GARCHEN DHARMA INSTITUT E.V. Zentrum für Tibetischen Buddhismus Bodhicitta, der Erleuchtungsgeist zum Wohle aller Wesen, ist in Buddhas Wort die Quelle allen Nutzens und aller Freude. Durch Sehen und Hören von Bodhicitta Reifung und Befreiung zu erlangen, ist der höchste unübertroffene Pfad der Freude. Möge dieser Juwelengarten, der für alle, die damit verbunden sind, ein wunscherfüllendes Juwel ist, zu Glanz erblühen, zum Wohl und Nutzen der Lehre und aller Wesen. Garchen Rinpoches Wunsch und Würdigung für das Garchen Dharma Institut während seines Besuches im September 2007 1 Buddha Vajradhara Das Institut Das Garchen Dharma Institut e.V. wurde im Jahr 2000 in München als gemeinnütziger Verein gegründet und ist seit April 2004 Mitglied in der Deutschen Buddhistischen Union (DBU). Ziel des Instituts ist es, in Vorträgen, Seminaren, täglichen Meditationen und Meditationsklausuren den Buddhismus, wie er in der tibetischen Tradition praktiziert wird, in authentischer Weise zu vermitteln und somit eine Basis für den Buddhismus im Westen zu schaffen. Im Speziellen soll es Interessierten die Möglichkeit bieten, Texte und Meditations-Praxis, so wie sie in der Tradition der Drikung-Kagyü-Linie über viele Jahrhunderte in Tibet vermittelt wurden, kennen zu lernen. Weiterhin soll der Gedankenaustausch zwischen westlichem und östlichem Kulturgut gefördert werden und durch die Lehre des Mitgefühls ein kreativer Beitrag zu Toleranz und Völkerverständigung geleistet werden. Deshalb laden wir in regelmäßigen 2 Abständen Lehrer des tibetischen Buddhismus ein, direkt aus Tibet, aus den Exil-Klöstern in Indien und Nepal und aus westlichen buddhistischen Zentren. Der Verein finanziert sich allein aus Mitgliederbeiträgen, Spenden und Eintrittsgeldern, die bei Vorträgen und Seminaren erhoben werden. Alle regelmäßigen Veranstaltungen sind kostenlos. Wir unterstützen auch Schul- und Klosterprojekte in Tibet. Die Drikung-Kagyü-Tradition des Tibetischen Buddhismus Die Kagyü-Tradition ist eine der vier Hauptschulen des Tibetischen Buddhismus und geht zurück auf Buddha Vajradhara. Sie wird Linie der mündlichen Übertragung (Kagyü) genannt, weil die buddhistische Lehre in einer ununterbrochenen Übertragungslinie von einem verwirklichten Meister zum nächsten weiKyobpa Jigten Sumgön 5 tergegeben wird. Buddha Vajradhara gab seine Lehren an Tilopa, einen indischen Mahasiddha, der sie an seinen Hauptschüler Naropa weitergab. Dessen Schüler Marpa unternahm mehrere beschwerliche Reisen nach Indien und brachte die Lehren im 11. Jahrhundert in sein Heimatland Tibet. Sein wichtigster Schüler, der große Yogi Milarepa, gab sie an seinen Schüler Gampopa weiter. Unter Gampopas vier Hauptschülern teilte die Linie sich in vier Strömungen auf. Einer dieser Schüler war Phagmodrupa, dessen Nachfolger Kyobpa Jigten Sumgön im 12. Jahrhundert die Drikung-Kagyü-Tradition begründete. Jigten Sumgön, eine Inkarnation des großen indischen Meisters Nagarjuna, erlangte im Alter von 35 Jahren in der Einsiedelei Drikung Thil die Erleuchtung. Nachdem sich immer mehr Schüler in Drikung Thil versammelt hatten, entstand dort das erste Drikung-Kloster. Nach Jigten Sumgön wurden die Lehren ununterbrochen bis zu den beiden heutigen Linienhaltern, dem 6 S.H. Dalai Lama S.H. Chungtsang Rinpoche, S.H. Chetsang Rinpoche 37. Chetsang Rinpoche und dem 36. Chungtsang Rinpoche, weitergegeben. Die wichtigsten Meditationspraktiken der Drikung-Tradition sind der Fünfteilige Pfad der Mahamudra und die Sechs Yogas des Naropa. Der wichtigste Text ist der Gong Chik von Jigten Sumgön, der die Essenz der Lehre des Buddha zusammenfasst. S.E. Garchen Rinpoche Seine Eminenz Garchen Rinpoche ist der Gründer und spirituelle Leiter des Garchen Dharma Instituts. Er ist einer der wichtigsten Meister der DrikungKagyü-Tradition. Seine Inkarnationslinie kann zu Gardampa Chodengpa, einem Schüler des Kyobpa Jigten Sumgöns (dem Gründer der Drikung-KagyüLinie), zurückverfolgt werden. Garchen Rinpoche wurde 1936 in Nangchen Kham (Osttibet) geboren. Er wurde von Seiner Heiligkeit, dem verstorbenen Drikung Kyabgön Shiwei Lodrö, S.E. Garchen Rinpoche 9 erkannt und inthronisiert. Bis zum Alter von 22 Jahren lebte er im Kloster Lho Miyalgon in Tibet. Sein DreiJahres-Retreat wurde kurz vor Abschluss durch die politischen Wirren in Tibet unterbrochen. S.E. Garchen Rinpoche wurde 20 Jahre in einem chinesischen Arbeitslager interniert. Im Gefängnis empfing er von Khenpo Münsel Rinpoche Dzogchen-Belehrungen und praktizierte heimlich. Nach der Entlassung aus dem Gefängnis 1979 kümmerte er sich um den Wiederaufbau des Gar-Klosters und 27 anderer Drikung-Klöster in Osttibet. 1997 besuchte Rinpoche zum ersten Mal den Westen und gründete in Amerika und Europa mehrere Garchen Dharma Zentren. Er bereist unermüdlich die verschiedenen Zentren und Klöster in Asien, Amerika und Europa. Lama Tsering Rinpoche Lama Tsering ist der Residenz-Lama des Garchen Dharma Instituts. Im Alter von acht Jahren wurde er 10 Lama Tsering Rinpoche Das Haupthaus Der Garten als Mönch ordiniert und zwei Jahre später erhielt er die Novizen-Ordination. Er studierte im Hauptkloster der Drikung-Kagyü-Tradition in Dehra Dun, Indien. Nachdem er die vorbereitenden Übungen der Drikung Yangzab und der Longchen Nyingthig Überlieferung abgeschlossen hatte, erhielt er Belehrungen zu Phowa und Dzogchen Tregchöd- und Thögal. Weiterhin übte er in einer einhundert Tage dauerndenKlausur (Shag gya) die Praxis des Tonglen der sechs Daseinsbereiche. Darüber hinaus praktizierte er in einem traditionellen Drei-Jahres-Retreat den fünfteiligen Pfad der Mahamudra und die Sechs Yogas des Naropa. Danach wurde ihm von S.H. Chetsang Rinpoche und S.E. Garchen der Titel eines Drubpön (RetreatMeister) verliehen. Seit 2002 ist er auf Wunsch von S.E. Garchen Rinpoche in Deutschland und leitet die regelmäßigen Pujas im Garchen Dharma Institut, gibt Einweihungen und Belehrungen und betreut die Praktizierenden im Retreat. 13 Das Klausurhaus Klausurhaus In unmittelbarer Nachbarschaft zum GDI ist ein Klausurhaus mit 3 Einzelklausur-Zimmern entstanden. Dort können Interessierte in absoluter Zurückgezogenheit und Stille für längere oder kürzere Zeit meditieren und ihre Praxis unter der Anleitung von Lama Tsering Rinpoche vertiefen. Es gibt hier auch eine Bibliothek mit einer ständig wachsenden Sammlung buddhistischer Bücher. Am Ende eines großen beschaulichen Gartens befindet sich ein Waldhäuschen für Einzelklausuren in absoluter Stille. Eine Tür führt zum Garten des Haupthauses, zu einer großen Buddha Shakyamuni-Statue, die zur Umwandlung einlädt. Das Klausurhaus wurde von S.E. Garchen Rinpoche und Ven. Bongtrul Rinpoche im April und September 2005 eingeweiht und steht seitdem Praktizierenden aller buddhistischen Traditionen zur Verfügung. Anmeldungen bitte unter 089 / 710 485 72. 14 Die Sangha S.E. Garchen Rinpoche, Lama Tsering Rinpoche Regelmässige Veranstaltungen Montag 07:30 19:00 20:00 - 08:30 Guru-Puja 20:00 Dharmapala 21:00 Vajrasattva (für Anfänger geeignet) Mittwoch 07:30 19:00 20:00 - 08:30 Guru-Puja 20:00 Dharmapala 21:00 Weiße Tara (für Anfänger geeignet) Freitag 09:00 16:00 17:00 - 10:00 Guru-Puja 17:00 Kurukulle, Achi, weißer Dzambhala 18:00 Ngöndro I, Zuflucht Samstag 09:00 18:00 19:00 - 10:00 Guru-Puja 19:00 Dharmapala 20:00 Wir üben Mudras, Glocke, Damaru Sonntag 10:00 - 12:00 Weiße Tara-Puja für Weltfrieden und das lange Leben aller spirituellen Lehrer Im Tempel 17 Unsere Adresse Florian Geyer Str. 10, 81377 München U6 oder Bus 41, Ausstieg Holzapfelkreuth. Mit dem Auto: München West, Autobahn Lindau Ausfahrt Laim, dann Fürstenriederstraße, rechts ab in die Florian Geyer Straße. Tel.: 089 / 710 485 72 Fax: 089 / 710 485 73 Email: [email protected] Internet: www.garchen.de Bankverbindung: Garchen Dharma Institut e.V. Dresdner Bank München, BLZ 700 800 00 Kontonummer 521 803 200 Sie erhalten eine steuerabzugsfähige Spendenquittung. 18 Weiße Tara im Tempel des GDI, gefüllt mit kostbaren Reliquien Zum Kennenlernen Einmal im Monat treffen sich Mitglieder und Freunde des Zentrums, um in einem offenen Gespräch Fragen und Perspektiven des Zentrums zu erörtern (Jour fix, ‑aktuelles Datum stets im Schaukasten und auf unserer Web-Seite). Gestaltung: Dagmar Beatrix Schönemann Fotos: Piet Bernhardt Text: Katrin Querl