Allgemeine Grundlagen

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2.
Grundbegriffe
2.1
Zum Stoffbegriff
2.1.1 Heterogene Stoffe
2.1.2 Homogene Stoffe
2.2
Zustände und Zustandsänderungen
2.2.1 Die Aggregatzustände
2.2.2 Phasendiagrame einkomponentiger Systeme
Stoff
 Ein Sammelbegriff für Materie mit “gleichen” Eigenschaften
abgesehen von Größe und Gestalt.
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Tonwaren
Gold
Porzellan
Alkohol
Schwefel
Säuren
Rosenwasser
Weißer Phosphor
Magnesium
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Stickstoff
Sauerstoff
Natrium
Zink
Luft
Glaubersalz
Kohle
Soda
Pottasche
Einteilung von Stoffen
• Heterogene Stoffe
 Ein Stoff aus mehreren Phasen, d.h. es sind Phasengrenzflächen
vorhanden
• Homogene Stoffe
 Einphasiger Stoff, d.h. in sich völlig homogen mit vom Ort
unabhängigen Eigenschaften
Stoffe
Homogene
Stoffe
Heterogene
Stoffe
Gestein
Phasen (Minerale)
Gestein (Granit)
Feldspat
Biotit
Quarz
Legierung
Phasen (Intermetalle)
Legierung (Mg40Pd60)
MgPd (50 At.-% Mg)
Mg5Pd2 (71.4 At.-% Mg)
0.2 mm
Einphasige Stoffe
Mg78Pd22
0.05 mm
Einphasige Legierung
Einkristall Si
System
Ein System
 ist ein Teil des Universums, der zur Untersuchung ausgesucht
wurde. Der Rest des Universums heißt dann Umgebung.
Phase
 Ein physikalisch homogener und durch eine Oberfläche begrenzter
Teil eines Systems. Dieser ist somit vom Rest des Systems mechanisch
separierbar.
Beispiele für ein- und mehrphasige Stoffe
•
Einphasige Stoffe
– Fest (Eis)
– Flüssig (Wasser)
– Gasförmig (Wasserdampf)
•
Mehrphasiges System
– Eis/Wasser
– Eis/Wasserdampf
– Wasser/Wasserdampf
– Eis/Wasser/Wasserdampf
Die Aggregatzustände
gasförmig
verdampfen
kondensieren
sublimieren
resublimieren
fest
flüssig
schmelzen
erstarren
Aufheizkurve von reinem Wasser
Temperatur T
100 °C
Siedepunkt KP
flüssig
+
gasförmig
0 °C
Schmelzpunkt FP
fest
+
fest
flüssig
flüssig
Zeit
gasförmig
Phasendiagramm des Wassers (schematisch)
Druck / Pa
Kritischer Punkt Tk = 374 °C
Pk = 22088 kPa
fl. Wasser (l)
1013
hPa
Eis (s)
Sublimationskurve
Schmelzkurve
Dampfdruckkurve
Tripelpunkt
TTr.= 0.01 °C
PTr. = 613.3 Pa
Wasserdampf (g)
Temperatur / °C
Phasendiagramm von Kohlendioxid
76.3 bar
CO2 (l)
Krit. Punkt
Druck
CO2 (s)
5.03 bar
Triplepunkt und
Schmelzpunkt
CO2 (g)
1.013 bar
Sublimation
-78.5 °C
-56.7 °C
Temperature
31 °C
 Trockeneis
Sublimation von TE in Wasser
Komponenten eines Systems
Komponenten eines Systems
 sind die kleinste Anzahl von unabhängig variablen chemischen
Konstituenten, die notwendig und ausreichend sind die Zusammensetzung jeder Phase des Systems in jedem Gleichgewichtszustand
zu beschreiben.
-
unär
binär
ternär
quaternär
quinternär
eine Komponente
zwei Komponenten
drei Komponenten
vier Komponenten
fünf Komponenten
Phasendiagramm
Phasendiagramm
 ist eine geometrische Darstellung der Orte thermodynamischer
Parameter eines Gleichgewichtszustands unterschiedlicher Phasen
unter festgelegten Bedingungen.
Intensive Variable
Extensive Variable
Temperatur, T
Entropie, S
Druck, p
Volume, V
Chemische Potential, i
Anzahl Mole von of i, ni
2.
Grundbegriffe
2.3
Der gasförmige Zustand
2.3.1
2.3.2
2.4
2.5
2.5.1
2.5.2
2.5.3
Gesetz von Boyle-Mariotte
Gesetze von Gay-Lussac
Der flüssige Zustand
Der feste Zustand
Der kristalline Zustand
Die 14 Bravais-Gitter
Der Glaszustand
Das Teilchenmodell
gasförmig
ungeordnet
fest - kristallin
ferngeordnet
flüssig
nahgeordnet
Der gasförmige Zustand
• ist weder form- noch volumenstabil
• weist eine geringe Dichte und hohe Kompressibilität auf
• ist in Näherung durch eine allgemeine Zustandsgleichung
beschreibbar
• ist ein unordneter Zustand mit homogen und isotropen Verhalten
Boyle-Mariottsches Gesetz
P V = const. bei T = const
3.5
Druck p / 106 Pa
3.0
2.5
Temperatur in K
800 K
500 K
300 K
100 K
2.0
1.5
Robert Boyle
1.0
0.5
5
10
15
20
Volumen V / 103 m3
25
30
Gay-Lussacsches Gesetz
p/T = const. bei V = const.
V/T = const. bei p = const.
Volumen in l
1l
Druck p / 106 Pa
2.5
2
4l
1.5
Gay-Lussac
1
7l
0.5
10 l
13 l
17 l
20 l
200
400
Temperatur T / K
600
800
 Halogene
CHLOR
BROM
IOD
Copyright: T. Seilnacht
Ideales Gas
•
Thermische Zustandsgleichung eines idealen Gases:
pV = nRT
für 1 mol Gas:
pVm =
RT
R ist die Gaskonstante:
R = 8, 314510 J mol₋1 K₋1
1
= 0, 0876 L atm K ₋1 mol ₋
Der flüssige Zustand
ist nicht formstabil aber volumenstabil
• weist eine hohe Dichte und geringe Kompressibilität auf
• ist nicht durch eine allgemeine Zustandsgleichung beschreibbar
• ist ein unordneter Zustand
• einphasige Flüssigkeiten sind homogen und isotrop
• Nahordnung ist möglich
 Flüssiger Stickstoff
Verwendung:
Kühlmittel in Medizin und Technik
Foto mit freundlicher Genehmigung der Gebr. Gloor AG



Pb

Simulation der Erstarrung von flüssigem NaCl
0 ps
40 ps
52 ps
55 ps
50 ps
60 ps
Fp (NaCl) = 808 °C, 540 Teilchen bei 837 °C, 1013 hPa
Der feste Zustand
• ist form- und volumenstabil
•weist eine hohe Dichte und geringe Kompressibilität auf
• ist nicht durch eine allgemeine Zustandsgleichung beschreibbar
• Kristalle sind ferngeordnet mit homogenen und anisotropen Verhalten
• Gläser beschreiben einen unordneten Zustand mit homogenen und
isotropen Verhalten; Nahordnung ist möglich
Der kristalline Zustand
Elementarzelle
Gitter
+
Basis
+
Basis
Die Kristallstruktur des NaCl
281 pm
NaCl6/6
Na+1
Cl-1
Kristallstruktur des Aluminium
10·10-2 m
40.5·10-10 m
10·10-6 m
a = 4.0496·10-10 m
Die 14 Bravais-Gitter
c
Kristallographisches Achssystem
 
a

b
Bravai-System
Bravais-Typ
Restriktionen der Metrik
kubisch
primitiv (cP)
innenzentriert (cI)
flächenzentriert (cF)
a = b = c,  =  =  = 90°
hexagonal
hexagonal (hP)
a = b ≠ c,  =  = 90°,  = 120°
rhomboedrisch
rhomboedrisch (hR)
a = b ≠ c,  =  = 90°,  = 120°
tetragonal
primitiv (tP)
innenzentriert (tI)
a = b ≠ c,  =  =  = 90°
orthorhombisch
primitiv (oP)
innenzentriert (oI)
C-zentriert (oC)
flächenzentriert (oF)
a ≠ b ≠ c,  =  =  = 90°
monoklin
primitiv (mP)
C-zentriert (mC)
a ≠ b ≠ c,  =  = 90°, 
triklin
triklin (aP)
a ≠ b ≠ c,  ≠  ≠ 
Kristallstruktur des Quarz
Kristallographische Daten
Formel Si O2
Z
3
Kristallsystem trigonal
Bravaissystem hexagonal primitiv
Raumgruppe P3221 (Nr. 154)
Gitterparameter a = 4.9128 Å
c = 5.4042 Å
Zellvolumen
V = 112.96 Å3
Atomlagen
Aufsicht
Atom Wyck.
x
Si1 3a
0.46875(20)
O1 6c
0.41211(40)
y
z
0.00000
0.00000
0.26563(40) 0.11865(20)
Der feste Zustand
• ist form- und volumenstabil
• weist eine hohe Dichte und geringe Kompressibilität auf
• ist nicht durch eine allgemeine Zustandsgleichung beschreibbar
• Kristalle sind ferngeordnet mit homogenen und anisotropen Verhalten
• Gläser beschreiben einen unordneten Zustand mit homogenen und
isotropen Verhalten; Nahordnung ist möglich
Was ist Glas?
Der Glaszustand
Volumen
Flüssigkeit
unterkühlte Flüssigkeit
schnell abgekühltes Glas
langsam abgekühltes Glas
Kristall
Fiktive Temperatur
Temperatur
Schmelztemperatur
/ 2 – Diffractometer STOE STADI MP
Bragg-Brentano Modus, Flachpräparat
Der Glaszustand
STOE Powder Diffraction System
λ = 1.54056·10-10 m
24000
20000
Absolute Intensity
16000
Quarz – SiO2
12000
Quarzglas - SiO2
8000
4000
0
10.0
20.0
30.0
40.0
50.0
60.0
70.0
80.0
90.0
2Theta
Was ist Glas?
Die Struktur von Glas
SiO2
kristallin
SiO2
glasartig
 Ausdehnungskoeffizient von Glas
Rasotherm - Glas
Quarz- Glas
Was ist Glas?
Chemische Einteilung der Gläser
• Quarzglas
SiO2 (aus Sand)
• Kalknatronglas
71 - 75% SiO2 (aus Sand)
12 - 16% Na2O (aus Soda)
5 - 15% CaO (aus Kalk)
• Bleiglas
54 - 67% SiO2 (Sand)
5 - 38% PbO (Bleiweiß)
5 - 15% Na2O (aus Soda),
5 - 15% K2O (aus Pottasche)
• Borosilicatgläser
70 - 80% SiO2 (Sand)
7 - 13% B2O3 (aus Borax)
4 - 8% Na2O (aus Soda)
4 - 8% K2O (aus Pottasche)
2 - 7% Al2O3 (aus Pottasche)
• Spezialglas
SiO2 (aus Sand) und
weiteren Elementen des PSE
Was ist Glas?
Wichtige Rohstoffe für die Glasherstellung
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
SiO2
Na2CO3 · 10H2O
K2CO3
Na2SO4
CaCO3
MgCO3
Al2O3
NaAlSi3O8
PbO
Pb3O4
Na2B4O5(OH)4 · 8H2O
Sand
Soda
Pottasche
Glaubersalz
Kalk
Magnesit
Tonerde
Feldspat
Bleiglätte
Menninge
Borax
Siliciumdioxid, Quarz
Natriumcarbonat
Kaliumcarbonat
Natriumsulfat
Calciumcarbonat
Magnesiumcarbonat
Aluminiumoxid
Albit
Blei(II)-oxid
Blei(II,III)-oxid
Natriumtetraborat
Schmelz-Spin Verfahren zur Herstellung metallischer
Gläser
Ar pressure
melt
Ta-nozzle
induction coil
metallic ribbon
copper wheel
Einteilung von Stoffen
Stoffe
Homogene
Stoffe
Gemische oder
Lösungen
Heterogene
Stoffe
Reinstoffe
Verbindungen
Elemente
Definitionen
Heterogene Stoffe
 bestehen aus mehreren Phasen, d.h. es sind Phasengrenzflächen
vorhanden
Homogene Stoffe
 sind einphasige Stoffe, d.h. in sich völlig homogen mit vom Ort unabhängigen Eigenschaften
Chemische Elemente
 Stoffe, die sich durch chemische Reaktionen nicht weiter in einfachere
Stoffe auftrennen lassen.
Verbindung
 Bezeichnung für homogene reine Stoffe, die mindestens aus zwei
unterschiedlichen Elementen bestehen
Reinstoff
 Element oder Verbindung
Gemische oder Lösungen
 Homogene Stoffe, die sich mit Hilfe physikalischer Trennmethoden in
Reinstoffe zerlegen lassen
Einteilung heterogener Stoffe
•
•
•
•
•
fest – fest
fest – flüssig
fest – gasförmig
flüssig – flüssig
flüssig – gasförmig
Gemenge
Suspension
Rauch oder Gasstein
Emulsion
Nebel oder Schaum
Stoffe - Beispiele
Stoff
Gold
Methan
Kochsalz
Schaum
Granit
Rauch
Luft
Nebel
Wasser
Kochsalzlös.
Bimsstein
Alko. -Wass.
Sauerstoff
Kalkmilch
Messing
Quecksilber
Milch
homogen
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
-
Aggregatzustand
fest
gasf.
fest
flüssig – gasf.
fest – fest
fest – gasf.
gasf.
gasf. - flüssig
flüssig
flüssig
fest -gasf.
flüssig
gasf.
fest - flüssig
fest
flüssig
flüssig - flüssig
Bezeichnung
Reinstoff: Element
Reinstoff: Verbindung
Reinstoff: Verbindung
Schaum
Gemenge
Rauch
G emisch: Gas - Gas
Nebel
Reinstoff: Verbindung
Lösung: Festst.
- Flüss.
„Gasstein“
Gemisch: Flüss.
- Flüss.
Reinstoff: Element
Suspension
Gemisch: Feststoff - Festst.
Reinstoff: Element
Emulsion
Trennung von Diamant und Gestein
• Fördern des Gesteins: 43 Mio. t/a an Kimberlit in
Südafrika in 1977
• Brechen des Gesteins bis auf 30 mm Durchmesser
• Grobtrennen vom leichten Gestein z. B. durch
float and sink
• Feintrennung des Diamanten vom Restgestein mit
Fettherden und durch Aussortieren mit Röntgenstrahlen
• Ausbeute ca. 0,1 g/t Diamant bzw. 1 kg auf 10000 t
Gestein bei Weltproduktion ca. 20 t/a
Aussortieren mit Hilfe
von Röntgenstrahlen
Typische
Diamantenmine
und einige
Rohdiamanten
Das Periodensystem der Elemente
H
1
He
2
Li
3
Be
4
B
5
C
6
N
7
O
8
F
9
Ne
10
Na
11
Mg
12
Al
13
Si
14
P
15
S
16
Cl
17
Ar
18
K
19
Ca
20
Sc
21
Ti
22
V
23
Cr
24
Mn
25
Fe
26
Co
27
Ni
28
Cu
29
Zn
30
Ga
31
Ge
32
As
33
Se
34
Br
35
Rb
37
Sr
38
Y
39
Zr
40
Nb
41
Mo
42
Tc
43
Ru
44
Rh
45
Pd
46
Ag
47
Cd
48
In
49
Sn
50
Sb
51
Te
52
I
53
Xe
54
Cs
55
Ba
56
La-Lu
Hf
72
Ta
73
W
74
Re
75
Os
76
Ir
77
Pt
78
Au
79
Hg
80
Tl
81
Pb
82
Bi
83
Po
84
At
85
Rn
86
Fr
87
Ra
88
Ac-Lr
La
57
Ce
58
Pr
59
Nd
60
Pm
61
Sm
62
Eu
63
Gd
64
Tb
65
Dy
66
Ho
67
Er
68
Tm
69
Yb
70
Lu
71
Ac
89
Th
90
Pa
91
U
92
Np
93
Pu
94
Am
95
Cm
96
Bk
97
Cf
98
Es
99
Fm
100
Md
101
No
102
Lr
103
• 77 Metalle
• 8 Halbmetalle
• 18 Nichtmetalle
Kr
36
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