Was ist ein Planet? griech.: plánetes: Wanderer, die Umherschweifenden Bis August 2006 gab es keine offizielle Definition für einen Planeten. Größtes Problem war: Unterscheidung zwischen Planet, Planetoid und Asteroid. Definitionsversuch (CalTech): Ein Objekt im Sonnensystem wird als Planet bezeichnet, wenn es eine größere Masse hat als alle anderen Objekte zusammen, die sich im selben Orbit befinden. Allgemeine Arbeitshypothese war: Objekte mit einer Masse unter einer Grenzmasse für das Einsetzen von thermonuklearer Fusion von Deuterium (≈ 13 Jupitermassen) galten als Planeten. (zwischen 13 und 75 Jupitermassen: Brauner Zwerg: besitzt jedoch noch keine Wasserstofffusion, ist also noch kein Stern). Mit der Entdeckung von Brauen Zwergen (1995), extrasolaren Planten (1992 bzw. 1995) und besonders dem 2400 km großen Objekt 2003 UB313 (Eris, größer als Pluto) im äußeren Sonnensystem flammte die Diskussion erneut auf. Was ist ein Planet? 2003 wurde eine internationale IAU Arbeitsgruppe zur Definitionsproblematik eingerichtet, welche ursprünglich im Sommer 2006 eine endgültige Definition präsentieren hätte sollen. Als nach 2 Jahren Arbeit jedoch keine Hinweise auf eine Einigung existieren, wurde die 19-köpfige Arbeitsgruppe aufgelöst und durch ein kleineres Komitee (bestehend aus 9 Personen (Spezialisten, Autoren und Pressesprechern) ersetzt. Dieses Komitee einigte sich im Juni 2006 auf 2 Grundsätze: 1) Planeten sollen rund sein (dadurch scheiden Kometen und die meisten Asteroiden aus = unregelmäßig geformt, häufig ähnlich zu Kartoffeln); erst ab einen Durchmesser von etwa 800 km einigermaßen kugelförmig) 2) Planeten sollen einen Stern umlaufen, ohne selbst ein Stern oder Begleiter eines Planeten (Satelliten) zu sein. Problem bei diesen Grundsätzen: Neben Pluto zählen auch einige der neuentdeckten Transneptunischen Objekte und Ceres (zw. Mars und Jupiter) zu den Planeten. Was ist ein Planet? Der Prager Planetensturz: Zusätzliches Kriterium = historische Ausschlusskriterium (um die Flut an möglichen neuen Planeten einzudämmen): Objekte, die bis zum Jahr 1900 entdeckt wurden, sollen als „klassische“ Planeten gelten (das würde bedeuten: Ceres (1801) ist ein Planet, Pluto (1930, einziger von einem Amerikaner entdeckter Planet!) ist keiner. Pluto soll als Prototyp der „Plutone“ gelten. Bei der IAU Konferenz in Prag (August 2006) stieß speziell das historische Ausschlusskriterium auf großen Widerstand bei den Wissenschaftlern (außerdem waren von den ursprünglich 2500 Delegierten nur mehr 424 anwesend). Einigung auf ein alternatives Kriterium: ein Planet muss seine Umlaufbahn freigeräumt haben (gilt weder für Ceres, noch für Pluto), oder alle Objekte in eine Bahnresonanz drängen. Pluto als Prototyp eines zusätzlichen neues Typs, den Zwergplaneten (dwarf planets), erfüllt nur das alternative Kriterium nicht. Überarbeitete Resolution wurde mit den Stimmen von zwei Dritteln angenommen, jedoch nicht der Zusatz Pluto als Prototyp der plutonischen Objekte zu bezeichnen, diese Klasse blieb bis heute namenlos. Was ist ein Planet? Die unendliche Geschichte: Resolution wurde desweiteren auf unser Sonnensystem eingeschränkt. Weiterhin also ungelöst: -) extrasolare Systeme, was macht dort einen Planeten aus? -) Name für Klasse der „plutonischen Objekte“ -) Alternative Vorschläge zur Bahnresonanz (z.B. planetarische Diskriminante) Für unser Sonnensystem gilt also (gegenwärtig): 8 Planeten 5 Zwergplaneten (Ceres im Asteroidengürtel und Pluto, Eris, Makemake und Haumea im Kuipergürtel. Es existiert jedoch bereits eine Beobachtungsliste um weitere Objekte genauer zu untersuchen, ob sie die beiden Kriterien für Zwergplaneten erfüllen) Aus „MEin Vater ERklärt Mir Jeden Sonntag Unsere NEun PLaneten.“ wurde: „MEin Vater ERklärt Mir Jeden Sonntag Unseren Nachthimmel.“ Eine kleine Übersicht über den Aufbau unseres Sonnensystems: Zentralstern: Sonne 4 terrestrische Planeten Asteroidengürtel 4 Gasplaneten Zentauren Kuipergürtel Oortsche Wolke Merkur, Venus, Erde (1 Satellit), Mars (2) 5 Zwergplaneten: A-gürtel: Ceres K-gürtel: Pluto, Eris, Makemake, Haumea Jupiter (63 Satelliten), Saturn (60), Uranus (27), Neptun (13) zwischen Jupiter und Neptun z.B. Pluto (3 Satelliten)