Wissenschaftlicher Kongreß 1998/ Vortrag 7

Werbung
KG_VOR_98_07
16.01.2002
16:12 Uhr
Seite 1
Wissenschaftlicher Kongreß 1998/ Vortrag 7
A. Freidank(1), P. Heinkele(2), R. Radziwill(1)
(1) Apotheke und (2) Medizinische Klinik III des Städtischen Klinikums Fulda, Pacelliallee 4, 36043 Fulda
Thema: Vorteile einer konsequenten Therapie der zytostatikainduzierten Emesis und Nausea
- 2. Preis der Kurzvorträge Die Therapie des zytostatikainduzierten Erbrechens ist mit Einführung der 5-HT3-Antagonisten wesentlich verbessert worden. Probleme
dieser Therapie sind die möglichen Unterschiede der verschiedenen 5-HT3-Antagonisten, die Dosierung, die Therapie der
verzögerten Emesis und der Nausea, sowie die hohen Kosten dieser Arzneimittelgruppe.
Ziele dieses Projektes waren die Einführung wirksamer Schemata zur antiemetischen Therapie, der Wirksamkeitsvergleich zweier 5-HT3
-Antagonisten, sowie die Reduktion der Kosten.
In Zusammenarbeit mit einer medizinischen Klinik wurden folgende Richtlinien der antiemetischen Therapie aufgestellt: 5-HT3Antagonisten (Ondansetron oder Tropisetron) werden nur am Tag der Chemotherapie in Kombination mit Glucocorticoiden parenteral
appliziert. An den Folgetagen erhalten die Patienten Glucocorticoide und/oder Metoclopramid oral. Ein Jahr lang wurde die Antiemese
nach Therapieschemata für Zytostatikatherapien mit niedrigem, mittlerem und hohem Risiko durchgeführt. Die Antieme-tika zur parenteralen Gabe wurden von der Apotheke patientenbezogen an die Station abgegeben. Die Patienten erhiel Dokumenta-tionsbögen, um
den Therapierfolg über mehrere Tage zu protokollieren. Diese Bögen wurden in der Apotheke ausgewertet.
Von etwa 500 verabreichten Zyklen kamen 186 (37%) in die Apotheke zurück, 74% davon waren Therapien mit mittlerem emetogenem Risiko. Eine komplette Kontrolle der Emesis konnte in 93% der Zyklen, eine komplette Kontrolle von Nausea und Emesis in 78%
erzielt werden. Akute Emesis oder Nausea traten sehr selten auf. Ein Unterschied zwischen Ondansetron und Tropisetron wurde nicht
festgestellt. Die Kosten für die antiemetische Therapie ließen sich auf 43% senken, es wurden über 40 TDM auf dieser Station
eingespart.
Die Ergebnisse zeigen, daß die eingesetzten Schemata wirksam zytostatikainduzierte Emesis und Nausea verhindern. Die patientenbezogene Abgabe der Antiemetika wurde von der Station begrüßt. Die Kontrolle der verzögerten Emesis und Nausea kann durch eine
verbesserte Compliance erhöht werden. Hierzu wurde eine Patienteninformation entwickelt.
Dieses Projekt zeigt, daß Therapieschemata sowohl die Therapie verbessern als auch die Kosten senken können. Voraussetzung ist
eine gute Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Pflegepersonal auf der Station und Apotheker und PTA in der Apotheke. Inzwischen
wird die antiemetische Therapie im gesamten Haus nach diesen Schemata durchgeführt.
Herunterladen