Versuch 19: Coulometrische Titration

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Stefanie Mugrauer
Christian Schmolke
23.3.00
Versuch 19: Coulometrische Titration
Aufgabe
Die Aufgabe des Versuchs besteht darin, die Molarität der HCl- und der KI-Lösung zu
bestimmen, mit Hilfe der coulometrischen Titration. Dazu wendet man jeweils eine
bromometrische-, eine acidimetrische- und eine argentometrische Titration an.
Theorie:
Da die bei einer Elektrolyse geflossene Ladungsmenge proportional der umgesetzten
Stoffmengen ist gilt Q=Fzm/M. Weiterhin gilt für die Ladungsmenge Q=Idt, woraus man
dann die Stoffmenge errechnen kann, vorausgesetzt man weiß nach welcher Zeit der zu
bestimmende Stoff völlig umgesetzt wurde.
Bei unserem Versuch geht es darum, die Stoffmenge mit Hilfe der coulometrischen Titration,
die auch galvanostatische Coulometrie genannt wird, zu berechnen. Bei der coulometrischen
Titration wird die Stromstärke über die ganze Zeit konstant gehalten, wodurch sich Q sehr
leicht berechen lässt. Im Gegensatz dazu steht sie sogenannte potentiostatische Coulometrie,
bei der die Spannung konstant gehalten wird.
Bei der bromometrischen Titration verwendet man zur Bestimmung des Äquivalenzpunktes
eine Indikatorelektrode aus Platin, die I2 zu I- umsetzt. Je nach der vorliegenden Menge an I2
steigt oder sinkt der Stromverbrauch (die Stromstärke) dieser Elektrode. Zu Beginn liegen nur
I-- und Br--Ionen vor wodurch kein Iod zu Iodid reduziert werden kann. Mit fort lauf der
Reaktion reagiert immer mehr Br- zu Br2 was sofort mit I- zu Br- und I2 reagiert. I2 reagiert
wiederum mit Br2 und Br- zu IBr2-. Man erkennt, dass immer mehr Br2 bzw. I2 vorliegt. Erst
wenn die Reaktion vollständig abgelaufen ist, wenn alles I- zu IBr2- weiter reagiert ist, liegt
wieder ein Minimum an Br2 in der Lösung vor. Das heißt die gemessene Stromstärke besitzt
an dieser Stelle ein Minimum.
Bei der acidimetrischen Titration wird der Äquivalenzpunkt mit Hilfe einer Glaselektrode
durchgeführt. Da sich man nun statt der Anode die Kathode in die Lösung befindet, bildet sich
aus H+ H2. Da man eine HCl Lösung vorgibt, wird solange H+ aus der Lösung umgesetzt, bis
man den pH Wert des Wassers erreicht hat. Dann ab pH 7 werden die H+ Ionen des Wassers
reduziert. Man kann also davon ausgehen, dass der Äquivalenzpunkt bei einem pH von 7
liegt, oder mathematisch berechnet stimmt er mit dem Wendepunkt der erhaltenen Kurve ein.
Bei der argentometrischen Titration verwendet man eine Ag-Anode, bei der Ag- zu Ag+-Ionen
oxidiert werden, die in Lösung gehen. Diese Ag+ Ionen bilden zuerst mit den Iodid Ionen
schwerlösliches AgI, das kolloidal in Lösung geht, wobei es von anderen I- Ionen stabilisiert
wird. Wenn die I- Ionen verbraucht sind, ist ein Überschuss von Ag+ Ionen vorhanden, die
nun das AgI stabilisieren würden. Um diese Stabilisierung durch Ag+ zu verhindern setzt man
der Lösung Ba(NO3)2 zu, da, aufgrund der Größe und der Ladung, das Ba2+ besser an das AgI
angelagert wird als das Ag+. Nachdem die I--Ionen verbraucht sind, steigt die Konzentration
von Ag+ stark an, was man im Graphen erkennen kann (anhand der 2.Ableitung), da sich das
Potential der Ag+-Ionen gegenüber einer Ag-Indikatorelektrode, proportional zum Anstieg der
Ag+ Konzentration, verändert. Danach reagiert das Ag+ mit den Cl- Ionen, auf gleiche Weise.
das Löslichkeitsprodukt von AgI geringer als das von AgCl ist, fällt zuerst AgI kolloidal aus.
RT
KL
E = E °( Ag | Ag + ) +
ln a ( Ag + )
a ( Ag + ) ≈ c( Ag + ) =
zF
c( Hal − )
1
Versuchsdurchführung
Die zu bestimmende Probelösung wird in einem Messkolben auf 100ml verdünnt. Für die
Messungen verwendet man immer 20ml Proben, die mit anderen Lösungen auf 50ml weiter
verdünnt, und mit bestimmten Stoffen versetzt werden (siehe Tabelle).
Nach dem man alle Geräte angeschlossen und eingeschaltet hat, bereitet man die Lösungen
vor, gibt die Elektroden in die Lösung und fügt die Salzbrücke ein, nachdem die beiden
Flüssigkeiten auf die gleiche Höhe gebracht wurden. Wenn alles richtig verkabelt wurde, gibt
man im Computer die gewünschte Messung ein, und beginnt. Der Computer zeichnet den
Reaktionsverlauf auf, und fügt die nötigen Ableitungen automatisch ein.
Folgende Messungen werden durchgeführt:
Ion
I-
Messlösung Arbeitselektrode Indikatorelektrode Gegenelektrode Gegenelektrolyt
verd HNO3
Pt (Anode)
Pt/Pt
Pt
verd HNO3
+
+ 2g KBr
Br →Br2
I2→I
H →H2
H+
H2O
Pt (Kathode)
Glaselektrode
Pt
1n KOH
+
2+ 2g KCl
(misst pH)
H →H2
O →O2
Pt
I-,Cl- verd HNO3
Ag-Draht
Ag
verd HNO3
+
+
+
+ 2g Ba(NO3)2
(misst c(Ag ))
H →H2
Ag→Ag
Auswertung
Da die Stromstärke I konstant ist, lässt sich die Ladungsmenge Q durch Q = It berechnen. Da
zFm
zFm
auch Q =
gilt, kann man Q substituieren. Daraus folgt It =
.
M
M
m
5n
Mit n =
und V =
, da man nur ein Fünftel der Lösung verwendet ergibt sich dann:
M
c
5 It
C
Mol
V=
; F = 96485
; z = 1 ; c = 0,01
zFc
Mol
l
Bromometrisch:
I=10,58mA
t=480s
V(I−) =
5 It
5 ⋅ 10,58mA ⋅ 480 s
=
= 13,16ml ( I − )
zFc 96485 C ⋅ 0,01 Mol
Mol
l
Acidimetrisch:
I=10,58mA
t=284s
V (I − ) =
5It
=
zFc
5 ⋅ 10,58mA ⋅ 284 s
= 15,57 ml ( H + )
C
Mol
96485
⋅ 0,01
Mol
l
Argentometrisch:
I=10,57mA
t(I-)=242s
t(Cl-)=526s-242s=284s
V(I−) =
5 It
5 ⋅ 10,57mA ⋅ 242 s
=
= 13,25ml ( I − )
C
Mol
zFc 96485
⋅ 0,01
Mol
l
V ( Cl − ) =
5 It
5 ⋅ 10,57 mA ⋅ 284 s
=
= 15,57 ml ( Cl − )
zFc 96485 C ⋅ 0,01 Mol
Mol
l
2
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