2010 december
2011 május
2011 augusztus
2011 november
Fallbericht: N.Á. 65J, Mann
• Januar, 2012: Hepatische Metastasektomie
• Februar, 2012, CEA: unter 2,5 ng/ml,
• vierteljährige Nachsorge. Der Patient war
beschwerdefrei.
• Dezember, 2012: Verdacht auf neue
Lebermetastasen beim Ultraschall, keine
Tumormarkererhöhung (CEA: unter 2,5 ng/ml)
• PET-CT: ohne Befund
• Juni, November 2013: CT: ohne Befund
• Februar, 2014: Patient: beschwerdefrei,
Ultraschall: o.B.
Fallbericht: N.Á. 65J, Mann
• Die Rolle des CEA
- Nachsorge
- Diagnose der Entwicklung einer
Fernmetastase in entfernbarem Stadium
- Tumorfreie Patient nach Stadium IV:
komplette Remission
Zusammenfassung: Warum sollten
Tumormarker überhaupt bestimmt werden?
• vor der ersten Therapiemaβnahmen: Chirurgie, Chemotherapie,
Hormontherapie, Radiotherapie
• nach der Therapie abhängig von der Höhe des Ausgangwertes und
der Halbwertszeit nach etwa 2 bis 14 Tagen
• Anfänglich alle 3 Monate, später alle 6 Monate in der
Verlaufskontrolle
• vor jedem Therapiewechsel
• Bei Verdacht auf Metastasierung
• Bei neuem Staging
• Bei deutlichem Werteanstieg: 2-4 Wochen später wiederholen
(signifikanter Werteanstieg: 25-50%)
• Jährlich beim PSA Screening: ab dem 50. Lebensjahr
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