Salmonella agona - Dr. Heinz Strahl
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Jahreshauptversammlung Verein zur Förderung der Produktion und Vermarktung von Freilandeiern Knittelfeld – 03.03.2012 Dr. Heinz Strahl - Fachtierarzt für Geflügel Salmonella agona Eintrag über Futter Dr. Heinz Strahl - Fachtierarzt für Geflügel Salmonella agona = Wachstum von Salmonellen im Labor auf Platten über 2.300 Salmonellen-Serovare aber nur 20 – 30 Serovare haben eine besondere Bedeutung beim Infektionsgeschehen Im Vordergrund: S. enteritidis S. typhimurium Salmonellen-Typisierung nach Kauffmann-White Gruppe A S. paratyphi Gruppe B S. typhimurium S. agona Gruppe C S. thompson S. newport S. infantis Gruppe D S. enteritidis Gruppe E S. anatum Vorgehensweise und Konsequenzen für den Legebetrieb nach positivem Salmonellenbefund: Geflügelhygiene-Verordnung AMA - Richtlinie S. enteritidis + S. typhimurium amtliche Sperre (vorübergehender) Verbot der Vermarktung Verlust des AMA-Gütesiegels bei jeder Salmonelle alle anderen Salmonellen keine Einschränkungen bei der Vermarktung Vorgehensweise und Konsequenzen für den Legebetrieb nach positivem Salmonellenbefund Serotyp „B“ : Geflügelhygiene-Verordnung + AMA - Richtlinie es könnte S. typhimurium sein vorsorgliche Sperre Stopp bei der Vermarktung S. agona Vorkommen: nicht häufig eher ein Zufallsbefund die häufigsten Salmonellen: S. enteritidis S. typhimurium S. infantis S. hadar S. agona Vorkommen: 2002 / 2003 BRD vermehrtes Auftreten von Kleinkinder-Infektionen Kräuter-Tees mit Fenchel, Anis oder Kümmel 10,9% der untersuchten Proben S. agona positiv! 2008 / 2011 USA vermehrtes Auftreten von Human-Infektionen durch S. agona - Infektion über Getreide S. agona Symptome beim Menschen: Durchfall, Fieber, Schmerzen im Bauch über 4 bis 7 Tage da Kräutertees auch gerade für die Abwehr geschwächter Personen und Kleinkinder als typische Hausmittel verwendet werden, ist hier bei nicht sachgerechter Zubereitung die Gefahr einer Erkrankung besonders groß S.agona erstes Auftreten in einem Legebetrieb: am 14.11.2011 Probennahme durch eine Kontrollstelle am 22.11.2011 Befund Salm. Typ „B“ pos. !! am 28.11.2011 Befund Salm.-Zentrale: Salmonella agona Sperre als AMA-Gütesiegel-Betrieb am 05.12.2011 Nachkontrolle AMA + BTA: Stallproben + Futterproben Befund: Stallproben negativ Futterproben (teilweise) S. agona – positiv S.agona Auftreten in mehreren Legebetrieben: Betrieb A: am 03.12.11 am 12.12.11 am 16.12.11 am 20.12.11 am 28.12.11 am 10.01.12 Futtermittel-Probe: Salm. B pos. Nachkontrolle Futtermittel: Salm. B pos. Nachkontrolle BTA Stiefeltupfer: Salm.B pos. Nachkontrolle Futtermittel: neg. Nachkontrolle AMA Stiefeltupfer: Salm.B pos. Nachkontrolle BTA Stiefeltupfer + Kot: neg. Nachkontrolle Futtermittel: Salm. B pos. am 23.01.12 Nachkontrolle Futtermittel: neg. am 14.02.12 Nachkontrolle Futtermittel: neg. Sperre als AMA-Gütesiegel-Betrieb von Anfang Dezember bis Ende Jänner S.agona Auftreten in mehreren Legebetrieben: Betrieb B: am 05.12.11 am 15.12.11 am 19.12.11 am 03.01.12 am 10.01.12 am 23.01.12 am 20.02.12 Futtermittel-Probe: Salm. B pos. Nachkontrolle Futtermittel: neg. Nachkontrolle AMA Stiefeltupfer: Salm.B pos. Nachkontrolle BTA Stiefeltupfer + Kot: neg. Nachkontrolle Futtermittel: Salm. B pos. Nachkontrolle Futtermittel: neg. Nachkontrolle Futtermittel: neg. Sperre als AMA-Gütesiegel-Betrieb von Anfang Dezember bis Ende Jänner S.agona Auftreten in mehreren Legebetrieben: Betrieb C: am 12.12.11 Amtstierarzt Stiefeltupfer: Salm. B pos. Futtermittel-Probe: Salm. B pos. am 21.12.11 Nachkontrolle AMA Stiefeltupfer: Salm.B pos. am 02.01.12 Nachkontrolle BTA Stiefeltupfer + Kot: neg. Nachkontrolle Futtermittel: Salm. B pos. am 09.01.12 Nachkontrolle Futtermittel: neg. am 13.02.12 Nachkontrolle Futtermittel: neg. Sperre als AMA-Gütesiegel-Betrieb von Mitte Dezember bis Mitte Jänner S.agona Auftreten in mehreren Legebetrieben: Betrieb D: am 16.12.11 Futtermittel-Probe: Salm. B pos. am 19.12.11 Amtstierarzt Stiefeltupfer: Salm. B pos. am 28.12.11 Nachkontrolle AMA Stiefeltupfer: neg. Nachkontrolle Futtermittel: B pos. am 13.01.12 Nachkontrolle Futtermittel: Salm. B pos. am 23.01.12 Nachkontrolle Futtermittel: neg. am 14.02.12 Nachkontrolle Futtermittel: neg. Sperre als AMA-Gütesiegel-Betrieb von Mitte Dezember bis Ende Jänner S.agona Auftreten in mehreren Legebetrieben: Betrieb E: am 19.12.11 Amtstierarzt Stiefeltupfer: Salm. B pos. am 28.12.11 Nachkontrolle AMA Stiefeltupfer: B pos. Nachkontrolle Futter/Soja: B pos. am 10.01.12 Nachkontrolle BTA Stiefeltupfer + Kot: neg. Nachkontrolle Futtermittel: Salm. B pos. am 23.01.12 Nachkontrolle Futtermittel: neg. am 14.02.12 Nachkontrolle Futtermittel: neg. Sperre als AMA-Gütesiegel-Betrieb von Mitte Dezember bis Ende Jänner Eintrag GMO-freier Soja aus Italien von 1 Futtermühle aber warum ?? und vor allem: warum so massiv ?? Soja wird bei der Extraktion erhitzt somit keine Salmonellen möglich ABER mehrere Theorien: Kühlung mit kontaminierter Luft im Betrieb top-dressing mit Melasse für Haltbarmachung Infektion im riesigen Lager vor der Abholung BEKÄMPFUNG • Futtersäure für die Tiere über Trinkwasser als Zusatz zum Futter • Einstreu wechseln • Futterwechsel – neuer Soja • Desinfektion von Futtersilo Lagerplatz Umgebung Auswirkungen durch S. agona • viele Untersuchungen – damit Kosten • verringerter Erlös durch Verlust des AMA-Gütesiegels • permanenter Stressfaktor für den Betrieb Fazit was könnte verbessert werden? • möglichst frühzeitige Information seitens AMA • schnelleres Reagieren durch Vernetzung der Befunddaten • Angleichung der AMA-Richtlinie an die gesetzlichen Vorgaben • keine Sperre der AMA-Vermarktung, wohl aber Maßnahmen zur Sanierung • Schadensabdeckung durch Versicherung Fazit was könnte der Betrieb daraus lernen? Gefahren beim sorglosen Umgang mit Futtermitteln • Lagerung von Soja auf Kipper immer abgedeckt • Soja-Lager immer verschlossen • kein Zugang für Katzen • kein Zugang für Schadnager • Kein Zugang für Vögel Danke für die Aufmerksamkeit
