Pressemitteilung Ruggero Raimondi inszeniert Berlioz` „La

Werbung
Pressemitteilung
Ruggero Raimondi inszeniert Berlioz’ „La damnation de Faust“ an der Opéra Royal de
Wallonie-Liège – ab 25. Januar 2017
An der Opéra Royal de Wallonie-Liège ist ab dem 25. Januar 2017 Hector Berlioz’ „La
damnation de Faust“ zu erleben, in einer Neusinzenierung des legendären italienischen
Baritons Ruggero Raimondi. Damit legt das königliche Opernhaus zum zweiten Mal in der
laufenden Saison die Regie in die Hände eines Sängers – bereits im September setze der
Tenor José Cura Puccinis „Turandot“ in Szene. Bei „La damnation de Faust“ steht Patrick Davin
am Pult, die Hauptrollen übernimmt wieder eine Riege von Weltklasse-Sängern: Marc Laho
(Faust), Nino Surguladze (Marguerite), Ildebrando d’Arcangelo (Méphistophélès) und Laurent
Kubla (Brander). Folgeaufführungen finden am 28. und 31. Januar sowie am 2. und 5. Februar
2017 statt. Die Vorstellung am 31. Januar wird live bei Culturebox gestreamt und ist
anchließend on demand verfügbar.
Nach 25 Jahren steht Hector Berlioz’ (1803–1869) „La damnation de Faust“ wieder auf dem
Spielplan der Opéra Royal de Wallonie-Liège und damit einer der wohl wichtigsten und
revolutionärsten Komponisten der französischen Romantik. Entstanden ist das Werk in den
Jahren 1845/46, mit Gérard de Nervals französischer Übersetzung von Goethes „Faust. Der
Tragödie erster Teil“ als Vorlage. Die 1828 erschienene Übersetzung löste in Frankreich eine
große Faust-Begeisterung aus, die auch Berlioz erreichte, lange bevor er den Stoff vertonte.
Anders als bei Goethe ist die Titelfigur beim Librettisten-Duo Hector Berlioz/Almire Gandonnière
kein erkenntnissuchender Mann der Tat, sondern ein mit Gedanken sich selbst lähmender
Intellektueller. Berlioz verwendete für die Komposition seine „Huit scènes de Faust“ von 1829.
„La damnation de Faust“ war allerdings nicht für szenische Aufführungen gedacht, vielmehr sah
Berlioz darin eine Mischgattung mit sowohl symphonischen als auch dramatischen Elementen,
was er auch mit der Bezeichnung „Légende-dramatique“ ausdrückte. Die Uraufführung in
konzertanter Fassung im Jahr 1846 in Paris war zwar kein Misserfolg, wurde aber wegen der
für Berlioz typischen extremen Klanginnovationen und -effekte kontrovers diskutiert und war
beim Publikum nicht sehr beliebt. Erst 1893, knapp 24 Jahre nach Berlioz’ Tod, wurde die erste
Bühnenfassung in Monte Carlo gezeigt und brachte das Werk auf verspäteten Erfolgskurs.
Heute gehört es zwar nicht zum Standardrepertoire der Opernhäuser, ist aber doch regelmäßig
auf den Spielplänen zu finden.
Für die Regie kehrt Ruggero Raimondi nach Lüttich zurück, der dort bereits in der Saison
2013/14 Verdis „Attila“ inszenierte und als Sänger zuletzt 2014/15 als Scarpia in Puccinis
„Turandot“ zu erleben war. Der Italiener und „Don Giovanni schlechthin“ kann mit seinen 74
Jahren auf eine beachtliche Karriere zurückblicken und war auf allen großen Bühnen der Welt
zu Gast. Darüber hinaus wirkte er in zahlreichen Opern-Film- und Fernsehproduktionen mit, wie
z.B. 2013 in Puccinis „La Tosca“ an der Seite von Plácido Domingo mit dem Orchestra
Sinfonica Nazionale della Rai unter der Leitung von Zubin Mehta.
Hochkarätige Sängerbesetzungen sind an der Opéra Royal de Wallonie-Liège Tradition. In die
Rolle des Faust schlüpft der Lütticher Tenor Marc Laho, der regelmäßiger Gast am Opernhaus
seiner Heimatstadt ist, so zuletzt in der vergangenen Saison als Rodolfo in Puccinis „La
Bohème“. Er ist v.a. in französischsprachigen Ländern bekannt, gab jüngst aber auch sein
erfolgreiches Debüt an der Oper Stuttgart, in der Titelpartie von Offenbachs „Hoffmanns
Erzählungen“ in einer umjubelten Inszenierung von Christoph Marthaler. Die Mezzosopranistin
Nino Surguladze (Marguerite) war u.a. schon an der Metropolitan Opera New York, dem Royal
Opera House Covent Garden und den Salzburger Festspielen zu erleben und kehrt nach
Amneris in Verdis „Aida“ in der Saison 2013/14 wieder nach Lüttich zurück. Der als
österreichischer Kammersänger ausgezeichnete Bass-Bariton Ildebrando d’Arcangelo
(Méphistophélès) sorgte v.a. in seiner Paraderolle Don Giovanni in Mozarts gleichnamiger Oper
für Furore und war u.a. an der Wiener Staatsoper, den Salzburger Festspielen und der
Mailänder Scala zu Gast. Auch Laurent Kubla (Brander) wird regelmäßig an die Oper in Lüttich
eingeladen und überzeugte dort zuletzt als Leporello in Jaco van Dormaels Neuinszenierung
von „Don Giovanni“.
Das Orchester der Oper in Lüttich hat sich als Ensemble von internationalem Format etabliert
und legte bereits zahlreiche Alben vor. An seinem Pult steht der erste Gastdirigent des Hauses,
Patrick Davin, der bei Pierre Boulez und Peter Eötvös studierte. Neben dem gängigen Konzertund Opernrepertoire beschäftigt er sich mit selten aufgeführten Werken sowie zeitgenössischer
Musik und brachte bereits zahlreiche Werke zur Uraufführung. Er arbeitete u.a. mit der
Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, dem Ensemble Modern, dem Orchestre
Philharmonique de Radio France und dem Orchestre de Lyon sowie an der Opéra Bastille in
Paris, dem Théâtre de La Monnaie de Munt in Brüssel und der Opéra Nationale de Rhin in
Strasbourg. Derzeit ist er künstlerischer und musikalischer Leiter des Orchestre Symphonique
de Mulhouse.
Die Opéra Royal de Wallonie-Liège in Lüttich ist eines der drei königlichen Opernhäuser
Belgiens und blickt auf eine fast 200-jährige Geschichte zurück, die damit länger währt als die
1830 begründete belgische Monarchie. Der Spielplan des Hauses besticht durch eine
abwechslungsreiche Mischung aus Klassikern des Repertoires und spannenden Raritäten. Seit
der Saison 2007/08 ist der Italiener Stefano Mazzonis di Pralafera Intendant und künstlerischer
Leiter der Oper. Das hochkarätige Programm des Hauses mit Stagione-Betrieb wird vom
eigenen Orchester und eigenen Chören bestritten, während die Gesangssolisten für jede
Produktion sorgfältig ausgewählt werden. Die beständig hohe Auslastung weist auf die große
Beliebtheit und Treue des heimischen Publikums hin. Darüber hinaus strahlt das Haus
überregional und zieht Besucher aus dem nahen Deutschland, den Niederlanden, Luxemburg
und sogar Großbritannien an. www.operaliege.be
Hector Berlioz: „La damnation de Faust“
Premiere: 25. Januar 2016, 20.00 Uhr Opéra Royal de Wallonie-Liège
Patrick Davin, Musikalische Leitung
Ruggero Raimondi, Regie
Daniel Bianco, Bühne
Jesús Ruiz, Kostüme
Albert Faura, Licht
Marc Laho, Faust
Nino Surguladze, Marguerite
Ildebrando d’Arcangelo, Méphistophélès
Laurent Kubla, Brander
Pierre Iodice, Chorleitung
Véronique Tollet, Leitung Kinderchor
Orchester, Chor und Kinderchor der Opéra Royal de Wallonie-Liège
Folgevorstellungen: 28. und 31. Januar, 2. und 5. Februar 2017
Live-Übertragung der Vorstellung am 31. Januar bei Culturebox.
Herunterladen