VL Proteine Duschl 2

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Chemokine
Prof. Dr. Albert Duschl
Was ist ein Chemokin?
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„Chemokine … sind eine Superfamilie von
mindestens 50 untereinander verwandten
proinflammatorischen Cytokinen (20 bis 50%
Sequenzhomologie) mit rel. Molekülmassen
zwischen 8 und 10 kDa ...“
Drössler/Gemsa: Wörterbuch der
Immunologie
Chemokine werden nicht immer zu den
Cytokinen gerechnet, sie haben aber als
immunregulierende Hormone jedenfalls einen
engen Zusammenhang.
Die Strukturen der Chemokine sind
untereinander homolog, und die Rezeptoren
sind alles G-Protein gekoppelte 7-HelixRezeptoren.
Allerdings ... die Chemokine verwenden ihre
Rezeptoren redundant und promiskuitiv.
© Paul: Fundamental Immunology
Chemokine: CC und CXC
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Chemokine sind Chemo-Attraktoren für
Immunzellen. Ausserdem sind Chemokine u.a. an
der Aktivierung von Leukozyten und Endothelzellen
beteiligt.
Es gibt zwei grosse Familien, die CC und die CXC
Chemokine. Die Bezeichnung richtet sich nach zwei
konservierten N-terminalen Cysteinen die bei CC
Chemokinen in der Sequenz direkt benachbart
liegen, während bei CXC Chemokinen noch eine
Aminosäure dazwischen liegt.
Chemokine sind in ihrer aktiven Form Homodimere.
Die Strukturen der Monomere für CC und CXC
Chemokine sind sehr ähnlich, aber die
Dimerstrukturen unterscheiden sich. Rechts ist ein
Monomer dargestellt.
reference.findtarget.com
Chemokinfamilien
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CCL: MCP1-5, MIP-1, RANTES, Eotaxin 1-3
etc. Moderne Namen: CCL1, CCL2 etc.
CXCL: IL-8, GRO, NAP-2, SDF-1, IP-10 etc.
Moderne Namen: CXCL1, CXCL2 etc.
CXC Chemokine binden an Rezeptoren mit der
Bezeichnung CXCR, CC binden an eine Reihe
von CCR. Man kennt 28 Vertreter.
CXC Chemokine wirken hauptsächlich auf
Neutrophile, CC Chemokine eher auf
Makrophagen und T-Zellen. Diese Regel hat
aber viele Ausnahmen. Von den CXC
Chemokinen sind 17 Vertreter bekannt.
Es existieren neben CC und CXC auch noch
zwei Mini-Familien: Es gibt zwei CL Chemokine
(Lymphotactin a und b) und ein C(X)3CL
Chemokin (Fractalkin).
© Ferencik et al.: Wörterbuch Allergologie und Immunologe
Funktionen
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Die Migration von Leukozyten ins
Gewebe erfolgt in vier Phasen:
Rollen, Aktivierung, feste Adhäsion,
Diapedese. Chemokine sind in der
zweiten Phase entscheidend.
Nach dem Eindringen in das
Gewebe wanderen die Zellen
Chemokingradienten nach, die für
eine Zelltyp-spezifische
Lokalisierung sorgen. Es sind in
der Regel mehrere Chemokine
beteiligt.
© Schütt/Bröker: Grundwissen Immunologie
Chemokinrezeptoren und AIDS
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Trotz der Redundanz von Liganden und
Rezeptoren gibt es auch spezifische
Wirkungen. Mit der Mutation CCR5Δ
bekommen Sie z.B. bei HIV-Exposition mit
geringerer Wahrscheinlichkeit AIDS.
HIV muß sehr schnell in Zellen gelangen, da
das Virus an sich sehr unstabil ist. Primärer
Rezeptor ist das CD4 Antigen auf T-HelferZellen und Makrophagen.
Als Co-Rezeptor dienen dabei verschiedene
Chemokinrezeptoren.
Man kennt mehrere Mutationen in Chemokinen
oder ihren Rezeptoren die HIV-Infektion von
Zellen blockieren. Evolution? Pest? Oder eher
Pocken?
Inzidenz von CCR5Δ in Österreich: Knapp 10%
Heterozygote, <1% Homozygote.
© Paul: Fundamental Immunology
© DK World History Atlas, Dorling Kindersley, London
Keine Therapie, aber immerhin…
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Die normale HAART (highly active
anti-retrovital therapy) bei AIDS beruht
typischerweise auf zwei NukleosidAnaloga als RT-Hemmern, und einem
nicht-Nukleosid als RT-Hemmer oder
einem Hemmstoff der HIV-Protease.
Gentherapie mit CXC5Δ Stammzellen
hat in einem Testpatienten immerhin
längere Zeit das Vitus kontrolliert.
Klinische Versuche laufen, aber
bisherige Ergebnisse mit Gentherapie
bei anderen Erkrankungen waren nicht
immer ermutingend.
© Hütter et al. N Engl J Med 2009; 360:692-698
The immunologists dilemma
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Es gibt so viele unterschiedliche Agenzien
die das Immunsystem aktivieren, hemmen
oder modulieren können: Viren, pathogene
und nicht pathogene Bakterien, Pilze,
Parasiten, bakterielle Fragmente und
Komponenten, andere Biologika,
anorganische Chemikalien und Partikel,
organische Chemikalien und Partikel,
künstlich hergestellte – etc. etc.
Nur in Eppendorf-Caps oder in Mäusen hat
man jeweils einen dieser Stimuli vorliegen.
Welche Parameter (Endpoints) soll man
testen? Wann? Wo?
© A. Duschl/S. Grunewald
Informationsträger
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Chemokine eignen sich als gut
messbare Signale die den Status des
Immunsystems repräsentieren.
Sie werden sezeniert (in
Zellkulturüberstand, Blut, Lymphe…).
Sie sind gut meßbar (ELISA, RT-PCR,
Flow cytometrie…).
Es gibt eine begrenzte Anzahl davon
(Folie 2: Mindestens 50, Folie 4: 48).
Einige sind sehr spezialisiert, andere
haben eher allgemeine Aufgaben. Man
weiß vorher oft bereits was man
erwarten kann.
Das Chemokin- (und Cytokin-) Muster
enthält Informationen über Art, Verlauf
und Intensität einer Immunantwort.
© The New Yorker
Effect of NPs on NHBE cells
IL-6 secretion of NHBE cells
175
10x dil
150
2x dil
Stock
125
Relative cytokine secretion
100x dil
150
100
75
75
50
50
25
25
Au 13nm
CoO
IL-6 secretion of NHBE cells + TNFa
175
150
Fe3O4
100x dil
10x dil
2x dil
Stock
Au 3.4nm
100
100
75
75
50
50
25
25
CoO
CoO
150
125
Au 13nm
Au 13nm
IL-8 secretion of NHBE cells + TNFa
175
125
Au 3.4nm
100x dil
10x dil
2x dil
Stock
125
100
Au 3.4nm
IL-8 secretion of NHBE cells
175
Fe3O4
Ein Beispiel aus unserem Laboralltag. IL-8 a.k.a. CXCL8.
Au 3.4nm
Au 13nm
CoO
Fe3O4
100x dil
10x dil
2x dil
Stock
Fe3O4
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