Himmelsmechanik Teil 3 – Sterne und Sternbilder Die Sternbilder der 4 Jahreszeiten 08.07.2009 Folie 1 Ablauf Mond ¾ 1. Abend Thema „Bewegungen“ ¾ 2. Abend Thema „Finsternisse“ ¾ 3. Abend Thema „Sterne und Sternbilder“ ¾ 4. Abend Gemeinsame Beobachtung Achtung! ¾ Treffpunkt an einem gemeinsam abgesprochenen Platz. Absprache am 3. Abend! ¾ Dauer solange Lust und Interesse vorhanden! ¾ Unterstützung mit leistungsfähigen Teleskopen und Kollegen aus Laupheim! ¾ Warme Winterbekleidung ist dringen empfohlen! ¾ Termin findet nur bei klarem Wetter und gute Sicht statt. Ansonsten Ausweichtermin! ¾ Private Ferngläser, Fernrohre, Teleskope und optische Instrumente können mitgebracht werden. 08.07.2009 Folie 2 Kleiner Wagen Eine Einführung! Großer Wagen 08.07.2009 Folie 3 Was kann man mit bloßem Auge am Nachthimmel sehen? ¾ Alles was wir mit bloßem Auge an unserem Sternhimmel sehen können gehört zu unserer Milchstraße. ¾ Es gibt nur wenige Ausnehmen. Am Nordsternhimmel ist dies die Andromeda-Galaxie und im Süden sind es die beiden magellanschen Wolken. ¾ Theoretisch sind 5.800 bis 8.000 Sterne der Milchstraße mit bloßem Auge zu sehen. Praktisch sind es aber nur maximal 2.500 für einen bestimmten Ort. ¾ Sterne die unserer Sonne ähneln sind zu schwach. ¾ In einer dunklen sternklaren Nacht kann man Planeten , Doppelsterne, die Milchstraße, Sternschnuppen, Satelliten und den Mond sehen. ¾ Bei guten Lichtverhältnissen kann man auch Sternhaufen, Kugelsternhaufen und die oben genannten Galaxien beobachten. ¾ In seiner ganzen Pracht ist der Sternhimmel nur zu beobachten wenn es richtig dunkel geworden ist. Orion und Sirius 08.07.2009 Folie 4 Warum ändert sich der Anblick des Sternhimmels im Verlauf eines Jahres? ¾ Ursache dafür ist die jährliche Bewegung der Erde um die Sonne. ¾ Während dieses Jahreslaufs der Erde um die Sonne bewegt sich die Sonne für den Beobachter auf der Erde durch die Sternbilder des Tierkreises. ¾ Betrachtet man den nächtlichen Himmel immer zur gleichen Zeit, z.B. um Mitternacht so blicken wir exakt auf gerader Linie von der Sonne weg in die Weiten des Weltraums. ¾ Auch hier bemerkt man eine scheinbare Wanderung der Sternbilder von Ost nach West. ¾ Sternbilder gehen im Osten auf und ein halbes Jahr später im Westen wieder unter. Blickrichtungen 08.07.2009 Warum ist die Sichtbarkeit der Sterne abhängig von der geographischen Breite? Folie 5 - 1/4 - ¾ Beobachtungsorte die auf dem gleichen Breitenkreis liegen bieten den gleichen Anblick. Die Lage des Horizonts ist an Beobachtungsorten verschiedener geographischer Breite unterschiedlich. ¾ Ursache dafür ist die Kugelgestalt der Erde. Die beiden Himmelpole liegen immer 180° gegenüber. Die Nord-Südrichtung entspricht der Richtung des Längenkreises. ¾ Im Osten gehen die Sterne auf und im Westen unter. ¾ Die Höhe des an einem Beobachtungsorts sichtbaren Himmelspols (Polhöhe) ist stets gleich der geographischen Breite (in Lonsee steht der Himmelsnordpol 48,533° hoch über dem Nordhorizont). ¾ Am Nord- bzw. Südpol ist der Himmelspol 90° hoch und der Himmelsäquator liegt auf dem Horizont. Am Erdäquator liegen beide Himmelspole auf dem Horizont und der Himmelsäquator ist 90° hoch. ¾ Der Punkt senkrecht über dem Beobachter ist der Scheitelpunkt (oder Zenit). ¾ Außer am Nord- und Südpol befindet sich der Himmelsäquator zur Hälfte unter dem Horizont. Äquatorsterne bleiben deshalb nur eine halbe Erdumdrehung über dem Horizont. ¾ Alle Stern zwischen dem sichtbaren Himmelspol und dem Himmelsäquator sind länger als eine halbe Erdumdrehung über dem Horizont sichtbar. ¾ Jeder auf- und untergehende Stern erreicht einmal den höchsten Punkt auf seiner Bahn. Hier spricht man vom Kulminationspunkt. 08.07.2009 Folie 6 Ein Beobachter in Lonsee 08.07.2009 Ein Beobachter am Äquator, z.B. auf den Seychellen. 08.07.2009 - 2/4 - Folie 7 - 3/4 - Folie 8 Strichspuraufnahme im Norden - 4/4 - Strichspuraufnahme in Richtung Himmelsäquator. Deutlich zu erkennen die Neigung der Erdachse. 08.07.2009 Folie 9 Die Zeit und die Beobachtung der Sterne ¾ Die Mitteleuropäische Zeit (MEZ, engl. Central European Time, CET) ist die für Mitteleuropa und damit unter anderem für Deutschland, Österreich und die Schweiz gültige Zeitzone. Sie entspricht der mittleren Sonnenzeit des 15. Längengrads östlich von Greenwich. ¾ Ihre Differenz zur Weltzeit UTC beträgt +1 Stunde. ¾ Die Sommerzeit MESZ ist die im Sommerhalbjahr meist um eine Stunde vorgestellte Uhrzeit einer Zeitzone, bei uns MEZ +1. ¾ Jeder Beobachtungsort hat seine Ortszeit (MOZ ). Beobachtungsorte gleicher geographischer Länge haben immer die gleiche Zeit. ¾ Nullpunkt der geo. Länge ist der Längenkreis von Greenwich (England). Die Ortszeiten weichen gegenüber Greenwich alle 15° um eine Stunde ab. ¾ Östliche von Greenwich ist es später, westlich früher. Wer von Ost nach West wandert verliert je 15° eine Stunde und von West nach Ost umgekehrt. Die Zeitzonen unterscheiden sich von der mittleren Greenwich Zeit um volle Stunden. ¾ Bei 180° Unterschied weicht das Datum um einen Tag ab. Dies ist die Datumsgrenze. Von Ost nach West muss ein Tag ausgelassen werden, von West nach Ost ist ein Tag doppelt zu zählen. ¾ Die Korrektur der MOZ (=Sonnenzeit ) für Lonsee zur MEZ beträgt -20,32 Minuten da wir weiter im Osten liegen. Für uns tritt ein Ereignis zeitiger ein! 08.07.2009 Folie 10 Die Sternzeit ¾ Die Sternzeit ist ein in der Astronomie verwendetes Zeitmaß, das direkt mit der Erdrotation zusammenhängt. Ihre Basis ist der Sterntag, der wegen des Erdumlaufs um die Sonne um etwa 1/365 (etwa vier Minuten) rascher abläuft als der Sonnentag bzw. der darauf beruhende bürgerliche Tag (86400 Sonnenzeit-Sekunden entsprechen ungefähr 86636,6 Sternzeit-Sekunden). ¾ Die Sternzeit ist definiert als der Stundenwinkel des Frühlingspunkts, das ist der entlang dem Himmelsäquator in Richtung der täglichen Bewegung der Sterne gemessene Winkel zwischen der Meridianebene des Beobachtungsorts und dem Punkt auf dem Himmelsäquator mit Rektaszension 0. Die Sternzeit ist daher vom Beobachtungsort auf der Erde abhängig. ¾ Aus der Differenz der lokalen Sternzeit eines Orts zur Sternzeit in Greenwich folgt unmittelbar die geographische Länge dieses Orts ¾ Anschaulich kann man sich den Sternhimmel als große Uhrscheibe vorstellen, die sich an einem Sterntag entgegen dem Uhrzeigersinn einmal um sich selbst dreht. Markant ist die Orientierung des Großen Bären. Ein Stern-Stundenzeiger ist z.B. die Verbindungslinie vom Polarstern bis zum Großen Wagen. Aus seiner Position lässt sich die Uhrzeit abschätzen. In einer Stunde dreht sich die Erde um ca. 360°/24h = 15°/h. Pro Tag geht die Sternuhr um 4 Minuten vor, in einem Monat ca. 2 Stunden, entsprechend 30°/Monat. Die Aufnahme oben wurde Anfang Juli (07) gegen 2:00 Uhr aufgenommen. Zwei Stunden später ist der Große Wagen zur Ziffer 4 weitergewandert. Die gleiche Position nimmt er einen Monat später in August (08) um 2:00 Uhr ein. 08.07.2009 Folie 11 Woher bekommen die Sterne Ihre Namen? Albireo Mond und Merkur ¾ Die Internationale Astronomische Union (IAU) ist die in der Astronomie anerkannte Autorität für die Zuweisung von Bezeichnungen. Viele der heute bekannten Sternnamen stammen noch aus der Zeit vor der Gründung der IAU. Die meisten der unzähligen Sterne haben jedoch keinen Namen und werden – falls überhaupt – mit Hilfe von Katalognummern gekennzeichnet. ¾ Viele der helleren oder sonstwie interessanten Sterne besitzen Eigennamen. Die meisten stammen aus dem Arabischen, wie z. B. Algol oder Ras Algethi, es gibt aber auch einige mit lateinischen Namen, wie Polaris oder Regulus, und einige tragen neben den arabischen bzw. lateinischen auch einen deutschen Namen, wie der Hundsstern oder das Reiterlein . Sterne sind zum Teil auch nach ihren Entdeckern benannt, wie etwa Barnards Pfeilstern oder Kapteyns Stern. ¾ Johann Bayer führte ein heute noch weit verbreitetes System der Benennung der helleren Sterne eines jeden Sternbilds mittels griechischer und vereinzelt auch lateinischer Buchstaben ein (Bayer-Bezeichnung). ¾ Bei Fehlen einer besseren Methode zur Benennung eines Sterns werden im Allgemeinen Katalognummern eingesetzt. Bei der Unzahl von Sternen ist dies auch das einzige praktisch durchführbare Verfahren, das zudem die eindeutige Identifikation und Wiederauffindbarkeit auf einheitliche Art und Weise gewährleistet. 08.07.2009 Folie 12 Helligkeit von Sternen ¾ Die scheinbare Helligkeit gibt an, wie hell ein Himmelskörper für einen Beobachter auf der Erde erscheint. ¾ In der Astronomie wird für die scheinbare Helligkeit die Schreibweise z. B. 3,m0 oder 3,0 mag oder m = 3,0 mag benutzt, wobei das kleine hochgestellte 'm' für magnitudo (Größe) steht. ¾ Die scheinbare Helligkeit ist stark abhängig von der Entfernung Beobachter–Himmelskörper bzw. Erde–Himmelskörper. Eine entfernungsunabhängige Größe ist die absolute Helligkeit. ¾ Die Magnituden- bzw. Helligkeits-Skala ist logarithmisch. Ein Helligkeitsunterschied von 1 : 100 entspricht hierbei einem Unterschied von fünf Magnituden. ¾ Helle Sterne haben in der Helligkeitsskala negative Werte, dunkle Stern positive. Je heller oder dunkler ein Stern ist desto größer wird die Zahl. 08.07.2009 Folie 13 Das Hertzsprung-Russell-Diagramm ¾ Das Hertzsprung-Russell-Diagramm (kurz HRD) wurde 1913 von Henry Norris Russell entwickelt und baut auf Arbeiten von Ejnar Hertzsprung auf. ¾ Es zeigt grob die Entwicklungsverteilung der Sterne. Mit Hilfe dieses Diagramm bekommt man schnell einen Überblick über Größenklassen (Helligkeit), Spektralklassen und Temperatur. ¾ Mit Hilfe dieses Diagramms können Sterne in Familien und Reihen eingeteilt werden. 08.07.2009 Folie 14 Die Entstehung der Sternbilder 08.07.2009 Folie 15 Die Entstehung der Sternbilder ¾ Ein Sternbild ist eine Gruppe von Sternen, die ein auffälliges Muster bilden. ¾ Sternbilder lassen sich in fast allen Kulturen bis zurück in die frühen Hochkulturen mit Sicherheit feststellen. ¾ Die heutigen Sternbilder gehen von den zwölf babylonischen Tierkreiszeichen aus und wurden im antiken Griechenland auf 48 erweitert. ¾ Zwischen 1600 und 1800 wurden weitere eingeführt und 1922 die Anzahl der heutigen 88 Sternbilder endgültig festgelegt. Sternbilder des Südhimmels, Darstellung von 1661 ¾ Die ersten gesicherten der heutigen Sternbilder, besonders die auch in der Astrologie benutzten Tierkreiszeichen, gehen bis auf die Babylonier zurück. Die ersten dieser Sternbilder des Tierkreises tauchen etwa 1500 v. Chr. auf, der vollständige Tierkreis wird um 410 v. Chr. erstmals erwähnt. ¾ Die Nordsternbilder bilden den Ursprung der Sternbilder. Hier findet man auch die klassische Mythologie der Sternbilder. Südsternbilder kamen erst im Zeitalter der Seefahrt hinzu und sind eher technischer Natur. 08.07.2009 Folie 16 Der Anblick von Sternbilder und die Verteilung der Sterne im Raum ¾ Sternbilder haben nur subjektiv für den Beobachter Bedeutung. Die Sterne eines Sternbildes haben keinerlei physikalischen Zusammenhang und sind oft weit voneinander entfernt, da sie ganz unterschiedliche Entfernungen zur Erde haben. Video 08.07.2009 Folie 17 Die 48 Sternbilder der Antike ¾ Die griechische Astronomie erreichte Ihren Höhepunkt mit Ptolemäus (100-178 v. Chr.), der im ägyptischen Alexandria wirkte. Etwa 150 v. Chr. schrieb Ptolemäus eine Zusammenfassung des griechischen astronomischen Wissens, die hauptsächlich unter ihrem arabischen Titel als Almagest bekannt ist. Kern des Wissens ist ein Katalog von 1022 Sternen die zu 48 Sternbildern geordnet sind. Die 48 Sternbilder nach dem Verzeichnis des griechischen Astronomen Ptolemäus im 2. Jahrhundert v. Chr. Andromeda Cancer Corona Australis Eridanus Lyra Sagittarius Aquarius Canis Major Corona Borealis Gemini Ophiucus Scorpius Aquila Canis Minor Corvus Hercules Orion Serpens Ara Capricornus Crater Hydra Pegasus Taurus Argo Navis Cassiopeia Cygnus Leo Perseus Triangulum Aries Centaurus Delphinus Lepus Pisces Ursa Major Auriga Cepheus Draco Libra Piscis Austrinus Ursa Minor Bootes Cetus Equuleus Lupus Sagitta Virgo 08.07.2009 Folie 18 Die 88 Sternbilder der heutigen Astronomie ¾ - 1/3 - Auf der ersten Generalversammlung der IAU 1922 wurde die Anzahl der Sternbilder auf 88 festgelegt. Nordsternhimmel Name Südsternhimmel Die Liste der 88 Sternbilder deutscher Name Abkürzung And Ant Aps Aqr Aql Ara Ari Aur Boo Lat. Genitiv Andromeda Antlia (Pneumatica)* Apus Aquarius Aquila Ara Aries Auriga Bootes Andromeda Luftpumpe Paradiesvogel Wassermann Adler Altar Widder Fuhrmann Bärenhüter Andromedae Antliae Apodis Aquarii Aquilae Arae Arietis Aurigae Bootis Caelum [Caela Sculptori]** Grabstichel (Werkzeug Cae des Bildhauers)** Caeli Camelopardalis Cancer Canes Venatici Canis Major Canis Minor Capricornus Carina Cassiopeia Centaurus Cepheus Cetus Chamaeleon Circinus Columba Coma Berenices Giraffe Krebs Jagdhunde Großer Hund Kleiner Hund Steinbock Kiel des Schiffs Cassiopeia Zentaur Kepheus Walfisch Chamäleon Zirkel Taube Haar der Berenike Camelopardalis Cancri Canum Venaticorum Canis Majoris Canis Minoris Capricorni Carinae Cassiopeiae Centauri Cephei Ceti Chamaeleontis Circini Columbae Comae Berenices Cam Cnc CVn CMa CMi Cap Car Cas Cen Cep Cet Cha Cir Col Com Hauptstern Alpheratz (Sirrah) Sadalmelik Atair Hamal Capella Arcturus Festgelegt durch Ptolemäus Lacaille Plancius Ptolemäus Ptolemäus Ptolemäus Ptolemäus Ptolemäus Ptolemäus Lacaille Acubens Cor Caroli Sirius Prokyon Deneb Algedi Canopus Schedir Rigil Kentaurus Alderamin Deneb Kaitos Phakt Diadem Plancius Ptolemäus Hevelius Ptolemäus Ptolemäus Ptolemäus Lacaille Ptolemäus Ptolemäus Ptolemäus Ptolemäus Plancius Lacaille Plancius Ptolemäus 08.07.2009 Folie 19 - 2/3 Name deutscher Name Abkürzung Alfecca Meridiana Alphekka (Gemma) Alchiba Alkes Acrux Deneb Sualocin Festgelegt durch Hydrus Kleine Wasserschlange Hyi Hydri Plancius Indus Lacerta Leo Leo Minor Lepus Libra Lupus Lynx Lyra Mensa Microscopium Monocerus Musca Inder Eidechse Löwe Kleiner Löwe Hase Waage Wolf Luchs Leier Tafelberg Mikroskop Einhorn Fliege Indi Lacertae Leonis Leonis Minoris Leporis Librae Lupi Lyncis Lyrae Mensae Microscopii Monocerotis Muscae Plancius Hevelius Ptolemäus Hevelius Ptolemäus Ptolemäus Ptolemäus Hevelius Ptolemäus Lacaille Lacaille Plancius Plancius Ind Lac Leo LMi Lep Lib Lup Lyn Lyr Men Mic Mon Mus Coronae Australis Coronae Borealis Corvi Crateris Crucis Australis Cygni Delphini Doradus Draconis Equulei Eridani Fornacis Geminorum Gruis Herculis Horologii Hydrae Hauptstern Südliche Krone Nördliche Krone Rabe Becher Kreuz des Südens Schwan Delphin Schwertfisch Drache Füllen Fluss Eridanus Chemischer Ofen* Zwillinge Kranich Herkules Pendeluhr Wasserschlange 08.07.2009 CrA CrB Crv Crt Cru Cyg Del Dor Dra Equ Eri For Gem Gru Her Hor Hya Lat. Genitiv Corona Australis Corona Borealis Corvus Crater Crux (Australis)* Cygnus Delphinus Dorado Draco Equuleus Eridanus Fornax (Chemica)* Gemini Grus Hercules Horologium Hydra Thuban Kitalpha Achernar Fornacis Castor Al Nair Ras Algethi Alphard Regulus Praecipua Arneb Zuben Elgenubi Wega Ptolemäus Ptolemäus Ptolemäus Ptolemäus Plancius Ptolemäus Ptolemäus Plancius Ptolemäus Ptolemäus Ptolemäus Lacaille Ptolemäus Plancius Ptolemäus Lacaille Ptolemäus Folie 20 - 3/3 Name deutscher Name Abkürzung Norma Octans Ophiuchus Orion Pavo Pegasus Perseus Phoenix Pictor [Equuleus Pictoris]** Piscis Austrinus Pisces Winkelmaß Oktant Schlangenträger Orion Pfau Pegasus Perseus Phoenix Maler(staffelei)* Südlicher Fisch Fische Puppis Achterdeck des Schiffs Pup Pyxis (Nautica)* Reticulum Sagitta Sagittarius Scorpius Sculptor [Apparatus sculpturis]** Scutum Serpens Sextans Taurus Telescopium Triangulum Australe Triangulum Tucana Ursa Major Nor Oct Oph Ori Pav Peg Per Phe Pic PsA Psc Lat. Genitiv Normae Octantis Ophiuchi Orionis Pavonis Pegasi Persei Phoenicis Pictoris Piscis Austrini Piscium Hauptstern Fomalhaut Alrischa Naos Lacaille Ras Alhague Beteigeuze Joo Tseo (Peacock) Markab Mirphak (Algenib) Ankaa Puppis Schiffskompass (Kompass des Seefahrers)** Netz Pfeil Schütze Skorpion Pyx Pyxidis Ret Sge Sgr Sco Reticuli Sagittae Sagittarii Scorpii Bildhauer(werkstatt)* Scl Sculptoris Schild Schlange Sextant Stier Teleskop Südliches Dreieck Dreieck Tukan Großer Bär (Großer Wagen) Sct Ser Sex Tau Tel TrA Tri Tuc Scuti Serpentis Sextantis Tauri Telescopii Trianguli Australis Trianguli Tucanae UMa Ursae Maioris Festgelegt durch Lacaille Lacaille Ptolemäus Ptolemäus Plancius Ptolemäus Ptolemäus Plancius Lacaille Ptolemäus Ptolemäus Lacaille Sham Rukbat Antares Lacaille Ptolemäus Ptolemäus Ptolemäus Lacaille Unukalhai Aldebaran Atria Metallah Alioth Hevelius Ptolemäus Hevelius Ptolemäus Lacaille Plancius Ptolemäus Plancius Ptolemäus 08.07.2009 Folie 21 - 3/3 Name deutscher Name Abkürzung Lat. Genitiv Hauptstern Festgelegt durch UMi Ursae Minoris Polaris Ptolemäus Vela Virgo (Piscis) Volans* Kleiner Bär (Kleiner Wagen) Segel des Schiffs Jungfrau Fliegender Fisch Vel Vir Vol Velorum Virginis Volantis Suhail al Muhlif Spica Lacaille Ptolemäus Plancius Vulpecula Fuchs Vul Vulpeculae Lukida Anseris (Anser) Hevelius Ursa Minor Schematische Darstellung des Tempelreliefs in Dendera, 1. Jhdt. v. Chr. 08.07.2009 Altchinesische Sternkarte Folie 22 Himmlisches 08.07.2009 Venus, Jupiter und Mond über dem großen Salz-See in Utah, USA Himmelsobjekte ¾ Folie 23 - 1/7 - In der Astronomie unterscheidet man eine Vielzahl unterschiedlicher Himmelsobjekt: - Sonne/Sterne - Mond - Planeten - Asteroiden - Milchstraße - offene Sternhaufen - Kugelsternhaufen - Galaktische Gas- und Staubnebel - Planetarische Nebel - Extragalaktische Nebel = Galaxien - Kometen Shuttle Start 08.07.2009 Folie 24 Sonne Stern ¾ ¾ Die Sonne (lat. Sol) ist der Stern im Zentrum unseres Planetensystems, das nach ihr als Sonnensystem bezeichnet wird. Umgangssprachlich wird der Individualname unseres Zentralgestirns auch synonym zu Stern verwendet. Die Sonne - 2/7 - Unter einem Stern versteht die Astronomie eine massereiche, selbstleuchtende Gaskugel, die Alltagssprache hingegen jeden Himmelskörper, der dem bloßen Auge punktförmig erscheint. Dass fast alle dieser Lichtpunkte am Nachthimmel weit entfernte Sonnen sind, ist eine der wichtigsten Erkenntnisse der modernen Astronomie. Unser solarer Nachbar – Alpha Centauri 08.07.2009 Folie 25 Mond Planeten ¾ ¾ Ein natürlicher Satellit, auch als Trabant (oder ugs. „Mond“) bezeichnet, ist ein natürlich entstandener Himmelskörper, der einen Planeten, Zwergplaneten oder auch einen Kleinkörper wie einen Planetoiden (Kleinplaneten) umkreist. Der Mond 08.07.2009 - 3/7- Ein Planet im engeren Sinn ist ein Himmelskörper, der sich auf einer keplerschen Umlaufbahn um die Sonne bewegt, dessen Masse groß genug ist, dass sich das Objekt im hydrostatischen Gleichgewicht befindet – und somit eine näherungsweise kugelähnliche Gestalt besitzt – und der das dominierende Objekt seiner Umlaufbahn ist, das heißt, der diese von weiteren Objekten „geräumt“ hat. Planeten Folie 26 Asteroiden Milchstraße ¾ ¾ Als Asteroiden bezeichnet man kleine planetenähnliche Objekte, die sich auf keplerschen Umlaufbahnen um die Sonne bewegen. - 4/7 - Die Milchstraße ist die bandförmige Aufhellung am Nachthimmel, die als hervortretende Symmetrieebene des Milchstraßensystems nahezu längs eines Großkreises die Himmelskugel umspannt. Der Begriff steht gelegentlich auch als abkürzende Bezeichnung für das Milchstraßensystem selbst, auch Galaxis genannt. Das Sternensystem vom Typ einer Balkenspiralgalaxie ist die Heimat unseres Sonnensystems. Andere extragalaktische Sterneninseln werden Galaxie genannt. Asteroid (243) Ida mit Mond Dactyl Milchstraße 08.07.2009 Offener Sternhaufen Kugelsternhaufen ¾ ¾ Als offene Sternenhaufen (oder galaktische Haufen) werden Ansammlungen von zwanzig bis einigen tausend Sternen bezeichnet, die sich aus der gleichen Riesenmolekülwolke gebildet haben. Ihre Konzentration im Haufenzentrum ist relativ gering. Dennoch heben sie sich Folie 27 - 5/7 - Ein Kugelsternhaufen ist eine kugelförmige Ansammlung von Sternen der das galaktische Zentrum als Satellit umkreist. Die Sterne in ihm sind gravitativ stark gebunden, woraus seine Kugelgestalt und relativ hohe Sternendichte in seinem Zentrum resultiert. deutlich vom Sternhintergrund ab. h und chi Persei (Sternbild Perseus) 08.07.2009 Kugelsternhaufen M80 (Sternbild Skorpion) Folie 28 Galaktische Gas- und Staubnebel Planetarische Nebel ¾ ¾ Eine Ansammlung von interstellarem Gas und Staub in unserer Galaxie wird Interstellare Wolke genannt. Der Begriff Wolke resultiert aus der geringen Dichte einer solchen Ansammlung. - 6/7 - Ein Planetarischer Nebel ist ein astronomisches Objekt und besteht aus einer Hülle aus Gas und Plasma, das von einem alten Stern am Ende seiner Entwicklung abgestoßen wird. IC 5070 – Pelikannebel (Sternbild Schwan) M57 – Ringnebel (Sternbild Leier) 08.07.2009 Folie 29 Extragalaktische Nebel = Galaxien Kometen ¾ ¾ Ein Komet (von griechisch kométes Haarstern, abgeleitet von kómē Haupthaar) oder Schweifstern ist ein kleiner Himmelskörper, der zumindest in den sonnennahen Teilen seiner Bahn eine durch Ausgasen erzeugte Koma aufweist. ¾ Ein Komet besteht im Wesentlichen aus gefrorenem Wasser, Trockeneis, CO-Eis, Methan und Ammoniak mit kleinen Staub- und Mineralienteilchen den Meteoriten ähnlich. Als eine Galaxie (griechisch γαλαξίας, galaxías [männlich] - der milchige Sternennebel, die Milchstraße) wird in der Astronomie allgemein eine gravitativ gebundene große Ansammlung von Materie wie Sternen und Planetensystemen, Gasnebeln, Staubwolken und sonstigen Objekten bezeichnet. Synonym kann auch der Begriff Sternsystem verwendet werden. M51 – Whirlpool-Galaxie (Sternbild Jagdhunde) 08.07.2009 - 7/7 - Komet Hale Bopp (1997) Folie 30 Der Nordsternhimmel ¾ Wir beschränken unsere Entdeckungen und Erklärungen im folgenden auf den Nordsternhimmel wie er über Lonsee zu sehen ist. ¾ Die hier abgebildete drehbare Sternkarte zeigt den gesamten Nordsternhimmel. ¾ Sicherlich ist abhängig von der Beobachtungszeit und der Jahreszeit immer nur ein bestimmter Teil sichtbar. 08.07.2009 Folie 31 Zirkumpolare Nordsternbilder 08.07.2009 Grüne Polarlichter über Lake Superior Michigan, USA Folie 32 Der großer Wagen – Großer Bär (Ursa Major) ¾ - 1/5 - Der Große Bär (lateinisch Ursa Maior, eigentlich „große Bärin“) ist ein Sternbild des Nordhimmels. Die hellsten Sterne werden auch als Großer Wagen bezeichnet. ¾ Der Große Bär ist das bekannteste Sternbild am Nachthimmel. Sein größter Teil ist von Deutschland aus ganzjährig sichtbar (zirkumpolar). ¾ Die sieben hellsten Sterne bilden den als Großen Wagen bekannten Teil des Sternbildes. Dabei symbolisieren die Sterne Alioth, Mizar und Benetnasch die Deichsel, die Sterne Megrez, Phekda, Merak und Dubhe den Kasten des Wagens. ¾ Der Große Wagen ist eigentlich nur der hintere Teil des Großen Bären, wobei die drei „Deichselsterne“ den Schwanz darstellen. Der Große Bär (Ursa Major) 08.07.2009 Mythologie des großen Wagen ¾ Zeus hatte die Nymphe Kallisto vergewaltigt. Kallisto wurde schwanger und brachte einen Sohn zur Welt, den sie Arkas nannte. Zeus' eifersüchtige Gattin Hera verwandelte daraufhin Kallisto in einen Bären, der durch die Wälder ziehen musste. Jahre später traf Arkas bei der Jagd auf seine Mutter, ohne sie zu erkennen. Um den Mord an seiner Mutter zu verhindern, versetzte Zeus die beiden an den Himmel – Kallisto als Große Bärin und Arkas als Kleiner Bär (Sternbild). ¾ Einer anderen Quelle nach verwandelte Zeus nach der Begegnung Arkas ebenfalls in einen Bären, packte die Tiere an den Schwänzen schleuderte sie in den Himmel – dadurch erhielten die Sternbilder die unnatürlich langen Schwänze. Hera war jedoch wenig erfreut, Kallisto und deren Sohn als Großen und Kleinen Bären am Himmel zu entdecken. Sie rief die Meeresgötter Tethys und Okeanos um Hilfe und bat sie, den Bären ein Bad in ihren Gewässern zu verweigern. So kam es, dass die beiden Bären, von Griechenland aus gesehen, für immer um den Himmelspol kreisen und nie tief genug sinken, um ein Bad zu nehmen. 08.07.2009 Folie 33 - 2/5 - Folie 34 Stars am Himmel – Ursa Major (Großer Wagen) – Sternnamen „Ursa Majoris“ - 3/5 - M81 M81 und M82 M82 α Dubhe ε ζ Mizar / Alcor Mizar / Alcor η δ Megrez λ β Merak Alioth Benetnasch Phekda M51 M51 Sternfeldaufnahme Ursa Major 08.07.2009 Folie 35 Spiralgalaxien M81 und M82 Spiralgalaxie M81 - 4/5 - Spiralgalaxie M82 M81 und M82 08.07.2009 Folie 36 Die Whirlpool-Galaxie M51 - 4/5 - 08.07.2009 Folie 37 Der kleiner Wagen – Kleiner Bär (Ursa Minor) ¾ Der Kleine Bär (eigentlich Kleine Bärin - lateinisch Ursa Minor) ist ein Sternbild des Nordhimmels. Er wird auch Kleiner Wagen genannt. ¾ Der Kleine Bär ähnelt dem als Großen Wagen bezeichneten Teil des Großen Bären und wird daher auch als Kleiner Wagen bezeichnet. Im Unterschied zum Großen Wagen ist die Deichsel nach oben gebogen. ¾ Der Kleine Bär ist von Nordeuropa aus das ganze Jahr über zu sehen und somit zirkumpolar. ¾ Sein Hauptstern Polaris, auch Nordpolarstern genannt, steht derzeit ziemlich genau in der Nähe des Himmelsnordpols, der nördlichen Verlängerung der Erdachse. Das gesamte Firmament scheint sich um diesen Stern zu drehen. 08.07.2009 - 1/3 - Kleiner Bär (Ursa Minor) Folie 38 Mythologie des kleinen Wagen - 2/3 - ¾ In der klassischen griechischen Mythologie wird zum Ursprung des Kleinen Bären folgendes berichtet: ¾ Die Nymphe Kallisto wurde von Zeus vergewaltigt. Sie wurde schwanger und brachte einen Sohn zur Welt, den sie Arkas nannte. Hera die eifersüchtige Gattin des Zeus verwandelte Kallisto in einen Bären, der durch die Wälder ziehen musste. Jahre später traf Arkas bei der Jagd auf seine Mutter, ohne sie zu erkennen. Um den Mord an seiner Mutter zu verhindern, verwandelte Zeus Arkas ebenfalls in einen Bären. Er packte beide Bären an den Schwänzen und schleuderte sie in den Himmel – dadurch werden die übernatürlich langen Schwänze der Bären erklärt. Kallisto sehen wir als Großen Bären, Arkas als Kleinen Bären. 08.07.2009 Folie 39 Stars am Himmel – Ursa Minor (Kleiner Wagen) – Sternnamen „Ursa Minoris“ α δ ε - 3/3 - Polaris Yildun η ζ Pherkadλ βKochab Sternfeldaufnahme Ursa Minor 08.07.2009 Folie 40 Die Kassiopeia – Die Königin (Cassiopeia) ¾ Die Kassiopeia (Cassiopeia) ist ein auffälliges Sternbild des Nordhimmels. ¾ Die fünf Hauptsterne der Kassiopeia bilden ein markantes W am Himmel, daher wird sie auch als Himmels-W bezeichnet. Die Spitze in der Mitte des W zeigt ungefähr auf den Nordpolarstern, den man so mit Hilfe der Kassiopeia auffinden kann. ¾ Die Kassiopeia gehört zu den nördlichen zirkumpolaren Sternbildern, die in unseren Breiten das ganze Jahr über zu sehen sind. ¾ Die Region der Kassiopeia ist sehr sternreich, da sich die Milchstraße durch das Sternbild zieht. Mehrere offene Sternhaufen können hier beobachtet werden. - 1/3 - Kassiopeia (Cassiopeia) 08.07.2009 Mythologie der Kassiopeia ¾ Der griechischen Mythologie nach war Kassiopeia die Gemahlin des äthiopischen Königs Kepheus und Mutter der Andromeda. Die eitle Kassiopeia zog den Zorn der Götter auf sich, da sie behauptete, noch schöner als die Nereiden, die Töchter des Meeresgottes Nereus, zu sein. Die Nereiden wandten sich ob dieser Beleidigung an Poseidon, der daraufhin ein schreckliches Meeresungeheuer aussandte, das die Gestaden des Landes verwüstete. Das Land konnte einem Orakelspruch nach nur von dem Fluch befreit werden, wenn Andromeda, das einzige Kind des Königspaares, dem Ungeheuer geopfert würde. Andromeda wurde schließlich an einen Felsen gekettet, und erwartete ihr grausames Schicksal. Im letzten Augenblick eilte der Held Perseus auf seinem geflügelten Ross Pegasus herbei und tötete das Untier. Zum Lohn erhielt er Andromeda zur Frau. ¾ Alle Gestalten der Erzählung wurden am Himmel verewigt, das Meeresungeheuer in Form des Sternbildes Walfisch. 08.07.2009 Folie 41 - 2/3 - Folie 42 Stars am Himmel – Cassiopeia (Cassiopeia) - Sternnamen „Cassiopeiae“ ε β γ Segin Chi Ruchbah - 3/3 - δ Caph Schedar α Sternfeldaufnahme Cassiopeia 08.07.2009 Folie 43 Der Perseus – Der Held (Perseus) ¾ Das Sternbild soll die Gestalt des griechischen Helden Perseus darstellen, der die tödliche Medusa besiegte. Die Sterne Mirfak, δ, ε und ζ bilden den Körper und ein Bein des Perseus. Die Sterne Algol und ρ repräsentieren das abgeschlagene Medusenhaupt, das er in der Hand hält. ¾ Perseus ist in unseren Breiten teilweise zirkumpolar, d.h., das ganze Jahr über sichtbar. Besonders gut kann er im Herbst beobachtet werden, da er dann hoch über dem Horizont steht. ¾ - 1/4 - Durch das Sternbild zieht sich die Milchstraße, die hier allerdings nicht sehr auffällig ist, da zahlreiche Dunkelwolken das Licht der Sterne abschwächen. ¾ Im Perseus befinden sich interessante Beobachtungsobjekte, wie der offene Sternhaufen M 34 und der Doppelsternhaufen h und Chi Persei. 08.07.2009 Perseus (Perseus) Folie 44 Mythologie des Perseus - 2/4 - ¾ In der griechischen Mythologie war Perseus der Sohn des Zeus und der Danaë. Er besiegte die todbringende Gorgone Medusa, deren Blick jedes Lebewesen in Stein verwandeln konnte und schlug ihr das Haupt ab. Mit Flügelschuhen angetan rettete er die schöne Andromeda, die an einen Fels gekettet dem Meeresungeheuer Ketos geopfert werden sollte, und bekam sie als Lohn zur Frau. ¾ Andromeda, samt ihren Eltern Kepheus und Cassiopeia sowie das Meeresuntier sind ebenfalls als Sternbilder in der Nähe des Perseus am Himmel verewigt worden, letzteres als Sternbild Walfisch (Cetus). 08.07.2009 Folie 45 Stars am Himmel – Perseus (Perseus) – Sternnamen „Persei“ - 3/4 - h und χ Persei γ h h und χ Persei κ β ξ χ α δ ε η Algol ρ ζ Sternfeldaufnahme Perseus 08.07.2009 Folie 46 Doppelter offener Sternen-Haufen h+ χ Persei (offener Sternhaufen) 08.07.2009 - 4/4 - Folie 47 Sternbilder im Frühling 08.07.2009 Wolken und Sterne über Arizona Folie 48 Die Jungfrau – (Virgo) ¾ Die Jungfrau (lateinisch Virgo) ist ein Sternbild auf der Ekliptik. ¾ Die Jungfrau ist (nach der Wasserschlange ) das zweitgrößte Sternbild am Himmel. Sie liegt zwischen dem Löwen (Leo) und der Waage (Libra). Die hellsten Sterne sollen eine liegende Person darstellen. ¾ Der hellste Stern ist Spica mit einer scheinbaren Helligkeit von 0,98m. Spica ist in der Verlängerung der Deichsel des Großen Wagen über den hellen Arcturus im Sternbild Bärenhüter zu finden. ¾ Im Sternbild Jungfrau befindet sich der riesige Virgo-Galaxienhaufen, der etwa 2.000 Galaxien enthält. Mehrere der Galaxien können bereits mit kleinen Teleskopen beobachtet werden. - 1/4 - Jungfrau (Virgo) 08.07.2009 Mythologie der Jungfrau ¾ Aus der klassischen griechischen Mythologie sind folgende Versionen überliefert: ¾ So soll das Sternbild Persephone, die Tochter der Getreideund Fruchtbarkeitsgöttin Demeter und Zeus darstellen. Eines Tages wurde Persephone von Hades, dem Gott der Unterwelt, entführt, der sie zur Braut nahm. Selbst Zeus konnte sie vor diesem Schicksal nicht bewahren, sondern lediglich eine Vereinbarung treffen, nach der Persephone die eine Hälfte des Jahres bei ihrem Mann Hades verbringen musste, und die andere Hälfte an die Oberfläche zurückkehren durfte. ¾ Nach einer anderen Quelle verkörpert das Sternbild die Göttin Dike, Tochter der Themis. Dike lebte zu einer sehr frühen Zeit auf Erden, zu der es noch keinen Krieg und Gewalt gab und die Erde dem Garten Eden glich. Als sich jedoch die Menschheit entzürnte, flüchtete sie in die Berge und schließlich an den Himmel. ¾ Es soll sich aber auch um Astraea, die jungfräuliche Tochter der Themis und des Zeus gehandelt haben. Sie verkörperte die Gerechtigkeit und Justiz. Aufgrund der Ungerechtigkeit unter den Menschen und deren Gefühllosigkeit kehrte sie enttäuscht in den Himmel zurück. Neben ihr steht das Sternbild Waage, als Sinnbild der Gerechtigkeit. 08.07.2009 Folie 49 - 2/4 - Folie 50 Stars am Himmel – Jungfrau (Virgo) – Sternnamen „Virginis“ - 3/4 - ε Vindemiatrix δ τ Minelauva ζ γ Heze Zavijava Porrima Zaniah ι μ β η Syrma θ Spica κ α M104 M104 – Die Sombrero-Galaxie Sternfeldaufnahme Jungfrau 08.07.2009 Die Sombrero-Galaxie – M105 08.07.2009 Folie 51 - 4/4 - Folie 52 Der Bärenhüter (Bootes) ¾ Der Bärenhüter (lateinisch Bootes, gesprochen "Bo'ótes", manchmal auch als "Rinderhirte" bezeichnet) ist ein Sternbild nördlich des Himmelsäquators. ¾ Der Bärenhüter ist ein auffälliges Sternbild des Frühjahrshimmels. Seine Figur erinnert an einen Kinderdrachen oder eine große - 1/3 - Eistüte ¾ Er steht zwischen dem Herkules und der Jungfrau. Um ihn aufzufinden, kann man sich am Großen Wagen (Großer Bär) orientieren. Wenn man den Bogen der Deichselsterne verlängert, gelangt man zu dem auffällig rötlichen Arktur, dem hellsten Stern des Bärenhüters Bärenhüter (Bootes) 08.07.2009 Mythologie des Bärenhüters ¾ Zum mythologischen Ursprung des Sternbildes gibt es mehrere Versionen. ¾ So soll der Bärenhüter Arkas, den Sohn des Zeus und der Kallisto, darstellen. ¾ Einer anderen Überlieferung nach ist der Bärenhüter Philomelis, der Sohn des Jason und der Demeter, der den Wagen und den Ackerpflug erfand. ¾ Eine andere Version sieht im Bärenhüter Ikarios, den der Weingott Dionysus in die Kunst des Weinanbaus einweihte. Ikarios zog eines Tages los, um den Rebensaft zu verkaufen. Er traf auf eine Gruppe von Hirten, denen er das bisher unbekannte Getränk einschenkte. Die Hirten glaubten allerdings, Ikarios wolle sie vergiften und erschlugen ihn. Erigone, die Tochter des Ikarios, erhängte sich darauf hin vor lauter Trauer. ¾ Dionysus verewigte Ikarios und seine Tochter am Himmel, die als Sternbild Jungfrau in der Nähe ihres Vaters zu sehen ist. 08.07.2009 Folie 53 - 2/3 - Folie 54 Stars am Himmel – Bärenhüter (Bootes) – Sternnamen „Bootis“ β - 3/3 - Nekkar γ Haris δ ε ρ η Arktur Mufrid α ζ υ Sternfeldaufnahme Bärenhüter 08.07.2009 Folie 55 Der Löwe –(Leo) ¾ Der Löwe (lateinisch Leo) ist ein Sternbild der Ekliptik. ¾ Der Löwe ist ein markantes Sternbild, das am Frühjahrshimmel leicht erkennbar ist. Die hellen Sterne und Denebola, Regulus, Algieba (γ) und δ Leonis bilden den Rumpf. Die Sterne ζ μ und ε Leonis stellen den Kopf dar. Diese gebogene Linie von Sternen wird mitunter auch als „Sichel“ bezeichnet. ¾ Der Löwe enthält einige interessante und leicht zu beobachtende Doppelsterne. Unterhalb des Rumpfes findet man die bekannten Galaxien M65 und M66. ¾ Durch den Löwen zieht sich die Ekliptik, daher wandern die Sonne, Mond und die Planeten durch das Sternbild. - 1/3 - Löwe (Leo) 08.07.2009 Folie 56 Mythologie des Löwen ¾ - 2/3 - In der griechischen Mythologie stellte das Sternbild den Nemeischen Löwen dar. Dieser Löwe verwüstete in der Umgebung der Stadt Nemea Dörfer und Städte. Sein hartes Fell ließ jede Waffe abprallen und machte ihn unverwundbar. Der griechische Held Herakles (Herkules) stellte sich schließlich dem Löwen entgegen,erwürgte ihn mit bloßen Händen. Das Fell trug Herakles anschließend als Mantel, der ihn vor Feinden schützte. 08.07.2009 Folie 57 Stars am Himmel – Löwe (Leo) – Sternnamen „Leonis“ μ Zosma β Denebola δ θ Adhafera γ Ras Elased Borealis ε ζ - 3/3 - Ras Elased Australis Algieba η α Coxa Regulus ο Subra Sternfeldaufnahme Löwe 08.07.2009 Folie 58 Herkules – (Hercules) ¾ Der Herkules (lateinisch Hercules) ist ein Sternbild des Nordhimmels. ¾ Der Herkules ist das fünftgrößte Sternbild am Himmel. Da nur drei seiner Sterne heller als die 3. Größenklasse sind, ist er allerdings nicht sehr auffällig. Man findet ihn zwischen dem Sternbild der Leier mit dem hellen Stern Wega und der einprägsamen Nördlichen Krone. Die beste Beobachtungszeit ist der Frühsommer, da er dann am höchsten am Himmel steht. ¾ Der Herkules enthält zwei interessante Kugelsternhaufen, die bereits mit einem Fernglas beobachtet werden können. ¾ In Richtung Herkules befindet sich der Apex unseres Sonnensystems. Die Sonne mit ihren Planeten bewegt sich, relativ zu ihren Nachbarsternen, mit 20 km/s auf diesen „Zielpunkt“ zu. 08.07.2009 Mythologie des Herkules ¾ - 1/4 - Herkules (Herkules) Folie 59 - 2/4 - Der mythologische Ursprung des Sternbildes ist unklar. Erhalten hat sich die spätere Identifikation mit Herakles, dem mit Riesenkräften ausgestatteten Helden aus der Griechische Mythologie. Herakles war ein unehelicher Sohn des Zeus, dem zwölf eigentlich unüberwindbare Aufgaben übertragen wurden. Durch Kraft und Schläue konnte er die Aufgaben erfüllen, wobei er etliche Untiere zur Strecke brachte, die ebenfalls am Himmel verewigt sind, wie den Löwen, den Krebs, die Wasserschlange und den Drachen. 08.07.2009 Folie 60 Stars am Himmel – Herkules (Hercules) – Sternnamen „Herculis“ τ ι - 3/4 - M13 ϕ σ ρ θ ο η π M13 ξ μ ζ ε λ δ Maasym Sarin α β Kornephoros γ Ras Algethi Sternfeldaufnahme Herkules 08.07.2009 Kugelsternhaufen – M13 (Kugelsternhaufen) 08.07.2009 Folie 61 - 4/4 - Folie 62 Sternbilder im Sommer 08.07.2009 Halo und Hexagons - Whipple Observatory auf Mt. Hopkins, Arizona Der Schwan (Cygnus) ¾ Der Schwan (lateinisch Cygnus) ist ein Sternbild nördlich des Himmelsäquators. ¾ Der Schwan ist ein auffälliges Sternbild am Sommer- und Herbsthimmel. ¾ Die hellsten Sterne bilden ein markantes Kreuz am Himmel, weshalb er auch manchmal als Nördliches Kreuz (als Gegenstück zum Kreuz des Südens) bezeichnet wird. ¾ Das Sternbild soll einen fliegenden Schwan darstellen, wobei der hellste Stern α Cygni (Deneb) den Schwanz symbolisiert, und die Sterne η und β (Albireo) den langen, im Flug vorgestreckten Hals bilden. Im zentralen Stern γ Cygni setzen die geschwungenen Flügel an (deren Innenteile dem Querbalken des Kreuzes entsprechen). 08.07.2009 Folie 63 - 1/6 - Schwan (Cygnus) Folie 64 Mythologie des Schwans - 2/6 - ¾ In der griechischen Mythologie verkörperte der Schwan den Gott Zeus, der in dieser Gestalt unerkannt jungen Frauen nachstellte. ¾ Eine andere Deutung bringt ihn mit der Sage um den Gott Phaeton in Verbindung. Phaeton hatte sich den Sonnenwagen seines Vaters Helios geborgt. Bei der übermütigen Fahrt über den Himmel geriet der Wagen jedoch außer Kontrolle und richtete ein Chaos an, bei dem die Welt zu verbrennen drohte. Um eine gänzliche Vernichtung der Welt zu verhindern und um die Hybris des Phaeton zu strafen, wurde er von Zeus mit einem Blitz getötet und stürzte in den Fluss Eridanus. Phaetons Freund Kyknos, der König der Ligurer, war über dessen Tod untröstlich und wanderte unentwegt am Ufer des Eridanus entlang. Schließlich wurde er in Gestalt des Schwans an den Himmel versetzt. ¾ Bei Ovid wird Cygnus als Bundesgenosse der Trojaner im trojanischen Krieg erwähnt. Den Meeresgott Neptun zum Vater und eine Nereide (Wassergottheit, Tochter des Nereus) als Mutter, ist er durch Waffen unverwundbar. Erst als Achilles ihn mit den Händen erwürgt, stirbt er. Neptun verwandelt seinen toten Leib in einen Schwan. 08.07.2009 Folie 65 Stars am Himmel – Schwan (Cygnus) – Sternnamen „Cygni“ - 3/6 - κ α NGC7000 Deneb IC5067/70 θ ι NGC7000 IC5067/70 δ γ Sadr ε ζ NGC6960 Gienah Albireo Albireo Albireo β NGC6960 Sternfeldaufnahme Schwan 08.07.2009 Folie 66 Nordamerikanebel – NGC7000 (Emissionsnebel) 08.07.2009 Pelikannebel – IC5067/70 (Emissionsnebel) 08.07.2009 Pelikannebel – IC5067/70 (Emissionsnebel) - 4/6 - Folie 67 - 5/6 - Folie 68 Der Zirrus-Nebel NGC6960/6992 (Emissions- und Reflektionsnebel) - 6/6 - 08.07.2009 Folie 69 Der Adler (Aquila) ¾ Der Adler (lateinisch Aquila) ist ein markantes Sternbild des nördlichen Sommer- und Herbsthimmels. ¾ Aufgrund des auffallend hellen Haupsternes Atair (α Aquilae), der Teil des ausgedehnten Sommerdreieckes ist, kann der Adler leicht am Sommerhimmel gefunden werden. Oberhalb und unterhalb des Atair liegen die hellen Sterne Tarazed (γ Aquilae) und Alschain (β Aquilae). Die drei Sterne bilden den Kopf des Adlers. Die übrigen Sterne sollen die ausgebreiteten Schwingen des Vogels darstellen. ¾ Vom Sternbild Schwan kommend, zieht sich das Band der Milchstraße durch den Adler hindurch und weiter zum Schützen, wo sich das Zentrum unserer Galaxis befindet. Wenn man mit dem Fernglas durch die Sternbilder streift, erkennt man interessante Strukturen, helle und dunkle Gebiete, in der Milchstraße. 08.07.2009 - 1/3 - Adler (Aquila) Folie 70 Mythologie des Adlers - 2/3 - ¾ Zur mythologischen Herkunft des Namens gibt es mehrere Deutungen. ¾ Zum Einen soll der Adler aus der Sage um Herakles stammen. Prometheus, der den Menschen gegen den Willen der Götter das Feuer gebracht hatte, war zur Strafe von Zeus im Kaukasus-Gebirge an einen Fels gekettet worden. Jeden Tag erschien ein Adler und fraß von der Leber des Unglücklichen, die bis zum nächsten Tag wieder vollständig nachwuchs. Als Herakles Prometheus fand, befreite er ihn von den Ketten und schoss den Adler mit einem Pfeil ab. ¾ Einer anderen Deutung nach handelt es sich um den Adler, der die Blitze des Zeus trug, und den Jüngling Ganymed (dargestellt durch das Sternbild Wassermann) in den Olymp entführte, um dort als Mundschenk zu dienen. 08.07.2009 Folie 71 Stars am Himmel – Adler (Aquila) – Sternnamen „Aquilae“ - 3/3 - ε Deneb el Okab γ Tarazed α Alshain ζ Atair β δ θ λ Sternfeldaufnahme Adler 08.07.2009 Folie 72 Die Leier (Lyra) ¾ Die Leier (von griechisch λύρα, lýra – die Lyra) ist ein Sternbild des nördlichen Sternenhimmels. ¾ Die Leier ist ein kleines, aber auffälliges Sternbild, das am abendlichen Sommer- und Herbsthimmel leicht zu finden ist. ¾ Der Hauptstern, die Wega, ist (nach Arktur) der zweithellste Stern der nördlichen Hemisphäre und der fünfthellste Stern am Nachthimmel. Südlich der Wega bilden vier Sterne ein Parallelogramm. Sie sollen die Saiten einer antiken Lyra darstellen. ¾ Zwischen den Sternen β und γ Lyrae liegt der berühmte Ringnebel M57. ¾ Südlich der Leier verläuft die Milchstraße. Wenn man das umgebende Gebiet durch einen Feldstecher betrachtet, bietet sich ein großartiger Anblick, da sehr viele lichtschwächere Sterne und verschiedene helle und dunkle galaktische Wolken sichtbar werden. 08.07.2009 Mythologie der Leier ¾ Die Leier repräsentiert das von dem griechischen Gott Hermes erfundene Musikinstrument. Er schenkte es seinem Halbbruder Apollon, der es wiederum dem berühmten Sänger Orpheus gab. Letzterer betörte damit in der Unterwelt deren Gott Hades, um seine an einem Schlangenbiss verstorbene Braut Eurydike zu erretten. Beim Verlassen der Unterwelt verstieß er jedoch gegen das Gebot, nicht zurückzublicken; daraufhin musste Eurydike weiter in der Unterwelt bleiben. Nach Orpheus´ Tod wurde die Leier an den Sternenhimmel versetzt. ¾ Die stymphalischen Vögel stammen aus dem Sagenkreis um den griechischen Helden Herakles. Dessen sechste Aufgabe bestand darin, die Vögel zu töten. 08.07.2009 - 1/4 - Leier (Lyra) Folie 73 - 2/4 - Folie 74 Stars am Himmel – Leier (Lyra) – Sternnamen „Lyrae“ - 3/4 - M57 δ ζ M57 Sulafat γ β α Wega Sheliak Sternfeldaufnahme Leier 08.07.2009 Der Ringnebel – M57 (planetarischer Nebel) 08.07.2009 Folie 75 - 4/4 - Folie 76 Der Pfeil (Sagitta) ¾ Der Pfeil (lateinisch Sagitta) ist ein Sternbild des Nordhimmels. ¾ Der Pfeil ist das drittkleinste Sternbild am Nachthimmel. Vier - 1/5 - Sterne der 3. und 4. Größenklasse bilden einen Pfeil, wobei der Hellste (γ Sagittae) die Spitze symbolisiert. ¾ Man findet das Sternbild zwischen dem Schwan und dem Adler (Aquila). Es liegt inmitten des sternreichen Gebietes der Milchstraße und enthält den Kugelsternhaufen M71. Pfeil (Sagitta) 08.07.2009 Mythologie des Pfeils ¾ In der griechischen Mythologie existieren mehrere Versionen, wonach göttliche Wesen einen Pfeil abschossen: ¾ So soll der griechische Held Herakles (Herkules) auf den Adler geschossen haben, der täglich an der Leber des an einen Felsen geketteten Prometheus fraß. Prometheus hatte den Menschen das Feuer gebracht, und wurde dafür von den Göttern grausam bestraft. Herkules und der Adler sind ebenfalls als Sternbilder an den Himmel versetzt worden. ¾ Einer anderen Überlieferung nach, war es der Zentaur Chiron, der den Adler schoss. ¾ Eine weitere Sage um Herkules berichtet, wie er die tödlichen Stymphalischen Vögel mit Pfeilen erlegte. Die Vögel sah man in den Sternbildern Adler, Schwan und der heutigen Leier, die auf alten Sternkarten häufig als Geier dargestellt wird. ¾ Eine andere Version besagt, dass der Pfeil vom Schützen auf den Skorpion abgeschossen wurde, der den Himmelsjäger Orion stach. 08.07.2009 Folie 77 - 2/5 - Folie 78 Stars am Himmel – Pfeil (Sagitta) – Sternnamen „Sagittae“ - 3/5 M27 Collinder 399 M27 η γ δ α Collinder 399 β Sternfeldaufnahme Pfeil 08.07.2009 Der Hantelnebel – M27 (planetarischer Nebel) 08.07.2009 Folie 79 - 4/5 - Folie 80 Der Kleiderbügel-Sternhaufen – Collinder 399 (offener Sternhaufen) 08.07.2009 - 5/5 - Folie 81 Sternbilder des Herbstes 08.07.2009 M8 – Lagunennebel (Sternbild Schütze) Folie 82 Pegasus – Das Flügelross (Pegasus) ¾ Der Pegasus ist ein Sternbild nördlich des Himmelsäquators. ¾ Der Pegasus ist ein ausgedehntes Sternbild am Herbsthimmel, das ein auf dem Kopf stehendes fliegendes Pferd darstellen soll. Die Sterne γ, α, β und Sirrah Körper – wobei Sirrah eigentlich zur Andromeda gehört. Die Sterne ζ, θ und ε formen den Hals und Kopf des Pferdes. Diese Sterne führen zum Kugelsternhaufen M 15. - 1/4 - Pegasus (Pegasus) 08.07.2009 Mythologie des Pegasus ¾ Der griechischen Mythologie nach war Pegasus ein geflügeltes Pferd, das dem Hals der todbringenden Medusa entsprang, nachdem Perseus ihr das Haupt abschlug. ¾ Das Flügelross entfloh und wurde später von Bellerophon eingefangen, der mit ihm zahlreiche Abenteuer erlebte. Als sich aber Bellerophon zu den Göttern aufschwingen wollte, zog er sich den Zorn des Zeus zu. Zeus sandte eine Bremse aus, die Pegasus stach. Das Ross scheute und warf Bellerophon ab, der unsanft auf der Erde landete. Pegasus flog weiter zum Olymp und trägt seither die Blitze des Zeus. 08.07.2009 Folie 83 - 2/4 - Folie 84 Stars am Himmel – Pegasus (Pegasus) – Sternnamen „Pegasi“ - 3/4 NGC 7662 NGC 7662 η Scheat β μ γ Algenib α ξ Markab Homam ζ θ ε Enif Sternfeldaufnahme Pegasus 08.07.2009 Der „Blaue Schneeball“ – Blue Snowball – NGC 7662 (planetarischer Nebel) 08.07.2009 Folie 85 - 4/4 - Folie 86 Andromeda – Die gefesselte Prinzessin (Andromeda) ¾ Die Andromeda ist ein Sternbild des nördlichen Sternenhimmels. ¾ Sie ist eines der bekannteren Sternbilder, denn sie enthält die nächstgelegene, der Milchstraße ähnliche Spiralgalaxie M31, den großen Andromedanebel. ¾ Andromeda besteht aus einer Kette - 1/4 - von vier Sternen, die vom Rechteck des Pegasus ausgehen. Die drei hellsten Sterne, Alamak, Mirach und Sirrah liegen nahezu auf einer Linie. ¾ Unter günstigen Beobachtungsbedingungen ist nördlich von δ Andromedae ein schwach leuchtender Nebelfleck zu erkennen, die Galaxie M 31, auch als Andromedanebel bekannt. Die sichtbaren Sterne des Sternbildes selbst gehören zu unserer Galaxis und sind nicht weiter als etwa 1.000 Lichtjahre entfernt. Die Entfernung zum Andromedanebel ist dagegen mit rund 2,7 Millionen Lichtjahren wesentlich größer. 08.07.2009 Mythologie der Andromeda ¾ Andromeda, die einzige Tochter des äthiopischen Königs Kepheus und der Kassiopeia, sollte einem Meeresungeheuer geopfert werden, das ausgesandt worden war, um die Eitelkeit ihrer Mutter zu strafen. Kassiopeia hatte behauptet, selbst die Nereiden an Schönheit zu übertreffen. Die so geschmähten wandten sich an den Meeresgott Poseidon, der ein Untier aussandte, das die Küste von Kepheus´ Reich verwüstete. Nur durch das Opfer der Andromeda konnte das Ungeheuer besänftigt werden. Als Andromeda, an einen Felsen gekettet, ihr Schicksal erwartete, erschien der Held Perseus auf seinem geflügelten Ross Pegasus und erschlug das Untier. Zum Lohn erhielt er Andromeda zur Frau. ¾ Alle Gestalten der Sage wurden am Himmel verewigt, das Meeresungeheuer in Form des Sternbildes Walfisch. ¾ Eine andere Version bringt das Sternbild mit dem Sagenkreis um den Helden Herakles in Verbindung. Danach stellen die Sterne die Amazonenkönigin Hippolyte dar, deren Gürtel Herakles beschaffen musste. 08.07.2009 Andromeda (Andromeda) Folie 87 - 2/4 - Folie 88 Stars am Himmel – Andromeda (Andromeda) – Sternname „Andromedae“ - 3/4 - M31 γ ν Alamak M31 β μ Mirach δ α Sirrah Sternfeldaufnahme Andromeda 08.07.2009 Die Andromeda-Galaxie – M31 08.07.2009 Folie 89 - 4/4 - Folie 90 Sternbilder im Winter 08.07.2009 Schmelzende Eisberge der Antarktis Folie 91 Orion – Der Himmelsjäger (Orion) ¾ Der Orion ist ein Sternbild auf dem Himmelsäquator. ¾ Der Orion ist vom Spätherbst bis Frühlingsanfang von der nördlichen und der südlichen Erdhalbkugel aus zu sehen. ¾ Aufgrund seiner Vielzahl heller Sterne und ihrer einprägsamen Anordnung ist der Orion das auffallendste Sternbild des Winterhimmels. ¾ Das Sternbild soll einen mythischen Himmelsjäger darstellen. Die Sterne Beteigeuze und Bellatrix bilden die Schulter, die Sterne Rigel und Saiph die Füße. Das Haupterkennungsmerkmal des Orion ist aber die auffällige Reihe der Sterne Alnitak, Alnilam und Mintaka. Die drei Sterne bilden den Gürtel des Orion. ¾ Besonders auffällig ist der auch mit bloßem Auge sichtbare Orionnebel M42, der flächenhellste Emissionsnebel des Himmels. 08.07.2009 - 1/7 - Orion (Orion) Folie 92 Mythologie des Orion - 2/7 - ¾ Zum Leben und Wirken des Orion existieren in der griechischen Mythologie unterschiedliche Versionen: ¾ So soll er der Sohn des Meeresgottes Poseidon gewesen sein, der die Insel Chios von wilden Tieren befreite. Als er jedoch Merope, die Tochter des Königs Oenopion vergewaltigte, wurde er zur Strafe von ihrem Vater geblendet. Orion wanderte blind nach Osten um von den Strahlen der Morgensonne geheilt zu werden. Eos, die Göttin der Morgenröte, verliebte sich augenblicklich in ihn. Die keusche Jagdgöttin Artemis missgönnte ihr den jungen Mann und erschoss ihn mit einem Pfeil. ¾ Orion und die Plejaden wurden am Himmel verewigt, letztere als „Siebengestirn“. ¾ Einer anderen Version nach wollte Artemis aus Liebe zu Orion ihrem Keuschheitsgelübde entsagen. Ihr Zwillingsbruder Apollon, der dies verhindern wollte, bediente sich einer List. Er überredete Artemis, sich im Bogenschießen zu üben und auf die Meereswellen zu zielen, während Orion dort schwamm. Orion wurde von einem Pfeil tödlich getroffen. Die trauernde Artemis versetzte ihren Geliebten an den Himmel. ¾ In einer anderen Überlieferung brüstete Orion sich damit, der größte Jäger der Welt zu sein, was ihm von Zeus´ Ehefrau Hera verübelt wurde. Sie sandte einen Skorpion aus, der Orion einen tödlichen Stich zufügte. Gott Zeus versetzt daraufhin beide an den Himmel. Wenn das Sternbild Skorpion im Osten aufgeht, muss Orion den Himmel im Westen verlassen. Dadurch stehen die beiden Kontrahenten niemals zusammen am Himmel. 08.07.2009 Folie 93 Stars am Himmel – Orion (Orion) – Sternnamen „Orionis“ - 3/7 Pferdekopf λ α Bellatrix Betelgeuse Alnilam π γ ε Alnitak ζ δ M42 Mintaka M42 Saiph κ β Rigel Sternfeldaufnahme Orion 08.07.2009 Folie 94 Der Pferndekopfnebel – Barnard 33 (Dunkelwolke vor rotem Emissionsnebel) 08.07.2009 Der Orionnebel – M42 (Emissionsnebel) 08.07.2009 - 4/7 - Folie 95 - 5/7 - Folie 96 Der Orionnebel – M42 und der Pferdekopfnebel – Barnard 33 08.07.2009 Barnards Loop um den Orion (Emmisionsnebel) 08.07.2009 - 6/7 - Folie 97 - 7/7 - Folie 98 Der Stier (Taurus) ¾ Der Stier (lateinisch Taurus) ist ein Sternbild der Ekliptik. ¾ Der Stier steht nördlich des auffälligen Orion am Himmel. Der Vförmige offene Sternhaufen der Hyaden, des "Regengestirns", bildet den Kopf des Stiers. Der auffällige rötliche Stern Aldebaran stellt das Auge dar. In einigem Abstand westlich der Hyaden stehen die Sterne Elnath und ζ Tauri, welche die Hörnerspitzen darstellen. ¾ Nordwestlich der Hyaden steht der offene Sternhaufen der Plejaden auch Siebengestirn genannt - am Himmel. ¾ Der Stier kann vom Herbst bis zum Frühjahr beobachtet werden. - 1/5 - Stier (Taurus) 08.07.2009 Mythologie des Stiers ¾ Zum Sternbild Stier existieren zwei Ursprungsmythologien: ¾ Bei den Sumerern galt der Stier als der Widersacher des Jägers Orion. ¾ Der griechischen Mythologie nach nahm Zeus die Gestalt eines Stieres an, um sich der schönen Europa zu nähern und sie auf seinem Rücken über das Meer nach Kreta zu entführen. ¾ Anderen Quellen nach verwandelte sich Zeus nicht, sondern sandte einen Stier aus, um Europa nach Kreta zu bringen. Auf Kreta verliebte sich der Stier später in die Königin Pasiphae. Aus dieser Verbindung ging das Ungeheuer Minotaurus hervor. Der Meeresgott Poseidon bestrafte den Stier für den Frevel und er musste von nun an feuerspeiend auf der Insel herum laufen. Herakles fing den Stier ein und brachte ihn nach Griechenland, wo er jedoch das Festland verwüstete. Schließlich wurde er bei Marathon von dem Helden Theseus getötet. ¾ Die Hyaden waren nach der griechischen Mythologie Töchter des Titanen Atlas. Da sie nicht aufhören konnten, den Tod ihres Bruders zu beweinen, wurden sie an den Himmel verbannt. ¾ Die Plejaden stellen Atlas, seine Gemahlin Pleione und weitere seiner schönen Töchter dar. Um Pleione und ihre Töchter vor den Nachstellungen des Orion zu schützen, versetzte Zeus sie an den Himmel. Dort läuft er immer noch Nacht für Nacht hinter ihnen her, ohne sie je einzuholen. 08.07.2009 Folie 99 - 2/5 - Folie 100 Stars am Himmel – Stier (Taurus) – Sternnamen „Tauri“ - 3/5 M45 β El Nath M1 M45 τ ε ζ γ Aldebaran α Das goldene Tor der Ekliptik λ ξ ο M1 Sternfeldaufnahme Taurus 08.07.2009 Der Krebs-Nebel – M1 (Überrest Supernova 1054 n. Chr,) 08.07.2009 Folie 101 - 4/5 - Folie 102 Die Plejaden – M45 (bläulicher Reflektionsnebel) - 5/5 - 08.07.2009 Folie 103 Der Fuhrmann (Auriga) ¾ Der Fuhrmann (lateinisch Auriga ) ist ein Sternbild des Nordhimmels. ¾ Der Fuhrmann ist ein ausgedehntes, leicht erkennbares Sternbild. Er grenzt direkt östlich an den Stier (Taurus) an. Zusammen mit dem Stern Elnath (β Tauri), der zum Stier gehört, bildet der Fuhrmann ein unregelmäßiges Sechseck. Der Hauptstern Capella ist auffallend hell. ¾ Der nördliche Teil des Fuhrmannes ist unseren Breiten zirkumpolar, d.h., das ganze Jahr über sichtbar. Er erreicht im Winter seine höchste Position am Nachthimmel. ¾ Durch den Fuhrmann zieht sich das sternenreiche Band der Milchstraße, daher sind hier mehrere interessante Objekte, wie Sternhaufen und Nebel, zu sehen. - 1/4 - Fuhrmann (Auriga) 08.07.2009 Folie 104 Mythologie des Fuhrmanns - 2/4 - ¾ König Erichthonios I. von Athen spannte als erster vier Pferde vor seinen Wagen. Bei den Römern galt er als Sohn des Gottes Vulkan, bei den Griechen als Sohn des Hephaistos und der Athene. ¾ Nach der Griechischen Mythologie soll es sich bei der Ziege um die Nymphe Amalthea handeln, die Zeus als Knaben versorgte. Zeus war ein Sohn des Titanen Kronos, dem geweissagt wurde, dass er eines Tages von einem seiner Nachkommen als Herrscher gestürzt werde. Kronos verschlang darauf hin alle seine Kinder sofort nach der Geburt. Nach der Geburt von Zeus wurde ihm stattdessen ein Stein untergeschoben, den er ebenfalls verschlang. Zeus wurde in einer Höhle versteckt und von Amalthea mit der Milch einer Ziege aufgezogen. ¾ Anderen mythologischen Deutungen nach, war Amalthea selbst eine Ziege. Ihr Horn gehörte später der Glücksgöttin Fortuna und war deren „Füllhorn“. 08.07.2009 Folie 105 Stars am Himmel – Fuhrmann (Auriga)- Sternnamen „Aurigae“ - 3/4 - Capella Menkalinan β α ε θ ι Alnath β Tauri Sternfeldaufnahme Fuhrmann 08.07.2009 Folie 106 Die Zwillinge (Gemini) ¾ Die Zwillinge (lateinisch Gemini) sind ein Sternbild auf der Ekliptik. ¾ Die Zwillinge bilden ein lang gezogenes Rechteck. Die auffällig hellen Sterne Castor (Kastor) und Pollux bilden die beiden westlichen Eckpunkte. ¾ Durch den östlichen Teil der Zwillinge zieht sich das Band der Milchstraße, daher findet man in diesem Bereich mehrere offene Sternhaufen. - 1/4 - Zwillinge (Gemini) 08.07.2009 Mythologie der Zwillinge ¾ In der griechischen Mythologie waren Kastor und Polydeukes (Pollux ist die lateinische Bezeichnung) unzertrennliche Zwillingsbrüder. Ihre Mutter, Leda, empfing Kastor von ihrem Ehemann, König Tyndareos von Sparta, und Pollux von Zeus, der sich ihr in der Gestalt eines Schwans näherte. Daher war Kastor menschlich und sterblich, Pollux dagegen von göttlicher Herkunft und unsterblich. Die Brüder schlossen sich Jason und den Argonauten bei deren Suche nach dem goldenen Vlies an und erlebten zahlreiche Abenteuer. Bei einem Streit mit ihren Weggefährten, den Zwillingsbrüdern Lynkeus und Idas ging Pollux als einziger Überlebender hervor. Er wandte sich an seinen göttlichen Vater und bat ihn, seine eigene Unsterblichkeit mit Kastor teilen zu dürfen. Fortan verbringen die Brüder ihre Tage abwechselnd im Hades oder auf dem Olymp. Außerdem wurden sie als Sternbild am Himmel verewigt. ¾ Die Araber sahen in dem Sternbild einen liegenden Löwen. 08.07.2009 Folie 107 - 2/4 - Folie 108 Stars am Himmel – Zwillinge (Gemini) – Sternname „Geminorum“ - 3/4 - NGC2392 θ Pollux α τ Castor β ε δ NGC2392 μ η ι ζ γ λ ξ Alhena Sternfeldaufnahme Zwillinge 08.07.2009 Der Eskimo-Nebel – NGC2392 (planetarischer Nebel) 08.07.2009 Folie 109 - 4/4 - Folie 110 Der kleine Hund (Canis Minor) ¾ Der Kleine Hund (lateinisch Canis Minor) ist ein Sternbild südlich des Himmelsäquators. ¾ Der Kleine Hund ist ein wenig ausgedehntes Sternbild südlich der markanten Zwillinge. Der Hauptstern Prokyon ist ein auffällig heller, weißlich leuchtender Stern. Östlich des Sternbildes erstreckt sich das Band der Milchstraße. Der Kleine Hund kann im Winter beobachtet werden. - 1/4 - Kleiner Hund (Canis Minor) 08.07.2009 Mythologie des kleinen Hundes ¾ Der Kleine Hund gehört zu den 48 Sternbildern der antiken griechischen Astronomie, die bereits von Ptolemäus beschrieben wurden. ¾ Er wurde von den Griechen als Jagdhund betrachtet und dem Bärenhüter oder dem Orion zugeordnet. ¾ In der Antike bestand das Sternbild allerdings nur aus dem Hauptstern Prokyon. Der Name bedeutet im altgriechischen „vor dem Hund“ und bezieht sich darauf, dass dieser Stern kurz vor dem „Hundstern“ Sirius aufgeht. 08.07.2009 Folie 111 - 2/4 - Folie 112 Stars am Himmel – Kleiner Hund (Canis Minor) – Sternname „Canis Minoris“ - 3/4 - β Procyon α Sternfeldaufnahme Kleiner Hund 08.07.2009 Folie 113 Der großer Hund (Canis Major) ¾ Der Große Hund (lateinisch Canis Major) ist ein Sternbild südlich des Himmelsäquators. ¾ Der Große Hund ist ein auffälliges Sternbild südwestlich des markanten Orion. Die drei Sterne des Oriongürtels zeigen direkt auf Sirius, den hellsten Stern am Nachthimmel, der auch den südlichsten Eckpunkt des Wintersechsecks markiert. ¾ Von Mitteleuropa aus steht der Große Hund im Winter tief über dem Südhorizont. ¾ Durch den westlichen Teil des Sternbildes zieht sich das sternreiche Band der Milchstraße, daher können im Großen Hund einige interessante Sternhaufen beobachtet werden. - 1/4 - Großer Hund (Canis Major) 08.07.2009 Folie 114 Mythologie des großen Hund - 2/4 - ¾ Der Große Hund gehört zu den 48 Sternbildern der antiken griechischen Astronomie, die bereits von Ptolemäus beschrieben wurden. ¾ Das Sternbild ist sehr alt. Bereits die Babyloniern sahen in ihm einen Hund, der den Jäger Orion begleitete. Die Ägypter sahen dagegen in dem Sternbild ihre Göttin Isis. Die Griechen identifizierten ihn mit dem Hund der Aurora, der schneller als alle anderen gewesen sein soll und ordneten ihn ebenfalls als Jagdhund dem Orion zu. ¾ Der helle Stern Sirius hatte seit je her bei allen Kulturen eine besondere Bedeutung. Zu Zeiten der Pharaonen kündigte sein Aufgang am Morgenhimmel das jährliche Hochwasser des Nil an, das für die ägyptische Landwirtschaft und das Überleben des Volkes äußerst wichtig war. Die Griechen glaubten allerdings, der Sirius würde die sengende Kraft der Sonne verstärken und das Land ausdörren. Sein Aufgehen in den Morgenstunden erfolgte zur Zeit der größten Sommerhitze, die man auch heute noch Hundstage nennt. 08.07.2009 Folie 115 Stars am Himmel – Großer Hund (Canis Major) – Sternname „Canis Majoris“ - 3/4 - Sirius α π β ο δ η ε Sternfeldaufnahme Großer Hund 08.07.2009 Folie 116 Orientierungshilfen am Nachthimmel 08.07.2009 Sternhaufen NGC 602 in der kleinen Magellanschen Wolke Sternenkonstellationen der Jahreszeiten Folie 117 - 1/4 - Das Frühlingsdreieck ¾ Das Frühlingsdreieck wird aus den sehr hellen Sternen Regulus (im Sternbild Löwe ), Arktur (im Sternbild Bärenhüter) und Spika (Sternbild Jungfrau ) gebildet. Es ist kurz nach Sonnenuntergang am Frühjahrshimmel in südlicher Richtung sichtbar. Es Arktur Regulus handelt sich hierbei aber um kein Sternbild, sondern um eine auffällige Sternenformation (ein so genannter Asterismus), die zur Orientierung verwendet werden kann. Spika 08.07.2009 Folie 118 Das Sommerdreieck ¾ ¾ Das Sommerdreieck ist eine einfache jedoch markante Sternenkonstellation am nördlichen Sternenhimmel. Es ist kein offizielles Sternbild im Sinne der IAU. In den Sommerabenden ist es die auffälligste Konstellation im Zenit. - 2/4 - Deneb Wega Das Sommerdreieck ist im Sommer der Nordhemisphäre am Nachthimmel kurz nach Sonnenuntergang schon in der Dämmerung in südlicher Richtung sichtbar. Trotz Lichtverschmutzung ist es auch in Großstädten und selbst bei leichten Schleierwolken auffindbar. Die Formation besteht aus den Sternen Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Altair (auch Atair genannt) im Adler. Atair 08.07.2009 Folie 119 Das Herbstviereck ¾ Das Herbstviereck ist kein eigenständiges Sternbild, bildet jedoch eine auffällige, viereckige Formation, welche aus den Sternen Algenib, Sirrah, Scheat und Markab gebildet wird. ¾ Das Herbstviereck kann im Herbst abends in südöstlicher Richtung beobachtet werden. Es liegt oberhalb des Himmelsäquators. ¾ Bis auf Sirrah, der zum Sternbild Andromeda gehört, sind alle Sterne Mitglieder des Sternbildes Pegasus , so dass das Herbstviereck auch Pegasusquadrat genannt wird - 3/4 - Scheat Sirrah Algenib 08.07.2009 Markab Folie 120 Das Wintersechseck ¾ ¾ ¾ Das Wintersechseck ist eine markante Konstellation von hellen Sternen 1. Größe am nördlichen Winterhimmel. Es ist kein Sternbild im Sinne der IAU, sondern umfasst mehrere Sternbilder. Im Uhrzeigersinn besteht es aus folgenden Fixsternen: - Capella im Fuhrmann - Aldebaran im Stier - Rigel im Orion - Sirius im Großen Hund - Prokyon im Kleinen Hund - Castor (Kastor) und Pollux in den Zwillingen. - 4/4 Capella Castor Aldebaran Prokyon Von Mitteleuropa aus ist das Wintersechseck in den Monaten Januar bis März gegen 22 Uhr MEZ über dem Südhorizont zu sehen, kann aber schon im Herbst in der zweiten Nachthälfte beobachtet werden. Rigel Sirius 08.07.2009 Folie 121 Regeln zur Orientierung am nördlichen Sternhimmel - 1/4 - Wie findet man den Großen Wagen? ¾ Der Große Wagen steht immer in nördlicher Richtung am Himmel und kann das gesamte Jahr beobachtet werden. Polaris Wie findet man den kleinen Wagen? ¾ Mit Hilfe des Großen Wagens kann man den Nordpolarstern leicht finden. Wenn man sich durch die hinteren „Wagensterne“ Merak und Dubhe eine Linie nach oben denkt und die Distanz der Sterne fünfmal entlang der Linie verlängert, gelangt man zum Polarstern, der ziemlich exakt die Dubhe Merak Nordrichtung anzeigt. ¾ Der Polarstern ist letzter Deichselstern des Kleinen Wagens 08.07.2009 Folie 122 Wie findet man die Cassiopeia? ¾ - 1/4 - Das markante auffallende Himmels-W befindet sich gut sichtbar am Nordhimmel direkt im hellen Band der Milchstraße. Wie findet man den Perseus? ¾ ¾ Verlängert man den linken inneren Schenkel des Himmels-W mit Schwung über den Himmel so trifft man in dessen Verlängerung auf den Perseus. Milchstraße Der Perseus ist deutlich als ein auf den Kopf gestelltes leicht verschobenes Y zu erkennen. Schedar Wie findet man die Andromeda? ¾ ¾ Verlängert man den linken äußeren Schenkel des Himmels-W nach unten so trifft man auf die Sternreihe der Andromeda . Algol Mit dem Hauptstern Sirrah geht die Andromeda in das Sternbild Herkules über. Sirrah 08.07.2009 Folie 123 Wie findet man den Bärenhüter? ¾ - 1/4 - Verlängert man die Deichsel des Großen Wagens mit Schwung in leichtem Bogen Richtung Horizont trifft man den hellsten Stern des Bärenhüters, den Hauptstern Arktur. Arktur 08.07.2009 Folie 124 Wie findet man die Jungfrau? ¾ - 1/4 - Verlängert man die Deichsel des Großen Wagens mit Schwung in leichtem Bogen Richtung Horizont trifft man den hellsten Stern des Bärenhüters, den Hauptstern Arktur. ¾ Mit noch mehr Schwung verlängert man den gleiche Bogen nochmals in gleicher Richtung über Arktur hinaus. So gelangt man zum 2. hellen Stern in der Reihe, den Hauptstern der Jungfrau, die Spica. Spica 08.07.2009 Folie 125 Wie findet man den Schwan? ¾ Der Schwan fliegt im milchigen Band der Milchstraße dem Horizont entgegen. ¾ Im Sommer steht der Schwan annährend im Zenit und ist somit auch gut zu finden. - 1/4 - Deneb Milchstraße 08.07.2009 Folie 126 Wie findet man die Plejaden? ¾ Verlängert man den linken inneren Schenkel des Himmels-W über den Himmel so trifft man auf den Perseus. ¾ Mit großem Schwung überfliegt man das Sternbild Perseus in geschwungener Linie. ¾ Auf diesem Weg kommt man direkt zum Sternbild der Plejaden welche auch als die 7 Jungfrauen bezeichnet werden. ¾ - 1/4 - Cassiopeia Algol Die Plejaden werden häufig als kleiner Wagen betrachtet. Dies ist aber falsch! Plejaden 08.07.2009 Folie 127 Wie findet man den Löwen? ¾ Der Löwe ist ebenfalls am Nachhimmel leicht zu finden. ¾ Der Löwe befindet sich unterhalb des Großen Wagens. ¾ Hierzu sucht man, durch den Boden des Wagens hindurch in Verlängerung die markanten hellen Sterne des Löwen welche auch als zwei unregelmäßige Trapeze gedeutet werden können. ¾ Das große Trapet bildet den Körper, das kleinere Trapez den Kopf. - 1/4 Dubhe Regulus 08.07.2009 Folie 128 Wir sehen das wir nichts sehen 08.07.2009 Very Large Telescope – Cerro Paranal, Chile Folie 129 Optische Hilfsmittel Fernglas ¾ Als optische Hilfsmittel in der Astronomie für den praktischen / täglichen Gebrauch dienen - Ferngläser und - kleine Fernrohre ¾ Ferngläser mit einer optische Öffnung von 10 cm und einer 15-fachen (10x15) Vergrößerung sind die obere Grenze. Ferngläser mit höherer Vergrößerung können nicht mehr ruhig in der Hand gehalten werden und man benötig Zusatzausstattungen (z.B. Stativ). ¾ Weitere Hilfsmittel zur Beobachtung am nächtlichen Himmel für gehobenere Anspruche sind Teleskope . ¾ Man unterscheidet zwei prinzipielle Bauarten von Teleksopen: - Linsenfernrohr (Refraktor) - Spiegelteleskop (Reflektor) ¾ Von billigen Ausführung ei Produkte von ALDI, Marktkauf, Foto Porst usw. wird abgeraten. Investitionen ab 500 EUR aufwärts bringen mehr freue an dem neuen Hobby und der nächtlichen Beobachtung. 08.07.2009 Fernrohr Reflektor Refraktor Folie 130 Bauarten von Teleskopen Refraktoren ¾ ¾ Ein Linsenfernrohr, auch Refraktor genannt, ist ein Teleskop, bei dem das einfallende Licht durch eine oder mehrere Linsen – das Objektiv – gesammelt und in einer Brennebene gebündelt wird. Refraktor Das Abbild in der Brennebene wird mittels eines vergrößernden Okulars betrachtet. Reflektoren ¾ ¾ Ein Spiegelteleskop ist ein Fernrohr, bei dem der wesentliche Teil der Optik aus spiegelnden Elementen besteht, es wird deshalb auch als Reflektor bezeichnet. Reflektor Im deutschen Sprachraum nennt man ein Spiegelteleskop oft verallgemeinert und verkürzt Teleskop. 08.07.2009 Folie 131 Auf Wiedersehen! Raumfähre Discovery 08.07.2009 Folie 132