Widerstandsnetzwerke - Grundlagen Diese Aufgaben dienen zur Übung und Wiederholung. Versucht die Aufgaben selbständig zu lösen und verwendet die Lösungen nur zur Überprüfung eurer Ergebnisse oder wenn ihr nicht mehr weiter kommt. Aufgabe 1 Berechne den Gesamtwiderstand dieses einfachen Netzwerkes. Lösung Innerhalb dieser Schaltung sind alle Widerstände in Reihe geschaltet. Rges =R1 + R2 + R3 = 20Ω + 20Ω + 40Ω = 80Ω Aufgabe 2 Das Netzwerk aus Aufgabe 1 kann in eine andere Schaltung eingebaut werden. Es soll an den Punkten A und B angeschlossen werden. Berechne den Innenwiderstand des Netzwerks der zwischen den Punkten A und B wirkt. Hinweis Der Gesamtwiderstand ist nicht gleich dem Ergebnis aus Aufgabe 1. Der Grund ist, dass zwischen den Punkten A und B die Widerstände R1 und R2 parallel zu R3 geschaltet sind. Lösung R12 =R1 + R2 =20Ω + 20Ω = 40Ω Rges = R12 * R3 40Ω * 40Ω 1600Ω 2 = = = 20Ω R12 + R3 40Ω + 40Ω 80Ω Aufgabe 3 In diesem Gleichspannungsnetzwerk sollen die Pfeilrichtungen aller Spannungsabfälle und Ströme (auch die Maschenrichtungen) eingetragen und anschließend berechnet werden. Hinweise Spannungspfeile und zeigen immer vom positiven zum negativeren Potential. Der Strom fließt in Richtung der Spannung (technische Stromrichtung von + nach -) Zum berechnen der Ströme und Spannungen geht man immer nach dem gleichen Prinzip vor: Man sucht sich eine Größe, zu deren Berechnung alle anderen Größen bekannt sind. Nach jedem Schritt lässt sich eine andere Größe finden, zu deren Berechnung nun alle anderen Größen bekannt sind. Werkzeuge: Ohmsches Gesetzt: Maschenregel: Knotenregel: Lösung U=R*I 0 = - Uq1 + UR1 + UR2 Die Summe aller Spannungsabfälle einer Masche ist 0 I = I1 + I2 Die Summe aller eingehenden und ausgehenden Ströme eines Knotenpunktes ist 0 Innerhalb der Spannungsquelle wirkt die Spannung vom Plus- zum Minuspol. Die Masche M1 zeigt vom Plus- zum Minuspol, damit stehen die Richtungen der Spannungspfeile für UR1 und UR2 fest. Da R3 parallel zu R2 geschaltet ist, fließt der Strom in gleicher Richtung wie am Widerstand R2. Die Richtung des Zählpfeils M2 wird beliebig festgelegt, da beide Richtungen richtig wären. Zur Berechnung des Stromes I berechnen wir den Gesamtwiderstand der Schaltung R * R3 20Ω * 40Ω 800Ω 2 Rges =R1 + 2 = 20 + = 20Ω + = 20Ω + 13,3Ω = 33,3Ω R2 + R3 20Ω + 40Ω 60Ω U = R*I → I = I = Uq = Rges U R 2V = 0,06 A= 60mA 33,3Ω Der Strom I fließt am Widerstand R1 U R1 = R1 * I= 20Ω * 0,06 A= 1,2V Innerhalb einer Masche ist die Summe der Spannungsabfälle 0 (Maschenregel) 0 = −U q1 + U R1 + U R2 U R2 =U q1 −U R1 = 2V − 1,2V = 0,8V Der Strom I1 kann nun berechnet werden. U R2 = R2 * I1 I1 = U R2 0,8V = = 0,04 A= 40mA R2 20Ω Innerhalb eines Knotens sind die ankommenden und ausgehenden Ströme gleich groß (Knotenpunktregel) I= I1 + I 2 I2 = I − I1 = 60mA − 40mA = 20mA Es gibt in der Regel sehr viel mehr Möglichkeiten diese Aufgaben zu berechnen die alle gleich gut sind, z.B. hätte man im letzten Schritt nicht die Knotenpunktregel anwenden müssen. Um I2 zu berechnen hätte man auch diesen Weg gehen können: UR2=UR3 = 0,8V I2= UR3 0,8V = = 0,02 A = 20mA R3 40Ω Aufgabe 4 In diesem Gleichspannungsnetzwerk sollen die Pfeilrichtungen aller Spannungsabfälle und Ströme (auch die Maschenrichtungen) eingetragen und anschließend berechnet werden. Hinweis Es gelten die gleichen Regeln wie aus der 3. Aufgabe. Dieses Netzwerk ist nur ein wenig komplizierter. Es kann zum Verständnis helfen, wenn man sich das Netzwerk anders aufmalt, mit der Spannungsquelle links und allen Widerständen parallel rechts. Zum Beispiel: Lösung Alle Pfeilrichtungen werden analog Aufgabe 3 eingezeichnet. Um den Strom I berechnen zu können ermitteln wir den Gesamtwiderstand. Allerdings nützt uns der Strom I im Moment noch nichts, denn er startet nicht den üblichen ‚Dominoeffekt’, da der er an keinem der Widerstände fließt. R23 =R2 + R3 = 50Ω + 75Ω = 125Ω R123 = R56 = R1 * R23 250000Ω 2 = 117,6Ω = R1 + R23 2125Ω R5 * R6 700000Ω 2 = = 411,8Ω R5 + R6 1700Ω R456 = R4 + R56 = 420Ω + 411,8Ω = 831,8Ω Rges = R123 * R456 117,6Ω * 831,8Ω = = 103Ω R123 + R456 117,6Ω + 831,8Ω U q = Rges * I ⇒ I = Uq Rges = 2,4V = 0,0233 A = 23,3mA 103Ω Wir können allerdings den Strom am Widerstand R1 bestimmen. R1 ist parallel zu allen anderen Widerständen und wir wissen, dass die komplette Quellspannung an ihm wirkt. U R1 = R1 * I5 ⇒ I5 = U R1 2,4V = = 0,0012 A = 1,2mA R1 2kΩ Um die Ströme und Spannungen an den Widerständen R2 und R3 zu berechnen betrachten wir die Masche M3. Wir wissen, dass an R2 und R3 der gleiche Strom I6 fließt, dass machen wir uns zu nutze. 0 =− U q + U R2 + U R3 ⇒ U q = U R2 + U R3 U R2 = I6 * R2 U R3 = I 6 * R3 U q = I 6 * R2 + I 6 * R3 = I 6 * (R2 + R3 ) ⇒ I 6 = Uq R2 + R3 = 2,4V = 0,0192 = 19,2mA 125Ω Wir berechnen UR2 mit dem Ohmschen Gesetzt und UR3 mit der Maschenregel für M3: U R2 = R2 * I 6 = 50Ω * 0,0192 = 0,96V U R3 =U q − U R2 = 2,4V − 0,96V = 1,44V Nun kennen wir auch I4 dank der Kirchhoffschen Knotenregel: 0 = I 4 − I5 − I 6 ⇒ I 4 = I5 + I 6 = 1,2mA + 19,2mA = 20,4mA Genauso gilt: I = I1 + I 4 ⇒ I1 = I − I 4 = 23,3mA − 20,4mA = 2,9mA Mit I1 können wir Uq4 berechnen: U R 4 = R4 * I1 = 420Ω * 0,0029 A = 1,218V Wir wissen, dass an R5 und R6 die gleiche Spannung wirkt. Wir berechnen sie mit Hilfe der Maschenregel für M1: U q = U R 4 + U R5 ⇒ U R5 = U q − U R 4 = 2,4V − 1,218V = 1,182V Mit UR5 = UR6 berechnen wir die beiden fehlenden Ströme: UR5 1,182V = = 0,0017 A = 1,7mA R5 700Ω UR6 1,182V I3 = = = 0,0012 A = 1,2mA R6 1000Ω I2 = Den Strom I3 hätten wir beispielsweise auch mit der Knotenregel berechnen können: I3 = I1 − I 2 = 2,9mA − 1,7mA = 1,2mA