6. Die kurzfristige Marktangebotskurve

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Institut für Wirtschaftsmathematik
Ökonomie
VO 105.620 Grundlagen der Mikroökonomie
Gewinnmaximierung und Wettbewerbsangebot
(Kapitel 8)
ZIEL:
 Vollkommene Wettbewerbsmärkte
 Die Gewinnmaximierung
 Grenzerlös, Grenzkosten und die Gewinnmaximierung
 Die kurzfristige Outputentscheidung
 Die kurzfristige Angebotskurve eines Wettbewerbsunternehmens
 Die kurzfristige Marktangebotskurve
 Die langfristige Outputentscheidung
 Die langfristige Marktangebotskurve
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1. Vollkommene Wettbewerbsmärkte
Eigenschaften vollkommener Wettbewerbsmärkte:
viele, kleine Firmen; viele Käufer (- quantitative Besetzung)
1. Preisnehmerverhalten
weder Produzent noch Konsument können den Marktpreis beeinflussen
2. Produkthomogenität (- qualitative Eigenschaften)
Produkte aller Unternehmen sind vollkommene Substitutionsgüter
Beispiele: landwirtschaftliche Erzeugnisse, Öl, Kupfer, Eisen, Holz
3. Freier Markteintritt und –austritt (- qualitative Eigenschaften)
Die Käufer können leicht von einem Anbieter zu einem anderen wechseln.
Die Anbieter können leicht in einen Markt eintreten bzw. diesen verlassen.
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2. Die Gewinnmaximierung
Maximieren Unternehmen ihr Gewinne?
Andere Ziele als die Gewinnmaximierung:
Maximierung des Erlös
Maximierung der Dividenden
Kurzfristige Gewinnmaximierung
Alternative Formen der Organisation: z.B. Kooperative
:= Zusammenschluss von Unternehmen oder Menschen, der sich im
gemeinschaftlichen Besitz der Mitglieder befinden und von diesem
zum gegenseitigen Nutzen betrieben wird.
oft in landwirtschaftlichen Märkten anzutreffen
das Ziel ist nicht die Gewinnmaximierung!
Ziel z.B. Genossenschaft versucht Wohnungen zu geringen Kosten
anzubieten.
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2. Die Gewinnmaximierung
Das Entscheidungsproblem der Firma
Es werden 4 Entscheidungen getroffen:
Kurzfristige Entscheidungen:
Kurzfristig sind die Betriebsgröße und die Anzahl der Firmen konstant.
1. Soll produziert werden?
2. Wenn produziert wird, wie viel soll produziert werden?
Langfristige Entscheidungen:
Langfristig sind sowohl die Betriebsgröße, als auch die Anzahl der Firmen
in einer Industrie variabel.
1. Soll die Betriebsgröße vergrößert oder verkleinert werden?
2. Soll die Firma in den Markt eintreten oder austreten?
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3. Grenzerlös, Grenzkosten und die Gewinnmaximierung
Bestimmung des gewinnmaximierenden Produktionsniveau
Gewinn = Erlös – Kosten
P(q) = E(q) – C(q)
Erlös = P q = Preis * Menge
E(q)
E(q)
Gewinnmaximierung:
 E C


0
q q q
Grenzerlös (GE) = Grenzkosten(GK)
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3. Grenzerlös, Grenzkosten und die Gewinnmaximierung
Das Wettbewerbsunternehmen
•
•
•
•
Preisnehmer
Marktoutput (Q), Output des Unternehmen (q)
Marktnachfrage (D), Nachfrage des Unternehmens (d)
E(q) bildet eine Gerade
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3. Grenzerlös, Grenzkosten und die Gewinnmaximierung
Der einzelne Produzent verkauft, unabhängig von seinem Produktionsniveau, alle Einheiten zu einem Preis von € 4.
Die Nachfrage d, der sich ein einzelnes Unternehmen in einem Wettbewerbsmarkt gegenüber sieht, ist sowohl dessen Durchschnittserlöskurve als auch
dessen Grenzerlöskurve!
Aus der Gewinnmaximierung folgt:
GK(q) = GE = P
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4. Die kurzfristige Outputentscheidung
Der Gewinn wird maximiert wenn gilt: GK=GE=P
Anmerkung:
Ein inneres Profitmaximum
liegt niemals auf dem fallenden
Ast der Grenzkostenkurve.
Hinreichende Bedingung:
P‘‘(q) = -C‘‘(q) < 0,
d.h. C‘‘(q) > 0 !
Rechteck ABCD – Gewinn des Unternehmens
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4. Die kurzfristige Outputentscheidung
Wenn der P > TDK
– Unternehmen erzielt Gewinne
Wenn der VDK < P < TDK – Unternehmen sollte weiterproduzieren
Wenn P < VDK < TDK
– Unternehmen sollte schließen
Unternehmen
mit Verlusten!
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5. Die kurzfristige Angebotskurve eines Wettbewerbsunternehmens
Kurzfristige Angebotsfunktion:
Zeigt wie der profitmaximierende Output – ceteris paribus - bei Preisänderungen variiert.
Profitmaximum: p = GK, d.h. die Angebotsfunktion wird durch die
Grenzkosten bestimmt.
p < min VDK  Firma produziert nicht, temporäre Kosten = Fixkosten
p = min VDK  Firma ist indifferent gegenüber keiner Produktion und
Produktion wo p = min VDK
Die kurzfristige Angebotskurve eines Unternehmens entspricht dem Teil
der Grenzkostenkurve, der oberhalb der Kurve der variablen
Durchschnittskosten liegt.
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5. Die kurzfristige Angebotskurve eines Wettbewerbsunternehmens
P=VDK
Angebotskurve – welche Gütermenge wird zu jedem Preis produziert
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5. Die kurzfristige Angebotskurve eines Wettbewerbsunternehmens
Änderung eines Inputpreises  Verschiebung der Grenzkosten !
Einsparungen durch
die geringere Produktion
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6. Die kurzfristige Marktangebotskurve
Die kurzfristige Marktangebotskurve gibt die Gütermenge an, die
die Branche kurzfristig zu jedem möglichen Preis produziert.
z.B. 3 Unternehmen
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6. Die kurzfristige Marktangebotskurve
Elastizität des Marktangebots
Ein höherer Preis führt zu einer Outputsteigerung aller Unternehmen,
dies kann zu höheren Faktorpreisen führen !
ES = ∆Q/Q / (∆P/P)
Ein vollkommen unelastisches kurzfristiges Angebot entsteht, wenn
die Produktionsstätten und Ausrüstungen einer Branche so vollständig
ausgelastet werden, dass zur Erzielung einer höheren Gütermenge
neue Betriebsstätten errichtet werden müssen.
Ein vollkommen elastisches kurzfristiges Angebot entsteht, wenn
die Grenzkosten konstant sind.
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6. Die kurzfristige Marktangebotskurve
Bsp.8.5: Das kurzfristige Weltangebot an Kupfer
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6. Die kurzfristige Marktangebotskurve
unelastisch
elastisch
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6. Die kurzfristige Marktangebotskurve
Die Unternehmen erzielen auf allen Einheiten der Gütermenge, außer auf
die letzte einen Überschuss.
Die kurzfristige Produzentenrente (PR) ist gleich der Summe der Differenz
zwischen dem Marktpreis eines Gutes und den Grenzkosten der Produktion
über alle produzierten Einheiten.
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6. Die kurzfristige Marktangebotskurve
Alternativ kann daher die Produzentenrente auch als Differenz von Erlös und
Variablen Kosten angegeben werden:
PR = Erlös – VK = Rechteck ABCD
Wir wissen bereits, dass
Gewinn = Erlös – VK – FK
Da FK >0 in der kurzen Frist, folgt:
in der kurzen Frist ist die Produzentenrente größer als der Gewinn.
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6. Die kurzfristige Marktangebotskurve
Produzentenrente eines Marktes:
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7. Die langfristige Outputentscheidung
Langfristig kann ein Unternehmen alle seine Inputs, ebenso die
Betriebsgröße, ändern.
Annahme des freien Markteintritt und –austritt.
Die langfristige Gewinnmaximierung: LGK = Preis
CDAB – kurzfristiger Gewinn
GDEF – langfristiger Gewinn
fällt Preis auf € 30  kein Gewinn
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7. Die langfristige Outputentscheidung
Das langfristige Wettbewerbsgleichgewicht
Markteintritt und Marktaustritt:
 Kurzfristige Gewinne führen zu Erhöhung der Gütermenge und der
Gewinne
 Gewinne bilden Anreiz für andere Produzenten
 Mehr Produzenten führen zu Anstieg des Branchenangebot,
Marktpreis sinkt.
Ein Unternehmen betritt einen
Markt mit freiem Markteintritt und
-austritt, wenn es einen positiven
langfristigen Gewinn erzielen
kann, und es verlässt diesen
Markt, wenn es einen langfristigen
Verlust erwartet.
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7. Die langfristige Outputentscheidung
Ein langfristige Wettbewerbsgleichgewicht tritt ein, wenn 3 Bedingungen
zutreffen:
1. Alle Unternehmen in der Branche maximieren ihren Gewinn GK=GE.
2. Es besteht kein Anreiz, in den Markt einzutreten oder diesen zu
verlassen, d.h. P = min LDC, Gewinn = 0.
3. Der Preis gestaltet sich so, dass die von der Branche angebotene
Menge gleich der von den Konsumenten nachgefragten Menge ist,
d.h. es existiert ein Marktgleichgewichtspreis.
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8. Die langfristige Marktangebotskurve
Der Verlauf der langfristigen Angebotskurve hängt davon ab, zu
welchem Ausmaß Änderungen des Branchenoutputs die von den
Unternehmen zu zahlenden Preise für Produktionsfaktoren
beeinflussen.
Annahmen:
1. Alle Unternehmen haben Zugang zu den verfügbaren
Produktionstechnologien.
2. Die Gütermenge steigt durch die Verwendung einer größeren Menge
von Inputs und nicht durch Erfindungen.
3. Der Markt der Produktionsfaktoren ändert sich nicht, wenn die
Branche expandiert oder schrumpft.
Betrachten im folgenden 3 Arten von Branchen:
Branchen mit konstanten, mit zunehmenden und mit abnehmenden
Kosten.
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8. Die langfristige Marktangebotskurve
Branche mit konstanten Kosten
Eine permanente Erhöhung der NF von D1 auf D2 hat keinen
Effekt auf den Preis. Perfekt elastische langfristige Angebotskurve.
Kurzfristig: Erhöhung von D1 auf D2 führt zu Preisanstieg auf P2
Langfristig: Markteintritt, Angebot steigt, Preis fällt auf P 1 und Menge
steigt weiter auf Q2
Bsp.: Branche, wo ungelernte Arbeit ein Hauptfaktor der Produktion ist und dessen Lohn mit
Outputsteigerung nicht variiert, d.h. Inputpreise der Produktion ändern sich nicht.
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8. Die langfristige Marktangebotskurve
Branche mit zunehmenden Kosten
Eine permanente Erhöhung der NF von D1 auf D2 führt zu einem
Preisanstieg. Langfristige Angebotskurve ist positiv geneigt.
Kurzfristig: Preisanstieg auf P2
Langfristig: Markteintritt, Angebot steigt, Preis fällt auf P3 und Menge
steigt weiter auf Q3. Faktorpreise steigen und die Unternehmung ist mit
neuen Kostenkurven konfrontiert!
Bsp.: Branche, wo knappe Arbeit oder. Bodenschätze ein Hauptfaktor der Produktion sind und
deren Preis mit Outputsteigerung steigt, d.h. Inputpreise der Produktion steigen.
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8. Die langfristige Marktangebotskurve
Branche mit abnehmenden Kosten
Eine permanente Erhöhung der NF führt zu einer Preisreduktion.
Langfristige Angebotskurve ist negativ geneigt.
Bsp.: Branche, welche durch Steigerung des Outputs Größenvorteil ausnutzen kann, z.B.
günstigeres Transportsystem, d.h. Inputpreise der Produktion sinken.
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