Stückinformation Premiere in Esslingen: 23. September 2016 Uraufführung Martin Lingnau / Wolfgang Adenberg DOCTOR FAUSTUS MAGICAL CIRCUS PART II Regie: Marcel Keller / Bühne: Marcel Keller / Kostüme: Katrin Busching / Musikalische Leitung: Wolfgang Fuhr / Choreografie: Magdalena Wurm / Puppenbau: Sibylle Mittag / Dramaturgie: Anna Gubiani Mit: Prof. Mathias Eckermann (Christian A. Koch), Fizz/Mephisto (Ulf Deutscher), Dr. Johnny Faustus (Oliver Moumouris), Kaiser / Hades u.a. (Achim Hall), Schatzmeister / Homunculus u.a. (Ralph Hönicke), Wagner / Paris / Euphorion u.a. (Marcus Michalski), Kanzler / Famulus / Chiron u.a. (Florian Stamm), Helena / Sirene 1 u.a. (Sofie A. Miller), Ariel / Lady Macbeth / Sphinx u.a. (Kristin Göpfert), Persephone / Baucis u.a. (Gesine Hannemann) // DFMCBallett / Elfen / Hexen / Sirenen u.a. (Monique Markert / Luisa Morgenroth / Johanna von Salmuth / Linda Ulherr / Magdalena Wurm – jeweils 3 Tänzerinnen alternierend) // DFMC-Band (Thomas Keltsch, Jens Kouros, Jens Loh, Wolfgang Fuhr) Hereinspaziert! Hereinspaziert! Folgen Sie uns in die fantastische Welt von Fizz, dem Zirkusdirektor in Doctor Faustus‘ Magical Circus. Und Fizz, besser bekannt unter seinem bürgerlichen Namen Mephistopheles, lässt wahrlich die Puppen tanzen. Was er dem Publikum präsentiert, ist nicht weniger als der komplette „Faust II“ – aber so, wie man ihn noch nie gesehen hat, irgendwo zwischen Weimarer Klassik, „Rocky Horror Show“ und Monty Python. Von der Tragödie erster Teil noch schwer gebeutelt, erhält Faust eine radikale Verjüngungskur. Er ist dabei, als sich die Finanzkrise des Staates durch die Erfindung des Papiergeldes scheinbar wie von selbst in Wohlgefallen auflöst und verliebt sich unsterblich in die schöne Helena, die er fortan zu gewinnen sucht. Faust wohnt der Erweckung des Homunculus bei, fliegt auf einem Besen durch die Luft, nimmt einen Drink in einer Kneipe namens „Witches Place“ und bittet schließlich Persephone, die Herrin der Unterwelt, darum, Helena nochmals aus dem Totenreich zu entlassen (eine Szene, die Goethe leider selbst nicht ausgeführt hatte, die nun aber endlich und zum allerersten Mal auf die Bühne kommt). Goethe selbst bezeichnete seinen „Faust II“ als „schlicht inkonsumerable Aneinanderreihung von Szenen und Metaphern“. Ein Glück, dass dem Publikum Professor Mathias Eckermann, ein direkter Nachfahre des Goethe-Adlatus Johann Peter Eckermann und ausgewiesener Experte des klassischen Genies, zur Seite steht, der im Nachlass eine Handreichung seines Vorfahren entdeckt hat, die in Fizz‘ Circus immer dann zum Einsatz kommt, wenn man den Überblick zu verlieren droht. Der Komponist und Autor Martin Lingnau hat mit dem Songtexter Wolfgang Adenberg einen höchst unterhaltsamen, musikalischen Parforce-Ritt durch den sonst eher als spröde angesehenen zweiten Teil von Goethes Tragödie geschaffen – erhellende Einsichten inklusive. Die Musik des Magical Circus wechselt vergnüglich zwischen Zirkuspolka, handfester Rockmusik, Love Songs und leichten Swingnummern. „So wie in Goethes Faust II ein buntes Kaleidoskop antiker mythischer Figuren auftritt, spielt das Stück mit Zitaten aus der musikalischen Popkultur. Diese Spiegelung funktioniert am konsequentesten, wenn man auch die Sprache der Popkultur für unsere neuen Songs wählt. Und diese ist nun einmal englisch“, erläutert Martin Lingnau. Für die Regie zeichnet Marcel Keller verantwortlich, der bereits die Version von Büchners „Woyzeck“ mit der Musik von Tom Waits für die WLB in Szene gesetzt hat. Keller hat auch den Bühnenraum entworfen, der den Stoff von „Faust II“ mit starken Bilden in die Welt des Zirkus überträgt. Für die Kostüme arbeitet er mit Katrin Busching zusammen, als musikalischer Leiter fungiert Wolfgang Fuhr (er hat in der Spielzeit 15/16 an der WLB „This Is My Song“ realisiert.) Eine vierköpfige Live-Band wird dem Abend musikalisch den richtigen Schwung geben. Martin Lingnau schreibt Musicals, Film- und Bühnenmusiken, Pop-Songs und Chansons. Mit weit über vier Millionen Besuchern seiner vielfach ausgezeichneten Produktionen ist er neben seiner Tätigkeit als Filmkomponist inzwischen einer der erfolgreichsten Musiktheaterautoren und Komponisten Deutschlands. Er komponierte u. a. die Musicals „Swinging St. Pauli“, „Der Schuh des Manitu“, „Das Wunder von Bern“. „Heiße Ecke“, 2003 uraufgeführt, ist aktuell die erfolgreichste deutschsprachige Musiktheaterproduktion und steht nach über zehn Jahren am Schmidt Tivoli in Hamburg weiterhin auf dem Programm. Wolfgang Adenberg zählt zu den meistgespielten Musicalautoren und -übersetzern Deutschlands. Sein erstes Musical „Fletsch – Saturday Bite Fever“ (Musik von Marc Schubring) brachte er 1993 auf die Bühne des Saarländischen Staatstheaters. Ähnlich große Beachtung errangen sein Musical „Swing Sisters“ und die Cole-Porter-Revue „Kiss me, Cole“. 2009 zählte sein Musical „Moulin Rouge Story“ mit der Musik von Marc Schubring zu den erfolgreichsten Stücken am Alten Schauspielhaus in Stuttgart. Außerdem hat er sich u.a. auch als Übersetzer von Musicals einen Namen gemacht (u.a. übertrug er für „We will rock you“ einige der Songs). Württembergische Landesbühne Esslingen Dramaturgie/ Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit