Lithotrophe Prozesse lithos (gr.) = der Stein; trophe (gr.) = die Nahrung Chemoorganotropher Stoffwechsel Chemolithotropher p Stoffwechsel heterotroph autotroph p Chemolithotrophie ist beschränkt auf Prokaryonten (Bakterien und Archaeen) In Chemolithoautotrophen dient der reduzierte Elektronendonator für 2 Zwecke : (1) Energiekonservierung (Aufbau eines Protonengradienten) (2) Bildung von Reduktionsäquivalenten (auf Kosten des P t Protonengradienten) di t ) für fü di die CO2-Fixierung Fi i Habitate von Chemolithotrophen : - ausreichende Mengen red. anorganischer Verbindungen, - geeignete Elektronenakzeptoren (oft O2 , NO3 -), - oft an extreme Standorte angepasst angepasst, - wo wenig organische Substanz verfügbar z.B. Grenzschichten aerob/anaerob z.B. extrem saure Habitate Chemolithotrophe spielen eine wichtige Rolle in den Stoffkreisläufen z.B. N-Kreislauf, S-Kreislauf Knallgasbakterien Redoxpaare Reduktionspotential ‚Knallgasbakterium‘ Wautersia eutropha (Ralstonia eutropha) Die meisten ‚Knallgasbakterien‘ sind fakultativ chemolithoautotroph, d.h. sie können auch organische g Verbindungen g als Energieg u./o. C-Quelle nutzen Mixotrophes Wachstum: H2 u./o. CO2 und ein organisches Substrat werden gleichzeitig genutzt Nitrifikation „Nitroso-Bakterien“ oxidieren Ammonium zu Nitrit z.B. Nitrosomonas „Nitro-Bakterien Nitro Bakterien“ oxidieren Nitrit zu Nitrat z.B. Nitrobacter Chemolithotrophe spielen eine wichtige Rolle in den Stoffkreisläufen Bedeutung der Nitrifikation z Rolle im N-Kreislauf: Bedeutung der Nitrifikation z Entfernung von Ammonium bei der Abwasserbehandlung Abwasserbehandlung in einer typischen Kläranlage: z Verwitterung poröser Gesteine Æ Ausblühungen von Salpeter Eisenoxidierer Thiobacillus ferrooxidans Rusticyanin pH bis ~1-2 pH ~ 6 Rückläufiger Elektronentransport für die Bildung von NADH nötig Bioleaching Wichtige Reaktionen bei „leaching“ –Prozessen: Vermutlich erzeugen Thiobacillus ferrooxidans und ähnliche Bakterien durch Fe2+-Oxidation zunächst moderat saure Verhältnisse Æ dann werden Archaeen wie Ferroplasma acidarmanus aktiv und sorgen für extrem niedrige pH-Werte wächst optimal um pH 1 ! Autotrophe CO2-Fixierung z Calvin-Benson-Bassham-Zyklus (Calvin-Zyklus) [die meisten autotrophen Bakterien] z Reduktiver TCC [grüne Schwefelbakterien wie Chlorobium, Desulfobacter Sulfatreduzierer), Hydrogenobacter (thermophiles mikroaerophiles B kt i ) Thermoproteus Bakterium), Th t ( (anaerobes b A Archaeon)] h )] z Reduktiver Acetyl-CoA-Weg [manche Sulfatreduzierer zz.B. B Desulfobacterium, Desulfobacterium Archaeoglobus, Archaeoglobus Acetogene Bakterien, Methanogene] z3 3-Hydroxypropionat-Weg Hydroxypropionat Weg [Chloroflexus aurantiacus (schwefelfreies grünes Bakterium)] Calvin-Zyklus (B) Reduktion (A) Carboxylierung (C) Regeneration des Acceptors Chemolithoautotrophe müssen oft große Mengen eines Elektronendonators verbrauchen Für Synthese von 1 g Zellmasse (Trockenmasse) werden umgesetzt durch Thiobacillus ferrooxidans Thiobacillus neapolitanus Nitrosomonas Ralstonia eutropha zum Vergleich: E. coli 156 g 30 g 30 g 0,5 g Fe2+ S2O32NH3 H2 2 g Glucose Phototrophe Bakterien und Photosynthese Photosynthese y X Umwandlung von Lichtenergie in chemische Energie X Einer der wichtigsten biologischen Prozesse auf der Erde X Freie Energie, Energie die in biologischen Systemen verbraucht wird wird, entstammt dem Sonnenlicht X Früh in der Evolution entwickelt Allgemeines Prinzip der Photosynthese X Umwandlung von Lichtenergie erfolgt bei allen photosynthetischaktiven Organismen (Pflanzen (Pflanzen, Algen Algen, Cyanobakterien Cyanobakterien, Purpurbakterien, Grüne Bakterien und Heliobakterien) nach dem gleichen Prinzip und die beteiligten Komponenten sind ähnlich Licht e--Donator ATP + Reduktionskraft Zellsubstanz Kohlenstoff Ph t t h Phototrophe Licht als Energiequelle Photoautotrophe Photoheterotrophe C = CO2 C = organische Substanzen Gewinnung von Energie und Reduktionskraft durch oxygene und anoxygene Photosynthese Oxygene: Pflanzen Cyanobakterien X Gewinnung von Reduktionskraft immer durch lichtgetriebene Oxidation von H2O zu O2 Anoxygene: P rp rbakterien Purpurbakterien, Grüne Bakterien Heliobakterien X Gewinnung von Reduktionskraft aus Substanzen wie H2S ist nicht immer lichtgetrieben Gruppen phototropher Bakterien Oxygene Photosynthese 1. Cyanobakterien (z.B. Synechococcus, Oscillatoria, Nostoc) 2. Prochlorophyten (z.B. Prochloron, Prochlorothrix) Anoxygene yg Photosynthese y 1. Purpurbakterien A. Nichtschwefel-Purpurbakterien (z.B. Rhodobacter, Rhodospirillum) B. Schwefel-Purpurbakterien (z.B. Chromatium, Thiocapsa) 2. Grüne Bakterien A Grüne Schwefelbakterien (z.B. A. B Chlorobium, Chl bi Chl Chloronema ) B. Grüne Nichtschwefelbakterien (z.B. Chloroflexus, Heliothrix) 3 Heliobakterien (z.B. 3. z B Heliobacterium, Heliobacterium Heliobacillus) je nach Gruppe verschiedene Bacteriochlorophylle (BChl a-g) Warum haben phototrophe Bakterien mehrere Arten von Bacteriochlorophyll, die Licht mit unterschiedlicher Wellenlänge absorbieren ? X Mehr Energie des elektromagnetischen Spektrums kann genutzt werden X Zur Energiegewinnung kann nur absorbierte Lichtenergie verwendet werden. Daher können verschiedene phototrophe Arten in einem Habitat koexistieren, indem jede andere Wellenlängen n nutzt. t t X Pigmentvielfalt erlaubt die Besetzung unterschiedlicher ökologischer Nischen Photosynthetische Membranen und Reaktionszentren X Pigmente und andere Komponenten des lichtsammelnden Komplexes sind in speziellen photosynthetischen Membransystemen assoziiert X Bei Pflanzen findet Photosynthese in Organellen statt (Chloroplasten). Die photosynthetischen Membransysteme werden Thylakoide genannt Chloroplastenstruktur: X Bei Bakterien gibt es keine Chloroplasten Æp photosynthetische otosy t et sc e Pigmente g e te in interne te e Membransysteme e b a syste e integriert teg e t Aufbau von bakteriellen photosynthetischen Membransystemen 1. Einstülpung der Cytoplasmamembran bei Purpurbakterien 2. Die Cytoplasmamembran y p bei Heliobakterien Vesikel Lamellen C t l Cytoplasmamembran b 3. Cytoplasmamembran und spezialisierte nicht von einer Elementarmembran umschlossene Strukturen (Chlorosomen) bei Grünen Bakterien Chlorosom: X Gigantisches Antennensystem X Absorption von extrem geringen Lichtintensitäten G ü Bakterien Grüne B k i wachsen h von allen ll Phototrophen Ph h bei den geringsten Lichtintensitäten Chlorosomenstruktur Chlorosom 4. Thylakoidmembranen bei Cyanobakterien Elektronenfluss in der oxygenen Photosynthese (Z-Schema) X 2 Photosysteme: PSI und PSII X Übertragung eines Elektrons vom Akzeptor des PS II zum P700 erzeugt protonmotorische Kraft X ATP-Bildung normalerweise durch nicht-zyklische Photophosphorylierung; e- wandern nicht zurück zum P680 Q, quinone; Chl, Q Chl chlorophyll a; Cyt, Cyt cytochrome; PC, plastocyanin; FeS, nonheme iron-sulfur protein; Fd, ferredoxin; Fp, flavoprotein; P680 and P700 reaction center chlorophylls of PS II and PS I. X Unter bestimmten Bedingungen (z.B. NADPH vorhanden) h d ) führen füh einige i i Cyanobakterien eine zyklische Photophosphorylierung nur mit PS I durch. Elektronendonor ist wie i bei b i der d anoxygenen Photosynthese häufig H2S Anoxygene Photosynthese X Kommt nur bei phototrophen Bakterien vor X Im Gegensatz zur oxygenen Photosynthese nur ein Photosystem beteiligt X Keine K i O Oxidation id i von H2O O Organismengruppen: i 1. Purpurbakterien A Nichtschwefel-Purpurbakterien (z.B. A. z B Rhodobacter, Rhodobacter Rhodospirillum) B. Schwefel-Purpurbakterien (z.B. Chromatium, Thiocapsa) 2. Grüne Bakterien A. Grüne Schwefelbakterien (z.B. Chlorobium, Chloronema) B. Grüne Nichtschwefelbakterien (z.B. Chloroflexus, Heliothrix) 3. Heliobakterien (z.B. Heliobacterium, Heliobacillus) Vergleich des Elektronenflusses bei Purpurbakterien, Grünen Schwefelbakterien und Heliobakterien X ATP-Bildung g durch zyklische y Photo-phosphorylierung p p y g X Grüne Bakterien und Heliobakterien können im Zuge der Photosynthese neben ATP auch NADH bilden, da das erste stabile Akzeptormolekül (FeS-Protein) im Vergleich zu p ((Chinon)) ein deutlich elektronegativeres g E0‘ besitzt Purpurbakterien X Heliobakterien + Grüne Bakterien Ä ATP + Reduktionskraft direkte Produkte der Lichtreaktion X Purpurbakterien Ä nur ATP direktes Produkt der Lichtreaktion Lichtvermittelte ATP-Synthese ohne Chlorophyll-Pigmente X Einige Arten extrem halophiler Archaea (z.B. Halobacterium) können lichtvermittelte ATP-Synthese ohne Chlorophyll-Pigmente betreiben Salinen: ein Habitat für Halobacterium. Rote Farbe stammt vorwiegend von Bacterioruberinen und Bacteriorhodopsin X Bildung einer protonmotorischen Kraft durch Bacteriorhodopsin X Bacteriorhodopsin ähnelt dem Sehpigment des Auges dem Rhodopsin X Mit Bacteriorhodopsin ist ein Retinal-Molekül konjugiert, welches Licht (bei ca. 570 nm) absorbieren kann Eine einzigartige Protonenpumpe in halophilen Archaea DNA-Übertragung bei Bakterien Konjugation DNA-Übertragung bei Bakterien Generelle Transduktion Spezielle p Transduktion Agrobacterium tumefaciens DNA-Transfer zwischen Bakterium und Pflanze