Intravitreale Therapie Seit wenigen Jahren stehen Medikamente zur Verfügung, die in das Augeninnere eingespritzt werden und dort vorher nicht behandelbare oder nur eingeschränkt behandelbare Krankheiten günstig beeinflussen können. Wir verfügen über umfangreiche Erfahrungen mit dieser Behandlung, die wir als eine der ersten Praxen in der Schweiz seit 2004 anwenden. Welche Krankheiten können durch die intravitreale Therapie behandelt werden ? - feuchte Maculadegeneration Gefässverschlüsse der Netzhaut diabetische Netzhautkrankheit (diabetische Retinopathie) diabetische Maculaerkrankung (diabetische Maculopathie) bestimmte Formen von angeborenen Netzhautkrankheiten entzündliche Erkrankungen von Netzhaut und Aderhaut Glaskörperzug an der Netzhaut mit Sehverminderung (vitreomakuläre Traktion) Welche Medikamente stehen zur Verfügung ? - sog. Wachstumshemmer (VEGF-Hemmer: Lucentis ®, Avastin ®, Eylea ® ) Cortisonabkömmlinge (insbesondere Zubereitungen von Triamcinolon, Ozurdex®) Fibrinolytica (Jetrea®) Welche Diagnostik ist erforderlich ? - Funktionsprüfung des Auges (Sehschärfe, Prüfung mit dem Amslergitter) Netzhautgefässdarstellung (Angiographie) und / oder Netzhautstrukturdarstellung (optische Cohärenztomographie – OCT) Wir wird die Behandlung durchgeführt ? - unter sterilen Bedingungen im OP-Saal in lokaler Betäubung mit Tropfen und einer Betäubungsmittelgabe unter die Bindehaut schmerzfreie Einspritzung des Medikamentes ins Augeninnere anschliessende Augendruckregulation und Netzhautkontrolle Müssen die Injektionen wiederholt werden ? Ja, je nach der behandelten Netzhauterkrankung: - - feuchte altersbedingte Maculadegeneration: Bei Erstbehandlung oder bei agressiven Verläufen ist eine sog. Aufsättigung mit 3 Injektionen im Abstand von jeweils 4-6 Wochen und eine Weiterbehandlung mit Einzelinjektionen je nach Sehfunktion bzw. klinischem Bild erforderlich. Netzhautvenenverschlüsse und diabetische Maculaerkrankung: 2-3 Injektionen bis zur besterreichbaren Sehschärfe, danach Einzelinjektionen entsprechend dem weiteren Verlauf werden empfohlen. Weitere Erkrankungen und mildere Krankheitsverläufe: Hier genügen oftmals Einzelinjektionen in grösseren Abständen. Eine schematische Wiederholung der Injektionen über einen längeren Zeitraum ist oft unnötig. Jedoch sind relativ häufige Kontrollen von Funktion und Netzhautbefund sehr wichtig. Wir haben hierfür eine spezielle Sprechstunde eingerichtet. Sind Komplikationen/Nebenwirkungen zu befürchten? Die Behandlung ist generell sicher und nebenwirkungsarm. Harmlose, sehr selten auch ernste Nebenwirkungen und Komplikationen sind möglich. Harmlos und häufig sind Blutungen unter die Bindehaut sowie ein vorübergehendes Brennen und Femdkörpergefühl. Extrem selten kann es zu einer Blutung im Auge, Entzündung oder Netzhautablösung kommen. Dies kann durch sorgfältige Behandlungstechnik und Beachtung von Kontraindikationen zumeist vermieden werden. Welche Ergebnisse sind möglich ? Dies hängt generell vom Funktionszustand der Netzhautzellen ab. Bei rechtzeitiger Anwendung sind Funktionsbesserungen zu erreichen, sonst oftmals ein Stopp des Krankheitsverlaufes mit Stabilisierung der Sehschärfe, während ohne Therapie bei den genannten Krankheiten sehr oft eine fortschreitende Sehverschlechterung oder gar die praktische Erblindung zu befürchten ist. Zahlt Ihre Krankenkasse ? Ja, die Medikamentenkosten für alle genannten Medikamente werden bei Vorliegen einer feuchten, altersbedingten Maculadegeneration, eines Venenverschlusses mit Maculabeteiligung und eines diabetischen Maculaödems von Ihrer Krankenkasse übernommen. Die Medikamentenkosten für Avastin ® gehören zwar nicht zur Pflichtleistung der Krankenkasse, werden aufgrund des erheblichen Kostenvorteils gegenüber Lucentis ® jedoch häufig von der Krankenkasse vergütet. Für Jetrea® ist ebenfalls ein vorgängiges Kostengutsprachegesuch erforderlich. Was sollten Sie selbst tun ? Wenn Sie an einer der o.g. Krankheiten leiden, raten wir zu: - Selbstkontrolle der Sehschärfe und des Amsler-Netzes (bei uns erhalten Sie Kontrollblätter) regelmässige augenärztliche Netzhautkontrolle wenn Sie wissen möchten, ob die intravitreale Therapie für Sie sinnvoll oder gar notwendig ist, fragen Sie uns; wir verfügen über alle notwendigen diagnostischen und therapeutischen Einrichtungen auf dem modernsten Stand. Für Fragen und weitere Auskünfte stehen Ihnen meine Mitarbeiterinnen und ich gerne zur Verfügung. Dr. Hartmut Kuck Augenarzt FMH