Kapitel 11 WELLEN in RESONATOREN Die Reflektion einer ”elektrischen” Welle an einer leitenden Wand wird von einem Phasensprung von 180o begleitet. Das Bild hier ist folgendes: Die Welle ! parallel zur Wand). Die Wand ist trifft senkrecht auf die Wand (damit liegt E ! ! an der Wand nicht ver! ein idealer Leiter (σel = ∞ und j = σel E). Wenn E schwindet, dann fließt ein unendlich großer Strom. 3 , . / / 4 5 # ", )) ! "# $ # % & # '( # ))# # *% +, ))# % & # '( # ))# - # . / % & 0 1 2 # ))# ! verschwindet, braucht man eine reflektierte Welle derart, dass ihr E! Damit E Feld das Feld der einfallenden Welle gerade auf Null kompensiert. Bild: der in der Wand induzierte Wechselstrom entspricht einem Dipol für sekundäre Wellen, die der einlaufenden Welle überlagert werden. Im Metall heben sich die Felder gerade auf, vor der leitenden Wand bildet sich eine stehende Welle aus. 97 11.1 Stehende elektromagnetische Wellen Eine linear polarisierte ebene Welle Ex (z) = E0 cos(ωt − kz) breitet sich in der positiven z-Richtung aus und wird an einer an einer ideal leitenden Ebene bei ! an der Wand verschwinz=0 reflektiert. Da die Tangentialkomponente von E det, gilt Ex (z = 0) = E0ein + E0ref = 0 ⇒ E0ein = −E0ref (11.1) Damit gilt Ex (z, t) = E0ein cos(ωt − kz) + E0ref cos(ωt + kz) = E0ein [cos(ωt − kz) − cos(ωt + kz)] (11.2) = −2E0ein sinωt sinkz Wegen ∂By /∂t = +∂Ex /∂z gilt ∂By /∂t = 2k E0 sinωt coskz (11.3) und nach Integration über die Zeit By (z, t) k E0 cosωt coskz ω = −2 = − +2B0 cosωt coskz (11.4) ! und B ! sind räumlich um λ/4 und zeitlich um T /4 verschoDie Maxima von E ! und B ! in Phase. ben. In einer laufenden Welle hingegen schwingen E ! # " $ % Der Nachweis der Schwingungsbäuche der beiden Feldgrößen gelingt mit Glimmlampen und Leiterschleifen auf einer terminierten Lecherleitung, die mit einer Hochfrequenz von 250 M Hz (Wellenlänge von λ=1.2 m) gespeist wird. Die Reflexion der Welle passiert am Kurzschlussbügel. 11.2 Hohlleiter Im Hohlraumresonator können sich stehende Wellen in 3 Dimensionen ausbilden. Ein Hohlleiter entspricht einem Resonator mit offenen Endflächen. Dabei treten zwei spezielle Typen von Lösungen auf ! = {Ex , Ey , 0}. E ! ⊥ zur Ausbreitungsrichtung (z) • TE -Wellen: E ! = {Bx , By , 0}. B ! ⊥ zur Ausbreitungsrichtung (z) • TM-Wellen: B Diese transversal elektromagnetischen Wellen werden durch T Enm bzw. T Mnm charakterisiert (n, m gibt die Anzahl der Knotenstellen in x, y-Richtung). Beispiel für Hohlleiter mit T E10 Mode ! = {0, Ey , 0} E ! = {Bx , 0, Bz } B # " ! 4 5 ! "# $ % & '( ) * # $% & '( & ) + , - . # % '( ) * # $% & '( & ) *+ $, & - . /& - 0 1 2 3 . ''& */& ) Einkopplung in den Resonator über ein Dipolantenne am Orte maximaler elektrischer Feldstärke, oder über eine kleine Drahtschleife am Ort maximaler magnetischer Feldstärke. Koaxialkabel Ein gerader Draht mit hochfrequentem Wechselstrom stellt einen Hertz’schen Dipol dar. Der Energieverlust durch Abstrahlung ist ∝ ω 4 . Zur verlustarmen Leitung von hochfrequenten Stömen verwendet man entweder eine Lecherleitung (2 Leitungen mit Abstand d & λ, z.B. Antennenkabel), oder ein Koaxialkabel (ein zylindrischer Wellenleiter, wobei die Außenleitung geerdet ist). Das Koaxialkabel hat pro Längeneinheit eine Kapazität C und eine Selbstinduktivität L. Mit den typischen Größen C̃ = 100 pF/m und L̃ = 250 nH/m ist die Ausbreitungsgeschwindigkeit eines elektromagnetischen Pulses im Bereich ! v = 1/ C̃ L̃ = 2 × 108 m/s (11.5) " Der Quotient Z0 = U0 /I0 = L̃/C̃ heisst Wellenwiderstand. Für das obige Kabel beträgt er 50 Ω. Bei geeigneter Dimensionierung und Wahl des Isolationsmaterials ist Z0 über weite Bereiche unabhängig von der Frequenz und eine dispersionsfreie Leitung relativ kurzer elektromagnetischer Pulse ist möglich. Heaviside Schicht gekennzeichnet sind. Dabei steht n für die Dichte der Ladungsträger und m für die Elektronenmasse. Mit Heaviside Schicht bezeichnet man die Grenzfläche der Erdatmosphäre zur Ionosphäre. An ihr werden elektromagnetische Wellen mit Frequenzen unterhalb der Plasmafrequenz reflektiert, höhere Frequenzen durchdringen die Ionosphäre. (typisch erfolgt Reflexion für ν < 100 M Hz) E! F ?C " G / 1% 3 - / 0 0 12 3 - / 0 1% 3 - / 0 10 0 0 ! " # $ % &''( ) * + , - . ( ))( 9 : ; 4 5 &4 5 ' / 0 0 0 # " 4 5 '6 3 D 5 ( 1&# 12 @ In der Ionosphäre führen lokale Abweichungen von der Quasineutralität zu Plasmaschwingungen, die durch eine charakteristische Frequenz, die Plasmafrequenz # n νplasma ∝ m '" $ 6 7 8 ( , / 0 0 < : ; 4 5 &4 5 ' = : ; 4 5 &4 5 ' < )( 2 ', > # ( # 1?1@ A / 0 / 0 B / 0 / 0 / 0 / C ! " #$ % : " : ; . <=% ! /, ( , 0 1 2 3 *' #45 6& 7 2 87 2 +9 + , #- . / #0 1 2#3 . / / 1 * " " $ % & ' ( ) ' * ! " " #$ % . *) ' & " & " ' ()% * +, +' #- , ( ' Lichtwellenleiter In optischen Fasern verwendet man einen Kern mit höherem Brechungsindex als im Mantelbereich. Nach Einkopplung einer elektromagnetischen Welle in den Kern kommt es zur Totalreflexion, solange der Winkel zwischen dem Ausbreitungsvektor und der Grenzschicht Kern - Mantel klein genug ist. Siehe Seite ??.