Arch. Geflügelk. 1993, 57 (6), 241 - 248, ISS 0003-9098. © Verlag Eugen Ulmer GmbH & Co„ Stuttga rt Campylobacter-lnfektionen beim Geflügel - Epizootiologie, Bedeutung und Bekämpfungsmöglichkeiten - ** Campylobacter infections in poultry - Epidemiology, importance and possibilities of control G. Glün de r* Manuskript eingegangen am 13. Mai 1993 Einleitung Infektionen mit Campylobacter (C.) spp. sind beim Wirtschaftsgeflügel weit verbreitet. Beim Geflügel wird C.jquni mit seinen Biotypen am häufigsten nachgewiesen, C. coli weniger häufig und C. laridis selten. Die Bakterien der Gattung Campylobacter (SMIBERT, 1984; KARMALI und SKIRROW, 1984) sind schmale, gram-negative Stäbchen mit einem Durchmesser von 0,2 bis 0,5 µm bei einer Länge von 0,5. bis 5 µm . Sie können gebogen, S-förmig, möwenflügelamg oder auch spiralig gewunden sein. Sie wachsen im allgemeinen weder aerob noch anaerob, sondern benötigen ein mikroaerobes Milieu. In älteren Kulturen treten auch kokkoide Formen auf, die nicht kultivierbar, jedoch lebensfähig sein sollen (STERN et al., 1992). Zur Isolierung aus Untersuchungsm aterial werden verschiedene Selektivmedien verwendet, wobei am häufigsten das blutfreie Prestonmedium mit Cephaloperazonz usatz eingesetzt wird, da mit diesen die meisten Isolierungen bei gleichzeitig guter Unterdrückung der Begleitflora erzielt wurden. Als Pathogenitätsfaktoren von Campylobacter werden angesehen: Exotoxine (BuTZLE R und SKIRROW, 1979; JOHNSON und LIOR, 1984; KLIPPSTEIN et al., 1985; YRIOS und BALISCH, 1986; WALKER et al., 1986), Endotoxin (F UMAROLA et al., 1982; PEREZ-PEREZ und BLAZER, 1985), die Invasivität (BuTZLER und SKIRROW, 1979; Rurz-PALACIOS et al., 1981; YouSSEF et al., 1985), Sekretions-auslös ende Faktoren (KLIPPSTEIN et al., 1985), Adhäsine (NEWELL et al., 1985 ; TAYLOR 1985) und Plasmide (LEE et al., 1985; BRADBURRY and MuNROE, 1985). Epizootiologie Campylobacter kommen weltweit vor und wurden nicht nur aus Wirtschaftsgeflüg el, sondern auch aus zahlreichen Wildvogelarten isoliert, wobei C. laridis insbesondere bei Möwen nachgewiesen wird (GLÜ:NDER, 1989A; GL ÜNDER und PETERMANN, 1989; GLÜNDER et al„ 1991; GLÜNDER et al., 1992). eben Vögeln sind auch Haustiere wie Rind, Schaf, Schwein, Pferd, Hund und Katze sowie Nager häufig Träger des Erregers (BLASER et al., 1984). Beim Menschen stellt die * Klinik für Geflügel ** Referat anläßlich der Tierärztlichen H ochschule H ann over der Tag ung der Deutschen Gruppe der WPSA in Cuxhaven am 9. - 10. 3. 1993 Archiv fü r Geflügelkunde 6/ 1993 Campylobacteriose eine ökonomisch bedeutsame durch ahrungsmittel bedingte Erkrankung dar (SttANE: 1992). Die Erreger sind häufig Ursache von Enteritiden, in seltenen Fällen kann es auch zu anderen Krankheitsforme n kommen . In Holland wird Produkten tierischen Ursprungs, insbesondere dem Geflügelfleisch, die H auptrolle bei der Ü bertragung auf den Menschen zugeschrieben (G EZONDHEIDSRAAD, 1988). Die Infektion der Wirtschaftsgeflü gelherden kann durch belebte und unbelebte Vektoren erfolgen. Zu den belebten Vektoren zählen Vögel, Nager, Fliegen (RoGOFF et al., 1977; ROSEF und K APPERUD, 1983), Flöhe und Milben (LrNDBLOM et al„ 1986) sowie aufgrund eigener Erfahrungen das Betreuungsperso nal. Mit Ausnahme eines Berichtes (PETERSON et al., 1959) scheinen Bruteier, die nach dem Legeakt durch Kotpartikel mit Campylobacter kontaminiert sein können, in der Übertragung keine Rolle zu spielen ( EILL et al„ 1985 ; SttANKE R et al., 1986; H o pp, 1986; Sc ttROTH, 1990), jedenfalls dann, wenn vo m Manage ment her jeder direkte und indirekte Kontakt zwischen frisch angelieferten Bruteiern und frisch geschlüpften Küken unterbunden wird. Zu den unbelebten Vektoren wird das Wasser gezählt, wobei im Flußwasser (KNrLL et al., 1982) CampylobacterKeime durch A usscheidungen von Wild- und Haustieren vorkommen können, insbesondere aber Abwasser aus Geflü gelschlachtereien , das regelmäßig mit einem starken Keimgehalt belastet sein dürfte (L uEC HTEFELD und WANG, 1981 ). Ferner überleben die Bakterien einige Zeit in der Einstreu eines Stalles (MONTROSE et al., 1985), wenn diese nicht vor Neubesatz entfernt wird. Die Verschleppung des Erregers von Stall zu Stall ist auch durch kotbeschmutzte Gerätschaften und Kleidung möglich (LrNDBLOM et al., 1986). Eine aerogene Verbreitung durch Anhaften von Campylobacter an Staub und Schmutzpartikel ist sicher nicht auszuschließen, wird jedoch als wenig bedeutungsvoll angesehen, da auf Farmen Stallungen mit infizierten und nicht infizierten Tieren nebeneinander liegen können (SMITHERMAN et al., 1984). Die Keime besitzen eine geringe T enazi tät, ihre Überlebensfähig keit ist von der Temperatur, der relativen Feuchte und dem pH-Wert abhängig. Bei Temperaturen unter 30 °C können sich Campylobacter nicht mehr vermehren und sterben ab. Je mehr sich die Temperatur dem Gefrierpunkt nähert, desto länger können sie jedoch überleben. T abelle 1 242 GLÜNDER, Campylobacter-Infektion beim Geflügel gibt einen Überblick über Eckdaten der Überlebensfähigkeit von Campylobacter in verschiedenen Proben. Allerdings sind einige Angaben bei tiefen Minustemperaturen anzu zweifeln, da nach eigenen Erfahrungen der Erreger bei - 70 °C mehr als 4 Jahre lebensfähig ist. Der Einfluß von chloriertem Wasser in Chiller von Schlachtereien auf die Überlebensfähigkeit von Campylobacter wird unterschiedlich beurteilt. Einerseits wurde bei einer Chlorkonzentration von 14- 18 ppm über die völlige Elimination (YusuFu et al., 1983) kulturell nachweisbarer Bakterien berichtet, während andererseits nach dem Kühlen der Schlachtkörper über Nacht in Wasser mit einem wesentlich höheren Chlorgehalt von 50- 340 ppm die Isolationsrate nur von 94% auf 34% gesenkt werden konnte. Als Erklärung für diese Ergebnisse wird angenommen, daß Proteine auf der Haut der Schlachtkörper die Bakterien vor der Chloreinwirkung schützen (LuECHTEFELD und WANG, 1981; PARK et al., 1981 ). Bedeutung Obwohl Campylobacter auch beim Wassergeflügel aufgrund eigener Erfahrungen häufig nachgewiesen werden können, liegen Untersuchungen über die Bedeutung dieser Bakterien hauptsächlich für das Huhn und im geringeren Maße auch für die Pute vor. Die Infektion kann entweder zu einer zeitlich begrenzten Besiedlung des Darmes ohne klinische Symptome oder zu einer enteralen Erkrankungsform mit Diarrhoe führen, oder aber zu einer hepato-enteralen Form, bei der neben enteralen Symptomen auch pathologischanatomische Veränderungen, insbesondere der Leber, vorliegen. Nach oraler Aufnahme besiedeln die Bakterien zunächst neben dem Dickdarmbereich auch den Dünndarm (SANYAL et al., 1984). Zum späteren Zeitpunkt nach der Infektion ist Campylobacter überwiegend nur im Blinddarm nachweisbar und wird mit dem Kot ausgeschieden. Die Infektion breitet sich innerhalb einer Herde sehr schnell aus, so daß in der Regel schon nach 1- 2 Wochen alle Tiere eines Stalles infiziert sind (SMrTHERMAN et al., 1984 ; LrNDBLOM et al., 1986). Literaturangaben zufolge sind Hühner nach der Infektion 63 Tage (MONTROSE et al., 1985) und Puten bis 120 Tage (TRUSCOTT und MoRrN, 1963) Träger des Erregers. Eigene Untersuchungen zeigen jedoch, daß Hühner nach einer Infektion im Alter von 4 Wochen und in Abhängigkeit vom gewählten Stamm mindestens 105 oder 195 Tage den Erreger mit dem Kot ausscheiden. Außerdem sind Unterschiede in der Ausscheidungshäufigk eit bei verschiedenen Campylobacter-Stämm en zu erkennen. Es gi bt offensichtlich hochinfektiöse Stämme, die zu einer Ausscheidung bei allen Tieren innerhalb der ersten Woche p. i. führen, während andere Stämme eine deutlich geringere Ausscheidungsrate aufweisen. Ein geprüfter Stamm führte überhaupt nicht zur Besiedlung des Verdauungstraktes und wurde in Kloakentupferproben nur dann nachgewiesen, wenn er gleichzeitig oral über das Trinkwasser verabreicht wurde (Abb. 1). Die Besiedlungsdauer des Darmes scheint auch altersabhängig zu sein. So schieden Tiergruppen, die erst im Alter von 10 Wochen mit einem hochinfektiösen Stamm (Gruppe C) infiziert wurden, den Erreger nicht in höherem Maße und nicht über einen längeren Zeitraum aus, als Hühner, die im Alter von 4 Wochen (Gruppe A) infiziert wurden. Tierg ruppen, die im Alter von 4 Wochen mit Stämmen infiziert Tabelle 1. Eckdaten zur Tenazität von Campylobacter spp . Outline on survival oj Campylobacter spp. Trägermaterial chlachtkörper Leber- und Hautproben Galle Allantoisflüssigkeit Eidotter Temperatur Überleben sdauer Autor -25 °C -20 °C -20 °C 4 °C 5 °C 4 Wochen < 5 Wochen >30 Tage nach 3 Monaten 80% Überlebensrate 10 Tage < 30 Tage 3 Wochen ROSEF et al„ 1984 PrANTTERr et al„ 1985 KA !SER und SvEDHEM, 1982 Pr ANT!ERl et al„ 1985 BEUCHAT, 1985 -20 °C <12 Wochen ALTMEYER et al„ 1985 1- 2 Monate 3 Wochen 2- 3 Monate BLASER et al., 1980 BLAS ER et al., 1980 BLASER et al„ 1980 maximal 2 Wochen 5 Monate 12 Tage MOORE und GRUMBLES, 1958 MOORE und GRUMBLES, 1958 MOORE und GRUMBLES, 1958 4 °C 25 °C 37 °C -20 °C -20 °C und -50 °C Raumtemperatur Oberflächenwasser 4 °C 25 °C max. 4 Wochen 2- 4 Tage BLASER et al., 1980 BLASER et al„ 1980 Stuhlproben (Mensch) 4 °C 25 °C 6- 8 Tage < 3 Wochen <3 - 8 Tage ArR et al., 1983 BLASER et al„ 1980 >96 Stunden GRANT et al., 1980 Reduktion um 5 Zehnerpotenzen in 6 Tagen in 11 Tagen Redukti on um 6 Zehnerpotenzen in 12 Tagen GEN!GEORGrs et al„ 1985 Hühnerdarm (von Schlachttieren) E instreu 4 °C 17 °C und 8 °C -20 °C 30 °C GEN!GEORG!S et al„ 1985 ALTMEYER et al. , 1985 Archi v für G efl ügelkunde 6/ 1991 GLÜNDER, Campylobacter-Infektion beim Geflü gel 100 243 Ausscheidungsrate (%) ,-~,_-~~~~~~~~_.,.-t-~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 60 + 60 40 20 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 --Gruppe A + Gruppe B +- Gruppe C wurden, die zu einer geringeren Ausscheidungsrate führten (nicht dargestellt), zeigten bei Superinfektion mit einem hochinfektiösen Stamm in der Ausscheidungsrate ein vergleichbares Bild wie Tiere, die zuvor noch nicht infiziert waren. Daraus läßt sich schließen, daß eine vorausgegangene Infektion mit einem weniger infektiösen Stamm oder gar einem Stamm, der nicht zur Besiedlung des Darmes führt, keine protektive Wirkung gegen hochinfektiöse Stämme besitzt. Die enterale und die hepato-enterale Erkrankungsform weisen nach oraler Infektion zunächst einen identischen Verlauf auf. Als minimale Infektionsdosis werden 9 bzw. 30 CFU (Koloniebildende Einheiten) angesehen. Die Inkubationszeit beträgt 6 Stunden bis 4 Tage und wird im Mittel mit 48 Stunden angegeben (Ru1z-PALACIOS et al., 1981; WELKOS, 1984). Innerhalb von 12 Stunden erfolgt die Penetration der D armzellen, und die Erreger sind bereits 24 Stunden nach der oralen Aufnahme in phagozytierenden Zellen nachweisbar. Im Blut des Wirtes sollen sie sich vom 2. bis 6. Tag aufhalten und in der Leber vom 2. bis 7. Tag p. i. nachweisbar sein. Bei Hühnern kann es zu einem wäßrigen, aber auch blutig-schleimigen D urchfall kommen. Dabei sind jüngere Tiere offensichtlich für eine Erkrankung empfänglicher als ältere. Die Erkrankung verläuft klinisch wenig auffällig und führte im Versuch zu einer Mortalität von knapp 2%. Bei einer Spontaninfektion eines Bestandes innerhalb der ersten 2 Lebenswochen wurde eine statistisch höhere Mortalität nachgewiesen als in Campylobacter-freien Vergleichsbeständen (WELKOS, 1984). D ie hepato-enterale Erkrankungsform weist im Gegensatz zur Enteritis einen akuten bis chronischen Krankheitsverlauf auf und kommt überwiegend bei älteren Tieren vor. Neben Veränderungen in anderen Organen sind besonders Veränderungen der Leber auffällig. Im frühen Krankheitsstadium sind hellbraune Flecken, Blutungen oder feinste Nekroseherde in der Leber sichtbar, im späteren Stadium treten sternförmige bis netzartige ekrosen auf. Die Gallenblase ist im allgemeinen vergrößert, deren Wand verdickt und läßt gelegentlich bereits makroskopisch Herde erkennen (LUKAS, 1955; SEVOIAN et al., 1958; GRÜNBERG und 0TTE, 1963; BAUDITZ, 1966; Luow1G et al., 1974). Wegen der besonders auffälligen Leberveränderungen sowie der frü Archiv für Geflügelkunde 6/ 1993 19 20 Alter in Wochen Abb. 1. Campylobacter-Ausscheidungsrate nach Infektion in unterschiedlichem A lter und nach Superinfektion Excretion rate after infection with Campy lobacter spp. at different age and after super infection Gruppe group A B c Erstinfektion jirst infection C. jejuni Stamm 6 strain 6 C. jejuni Stamm 28 strain 28 C.jejuni Stamm 6 strain 6 Alter in Wochen age (weeks) 4 4 10 supplementary application via drinking water J rom day 12 to 19 p.i. Zweitinfektion second infection C. jejuni Stamm 6 strai11 6 Alter in Wochen age ( weeks) 10 heren Erregerbezeichnung als Vibrionen wurde diese Erkrankungsform ursprünglich Vibrionenhepatitis benannt. Die hepato-enterale Krankheitsform spielte offensichtlich von Mitte der fünfziger bis in die siebziger Jahre eine größere Rolle, da die meisten Berichte aus dieser Zeit stammen. Heute scheint diese Erkrankung, vermutlich aufgrund der verbesserten Haltungs- und Hygienebedingungen, kaum aufzutreten. In eigenen Untersuchungen (GLÜNDER, 1989B) wurden Putenküken im Alter von 4 Wochen oral mit Campylobacter infiziert oder infizierten sich als Kontakttiere. eben dem unregelmäßigen Auftreten eines dünnflüssigen oder wäßrigen Kotes waren zu keinem Zeitpunkt weitere klinische Krankheitsanzeichen zu beobachten. An den Organen der Puten, die einen Monat nach der Infektion getötet wurden, waren auch pathologisch-anatomisch keine Veränderungen erkennbar. Erst bei Tieren, die 3 Monate p. i. untersucht wurden, waren in den Lebern teils Aufhellungsbezirke, teils eine Lobuli-ähnliche Strukturierung sichtbar. Histologische Untersuchungen der Lebern aus Tieren, die einen Monat nach der Infektion getötet wurden, ergaben auffällige Ver- 244 GLÜNDER, Campylobacter-lnfektion beim Geflügel änderungen, die unabhängig von der morphologischen Organisation der Leber waren. Der zytoplasmatische Raum veränderter Leberzellen enthielt keinen färbbaren Inhalt oder nur wenige, teils fädige, teils granuläre Strukturen. Bei einem Teil der Zellen war der Kern zerstört oder fehlte völlig. Die Hohlräume der Sinusoide waren weitgehend komprimiert. Bei Tieren, die 3 Monate p. i. untersucht wurden, fiel teilweise eine Bindegewebsproliferation auf, die von den Gefäßen ausging und sich tiefer in das Parenchym erstreckte. Ebenfalls auffällig war eine deutliche Proliferation der Gallengänge, die bindegewebig verbunden waren und das Lebergewebe besonders im marginalen Bereich durchzogen. In den ieren von Tieren, die einen Monat nach der Infektion getötet wurden, fielen nekrobiotisch veränderte Glomerula sowie Tubuluszellen mit deutlich dunkelgefärbten pyknotischen Zellkernen auf, die reaktionslos neben unveränderten Zellen lagen. Bei Broilern (GLÜNDER und WIELICZKO, 1990) führte die Campylobacter-Infektion bei wenigen Tieren einer Versuchsgruppe zu pathologisch-anatomischen Symptomen, wie sie bei der Campylobacteriose auftreten können, nämlich zu einem Hydropericard oder zu makroskopisch sichtbaren ekrosen in der Leber. Histologisch waren Veränderungen in den Lebern erkennbar, wie sie bereits bei Puten beobachtet wurden. Ferner ergab sich, daß die Campylobacter-Infektion in der dritten Woche p. i. zu einer reduzierten Gewichtszunahme führte. Außerdem wurde untersucht, ob eine Mischinfektion mit Campylobacter und E. coii zu einem Krankheitsbild führt. Dazu wurde ein E. co/i-Isolat verwendet, das aus Tieren isoliert worden war, die pathologischanatomisch Veränderungen aufwiesen, die für eine E. colibedingte Erkrankung sprachen. In vielen vorausgegangenen Versuchen war es nicht gelungen, mit diesem Stamm allein ein Krankheitsbild zu reproduzieren. ach Applikation von Campylobacter und nachfolgender oraler Applikation dieses E . coli-Stammes kam es jedoch bei einem Teil der Tiere zu einer fibrinösen Pericarditis und Perihepatitis , wie sie auch bei E. co/i-bedingten Erkrankungen im Feld beobachtet wird. Die eigenen Untersuchungen an Puten sprechen dafür, daß Campylobacter-Infektionen nicht zu einem klinisch wahrnehmbaren Krankheitsbild führen müssen, aber trotzdem pathologisch-anatomische und insbesondere histologi- sehe Veränderungen verursachen können. Die an Broilern durchgeführten Versuche zeigen einerseits, daß Campylobacter-Infektionen ebenfalls makroskopisch und mikroskopisch sichtbare Organveränderungen bedingen können und legen andererseits nahe, daß bestehende Campylobacter-Infektionen auch das Angehen einer weiteren bakteriellen Infektion begünstigen können und damit als krankheitsdisponierender Faktor anzusehen sind. B ekiimpfungsmöglichkeiten Die Bekämpfung von Campylobacter-Infektionen beim Wirtschaftsgeflügel dient zwei Zielen. Erstens beugt eine Eradikation des Erregers in den Beständen möglichen Erkrankungen, auch subklinischer Art, und damit einhergehender verringerter Produktivität beim Geflügel vor. Zweitens wird durch die Ausschaltung von CampylobacterInfektionen beim Geflügel die Infektionskette zum Menschen unterbrochen und dient damit dem Verbraucherschutz. Prophylaxe: Hilfreich ist die strikte Abschirmung der Bestände gegen die Einschleppung des Erregers sowie möglichst optimale Haltungsbedingungen zur allgemeinen Verbesserung des Gesundheitsstatus einschließlich gezielter Krankheitsprophylaxe in Form von Schutzmaßnahmen, wie z. B. Impfungen gegen andere Erkrankungen, die ihrerseits prädisponierend für eine Campylobacteriose sein können. Vakzination: Bei vielen Infektionskrankheiten ist eine Prophylaxe durch eine Immunisierung möglich. Dies war der Anlaß zu prüfen, ob die Vakzination von Hühnern mit einer Mineralöl-Adjuvans-Vakzine Schutz vor einer Campylobacter-Infektion oder eine Verkürzung der Ausscheidungsrate bewirken kann. Dazu wurden Hühner im Alter von 1, 3, 4 und 7 Wochen erstmalig vakziniert. Ein Teil der Gruppen, bei denen die Erstvakzination im Alter von 4 Wochen erfolgte, wurde weitere 3 Wochen später zur Prüfung eines Boostereffektes revakziniert. Die Antikörperbildung war nach der Erstvakzination von Tieren unter 4 Wochen deutlich altersabhängig, wie aus Abbildung 2 hervorgeht. Bei Küken, die im Alter von 1 Woche vakziniert wurden, war der Anstieg der im ELISA gemessenen Antikörper stark verzögert; 3wöchige Tiere OD 0 ,8 0 ,6 0 ,4 0 ,2 0 O - 2 Alter zum Zeitpunkt der Vakzination 1 Woche • 3 Wochen 4 Wochen 3 Wochen nach der Vakzination 11.:Jdi!·I 7 Wochen Abb. 2. achweis humoraler Antikörper gegen Campylobacter spp. im ELI SA: Entwicklung der Antikörper nach Vakzination in Abhängigkeit vom Alter Detection of humoral antibodies against Campylobacter spp. by the ELISA: Developnm1t of antibodies after vaccination in correlation to the age of birds Arch iv für Geflügelkunde 6/1993 GLÜNDER, Campylobacter-lnfektion beim Geflügel 245 % positiv 100 80 60 40 20 0 0 - 2 3 Alter zum Zeitpunkt der Vakzination 4 Wochen ~ 3 Wochen 1 Woche nahmen im Vergleich zu 4wöchigen eine Mittelstellung ein. Zwischen den Tiergruppen, die 4 und 7 Wochen alt waren, ergab sich im Anstieg der Antikörper sowie in der Gesamthöhe der erreichten Antikörper kaum ein Unterschied . Eine Zweitvakzination (nicht dargestellt) von Tieren, die im Alter von 4 Wochen das erste Mal vakziniert wurden, brachte nach einem kurzfristigen Antikörperabfall nur einen geringen Boostereffekt; dabei erreichten die Tiere Antikörpertiter, die sich nicht eindeutig von denen einer einmalig im Alter von 7 Wochen vakzinierten Tiergruppe unterschieden. Eine später erfolgende Testinfektion mit einem heterologen Serotyp führte nach einem vorübergehenden Antikörperabfall ebenfalls nur zu einem schwach ausgeprägten Boostereffekt. Nach Infektion von mitgeführten, nicht vakzinierten Hühnern (Kontrollgruppen) auf natürlichem, oralem Wege stiegen die Antikörpertiter im Vergleich zu den vakzinierten Tieren verzögert an und erreichten bis zum Versuchsende auch nur halb so hohe Antikörpertiter (nicht dargestellt). Während sich im quantitativen Antikörpernachweis mittels ELISA deutliche altersabhängige Unterschiede nach der Vakzination ergaben, war dies im Immundiffusionstest, der nur eine qualitative Aussage erlaubt, ausschließlich bei Tieren im Alter von 1 Woche feststellbar (Abb. 3). Tiere nach Infektion auf natürlichem Wege entwickelten nur vereinzelt präzipitierende Antikörper. Da sich in Untersuchungen herausgestellt hatte, daß verschiedene Stämme in Bezug auf die Ausscheidungsrate unterschiedlich waren, wurde die Entwicklung humoraler Antikörper nach oraler Infektion und wiederholter subcutaner Applikation eines hochinfektiösen und eines nicht infektiösen Stammes geprüft. Während beide Stämme nach oraler Verabreichung nur zu sehr geringen Antikörpertitern führten, die sich kaum von denen einer nicht infizierten Kontrollgruppe unterschieden, induzierte nach parenteraler Applikation der nicht infektiöse Stamm genauso hohe humorale Antikörper wie der hochinfektiöse Stamm. Dies läßt vermuten, daß kein Zusammenhang zwischen Infektiosität und Immunogenität, bezogen auf den Nachweis humoraler Antikörper, bestehen muß. Obwohl die Vakzination mit einer Mineralöl-AdjuvansVakzine zu hohen humoralen Antikörpertitern im Vergleich Arch iv für Geflügelkunde 6/1993 Wochen nach der Vakzination f#i!i!iiHHl 7 Wochen Abb. 3. achweis humoraler Antikörper Campylobacter spp. im Immundiffusionstest: Entwicklung präzipitierender Antikörper nach Vakzination in Abhängigkeit vom Alter D etection of h11111oral antibodies against Campylobacter spp. i?J the i111111unodiff11sion test: D evelopment of precipitating antibodies after vaccinatio11 in correlation to the age of birds zur nicht vakzinierten Kontrolle führte, war die Ausscheidungsrate des Erregers nach Belastungsinfektionen mit einem heterologen oder auch homologen Stamm kaum beeinflußt. Abbildung 4 gibt beispielhaft eines von mehreren Experimenten wieder. Nicht vakzinierte Gruppen zeigten im Vergleich zu vakzinierten Gruppen nach der Infektion zunächst eine etwas höhere Ausscheidungsrate, während die Nachweishäufigkeit über Kloakentupferproben bei vakzinierten Gruppen zunächst verzögert war, aber sich im weiteren Verlauf nur unwesentlich von der Ausscheidungsrate nicht vakzinierter Tiere unterschied. Zum Teil lag die Ausscheidungsrate bei vakzinierten Gruppen 3 Wochen p. i. sogar höher als bei nicht vakzi'n ierten Gruppen. Eine parenterale Vakzination verspricht daher während der ersten 3 Wochen nach der Infektion keine günstige Beeinflussung der Campylobacter-Ausscheidung im Hinblick auf eine wirksame Prophylaxe gegen eine Infektion beim Geflügel. Therapie: Obwohl in-vitro verschiedene Antibiotika gegen Campylobacter wirksam sind, zeigte sich bei in-vivo-Untersuchungen, daß entweder die Ausscheidungsrate durch Einsatz von Antibiotika nicht oder nur unwesentlich herabgesetzt werden kann oder daß nach einer zunächst erfolgreichen Therapie nach Absetzen des Antibiotikums Rezidive nicht verhindert werden konnten (EISPING et al„ 1963; VIELIETZ et al., 1965; KÖHLER et al„ 1987). Erfolgsaussichten für die Bekämpfung: Zur Unterbrechung der Infektkette zum Menschen bieten sich drei Ansatzmöglichkeiten mit unterschiedlichen Erfolgsaussichten an: in der Brüterei, im Bestand und bei der Fleischgewinnung. Besonders aussichtsreich ist die Bekämpfung in der Brüterei. Campylobacter überleben wegen ihrer geringen Tenazität in Schmutzpartikeln auf der Eischale kaum. Auch im Ei scheint keine Überlebensfähigkeit von Campylobacter bis zum Schlupf gegeben zu sein, da selbst nach artifizieller Infektion von Bruteiern keine infizierten Küken schlüpften (CLARK und BuESCHKENS, 1986). Somit werden wahrscheinlich nur dann infizierte Küken von der Brüterei ausgeliefert, wenn keine strikte Trennung der einzelnen Kompartimente innerhalb des Brütereimanagements besteht und frische, mit Campylobacter behaftete Kotpartikel von 246 GLÜNDER, Camp ylobacter-lnfektion beim Geflügel Ausscheidungsrate (%) Blinddarmpro e 100 ~ - -X 80 60 40 20 A bb. 4. Au sscheidungsrate nach Vakzination: mit Campylo bacter-Stamm 6 und Belastungsinfektio n mit demselben Stamm Excretion rate after vaccination with ca1npylobacter strain 6 and challenge with the sa1ne strain 0 0 7 3 10 Gruppe 1 -e- 2x vakziniert ···X-· 13 Gruppe II 1x vakziniert 17 21 24 Tage p.i. Gruppe III --+- Kontrolle ... Gruppe gro11p II 1. Vakzin ation (Alter in Wochen) 1st vaccination ( age, weeks) 3 2. Vakzination (Alter in Wochen) 2nd vaccination ( age, weeks) 3 Infektio n (Alter in Wochen) infection ( age, weeks) 5 5 III 5 gerade angelieferten Bruteiern zu den frisch-geschlüpften Küken verschleppt werden. Für eine Unterbrechung der Infektkette zum Menschen, ausgehend vom Bestand , spielt das Schlachtalter der Tiere und damit die Nutzungsrichtung eine Rolle. So waren in einer Feldstudie die während eines Mastdurchganges bis zur Schlachtung mehrfach kontrollierten Broilerherden auf 5 von 6 Farmen stets Campylobacter-frei. Die in einer Herde der sechsten Farm nachgewiesene Campylobacter-Infektion von Broilern läßt sich vermutlich durch eine Verschleppung von gleichzeitig gehaltenem freilaufendem Wassergeflügel in die Mastställe erklären. Mit zunehmender Haltungsdauer nimmt die Gefahr zu, daß Campylobacter von außen in die Herden eingeschleppt wird. Dies zeigen auch Untersuchungen an vielen Putenbeständen (SCHROTH, 1990), bei denen mit ganz wenigen Ausnahmen im Verlauf der gesamten Haltungsperiode die Erreger nachgewiesen werden konnten. Putenherden dürften insbesondere deshalb schwierig vor der Einschleppung einer Infektion zu schützen sein, weil der Erreger während der im Verg leich zu Broilern längeren Heizungsperiode nicht nur durch das Personal, sondern auch bei nicht Vogel-sicherer Stallbauweise oder bei offenstehenden Türen über Wildvögel eingeschleppt werden kann. Auch bei Legehennenherden ist wegen der langen Haltungsdauer ein größeres Risiko für die Einschleppung des Erregers gegeben. Infolge der vielfältigen Infektionsguellen wie Wildvögel, Muriden und andere Nutztiere (Rinder, Schafe, Schweine) ist eine wirksame Abschirmung der Bestände erforderlich sowie entsprechende H ygienemaßnahmen für das Personal, um die Einschleppung der Bakterien in den Stall zu unterbinden. Bei der Fleischgewinnung dürfte eine Kontamination auch Erreger-freier Tierkörper innerhalb einer infizierten Herkunft durch den technischen Ablauf von der Tötung der Tiere bis zur Verpackung der Schlachtkörper nicht auszuschließen sein. Es bleibt nur der Weg, ante-mortem sicherzustellen, daß Campylobacter-freie Herkünfte vor infizierten Herden geschlachtet werden. Insgesamt gesehen sollten Campylobacter-Infektionen beim Geflügel bekämpft werden, auch wenn sie im allgemeinen nicht zu klinischen Krankheitsanzeichen führen, da auch subklinische Infektionen zu einer Leistungsminderung führen sowie das Krankheitsgeschehen anderer Infektionen begünstigen können. Zusammenfassung Campylobacter-Infektionen sind beim Geflügel weit verbreitet und können zu einer zeitlich begrenzten Besiedlung des Darmtraktes ohne Krankheitsanzeichen führen, aber auch eine Enteritis oder auch eine hepato-emerale Erkrankung mit pathologischen Veränderungen der Leber und der Niere bei Huhn und Pute verursachen. Die Dauer der Ausscheidung des Erregers ist vom Alter der Tiere zum Zeitpunkt der Infektion abhängig. Hinsichtlich der Ausscheidungsrate bestehen Unterschiede zwischen verschiedenen Campylobacter-Stämmen. Eine vorausgegangene Besiedlung des Darmes mit einem wenig infektiösen Stamm führt nicht zu einer verringerten Ausscheidung bei nachfolgender Infektion mit hochinfektiösen Erregern. Die Vakzination mit einer Mineralöl-Adjuvans-Vakzine löst eine deutliche humorale Immunantwort aus. Dabei ist die Entwicklung der Antikörpertiter altersabhängig. Eine Immunisierung führt aber nur zu Beginn der Infektion zu einer verzögerten Erregerausscheidung. Die Bekämpfung von Campylobacter-Infektionen beim Wirtschaftsgeflügel dürfte am ehesten durch hygienische Maßnahmen und Archiv für Geflügelkunde 6/1993 GLÜNDER, Campylobacter-Infektion beim Geflügel Verhinderung der Erregereinschleppung in die Bestände gelingen. Die Verhinderung einer möglichen Kontamination von Tierkörpern mit Campylobacter im Schlachtbetrieb und ein damit verbundenes Infektionsrisiko für Verbraucher dürfte nur durch ante-mortem-Untersuchungen erreichbar sein. Campylobacter infections in poultry - epidemiology, importance and possibilities oj control - G. Glünder Summary Campylobacrer infections are wide spread in poultry. The agent can colonize the digestive tract for a certain period of time without clinical symptoms or can cause an enteritis or an entero-hepatical disease in chickens and turkeys which may show pathological changes of liver and kidney. The excretion period of the bacteria depends on the age of the birds. Concerning the excretion rate, differences exist between campylobacter strains. A previous colonization of the intestine with a strain of low infectivity does not shorten the excretion period in case of a subsequent infection with a highly infectious strain. Vaccination with an oil-adjuvant vaccine results in a considerable humoral immune response. The development of antibodies depends on the age of vaccinated birds . However, a low reduction of the excretion rate after vaccination is limited to short period of time following infection. Most promising for the control of campylobacter infections in poultry seem to be hygienic measures which prevent the transmission into poultry populations at risk. The control of contamination of carcasses in processing plants and the resulting infection risk of the consumer may be achieved by ante-mortem examination of the flocks. Stichworte Geflügel, Krankheit, Campylobacter, Epizooriologie, Klinik, Pathologie, Therapie, Vakzination, Immunität Literatur ALTMEYER, M., P. KRABISCH und P . DORN, 1985: Zum Vorkommen und zur Verbreitung von CampylobacterJduni/coli in der Junggeflü gelmastproduktion . 1. Mitteilung. Dtsch. tierärztl. Wschr. 92, 449- 504. BAUDITZ, R., 1966: Die infektiöse Hepatitis des Huhnes . 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