Computertomographie Computertomographie Computertomographie • • • • • • Konventionelle Röntgenmethoden Ultraschall / Dopplersonographie Magnetresonanztomographie Computertomographie Angiographie Nuklearmedizinische Methoden 2 Computertomographie Radiographie Ziel • Computertomographie • Dental-CT • Digitale Volumentomographie Vorlesung Zahnmedizin 14. Juni 2011 3 Computertomographie CT - Diagnostik Computertomographie Definition - Schichtuntersuchung mit Röntgenstrahlen - MdW bei Beurteilung des Skelettsystems (ossäre Strukturen) - Vorteil: überlagerungsfreie Darstellung Computertomographie CT-Aufbau 1- Gantry = Röhre+Kühlsystem+Hochspannungsgenerator+ Röhre+Kühlsystem+Hochspannungsgenerator+ Detektorenkranz Detektorenkranz 2- Computersystem mit Nachverarbeitung 3- beweglicher Untersuchungstisch Röhre und Detektoren bewegen sich um den Patienten auf Kreisbahn Bei jeder Umdrehung wird der Körper durch einen fächerförmigen Röntgenstrahl aus unterschiedlichen Winkeln abgetastet Messungen der Röntgenschwächung werden von den Detektoren als elektrisches Signal umgesetzt (Projektionen) Computertomographie CT-Prinzip Röntgenröhre und Detektorsystem: Röhre und Detektor rotieren in gleichsinniger Bewegung um die Patientenlängsachse (Kreisbahn). Die Röhre erzeugt einen Fächerstrahl, das Detektorsystem ist zeilenartig aufgebaut. Kontinuierliche Durchstrahlung einer axialen „Schicht“ während der Rotation; Abtastvorgang wird im Abstand von 1° Rotation um die Patientenlängsachse ausgelöst. Schichtdicke wird durch die Kollimation (Einblendung) des Röntgenstrahlfächers bestimmt (typisch zw. 1-10mm) Computertomographie CT-Generationen I-IV I - Einzelschicht-CT Patient wird in einzelnen Schichten untersucht, d.h. nach jeder Rotation wird der Tisch mit dem Patienten um wenige Millimeter weitergefahren u. dort die nächste Schicht abgetastet Ia- konventionelles/sequenzielles CT Ib- Serio-CT selbe Position beibehalten (zB. Dynamische CT) Computertomographie II - Spiral-CT Beim Spiral-CT findet eine spiralförmige Abtastung des gesamten Scanvolumens während einer kontinuierlichen Röhren-Detektorrotation Röhren-Detektorrotation und und gleichzeitiger kontinuierlicher Tischbewegung kopf- oder fußwärts statt. Patiententisch wird kontinuierlich bei ständiger Strahlung durch die Trommel bewegt. Zusammenhängender Datensatz, der Informationen über die Zusammensetzung des Körpers in Form einer Spirale enthält. Computertomographie II - Spiral-CT - Vorteile •schneller durch kontinuierliche Tischbewegung •Möglichkeit zur Untersuchung größerer Körperregionen in mehreren Kontrastmittelphasen. •ganzes Volumen erfaßbar (z.B. der gesamte Thorax in einer Atemanhaltephase) •kleinere Schichtdicken •überlappende Schichtrekonstruktionen möglich •es entsteht ein annähernd 3-dimensionaler Datensatz •sichere Erfassung kleinerer Läsionen Computertomographie III - Mehrschicht-Spiral-CT MS-CT Multislice-CT 4/8/16/32/64/128/300 Schneller Höhere Auflösung Rotationszeiten <0,5 Sekunden Computertomographie Vorteil MS-CT •schneller durch breiteren Fächerstrahl und gleichzeitige Datenerfassung über mehrere Detektorzeilen (z.Zt. meist 4 Zeilen, bis 64 u. mehr möglich) •dünne Schichten, aber hoher Datenanfall und hoher Rechenaufwand •hohe Auflösung in Patientenlängsachse; •damit entstehen annähernd isotrope Voxel (3D Bildpunkte) •mit annähernd gleicher Auflösung in allen Raumrichtungen. •Ideale Grundlage für 2D- und 3D-Rekonstruktionen •Möglichkeit der EKG-Triggerung zur Herzuntersuchung Computertomographie SSCT direkt coronar MSCT coronar rekonstruiert Lagerung: SSCT - prone, Kopf überstreckt - direkte koronale Bildgebung MSCT - supine, Kinn angezogen - sekundäre koronare Reko Gantry: Schichtdicke: Dosis: Reko: parallel zum harten Gaumen OMC 1,5-3mm, sonst 5mm 120kV, 30-80mAs axial u. coronal; Fenster W 2000-4000, C 200-400 Computertomographie – Vorteile MS-CT – schneller– weniger Bewegungsartefakte, keine Sedierung – Isovoxel – bessere Multiplanare Rekonstruktionen, 3D-Darstellung – Strahlendosismanagement – automatische Dosisanpassung, – Alters-/Gewichts-bezogene Kinder-Programme, – neue Filter Computertomographie Vorteil MS-CT – schnellerweniger Bewegungsartefakte, keine Sedierung – Isovoxel bessere Multiplanare Rekonstruktionen, 3D-Darstellung – Verbesserter i.v. Kontrastmitteleffekt Weniger KM nötig für Angio-CT, Mehrphasen-CT – Strahlendosismanagement automatische Dosisanpassung, – Alters-/Gewichts-bezogene Kinder-Programme, – neue Filter Computertomographie IV - Dual-Source-MS-Spiral-CT MS-CT mit zwei Röhren, die mit unterschiedlicher Spannung (kV) arbeiten Computertomographie Grundbegriffe Scanzeit - je länger, umso mehr (Bewegungs-)unschärfe (z.B. Atmung, Pulsation, Darmperistaltik, Patientenbewegung) Schichtdicke -höhere räumliche Auflösung oder bessere Kontrastauflösung (z.B. Innenohr - räumlich, Leber - Kontrast) Pitch-Faktor -Verhältnis zwischen Tischvorschub pro Rotation u. Schichtdicke; Datenpunkte entsprechen nicht der Bildebene, sondern werden hin interpoliert; hoher Pitch Dosisreduktion Partialvolumeneffekte - definierte Schichtdicke erfasst entweder die gesamte Struktur oder schneidet sie nur an; Folge: unscharfe Abbildung Computertomographie CT Daten-Bildbearbeitung 1. Vorverarbeitung Korrekturen der Inhomogenität von Dosisemission, Aufhärtung des Röntgenstrahls, von Fehlern durch Lücken zwischen den Detektoren 2. Faltung negative Korrekturwerte gegen „verschmieren“ von Objektgrenzen 3. Rückprojektion Rückübertragung gefalteter Daten in eine zweidimensionale Matrix, die eine Schichtebene des Patienten repräsentiert; erfolgt rechnerisch für jedes einzelne Schwächungsprofil 4. Bildmatrix „Schachbrett“; typisch 512x512 oder 1024x1024 picture elements = Pixel aus der Rückprojektion resultieren für jedes einzelne Pixel genaue Dichtewerte, die in Grautönen dargestellt werden ¾ Je dichter desto heller Computertomographie Grundbegriffe Densitometrie - Dichtemessung • Region of interest - ROI (mehrere Voxel) - der Rechner mittelt die Dichtewerte aller Voxel u. gibt den Mittelwert und Standardabweichung an • per Definitionem 4096 CT-Grauwerte, die unterschiedliche Dichtewerte des Gewebes in Hounsfield-Einheiten repräsentieren; willkürlich ist der Dichtewert von Wasser 0 HE gesetzt; Monitor - 256 Graustufen • Luft -1000 HE Auge - 20 - 50 Grautöne Computertomographie Wasser 0 HE, Luft -1000 HE, Fett -100 HE Muskel ca. 45 HE, Blut ca. 65 HE, Spongiosa ca. 150 HE, Kompakta ca. 250 HE Computertomographie CT = Densitometrie Region of interest - ROI (mehrere Voxel) - der Rechner mittelt die Dichtewerte aller Voxel u. gibt den Mittelwert und Standardabweichung an Per Definitionem 4096 CT-Grauwerte, die unterschiedliche Dichtewerte des Gewebes in Hounsfield-Einheiten repräsentieren; willkürlich ist der Wasser Luft 0 HE gesetzt - 1000 HE Wasser 0 HE, Luft -1000 HE, Fett -100 HE Muskel ca. 45 HE, Blut ca. 65 HE, Spongiosa ca. 150 HE, Kompakta ca. 250 HE Computertomographie CT = Densitometrie Region of interest - ROI (mehrere Voxel) - der Rechner mittelt die Dichtewerte aller Voxel u. gibt den Mittelwert und Standardabweichung an Per Definitionem 4096 CT-Grauwerte, die unterschiedliche Dichtewerte des Gewebes in Hounsfield-Einheiten repräsentieren; willkürlich ist der Wasser Luft Monitor - 256 Graustufen 0 HE gesetzt - 1000 HE Auge - 20 - 50 Grautöne mittlerer Dichtewert des Fensters (Fenstermitte) möglichst nahe an den Dichtebereich des zu untersuchenden Gewebes (z.B. Lunge niedrige HE) - die Fensterbreite steuert den Kontrast des Bildes (je geringer, umso stärker wird die Kontrastierung, da sich 20-50 Grautöne auf kleinen Dichtebereich verteilen) Computertomographie „Fenstern“ = -Messdaten akquiriert, -anschließend Darstellung A- „Weichteilfenster“ - Fenstermitte 50 HE, Gesamtbreite 350 HE Darstellung von Dichtewerten -125 bis +225 HE B- „Lungenfenster“ - Fenstermitte - 200 HE, Breite 2000 HE C- „Hirnfenster“ - Mitte 35 HE, Breite 80-100 HE D- „Knochenfenster“ - Mitte 300 HE, Breite 1500 HE Computertomographie Bildqualität abhängig von: - Strahlendosis - Zahl der Projektionen - Schichtdicke - Faltungskern - Organbezogene Fenstereinstellung - Dauer der Meßzeit Computertomographie Hinweise zur Untersuchungstechnik 1. Lagerung u. Einstellung - Meßfeld Meßfeld muss muss dem dem zu zu untersuchenden untersuchenden Körperquerschnitt Körperquerschnitt angepasst angepasst werden werden 2. Aufnahmeparameter - Spannung Spannung ca. ca. 125 125 kV kV (85 (85 -- 140 140 kV). kV). Strom-Zeit-Produkt Strom-Zeit-Produkt (mAs) (mAs) ist ist abhängig abhängig vom vom Untersuchungsobjekt Untersuchungsobjekt u. u. dem dem diagnostisch diagnostisch tolerablen tolerablen Rauschen Rauschen (zwischen (zwischen 60 60 u. u. 600 600 mAs). mAs). mAs-Produkt mAs-Produkt ist ist möglichst möglichst niedrig niedrig zu zu wählen. wählen. 3. Strahlendosis - wird wird frei frei in in Luft Luft in in der der Drehachse Drehachse des des Systems Systems bei bei allen allen verwendeten verwendeten Spannungen, Spannungen, Filterwerten, Filterwerten, Schichtdicken Schichtdicken gemessen gemessen 4. Schichtgeometrie - Dicke Dicke zwischen<1mm zwischen<1mm u. u. 10mm; 10mm; Schichtanzahl; Schichtanzahl; Schichtorientierung Schichtorientierung 5. Bilddarstellung - aus aus Meßwerten Meßwerten rekonstruiertes rekonstruiertes CT-Bild CT-Bild wird wird in in zweidimensionaler zweidimensionaler Matrix Matrix von von CTCTWerten Werten (Matrix (Matrix bis bis 1024²) 1024²) dargestellt. dargestellt. Im Im Monitorbild Monitorbild werden werden diesen diesen Werten Werten Grautöne Grautöne zugeordnet. zugeordnet. Rekonstruktion Rekonstruktion mit mit Faltungskernen. Faltungskernen. Zoom, Zoom, Dichtemessung, Dichtemessung, ... ... 6. Fenstertechnik - +3000 +3000 bis bis -1000 -1000 HE HE in in 10 10 -- 30 30 Graustufen, Graustufen, Fensterbreite Fensterbreite u. u. Fenstermitte Fenstermitte 7. Bilddokumentation 8. Artefakte - veränderte veränderte Muster Muster oder oder nicht nicht stochastische stochastische Störungen Störungen im im rekonstruierten rekonstruierten Bild, Bild, die die im im Objekt Objekt nicht nicht vorhanden vorhanden sind sind 9. Quantitative CT Computertomographie Untersuchungstechnik 0. Vor der Lagerung und Einstellung - Anforderungsschein - Indikationsstellung - Fachkunde - Aufklärungsschein - Kreatinin, Schilddrüsenwerte (bei i.v. KM-Gabe nötig) - Schwangerschaft ? - Medikamente - Herzschrittmacher Computertomographie Untersuchungstechnik 1. Lagerung und Einstellung - Rückenlagerung ist Standard - Bauch-/Seitenlagerung bei Punktion - Arme über dem Kopf - Strahlenschutz, Gonadenschutz - i.v. Kontrastmittel ? Ggf. Zugang venös - EKG-Triggerung nötig ? - Atemkommando ? Üben Computertomographie - CT-Planungstopogramm vor der eigentlichen Untersuchung Bildorientierung, Schichtebene, Anzahl der Scans Kippung der Gantry (+/-30°) Computertomographie Untersuchungstechnik 2. Scanparameter - Rückenlage - Gantry parallel zum harten Gaumen axiales Mittelgesichts-CT als Spiral-CT = Standard Lückenlose Erfassung des Datensatzes gestattet MPR u. 3D Computertomographie Untersuchungstechnik 3. Kontrastmittelapplikation - i.v. Kontrastmittelgabe durch Arzt bei Abklärung von Raumforderung oder Entzündung - Hochdruckinjektor (Bolusgeschwindigkeit zwischen 1,5 bis 4 ml/s) KM: jodhaltig, nichtionisch, wasserlöslich Computertomographie Beurteilung Spiral-CT - Ossäre Strukturen - Weichteilprozesse - Kontrastmittelverhalten (Aufnahme = Enhancement) - Spezialdarstellungen: -Multiplanarrekonstruktion, 3D - CT-Angiographie: im schnellen Spiralmodus werden die gesichtsversorgenden Arterien dargestellt (ACC, ACE, ACI) - Dentalsoftware: Panoramaaufnahmen Computertomographie Indikationen Spiral-CT - Trauma - Entzündung - Tumore der Gesichtsregion -V.a. Zungengrund, Mundboden, Pharynx - Knochenarrosion - Anomalien - OP-Planung (osteoplast. Defektdeckung) Computertomographie Computertomographie Dental-CT Computertomographie Indikationen Dental-CT Parodontitis Entzündung durchbrechender bzw. tlw. durchgebrochener Zahn Wurzelresorption u. Taschenbildung in Region Nachbarzahn gutartige Tumore, z.B.: Osteome, Osteoblastome, Fibrome,… bösartige Tumore, z.B.: Karzinome, Sarkome… Lagebeziehung retinierter Zähne zur Nachbarschaft Im Rahmen von kieferorthopädischer Behandlung Vorbereitung zur Zahnimplantation Computertomographie Durchführung Dental-CT Durchführung der Dental-CT - Rückenlagerung - Kopffixierung - Aufbiß - weicher Gegenstand - Kopfplatzierung m.H. Lichtvisier - Topogramm - Keine Gantry-Kippung - Orientierung axial - Unterkiefer parallel zum Corpus mandibulae - Oberkiefer parallel zum Alveolarkamm Computertomographie Auswertung Dental-CT eingezeichnete Schichten der paraaxialen Rekonstruktionen Grundlage sind Panoramaschichten; 50 - 70; Schichtdicke von 2mm Paraxial - View Computertomographie Auswertung Dental-CT eingezeichnete Schichten der paraaxialen Rekonstruktionen Grundlage sind Panoramaschichten; 50 - 70; Schichtdicke von 2mm Paraxial - View Computertomographie Auswertung Dental-CT Linien zur panoramaartigen Reformatierung Grundlage sind 7 Punkte am Ober- u. 9 Punkte am Unterkiefer; 2 mm dick Panorama - View Computertomographie v Panorama - View Computertomographie Strahlenbelastung Dental-CT Dosis Dental-CT entspricht ca. 2,2-fach Zahnstatus - Augenlinse -Orbitadosis beim -Oribtadosis beim -Linsenbelastung beim Kataraktgrenze 200mGy OPG D-CT D-CT 0,06 - 0,2mGy 0,2 mGy Spiral-modus 2,1mGy Einzelschnitt also bei 0,1% der Kataraktgrenze - Schilddrüse -OPG -D-CT -Schilddrüsenschutz 0,01 mGy 0,16 mGy Spiral-modus, 4,2mGy Einzelschnitt reduziert um ca. 12-38% - Haut, Schleimhaut, Parotis, Submandibularis, Knochenmark -Haut Einzelschicht bis 72,7mGy; Spiral-modus bis 3,3mGy Computertomographie Wertung Dental-CT -Indikationen osteointegrierte Dentalimplantate Abklärung von Zysten und Tumoren Traumatologie -Vorteile Abgrenzung der knöchernen Anatomie standardisiert durchführbar -Nachteil Weichteile nicht zu beurteilen Computertomographie Digitale Volumentomographie DVT Computertomographie Definition Erfassung des Volumens des aufzunehmenden Bereichs durch ein kegelförmiges Strahlenbündel engl.: cone beam CT Computertomographie Indikationen Darstellung verlagerter oder retinierter Zähne in Bezug zur Nachbarschaft Darstellung von knöchernen Defekten verursacht durch Zysten, Tumore, Chronisch-entzündliche Prozesse Planung in der Implantologie Computertomographie Funktionselemente Röntgenröhre mit Generator Bewegung 360° um Patienten; Abstände von 1°; Zylinder-Volumen 15x10cm Bilderverstärkerröhre (Image Intensifier) CCD-Kamera (512 Matrix) Steuerrechner mit Auswertesoftware Gefilterte Rückprojektion Erzeugung axialer Schnitte Axiale Schichtstärken von 0,3; 1; 2 mm rekonstruiert Zeitbedarf für die Reko Ober- u. Unterkiefer 15 min Computertomographie Ablauf Lichtvisiereinstellung u. Korrektur der Patientenposition mit Hilfe des bewegten Stuhls Automatik bestimmt bei Prescan Aufnahmeparameter (mA) Röntgenaufnahme - alle 0,2 s Computertomographie Radiographie Zusammenfassung Computertomographie - Radiologe Dental-CT - Radiologe/Zahnarzt Digitale Volumentomographie - Zahnarzt